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Einrichtung zum Auswaschen von Mahlgut In dem Patent 963 590 ist eine
Einrichtung zum Auswaschen von Mahlgut aus Stärkerohprodukten mittels eines zur
konischen Siebtrommel mit relativer Drehzahl umlaufenden Rohrdüsensystems für die
Auswaschflüssigkeit behandelt. Durch das auf diese Weise zugeführte Auswaschwasser
wird aus dem Mahlgut, z. B. Kartoffelreibsel oder Maismahlgut, die Stärke ausgewaschen,
während die Faserstoffe über die Siebtrommel abgleiten. Der Durchlauf des Mahlgutes
erfolgt unter Einwirkung der Zentrifugalkraft der rotierenden Siebtrommel.
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Es hat sich nunmehr gezeigt, daß der Arbeitsbereich und die Arbeitsleistung
dieser Einrichtung wesentlich erweitert werden kann, wenn außer den Düsenwasserstrahlen
noch Bürsten angeordnet sind, die in gleicher Weise wie die Düsenstrahlen mit einer
relativen. Drehbewegung zur S iebtrommel umlaufen. Die Bürsten sind so angeordnet,
daß sie mit leichtem Druck das Sieb bestreichen. Die Anordnung der Bürsten kann.
ganz verschiedenartig sein, je nach der Eigenart des stärkehaltigen Mahlgutes und
der besonderen. Forderungen, die an die Auswaschung gestellt werden.
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So fällt z. B. das stärkehaltige Mahlgut bei der Gewinnung von Kartoffelstärke,
Kartoffelreibsel genannt, je nach dem angewendeten Verfahren mit einem Wassergehalt
von 85 bis 961/o an. Bei Zuführung eines Mahlgutes mit hohem Wassergehalt, z. B.
960/0, ist es nicht zweckmäßig, beim Einlauf des Mahlgutes in den Strahlauswascher
das Mahlgut sofort mit Auswaschwasser zu bedüsen, sondern es ist vorteilhaft, die
mit dem Mahlgut eingebrachte Flüssigkeit, Stärkemilch, vor der eigentlichen Auswaschung
abzutrennen. Hierdurch wird einerseits weniger Auswaschwasser benötigt, andererseits
ist der Auswascheffekt selbst wesentlich günstiger. Die Auswaschung des Mahlgutes
wird somit in zwei Arbeitsgänge unterteilt, und zwar 1. Abtrennung der mitgeführten
Flüssigkeitsmenge vom Mahlgut auf der Siebfläche, die sich dem Einlauf anschließt,
und 2. Auswaschung des Mahlgutes durch Bedüsen mittels Auswaschflüssigkeit auf der
restlichen. Siebfläche. Bei Anwendung dieses Verfahrens besteht jedoch die Gefahr,
daß die Siebfläche sich nach einer gewissen Zeit zusetzt, da feinste Faserteile
in die Löcher des Siebes eindringen und sich festsetzen. Es ist deshalb erforderlich,
die Siebfläche, die nicht mit Wasser bedüst wird, mittels Bürsten dauernd zu bestreichen,
um dadurch die Feinfaser von der Siebfläche zu lösen und abzuführen.
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Ein Ausführungsbeispiel ist aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich.
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Andererseits liegt sehr oft die Forderung vor, daß das. Mahlnut nach
der Auswaschunz mit möglichst geringem Wassergehalt anfällt. In diesem Fall ist
es zweckmäßig, für die Auswaschung des Mahlgutes nicht die gesamte Länge der Siebtrommel
zu verwenden, sonderen nur einen; Teil der Siebfläche, und zwar den, der sich an
den Einlauf des Mahlgutes anschließt. Der restliche Teil der Siebtrommel, der nach
dem Auslauf zu liegt, wird nicht bebraust, sonderen in diesem Teil sind Bürsten
angebracht, die sich ebenfalls mit relativer Drehzahl zur Siebtrommel bewegen,,
um dadurch das Zusetzen der Siebfläche durch Feinfasern zu verhindern. Ein Beispiel
ist aus den Fig. 5, 6 und 7 ersichtlich.
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Die Anordnung der Bürsten erfolgt bei den beschriebenen Einrichtungen
zweckmäßigerweise in gleicher Weise wie für die Düsenstrahlen in einer Schneckenlinie.
Die Borsten; der Bürsten: bilden somit fortlaufende Schnecken (s. Fig. 4 und 8).
Den Bürsten fällt bei dieser Anordnung die Aufgabe zu, neben der Siebreinigung gleichzeitig
den freien Durchtritt des Mahlgutes zu hemmen, so daß das Mahlgut somit längere
Zeit im Siebkorb verweilt. Hierdurch wird sehr gute Entwässerung des Mahlgutes erreicht.
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Bei Verarbeitung von sehr schleimigem Mahlgut, z. B. Maismahlgut,
mit hohem Klebergehalt, liegt die Gefahr vor, daß die Siebe sich auch bei Bebra,usung
mittels Düsen mit Kleber zusetzen.. Man, kann. diesen Übelstand auch dadurch. beheben,
daß man den Düsendruck erhöht und die Bedüsung des Siebes sehr kräftig durchführt.
Dies hat aber zur Folge, daß der Wasserbedarf ansteigt. Bei Verarbeitung derartigen.
Mahlgutes hat sich gezeigt, daß die Anordnung von Bürsten zur zusätzlichen Reinigung
der Siebfläche L-anz wesentliche Vorteile bietet. Die Bürsten müssen
in
diesem Falle über die gesamte Länge des Siebkorbes angeordnet sein, z. B. derart,
daß die Anordnung der Bürsten und die. Anordnung der Düsen nach einer zweigängigen
Schneckenlinie vorgenommen wird, wobei die eine Schneckenlinie nur aus Strahldüsen
und die andere nur von Bürsten gebildet wird (s. Fig. 9, 10, 11).
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Bei der Einrichtung nach dein Hauptpatent 963 590 wirkt auf den. Durchlauf
des Mahlgutes durch die Siebtrommel die Zentrifugalkraft der rotierenden Siebtrommel
ein.. Die Düsenstrahlen sind bei dieser Einrichtung im allgemeinen entgegen der
Durchlaufrichtung des Mahlgutes geführt und wirken. hemmend auf den. Durchfluß ein..
Bei der Einrichtung mit Anordnung der Düsenbrausen und Bürsten in einer zweigängigen
Schneckenlinie, wobei die Bürsten zur Reinigung der Siebfläche, dienen, kann. diese
Reinigung bzw. Abführung der schleimigen Substanzen, dadurch noch gefördert werden,
daß die Strahldüsen. in Richtung des Durchlaufes des Mahlgutes angeordnet sind,
da die Bürsten. die hemmende Wirkung für den Durchlauf des Mahlgutes ausüben. Das
Mahlgut wird sich vor den. Borsten. etwas anstauen, dort von. den. Düsenstrahlen
getroffen und dadurch ausgewaschen. Die Richtung der Strahldüsen, in Richtung des
Du.rchlaufes des Mahlgutes fördert gleichzeitig die Ab-
führung der auf der
Siebfläche anhaftenden schleimigen. Bestandteile des Mahlgutes (s. Fig. 15).
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Bei Verwendung von Bürsten zur Siebreinigung ist die Einstellung der
Bürstenborsten zur Siebfläche von besonderer Bedeutung. Die: Bürsten, müssen, mit
einem ganz bestimmten Druck auf das Sieb- wirken, so ist z. B. für die Reinigung
von, mit Kleber zugesetzten Sieben nur sehr geringer Bürstendruck erforderlich.
Ein, zu hoher Bürstendruck hat hohen Kraftverbrauch und hohen Borsten:verschleiß
zur Folge. Die Befestigung der- Bürsten, mit Bürstenhalter erfolgt, wie dies allgemein
üblich ist, mittels Langlöcher, die eine Einstellung der Bürsten in radialer Richtung
ermöglichen. Natürlich können die Bürsten auch beispielsweise so befestigt sein,
daß sie durch Unterlegen von: Beilagen entsprechend der Stärke mehr oder weniger
an das Sieb herangebracht werden, können. Diese Einstellung kann jedoch nur bei
Stillstand der :Maschine vorgenommen werden.
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Infolge der Konizität der Siebtrommel ist jedoch, durch Anbringung
einer einfachen Vorrichtung, eine Feineinstellung bzw. Nachstellung der Bürsten
auch während des Betriebes möglich, und zwar durch axiale Verschiebung der Bürstenträgerwelle.
Bei axialer Verschiebung der Bürstenträgerwelle, z. B. in Richtung des Antriebes,
wird der Bürstendruck erhöht. Bei einer Verstellung in entgegengesetzter Richtung
wird der Bürstendruck verringert bzw. werden die Borsten vom Sieb abgehoben- Diese
Einrichtung gestattet auch periodische Reinigung der Siebe, d. h. die Bürsten werden
nur nach Bedarf angestellt. Hierdurch verringert sich der Verschleiß der Borsten,
und gleichzeitig wird an Antriebskraft gespart.
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Mit der Verstellung der Bürstenträgerwelle, die gleichzeitig Zuführungsrohr
für die Waschflüssigkeit ist, werden wohl auch die Düsen in geringem Maße bewegt
und somit der Düsenabstand vorn Sieb verändert. Diese geringe Veränderung ist jedoch
inx allgemeinen für die Wirkung der Waschdüsen. ohne Bedeutung. Sollte in. einem
Sonderfall diese Düsenveränderung nicht erwünscht sein, so- ist es auch möglich,
die, Bürstenträgerwelle getrennt von der Zuleiturig der Waschflüssigkeit. auszuführen
und auch getrennt anzutreiben. In diesem Falle kann. für die Bürstenwelle eine andere
Relativdrehzahl zur Siebtrommel gewählt werden. als für die Düsen (s. Fig. 12).
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung sind aus der
Zeichnung ersichtlich.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die ;Maschine, bei der die Bürsten.
am Einlaufteil des Siebkorbes und die Düsen am Auslaufteil angeordnet sind; Fig.
2 zeigt einen Halbquerschnitt durch die Siebtrommel mit Anordung der Bürsten tuld
Fig.3 einen Halbquerschnitt mit Anordnung der Strahldüsen; aus Fig. 4 ist die Anordnung
der Bürsten und Düsen in einer Schneckenlinie ersichtlich.
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Das Mahlgut tritt durch den Einlauf 1 in, die Siebtrommel 2 ein, die
mit einem Sieb 3 versehen ist. Die Siebtrommel 2 ist durch Schrauben mit dem Einlaufboden
4 verbunden, der mit seiner Hohlwelle 5 in den Lagern 6 und 7 gelagert ist. Zum
Antrieb der Hohlwelle 5 und damit auch des Siebkorbes 2 mit Sieb 3 dient die Riemenscheibe
B. In der Hohlwelle 5 ist die Rohrwelle 9 gelagert. In diese tritt bei 10 die Waschflüssigkeit
ein und gelangt über die radiale Zuleitung 11 in Querleitungen; 12, auf denen Düsen
13 arigbracht sind. Auf die Rohrwelle 9 sind außerdem Bürstenhalter 14 aufgesetzt,
an denen die Bürsten .15 befestigt sind. Der Antrieb der Rohrwelle 9 erfolgt durch
Riemenscheibe 16.
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Das durch den Zulauf 1 einströmende Mahlgut wird nach dem Übertritt
auf die Siebfläche 3 selbsttätig durch einwirkende Zentrifugalkraft vom Einlaufende
zum Auslaufende der Siebtrommel befördert. Der freie Durchlauf des Mahlgutes wird
jedoch durch die in Schneckenlinie angeordneten Bürsten am Einlaufende der Siebtrommel
gehemmt. Dadurch findet eine sehr energische Entwässerung statt, wobei gleichzeitig
das Sieb durch die Bürsten gereinigt wird.. Nach dem Durchlauf des Mahlgutes durch
den Teil A des Siebkorbes, in dem die Bürsten wirken, gelangt das Mahlgut in den
zweiten Teil B, in dein die Bedüsung und damit Auswaschung des Mahlgutes erfolgt.
Das Mahlgut verläßt bei 17 die Siebtrommel und tritt durch den Auslauf 18 aus der
Maschine aus. Die durch das Sieb abgetrennte Stärkemilch, vermengt mit denn Auswaschnvasser,
verläßt die Maschine bei 19.
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Die Rohrwelle 9 ist in dem Hohlzapfen 5 so gelagert, daß sie axial
verschiebbar ist. Mit der Rohrwelle 9 ist eine Hülse 20 fest verbunden, auf die
zwischen, zwei Flansche 21 ein Führungsstück 22 aufgesetzt ist. Dieses Führungsstück
muß zweiteilig ausgebildet sein, damit es zwischen die Flansche 21 eingesetzt werden
kann. Das Führungsstück 22 ist in eine Führung 23 so eingesetzt, daß es nur eine
Be-%ve@-gung nach Pfeilrichtung I oder II ausführen kann.. Die Führung 23 ist mit
dem Maschinenbett fest verbunden. Durch Drehen des Handrades 24 mit Spindel 25 wird
das Führungsstück 22 nach Pfeilrichtung I bzw. II und damit auch die Rohrwelle ß
bewegt. Bei Bewegung nach Pfeilrichtung I werden die Düsen 15 an das Sieb herangebracht,
bei Bewegung mach Pfeilrichtung II von der Siebfläche abgehoben Durch diese Vorrichtung
ist somit eine sehr einfache Einstellung der Bürsten zur Siebfläche während dies
Betriebes gegeben.
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Fig. 5 zeigt grundsätzlich die gleiche Maschine wie Fig. 1, nur mit
dem Unterschied, daß die Strahldüsen mit den Düsen 27 am Einlaufende des Siels angeordnet
sind und die Bürsten am Auslaufende; Fig. 6 zeigt die Düsenanordnung und Fig. 7
die Bürstenanordnung-,
Fig.8 zeigt die Anordnung der Strahldüsen.
und Bürsten in Form einer Schneckenlinie für Einrichtung nach Fig. 5.
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Das Mahlgut tritt bei 26 in die Maschine ein und bewegt sich unter
Einwirkung der Zentrifugalkraft vom Einlauf zum Auslauf. Im Siebteil A 1 erfolgt
die Auswaschung, im Siebteil B 1 die Entwässerung. Die Bürsten 28 im Siebteil B
1 hemmen den Durchlauf des Reibsels und halten gleichzeitig die Siebfläche frei.
Durch die Hemmung und kräftige Schleuderung infolge der Drehung der Siebtrommel
wird das Mahlgut stark entwässert. Diese Ausführung der Maschine findet deshalb
vorwiegend dann Ansv end.ung, wenn die Forderung besteht, daß das Mahlgut die Maschine
mit möglichst geringem Wassergehalt verläßt.
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An dieser Maschine kann selbstverständlich in ähnlicher Weise, wie
in Fig. 1 gezeigt, die Vorrichtung zur axialen Verstellung der Rohrwelle 29 angebracht
werden. Diese Ausführung ist in. Fig. 12 veranschaulicht, wobei hier als zusätzliche
Vorrichtung ein besonderer Antrieb der Bürstenwelle vorgesehen. ist. Die Bürstenwelle
30 ist in, der Düsenrohrwelle 31 drehbar eingesetzt und kann mittels Riemenscheibe.
32 unabhängig von dem Antrieb 33 für die Düsenrohrwelle angetrieben, werden. Sollte
der besondere Antrieb der Bürstenwelle, nicht erforderlich sein, so fällt die Riemenscheibe
32 weg und die Stopf büchse 34 für Abdichtung der Bürstenwelle; 30 gegen, den Wasserraum
in. Rohr 31 kann durch eine, starre Verbindung, z. B. Schweißverbindung, ersetzt
werden.
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Fig. 9 zeigt die Maschine in ähnlicher Ausführung wie die Fig. 1 und
5. Die Bürsten und. die Düsen sind hier über die Gesamtlänge des Siebkorbes angeordnet,
derart, daß die Bürsten und die Düsen eine zweigängige Schneckenlinie bilden (s.
Fig. 11). Der Querschnitt nach Fig. 10 zeigt dementsprechend in der einen Hälfte
Bürsten, in der anderem Düsen.
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Fig. 13 und 14 zeigen Querschnitte durch die Einrichtung nach Fig.
12; sie sind naturgemäß ganz ähnlich den. Fig. 6 und 7; Fig. 15 zeigt die Einrichtung
nach Fig.9, jedoch sind, hier die Düsenstrahlen nicht entgegen, der Durch laufrichtung
des Mahlgutes geführt, sondern in der Durchlaufrichtung des Mahlgutes. Diese Einrichtung
ist zu wählen., wenn ein sehr schleimiges und kleberhaltiges Mahlgut ausgewaschen
werden, soll. Wenn die Düsenstrahlen in Richtung des Durchlaufes des Mahlgutes gerichtet
sind., reinigen sie die Siebfläche und unterstützen gleichzeitig die Abführung der
schleimigen Substanzen zum Auslauf.