DE10111683C1 - Verfahren zur Herstellung eines Datenträgerkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines DatenträgerkörpersInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Datenträgerkörpers (1) für einen tragbaren Datenträger mit einer Kavität (2) zum Einbringen eines Funktionselements beschrieben. Dabei wird die Kavität (2) unter Verwendung einer zwischen zwei Schichten (S5, S4) des Datenträgerkörpers (1) im Bereich der Kavität (2) angelegten Trennmittelschicht (9) erzeugt. Hierzu wird entlang einer Randkontur (10) der Kavität (2) bis auf die Tiefe der Trennmittelschicht (9) eine umlaufende Konturnut in den Datenträger gefräst, so daß eine von der umlaufenden Konturnut umschlossene Materialinsel (17) entsteht, die vollständig durch die Trennmittelschicht (9) vom übrigen Datenträgerkörper (1) getrennt ist. Die Materialinsel (17) wird schließlich aus der Kavität (2) entfernt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Datenträgerkörpers, ins
besondere eines mehrschichtigen Datenträgerkörpers, für einen tragbaren Datenträger
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Datenträgers mit einem in einem entspre
chenden Datenträgerkörper angebrachten Funktionselement.
Datenträger mit einem Datenträgerkörper, in den Funktionselemente, beispielsweise
Chipmodule, eingebaut sind, sind hinlänglich bekannt und werden unter anderem als
Kreditkarten, Bankkarten, Barzahlungskarten und dergleichen in den verschiedensten
Dienstleistungssektoren, im bargeldlosen Zahlungsverkehr oder als Zugangsberech
tigungen verwendet. Um ein Funktionselement in den Datenträgerkörper einbringen
zu können, muß im Datenträgerkörper eine Aussparung erzeugt werden, in die das
Funktionselement eingesetzt werden kann. Eine solche Aussparung wird üblicher
weise "Kavität" genannt. Für das Einbringen solcher Kavitäten bestehen verschiede
ne Möglichkeiten.
Bei Herstellung des Datenträgerkörpers mit einer Spritzgußtechnik kann die Kavität
bereits durch die Spritzgußform vorgegeben werden. Ein überwiegender Teil der
heute hergestellten Chipkarten besitzt jedoch Kartenkörper, die aus einzelnen, über
einandergelegten, zusammenlaminierten Folien bestehen. Dies hat den Vorteil, daß
in den verschiedenen Ebenen zwischen den einzelnen Folienschichten unterschiedli
che flache Bauelemente wie Spulen, Leiterbahnen und dergleichen eingebracht wer
den können. Datenträgerkörper dieser Art werden in der Regel erzeugt, indem größe
re Kunststoffbögen zusammenlaminiert werden und dann durch Ausstanzen auf das
gewünschte Kartenformat gebracht werden.
Eine Möglichkeit, in einen solchen mehrschichtigen Datenträgerkörper eine Kavität
einzubringen, wird in der DE 31 22 981 beschrieben. Hierbei wird vor dem Laminie
ren des Schichtaufbaus im Bereich der späteren Kavität eine Trennmittelschicht ein
gebracht, die ein Verkleben der Schichten an dieser Stelle miteinander verhindert. In
einem folgenden Arbeitsgang wird ein Sackloch durch Ausstanzen des Schichtenaufbaus
oberhalb der Trennmittelschicht bis auf die Tiefe der Trennmittelschicht
erzeugt.
Dasselbe Verfahren sieht ferner auch die DE 44 46 369 vor, wobei hier zusätzlich
eine kompliziertere Struktur erzeugt wird, die neben einer Ausnehmung für ein Mo
dul auch Kanäle zur Aufnahme einer Spulenwicklung aufweist.
Eine andere, z. B. aus dem "Handbuch der Chipkarten", W. Rankl, W. Effing, 3.
Auflage, S. 570, 571, bekannte Methode zur Erzeugung einer Kavität in einem mehr
schichtigen Datenträgerkörper besteht darin, die gesamte Kavität auszufräsen. Ein
solcher Fräsvorgang muß allerdings sehr exakt ausgeführt werden, um eine Beschä
digung des Datenträgerkörpers zu vermeiden.
Eine allgemeine Tendenz bei der Entwicklung von kartenförmigen Datenträgern
richtet sich auf Datenträger mit Display, Tastatur und/oder Batterie. Zur Aufnahme
solcher Elemente müssen in die Datenträgerkörper sehr großräumige Kavitäten ein
gebracht werden. Wegen der damit verbundenen geringen Restwandstärken können
zur Herstellung solcher großräumiger Kavitäten die bekannten Verfahren nur bedingt
eingesetzt werden. Das gilt besonders für das Erzeugen der Kavität durch Ausführen
einer Stanzung bis auf die Tiefe einer zuvor angelegten Trennmittelschicht. Der
Stanzvorgang kann dabei zu Beschädigungen, beispielsweise Durchdrücken, Aus
wölbungen etc. an der Datenträgerrückseite führen.
Bei der frästechnischen Herstellung von Kavitäten bestimmen Form und Größe der
zu erzeugenden Geometrie die erforderliche Prozeßzeit. Die Herstellung von groß
räumigen Kavitäten für große Bauelemente erfordert entsprechend eine Prozeßzeit,
die leicht ein Vielfaches der üblichen Prozeßzeit für die Herstellung einer Kavität zur
Aufnahme eines kleinen Chipmoduls betragen kann. Infolge der verlängerten Pro
zeßzeit verringert sich bei Nutzung vorhandener Fertigungsanlagen der Durchsatz.
Eine zusätzliche Schwierigkeit beim Fräsen großräumiger Kavitäten besteht darin,
daß die Rückseite des Datenträgerkörpers im Bereich der Kavität einer hohen ther
mischen Belastung ausgesetzt wird, durch die es insbesondere zu Deformationen
kommen kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das die Her
stellung von Datenträgerkörpern und Datenträgern mit großen Kavitäten erlaubt,
wobei die Qualität der Datenträgerkörper und Datenträger nicht beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen ge
löst.
Erfindungsgemäß wird dabei zunächst in an sich bekannter Weise zwischen zwei
Schichten des Datenträgerkörpers im Bereich der zu erzeugenden Kavität eine
Trennmittelschicht angelegt, welche zumindest mit einer benachbarten Schicht keine
feste Verbindung eingeht. Anschließend wird nun entlang der Randkontur der zu
erzeugenden Kavität bis auf die Tiefe der Trennmittelschicht eine umlaufende Kon
turnut in den Datenträgerkörper gefräst, so daß eine von der umlaufende Konturnut
umschlossene Materialinsel des Datenträgerkörpers vollständig durch die Trennmit
telschicht vom übrigen Datenträgerkörper getrennt ist. Nachfolgend wird die Mate
rialinsel aus der Kavität entfernt. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, daß Beeinträchtigungen des Datenträgerkörpers, vor allem an der
dünnwandigen Rückseite, zuverlässig vermieden werden. Anders als beim bekannten
vollflächigen Ausfräsen, bei dem das gesamte zu entfernende Material zerspant wird,
beschränkt sich die thermische Belastung des Datenträgerkörpers beim Ausfräsen auf
die Konturbahn, mithin auf einen vergleichsweise kleinen Flächenbereich.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Fläche der im Bereich der Ka
vität angelegten Trennmittelschicht so dimensioniert, daß die Randkontur der
Trennmittelschicht innerhalb der Randkontur der zu erzeugenden Kavität liegt, wo
bei der Abstand zwischen den beiden Randkonturen kleiner ist als ein definierter
Abstandshöchstwert. Die Breite der entlang der Randkontur der Kavität eingefrästen,
umlaufenden Konturnut wird zugleich größer als der definierte Abstandshöchstwert
gewählt. Von der Untergrenze abgesehen, kann die Konturnut dabei eine beliebige
Breite aufweisen, die Gestalt der Randkontur der Kavität wird nur durch die Führung
des Fräswerkzeugs beim Ausfräsen bestimmt. Exakte Form und Lage der Trennmit
telschicht können deshalb vergleichsweise große Toleranzen aufweisen. Da die
Trennmittelschicht vollständig innerhalb der Randkontur der späteren Kavität liegt,
verbleiben um die erzeugte Kavität herum keine Trennmittelschichtreste zwischen
den einzelnen Kartenschichten, so daß keine durch Trennmittelschichtreste bedingte,
gespaltene Kartenbereiche auftreten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zum Fräsen der Konturnut ein Fräswerkzeug ver
wendet wird, dessen Durchmesser größer ist als der definierte Abstandswert. Da
durch kann der Zeitaufwand bei der Ausfräsung der Konturnut minimiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet neben der Ausbildung einer einzelnen
Kavität ohne weiteres auch die Ausbildung einer kompletten Ausnehmungsstruktur
mit mehreren unterschiedlichen Kavitäten und Kanälen für mehrere Bauelemente,
beispielsweise Spulen, Antennen, Leiterbahnen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform enthält zumindest ein Teilbereich der
Trennmittelschicht ein leitfähiges Material. Beispielsweise kann es sich bei der
Trennmittelschicht um einen Metallfilm handeln, der beim Laminiervorgang keine
Verbindung mit dem übrigen Kartenmaterial eingeht. Dies hat den Vorteil, daß die in
die Kavität eingelegten elektronischen Bauelemente direkt mittels der leitfähigen
Trennmittelschichtbereiche kontaktiert werden können. Hierbei ist es möglich, daß
die Trennmittelschicht als Struktur aus leitfähigen und nicht leitfähigen Bereichen
aufgebaut ist. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn im Datenträgerkörper mehrere
Bauelemente angeordnet sind, die über diese Trennmittelschichtbereiche und damit
verbundene Leiterbahnen untereinander verbunden werden.
Die durch die umlaufenden Konturnuten entstehenden Materialinseln können in
vorteilhafter Ausgestaltung auch zum Aufbau eines in der jeweiligen Kavität ange
ordneten Funktionselementes für den Datenträger verwendet werden. So kann bei
spielsweise eine Materialinsel im Kartenaufbau wieder als Taster in die Kavität ein
gesetzt werden bzw. dort verbleiben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich desweiteren mehrstufige, insbe
sondere die für Chipmodule üblichen zweistufigen Kavitäten erzeugen. Zur Erzeu
gung einer solchen mehrstufigen Kavität werden entsprechend der Anzahl der ge
wünschten Kavitätsstufen mehrere, sich zumindest teilweise überdeckende Trenn
mittelschichten in voneinander beabstandeten Ebenen übereinander im Datenträger
körper angelegt. In einem ersten Verfahrensschritt wird dann eine erste umlaufende
Konturnut bis auf die Tiefe der oberen Trennmittelschicht gefräst und die von dieser
ersten Konturnut umschlossene Materialinsel entfernt. Dadurch wird eine erste, obe
re Kavitätsstufe gebildet. Innerhalb dieser ersten Kavitätsstufe wird anschließend
durch Fräsen einer weiteren Konturnut bis auf die Tiefe der nächsten Trennmittel
schicht und Entfernen der entstehenden Materialinsel eine weitere Kavitätsstufe ge
bildet. Dieses Verfahren wird solange fortgesetzt, bis die Kavität die gewünschte
Anzahl von Stufen aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Herstellung eines Datenträgerköpers
selbst aus einem geeigneten Rohling verwendet werden. Ein solcher Rohling ist grö
ßer und dicker als der daraus herzustellende Datenträgerkörper und besitzt zwischen
zwei Schichten des Rohlings eine Trennmittelschicht in einer Tiefe entsprechend der
Dicke des zu erzeugenden Datenträgerkörpers. Die Trennmittelschicht ist so dimen
sionert, daß ihre Randkontur außerhalb der gewünschten Randkontur des Datenträ
gers liegt. Es wird dann wie beim Erzeugen einer Kavität entlang der gewünschten
Randkontur des Datenträgerkörpers bis auf die Tiefe der Trennmittelschicht eine
umlaufende Konturnut in den Rohling gefräst. Die entstehende, von der umlaufenden
Konturnut umschlossene Materialinsel in dem Rohling bildet den Datenträgerkörper
und wird aus dem Rohling entnommen.
In vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt die Herstellung eines Datenträgerkörpers mit
Kavität in Form einer geschachtelten Herstellung unter Verwendung eines mehrere
Trennmittelschichten aufweisenden Rohlings. Dabei dient eine erste Trennmittel
schicht zur Erzeugung des Datenträgerkörpers und erstreckt sich im Rohling über die
gesamte Fläche des Datenträgerkörpers. Weitere Trennmittelschichten sind entspre
chend der Lage der gewünschten Kavitäten angelegt. Sie liegen im Rohling über der
ersten Trennittelschicht, d. h. innerhalb der Dicke des späteren Datenträgerkörpers.
Vorzugsweise werden bei der geschachtelten Herstellung zunächst die Kavitäten
durch Ausfräsen der entsprechenden Konturnuten erzeugt und erst anschließend die
Konturnut entlang der Randkontur des Datenträgers in den Rohling gefräst. Auf die
se Weise muß zur Durchführung exakter Fräsungen nur der Rohling einmal in der
Fräseinrichtung positioniert und fixiert zu werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung des Datenträgerkörpers kann auch
eingesetzt werden, um Datenträgerkörper zu erzeugen, die entweder keine Kavität
aufweisen oder bei denen die Kavität mit einem anderen Verfahren eingebracht wird.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch einen mehrschichtigen Daten
trägerkörper nach dem Einfräsen einer Konturnut für eine Kavität,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Datenträgerkörper innerhalb eines Rohlings
mit einer aus mehreren Kavitäten und Kanälen bestehenden Ausneh
mungsstruktur,
Fig. 3a bis 3c eine schematische Veranschaulichung einer geschachtelten Herstel
lung eines Datenträgerkörpers mit Kavität aus einem mehrschichtigen
Rohling.
Für die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele wird für den tragbaren
Datenträger jeweils die Ausführungsform einer Chipkarte zugrundegelegt. Insofern
wird der Datenträgerkörper 1 nachfolgend kurz als Kartenkörper 1 bezeichnet. Die
Nutzbarkeit des vorgeschlagenen Verfahrens beschränkt sich aber keineswegs auf
Chipkarten, sondern erstreckt sich auch auf Datenträger mit anderer Gestalt oder
Funktion. Grundsätzlich sollen desweiteren die bereits erwähnten wie die im Zu
sammenhang mit den Ausführungsbeispielen nachfolgend beschriebenen Merkmale
nicht ausschließlich mit den jeweiligen Ausführungsbeispielen verhaftet, sondern
auch einzeln oder in anderen Kombinationen nutzbar sein.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Kartenkörper 1, der aus vier übereinanderlie
genden Folienschichten S1, S2, S3, S4 aufgebaut ist. In diesen Kartenkörper 1 ist eine
einstufige Kavität 2 eingebracht. Zur Erzeugung der Kavität 2 wird zwischen den
untersten beiden Schichten S3, S4 im Bereich unterhalb der gewünschten Kavität 2
eine Trennmittelschicht 9 angelegt. Diese Trennmittelschicht 9 ist so beschaffen, daß
sie zu der darunter liegenden Schicht S4 keine feste Verbindung eingeht. Zweckmä
ßig wird die Trennmittelschicht 9 vor dem Laminieren des Kartenkörpers 1 auf die
Unterseite der zweituntersten Schicht S3 aufgedruckt. Dazu wird ein Material ver
wendet, das mittels üblichen Druckmaschinen druckbar ist und das nach dem Druck
soweit auspolymerisiert wird, daß die Druckschicht bei einem nachfolgenden Lami
niervorgang keine Verbindung mit dem Material der darunterliegenden Schicht S4
eingeht; beispielsweise kann ein mittels UV-Licht härtbarer Lack verwendet werden.
Alternativ kann die Trennmittelschicht 9 auch auf die Oberseite der untersten Schicht
S4 so aufgebracht werden und ausgebildet sein, daß sie keine feste Verbindung mit
der darüber liegenden Schicht S3 eingeht.
Die Fläche der im Bereich der zu erzeugenden Kavität 2 angelegten Trennmittel
schicht 9 ist so dimensioniert, daß ihre Randkontur 12 einerseits innerhalb der Rand
kontur 10 der zu erzeugenden Kavität 2 liegt, andererseits der Abstand zwischen den
beiden Randkonturen 10, 12 kleiner ist als ein definierter Abstandshöchstwert. Die
Breite der nachfolgend entlang der Randkontur 10 der Kavität 2 eingefrästen, umlau
fenden Konturnut 11, in der Regel also der Durchmesser des Fräswerkzeuges, wird
desweiteren größer als der definierte Abstandshöchstwert gewählt.
Nach Anlegen der Trennmittelschicht 9 im Kartenkörper 1 wird entlang der ge
wünschten Randkontur 10 der Kavität 2 eine Konturnut 11 in den Kartenkörper 1
gefräst, so daß die von der umlaufenden Konturnut 11 umschlossene Materialinsel
17 vollständig durch die Trennmittelschicht 9 vom übrigen Kartenkörper 1 getrennt
ist. Die von der Konturnut 11 umschlossene Materialinsel 17 kann dann ohne Zer
spanung aus dem Kartenkörper entfernt, etwa herausgehoben werden. Es verbleibt
die Kavität 2.
Die Fig. 3a bis 3c zeigen eine Sequenz von aufeinanderfolgenden Verfahrens
schritten, mittels derer aus einem mehrschichtigen Rohling 20 ein Kartenkörper 1
erzeugt und in dem Kartenkörper 1 zugleich eine einstufige Kavität 2 gebildet wird.
Fig. 3a zeigt den noch vollständigen Rohling 20 im Schnitt. Gestrichelt sind dabei
bereits die Positionen der im nachfolgenden Arbeitsgang einzufräsenden Konturnu
ten 11, 13 eingezeichnet. Weiterhin sind in Fig. 3a die vor dem Laminiervorgang
auf den jeweiligen Schichten aufgebrachten Trennmittelschichten 9, 15 zu erkennen.
Auf die zweitunterste Schicht S4 wurde eine Trennmittelschicht 15 aufgebracht, die
keine feste Verbindung mit der untersten Schicht S5 des Rohlings 20 eingeht. Die
Trennmittelschicht 15 überdeckt den gesamten Flächenbereich des späteren Karten
körpers 1, d. h. ihre Randkontur 16 liegt außerhalb der Randkontur 14 des späteren
Kartenkörpers 1. Eine zweite Trennmittelschicht 9 befindet sich in einer darüber lie
genden Ebene zwischen den Schichten S3 und S4. Sie ist auf die Unterseite der
mittleren Schicht S3 aufgedruckt und geht keine Verbindung mit der darunter lie
genden Schicht S4 ein. Die zweite Trennmittelschicht 9 ist so dimensioniert, daß ihre
Randkontur 12 innerhalb der Randkontur 10 der gewünschten Ausnehmung 2 liegt.
Der Abstand zwischen den Randkonturen 10, 12 der gewünschten Ausnehmung 2
und der Trennmittelschicht 9 ist dabei an allen Stellen nicht größer als ein definierter
Abstandshöchstwert, welcher kleiner ist als die im nachfolgenden Arbeitsgang ein
gebrachte Konturnut 11.
In Fig. 3b ist der Kartenkörper 20 nach dem Einbringen der Konturnuten 11 und 13
dargestellt. Es ist zu erkennen, daß die von der Konturnut 11 umschlossenen Mate
rialinsel 17 lediglich über die Trennmittelschicht 9 mit dem umliegenden Teil des
Rohlings 20 verbunden ist. Ebenso ist die von der Konturnut 13 umschlossene Mate
rialinsel 1 nur noch über die Trennmittelschicht 15 mit dem umliegenden Teil des
Rohlings 20 verbunden.
Im nächsten Verfahrensschritt gemäß Fig. 3c wird die von der Konturnut 13 um
schlossene Materialinsel aus dem restlichen Rohling 20 herausgehoben und bildet
den Kartenkörper 1. Ebenso wird die Materialinsel 17 aus dem Kartenkörper 1 her
ausgehoben, sie bildet die Kavität 2.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf einen nach dem vorbeschriebenen Verfahren herge
stellten Kartenkörper im Verfahrenszustand entsprechend dem Fig. 3c. Dabei han
delt es sich um einen Kartenkörper 1, in den eine Ausnehmungsstruktur, bestehend
aus mehreren Kavitäten 2, 3, 4, 5 und mehreren zwischen den Kavitäten verlaufen
den zusätzlichen Kanälen 6, 7, 8 eingebracht wurde. In den Kavitäten 2, 3, 4, 5 befinden
sich jeweils noch die Materialinseln 17, und der Kartenkörper 1 befindet sich
ebenfalls noch innerhalb des Rohlings 20.
Der Rohling weist an einer Kante einen Überstand zur Bildung eines Fixierabschnitts
19 mit Aufnahmelöchern 18 auf, mit denen der Rohling 20 innerhalb einer Fräsein
richtung genau positioniert und fixiert werden kann, um sicherzustellen, daß die Frä
sungen positionsgenau mit geringstmöglichen Toleranzen durchgeführt werden kön
nen. Sinnvollerweise werden die Fräsungen im Rohling von innen nach außen
durchgeführt, d. h. es werden zunächst die Konturnuten 11 um die Kavitäten angelegt
und erst zum Schluß die Konturnut 13 entlang der Randkontur 14 des Kartenkörpers
1 ausgebildet, mit welcher der Kartenkörper 1 aus dem Rohling ausgeschnitten wird.
Die Kavität 3 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel an einen umlaufenden
Kanal 8 angeschlossen. Dieser dient zur Aufnahme einer Spule, die als Antenne an
eine in die Kavität 3 eingebrachte Schaltung für eine drahtlose Schnittstelle ange
schlossen wird. Der von dem umlaufenden Kanal 8 umschlossene Bereich des Kar
tenkörpers 1 ist dabei fest mit den darunter liegenden Schichten verbunden.
Die Kanäle 6 und 7 dienen jeweils der Einfügung von Leitungen zwischen diversen
Bauteilen, die in die Kavitäten 2, 4 und 5 eingesetzt werden. Die Kavität 5 dient zum
Einsetzen eines Tasters, wobei die beim Erzeugen dieser Kavität 5 entstandene Mate
rialinsel 17 wieder als Funktionselement innerhalb der Kavität 5 eingesetzt werden
und beispielsweise einen Tastknopf bilden kann.
Die Trennmittelschichten sind können bei diesem Ausführungsbeispiel ganz oder
teilweise auch als elektrisch leitende Schichten ausgebildet sein. Zweckmäßig beste
hen sie dabei zumindest teilweise aus Metallfilmen, die beim Laminiervorgang keine
Verbindung mit dem Kartenmaterial eingehen. Über solche elektrisch leitfähigen
Trennmittelschichten können anschließend eingebrachte elektronische Bauteile so
fort untereinander kontaktiert werden.
Die Erfindung bietet insgesamt ein äußerst kostengünstiges und einfaches Verfahren,
das es ermöglicht, auch große Kavitäten beliebiger Formen mit äußerst geringen
Restwandstärken ohne Beeinträchtigung des Kartenkörpers, insbesondere der Kar
tenrückseite, herzustellen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Datenträgerkörpers (1) für einen
tragbaren Datenträger mit mindestens einer Kavität (2, 3, 4, 5), bei dem die jeweilige
Kavität (2, 3, 4, 5) unter Verwendung einer zwischen zwei Schichten (S3, S4) des
Datenträgerkörpers (1) im Bereich der jeweiligen Kavität (2, 3, 4, 5) angelegten
Trennmittelschicht (9) erzeugt wird, die zumindest zu einer zur Trennmittelschicht
(9) benachbarten Schicht (S4) keine feste Verbindung eingeht, dadurch gekenn
zeichnet, daß entlang einer Randkontur (10) der jeweils zu erzeugenden Kavität (2,
3, 4, 5) bis auf die Tiefe der Trennmittelschicht (9) eine umlaufende Konturnut (11)
in den Datenträgerkörper (1) gefräst wird, so daß jeweils eine von der umlaufenden
Konturnut (11) umschlossene Materialinsel (17) entsteht, die durch die Trennmittel
schicht (9) vollständig vom übrigen Datenträgerkörper (1) getrennt ist, und die je
weilige Materialinsel (17) aus dem Datenträger (1) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der im Be
reich der jeweiligen Kavität (2, 3, 4, 5) angelegten Trennmittelschicht (9) so dimen
sioniert wird, daß eine Randkontur (12) dieser Trennmittelschicht (9) innerhalb der
Randkontur (10) der jeweiligen Kavität (2, 3, 4, 5) liegt, wobei der Abstand zwischen
den jeweiligen beiden Randkonturen (10, 12) nicht größer ist als ein definierter Ab
standshöchstwert, und daß die entlang der Randkontur (10) der jeweiligen Kavität (2,
3, 4, 5) eingefräste umlaufende Konturnut (11) breiter ist als der Abstandshöchstwert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Fräsen der Kon
turnut (11) ein Fräswerkzeug verwendet wird, dessen Durchmesser größer ist als der
definierte Abstandshöchstwert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu
sätzlich zu umlaufenden Konturnuten (11) weitere Nuten (6, 7, 8) unter Bildung ei
ner Ausnehmungsstruktur in den Datenträgerkörper (1) gefräst werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennmittelschicht (9) zumindest in einem Teilbereich ein leitfähiges Material ent
hält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialinsel (17) zum Aufbau eines Funktionselements für den Datenträger ver
wendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung einer mehrstufigen Kavität mindestens zwei sich zumindest teilweise
überdeckende Trennmittelschichten in voneinander beabstandeten Ebenen überein
ander im Datenträgerkörper (1) angelegt werden, und daß zunächst in einem ersten
Verfahrensschritt durch Fräsen einer ersten umlaufenden Konturnut (11) bis auf die
Tiefe einer ersten Trennmittelschicht und Entfernung der von dieser ersten Konturnut
umschlossenen Materialinsel eine erste Kavitätsstufe gebildet wird und innerhalb
dieser ersten Kavitätsstufe durch Fräsen einer weiteren umlaufenden Konturnut bis
auf die Tiefe einer weiteren Trennmittelschicht und Entfernung der von dieser weite
ren Konturnut umschlossenen Materialinsel eine weitere Kavitätsstufe gebildet wird,
und daß dieses Verfahren solange fortgesetzt wird, bis die Kavität die gewünschte
Anzahl von Stufen aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Datenträgerkörper (1) aus einem mehrschichtigen Rohling (20) erzeugt wird, wel
cher dicker ist als der Datenträgerkörper (1) und welcher zumindest eine erste
Trennmittelschicht (9) sowie eine zweite Trennmittelschicht (15) aufweist, wobei
die erste Trennmittelschicht (9) in einer Tiefe kleiner als die Dicke des Datenträger
körpers (1) liegt und zur Erzeugung einer Kavität (2) dient, und die zweite Trenn
mittelschicht (15) in einer Tiefe entsprechend der Dicke des Datenträgerkörpers (1)
zwischen zwei Schichten (S4, S5) des Rohlings (20) liegt und so dimensioniert ist,
daß ihre Randkontur (16) außerhalb der Randkontur (14) des Datenträgerkörpers (1)
liegt, und daß entlang der Randkontur (14) des Datenträgerkörpers (1) bis auf die Tiefe
der zweiten Trennmittelschicht (15) eine umlaufende Konturnut (13) in den Rohling (20)
gefräst wird, wobei eine von der umlaufenden Konturnut (13) umschlossene Material
insel des Rohlings (20) den Datenträgerkörper (1) bildet, der aus dem Rohling (20)
entnommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Konturnut
(11) zur Erzeugung der Kavität (2) und dann die Konturnut (13) entlang der Rand
kontur (14) des Datenträgers (1) in den Rohling (20) gefräst wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines Datenträgerkörpers (1) für einen tragbaren Daten
träger, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträgerkörper (1) aus einem mehr
schichtigen Rohling (20) erzeugt wird, indem zwischen zwei Schichten (S4, S5) des
Rohlings (20) in einer Tiefe entsprechend der Dicke des Datenträgerkörpers (1) eine
Trennmittelschicht (15) angelegt wird, welche so dimensioniert ist, daß eine Rand
kontur (16) dieser Trennmittelschicht (15) außerhalb der Randkontur (14) des Da
tenträgerkörpers (1) liegt, und daß entlang der Randkontur (14) des Datenträgerkör
pers (1) bis auf die Tiefe der Trennmittelschicht (15) eine umlaufende Konturnut
(13) in den Rohling (20) gefräst wird, wobei die von der umlaufenden Konturnut
(13) umschlossene Materialinsel des Rohlings (20) den Datenträgerkörper (1) bildet,
der aus dem Rohling (20) entnommen wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines Datenträgers mit einem in einen Datenträgerkör
per eingebrachten Funktionselement, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger
körper nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 10 erzeugt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionsele
ment ein Chipmodul umfaßt.
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