DE1010940B

DE1010940B - Process for bleaching textile materials

Info

Publication number: DE1010940B
Application number: DES42794A
Authority: DE
Inventors: Pierre Mosse
Original assignee: Rhodiaceta SA
Current assignee: Rhodiaceta SA
Priority date: 1954-02-23
Filing date: 1955-02-23
Publication date: 1957-06-27
Also published as: CH327242A; NL89269C; US2842422A; GB764649A; BE535444A; FR1100066A

Description

DEUTSCHESGERMAN

Es ist bekannt, daß die verschiedenen Textilmaterialien vorteilhaft gebleicht werden, indem sie in der Wärme mit Chloritlösungen, denen eine Säure oder ein saures Salz zugesetzt wurde, behandelt werden. Indessen besitzen Verfahren dieser Art den Nachteil, daß das außerordentlich schädliche Chlordioxyd in die Atmosphäre entweicht, wodurch ganz besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich werden. Darüber hinaus erfolgt die Entwicklung von Chlordioxyd auf Kosten der Bleichkraft des Bades, da ein beträchtlicher Teil des aktiven Materials in dieser Form an die umgebende Atmosphäre verlorengeht.It is known that the various textile materials are advantageously bleached by being in the heat with chlorite solutions to which an acid or an acidic salt has been added will. However, processes of this type have the disadvantage that the extremely harmful chlorine dioxide escapes into the atmosphere, requiring special precautionary measures. In addition, the development of chlorine dioxide takes place at the expense of the bleaching power of the bath, as a considerable part of the active material is lost in this form to the surrounding atmosphere.

Um diesen Nachteilen zu begegnen, hat man schon vorgeschlagen, den nichtsauren Chloritlösungen eine organische Verbindung zuzusetzen, die unter der Einwirkung dieses Chlorits zu Säure oxydierbar ist. Jedoch auch diese Methode führte nicht zu dem gewünschten Erfolg. Obwohl solche Zusätze die erhaltene Bleichung verbessern können, verhindern sie jedoch nicht die Entwicklung von Chlordioxyd in der Atmosphäre.To counter these disadvantages, it has already been proposed that the non-acidic chlorite solutions be one to add organic compound which can be oxidized to acid under the action of this chlorite. However, even this method did not lead to the desired success. Although such additives received the Can improve bleaching, but they do not prevent the development of chlorine dioxide in the The atmosphere.

Wenn man berücksichtigt, daß der Gehalt an Chlordioxyd in der Atmosphäre, in der gearbeitet wird, ein Millionstel nicht überschreiten darf (vgl. Handbook of Dangerous Materials, S. 94), ohne daß Gefahr besteht, daß physiologische Beeinträchtigungen hervorgerufen werden, ist die Anwendung dieser Art des Bleichens, die im übrigen sehr wirksam ist, sehr beschränkt.If one takes into account that the content of chlorine dioxide in the atmosphere in which the work is carried out, a Must not exceed a millionth (see Handbook of Dangerous Materials, p. 94) without the risk of that physiological impairments are caused, is the application of this type of Bleaching, which is also very effective, is very limited.

Durch die Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein neues Bleichverfahren mit Salzen der chlorigen Säure ohne schädliche Entwicklung von Chlordioxyd in der Atmosphäre.The invention is intended to eliminate these disadvantages. The present invention relates to hence a new bleaching process with salts of chlorous acid without harmful development of Chlorine dioxide in the atmosphere.

Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man die zu bleichenden Textilien in warmen Chloritlösungen, die wenigstens einen nichtoxydierbaren Ester einer organischen Säure enthalten und keinen Zusatz von Säuren oder sauren Salzen oder Verbindungen, die durch Oxydation Säuren ergeben, enthalten, behandelt.The inventive method consists in that the textiles to be bleached in warm chlorite solutions, which contain at least one non-oxidizable ester of an organic acid and none Addition of acids or acidic salts or compounds which result in acids through oxidation, included, treated.

Es wurde nämlich gefunden, daß man bei der Behandlung der Textilien unter den oben angegebenen Bedingungen eine Bleichwirkung erhält, die mit derjenigen vergleichbar ist, die durch Zusatz von Säure erzielt wird, ohne daß jedoch dabei eine sichtbare Chlordioxydentwicklung auftritt. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß derartige Bleichbäder bei gewöhnlicher Temperatur, ohne ihre Wirksamkeit zu verlieren, aufbewahrt und zum Zeitpunkt ihrer Verwendung wieder erhitzt werden können, so daß die verwendeten Bäder aufbewahrt und lediglich nach dem Wiederauffüllen der tatsächlich verbrauchten Chloritmenge und der entsprechenden Menge eines Verfahren zum Bleichen
von TextilmaterialienIt has been found that when the textiles are treated under the conditions given above, a bleaching effect is obtained which is comparable to that achieved by adding acid, but without any visible evolution of chlorine dioxide. In addition, it has been found that such bleach baths can be stored at ordinary temperature without losing their effectiveness and reheated at the time of use, so that the baths used can be stored and only after replenishing the actual amount of chlorite consumed and the corresponding amount of a process for bleaching
of textile materials

Anmelder:
Societe Rhodiaceta, ParisApplicant:
Societe Rhodiaceta, Paris

Vertreter: Dr. F. Zumstein, Patentanwalt,
München 2, Bräuhausstr. 4Representative: Dr. F. Zumstein, patent attorney,
Munich 2, Bräuhausstr. 4th

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 23. Februar 1954Claimed priority:
France 23 February 1954

Pierre Mosse, Lyon, Rhone (Frankreich),
ist als Erfinder genannt wordenPierre Mosse, Lyon, Rhone (France),
has been named as the inventor

nichtoxydierbaren Esters einer organischen Säure wieder verwendet werden können.non-oxidizable ester of an organic acid can be reused.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man den Ester je nach dem gewünschten Grad der Bleichung und dem zu bleichenden Material auswählen und dosieren. Man kann zu diesem Zweck einen einfachen oder komplexen oder inneren Ester einer aliphatischen, cyclischen oder aromatischen Mono- oder Dicarbonsäure verwenden, wie Äthylacetat, die Ameisensäure- oder Essigsäureester des Glykols oder Glycerins, den Äthylester der Milchsäure oder Weinsäure, Phthalsäureäthylester, y-Butyrolacton usw.To carry out the process according to the invention, the ester can be used depending on the desired Select and dose the degree of bleaching and the material to be bleached. One can do this for this purpose a simple or complex or internal ester of an aliphatic, cyclic or aromatic Use mono- or dicarboxylic acid, such as ethyl acetate, the formic acid or acetic acid ester of the Glycol or glycerine, the ethyl ester of lactic acid or tartaric acid, phthalic acid ethyl ester, y-butyrolactone etc.

Das Kation des Chlorits ist ohne Einfluß, und man kann ein Alkali- oder Erdalkalichlorit verwenden.The cation of the chlorite has no influence, and an alkali or alkaline earth chlorite can be used.

Die Auswahl und die relativen Mengenverhältnisse des Chlorits und des Esters sollen so sein, daß der Pij-Wert des Bades zu Beginn vorzugsweise zwischen 8 und 6 liegt.The selection and the relative proportions of the chlorite and the ester should be such that the The Pij value of the bath is preferably between 8 and 6 at the beginning.

Dieses Verfahren ist auf alle natürlichen, künstliehen oder synthetischen Textilmaterialien anwendbar, insbesondere solche, die aus Cellulose oder Cellulosederivaten, Polyamiden, Polyestern, Acryl- oder Vinylpolymeren bestehen.This process is all natural, artificial or synthetic textile materials, especially those made of cellulose or Cellulose derivatives, polyamides, polyesters, acrylic or vinyl polymers exist.

Die Konzentration an Chlorit und Ester und die Temperatur, bei der das Bleichen durchgeführt werden soll, sind wesentlich mit dem zu bleichenden Material veränderlich und können durch einfache Versuche leicht bestimmt werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, Lösungen anzuwenden, die imThe concentration of chlorite and ester and the temperature at which the bleaching will be carried out are intended to change significantly with the material to be bleached and can be changed by simple Attempts can be easily determined. However, it is particularly advantageous to use solutions that are in the

708 550/412708 550/412

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Liter 0,5 bis 25 g Chlorit und 0,1 bis. .20g Ester enthalten, und 10 bis 300 g Chlorit je kg zu bleichendes Material zu verwenden. Es sei erwähnt, daß man den Bädern alle nichtsauren Substanzen zufügen kann, besonders Antirost- oder Antikorrosionsmittel, wie Nitrate, Fluoride usw.Liters 0.5 to 25 g of chlorite and 0.1 to. Contain .20g ester, and to use 10 to 300 g of chlorite per kg of material to be bleached. It should be mentioned that the Can add all non-acidic substances to baths, especially anti-rust and anti-corrosion agents, such as Nitrates, fluorides, etc.

Die erfindungsgemäße Bleichung kann bei jeder gewünschten Temperatur zwischen 40 und 150° erhalten werden. .The bleaching according to the invention can be obtained at any desired temperature between 40 and 150 ° will. .

example 1

2 kg Polyacrynilnitrilfaser werden in 1001 einer Lösung getaucht, die im Liter 3 g Natriumchlorit und 1 g Milchsäureäthylester enthält. Man erhitzt die Lösung fortschreitend 15 Minuten auf 100° und hält diese Temperatur 1 Stunde lang. Die Faser wird dann gespült, ausgewrungen und getrocknet. Sie besitzt dann ein sehr reines Weiß. Der p_H-Wert des Bades beträgt immer mindestens 6,5, und in der Nähe des Bleichbottichs ist keinerlei Chlordioxydentwicklung wahrnehmbar. Bei Zugabe von 2 g/l Natriumnitrat wird außerdem noch jegliche Korrosion des rostfreien Stahles vermieden.2 kg of polyacrylonitrile fibers are immersed in 1001 of a solution which contains 3 g of sodium chlorite and 1 g of ethyl lactate per liter. The solution is gradually heated to 100 ° for 15 minutes and this temperature is maintained for 1 hour. The fiber is then rinsed, wrung out and dried. It then has a very pure white. The _pH value of the bath is always at least 6.5, and in the vicinity of the bleaching tub Chlordioxydentwicklung no perceptible. With the addition of 2 g / l sodium nitrate, any corrosion of the stainless steel is also avoided.

Example 2

3 kg einer Polyamidfaser werden in 75 1 einer Lösung getaucht, die im Liter 3 g Natriumchlorit und 2 g Äthylacetat enthält. Man erhitzt in einem Autoklav fortschreitend innerhalb 1 Stunde auf 130° und hält diese Temperatur 90 Minuten lang. Die Faser wird ohne jegliche Chlordioxydentwicklung sehr gut gebleicht.3 kg of a polyamide fiber are immersed in 75 l of a solution containing 3 g of sodium chlorite per liter and contains 2 g of ethyl acetate. The mixture is heated progressively to 130 ° over the course of 1 hour in an autoclave and maintains this temperature for 90 minutes. The fiber is produced without any generation of chlorine dioxide bleached very well.

Example 3

0,500 kg Celluloseacetatfaser werden in 25 1 einer Lösung getaucht, die im Liter 4 g Natriumchlorit und 0,2 g Milchsäureäthylester enthält. Man erhält nach T Stunde bei 70° ein sehr reines Weiß ohne j egliche Chlordioxydentwicklung.0.500 kg of cellulose acetate fibers are immersed in 25 1 of a solution containing 4 g of sodium chlorite per liter and contains 0.2 g of ethyl lactate. After T hour at 70 °, a very pure white is obtained without any generation of chlorine dioxide.

Example 4

2 kg Polyvinylchloritfaser werden 1 Stunde bei 60°2 kg of polyvinylchlorite fibers are 1 hour at 60 °

50 1 einer "Lösung getaucht, die im Liter
Natriumchlorit und 2 g y-Butyrolacton enthält. Diese Faser wird ohne Chlordioxydentwicklung sehr gut gebleicht.50 1 of a "solution dipped in the liter
Contains sodium chlorite and 2 g γ-butyrolactone. This fiber is bleached very well without the development of chlorine dioxide.

Example 5

2 kg Polyglykolterephthalatfaser werden IV2 Stunden bei 98° in 50 1 einer Lösung getaucht, die im Liter 2 g Kaliumchlorit und 15 g Glycerinmonoacetat enthält. Man erhält ohne Chlorentwicklung eine sehr weiße Faser.2 kg of polyglycol terephthalate fiber are immersed in 50 1 of a solution which is im Liter contains 2 g potassium chlorite and 15 g glycerol monoacetate. A very is obtained without the evolution of chlorine white fiber.

Example 6

2 kg Baumwollfaser werden 1 Stunde bei 96° in 30 1 einer Lösung getaucht, die im Liter 15 g Kaliumchlorit und 1 ecm Dibutylphthalat enthält. Die erhaltene Faser ist sehr gut gebleicht, ohne das Chlordioxydentwicklung auftritt.2 kg of cotton fiber are immersed for 1 hour at 96 ° in 30 l of a solution containing 15 g of potassium chlorite per liter and contains 1 ecm of dibutyl phthalate. The fiber obtained is very well bleached without the evolution of chlorine dioxide occurs.

Claims

PATENT CLAIM:

Process for bleaching textile materials of any kind, characterized in that one the textiles to be bleached are treated in hot alkali or alkaline earth chlorite solutions, the at least one ester of an organic acid which cannot be oxidized by these solutions and contain no addition of an acid or acidic salts or compounds caused by oxidation Acids.

Considered publications:
German patent specification No. 589 774.