DE10113724A1 - Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Verteilung von Schadstoffen und abbauaktiven Bereichen in kontaminierten Grundwassersystemen - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Verteilung von Schadstoffen und abbauaktiven Bereichen in kontaminierten GrundwassersystemenInfo
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- G01N25/48—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating the development of heat, i.e. calorimetry, e.g. by measuring specific heat, by measuring thermal conductivity on solution, sorption, or a chemical reaction not involving combustion or catalytic oxidation
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- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09C—RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09C1/00—Reclamation of contaminated soil
Description
In den letzten Jahren hat sich herauskristallisiert, dass Schadstofffahnen in Grundwässern
im Vergleich zur Aquifermächtigkeit sehr dünn sind. Durch das laminare
Strömungsverhalten des Grundwassers entfallen konvektive Vermischungen und das
kontaminierte Grundwasser vermischt sich deshalb nur extrem langsam über diffusive
und dispersive Prozesse mit dem umgebenden, sauberen Grundwasser. Für den
mikrobiellen Schadstoffabbau hat das zur Folge, dass in den dünnen, hochkonzentrierten
Schadstofffahnen die Elektronenakzeptoren Sauerstoff, Nitrat, Eisen (III) und Sulfat
schnell aufgebraucht sind und nur langsam über die Randzonen durch Diffusion
nachgeliefert werden. An diesen Randzonen treffen Schadstoffe und
Elektronenakzeptoren aufeinander und der biologische Abbau kann stattfinden. Es
bestehen deshalb parallel nebeneinander Wasserflüsse, die keine Schadstoffe aber
Elektronenakzeptoren enthalten und anderseits Strombahnen die schadstoffbelastet sind,
in denen aber die Elektronenakzeptoren verbraucht sind.
Bisher wurden Schadstofffahnen mit vollverfilterten Brunnen untersucht, in denen das
Grundwasser aus der gesamten Aquifermächtigkeit beprobt wird und die
Schadstoffkonzentrationen analysiert werden. Bei dieser Art der Untersuchung
vermischen sich die unterschiedlichen Strombahnen bei der Probenahme und man kommt
zu der scheinbaren Situation, dass Schadstoffe und Elektronenakzeptoren gleichzeitig
nebeneinander vorhanden sind und trotzdem nur geringer Abbau stattfindet. Aus den
oben aufgeführten Überlegungen geht aber hervor, dass in Wirklichkeit Schadstoffe und
Elektronenakzeptoren räumlich voneinander getrennt sind, wenn man den Aquifer nur
feinskalig genug betrachtet, und somit der Abbau limitiert wird.
Die Überlegung, dass biologischer Abbau nur an den Grenzflächen der Fahne auftreten
kann, führt zu dem Schluss, dass alle Prozesswärme die beim mikrobiellen Abbau anfällt,
an diesen Grenzflächen auftreten muss. Ein gewisser Teil der Erwärmung wird sich auch
im Zentrum der Schadstofffahne ergeben, da gelöste Elektronenakzeptoren mit dem
Grundwasserstrom in die Schadstoffquelle transportiert und da verbraucht werden.
Zusätzlich besteht eine Wärmedispersion aus den Fahnenrändern. Da sich alte
Kontaminationen oft seit vielen Jahren im Fließgleichgewicht befinden, wird auch nur
wenig chemische Energie in Form von zusätzlicher Biomasse gebunden und es muss
nahezu aller Energieumsatz in Prozesswärme frei werden. Diese Prozesswärme soll durch
das hier beschriebene Verfahren genutzt werden, um die räumliche Ausbreitung der
Schadstofffahne und der mikrobiell aktiven Zonen zu beschreiben.
Aufgabe des neuen Verfahrens ist die Ermittlung der räumlichen, dreidimensionalen
Ausdehnung einer Schadstofffahne oder eines Schadensherdes und der Lokalisation der
biologisch aktiven Zonen.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden Temperaturmessfühler in den Boden gebracht und
die Prozesswärme, die beim biologischen Schadstoffabbau oder chemischen Reaktionen
entsteht, wird genutzt, um Quellen und Ausbreitung von Schadstofffahnen zu detektieren
oder mikrobielle Aktivität bzw. deren räumliche Verteilung im Untergrund zu
lokalisieren. Biologisch aktive Zonen zeichnen sich dabei durch eine erhöhte Temperatur
des Grundwassers im Vergleich zur Umgebungstemperatur aus.
Für die Messung der Temperaturprofile werden Lanzen in den Untergrund gebracht (z. B.
mit Hilfe einer Ramme oder ähnlichem), auf denen in kleinen Abständen (z. B. 2-5 cm)
Temperaturmessfühler angebracht sind (Fig. 1). Die Lanzen gehen im Idealfall durch
die gesamte Mächtigkeit der Fahne. Im Inneren oder in geeigneten Führungen der Lanzen
ist jeder einzelne Messfühler verkabelt oder alle Elemente über BUS-Systeme verbunden
und die Kabelenden werden an die Oberfläche geführt. Von da aus sind die
Temperaturdaten abrufbar bzw. erfassbar. Als biologisch aktive Zone wird der Bereich
von Messfühlern definiert, der eine Temperaturerhöhung gegenüber den Messfühlern der
Umgebung zeigt. Durch die Einfachheit der Messungen und der Datenverarbeitung
können viele Lanzen auf der Schadensfläche verteilt in den Untergrund eingebracht
werden und somit neben der vertikalen auch die horizontale Ausdehnung der
Aktivitätszonen erfasst werden. Durch die Verbindung des Wissens über die horizontale
und die vertikale Verteilung der Aktivitätszonen wird ein dreidimensionales Bild der
Fahne im Untergrund erstellt (Fig. I). Dabei müssen Störeinflüsse wie z. B. unbekannte
Abwasserrohre, die Wärme abgeben können, durch Vergleich mit anderen Messstellen
eleminiert werden.
Inder Fahnenerkundung wird durchgängig eine klassische Erkundung der
Schadstoffgehalte im Grundwasser über vollverfilterte Brunnen praktiziert. Durch
Probenahme und Analyse der Schadstoffkonzentrationen wird versucht, ein
zweidimensionales Bild der Schadstofffahne zu generieren. In den meisten Fällen sind
jedoch aus Kostengründen nicht genügend Messstellen vorhanden, um Modellierungen
des Fahnenverlaufs durchzuführen. Bei der Implementierung der Bohrlöcher besteht
außerdem die Gefahr, dass die Fahne gar nicht getroffen, sondern dass neben der Fahne
abgeteuft wird oder diese nur gestreift wird. Durch genügend starkes Pumpen oder sogar
integrale Langzeitpumpversuche, die den Einzugsbereich der Brunnen vergrößern,
können solche Gefahren verkleinert werden. Man ist sich aber auch hier nie sicher, in
welchem Bereich der Fahne man sich bewegt. Das heist, es ist schwierig, das Zentrum
der Fahne, in dem auch die höchsten Schadstoffgehalte sind zu lokalisieren. Für die
vertikale Lokalisation der Fahne können momentan nur Multilevelbrunnen verwendet
werden, die üblicherweise eine maximale Auflösung von einem Meter erlauben. Bei
diesen Brunnen können horizentierte Probenahmen vorgenommen werden.
Ein neues Verfahren der Firma GeoProbe kann für eine vertikal auflösende Untersuchung
von Schadstofffahnen verwendet werden. Dazu wird ein Messkopf, an dem eine
Membran angebracht ist, stufenweise in den Boden gerammt. Die Schadstoffe werden
über die Membran direkt in einen Stickstoffstrom weitergeleitet werden und über einen
FID Detektor on line gemessen. Dieses Verfahren kann zwar relativ genaue Profile der
Schadstoffverteilung liefern, ist aber nicht für Langzeitmonitoring geeignet, weil die
Messtechik zwangsläufig das Beproben während des Rammvorgangs erfordert.
Die Erkundung einer Fahne über Grundwasserbrunnen ist bis jetzt ein kostspieliges und
zeitintensives Verfahren. Da man nicht genau vorhersagen kann, wie die Fahne verläuft,
werden die Brunnen mehr oder weniger zufällig abgeteuft ausgehend von der
abgeschätzten Grundwasserströmungsrichtung. Selbst wenn einige Brunnen erfolgreich
die Fahne treffen, ist es schwer, den genauen Verlauf des Schadstoffabstroms zu
bestimmen. Das ist überlicherweise durch die limitierte Anzahl von Brunnen verursacht,
was wiederum aus dem hohen Zeit und Geräteaufwand für die Brunnenbohrung und die
kostspielige Analytik der Schadstoffe begründet ist. Weiterhin kann durch die ungenaue
Kenntnis des Fahnenverlaufs auch eine eventuelle Sanierungsmaßnahme nicht zielgerecht
eingesetzt werden, und oft wird der gesamte Wasserkörper eines Schadensfalls saniert
obwohl nur ein kleiner Teil kontaminiert ist.
Ein wesentlicher Nachteil der üblichen Praxis sind der große Zeitaufwand für die
Genehmigung von Brunnenbohrungen. Nach der Genehmigung kommt es zum Bohren
der Brunnen, was bei vollverfilterten Brunnen ebenfalls zeitaufwendig ist.
Normalerweise bleiben die Brunnen im Grundwasserleiter bestehen und können nur mit
größerem Aufwand entfernt werden. Um zu verlässlichen Aussagen über das Verhalten
der Fahne zu kommen braucht man relativ langes Beproben und Monitoring, wofür
jeweils Personal zur kontaminierten Stelle fahren muss und viele Stunden bis Tage im
Feld arbeitet.
Bei zu großer Anzahl von Brunnen im Grundwasserleiter besteht die Gefahr eines
hydraulischen Kurzschluss durch den Brunnen selber, indem Grundwasserströme durch
den Brunnen in andere Stockwerke des Aquifers fließen.
Die Erfassung der räumlichen Verteilung der biologischen Aktivität über
Temperaturmesslanzen ist messtechnisch einfach und schnell implementierbar. Da die
Temperaturmessfühler z. B. auf Lanzen aufgebracht in den Untergrund gerammt werden
können, ist die Einrichtung von 10 Messstellen pro Tag völlig problemlos. Damit können
z. B. in 2 Tagen etwa 20 Messstellen eingebracht werden, was in der Fläche gesehen ein
extrem dichtes Netz darstellt, verglichen mit den bisher üblichen Messstellendichten bei
Grundwasserbrunnen. Die Temperaturfühler können auch auf Montagschienen montiert
werden, auf denen sie in vorgefertigte Löcher im Boden eingebracht werden. Durch die
einfache Implementierung der Messstellen lässt sich das horizontale Netz der Messstellen
erheblich verdichten und ein vergleichsweise genaueres flächiges Bild des Schadens
erarbeiten als beim Arbeiten mit Brunnen.
Dadurch wird die Zeit der Vorerkundung entscheidend verkürzt. Es sind in der
Vorerkundung keine Genehmigungsverfahren für Grundwassermessstellen nötig. Im
Vergleich zum Bohren der Brunnen und der nachfolgenden Analytik ist das neue
Verfahren wesentlich schneller mit gleichzeitig wesentlich größerer räumlicher
Auflösung.
In der Vertikalen liefern die eingebrachten Messstellen eine Auflösung die bisher selbst
von den besten Multilevelbrunnen nicht erreicht werden kann. Zudem werden aus
Kostengründen üblicherweise überhaupt keine Multilevelbrunnen eingerichtet. Das neue
Verfahren kann in der Vertikalen eine zentimetergenaue Anordnung der Fahne
beschreiben.
Die Messtechnik über Temperaturmessung ist sehr genau, einfach und billig. Nach dem
Einbringen der Messfühler in den Untergrund ist der weitere Kostenaufwand
verschwindend gering.
Die Daten der einzelnen Messpunkte einer Lanze und aller Lanzen zusammen sind
elektronisch abrufbar und können deshalb direkt in geeignete Computerprogramme
eingespeist werden, die ein dreidimensionales Bild der Fahne generieren.
Das Speichern der Daten kann über Datenaufzeichungsgeräte (DataLogger) erfolgen. Die
Daten werden dann über eine mobile Telefonanlage übertragen. Somit kann vom
Bürotisch aus ein Monitoring der Fahne und deren Veränderungen erfolgen.
Durch die genaue Kenntnis des Fahnenverlaufs können anschließend
Grundwasserbrunnen für Konzentrationsmessungen oder Sanierungsmaßnahmen direkt in
das Zentrum der Fahne eingebracht werden.
Die bisher unerreichte dreidimensionale Abbildung der Fahne und der Quelle erlaubt
neue Anwendungsmöglichkeiten für die Prozesssteuerung bei Sanierungen, für
punktgenau gesteuerte in situ Sanierungen u. a. Die Messsysteme können dabei beliebig
lange im Boden bleiben, da sie das Grundwasser nicht beeinflussen.
- - Das neue Verfahren kann z. B. in der Vorerkundung angewendet werden, um in einem erstmals untersuchten Schadensfall die Fahne oder die Quelle genau zu lokalisieren. Es kann innerhalb weniger Tage ein dreidimensionales Bild der Grenzen der Schadstoffverteilung erstellt werden. Diese Daten können für eine erste Riskoabschätzung verwendet werden.
- - Im weiteren können die Daten aus der Temperaturermittlung durch das Abteufen von Brunnen und die anschließende Analyse von Schadstoffkonzentrationen in Wasserpoben unterstützt werden.
- - Das neue Verfahren kann auf einem bestehenden, mit Brunnen ausgebauten Feld
eingesetzt werden, um die Kenntnis über den genauen Verlauf der Fahne oder Quelle
zu vertiefen. Dieses Wissen kann genutzt werden um
- 1. die Kosten für das Monitoring zu verringern, da die Analyse von Schadstoffkonzentrationen sehr kostspielig ist. Durch das neue Verfahren können Veränderungen der Fahne erfasst werden und deshalb die Probenahmeintervalle auf dem Feld vergrößert werden. Im Idealfall dienen die konventionellen Grundwasserproben nur noch zur Absicherung der Daten aus den Temperaturmessungen, was einen erheblichen Preisvorteil darstellen kann.
- 2. Der genaue Verlauf der Fahne kann in einem Sanierungsansatz über Verstärkte Natürlichen Selbstreinigung (Enhanced Natural Attenuation) genutzt werden, um zielgenau Elektronenakzeptoren für den biologischen Schadstoffabbau in das Zentrum der Fahne oder Quelle einzuspeisen.
- 3. Der genaue Verlauf der Fahne kann verwendet werden, um eine Sanierungsmaßnahme wie Pump-and-Treat zielgenau zu implementieren. Dabei ist vorallem die Kenntis über die vertikale Lokalisation wichtig, um nicht den gesamten Wasserkörper zu reinigen sondern nur die kontaminierten Bereiche.
- 4. Sanierungsmaßnahmen können über das neue Verfahren überwacht werden und somit genauer gesteuert werden. Hierbei werden die neu entstehenden biologisch aktiven Zonen bestimmt und Änderungen der Fahne festgestellt.
Das neue Verfahren kann genutzt werden, um eine bisher unbekannte
Schadstofffahne zu erkunden und neue Grundwasserbrunnen exakt in das Zentrum
einer Abstromfahne abzuteufen. Damit ist die Qualität anderer Analyseverfahren wie
z. B. konventioneller Konzentrationsbestimmungen wesentlich verbessert. Es kann
auch der vertikale Verlauf einer Kontamination stärker als bisher berücksichtigt
werden, was eine verbesserte Analyse der Schadstoffkonzentrationen und
anschließende Sanierung ermöglicht, weil die Probenahme- oder Sanierungsbrunnen
in die richtigen Tiefen abgeteuft werden können.
Das neue Verfahren kann genutzt werden, um sehr schnell die Ausdehnung einer
Schadstofffahne zu bestimmen. Dadurch kann bei überraschend auftretenden
Kontaminationen, die z. B. im Rahmen einer Baumaßnahme entdeckt werden, schnell
eine Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen erstellt werden. Es kann z. B.
abgeschätzt werden, ob eine Auskofferung des Materials durchfürbar ist oder ob die
Kontamination so groß ist, dass nur eine langfristige Pump-and-Treat Sanierung in
Frage kommt. Die schnelle Beschaffung dieser Informationen stellt einen
gravierenden Vorteil für den betroffenen Unternehmer dar, der gerade ein Bauwerk
errichten will.
Bei Abriss einer Tankstelle wird entdeckt, dass in den vergangenen Jahren Mineralöl
ausgetreten ist. Mit dem neuen Verfahren kann innerhalb von 1-2 Tagen ein dichtes
Messstellennetz von ca. 20 Messstellen errichtet werden und untersucht werden, ob sich
eine Schadstofffahne im Grundwasser gebildet hat und wie groß die Ausdehnung der
Kontamination ist. Somit ist eine vergleichsweise sehr schnelle Reaktion des Bauträgers
auf die plötzlich auftretenden Schwierigkeiten möglich. Abhängig von der späteren
Nutzung werden dann Maßnahmen getroffen. Z. B. ist als Nutzung eine Überbauung mit
einem Einkaufszentrum geplant und es wird bei der Untersuchung der Fahne festgestellt;
dass eine kleinere Auskofferungsmaßnahme zwar den Schadstoffherd beseitigen kann,
aber nicht die mehrere hundert Meter lange Fahne. Es wird deshalb eine abgestufte
Sanierung beschlossen und die Fahne über konventionelle Verfahren oder Pump-and-
Treat saniert. Dabei werden aufgrund der genauen Kenntnis der Fahne die
Beobachtungsbrunnen genau in das Zentrum der Fahne abgeteuft und die
Sanierungsbrunnen knapp ausserhalb der kontaminierten Zonen.
Bei einer Sanierungsmaßnahme wird das kontaminierte Feld mit einem dichten Netz von
Temperaturmessstellen versehen. Aufgrund der Temperaturdaten kann ermittelt werden,
ob die Sanierung die relevanten Zonen erreicht und wann die Sanierung nicht mehr zu
einem signifikanten Schadstoffabbau führt. Daraufhin können die Prozessparameter
verändert werden.
Ein bekanntes schadstoffbelastetes Feld wird mit dem neuen Verfahren genau untersucht
indem ein dichtes Netz von 20 bis 30 Temperaturmessstellen eingerichtet wird. Es soll
eine zielgerichtete Sanierung durch Enhanced-Natural-Attenuation durchgeführt werden.
Durch die genaue Kenntis der Schadstoffverteilung werden Elektronenakzeptoren für den
Schadstoffabbau (Wasserstoffperoxid, Sauerstoff, Nitrat, Sulfat) vertikal und horizental
genau in das Zentrum der Fahne oder oberstromig der Quelle injiziert. Dies erfolgt
entweder über Brunnen oder Injektionslanzen. Dadurch kann die Schadstofffahne saniert
werden, ohne dass die eingespeisten Stoffe am falschen Platz landen, mit dem
Grundwasser abtransportiert werden ohne durch Mikroorganismen verbraucht zu werden
und das Grundwasser selbst belasten. Gleichzeitig übertragen die Temperaturlanzen über
Datalogger, die mit mobilen Telefoneinheiten ausgestattet sind, die Daten der räumlichen
Verteilung in regelmäßigen Abständen auf den PC im Büro und erlauben somit ein
Monitoring vom Bürotisch aus, das in gewissen Abständen über konventionelle
Methoden verifiziert wird.
Claims (10)
1. Verfahren zum Ermitteln der dreidimensionalen räumlichen Ausdehnung einer
Schadstofffahne oder Schadstoffquelle in der Umwelt, dadurch gekennzeichnet, dass
vertikale und horizontale Temperaturprofile gemessen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein dichtes flächiges Netz
von vertikalen Temperaturmessstellen auf dem Feld implementiert wird und somit ein
dreidimensionales Bild der Schadstoffverteilung generiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzflächen der
Schadstoffverteilung oder die Bereiche der biologischen oder chemischen Aktivität
durch einen Temperatursprung im Vergleich zur Umgebung gekennzeichnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturdaten in
ein Computerprogramm eingespeist werden, um ein dreidimensionales Bild der
Schadstoffverteilung zu erzeugen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturfühler der
Messstellen ihre Messwerte direkt durch z. B. Kabel an die Oberfläche geben und
dort entweder kontinuierlich durch installierte Datenaufzeichnungsgeräte
aufgezeichnet werden und, oder diskontinuierlich in Abständen über telefonische
Datenübermittlung abgefragt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Temperaturmessstelle aus einer Lanze oder Montageschiene besteht, die mit einer
Ramme in der Boden gerammt werden kann oder in vorgefertigte Bohrlöcher
eingebracht werden kann, und auf deren Oberfläche Temperaturmessfühler
aufgebracht sind, die mit den Datenerfassungsgeräten über
Datenweiterleitungssysteme wie Kabel verbunden sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass langfristige
Veränderungen von Schadstofffahnen über die Temperaturaufzeichnung verfolgt
werden wobei die Daten telefonisch abgerufen werden können.
8. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass räumliche
Veränderungen der Schadstoffverteilung in der Umwelt bestimmt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der
biologischen Aktivität und der räumlichen Veränderungen der Temperaturverteilung
bei Sanierungsmaßnahmen benutzt wird, um den Prozess zu überwachen und zu
optimieren.
10. Verfahren nach Anspruch 1-5 dadurch gekennzeichnet, dass die
Grundwassertemperatur benutzt wird, um den Schadstoffabbau zu beschreiben,
quantifizieren und bilanzieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001113724 DE10113724A1 (de) | 2001-03-21 | 2001-03-21 | Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Verteilung von Schadstoffen und abbauaktiven Bereichen in kontaminierten Grundwassersystemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001113724 DE10113724A1 (de) | 2001-03-21 | 2001-03-21 | Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Verteilung von Schadstoffen und abbauaktiven Bereichen in kontaminierten Grundwassersystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10113724A1 true DE10113724A1 (de) | 2002-09-26 |
Family
ID=7678374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001113724 Withdrawn DE10113724A1 (de) | 2001-03-21 | 2001-03-21 | Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Verteilung von Schadstoffen und abbauaktiven Bereichen in kontaminierten Grundwassersystemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10113724A1 (de) |
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CN109209238A (zh) * | 2018-10-27 | 2019-01-15 | 江苏中煤地质工程研究院有限公司 | 一种便携式原位浅层地温测量钻头 |
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- 2001-03-21 DE DE2001113724 patent/DE10113724A1/de not_active Withdrawn
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