DE10109490B4 - Spannfutter - Google Patents
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Abstract
Spannfutter
für eine
Elektrohandwerkzeug, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine
oder einen Schrauber mit einem Futterkörper (12) mit einer Längsachse
(14), wobei der Futterkörper
(12) über
eine Kopplungseinrichtung (16) mit einer Antriebswelle einer Antriebseinrichtung
verbindbar ist und mit Spannbacken (18), die in einem Futtergehäuse (20)
zum Öffnen und
Schließen
um ein Werkzeug (40) und zum Spannen desselben in axialer und radialer
Richtung bewegbar sind sowie einer Betätigungseinrichtung zum Bewegen
der Spannbacken (1a), dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung
mit einer Betätigungshülse (24)
zusammenwirkt, die das Futtergehäuse
(20) zumindest abschnittsweise koaxial umschließt und die auf dem Futtergehäuse (20)
axial verschieblich ist, wobei durch die axiale Verschiebung der
Betätigungshülse (24)
die Spannbacken (18) im Futtergehäuse (20) öffen- und schließbar sind,
bis sie gegen das Werkzeug (40) anliegen und wobei durch eine weitere
axiale Bewegung der Betätigungshülse (24) eine
Nachspanneinrichtung betätigbar
ist, um das Werkzeug (40) zwischen den Spannbacken (18) einzuspannen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Spannfutter für ein Elektrohandwerkzeug, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine oder einen Schrauber, mit einem Futterkörper, mit einer Längsachse, wobei der Futterkörper über eine Kopplungseinrichtung mit einer Antriebswelle einer Antriebseinrichtung verbindbar ist, und mit Spannbacken, die in einem Futtergehäuse zum Öffnen und Schließen um ein Werkzeug und zum Spannen desselben in axialer und radialer Richtung bewegbar sind, sowie einer Betätigungseinrichtung zum Bewegen der Spannbacken.
- Im Stand der Technik sind zahlreiche Spannfutter bekannt, die mit mindestens drei verstellbaren Backen ein Werkzeug, z. B. einen Bohrer, halten. In der Regel geschieht die Verstellung der Spannbacken durch eine Drehbewegung an einer äußeren Bohrfutterhülse. Um die Spannfutter schlagbohrfest zu machen, sind diverse Rastmechanismen bekannt. Solche Spannfutter gibt es als sogenannte "Zahnkranzbohrfutter", die mit einem zusätzlichen Spannfutterschlüssel gespannt werden. Es erfolgt hierbei die Grobverstellung von Hand durch Drehen der Spannfutterhülse und ein Nachspannen und damit sicheres Festlegen des Werkzeugs mittels eines Spannschlüssels. Dies hat den Nachteil, dass der Spannfutterschlüssel verlorengehen kann und die Handhabung außerdem umständlich ist. Allerdings weisen derartige Zahnkranzbohrfutter eine sehr gute Spannkraft auf.
- Um die Nachteile der Handhabung zu vermeiden, wurden sogenannte "Schnellspannbohrfutter" entwickelt, die zwei gegeneinander verdrehbare Hülsen aufweisen. So zeigt beispielsweise
DE 43 13 742 C1 ein derartiges Schnellspannbohrfutter, bei dem zum Verstellen und Spannen zwei Hülsen gegeneinander verdreht werden. Nachteilig ist hierbei, dass das Bohrfutter mit beiden Händen gefasst werden muss, um die Verspannung vorzunehmen und darüber hinaus ist die hintere Hülse aus Platzgründen zumeist recht schmal ausgeführt. Darüber hinaus ist die erreichbare Spannkraft deutlich geringer als bei den zuvor beschriebenen Zahnkranzbohrfuttern, so dass es zu einem Durchdrehen des Bohrers im Bohrfutter kommen kann. - Die
EP 0 335 593 B1 zeigt ein einhülsiges Schnellspannbohrfutter, bei dem zum Verstellen und Spannen lediglich eine Hülse verdreht werden muss. Hierzu muss die Antriebsspindel des Elektrohandwerkzeugs blockiert werden. - Hierzu sind manuell oder automatisch betätigte Spindellocksysteme bekannt, die jedoch einen erheblichen konstruktiven Aufwand in einem Elektrohandwerkzeug bedeuten. Grundsäztlich ist die erreichbare Spannkraft bei einhülsigen Schnellspannbohrfuttern etwas größer als bei zweihülsigen, da die Hülse besser gegriffen werden kann. Die Handhabung der einhülsigen Schnellspannbohrfutter in Verbindung mit einem automatischen Spindellocksystem ist sehr einfach, da mit einer Hand die Hülse gedreht wird und mit der anderen Hand gleichzeitig die Maschine gehalten werden kann.
- Des weiteren zeigt
DE 35 01 870 A1 ein Schnellspannbohrfutter, das zur Grobverstellung der Spannbacken axial betätigt wird, wobei das eigentliche Spannen und Lösen der Backen jedoch durch Drehen der Betätigungshülse erfolgt. Nachteilig ist hierbei, dass neben dem komplexen mechanischen Aufbau, für das Spannen eine Drehbewegung notwendig ist, die wiederum entweder eine zweihülsige Bauweise des Bohrfutters oder das Vorhandensein eines Spindellocksystems in der Maschine bedingt. - Rein axiale Schnellspannbohrfutter zeigen
EP 1 040 888 A1 bzw.EP 1 043 101 A2 . Die axiale Bewegung einer Stellhülse wird hierbei in eine axiale Bewegung der Spannbacken übertragen, die wiederum aufgrund der kegelförmigen Bohrungen, in denen die Backen geführt sind, noch eine radiale Bewegung ausführen, die zum Klemmen eines Bohrerschaftes genutzt wird. Da einerseits der Öffnungsdurchmesser zwischen den Spannbacken von sehr klein bis sehr groß variabel sein soll und andererseits die Betätigungskraft für den Bediener möglichst gering gehalten werden soll bei gleichzeitig erzielbarer möglichst großer Spannkraft, stellt eine derartige Konstruktion immer einen Kompromiss dar. Es wurde daher ein sehr großer maschinenseitiger Hebel vorgesehen, mit dem die Spannkraft auf das Bohrfutter übertragen wird, um eine ausreichende Halterung des Werkzeugs sicherzustellen. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Spannfutter der eingangs genannten Art bereitzustellen, das ohne Schlüssel mit lediglich einer Hand betätigbar und andererseits mechanisch einfach aufgebaut ist, wobei das erfindungsgemäße Spannfutter bei großem Öffnungsdurchmesserbereich eine sehr hohe Spannkraft besitzen soll, die auch für den Schlagbohrbetrieb ausreichend ist.
- Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Spannfutters, wobei die Betätigungseinrichtung mit einer Betätigungshülse zusammenwirkt, die das Futtergehäuse zumindest abschnittsweise koaxial umschließt und die auf dem Futtergehäuse axial verschieblich ist, wobei durch die axiale Verschiebung der Betätigungshülse die Spannbacken im Futtergehäuse öffen- und schließbar sind, bis sie gegen das Werkzeug anliegen und wobei durch eine weitere axiale Bewegung der Betätigungshülse eine Nachspanneinrichtung betätigbar ist, um das Werkzeug zwischen den Spannbacken zu verspannen.
- Problematisch ist stets, dass ein Gleichgewicht zwischen einem großen Verstellweg der Spannbacken, wobei dies durch einen steilen Winkel, in dem die Spannbacken geführt werden und auf der anderen Seite einer hohen Spannkraft gefunden werden muss, die durch einen flachen Winkel, in dem die Spannbacken geführt werden, erzielt wird. Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung, die mit dem Futtergehäuse zusammenwirkt, über eine Betätigungshülse in Richtung auf das Elektrohandwerkzeug, also weg vom Werkzeug, verschoben wird, wobei die Spannbacken axial im Futtergehäuse verschoben werden und beispielsweise durch die konische Form des Futtergehäuses gleichzeitig eine Radialbewegung aufeinander zu vornehmen. Diese Schließbewegung erfolgt zunächst ohne Gegenkraft. Ist eine konische Form vorgesehen, so kann diese so gestaltet sein, dass ein steiler Winkel gewährleistet ist und somit über einen kurzen Weg ein Zusammenführen der Spannbacken gewährleistet sein kann. Sobald die Spannbacken gegen den Schaft eines Werkzeugs anliegen, ist die Grobverstellung abgeschlossen.
- Es entsteht, sobald die Spannbacken an einem Werkzeugschaft anliegen, eine Gegenkraft. Durch weiteres axiales Verschieben der Betätigungshülse wird nun eine Nachspanneinrichtung betätigt, über die die Spannbacken weiter zugezogen werden. Durch diese Nachspanneinrichtung wird erreicht, dass der Futterkörper gegenüber dem Futtergehäuse axial verschoben wird, also dass Futterkörper und Futtergehäuse zueinander eine Relativbewegung durchführen.
- Zum Lösen des Spannfutters wird die äußere Betätigungshülse wieder nach vorne gezogen, also in Richtung auf das Werkzeug bewegt.
- Eine derartige Erfindung hat den Vorteil gegenüber den bekannten Schnellspannbohrfuttern, dass eine kompakte Bauweise erzielt wird, wobei keine langen Hebel am Elektrohandwerkzeug zur Erreichung der notwendigen Spannkraft notwendig sind. Es kann gleichzeitig bei kostengünstiger Fertigung und einfacher Handhabung eine hohe Spannkraft gewährleistet sein. Des weiteren sind aufwendige Spindellocksysteme in dem Elektrohandwerkzeug nicht notwendig.
- Nach einem ersten Ausführungsbeispiel kann das Futtergehäuse einen konisch ausgebildeten Führungsteil für die Führung der Spannbacken und ein hiermit z. B. fest verbundenes Führungsstück umfassen, mit dem die Betätigungseinrichtung zusammenwirkt. Die beiden Teile können z. B. über Gewinde miteinander verbunden sein.
- Es kann vorgesehen sein, dass für einen kurzen Verschiebeweg des Futtergehäuses die Spannbacken zum Öffnen und Schließen im steilen Winkel geführt sind. Das Futtergehäuse muss dann lediglich um eine kurze Strecke in axialer Richtung auf ein Elektrohandwerkzeug zu verschoben werden, da die radiale Bewegung und damit das Schließen der Spannbacken über einen kurzen axialen Verschiebeweg erfolgt.
- Es kann vorgesehen sein, dass die geschlossene Stellung der Spannbacken, in der sie gegen ein Werkzeug anliegen, axial arretierbar ist. In diesem Zustand ist die Nachspanneinrichtung noch nicht betätigt worden. Beim Öffnen und Schließen des Spannfutters handelt es sich um die sogenannte "Grobverstellung", die zwar bereits auf ein bereits eingeschobenes Werkzeug eine gewisse Kraft ausübt, wobei diese Kraft jedoch nicht ausreicht, um das Werkzeug bei Betätigung des Elektrohandwerkzeugs sicher zu halten.
- Eine derartige Arretierung kann kraft- oder formschlüssig erfolgen. Beispielsweise kann die axiale Arretierung mittels eines axialen Klemmgesperres vorgenommen werden.
- Es kann auch vorgesehen sein, daß die Arretierung mittels Tellerfedern erfolgt, die den Futterkörper koaxial umschließen und im geschlossenen Zustand der Spannbacken derart verformt sind, dass sie sich am Futterkörper verkeilen.
- Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Arretierung mittels einer Spannzange in Form von Ringfederspannelementen erfolgt, wobei das äußere Spannelement hierbei mit einer Schräge gegen eine in Richtung auf die Spannfutteröffnung weisende Steigung des anderen Spannelements anläuft und durch die Betätigungseinrichtung gegen die Steigung geschoben wird, wobei im geschlossenen Zustand der Spannbacken das innere Spannelement derart gegen den Futterkörper anliegt, dass die Spannelemente den Futterkörper reibschlüssig festlegen.
- Alternativ können Rastbacken vorgesehen sein, die z. B. koaxial um den Futterkörper angeordnet sind und im geschlossenen Zustand der Spannbacken den Futterkörper reibschlüssig oder formschlüssig beispielsweise über eine Verzahnung in den Rastbacken, die mit einer korrespondierenden Verzahnung oder Rillung im Futterkörper zusammenwirkt, festlegt.
- Das Anpressen der Spannzange bzw. der Rastbacken und damit das kraftschlüssige oder formschlüssige Festlegen des Futterkörpers mittels den Spannelementen der Spannzange oder der Rastbacken kann über eine oder mehrere Blattfedern erfolgen, die durch Verschiebung der Betätigungshülse verformbar sind, insbesondere, indem die Betätigungshülse über die Blattfedern hinweggeschoben wird und so die Spannelemente bzw. Rastbacken durch die Ausweichbewegung der Feder gegen den Futterkörper drückt.
- Die Betätigungshülse kann hierzu eine Art Anlaufschräge aufweisen, mit der sie gegen die Blattfedern drückt und sich schließlich über die Blattfedern schiebt. Durch diese Anlaufschräge werden die Blattfedern zunächst nur geringfügig verformt und eine vollständige bzw. weitergehende Verformung der Blattfedern erfolgt erst, wenn die Grobverstellung bereits abgeschlossen ist.
- Die Nachspanneinrichtung kann einen oder mehrere Kniehebel oder Exzenterhebel umfassen, der oder die bei arretierter, geschlossener Stellung der Spannbacken sich gegen eine Anlage abstützen und bei weiterer Verschiebung der Betätigungshülse so verschwenkbar ist, dass das Futtergehäuse relativ zum Futterkörper bewegbar ist. Der Hebel ist dabei am Futtergehäuse drehbar gelagert. Durch die Abrollbewegung des kürzeren Hebelendes, wobei das längere Hebelende mit der Betätigungshülse zusammenwirkt, wird bei festgelegtem Futterkörper eine minimale weitere Bewegung des Futtergehäuses erzielt, wobei die Anlage, gegen die sich z. B. der Kniehebel abstützt, beispielsweise durch eine Ringscheibe gebildet werden kann, die ebenfalls den Futterkörper koaxial umschließt und mit Tellerfedern zusammenwirkt, wobei die Anlage nach Klemmen der Tellerfeder mit dem Futterkörper nicht mehr relativ zum Futterkörper bewegbar ist. Durch Verschwenken des Hebels gegen diese relativ zum Futterkörper ortsfeste Anlage wird das Gehäuse minimal weiterbewegt, wodurch die Spannbacken axial und radial verschoben werden, so dass die Anpresskraft auf den Bohrer erhöht wird. Das Werkzeug ist dann sicher gespannt.
- Weiterhin kann die Nachspanneinrichtung eine Blattfeder umfassen, die mit der Spannzange bzw. den Rastbacken zusammenwirkt und wobei durch Verformung der Blattfeder durch weitere Verschiebung der Betätigungshülse das Futtergehäuse relativ zum Futterkörper bewegbar ist. Die Bewegung des Futtergehäuses relativ zum Futterkörper erfolgt hier indem der Futterkörper durch die Spannelemente bzw. die Rastbacken geklemmt wird und eine Ausdehnung der Blattfedern lediglich noch durch Verschiebung des Gehäuses ermöglicht ist, wodurch eine Bewegung der im Gehäuse geführten Spannbacken hervorgerufen wird. Auch hierdurch wird die Klemmkraft auf ein Werkzeug so weit erhöht, dass dieses auch im Schlagbohreinsatz sicher gehalten ist.
- Es kann schließlich eine Rasteinrichtung für eine axiale Verriegelung der Betätigungshülse vorgesehen sein, um das Bohrfutter schlagbohrfest zu machen.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Anmeldungsunterlagen.
- Die Erfindung soll im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
- Dabei zeigen:
-
1 ein erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spannfutters in perspektivischer Darstellung, -
2 das Spannfutter gemäß1 im Schnitt, -
3 das Spannfutter gemäß2 mit eingespanntem Bohrer, -
4 das Spannfutter gemäß2 in einer um 90° gedrehten Darstellung, -
5 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bohrfutters, -
6 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bohrfutters mit geschlossenen Spannbacken, -
7 das Spannfutter gemäß6 mit geöffneten Spannbacken, -
8 eine weitere Ausführungsform eines Bohrfutters von außen und -
9 das Bohrfutter gemäß8 im Schnitt. -
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Spannfutter, das in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen10 versehen ist. Es sollen im folgenden für gleiche Teile stets gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Das Spannfutter10 umfasst hierbei einen Futterkörper12 mit einer Längsachse14 , wobei der Futterkörper12 über eine Kopplungseinrichtung16 mit einer Antriebswelle einer Antriebseinrichtung (nicht dargestellt) verbunden ist. Darüber hinaus besitzt das Spannfutter10 Spannbacken18 , die in einem Futtergehäuse20 zum Öffnen und Schließen eines Werkzeugs (nicht dargestellt) und zum Spannen des Werkzeugs in axialer Richtung und in radialer Richtung bewegbar sind. Die Spannbacken18 werden dabei durch die Bewegung des Futtergehäuses20 relativ zu diesem axial bewegt, wobei sie zugleich eine radiale Schließ- bzw. Öffnungsbewegung durchführen. - Darüber hinaus umfasst das Spannfutter
10 eine Betätigungseinrichtung zum Bewegen der Spannbacken18 . Die Betätigungseinrichtung wirkt dabei mit einer Betätigungshülse24 zusammen. Hierzu weist die Betätigungseinrichtung22 , die in Form eines Kniehebels22 gestaltet ist und am Futtergehäuse20 über Zapfen26 gelagert ist, ein freies Hebelende28 auf, das am langen Hebelarm30 angeordnet ist und das in eine Ausnehmung der Betätigungshülse24 eingreift, so dass der Kniehebel22 über die Betätigungshülse24 verschwenkbar bzw. axial verschiebbar ist. - Durch die Bewegung der Betätigungshülse
24 in axialer Richtung auf die Kopplungseinrichtung16 zu wird das Futtergehäuse20 ebenfalls in Richtung auf die Kopplungseinrichtung bewegt, so dass die Spannbacken18 sich relativ zu dem Futtergehäuse20 in axialer und radialer Richtung bewegen. - Der Öffnungs- und Schließprozess, also die Grobverstellung, sowie der Prozess des Spannens eines Bohrers wird anhand der
2 und3 näher erläutert. -
2 zeigt das Spannfutter10 mit geöffneten Spannbacken18 im Längsschnitt. Die Betätigungshülse24 ist dabei ganz nach vorne geschoben. Die Spannbacken18 befinden sich vollständig innerhalb des Futtergehäuses20 . Das Futtergehäuse20 besteht hierbei aus einem konisch ausgebildeten Führungsteil34 , der mit einem Führungsstück36 fest verbunden ist. Die Verbindung erfolgt über eine Verschraubung38 . Der Kniehebel22 , der als Betätigungseinrichtung dient, befindet sich im vorderen Anschlag. Der Kniehebel22 ist dabei mit Zapfen26 am Führungsteil36 geführt und greift mit seinem längeren Hebelende30 in eine Ausnehmung32 der Betätigungshülse24 . - Zum Schließen der Spannbacken
18 um einen Werkzeugschaft40 (3 ) wird nun die Betätigungshülse24 in Pfeilrichtung zurückgezogen. Über die Zapfen26 wird die Bewegung der Betätigungshülse24 über den Kniehebel22 auf das Futtergehäuse20 übertragen und bewegt dieses ebenfalls in Pfeilrichtung. Der Kniehebel22 verkippt dabei im wesentlichen nicht. Sobald die Spannbacken18 von der geöffneten in die geschlossene Position gelangt sind, in der sie gegen einen Werkzeugschaft40 anliegen, übt der Werkzeugschaft40 eine Gegenkraft auf die weitere Bewegung aus. Der Kniehebel22 drückt dann mit seinem kurzen Ende42 gegen eine Anlage44 , wodurch eine geschlitzte Tellerfeder46 sich mit ihrer zentralen Bohrung im gepressten Zustand, also wenn die Spannbacken18 am Bohrerschaft40 anliegen, am Futterkörper12 verkeilt. Hierbei stützt sie sich auf eine stärkere Tellerfeder48 ab. Auf diese Weise wird die Grobverstellung, die erzielt ist, wenn die Spannbacken18 gegen den Werkzeugschaft40 anliegen, axial arretiert. - Wird die Betätigungshülse
24 dann noch weiter in Pfeilrichtung verschoben, wird die Spannkraft auf den Werkzeugschaft40 über den Hebel22 dadurch verstärkt, dass der Futterkörper12 gegenüber dem Führungsstück36 verschoben wird. Dies erfolgt dadurch, dass der Hebel22 gegen die nun im wesentlichen ortsfeste Anlage24 , die relativ zum Futterkörper12 festgelegt ist, verschwenkt wird, wodurch das Futtergehäuse20 in Pfeilrichtung wandert. -
4 zeigt das Spannfutter gemäß1 bis3 im geöffneten Zustand in einer um 90° gedrehten, ebenfalls geschnittenen Darstellung. Es sind hierbei die Zapfen26 zu erkennen, mit denen sich die Hebel22 am Führungsstück36 abstützen und dort gelagert sind. -
5 zeigt eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannfutters10' , bei der als Betätigungsmechanismus Rastbacken50 vorgesehen sind, die über Blattfedern52 mit dem Futtergehäuse20 und hier mit dem Führungsstück36 verbunden sind. Wird die Betätigungshülse24 in Pfeilrichtung verschoben, so läuft die Betätigungshülse24 mit einer Schräge54 gegen die Blattfeder52 und verschiebt diese, im wesentlichen ohne sie zusammenzudrücken, mitsamt dem Futtergehäuse20 und den Rastbacken50 in Pfeilrichtung. Sobald die Grobverstellung erfolgt ist, nämlich die Spannbacken18 gegen einen Werkzeugschaft (nicht dargestellt) anliegen und hierdurch eine Gegenkraft entsteht, schiebt sich die Führungshülse24 beim weiteren Bewegen in Pfeilrichtung mit ihrer Schräge54 über die Blattfeder52 und drückt damit auf die Blattfeder52 , die diese Druckkraft an die Rastbacken50 weitergibt, die sich daraufhin radial nach innen bewegen. Die Rastbacken50 weisen dabei an ihrer in Richtung auf den Futterkörper12 gerichteten Seite eine Verzahnung56 auf, die mit einer Gegenverzahnung58 des Futterkörpers12 in Eingriff kommt, so dass ein Formschluss erzielt wird. Die Grobverstellung ist dann arretiert. - Bei weiterem Zurückziehen der Betätigungshülse
24 wird nun als Nachspanneinrichtung die Blattfeder52 zunehmend abgeplattet und zusammengedrückt, wodurch zum einen die Rastbacken50 entgegen der Pfeilrichtung verschoben werden, gegen die Federn60 und zum anderen das Futtergehäuse20 in Pfeilrichtung geschoben wird. Hierdurch wird eine Zunahme der Spannkraft der Spannbacken18 erzielt. -
6 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spannfutters10'' , wobei6 das Spannfutter10'' mit vollständig geschlossenen Spannbacken18 zeigt. Die axiale Arretierung der Grobverstellung erfolgt hierbei über eine Spannzange62 bestehend aus zwei Ringfederspannelementen62' und62'' , die zwischen Futterkörper12 und Führungsstück36 angeordnet sind. Durch Verschieben der Betätigungshülse24 wird das Futtergehäuse20 mitsamt der Spannzange62 und der Blattfeder64 in Pfeilrichtung verschoben, wobei die Betätigungshülse24 gegen die Spannfeder64 läuft (7 ). Sobald die Spannbacken18 gegeneinander anliegen, bildet sich eine Gegenkraft, so daß die Betätigungshülse24 über die Blattfeder64 hinweggeschoben wird und diese abplattet, wodurch die Spannzange62 mit den Spannelementen62' und62'' gegen den Futterkörper12 gedrückt wird und diesen kraftschlüssig über Reibschluss fixiert. Eine Tellerfeder66 dient dabei beim Schließen der Spannzange62 als Anlage und erlaubt darüber hinaus eine Ausdehnung bei geschlossener Spannzange62 beim Aufbringen der Nachspannkraft durch Abplatten der Blattfeder64 und somit axialer Ausdehnung derselben. -
7 zeigt die Ausführung des Spannfutters10'' aus6 mit vollständig geöffneten Spannbacken18 . Die Blattfeder64 ist hier entlastet und die Spannzange62 somit geöffnet und auf dem Futterkörper12 axial verschiebbar. -
8 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spannfutters10''' . Das Spannfutter10''' ist hierbei von außen gezeigt.9 zeigt das gleiche Spannfutter10''' in geschnittener Darstellung. Es ist hierbei zur Arretierung der Grobverstellung wiederum eine Spannzange62 vorgesehen. Das Nachspannen bei Anliegen der Spannbacken18 an einem Werkzeugschaft erfolgt hier über eine Kulissenführung68 , die in der Betätigungshülse24 realisiert ist. Hierbei wird ein Stift70 mit einem Gewindering72 verbunden, wobei der Gewindering72 die Drehbewegung in eine axiale Nachspannbewegung umsetzt. Ein Gegengewinde zum Gewindering72 ist im Führungsstück36 vorgesehen.
Claims (14)
- Spannfutter für eine Elektrohandwerkzeug, insbesondere eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine oder einen Schrauber mit einem Futterkörper (
12 ) mit einer Längsachse (14 ), wobei der Futterkörper (12 ) über eine Kopplungseinrichtung (16 ) mit einer Antriebswelle einer Antriebseinrichtung verbindbar ist und mit Spannbacken (18 ), die in einem Futtergehäuse (20 ) zum Öffnen und Schließen um ein Werkzeug (40 ) und zum Spannen desselben in axialer und radialer Richtung bewegbar sind sowie einer Betätigungseinrichtung zum Bewegen der Spannbacken (1a ), dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung mit einer Betätigungshülse (24 ) zusammenwirkt, die das Futtergehäuse (20 ) zumindest abschnittsweise koaxial umschließt und die auf dem Futtergehäuse (20 ) axial verschieblich ist, wobei durch die axiale Verschiebung der Betätigungshülse (24 ) die Spannbacken (18 ) im Futtergehäuse (20 ) öffen- und schließbar sind, bis sie gegen das Werkzeug (40 ) anliegen und wobei durch eine weitere axiale Bewegung der Betätigungshülse (24 ) eine Nachspanneinrichtung betätigbar ist, um das Werkzeug (40 ) zwischen den Spannbacken (18 ) einzuspannen. - Spannfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Futtergehäuse (
20 ) einen konisch ausgebildeten Führungsteil (34 ) für die Führung der Spannbacken (18 ) und ein hiermit verbundenes Führungsstück (36 ) umfasst, das mit der Betätigungseinrichtung zusammenwirkt. - Spannfutter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für eine kurzen Verschiebeweg des Futtergehäuses (
20 ) die Spannbacken (18 ) zum Öffnen und Schließen in steilem Winkel geführt sind. - Spannfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die geschlossene Stellung der Spannbacken (
18 ), in der sie gegen das Werkzeug (40 ) anliegen, axial arretierbar ist. - Spannfutter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung kraft- oder formschlüssig erfolgt.
- Spannfutter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Arretierung mittels eines axialen Klemmgesperres erfolgt.
- Spannfutter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung mittels Tellerfedern (
46 ,48 ) erfolgt, die den Futterkörper (12 ) koaxial umschließen und im geschlossenen Zustand der Spannbacken (18 ) derart verformt sind, dass sie sich am Futterkörper (12 ) verkeilen. - Spannfutter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung mittels einer Spannzange (
62 ) erfolgt, die am Futterkörper (12 ) angeordnet ist und im geschlossenen Zustand der Spannbacken (18 ) das innere Spannelement (62' ) der Spannzange (62 ) derart gegen den Futterkörper (12 ) anliegt, dass die Spannzange (62 ) den Futterkörper (12 ) reibschlüssig festlegt. - Spannfutter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung mittels Rastbacken (
50 ) erfolgt, die am Futterkörper (12 ) angeordnet sind und im geschlossenen Zustand der Spannbacken (18 ) den Futterkörper (12 ) reibschlüssig oder formschlüssig über eine Verzahnung (56 ) in den Rastbacken (50 ), die mit einer korrespondierenden Verzahnung (58 ) im Futterkörper (12 ) zusammenwirkt, festlegen. - Spannfutter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannzangen (
62 ) bzw. Rastbacken (50 ) mittels einer oder mehrerer Blattfedern (52 ,64 ) betätigbar sind, die durch die Verschiebung der Betätigungshülse (24 ) verformbar sind und die Spannzangen (62 ) bzw. Rastbacken (50 ) gegen den Futterkörper (12 ) drücken. - Spannfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachspanneinrichtung einen oder mehrere Kniehebel (
22 ) umfasst, der oder die am Futtergehäuse (20 ) drehbar gelagert ist oder sind und sich bei arretierter geschlossener Stellung der Spannbacken (18 ) gegen eine Anlage (44 ) abstützt und bei Verschiebung der Betätigungshülse (24 ) bei geschlossener Stellung so verschwenkbar ist, daß das Futtergehäuse (20 ) relativ zum Futterkörper (12 ) bewegbar ist. - Spannfutter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachspanneinrichtung eine Blattfeder (
52 ,64 ) umfasst, die mit der Spannzange (62 ) bzw. den Rastbacken (50 ) zusammenwirkt und wobei durch Verformung der Blattfeder (52 ,64 ) durch weitere Verschiebung der Betätigungshülse (24 ) das Futtergehäuse (20 ) relativ zum Futterkörper (12 ) bewegbar ist. - Spannfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Nachspanneinrichtung eine Kulissenführung (
68 ) in der Betätigungshülse (24 ) vorgesehen ist, über die die axiale Bewegung der Betätigungshülse in eine Drehbewegung zum axialen Nachspannen umgesetzt ist. - Spannfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rasteinrichtung für eine axiale Verriegelung der Betätigungshülse (
24 ) vorgesehen ist.
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DE3501870A1 (de) * | 1985-01-22 | 1986-07-24 | Heinrich Dipl.-Phys. 7000 Stuttgart Quarder | Schnellwechselfutter |
DE4313742C1 (de) * | 1993-04-27 | 1994-04-28 | Roehm Guenter H | Bohrfutter |
EP0335593B1 (de) * | 1988-03-28 | 1995-01-04 | Matsushita Electric Works, Ltd. | Futter ohne Schlüssel für drehendes Werkzeug |
EP1040888A1 (de) * | 1999-03-31 | 2000-10-04 | Black & Decker Inc. | Bohrfutter |
EP1043101A2 (de) * | 1999-03-31 | 2000-10-11 | Black & Decker Inc. | Bohr/Antrieb Futter |
-
2001
- 2001-02-28 DE DE2001109490 patent/DE10109490B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Publication number | Publication date |
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