DE10117836C1 - Mehrdrahtfixiervorrichtung und diese enthaltendes medizinisches Instrument - Google Patents
Mehrdrahtfixiervorrichtung und diese enthaltendes medizinisches InstrumentInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrdrahtfixiervorrichtung mit Drahtfixiermitteln zum Fixieren mehrerer Drahtenden (10a) sowie auf ein selbige enthaltendes medizinisches Instrument mit mehreren Drähten, die axialbeweglich in eine Aufnahmehülse (13) einziehbar und aus dieser herausschiebbar sind, wobei sie im herausgeschobenen Zustand eine Drahtschlinge oder ein Drahtkörbchen mit gegenüber dem Innendurchmesser der Aufnahmehülse größerem Durchmesser bilden. DOLLAR A Erfindungsgemäß weisen die Drahtfixiermittel einen Fixierkörper (15) auf, der die Drahtenden (10a) in wenigstens einer Bewegungsrichtung gelenkig beweglich aufnimmt. DOLLAR A Verwendung z. B. für Steinfangkörbchen- und Polypektomieschlingen-Instrumente.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrdrahtfixiervorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf ein diese ent
haltendes medizinisches Instrument nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 5.
Derartige medizinische Instrumente werden beispielsweise als
Steinfangkörbchen und Polypektomieschlingen verwendet. Eine
bekannte Problematik dieser Instrumente besteht darin, dass
einerseits eine bleibende Verformung der Drähte, welche die
Schlinge bzw. das Körbchen bilden, beim Einziehen in die Auf
nahmehülse vermieden werden sollte, da sich die Schlinge bzw.
das Körbchen sonst beim Wiederherausschieben nicht mehr ganz
öffnet. Zudem sollte im Gebrauch die Gefahr von Gewebeperfora
tionen minimiert werden. Diese Problempunkte werden anhand der
Fig. 13, 14 und 15A bis 15D deutlich, die schematisch den vor
deren, funktionswesentlichen Teil bekannter Realisierungen
solcher medizinischer Instrumente zeigen.
Die Fig. 13 und 14 veranschaulichen jeweils einen bekannten
Typ von Steinfangkörbchen, bei dem jeweils ein Körbchen 1a, 1b
aus z. B. vier oder sechs entsprechend geformten, elastischen Drähten 2a, 2b
gebildet ist, die mit ihrem vorderen Ende in einem patronenförmigen Fixierstück
3a, 3b dadurch fixiert sind, dass sie in dieses stirnseitig axial eingefügt und dann
darin starr festgelegt sind. Hinter ihrem körbchenbildenden Abschnitt sind die
Drähte 2a, 2b in einem Anschlussstück 4a, 4b fixiert, an das sich ein nicht
gezeigter, flexibler Betätigungsstab anschließt, der axialbeweglich in einer nicht
gezeigten schlauchförmigen Aufnahmehülse geführt ist. Problematisch ist bei
diesem Instrumententyp die relativ lange Spitze, d. h. der relativ große Abstand d1,
d2 zwischen dem vordersten Ende des Instruments und dem Niveau des größten
Körbchendurchmessers. Dieser Abstand kann zwar durch konstruktive
Maßnahmen etwas reduziert werden, so ist er durch veränderte
Körbchengestaltung im Beispiel von Fig. 14 geringer als im Beispiel von Fig. 13,
kann aber zwangsläufig nicht unter einen noch relativ großen Mindestabstand
verringert werden, da die Drähte 2a, 2b zunächst mit konvexer Krümmung aus
dem Fixierstück 3a, 3b austreten und dann zur Körbchenformung in eine konkave
Krümmung wechseln.
Bei einem Drahtschlingeninstrument für ein Endoskop der vorstehend erwähnten
Art, wie es in der Patentschrift US 6.013.086 offenbart ist, besteht das
patronenförmige Fixierstück aus einer Hülse, in die je ein U-förmig umgebogener,
distaler Endabschnitt einer oder mehrerer Drahtschlingen eingefügt und durch ein
Fixiermaterial, wie ein Silberlotmaterial, nur in einem vorderen Bereich fixiert ist,
so dass die Drähte im Bereich zwischen dem vorderen Fixierbereich und dem
eintrittsseitigen Hülsenstirnende nicht an der Hülse fixiert sind und daher im
Rahmen ihrer Elastizität beweglich bleiben.
Wenn andererseits auf ein abschließendes Fixierstück verzichtet wird, wird das
Problem bleibender Verformung gravierend, wie in den Fig. 15A bis 15D für ein
Schlingeninstrument mit einer Schlinge veranschaulicht ist, die aus zwei einstückig
durch eine Drahtschleife realisierten Drähten 5a, 5b besteht, die rückwärtig an
einen flexiblen Betätigungsstab 6 angekoppelt sind, der axialbeweglich in einer
schlauchartigen Aufnahmehülse 7 geführt ist. Fig. 15A zeigt die Schlinge in ihrem
kreisförmigen Neuzustand, in welchem die Drähte 5a, 5b vollständig aus der Hülse
7 herausgeschoben sind. Fig. 15B veranschaulicht das Anfangsstadium des
Einziehvorgangs, während dem sich der Schlingendurchmesser stetig verringert.
Fig. 15C zeigt das Endstadium des Einziehvorgangs, wobei sich der
Schlingendurchmesser schon bis fast auf den Innendurchmesser der
Aufnahmehülse 7 reduziert hat. Die starke Durchmesserreduktion
hat eine entsprechend starke Erhöhung der Drahtkrüm
mung im Spitzenbereich 8 zur Folge. Wenn die Krümmungserhöhung
zu stark ist, ist das Drahtmaterial bei anschließendem Heraus
schieben aus der Hülse 7 nicht mehr in der Lage, sich wieder
auf den vollen Schlingendurchmesser des Neuzustands gemäß Fig.
15A zu öffnen, vielmehr verbleibt eine endseitige Knickstelle
9, und es ergibt sich eine nur noch ellipsenförmige Schlingen
öffnung mit reduziertem Schlingendurchmesser selbst bei Ver
wendung von hoch- oder superelastischem Drahtmaterial. Derar
tige Instrumente ohne abschließenden Fixierkörper sind daher
im allgemeinen nicht für große Verhältnisse von Körbchen- bzw.
Schlingendurchmesser zu Aufnahmehülsendurchmesser geeignet.
In der Offenlegungsschrift WO 98/36694 A1 ist ein minimalinva
sives medizinisches Steinfangkorb-Instrument mit wenigstens
drei superelastischen Drähten offenbart, von denen zwei durch
eine einstückige Drahtschleife gebildet sind, wobei aus der
Drahtschleife und/oder dem dritten Draht kontinuierlich und
knickfrei Mittel zur Begrenzung der Relativbewegung zwischen
der Schleife und dem dritten Draht in Form von einer jeweils
engeren Schleife ausgebildet sind. Dies verhindert zwar eine
freie Beweglichkeit der verschiedenen Drähte relativ zueinan
der, ist jedoch wie das in den Fig. 15A bis 15D veranschau
lichte Instrument mit dem Problem behaftet, dass das Verhält
nis von Körbchendurchmesser zu Innendurchmesser der Aufnahme
hülse nicht zu groß werden darf, wenn eine Knickbildung am
vorderen Körbchenende beim Einziehen in die Aufnahmehülse ver
mieden werden soll. Zudem können Probleme durch die starke
Drahtkrümmung für die bewegungsbegrenzenden, engen Schleifen
auftreten.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
einer Mehrdrahtfixiervorrichtung der eingangs genannten Art
zugrunde, mit der sich mehrere Drahtenden so fixieren lassen,
dass beim Biegen der Drähte zur Erfüllung einer geforderten
Funktion keine zu hohen Krümmungen an der Fixierstelle auftreten,
die zu bleibenden Verformungen führen würden. Des weite
ren liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein
medizinisches Instrument der eingangs genannten Art bereitzu
stellen, das sich mit vergleichsweise kurzer Spitze, d. h. kur
zem Abstand zwischen Vorderende und größtem Körbchen- bzw.
Schlingendurchmesser, realisieren lässt und auch bei relativ
großem Verhältnis von Körbchen- bzw. Schlingendurchmesser zu
Aufnahmehülsendurchmesser ein Einziehen in die Hülse ohne
bleibende Drahtverformung ermöglicht.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung ei
ner Mehrdrahtfixiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eines medizinischen Instrumentes mit den Merkmalen des
Anspruchs 5.
Die erfindungsgemäße Mehrdrahtfixiervorrichtung weist einen
Fixierkörper auf, der die dadurch fixierten Drahtenden in we
nigstens einer Richtung gelenkig beweglich aufnimmt. Durch
diese gelenkige Anbindung an den Fixierkörper sind die dadurch
fixierten Drahtenden in der Lage, einer Biegebewegung der zu
gehörigen Drähte während eines Funktionsgebrauchs derselben in
einem ausreichenden Maß zu folgen, wodurch sich zu starke
Drahtkrümmungen vermeiden lassen, die zu bleibenden Verformun
gen führen könnten.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach An
spruch 2 bildet der Fixierkörper ein Fixiergehäuse mit Draht
durchführschlitzen und einem Aufnahmeraum, in welchem das je
weilige, durch einen zugehörigen Durchführschlitz durchgeführ
te Drahtende mit verdicktem Endabschluss aufgenommen ist. Der
Schlitz erlaubt eine entsprechende Schwenkbeweglichkeit des
Drahtendes, das andererseits mit seinem verdickten Endab
schluss gegen Herausbewegen aus dem Schlitz gesichert im Auf
nahmeraum gehalten ist, was insgesamt eine gelenkbewegliche
Fixierung des Drahtendes realisiert. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung weist das Fixiergehäuse gemäß Anspruch 3 eine um
seine Längsachse rotationssymmetrische Form mit einem Hauben
teil auf, in das die Drahtdurchführschlitze eingebracht sind,
wobei letztere in zur Gehäuselängsachse parallelen Ebenen ver
laufen. In einer weitergehenden vorteilhaften Ausgestaltung
ist die Gehäusehaube gemäß Anspruch 4 durch eine außenseitig
gerundete Abdeckkappe abgeschlossen, so dass das Fixiergehäuse
insgesamt keine scharfen Kanten aufweist.
Das erfindungsgemäße medizinische Instrument zeichnet sich
durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Mehrdrahtfixiervor
richtung am vorderen, freien Ende des Körbchens bzw. der
Schlinge aus. Durch diese Maßnahme können die Drähte mit ihrem
körbchen- bzw. schlingenbildenden Abschnitt in die Aufnahme
hülse eingezogen werden, ohne dass übermäßig hohe Drahtkrüm
mungen auftreten, da die im Fixierkörper gehaltenen Drahtenden
der Biegebewegung beim Einziehen der Drähte in die Hülse in
ausreichendem Maß gelenkig folgen können. Bleibende Drahtver
formungen werden dadurch vermieden, und beim Wiederheraus
schieben öffnen sich die Drähte wieder auf den vollen Körb
chen- bzw. Schlingendurchmesser, selbst nach oftmaligem Ein
ziehen und Herausschieben der Drähte. Die Verwendung von su
perelastischem Drahtmaterial ist nicht zwingend erforderlich.
Es genügt im allgemeinen schon ein normal flexibles Drahtmate
rial beispielsweise aus Edelstahl.
Vorteilhafte, nachfolgend näher beschriebene Ausführungsformen
der Erfindung sowie die zu deren besserem Verständnis oben er
läuterten herkömmlichen Ausführungsbeispiele sind in den
Zeichnungen dargestellt, in denen zeigen:
Fig. 1A bis 1C schematische Seitenansichten eines erfindungs
gemäßen Steinfangkörbchen-Instrumentes in verschie
denen Drahteinzugsstellungen,
Fig. 2 bis 4 verschiedene Ansichten eines im Instrument der
Fig. 1A bis 1C verwendbaren Drahtfixiergehäuses,
Fig. 5 eine detailliertere Seitenansicht des vorderen Teils
des Instruments der Fig. 1A bis 1C im eingezogenen
Zustand,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Fixiergehäuse entsprechend
Fig. 2, jedoch mit eingesetzten Drahtenden,
Fig. 7 bis 9 Seitenansichten verschiedener Fixiergehäusemodi
fikationen,
Fig. 10 und 11 eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht einer
weiteren erfindungsgemäßen Fixiergehäusevariante,
Fig. 12 eine Längsschnittansicht des Fixiergehäuses der Fig.
10 und 11 in eingezogener Position an einer Draht
aufnahmehülse eines entsprechenden Steinfangkörb
chen-Instrumentes,
Fig. 13 und 14 Seitenansichten des vorderen Teils herkömmli
cher Steinfangkörbchen-Instrumente mit frontseitigem
Drahtfixierstück und
Fig. 15A bis 15D schematische Seitenansichten eines herkömmli
chen Schlingen-Instrumentes ohne Drahtfixierstück in
verschiedenen Drahteinzugspositionen.
Fig. 1 zeigt ein Steinfangkörbchen-Instrument, das vier körb
chenbildende Drähte 10 aufweist, die mit ihren rückwärtigen
Enden fest in ein Anschlussstück 11 eines flexiblen Betäti
gungsstabs oder -drahts 12 eingefügt sind. Der Betätigungsstab
12 wird in seinem gezeigten vorderen Abschnitt von einer
Drahtaufnahmehülse 13 umgeben, die wie üblich aus einem
Schlauchmaterial besteht. Der nicht gezeigte, hintere Instru
mententeil ist herkömmlicher Art und bedarf daher keiner nähe
ren Darstellung und Erläuterung. Wichtig ist insoweit allein,
dass über entsprechende Betätigungsmittel der Betätigungsstab
12 relativ zur Aufnahmehülse 13 in axialer Richtung hin und
her bewegt werden kann. Dadurch können die Drähte 10 ausgehend
von einer in Fig. 1A gezeigten, ausgezogenen Stellung, in der
sie durch entsprechende Vorformung ein Steinfangkörbchen 14
bilden, in eine in Fig. 1C gezeigte Stellung verbracht werden,
in der sie vollständig in die Aufnahmehülse 13 eingezogen
sind. Umgekehrt können sie aus der letztgenannten Stellung
wieder in die körbchenbildende Stellung gemäß Fig. 1A heraus
geschoben werden. Fig. 1B zeigt eine entsprechende Zwischen
stellung.
An ihrem vorderen Ende sind die Drähte 10 an einem als Draht
fixiergehäuse 15 gestalteten Fixierkörper gelenkig beweglich
fixiert, und zwar derart, dass die im Fixiergehäuse 15 aufge
nommenen Drahtenden der Drahtbiegebewegung, die durch das Ein
ziehen und Herausschieben der Drähte 10 in die bzw. aus der
Aufnahmehülse 13 verursacht wird, weitestgehend folgen können.
Dazu sind sie im Fixiergehäuse 15 um einen Verschwenkungswin
kel von vorzugsweise annähernd 90° oder mehr in der vom jewei
ligen körbchenbildend gekrümmten Draht definierten Ebene ge
lenkbeweglich gehalten. Dies hat zur Folge, dass sich die vor
deren Drahtenden zwischen ihrer Position, die sie im voll aus
geschobenen Instrumentenzustand gemäß Fig. 1A einnehmen und in
der sie im wesentlichen senkrecht zur Längsachse 16 des In
struments aus dem Fixiergehäuse 15 austreten, und ihrer Posi
tion im voll eingezogenen Instrumentenzustand gemäß Fig. 1C,
in der sie mit zur Instrumentenlängsachse 16 paralleler Haupt
komponente aus dem Fixiergehäuse 15 austreten, gelenkig bewe
gen können. Es treten daher in diesem Fixierbereich durch die
Funktionsbetätigung des Instruments keinerlei stärkere Draht
krümmungen auf, was bleibende Drahtverformungen vermeidet.
Die Fig. 2 bis 4 veranschaulichen eine zur Erfüllung dieser
gelenkigen Drahtfixierfunktion geeignete Gestaltung des Fi
xiergehäuses 15, wobei Fig. 2 eine Draufsicht in Richtung des
Pfeils II von Fig. 3 zeigt, während Fig. 3 eine Seitenansicht
längs des Pfeils III von Fig. 2 und Fig. 4 eine Schnittansicht
längs der Linie IV-IV von Fig. 2 zeigen. Wie daraus ersicht
lich, beinhaltet das Fixiergehäuse 15 eine Gehäusehaube 15a,
die an ihrer offenen Seite mit einer Abdeckkappe 15b abge
schlossen ist und in die im äquidistanten Winkelabstand von
90° vier Drahtdurchführschlitze 16a bis 16d eingebracht sind.
Die Schlitze 16a bis 16d verlaufen mit ihrer Längserstreckung
jeweils in Ebenen parallel zur Längsachse 17 des Fixiergehäu
ses 15, um die das Fixiergehäuse 15 abgesehen von den einge
brachten Schlitzen 16a bis 16d rotationssymmetrisch ist.
Fig. 5 zeigt das Fixiergehäuse 15 im montierten Gebrauchszu
stand am medizinischen Instrument mit eingesetzten und gelen
kig fixierten Drahtenden 10a. Die vier zu fixierenden Drahten
den 10a, von denen in der Schnittansicht der Fig. 5 drei zu
erkennen sind, sind durch je einen der vier Gehäuseschlitze 16a
bis 16d durchgeführt. An ihrem Endabschluss sind die Drahtenden
10a jeweils mit einer kugelförmigen Verdickung 10b versehen,
die z. B. in einer fertigungstechnisch einfachen Weise aus dem
Drahtende durch Aufschmelzen mit einem Laserstrahl herausge
formt werden kann.
Der Durchmesser der Verdickungen 10b ist größer als die Weite
der Drahtdurchführschlitze 16a bis 16d, die ihrerseits größer
als der Durchmesser der durchgeführten Drahtenden 10a ist. Da
durch sind die Drahtenden 10a gelenkig um den benötigten
Schwenkwinkel beweglich gehalten, der durch die gezeigte Ges
taltung der Fixiergehäusehaube 15a und der in sie eingebrach
ten Schlitze 16a bis 16d mindestens etwa 90° beträgt. Dabei
treten die Drahtenden 10a in einer in Fig. 5 mit durchgezoge
nen Linien gezeigten Endstellung etwa parallel zur Fixierge
häuse-Längsachse 17 und damit auch untereinander parallel aus
dem Fixiergehäuse 15 aus. Dies entspricht dem vollständig ein
gezogenen Zustand des Instruments gemäß Fig. 1C, in welcher
der an die Drahtenden 10a anschließende, körbchenbildende
Drahtbereich vollständig in die Aufnahmehülse 13 eingezogen
ist. In dieser Stellung grenzt das Fixiergehäuse 15 mit nur
geringem Abstand an die vordere Stirnkante der Aufnahmehülse
13 an. Um abrupte Durchmesseränderungen des Instruments zu
vermeiden, ist der Außendurchmesser des Fixiergehäuses 15 vor
zugsweise etwa gleich groß wie der Außendurchmesser der Auf
nahmehülse 13 gewählt.
Im voll ausgezogenen Zustand des Instruments gemäß Fig. 1A
nehmen die Drahtenden 10a relativ zum Fixiergehäuse 15 eine in
Fig. 5 mit gestrichelten Linien gezeichnete zweite Endposition
10a' ein, in der sie gegenüber der anderen, ersten Endposition
um ca. 90° verschwenkt sind. Die Schlitze 16a bis 16d ermögli
chen diese gelenkige Schwenkbewegung im Zusammenwirken mit den
kugelförmigen Verdickungen 10b und erfüllen gleichzeitig eine
Drahtführungsfunktion. In der zweiten Endposition 10a' treten
die Drahtenden folglich im wesentlichen radial aus dem Fixier
gehäuse 15 aus und ermöglichen dadurch ein optimal starkes
Öffnen der vier Drähte 10 zur Bildung des Steinfangkörbchens
14 gemäß Fig. 1A. Die gelenkige Drahtendenfixierung durch das
Fixiergehäuse 15 ermöglicht somit die höchst wünschenswerte
Ausbildung von Körbchen mit vergleichsweise geringem Abstand d
zwischen dem vordersten Punkt des Instruments, d. h. der Ab
deckkappe 15b des Fixiergehäuses 15, und der Stelle größten
Körbchendurchmessers, wie in Fig. 1A eingezeichnet. Dazu trägt
auch wesentlich bei, dass die Drähte 10 schon direkt ab ihrer
frontseitigen Fixierungsstelle mit konkaver Krümmung radial
nach außen verlaufen und daher nicht von konvexer zu konkaver
Krümmung wechseln brauchen.
Fig. 6 veranschaulicht in einer Draufsicht entlang des Pfeils
VI von Fig. 5, wie die vier Drahtenden in dieser zweiten, dem
voll ausgezogenen Instrumentenzustand von Fig. 1a entsprechen
den Endstellung 10a' im jeweiligen Winkelabstand von 90° radi
al aus dem Fixiergehäuse 15 austreten, wobei dann, wie in Fig.
6 nicht mehr dargestellt, die Drähte 10 mit ihrem anschließen
den Abschnitt das Steinfangkörbchen bilden.
Die Fig. 5 und 6 machen des weiteren deutlich, dass die im Fi
xiergehäuse 15 gelenkig fixierten Drahtenden 10a der beim Ein
ziehen der Drähte 10 in die Aufnahmehülse 13 und beim Heraus
schieben aus derselben auftretenden Drahtbiegekräften voll
ständig durch ihre 90°-Schwenkbeweglichkeit nachgeben können,
so dass in diesem frontseitigen Fixierbereich jegliches zu
sätzliche Biegen oder stärkeres Krümmen der Drähte 10 vermie
den wird. Folglich besteht keinerlei Gefahr einer bleibenden
Verformung der Drähte 10 durch übermäßiges Krümmen beim Ein
ziehen in die Aufnahmehülse 13. Dies macht zum einen problem
los die Verwendung von normal elastischem Drahtmaterial mög
lich, wie Edelstahl, so dass superelastisches Drahtmaterial,
wie Nitinol, zwar ebenfalls verwendet werden kann, aber nicht
unbedingt muss. Zum anderen erlaubt diese gelenkige Drahtfi
xierung die Realisierung von vergleichsweise großen Körbchen
durchmessern bezogen auf den Aufnahmehülsen-Innendurchmesser
ohne bleibende Drahtverformungen beim Einziehen, so dass sich
die Drähte 10 beim Wiederherausschieben aus der Hülse 13 stets
wieder auf den vollen, ursprünglichen Körbchendurchmesser öff
nen.
Die Montage der Drahtenden 10a im Fixiergehäuse 15 kann entwe
der dadurch erfolgen, dass die endseitigen Verdickungen 10b
z. B. mittels Laserstrahl erst nach Einfügen der Drahtenden 10a
in den vom Haubenteil 15a und der Abdeckkappe 15b begrenzten
Fixiergehäuse-Aufnahmeraum erzeugt werden, oder dadurch, dass
die Verdickungen 10b vorher erzeugt und dann die Drähte mit
ihrem anderen Ende voraus von innen in die noch offene Gehäu
sehaube 15a und durch die Schlitze 16a bis 16d hindurch
gesteckt werden, bis sie mit ihren verdickten Endabschlüssen
10b gegen die Haube 15a anliegen, und anschließend die Abdeck
kappe 15b auf die Haube 15a aufgesetzt wird.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen in Seitenansicht entsprechend Fig. 3
weitere mögliche Fixiergehäuserealisierungen, die sich vonein
ander in der Form der Gehäusehaube unterscheiden. Dabei sind
jeweils gleiche Elemente der Übersichtlichkeit halber mit über
einstimmenden Bezugszeichen bezeichnet. Während das in den
Fig. 2 bis 4 gezeigte Fixiergehäuse 15 eine schüsselförmige
Gehäusehaube 15a mit ausgeprägter Rundung beinhaltet, weist
die in Fig. 7 gezeigte Fixiergehäusevariante 18 eine halbku
gelförmige Haube 18a auf. Fig. 8 zeigt eine Fixiergehäusevari
ante 19 mit becherförmiger Haube 19a. Fig. 9 zeigt eine Fi
xiergehäusevariante 20 mit schwächer gerundeter schüsselförmi
ger Haube 20a.
Eine weitere vorteilhafte Fixiergehäuserealisierung ist in den
Fig. 10 bis 12 dargestellt. Dieses Fixiergehäuse 21 dient der
gelenkigen Fixierung von sechs Drähten statt dem in den bisher
beschriebenen Figuren gezeigten Fall von vier Drähten. Ansons
ten entspricht die Art der Drahtfixierung und die dazugehörige
Gestaltung der nicht gezeigten Drahtenden völlig den oben be
schriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen, worauf ver
wiesen werden kann.
Zum Durchführen der sechs zu fixierenden Drahtenden sind in
den Haubenteil 26a des Fixiergehäuses 21 sechs Drahtdurchführ
schlitze 22a bis 22f eingebracht, deren Lage und Gestalt ins
besondere aus den Fig. 10 und 11 ersichtlich ist. Wiederum
verlaufen die Schlitze 22a bis 22f mit ihrer Längserstreckung
in zur Fixiergehäuse-Längsachse 23 parallelen Ebenen. Die Ge
häusehaube 21a ist an ihrem offenen Ende mit einer Abdeckkappe
21b geschlossen, deren außenseitige Randkante 24 gerundet ist.
Dies minimiert weiter die Gefahr von Gewebeverletzungen im
Gebrauch des Steinfangkörbchen-Instruments.
Die Länge der Schlitze 22a bis 22f ist wiederum so gewählt,
dass die durchgeführten Drahtenden gelenkig über einen Winkel
bereich von mindestens ca. 90° zwischen einer ersten Endposition,
in der sie im wesentlichen axial aus dem Fixiergehäuse
21 austreten, und einer zweiten Endstellung verschwenkbar
sind, in der sie im wesentlichen radial aus dem Fixiergehäuse
21 austreten, wobei sie gleichzeitig durch die Schlitze 22a
bis 22f geführt werden.
Fig. 12 zeigt das Fixiergehäuse 21 in seiner dem vollständig
eingezogenen Zustand des Instruments entsprechenden Stellung,
in der es mit seinem Haubenteil 21a gegen die vordere Stirn
kante der Aufnahmehülse 13 anliegt. Die Drähte sind dabei der
Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt. Wie im Ausführungsbei
spiel zu Fig. 5 sind auch hier die Schlitze so in die Gehäuse
haube 21a eingebracht, dass die im eingezogenen Instrumenten
zustand axial aus dem Fixiergehäuse 21 austretenden Drähte in
nerhalb des Innendurchmessers der Aufnahmehülse 13 zu liegen
kommen und daher problemlos ohne belastende Biegekräfte in
dieser aufgenommen werden können. In Richtung Abdeckkappe 21b
erstrecken sich die Schlitze 22a bis 22f so weit, dass im aus
gezogenen Instrumentenzustand die Drahtenden wie gewünscht ra
dial aus dem Fixiergehäuse 21 austreten können. Zur Vermeidung
merklicher Durchmessersprünge entspricht der Außendurchmesser
des Fixiergehäuses 21 wiederum im wesentlichen dem Außendurch
messer der Aufnahmehülse 13. Durch das Anliegen der Gehäuse
haube 21a gegen die vordere Stirnseite der Aufnahmehülse 13
ergibt sich zudem ein sehr gleichmäßiger Übergang zwischen Fi
xiergehäuse 21 und Aufnahmehülse 13 im eingezogenen Zustand
des Instruments, in welchem dieses im Gebrauch in einen Gewe
bekanal eines Patienten eingeführt wird.
Die verschiedenen gezeigten und oben beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele machen deutlich, dass durch die erfindungsgemä
ße Mehrdrahtfixiervorrichtung mehrere, zu ihr zusammengeführte
Drahtenden in wenigstens eine Richtung gelenkig beweglich fi
xiert werden können. Ein wichtiges Anwendungsgebiet sind medi
zinische Steinfangkörbchen- und Polypektomieschlingen-Instru
mente, jedoch versteht sich, dass die Mehrdrahtfixiervorrichtung
auch für andere Einsatzzwecke überall dort nutzbringend
verwendbar ist, wo mehrere Drähte in einen gewissen engen Be
reich zusammengeführt und dort unter Aufrechterhaltung einer
gewissen Beweglichkeit fixiert werden sollen, die den Draht
enden eine Ausweichbewegung gegenüber Drahtbiegebewegungen er
möglicht, die bei der Erfüllung einer bestimmungsgemäßen Funk
tion der Drähte auftreten.
Es versteht sich, dass außer den explizit gezeigten Beispielen
von vier und sechs zu fixierenden Drähten die erfindungsgemäße
Mehrdrahtfixiervorrichtung zur gelenkigen Fixierung jeder an
deren Anzahl von Drähten ausgelegt werden kann, insbesondere
auch einer beliebigen ungeraden Anzahl von Drähten, wie von
drei Drähten, fünf Drähten etc. Dabei können je nach Anwen
dungsfall anstelle der gezeigten Gelenke, die eine 90°-Ver
schwenkbarkeit zulassen und von kugelförmig verdickten Draht
enden und demgegenüber schmäleren Drahtdurchführschlitzen ge
bildet sind, alternativ andere herkömmliche gelenkige Fixie
rungen mit je nach Bedarf geringerer oder erweiterter ein-
oder mehrdimensionaler Gelenkigkeit zum Einsatz kommen.
Insbesondere kann durch entsprechende Modifikation des Fixier
gehäuses und der darin eingebrachten, z. B. schlitzförmigen
Drahtdurchführöffnungen eine Schwenkbeweglichkeit von mehr als
90° realisiert sein, durch welche die Drähte im voll geöffne
ten Instrumentenzustand um mehr als 90° gegenüber ihrer zur
Instrumentenlängsachse parallelen Lage im eingezogenen Instru
mentenzustand mit nach vorn weisender Komponente aus dem Fi
xiergehäuse austreten. In diesem Fall erstrecken sich die
Drähte im geöffneten Instrumentenzustand mit einem entspre
chenden, gekrümmten Abschnitt über das Fixiergehäuse hinaus
nach vorn, d. h. die Drähte wölben sich mit diesem Abschnitt
axial nach vorn über die Höhe des Fixiergehäuses hinaus.
Anstelle der gezeigten Kugelform können die Verdickungen an
den Drahtenden von beliebiger anderer Form sein. Die Verdickungen
können außer, wie beschrieben, durch Aufschmelzen mit
tels Laserstrahl auch durch beliebige andere, für diesen Zweck
herkömmliche Techniken hergestellt werden, bei Bedarf auch un
ter Einsatz von zusätzlichem Material, welches auf die Draht
enden aufgebracht wird, z. B. durch Kleben, Schweißen oder der
gleichen.
Claims (5)
1. Mehrdrahtfixiervorrichtung mit
Drahtfixiermitteln zum Fixieren mehrerer Drahtenden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drahtfixiermittel einen Fixierkörper (15) aufweisen, der die Drahtenden
(10a) in wenigstens einer Bewegungsrichtung gelenkig beweglich aufnimmt.
2. Mehrdrahtfixiervorrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet,
dass der Fixierkörper aus einem Fixiergehäuse (15) mit Drahtdurchführschlitzen
(16a bis 16d) und einem Aufnahmeraum besteht, in welchem die durch die Draht
durchführschlitze durchgeführten Drahtenden mit verdicktem Endabschluss (10b)
aufgenommen sind.
3. Mehrdrahtfixiervorrichtung nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixiergehäuse (15) eine um seine Längsachse (17) rotationssymmetri
sche Form mit einer Gehäusehaube (15a) besitzt, in welche die Drahtdurchführschlitze
(16a bis 16d) in zur Längsachse (17) parallelen und/oder die Längsachse
(17) enthaltenden Ebenen verlaufend eingebracht sind.
4. Mehrdrahtfixiervorrichtung nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet,
dass die Gehäusehaube (21a) durch eine Abdeckkappe (21b) mit gerundeten Au
ßenkanten (24) abgeschlossen ist.
5. Medizinisches Instrument mit
mehreren, axialbeweglich in eine Aufnahmehülse (13) einziehbaren und aus dieser herausschiebbaren Drähten (10), die im herausgeschobenen Zustand eine Drahtschlinge oder ein Drahtkörbchen (14) mit gegenüber dem Innendurchmesser der Aufnahmehülse (13) größerem Durchmesser bilden, und
einer Mehrdrahtfixiervorrichtung (15), in der die Drähte mit ihren vorderen Enden fixiert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mehrdrahtfixiervorrichtung (15) eine solche nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ist.
mehreren, axialbeweglich in eine Aufnahmehülse (13) einziehbaren und aus dieser herausschiebbaren Drähten (10), die im herausgeschobenen Zustand eine Drahtschlinge oder ein Drahtkörbchen (14) mit gegenüber dem Innendurchmesser der Aufnahmehülse (13) größerem Durchmesser bilden, und
einer Mehrdrahtfixiervorrichtung (15), in der die Drähte mit ihren vorderen Enden fixiert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mehrdrahtfixiervorrichtung (15) eine solche nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ACMI CORP., SOUTHBOROUGH, MASS., US |
|
8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: GREGORY, FRANK P., RACINE, WIS., US Inventor name: MULLER, RICHARD P., BRONX, NY., US Inventor name: STOLL, UWE, 72555 METZINGEN, DE Inventor name: UIHLEIN, BERNHARD, 72581 DETTINGEN, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |