DE10114129A1 - Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung eines Gleichstrommotors - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung eines GleichstrommotorsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung eines Gleichstrommotors, bestehend aus mehreren, einander überlappenden Teilspulen, die aus einer Vielzahl von eng aneinanderliegenden, aus Backlackdraht bestehenden Wicklungen gebildet sind, die ähnlich einer Spirale gewickelt und derart gekrümmt sind, dass die mehreren Teilspulen zu der rohrförmigen Wicklung zusammenfügbar sind. Durch Ändern der Spaltbreiten der Wickelvorrichtung lassen sich mehrlagige Teilwicklungen herstellen und durch unterschiedliche Anordnungen der Wickelstifte lassen sich sechseck- oder rautenförmige Teilwicklungen herstellen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und
selbsttragenden Wicklung eines Gleichstrommotors, bestehend aus mehreren, einander
überlappende Teilspulen, die aus einer Vielzahl von eng aneinanderliegenden, aus
Backlackdraht bestehenden Windungen gebildet sind, die ähnlich einer Spirale gewickelt und
derart gekrümmt sind, dass die mehreren Teilspulen zu der rohrförmigen Wicklung
zusammenfügbar sind.
Aus der US-PS 4,130,769 ist bereits eine eisenlose Wicklung bekannt, wobei die einzelnen
Teilspulen in einer Ebene gewickelt und verbacken sind und erst anschließend in die
gekrümmte Form gebogen werden müssen. Durch den Biegevorgang können die
Schweißstellen des Bachlackdrahtes brechen, was einen Verlust der Stabilität zur Folge hat.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Windungen durch den Biegevorgang keine
ideale Lage mehr einnehmen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine eisenlose, rohrförmige und selbsttragende
Wicklung so herzustellen, dass möglichst wenig Arbeitsschritte nötig sind und die Wicklung
dabei stabil und mit ideal angeordneten Windungen herstellbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Teilspulen bereits durch den
Wickelvorgang in die gekrümmte Form gebracht werden. Dazu sind Wickelbacken
vorgesehen, die in einem Abstand des Wickeldrahtes oder eines Vielfachen des
Wickeldrahtes zueinander angeordnet sind und somit einen Spalt ergeben, in dem der
Backlackdraht geführt ist. Durch das erste Merkmal wird ein Arbeitsschritt eingespart und
somit die Wirtschaftlichkeit erhöht. Das zweite Merkmal zeigt eine Möglichkeit auf, die
gekrümmte Form der Teilspulen herzustellen, ohne den Aufwand für die
Fertigungseinrichtungen zu vergrößern.
Zweckmäßigerweise ist die Grundform der Teilspule rautenförmig oder sechseckförmig
gewählt, weil dadurch die geringsten Kupferverluste zu erwarten sind. Die Teilspulen lassen
sich am einfachsten in die genannten Formen bringen, indem man die beiden Wickelbacken
mit Stiften verbindet, die so angeordnet sind, dass sie die Ecken der Raute oder des
Sechsecks bilden. Um diese Stifte, die sich im Wickelspalt befinden, wird dann der
Backlackdraht gewickelt.
Das Verfahren erlaubt auch mehrlagige Teilwicklungen zu erstellen. Dazu wird der Abstand
der beiden Wickelbacken zueinander so eingestellt, dass er ein Vielfaches des tatsächlichen
Wickeldrahtdurchmessers beträgt. Der Wickeldraht ordnet sich beim Wickeln selbsttätig
mehrlagig an.
Über ein Distanzstück, das vorzugsweise aus einem Blechteil besteht, und die ein- oder
vielfache Stärke des Wickeldrahtdurchmessers besitzt, wird die Spaltbreite festgelegt.
Dadurch ist es möglich, mehrlagige Teilspulen zu wickeln, wobei die Vorteile dieser Art von
Wicklung gewahrt bleiben. Das Distanzstück kann auch einstückig mit dem inneren oder
äußeren Wickelbacken ausgeführt sein.
Der Backlackdraht besteht im Allgemeinen aus drei Komponenten: dem Kern, der
vorzugsweise aus Kupfer besteht und den elektrischen Strom leitet, einer ersten Schicht um
den Kern, die den Leiter elektrisch isoliert und einer äußeren zweiten Schicht, die aus
Backlack besteht und dazu dient, die einzelnen Leiter einer Wicklung miteinander zu
verbacken.
Das Verbacken oder Verschweißen des Backlackdrahtes geschieht, indem man den
Backlack erhitzt. Durch das Erhitzen wird der Backlack weich oder sogar flüssig. So kann
sich der Backlack der sich berührenden Wicklungen miteinander verbinden oder
verschmelzen. Beim Erkalten des Backlacks wird dieser wieder fest und hält die Wicklungen
zusammen.
Das Erhitzen des Drahtes kann über eine offene Flamme (Flammverbacken), über Heißluft
(Heißluftverbacken) oder durch Bestromen geschehen.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Maßnahme erwiesen, den Backlackdraht über eine
offene Flamme zu erhitzen (Flammverbacken), weil dadurch in sehr kurzer Zeit der Backlack
zum Schmelzen gebracht werden kann. Die schnelle Erwärmung erlaubt wiederum einen
schnelleren Wickelvorgang.
Da beim Heißluftverbacken nicht die hohen Temperaturen erreicht werden, wie beim
Flammverbacken, ist eine langsamere Wickeltechnik nötig. Deshalb sind auch mehrere
Wärmequellen zur Erwärmung des Backlackdrahtes sinnvoll.
Die beiden oben genannten Verfahren bieten einen weiteren Vorteil mit der Möglichkeit, den
Wickeldraht während des Wickelvorgangs zu erhitzen, so dass er im Spalt zwischen den
beiden Wickelbacken abkühlen und verbacken kann. Die so hergestellten Teilwicklungen
lassen sich anschließend aus der Wickelvorrichtung entnehmen und bedürfen keiner
weiteren Behandlung. Damit sich die Teilwicklung aus der Wickelvorrichtung lösen lässt,
empfiehlt es sich, die Berührungsflächen der Wickelbacken mit dem Wickeldraht geeignet zu
beschichten. Es ist eine verschleißfeste, sehr glatte und hitzebeständige Oberfläche nötig.
Als Beispiel wäre eine verchromte Oberfläche vorstellbar. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, die Oberfläche vor jedem Wickelvorgang mit einem Trennmittel zu beschichten. Als
Beispiel hierfür wäre das Besprühen der Oberfläche mit einem Trennwachs vor jedem
Wickelvorgang möglich.
Dei einzelnen Teilwicklungen werden anschließend um eine zylindrische Vorrichtung
überlappend angeordnet. Dabei werden Ecken der Teilwicklungen über kleine Stifte, die
senkrecht aus dem Zylinder ragen, gelegt und somit am Umfang des Zylinders fixiert. Es hat
sich gezeigt, dass die besser federnden rautenförmigen Teilwicklungen leichter auf dem
Zylinderumfang montierbar sind, als die sechseckförmigen.
So entsteht eine zylindrischer Wickelkörper, der nun nochmals verbacken wird und die
endgültige selbsttragende Wicklung ergibt.
Die erfindungsgemäße Wicklung kann als Teil eines Stators eines bürstenlosen
Gleichstrommotors, oder auch als Teil eines Rotors eines Kollektormotors verwendet
werden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei wird auf die
Zeichnung Bezug genommen. Es Zeigen:
Fig. 1 einen bürstenloser DC-Motor mit Wicklung als Stator,
Fig. 2 einen Kommutatormotor mit einer Wicklung als Rotor,
Fig. 3 eine Anordnung der Wickelbacken in einer Seitenansicht,
Fig. 4 die Anordnung gemäß Fig. 3 im Schnitt,
Fig. 5 die Anordnung gemäß Fig. 3 in der Draufsicht,
Fig. 6 einen inneren Wickelbacken mit Wickelstiften und Distanzstück und
Fig. 7 die Anordnung gemäß Fig. 6 mit fertig gewickelter Teilspule.
Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 bis 7 mit denselben Bezugszeichen
versehen.
In Fig. 1 und 2 ist ein Gleichstrommotor 1 gezeigt, der eine eisenlose selbsttragende
Wicklung 2 enthält. Fig. 1 zeigt den Gleichstrommotor 1 in der Ausführung als bürstenloser
Motor mit der Wicklung 2 als Stator 10. Fig. 2 zeigt den Gleichstrommotor 1 in der
Ausführung als Kommutatormotor mit der Wicklung 2 als Rotor 11.
Die Anschlüsse der Wicklung 2 spielen erfindungsgemäß keine große Rolle und sind
deshalb nicht weiter dargestellt.
Fig. 3 bis 5 zeigen eine Wickelvorrichtung 5 zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Teilspule 3. Die Wickeleinrichtung besteht im Wesentlichen aus einem inneren Wickelbacken
6a, einem äußeren Wickelbacken 6b und aus Wickelstiften 7. In Fig. 4 ist die Form des
inneren Wickelbackens 6a gut zu erkennen. Er besteht im wesentlichen aus einem
hohlzylindrischen Grundkörper, der auf einer Stirnseite in eine kegelige Form übergeht.
Diese Form dient als Einführhilfe beim Wickeln.
An den Randbereichen des zylindrischen Wickelbackens 6a befinden sich zwei zentrische
Bohrungen, durch die Wickelstifte 7a geführt sind. Auf diese Wickelstifte 7a wird der äußere
Wickelbacken 6b geschoben. Er hat im Wesentlichen die Form eines Hohlzylindersegments.
Wie in Fig. 5 zu sehen ist, beträgt der Segmentwinkel ca. 120°. Die beiden Stirnseiten des
äußeren Wickelbackens 6b haben, bezogen auf den Gesamtzylinder, die Form eines
Innenkegels, so dass die Schnittfläche in axialer Richtung ein Trapez ergibt. Fig. 4
veranschaulicht die beiden kegelförmigen Stirnseiten und die Trapezform der Schnittfläche.
Die beiden Wickelbacken 6a und 6b werden, wie bereits oben erwähnt, durch die beiden
Wickelstifte 7a fixiert. Je nach Innendurchmesser des äußeren Wickelbackens 6b, lässt sich
ein konstanter Spalt 8 zwischen den beiden Wickelbacken einstellen, wenn man die beiden
Wickelbacken im entsprechenden Abstand zueinander anordnet, wie in Fig. 4 und 5 gut zu
erkennen ist. In Fig. 6 ist ein Distanzstück 12 dargestellt, das sich im Spalt 8 zwischen dem
inneren und äußeren Wickelbacken befindet, und die Spaltbreite genau festlegt. Eine
Befestigungsschraube 15 hält die beiden Wickelbacken 6a und 6b fest zusammen.
Zwei weitere Wickelstifte 7b werden nach dem Festschrauben der beiden Wickelbacken 6a
und 6b zentrisch von außen durch den äußeren Wickelbacken 6b in den inneren
Wickelbacken 6a eingeführt. Die Wickelstifte 7a und 7b, ergeben die Eckpunkte der Teilspule
3. Je nach Anzahl und Anordnung der Wickelstifte 7b, lassen sich die Teilspulen 3 in
verschieden Formen herstellen.
In Fig. 7 ist eine fertig gewickelte Teilspule 3 dargestellt, die noch von den Wickelstiften 7a
und 7b gehalten wird. Es ist gut zu erkennen, dass die Teilwicklung 3 bereits beim Wickeln
eine teilzylindrische Form erhält. Nach Entfernung der Wickelstifte 7b lässt sich die
Teilwicklung 3 von den Wickelstiften 7a ziehen.
1
Gleichstrommotor
2
Wicklung
3
Teilspule
4
Windungen
5
Wickelvorrichtung
6
a,
6
b Wickelbacken
7
a,
7
b Wickelstifte
8
Spalt
9
Backlackdraht (Wickeldraht)
10
Stator
11
Rotor
12
Distanzstück
13
Durchgangsbohrung
14
Gewindebohrung
15
Befestigungsschraube
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung
(2) eines Gleichstrommotors (1), bestehend aus mehreren, einander überlappende, aus
Backlackdraht (7) bestehenden Teilspulen (3), die aus einer Vielzahl von eng
aneinanderliegenden, Windungen (4) gebildet sind, die ähnlich einer Spirale gewickelt
und derart gekrümmt sind, dass die mehreren Teilspulen (3) zu der rohrförmigen
Wicklung (2) zusammenfügbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die aus
Backlackdraht (7) bestehenden Teilspulen (3) bereits durch den Wickelvorgang in die
gekrümmte Form gebracht werden, wobei Wickelbacken (5a, 5b) vorgesehen sind, die
zwischen sich einen gekrümmten Spalt (6) zur Aufnahme der Windungen (4) zumindest
einer Teilspule (3) aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (6) die Dicke des
Wickeldrahtes (7) aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (6) ein Vielfaches
der Dicke des Wickeldrahtes (7) aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilspulen (3)
einlagig gewickelt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilspulen (3)
mehrlagig gewickelt sind.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Backlackdraht (7) erhitzt wird, damit der Backlack der
einzelnen Windungen miteinander verschweißt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Erhitzen des
Backlackdrahtes (7) unmittelbar direkt vor dem Wickelvorgang erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Backlackdraht
(7) unmittelbar vor dem Wickelvorgang durch eine offene Flamme erhitzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, der Backlackdraht (7) durch
Zuführen von elektrischen Strom nach dem Wickelvorgang erhitzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Backlackdraht (7)
durch Heißluft unmittelbar vor dem Wickelvorgang erhitzt wird.
11. Gleichstrommotor nach zumindest einen der vorangehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, dass die Grundform einer Teilspule (3) rautenförmig ist.
12. Gleichstrommotor nach zumindest einen der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Grundform einer Teilspule (3) sechseckförmig ist.
13. Gleichstrommotor nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Wicklung (2) Teil eines Stators (8) des Gleichstrommotors ist.
14. Gleichstrommotor nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Wicklung (2) Teil eines Rotors (9) des Gleichstrommotors ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10114129A DE10114129A1 (de) | 2001-03-22 | 2001-03-22 | Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung eines Gleichstrommotors |
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DE10114129A DE10114129A1 (de) | 2001-03-22 | 2001-03-22 | Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung eines Gleichstrommotors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10114129A1 true DE10114129A1 (de) | 2002-09-26 |
Family
ID=7678623
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10114129A Withdrawn DE10114129A1 (de) | 2001-03-22 | 2001-03-22 | Verfahren zur Herstellung einer rohrförmigen eisenlosen und selbsttragenden Wicklung eines Gleichstrommotors |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10114129A1 (de) |
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2001
- 2001-03-22 DE DE10114129A patent/DE10114129A1/de not_active Withdrawn
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