DE10110583A1 - Verfahren zur Herstellung einer optischen Funktionsschicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer optischen FunktionsschichtInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung einer optischen Funktionsschicht zur Aufbringung auf ein mit Motiven bedrucktes Basismaterial, wie Rohpapier, Metall, Folie, zur Erzielung eines optischen Effektes, der sich in der scheinbaren Bewegung der bedruckten Motive darstellt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die optische Funktionsschicht (4), anstelle der Verwendung einer vorgefertigten Folie, nunmehr in Form eines flüssigen bis pastösen Streichmediums (M) aufgebracht und anschließend mit einem an sich bekannten profilierten Rakelelement (5) unter Beibehaltung des vom Rakelelement (5) erzeugten Profils behandelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Herstellung von mit Motiven bedruckten Oberflächen, die den Betrachter je nach
Betrachtungsrichtung den Eindruck einer Bewegung der betreffenden Motive
vermitteln sollen, ist bereits bekannt.
Derartige Flächen werden beispielsweise für Dekorations-, Spiel- oder Werbezwecke
genutzt.
Eine gewollte optische Täuschung wird dadurch erreicht, indem ein mehrfaches
übereinander Drucken mit jeweils versetzter Anordnung der Motive auf eine
gewünschte Oberfläche, die beispielsweise ein Rohpapier, Metall, Folie oder dgl. sein
kann, erfolgt.
Als obere Deckschicht wird eine, der Größe der vorgenannten, versetzten
Motivanordnung entsprechende strukturierte, optische Funktionsschicht aufgebracht.
Dazu werden zurzeit thermoplastische, durchsichtige Folien verwendet, die mit
speziellen Rastern, insbesondere Rillen, versehen werden und auf die bedruckten
Motive aufgeklebt oder kaschiert werden.
Die Herstellung dieser optischen Funktionsschicht ist aufwändig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem die optische
Funktionsschicht für sogenannte "bewegte Motive" einfacher als bisher herstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Anstelle des bisherigen Aufklebens oder Kaschierens einer vorgefertigten,
durchsichtigen Folie auf die gewählten Motivdarstellungen wird erfindungsgemäß die
Funktionsschicht in einfacher Weise nur gestrichen und zwar derart, dass ein
flüssiger oder pastöser Strich (Schicht) aufgebracht wird, welche anschließend mit
einem an sich bekannten profilierten Rakelelement zur Erzielung der gewünschten
optischen Rillung oder Rasters in der Strichschicht behandelt wird.
Der Erfinder hat erkannt, dass dieselben Profile (Rillen, Raster), die bei den
bekannten Folien vorhanden sind, sich auf einfache Weise mit diesem bekannten
profilierten Rakelelement herstellen lassen.
Als Rakelstab findet beispielsweise eine Rakelklinge, Rakelleiste oder besser noch
ein sich um seine Längsachse drehbarer Stab oder Walze Verwendung.
Durch Rillung, Drahtumwickelung oder Einarbeitung von Vertiefungen im
gewünschten Rastermuster in den Außenumfang bzw. der Wirkfläche des
Rakelelmentes ist die genannte Profilierung des Rakelelementes realisierbar.
Ein gerillter bzw. drahtumwickelter Stab oder auch gerasterte Walzen sind aus der
Praxis seit langem bekannt.
Außerdem sind profilierte Rakelstäbe aus diversen Patentdruckschriften bekannt
und soll an dieser Stelle deshalb nicht weiter erläutert werden.
Beispielhaft sollen dazu die DE 36 20 872 (PU 04307), DE 37 10 059 (PU 04387), DE 37 25 893,
DE 195 15 754 (PU 10159) genannt sein.
Diese drehbaren Rakelstäbe, die auch als als Rollrakel bezeichnet und vertrieben
werden, werden in der Papierherstellung und/oder Papierveredelung in online- oder
offline-Streichmaschinen zum Dosieren (Abrakeln auf ein gewünschtes Strichgewicht)
oder nur zum Egalisieren des aufgetragenen Mediums eingesetzt. Dabei ist die
Auftragsmenge genau definiert aufgrund der freien Zwischenräume zwischen den
einzelnen Profilen des Rakelstabes. Die Profile der bekannten Rakelstäbe sind von
der Größe her nahezu identisch mit jenen, welche die bisher und aus dem Stand der
Technik bekannten, kaschiert aufgebrachten Folien zeigen.
Als Streichmedium eignet sich durchsichtiges, flüssiges bis pastöses Medium, wie
Latex, Farbe, Acrylat, Styrol, Butadien, Polyvinylalkohol, Harz oder eine
Kunststoffdispersion oder Stärke.
Vorteilhafte Parameter für den Rakelstab oder das Streichmedium sind aus den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden:
Fig. 1 zeigt: Den Aufbau eines sogenannten bewegten Bildes im Querschnitt.
Fig. 2 zeigt: Eine Detaildarstellung eines verwendbaren Rakelstabprofiles.
Fig. 3 zeigt: Den Aufbau einer Vorrichtung zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Funktionsschicht.
Wie aus der Fig. 1 entnehmbar ist, ist die untere Schicht eine Basisschicht. Diese
kann ein x-beliebiges Material sein. Im gewählten Beispiel wurde Rohpapier
verwendet. Auf dieses Rohpapier, als Basisschicht 1, ist im Beispiel eine zweite
Schicht 2 - bestehend aus einer pigmentierten bekannten Streichfarbe - aufgebracht,
um die Unebenheiten des Rohpapieres auszugleichen. Auf diese Schicht kann bei
anderem gewählten, sehr glattem Material, wie z. B.: Folie, Metall, Feinpapier o. ä.
verzichtet werden.
Auf die genannte Schicht 2 oder, wie eben erwähnt, auch direkt auf die erste
Basisschicht, erfolgt das Aufbringen des gewünschten Motives, welches zur Erzielung
der bewegten Bildwirkung in mehrfachen Schichten und im Motiv versetzt bedruckt
wird. Das soll in der Fig. 1 der mit 3 bezeichnete, kariert dargestellte Aufbau zeigen.
Die durchsichtige, strukturierte Funktionsschicht 4 ist die Deckschicht. Die
Strukturierung der Funktionsschicht wird mittels Rakelstab 5 und seiner speziellen
Profilierung, wie in Fig. 2 dargestellt, erreicht. Dabei ist die Art des Streichmediums,
und die Profilgröße so aufeinander abgestimmt, dass nach einer nachfolgenden
Trocknung der Schicht, die Struktur beibehalten wird.
Auf Grund dieser Strukturierung bzw. Profilierung vermittelt sie dem Betrachter den
optischen Effekt der Bild- bzw. Motivbewegung, je nach erfolgter Blickrichtung der das
Motiv betrachtenden Person.
Aus der Fig. 2 ist wie vorstehend erwähnt, das gewählte Profil des Rakelstabes 5
verdeutlicht.
Dabei ist T die Profilbreite, t die Profilhöhe und λ der Profilabstand (Steigung).
T sollte 0 bis 400 µm, vorzugsweise 100 µm; t sollte 50-400 µm und λ sollte ca. 100
bis 800 µm betragen.
Als Rakelstab 5 wird im Beispiel eine runde Rollrakel vom Durchmesser 30 mm
verwendet.
Möglich sind aber auch andere Durchmesser im Bereich von ca. 10 mm bis 700 mm.
In letzterem Fall kann man dann von einer Walze sprechen. Die Wahl des
Durchmessers und auch die oben angegeben Werte für eine Profilierung hängen
dabei von der Geschwindigkeit, vor allem aber von der Breite des bedruckten und
durch die Streichmaschine laufenden Basismaterials (im Beispiel die laufende
Papierbahn) ab.
Das so behandelte Basismaterial, d. h. die im Beispiel verwendete bedruckte Roh-
Papierbahn wird anschließend getrocknet und kann danach aufgewickelt und/oder in
gewünschten Formate geschnitten werden.
Die Herstellung der optischen Funktionsschicht 4 ist mit der in Fig. 3 schematisch
dargestellten Vorrichtung realisierbar.
Die Basisschicht 1, einschließlich der Schichten 2 und 3 aus der Fig. 1, soll in der
Fig. 3 eine laufende Roh-Papierbahn B darstellen. Diese Bahn B läuft über eine
Stütz- bzw. Gegenwalze 6 und weiter, aber nicht in der Fig. 3 dargestellt, zu einer
nachfolgenden Trocknung und einer nachfolgenden Aufrollung.
Der Auftrag des Streichmediums M erfolgt direkt auf die Papierbahn B. Das Auftragen
dient der Ausbildung der Funktionsschicht 4 und wird mit einem aus der
Papierherstellung- und/oder -Veredelung bekannten beliebigen Auftragswerk 7
beispielsweise ein SDTA (Short Dwell Time Applicator), Freistrahldüsen
auftragswerk usw. vorgenommen. Dem Auftragswerk ist eine Rakeleinrichtung 8 mit
dem bereits beschriebenen Rakelstab 5 unmittelbar nachgeschaltet, welcher mit dem
in Fig. 2 gezeigten Profil in der mittels Auftragswerk 7 aufgebrachten Strichschicht
(Auftragsmedium M) das Profil in Form der gewünschten Rillung oder eines
Rasterprofiles dauerhaft hinterlässt und so für den optischen Effekt sorgt.
Das Behandeln mit dem Rakelstab 5 sollte daher in einer recht kurzen Zeit nach dem
Auftragen des flüssigen oder pastösen Mediums (schnelle Immobilisierung) erfolgen,
damit das gewünschte Profil nicht mehr verläuft.
Denkbar in diesem Zusammenhang ist auch das Verwenden eines schnell nach der
Rakelbehandlung aushärtbaren Mediums.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung von
Tapeten, Werbepapieren, Checkkarten usw.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer optischen Funktionsschicht zur Aufbringung auf
ein mit Motiven bedrucktes Basismaterial, beispielsweise Papier, Metall, Folie,
zur Erzielung eines optischen Effektes, der sich in der scheinbaren Bewegung
der bedruckten Motive darstellt, dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Funktionsschicht (4), anstelle der Verwendung einer vorgefertigten
Schicht, beispielsweise einer Folie, nunmehr in Form eines flüssigen bis
pastösen Streichmediums (M) auf das Basismaterial (1) aufgebracht wird und
das Streichmedium (M) anschließend mit einem an sich bekannten profilierten
Rakelelement (5) derart behandelt wird, dass das vom Rakelelement (5)
erzeugte Profil dauerhaft beibehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Rakelelement
(5) ein an sich bekannter Rakelstab mit einem profiliertem Außenumfang,
aufweisend eine Profiltiefe t von 50-400 µm, einen Profilabstand (Steigung)
von 100-800 µm und eine Profilbreite T von 0-400 µm (vorzugsweise 100 µm),
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
ein durchsichtiges Streichmedium (M), wie Farbe, Latex, Polyvinylalkohol, Harz
oder Kunststoffdispersion von einem Feststoffgehalt K ≧ 50% und einer
Viskosität (nach Broockfield) von ≧ 1000 mPas oder Stärke als Streichmedium
mit einem Feststoffgehalt K ≧ 20% und einer Viskosität (nach Broockfield) ≧
100 mPas verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001110583 DE10110583A1 (de) | 2001-03-06 | 2001-03-06 | Verfahren zur Herstellung einer optischen Funktionsschicht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001110583 DE10110583A1 (de) | 2001-03-06 | 2001-03-06 | Verfahren zur Herstellung einer optischen Funktionsschicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10110583A1 true DE10110583A1 (de) | 2002-09-12 |
Family
ID=7676381
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001110583 Withdrawn DE10110583A1 (de) | 2001-03-06 | 2001-03-06 | Verfahren zur Herstellung einer optischen Funktionsschicht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10110583A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103709856A (zh) * | 2013-12-10 | 2014-04-09 | 张家港市民扬塑胶科技有限公司 | 一种水性仿壁纸涂料及其制备方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2230037A1 (de) * | 1971-06-21 | 1973-01-11 | Swarovski & Co | Bewegungsbilder |
-
2001
- 2001-03-06 DE DE2001110583 patent/DE10110583A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2230037A1 (de) * | 1971-06-21 | 1973-01-11 | Swarovski & Co | Bewegungsbilder |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103709856A (zh) * | 2013-12-10 | 2014-04-09 | 张家港市民扬塑胶科技有限公司 | 一种水性仿壁纸涂料及其制备方法 |
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