DE10109750C2 - Anordnung zur Detektion eines Glasbruchs einer Glasscheibe - Google Patents
Anordnung zur Detektion eines Glasbruchs einer GlasscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Detektion eines Glasbruchs einer Glasscheibe.
In jedem Bauwerk werden zum einen zur Belichtung durch Tageslicht, aber auch zur opti
schen Gestaltung, Glasfenster oder Glasscheiben eingesetzt. Hinsichtlich der Sicherheit
von Gebäuden stellen Glasfenster eine Schwachstelle aufgrund ihrer geringen, mechani
schen Festigkeit dar. Aus sicherheitstechnischen Aspekten wird daher in vielen Bauwer
ken bereits Sicherheitsglas eingebaut, bei dem es sich u. a. um ein Mehrscheibenglas
handelt mit Folienschichten zwischen einzelnen Glasscheiben, so daß ein Zerstören der
Scheibe aufgrund der Folie nur mit erhöhtem Aufwand und damit verbundener Geräu
schentwicklung möglich ist. Weiterhin sind Sicherheitsgläser bekannt, die bei Überschrei
tung einer vorgegebenen, mechanischen Belastung, zum Beispiel bei einem Einbruchs
versuch, in kleine Teile zersplittern, wodurch ein in die Scheiben eingebauter Wider
standsdetektor aktiviert und ein entsprechender Alarm ausgelöst wird. Solche Wider
standsdetektoren können nur in Verbindung mit Glasscheiben eingesetzt werden, die bei
zu hoher mechanischer Beanspruchung zersplittern. Es hat sich auch gezeigt, daß hohe
Wärmeeinwirkung oder zunehmende Alterung zu Schäden an den Widerstandsdetektoren
führt, was ein Auslösen eines Alarms ohne Fremdeinwirkung zur Folge haben kann.
Es ist verständlich, daß die Kosten von Sicherheitsgläsern wesentlich höher als diejenigen
von normalen Gläsern sind, insbesondere auch dann, wenn Widerstandsdetektoren in die
Glasscheiben eingebaut werden. Damit wird die Verwendung von Glasbruchmeldern, ins
besondere für Wohngebäude, stark eingeschränkt.
Ein Bedarf für kostengünstige Glasbruchmeldeeinrichtungen besteht nicht nur im Hinblick
auf Glasscheiben für Fenster, sondern auch für Vitrinen, in denen teuere Exponate ausge
stellt werden, oder aber für Glasscheiben, die zum Schutz von Gemälden vor diesen posi
tioniert werden.
Im Stand der Technik sind verschiedene Anordnungen zur Detektion von Glasbrüchen
einer Glasscheibe bekannt. So beschreibt die DE 23 53 702 A1, die zu der vorliegenden
Erfindung den nächstkommenden Stand der Technik darstellt, eine Einbruchsicherung für
Flächen, unter anderem in einer Ausführungsvarianten, bei der ein Laser als Lichtquelle
Anwendung findet. Die Strahlung dieses Lasers wird in die Glasscheibe eingestrahlt und
es wird die Veränderung der Phasenbeziehung zwischen einer modulierten Lichtquelle
und einem Empfänger erfaßt. Der Lichtstrahl wird hierbei innerhalb der Scheibe über re
flektierende Schichten, die am Umfang der Scheibe vorgesehen sind, mehrfach innerhalb
der Scheibe reflektiert.
Die DE 39 09 814 C2 beschreibt eine Glasbruchmeldeeinrichtung zur Überwachung von
Glasscheiben mit einer Lichtschranke in einem Ruhestromkreis; bei Unterbrechung des
Kreises spricht ein Alarmgerät an. Die Lichtschranke umfaßt eine Infrarot-Lichtstrecke in
nerhalb der zu überwachenden Glasscheibe. Im Bereich der Scheibenränder sind zumin
dest ein Infrarot-Sender und eine Infrarot-Empfänger angeordnet. Die zu überwachende
Glasscheibe weist darüber hinaus ein- oder beidseitig der Scheibenfläche eine durchsich
tige Beschichtung, die zum Beispiel aufgedampft sein kann, als Reflektor für die Infrarot-
Strahlung auf. Mittels einer solchen Anordnung sollen insbesondere Störeinflüsse durch
Innen- oder Außenbeleuchtung ebenso wie durch Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Schließlich beschreibt die US-PS 4,483,280 eine Anordnung zum Schutz von Glasflächen,
wobei ein Paar von parallelen Kanten der zu schützenden Glasfläche mit licht
reflektierenden Schichten beschichtet sind, die Licht, das von einer Lichtquelle ausgeht,
innerhalb der Glasscheibe zu einem Empfänger führen. Der Empfänger ist so angeordnet,
um ein Signal in Abhängigkeit des Lichts zu erzeugen; ein solcher Alarm wird dann abge
geben, wenn das Licht gestört wird. Eine wesentliche Maßnahme bei dieser Anordnung ist
diejenige, daß die Licht reflektierenden Schichten, die auf den Kanten aufgebracht sind,
aus Elementen gebildet sind, die einen auftreffenden Lichtstrahl unabhängig von dessen
Auffallwinkel parallel zu der Richtung des Einfalls davon in der Ebene reflektieren, die sich
zwischen den Schichten erstreckt. Diese Licht reflektierenden Schichten können aus pris
menförmigen Elementen gebildet sein, die sich entlang der gegenüberliegenden Kanten
der Glasscheibe, die geschützt werden soll, erstrecken; die Flächen der Prismen sind in
Längsrichtung der Kanten der Scheibe verlaufend angeordnet. Solche reflektierenden Flä
chen können durch Profilelemente gebildet werden, die um die Kanten der zu schützenden
Glasscheibe herum gelegt werden, wobei die Reflexionsflächen in Längsrichtung dieses
Profils verlaufen und die Prismenflächen unter 90° zueinander angeordnet sind. Auch
dann, wenn das Profil nicht exakt unter rechten Winkeln zu den Kanten der Glasscheibe
montiert wird, verlaufen jeweils die reflektierten Strahlen parallel zu den einfallenden Licht
strahlen.
Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Detektion eines Glasbruchs einer
Glasscheibe zu schaffen, die unter geringen Kosten herstellbar ist und mit der ein Glas
bruch zuverlässig und störungssicher erfaßt werden kann.
Gelöst wird die vorstehende Aufgabe durch eine Anordnung zur Detektion von Glasbruch
einer Glasscheibe, die mindestens eine Strahlungsquelle und mindestens einen Detektor
aufweist, wobei
- - mindestens ein Teil der von der Strahlungsquelle abgegebenen Strahlung radial von einer Ecke in die Glasscheibe eingekoppelt wird,
- - am Umfang der Glasscheibe eine retroreflektiv wirkende Schicht und/oder Struktur vor gesehen ist, an der die eingekoppelte Strahlung derart reflektiert wird, daß die reflektierte Strahlung bezogen auf die eingekoppelte Strahlung mindestens in der Ebene der Glas scheibe parallel mit entgegengesetzter Ausbreitungsrichtung zu dem Detektor zurückre flektiert wird,
- - der Detektor ein Signal liefert, das in einer definierten Relation zur Intensität der vom Detektor erfaßten Strahlung steht, und die Änderung des Signals zur Überwachung der Glasscheibe erfaßt wird.
Gemäß dieser Anordnung werden eine Strahlungsquelle und ein strahlungsempfindlicher
Detektor auf dem Umfang der Glasscheibe angeordnet. Die Strahlung von der Strahlungs
quelle wird in das Glas über eine entsprechend modifizierte Kante eingekoppelt. Die
Strahlungsquelle und der Detektor sind so positioniert, daß mindestens ein Teil der Strah
lung nach mindestens einem einfachen Durchgang in den Detektor einfällt. Die Menge der
in den Detektor einfallenden Strahlung wird zur Überwachung des Glases ausgewertet. In
dem Falle des Eintretens von Glasbrüchen ändert sich die Menge der detektierten Strah
lung bzw. die am Detektor empfangene Intensität. Die entsprechende Signaländerung wird
als Ereignis eines Glasbruchs bewertet, um einen entsprechenden Alarm auszulösen. Als
Strahlungsquelle werden bevorzugt ein Diodenlaser oder eine Leuchtdiode eingesetzt.
Falls eine Leuchtdiode eingesetzt wird, sollte diese bevorzugt Strahlung im grünen oder
blauen Wellenlängenbereich abgeben, was im Glas eine hohe Transmission ergibt.
Grundsätzlich gilt für die Wahl der Wellenlänge, daß das zu überwachende Glas bei dieser
Wellenlänge eine ausreichende Transmission aufweisen muß. Wesentlich bei der erfin
dungsgemäßen Anordnung ist die Maßnahme, daß um den Umfang der Glasscheibe eine
retroreflektiv wirkende Schicht und/oder Struktur ausgebildet ist. Diese retroreflektiv wir
kende Schicht und/oder Struktur führt dazu, daß die reflektierte Strahlung, bezogen auf die
eingekoppelte Strahlung, mindestens in der Ebene senkrecht zur Glasoberfläche parallel
mit entgegengesetzter Ausbreitungsrichtung zu dem Detektor zurückreflektiert wird. Mit
der retroreflektiven Struktur und/oder Beschichtung wird die einfallende Strahlung quasi
anti-parallel in die Strahlungsquelle zurückreflektiert. Auf diese Weise wird es möglich, daß
die Strahlungsquelle und der Detektor räumlich auch als Sende- und Empfangseinheit zu
sammengefaßt werden können, um die Anzahl von Komponenten und damit die Komple
xität zu minimieren.
Als weiterer Vorteil einer solchen retroreflektiven Schicht, mit der die umlaufenden Kanten
der Glasscheibe beschichtet sind, ist anzuführen, daß es möglich ist, die gesamte Glasflä
che mit nur einer Sende-Empfangs-Einheit zu überwachen.
Eine kostengünstige Anordnung wird dann erzielt, wenn die mindestens eine optische
Strahlungsquelle und der mindestens eine Detektor zu einer Einheit zusammengefaßt
sind. Gerade eine solche Zusammenfassung von Strahlungsquelle und Detektor zu einer
Einheit wird nur durch die retroreflektiv wirkende Schicht und/oder Struktur ermöglicht.
Weiterhin wird bevorzugt die Strahlungsquelle und/oder der Detektor im Bereich einer Ec
ke der Glasscheibe angeordnet, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn diese bei
den Teile zu einer Einheit zusammengefaßt sind.
Weiterhin sollte die Strahlung so in das Glas bzw. die Glasscheibe eingekoppelt werden,
daß sie mehrfach durch die Kanten der Glasscheibe gefaltet wird. Aufgrund dieser mehr
fachen Faltung ergeben sich mehrfache Strahlungsgänge innerhalb der Glasscheibe, die
ein zweidimensionales Netz bilden. Am Ende der Strahlungsgänge wird dann mindestens
ein optischer Detektor positioniert, um die Strahlungsintensität zu erfassen. Die Strah
lungsgänge sollten hierbei so dicht gelegt werden, daß bei einem Glasbruch an einer be
liebigen Stelle eine Änderung des Signals von dem Detektor erhalten wird. Die Dichte der
Strahlungsgänge kann unter anderem durch den Einstrahlwinkel der Strahlung in die
Glasscheibe erhalten werden. Aufgrund eines solchen dichten Netzes kann der Detektor
an einer beliebigen Stelle der Kante der Glasscheibe angeordnet werden, um an dieser
Stelle die Strahlungsintensität zu erfassen.
Die retroreflektive Struktur wird bevorzugt durch ein Feld von Dachkantenspiegeln gebil
det, wobei der Winkel zwischen den Kanten etwa 90° beträgt. Diese Dachkantenspiegel
sollten weiterhin so angeordnet sein, daß deren Spiegelflächen im wesentlichen senkrecht
zu den Oberflächen der Glasscheibe orientiert sind. Gerade mit dieser Orientierung der
Dachkantenspiegel, deren Spiegelflächen jeweils einen Winkel zueinander, und damit
auch an den Kanten, von etwa 90° bilden, hat den Vorteil, daß die Strahlen zurück in die
Strahlungsquelle reflektiert werden.
Die retroreflektive Struktur kann auch durch ein Feld von Elementen gebildet werden, die
jeweils aus drei im wesentlichen senkrecht zueinander stehenden, reflektiven Flächen zu
sammengesetzt sind.
Eine retroreflektive Struktur kann zum einen in Form einer Schicht aufgetragen werden,
wobei diese Schicht aus einer härtbaren Flüssigkeit bestehen kann, in der retroreflektive
Elemente eingebettet sind, oder diese Schicht kann in Form einer entsprechenden mit re
troreflektiven Elementen versehenen Struktur, die beispielsweise geprägt ist, auf die Kan
ten der Glasscheibe aufgebracht werden.
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Teil der zurück in die Strahlungsquelle reflek
tierten Strahlung durch einen Strahlungsteiler in den optischen Detektor reflektiert und von
diesem detektiert. Diese Anordnung ermöglicht, daß Strahlungsquelle und Detektor als
eine Einheit zusammengefaßt werden.
Um eine solche Sende- und Empfangseinheit im Bereich einer Ecke einer Glasscheibe
anordnen zu können, die raumsparend ist und insbesondere nicht erfordert, daß ein ent
sprechender Fensterrahmen vergrößert wird, um diese Sende- und Empfangseinheit ab
zudecken, wird eine Ecke der Glasscheibe als konkav gekrümmte, in die Glasscheibenflä
che geringfügig hineinragende, polierte Fläche, ausgebildet. Eine solche Fläche einer Zy
lindermantelform sollte im wesentlichen senkrecht zu den Glasscheibenoberflächen ver
laufen. Über eine solche Zylindermantelfläche kann weiterhin die von der optischen
Strahlungsquelle abgegebene Strahlung in unterschiedliche Richtungen, praktisch über
einen Winkelbereich von 90°, in die Scheibe eingestrahlt werden, so daß es möglich ist,
von einer Ecke der Glasscheibe aus Strahlung in alle Richtungen einzukoppeln. Diese An
ordnung kann besonders dann von Vorteil sein, wenn als Strahlungsquelle ein Array aus
Diodenlasern eingesetzt wird, die in verschiedene Winkelrichtungen über die Zylinder
mantelfläche Strahlung in die Glasscheibe einstrahlen.
Wenn die Leistung der Strahlungsquelle gepulst und/oder codiert wird, kann erreicht wer
den, daß eine geringere, mittlere Leistung benötigt wird. Im Fall eines gepulsten Betriebs
kann in Verbindung mit einem Zufallsgenerator für die Impulserzeugung die Gefahr der
Manipulation ausgeschlossen werden. Weiterhin ergeben sich durch einen gepulsten Be
trieb eine geringere Beeinträchtigung der Sicht durch die Scheibe und eine geringere Au
gengefährdung.
Die Wellenlänge der Strahlungsquelle kann im nahen Infrarotbereich (NIR-Bereich) liegen,
d. h. in einem Wellenlängenbereich von 1,5 µm. Weiterhin sollte die Leistung eines einge
setzten Diodenlasers im Bereich von 2 mW oder darunter liegen, so daß die Strahlung für
das menschliche Auge ungefährlich ist. Abhängig von dem Absorptionsverhalten des Gla
ses kann die Wellenlänge auch im sichtbaren Bereich liegen, beispielsweise erzeugt durch
einen Diodenlaser oder eine Leuchtdiode, die Strahlung im grünen oder blauen Wellen
längenbereich abgeben.
In einer Anordnung, die einen Diodenlaser als Strahlungsquelle einsetzt, wird die Strah
lung des Diodenlasers kollimiert, die kollimierte Strahlung durch einen Strahlungsteiler
geführt und anschließend in das Glas der Glasscheibe fokussiert. Ein Teil der zurückre
flektierten Strahlung wird durch den Strahlungsteiler in den Detektor umgelenkt. Mit die
sem Aufbau können Strahlungsquelle und Detektor in enger Zuordnung zueinander ange
ordnet werden. Die Anordnung sollte weiterhin so ausgelegt werden, daß die Strahlung
durch die beiden Glasflächen geführt wird. Hierdurch entsteht im wesentlichen kein Strah
lungsverlust an den Grenzflächen der Glasscheibe.
Als optischer Detektor eignet sich insbesondere eine Photodiode, die durch ihre geringe
Baugröße gut mit einer Glasscheibe bzw. einem Fenster oder einer Anordnung, in der eine
Glasscheibe überwacht werden soll, integriert werden kann.
Weiterhin kann der Querschnitt des Glases der Glasscheibe durch Umlenken der Strah
lung mittels eines rotierenden Spiegels abgetastet werden. Ein solcher Aufbau sollte im
mer dann angewandt werden, wenn stärkere Signale benötigt werden und eine große
Glasfläche zu überwachen ist.
Weiterhin ist es möglich, daß die Strahlung durch eine laterale Bewegung der Linse über
den Glasquerschnitt abtastet. Zur Minimierung der Umgebungseinflüsse und zur Erhöhung
der Zuverlässigkeit kann vor dem Detektor ein Spektralfilter eingesetzt werden.
Soweit in dieser Beschreibung von Glas oder Glasscheibe gesprochen wird, so fallen hier
unter auch Scheiben aus Plexiglas, Kunststoffen, Polymeren und Kristallen oder ver
gleichbare Materialien, soweit sie die erforderliche Transmission für die Strahlung aufwei
sen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1A eine Draufsicht auf eine Glasscheibe mit Strahlungsquelle und Detektor so
wie einer retroreflektiven Struktur an zwei Seitenkanten der Glasscheibe,
Fig. 1B eine Ansicht auf die schmale Stirnseite der Glasscheibe, die in Fig. 1A ge
zeigt ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Strahlungsquelle-Detektor-Einheit der Fig.
1A,
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 1A, allerdings mit einer Bruchstelle in der
Glasscheibe,
Fig. 4A einen vergrößerten Ausschnitt der Glasscheibe der Fig. 1A und 3 im Be
reich einer die retroreflektive Struktur aufweisenden Kante,
Fig. 4B schematisch ein retroreflektives Element,
Fig. 4C schematisch eine Folge von retroreflektiven Elementen,
Fig. 5 eine Glasscheibe mit zwei in zwei benachbarten Ecken der Glasscheibe an
geordneten Strahlungsquelle-Detektor-Einheiten sowie umlaufend um die
Kanten der Glasscheibe vorgesehener, retroreflektiver Struktur,
Fig. 6 eine Darstellung einer Glasscheibe entsprechend Fig. 5, allerdings mit einer
Strahlungsquelle-Detektor-Einheit mit schwenkbarem Abtastspiegel, und
Fig. 7 die Anordnung der Fig. 6, allerdings mit einer linear verschiebbaren Linse
anstelle des schwenkbaren Abtastspiegels.
In Fig. 1A ist eine Glasscheibe in einer Draufsicht, mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet,
gezeigt, die ein rechteckiges Format mit zwei Schmalseiten 2 und zwei Längsseiten 3
aufweist. Im Bereich der unteren, linken Ecke in Fig. 1A ist eine Strahlungsquelle-
Detektor-Einheit, allgemein mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnet, angeordnet. Diese unte
re, linke Ecke der Glasscheibe ist nach innen gewölbt, d. h. als polierte Zylindermantelflä
che 5 ausgeführt, wobei diese Zylindermantelfläche 5 senkrecht zu den Glasoberflächen 6
verläuft.
Die beiden der unteren linken Ecke gegenüberliegenden Seiten 2 und 3 der Glasscheibe 1
sind, wie durch die verstärkten Kantenlinien angedeutet ist, mit einer retroreflektiven
Struktur und/oder Schicht 7 versehen.
Die Strahlungsquelle-Detektor-Einheit 4, die in einer vergrößerten Darstellung in Fig. 2 zu
sehen ist, umfaßt eine Strahlungsquelle 8 in Form eines Diodenlasers 9, dem eine kolli
mierende Linse 10 zugeordnet ist. Die kollimierte Strahlung führt in einen Strahlungsteiler
11 und wird nach dem Strahlungsteiler 11 durch eine weitere Linse 12 über einen Winkel
bereich von annähernd 90° aufgefächert. Diese aufgefächerten Strahlen 13 werden über
die Zylindermantelfläche 5, wie die Fig. 1A wiederum zeigt, in die Glasscheibe 1 einge
koppelt. Diese in die Glasscheibe 1 eingekoppelten Strahlen 13 werden an der retroreflek
tiven Schicht 7 an den beiden Seitenkanten 2, 3 quasi anti-parallel in die weitere Linse 12
und damit in den Strahlungsteiler 11 zurückreflektiert. Durch diese retroreflektive Schicht
und damit die erzeugte Reflexion zurück in die Strahlungsquelle ist es möglich, die Strah
lungsquelle 8 und einen Detektor 14 räumlich als eine Sende- und Empfangseinheit, d. h.
zu der Strahlungsquelle-Detektor-Einheit 4, zusammenzufassen, so daß die Anzahl von
Komponenten und damit die Komplexität der Anordnung minimiert wird.
Die über die weitere Linse 12 in den Strahlungsteiler 11 zurückgeführte Strahlung wird
zum Teil an einer Strahlteilerfläche 15 um 90° umgelenkt und über einen spektralen Filter
16 und eine Fokussierungslinse 17 in den Detektor 14 eingekoppelt. Bei diesem Detektor
14 kann es sich beispielsweise um eine Photodiode handeln, die kostengünstig und von
kleiner Baugröße ist. Der spektrale Filter 16 ist optional zwischen Strahlungsteiler 11 und
Detektor 14 eingesetzt, um Einflüsse durch Umgebungslicht zu reduzieren. Die bevorzugte
Position dieses spektralen Filters 16 ist diejenige, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, d. h. zwi
schen Strahlungsteiler 11 und Fokussierungslinse 17.
Wie anhand von Fig. 1B zu sehen ist, werden die Strahlen 13, die in die Glasscheibe 1
eingekoppelt sind, an den beiden Glasoberflächen 6 geführt.
Falls ein Glasbruch auftritt, wie dies in Fig. 3, in der eine der Fig. 1A entsprechende
Anordnung dargestellt ist, durch eine mit 18 bezeichnete Bruchstelle angedeutet ist, so
ändert sich die Intensität der zu dem Detektor 14 zurückgeführten Strahlung. Diese sich
ändernde, d. h. geringer werdende, Intensität wird ausgewertet und als Alarmsignal für ei
nen Glasbruch bzw. eine Bruchstelle 18 herangezogen. Die Empfindlichkeit des Detektors
14 bzw. das Ansprechverhalten einer entsprechenden Auswerteeinheit ist so zu gestalten,
daß die durch die kleinste Bruchstelle 18 verursachte Änderung der empfangenen Intensität
eindeutig erfaßt werden kann. Zur Reduzierung der Einflüsse durch z. B. Rauschen,
Umgebungsstrahlen und andere Umweltbedingungen, kann die Strahlung 13 der Strah
lungsquelle 8 bzw. des Diodenlasers 9 zeitlich gepulst bzw. codiert werden. Unter einer
Codierung ist hierbei eine zeitlich definierte Impulsfolge zu verstehen, die jeweils erfaßt
und ausgewertet wird. Eine Impulsfolge kann durch einen Zufallsgenerator erzeugt wer
den, um Manipulationen der Anordnung auszuschließen. Im Falle eines gepulsten Betriebs
der Strahlungsquelle kann darüber hinaus die mittlere Strahlungsleistung reduziert wer
den, wodurch eine Gefährdung des menschlichen Auges durch die Strahlung der Strah
lungsquelle minimiert bzw. ausgeschlossen werden kann.
Es sollte verständlich werden, daß mit der Anordnung, wie sie in den Fig. 1 bis 3 ge
zeigt ist, nicht nur eine Bruchstelle 18 erfaßt werden kann, sondern die Empfindlichkeit der
Anordnung kann so ausgelegt werden, daß bereits ein Riß in der Glasscheibe zur Verän
derung der durch den Detektor 14 empfangenen Intensität der Strahlung führt und als
Auslösung eines Alarmsignals herangezogen werden kann.
Ein wesentliches Merkmal der Anordnung, wie sie in den Figuren gezeigt ist, ist die auf
den Glaskanten 2, 3 aufgebrachten, zur Mitte der Glasscheibe 1 hin gerichtete, retrore
flektiven Struktur bzw. Schicht 7. Bei diesen Strukturen kann es sich um ein Feld von
Dachkantenspiegeln handeln, wie diese in Fig. 4A gezeigt sind. Diese Dachkantenspie
gel 19 besitzen jeweils Spiegelflächen 20, die mit ihren Ebenen senkrecht zu den Glas
oberflächen 6 angeordnet sind. Der Winkel zwischen den benachbarten Kanten- bzw.
Spiegelflächen 20 liegt bei etwa 90°. Darüberhinaus beträgt der Winkel zwischen den
Kantenflächen 20 und der Glaskante 21 der Glasscheibe 1 etwa 45°. Aufgrund dieser re
troreflektiven Struktur 7 werden die jeweils auf die Dachkantenspiegel 19 auftreffenden
Strahlen 13 so umgelenkt, daß sie parallel zurückreflektiert werden. Um den Reflexions
grad der Dachkantenflächen zu erhöhen, können diese Dachkantenspiegel 19 so be
schaffen sein, daß der Einfallswinkel annähernd 45° für die Einfallsstrahlen 13 beträgt.
Eine weitere Möglichkeit einer retroreflektiven Struktur ist ein Feld von Elementen, die je
weils aus drei im wesentlichen senkrecht zueinander stehenden Flächen aufgebaut sind;
ein solches Element ist schematisch in Fig. 4B gezeigt. Diese Elemente können dann zu
einer fortlaufenden Anordnung aneinandergereiht werden, wie dies in Fig. 4C gezeigt ist,
die schematisch die dichteste Packung dieser Elemente zeigt.
Als retroreflektive Schicht 7 eignen sich Rückstrahler, wie sie im Straßenverkehr an Kraft
fahrzeugen, an Schildern, an Fahrrädern, usw., eingesetzt werden. Solche retroreflektiven
Strukturen 7, wie sie auch in den Fig. 4A bis 4C gezeigt sind, können durch Prägung
erzeugt werden oder in Form einer auf die Kanten 2, 3 der Glasscheibe 1 auftragbaren
Schicht, in der einzelne Elemente, wie sie beispielsweise in Fig. 4B gezeigt sind, beige
mischt werden. Die Schichten können auch in Folienform hergestellt werden, um sie dann
auf die Kante 21 aufzukleben, so daß sich beispielsweise die Anordnung ergibt, wie sie in
Fig. 4A gezeigt ist.
Um die Sicherheit zu erhöhen, können mehrere Strahlungsquellen bzw. Strahlungsquelle-
Detektor-Einheiten 4 um die Glasscheibe 1 herum verteilt werden, wie dies in Fig. 5 ge
zeigt ist. In Fig. 5 ist den beiden unteren Ecken der Glasscheibe 1 jeweils eine Strah
lungsquelle-Detektor-Einheit 4 zugeordnet, die der Anordnung entsprechen, die auch an
hand der Fig. 1 und 3 dargestellt und erläutert ist. In dem Aufbau der Fig. 5 sind dann
entsprechend die beiden Schmalseiten 2 und Längsseiten 3 der Glasscheibe 1 mit der
retroreflektiven Schicht 7 versehen.
Fig. 6 zeigt eine Glasscheibe, die derjenigen der Fig. 1A entspricht, allerdings mit einer
Strahlungsquelle-Detektor-Einheit, die mit 24 bezeichnet ist, die anstelle der weiteren Lin
se 12 einen rotierenden Spiegel 25 aufweist, der um eine Achse, die senkrecht zu den
Oberflächen 6 der Glasscheibe 1 verläuft, geschwenkt werden kann, um über die Zylin
dermantelfläche 5 Strahlen mit sich zeitlich verändernden Strahlengängen in die Glas
scheibe 1 einzustrahlen. Mit diesem rotierenden Spiegel 25 kann der gesamte Querschnitt
der Glasscheibe 1 abgetastet werden.
Ein ähnliches Prinzip liegt der Anordnung der Fig. 7 zugrunde, bei der eine Strahlungs
quelle-Detektor-Einheit 34 eingesetzt wird, die, schematisch gezeigt, eine eine lineare,
durch den Doppelpfeil 35 angedeutete, Bewegung ausführende Linse 36 einsetzt, um den
Querschnitt der Glasscheibe 1 abzutasten. In Fig. 7 ist eine Glasbruchstelle 18 ange
deutet.
Es sollte noch erwähnt werden, daß die Strahlungsquelle-Detektor-Einheiten, wie sie in
den Figuren gezeigt sind, jeweils durch einen sogenannten CD-Kopf ausgeführt sein kön
nen, der in CD-Abspielgeräten eingesetzt ist und ein kostengünstiges, handelsübliche
Bauteil darstellt.
Claims (25)
1. Anordnung zur Detektion von Glasbruch einer Glasscheibe (1), die mindestens eine
Strahlungsquelle (8) und mindestens einen Detektor (14) aufweist, wobei
mindestens ein Teil der von der Strahlungsquelle abgegebenen Strahlung (13) radial von einer Ecke in die Glasscheibe (1) eingekoppelt wird,
am Umfang der Glasscheibe (1) eine retroreflektiv wirkende Schicht und/oder Struktur (7) vorgesehen ist, an der die eingekoppelte Strahlung (13) derart reflektiert wird, daß die reflektierte Strahlung bezogen auf die eingekoppelte Strahlung (13) mindestens in der Ebene der Glasscheibe (1) parallel mit ent gegengesetzter Ausbreitungsrichtung zum Detektor (14) zurückreflektiert wird,
der Detektor (14) ein Signal liefert, das in einer definierten Relation zur Inten sität der vom Detektor (14) erfaßten Strahlung steht und die Änderung des Signals zur Überwachung der Glasscheibe (1) erfaßt wird.
mindestens ein Teil der von der Strahlungsquelle abgegebenen Strahlung (13) radial von einer Ecke in die Glasscheibe (1) eingekoppelt wird,
am Umfang der Glasscheibe (1) eine retroreflektiv wirkende Schicht und/oder Struktur (7) vorgesehen ist, an der die eingekoppelte Strahlung (13) derart reflektiert wird, daß die reflektierte Strahlung bezogen auf die eingekoppelte Strahlung (13) mindestens in der Ebene der Glasscheibe (1) parallel mit ent gegengesetzter Ausbreitungsrichtung zum Detektor (14) zurückreflektiert wird,
der Detektor (14) ein Signal liefert, das in einer definierten Relation zur Inten sität der vom Detektor (14) erfaßten Strahlung steht und die Änderung des Signals zur Überwachung der Glasscheibe (1) erfaßt wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine
Strahlungsquelle (8) und der mindestens eine Detektor (14) zu einer Einheit (4; 24;
34) zusammengefaßt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungs
quelle (8) und/oder der Detektor (14) im Bereich einer Ecke der Glasscheibe (1) an
geordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung (13) so in
die Glasscheibe (1) eingekoppelt wird, daß sie mehrfach durch die Kanten (1, 2) der
Glasscheibe (1) gefaltet wird, wobei die mehrfachen Strahlungsgänge innerhalb der
Glasscheibe (1) ein zweidimensionales Netz bilden und am Ende der Strahlungs
gänge der Detektor (14) positioniert ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsgänge so
dicht gelegt werden, daß bei einem Glasbruch an einer beliebigen Stelle eine Ver
änderung des Signals vom Detektor (14) erhalten wird.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die retroreflektive
Struktur (7) durch ein Feld von Dachkantenspiegeln (19) gebildet ist, wobei der
Winkel zwischen den Kanten etwa 90° beträgt und die Flächen der Dachkanten
spiegel (19) im wesentlichen senkrecht zu den Oberflächen (6) der Glasscheibe (1)
stehen.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die retroreflektive
Struktur (7) durch ein Feld von Elementen gebildet ist, die jeweils aus drei im we
sentlichen senkrecht zueinander stehenden, reflektiven Flächen zusammengesetzt
sind.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Retroreflexion
durch eine auf den Umfang der Glasscheibe (1) aufgetragene Schicht erfolgt, wobei
der Schicht retroreflektierende Elemente beigemengt sind.
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Retroreflexion
durch eine auf den Umfang der Glasscheibe (1) befestigte Folie erfolgt, wobei die
Folie retroreflektierende Strukturen und/oder Elemente aufweist.
10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der zurück in
die Strahlungsquelle reflektierten Strahlung durch einen Strahlungsteiler (11) in den
Detektor (14) reflektiert und von diesem detektiert wird.
11. Anordnung nach den Ansprüchen 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die inte
grierte Sende- und Empfangseinheit (4; 24; 34) an einer Ecke der Glasscheibe (1)
angeordnet ist.
12. Anordnung nach Anspruch 2 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ecke eine
polierte Zylindermantelform (5) aufweist.
13. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung der
Strahlungsquelle (8) gepulst und/oder codiert wird.
14. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl eine kurzzeitige
Veränderung als auch der zeitliche Verlauf des Signals ausgewertet werden.
15. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge der
Strahlungsquelle im nahen Infrarotbereich (NIR-Bereich) liegt.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge im
grünen oder blauen Wellenlängenbereich liegt.
17. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquelle
ein Diodenlaser (9) ist.
18. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquelle
eine Leuchtdiode ist.
19. Anordnung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung
der verwendeten Strahlungsquelle (9) im Bereich von 2 mW oder darunter liegt.
20. Anordnung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung
der Strahlungsquelle kollimiert wird, wobei die kollimierte Strahlung einen Strah
lungsteiler (11) durchläuft und anschließend in das Glas der Glasscheibe (1) fokussiert
wird, wobei ein Teil der zurückreflektierten Strahlung durch den Strahlungstei
ler (11) in den Detektor (14) umgelenkt wird.
21. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strahlung durch die beiden Glasflächen (6) geführt wird.
22. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor (14) eine
Photodiode ist.
23. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der
Glasscheibe (1) durch Umlenken der Strahlung (13) mittels eines rotierenden Spie
gels (25) abgetastet wird.
24. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung durch
eine laterale Bewegung einer Linse (36) über den Glasquerschnitt die Glasscheibe
(1) abtastet.
25. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Detektor (14)
ein spektraler Filter (16) eingesetzt ist.
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