DE10109063A1 - Mehrkammerbehälter mit Substanzausgabevorrichtung - Google Patents
Mehrkammerbehälter mit SubstanzausgabevorrichtungInfo
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Abstract
Behälter mit zumindest zwei Produktkammern, wobei die Produktkammern derart verbunden sind, daß sie ein gemeinsames Mehrkammerbehältersystem bilden, wobei jede der Produktkammern zumindest eine Produktabgabeöffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A für zumindest eine der Produktkammern im Bereich der Produktabgabeöffnung zumindest eine Abgabeventilvorrichtung vorgesehen ist, welche die Abgabe einer in der Produktkammer befindlichen Substanz erlaubt, das Zurückfließen der abgegebenen Substanz oder von Teilen hiervon in die Produktkammer aber verhindert, wobei außerdem eine Rückbelüftung in die Produktkammer hinein ermöglicht wird und wobei die Produktabgabeöffnungen der einzelnen Produktkammern in einem gemeinsamen Auslasskanal münden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter mit zumindest zwei Produktkammern, bei welchem
die Produktkammern derart verbunden sind, daß sie ein gemeinsames Mehrkammerbe
hältersystem bilden, und wobei jede der Produktkammern eine Öffnung zur Abgabe des
Produktes aufweist.
Viele flüssige und cremeartige kosmetische Produkte, aber auch solche aus den Berei
chen Lebensmittel, Medizin, Haushalt, Chemie und Technik, werden in elastischen Fla
schen aus Kunststoff angeboten (oder in ähnlichen Behältnissen wie Kunststofftuben,
Kanistern oder dergleichen). Diese sind meist mit einem Verschluss, vorzugsweise aus
Kunststoff, versehen. Zur Entnahme wird der Behälter geneigt, und speziell bei etwas
dickflüssigeren Produkten drückt man den Behälter zusammen, um Produkt auszutragen.
Ein Beispiel ist Haarshampoo, welches durch Druck auf den Behälter aus einer relativ
kleinen Öffnung eines sogenannten Klappdeckels herausgedrückt wird. Wenn genügend
Shampoo ausgebracht wurde, verringert man den Druck, und der Behälter versucht
wieder, seine ursprüngliche Gestalt einzunehmen. Das fehlende ausgetragene Volumen
wird durch Einsaugen von Luft ausgeglichen. Dabei werden auch Reste des Produktes,
die sich im Bereich der Entnahmeöffnung befinden, mit in die Flasche zurückgezogen.
Bei dem Beispiel Haarshampoo ist dieser Produktrest meist mit Spritzwasser kontami
niert, da die Anwendung am Waschbecken oder unter der Dusche erfolgt. Es ist aber
auch möglich, daß die Shampooreste um die Ausgießöffnung herum mit der Hand ab
gestreift wurden und dann Schweiß, Hautreste oder andere Substanzen auf der Haut mit
eingesaugt werden.
Im medizinischen Bereich gibt es Nasensprays, die in elastischen Flaschen verkauft wer
den. Bei dieser Anwendung ist es möglich, daß virenhaltiges Nasensekret mit in die Fla
sche gelangt. Bei der Anwendung von Pflegelotionen oder Sonnenmilch oder -öl ist
ebenfalls möglich, daß außer Luft noch weitere Substanzen (Sand, Meerwasser, Waschsubstanzen)
in den Behälter zurückgesaugt werden, nachdem das Produkt entnommen
wurde.
Eine besondere Anwendung ist diejenige unter gleichzeitiger Verwendung von Massage
köpfen, um ein Duschprodukt auszutragen und die Haut zu massieren. Dabei besteht
verstärkt die Möglichkeit, daß beim Massieren Substanzen von der Haut gelöst werden
und in die Öffnung des Massagekopfes eingesaugt werden. Im Lebensmittelbereich tritt
das Problem der Verunreinigung des Behälterinhaltes beispielsweise beim Auftragen von
Mayonnaise auf Salate oder Wurstbrote oder Senf auf Bratwurst auf. Die zurückgesaug
ten Substanzen können oft Bakterien, Viren oder Pilzkeime enthalten. Dadurch ist es
möglich, daß sich insbesondere Bakterien und Pilzkeime im Füllgut vermehren und es
dadurch unappetitlich, ungenießbar oder im Extremfall sogar toxisch machen.
Eine entsprechende Problematik betrifft insbesondere die Abgabevorrichtungen von
Mehrkammerbehältern. Bei vielen dieser Systeme werden die aus verschiedenen Pro
duktkammern abzugebenden Substanzen bei der Ausbringung vermischt. Derartige Ver
packungen lassen sich beispielsweise für Zweikomponentenkleber, Kombinationen aus
Wasch- und Pflegesubstanzen oder dergleichen einsetzen. Ziel dieser Verpackungen ist
es, die zwei oder mehr Komponenten während der Lagerung getrennt zu halten, bei der
Anwendung aber gemeinsam auszubringen.
Durch den Rücksaug- bzw. Rückbelüftungsprozess, insbesondere für elastische
Flaschen und ähnliche Behältnisse, kann bei den auf dem Markt befindlichen Systemen
das Gemisch der zwei oder mehr Komponenten in die einzelnen Kammern des
Mehrkammerbehälters zum Teil zurückgeführt werden. Dies kann zur Eintrübung,
Verunreinigung oder Kontaminierung führen oder, wie beispielsweise im Falle des
Zweikomponentenklebers, zu ungewünschten Reaktionen in einer oder mehreren der
Kammern führen. Das Produkt kann hierbei unbrauchbar werden. Bei dem Beispiel der
Wasch- und Pflegesubstanz kann die Haltbarkeit einzelner Bestandteile beeinträchtigt
werden, beispielsweise diejenige der Pflegesubstanz durch das Einbringen von Tensiden
aus der Waschsubstanz.
Die am häufigsten bei bisherigen Produkten umgesetzte weil meist auch kostengüns
tigste Lösung für die vorstehende Problematik ist die Verwendung von konservierenden
und stabilisierenden Substanzen (Benzoesäure, Formaldehydbildner, Nitrate, Nitrite, An
tioxidantien, Ascorbinsäure . . . . etc.).
Weitere Bestrebungen gehen in den Bereich der Entwicklung technischer beziehungs
weise bauartbedingter Vermeidung der Kontamination von Behälterinhalten.
Die Verwendung von Verschlüssen mit relativ kleinen Öffnungen und günstiger Geomet
rie in Kombination mit diesen Substanzen sorgt meist dafür, die Auswirkungen des vor
stehend geschilderten Problems im erträglichen Rahmen zu halten. Günstige Geometrie
bedeutet, daß der Verschluss so gestaltet wird, daß ein Kontakt mit der Haut oder ande
ren kontaminierten Flächen erschwert wird.
Ebenfalls ist es möglich, den Behälter so zu gestalten, daß keine Luft nachgezogen wird;
diese Ausführungen werden als Airless-Systeme bezeichnet. Airless-Systeme verfügen
meist über eine Pumpe und/oder einen Behälter mit variablem Volumen, beispielsweise
Schleppkolben oder Innenbeutel (Ausbringung durch Druckluft). Diese Systeme sind
auch für Mehrkammersysteme geeignet. Der erhöhte Aufwand erzeugt meist sehr viel
höhere Kosten als eine elastische Kunststoffflasche. Außerdem ist die Restentleerung
dieser Systeme meist sehr schlecht.
Systeme mit Pumpen fördern mit einem Steigrohr die Substanz aus der Flasche. Der
Ausgleich des Volumens erfolgt durch Luft, die über einen separaten Kanal in die Flasche
gelangt. Meist ist der Kanal so angebracht, daß er nur bei betätigter Pumpe geöffnet ist.
Dies bedeutet, daß dieser Kanal im Ruhezustand der Pumpe verschlossen ist (meist
durch den Pumpenkolben selbst) und dadurch eine weitere Sicherung gegen Kontamina
tion mit Fremdsubstanzen gegeben ist.
Pumpsysteme sind etwas günstiger als Airless-Systeme, aber immer noch teurer als
einfache Flaschen mit Verschluss. Auch der Aufwand zur Abfüllung ist höher.
In der EP 875 460 B1 wird ein Mehrkammerbehälter vorgestellt, dessen Verschluss zwei
getrennte Ausgabeöffnungen vorsieht. Dadurch wird ein Rücksaugen der gemischten
Substanzen weitgehend vermieden. Nachteilig ist aber auch bei diesem System, daß
Schmutzwasser zurückgezogen werden bzw. eine gegenseitige Kontamination der Füll
güter erfolgen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mehrkammerbehälter zur Verfügung zu stellen, der
für empfindliche Substanzen geeignet ist und eine Verunreinigung der Substanzen in den
Kammern durch den Inhalt der anderen Kammern verhindert.
Der Anspruch 1 betrifft daher einen Behälter mit zumindest zwei Produktkammern, wobei
die Produktkammern derart verbunden sind, daß sie ein gemeinsames Mehrkammerbe
hältersystem bilden, und wobei jede der Produktkammern zumindest eine Produktabga
beöffnung aufweist. Für zumindest eine der Produktkammern ist dabei im Bereich der
Produktabgabeöffnung zumindest eine Ventilvorrichtung vorgesehen, welche die Abgabe
einer in der Produktkammer befindlichen Substanz erlaubt (Ventilvorrichtung für die Pro
duktabgabe), das Zurückfließen der abgegebenen Substanz oder von Teilen hiervon in
die Produktkammer aber verhindert, wobei außerdem eine Rückbelüftung in die Produkt
kammer hinein ermöglicht wird und wobei die Produktabgabeöffnungen der einzelnen
Produktkammern in einen gemeinsamen Auslasskanal münden.
Für den erfinderischen Behälter ist es sehr vorteilhaft, wenn zwei oder alle Produktkam
mern im Bereich der Produktabgabeöffnungen mit Ventilvorrichtungen wie oben be
schrieben versehen sind.
Weiterhin ist es für den erfinderischen Behälter sehr von Vorteil, wenn für die Rückbelüf
tung zumindest eine Rückbelüftungsöffnung vorgesehen ist, welche durch eine Rückbe
lüftungsventilvorrichtung geöffnet und verschlossen werden kann.
In einer ersten sehr günstigen Ausführungsform des erfinderischen Behälters weist zu
mindest eine der Ventilvorrichtungen ein erstes Ventil auf, welches die Produktabgabe
öffnung für die Substanz abdichtet, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Kammer
inneren und dem Behälteräußeren kleiner als ein erster vorgegebener Grenzwert ist, und
welches die Produktabgabeöffnung für die Substanz öffnet, wenn die Druckdifferenz zwi
schen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren größer als der erste vorgegebene
Grenzwert ist, sowie ein zweites Ventil, welches eine zweite Öffnung (Belüftungsöffnung)
für eine Rückbelüftung öffnet, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Kammerinne
ren und dem Behälteräußeren kleiner als ein zweiter vorgegebener Grenzwert ist, und
welches die zweite Öffnung für eine Rückbelüftung abdichtet, wenn die Druckdifferenz
zwischen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren größer als der zweite vorge
gebene Grenzwert ist.
Zur Vermeidung von Missverständnissen wird die Druckdifferenz zwischen dem Behälter
inneren und dem Behälteräußeren definiert als Behälterinnendruck abzüglich Behälter
außendruck in den korrekten mathematischen, also mit Vorzeichen behafteten Größen.
Die Angabe in den mathematischen, mit Vorzeichen behafteten Größen gilt ebenfalls für
die Angabe des ersten und des zweiten vorgegebenen Grenzwertes.
Das erste Ventil ist also vorteilhaft geschlossen, solange ein Überdruck im Behälterinne
ren gegenüber dem Behälteräußeren kleiner als ein erster vorgegebener Grenzwert ist,
und geöffnet, wenn der Überdruck größer als der erste vorgegebene Grenzwert ist. Ent
sprechend ist das zweite Ventil bei einem Unterdruck im Behälterinneren gegenüber dem
Behälteräußeren geöffnet und günstigenfalls geschlossen, wenn dieser Unterdruck nicht
vorhanden ist. Zur Erzielung eines Unterdrucks im Behälterinneren ist der zweite vorge
gebene Grenzwert daher kleiner Null.
In einer sehr günstigen ersten Ausführungsform des erfinderischen Behälters befindet
sich die Rückbelüftungsöffnung in dem ersten Ventil und/oder ist das zweite Ventil in das
erste Ventil integriert.
Bei einer Weiterentwicklung der ersten Ausführungsform sind für das Auslassen der Sub
stanz und für die Rückbelüftung zwei separate Wege vorgesehen.
Weiterhin ist es sehr günstig, den Behälter derart zu gestalten, daß als erstes Ventil ein
Kolbenventil eingesetzt wird. Außerdem ist es von Vorteil, wenn es sich bei dem zweiten
Ventil um ein Tellerventil handelt.
Eine zweite sehr vorteilhafte Ausführungsform des erfinderischen Behälters zeichnet sich
dadurch aus, daß zumindest eines der Ventile aus einem flexiblen Material besteht und in
Form einer Lippe ausgebildet ist, welche in der Lage ist, sich zur Abdichtung über eine
Öffnung zu legen. Diese Ventilgestaltungsform ist sowohl für die Abgabeventilvorrichtung
als auch für die Rückbelüftungsventilvorrichtung günstig und kann hierfür jeweils, je nach
Produktionsweise und Anwendungsgebiet, unabhängig voneinander als Ventilvorrichtung
gewählt werden.
Diese Ausführungsform kann günstigerweise derart gestaltet werden, daß bei zumindest
einer der Kammern die Produktabgabeöffnung durch zumindest eine der Wände der
Kammer führt und ebenfalls die Rückbelüftungsöffnung durch zumindest eine der Wände
der Kammer vorgesehen ist.
Bei einer Verbesserung einer der Ausführungsformen weist das erste Ventil (Abgabeven
til) ein Verschlussteil, welches im wesentlichen konusförmig gestaltet ist, sowie insbeson
dere drei Stege, welche den Verschluss mit dem umgebenden Behälter verbinden und
welche aus einem rückstellfähigen Material bestehen, auf.
Bei einer alternativen Variante liegt das erste Ventil (Abgabeventil) in Form einer Dicht
scheibe aus einem flexiblen Material vor.
Zur Optimierung der Rückbelüftung sind in einer Weiterentwicklung der Erfindung meh
rere Rückbelüftungsöffnungen vorgesehen.
Bei einer im erfinderischen Sinne sehr vorteilhaften Gestaltung des erfinderischen Be
hälters ist das zweite Ventil (Rückbelüftungsventil) als an der Innenwand des Bereiches
der Kammer, der die zweiten Öffnungen aufweist, umlaufende manschettenförmige Lippe
ausgebildet, welche in der Lage ist, sich zur Abdichtung über alle zweiten Öffnungen zu
legen.
Es ist weiterhin sehr günstig, im Bereich des Auslasskanals ein Mischelement vorzuse
hen.
Derartige Mehrkammerbehälter sind hervorragend geeignet für fließfähige Stoffe aller Art,
insbesondere für leicht verderbliche Stoffe oder für solche, welche hohen hygienischen
Ansprüchen genügen müssen.
Einige Beispiele für derartige Anwendungsbereiche, ohne den Anspruch auf Vollständig
keit zu erheben, sind:
- - Zahnbürsten mit integrierter Spendeöffnung
- - Reinigungsbürsten mit integriertem Vorratsbehälter
- - Schleif- und Polierapplikatoren im entsprechendem Hilfsmittelbehälter
- - Duschgelapplikatoren, insbesondere auch mit Massagekopf,
- - Mascarabürsten,
- - Aufträger von Schuhcreme oder sonstigen reinigenden und pflegen den/konsenrierenden Substanzen, insbesondere solche mit einer Bürste oder einem Schwamm auf dem Behälter zur Reinigung von Kleidung,
- - Deoroller,
- - Aufträger von Nagellack oder Korrekturflüssigkeit,
- - Aufträger von Klebstoffen,
- - Aufträger von Farben, Schutzlacken, Rostentferner, Anlauger etc.
- - Wasch- und Pflegesubstanzen (Shampoo, Duschgel, Sonnenmilch, Pflegelotion usw.).
Durch die nahezu ausgeschlossene Kontamination des Füllgutes lässt sich der Anteil der
konservierenden und stabilisierenden Substanzen stark verringern.
Bei entsprechender Einstellung der Rezepturen und der Gestaltung von Mischelement,
Behälterkörper und Verschluss ist auch die Mischung von wäßrigen und/oder öligen Flüs
sigkeiten mit- und untereinander oder die von Flüssigkeit und Gas (Schaumbildung, Gel
bildung) möglich. Durch die Gestaltung des erfinderischen Behälters im Abgabebereich
ist ausgeschlossen, daß das Gemisch wieder zurück in die Produktkammern gesogen
wird.
Hierdurch eignet sich der Behälter insbesondere für die Verwendung für miteinander
unverträgliche Substanzen, bei denen ansonsten etwa die Zugabe von stabilisierenden
Komponenten (Emulgatoren, Antioxidantien und dergleichen) notwendig wäre. Weiterhin
ist es möglich, mit einem Behälter zwei Substanzen gleichzeitig zur Verfügung zu stellen,
welche miteinander eine bei der Anwendung erwünschte Reaktion eingehen, beispiels
weise beide Komponenten eines Zweikomponentenklebers.
Weitere vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten des erfinderischen Behälters betreffen die Auf
bewahrung von Substanzen, welche bei der Vermischung Wärme oder Kälte erzeugen
(beispielsweise für den therapeutischen Bereich), weiterhin solche, welche aufschäumen
oder durch die Reaktion miteinander Substanzen freisetzen, welche leicht flüchtig
und/oder sauerstoff- oder feuchtigkeitsunbeständig sind.
Der Behälter ist auch geeignet im Bereich der Haarfärbemittel, welche ebenfalls als
Zweikomponentensysteme auf dem Markt sind. Hier bietet sich der zusätzliche Vorteil der
dosierten Abgabe, welche bei den bisherigen Systemen oftmals nicht möglich ist.
Eine weitere Anwendung für das erfinderische Ventilsystem ergibt sich im Lebensmittel
bereich, beispielsweise für Konfitüre, Honig, Ketchup und Mayonnaise, Senf, Soßen und
derartige Nahrungsmittel.
Durch die Integration des Rückbelüftungsventils in das Abgabeventilsystem ist es mög
lich, im üblicherweise zur Herstellung derartiger Gegenstände angewendeten Spritzguss
verfahren eine hohe Genauigkeit und Präzision zu gewährleisten. Die Qualität des Pro
duktes steigt. Das Ventilsystem kann günstigerweise ebenfalls einteilig hergestellt wer
den, hierdurch kann die Zahl der Produktionsschritte verringert, der Herstellungspreis
erniedrigt und die Passgenauigkeit und die Funktionalität verbessert werden.
Die Erfindung soll im folgenden anhand mehrerer Abbildungen näher veranschaulicht
werden, ohne sich durch die Wahl der dargestellten Ausführungsformen unnötig ein
schränken zu wollen. Es zeigen:
Fig. 1 Erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters
Fig. 2 Produktabgabe bei der ersten Ausführungsform
Fig. 3 Rückbelüftung bei der ersten Ausführungsform
Fig. 4 Zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters
Fig. 5 Produktabgabe bei der zweiten Ausführungsform
Fig. 6 Rückbelüftung bei der zweiten Ausführungsform
Fig. 7 Detailabbildung im Bereich der Ventilsysteme der zweiten Ausfüh
rungsform
Fig. 8 Dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters
Fig. 9 Mischelement, anzubringen im Bereich des Auslasskanals eines
erfindungsgemäßen Behälters; Explosionszeichnung
Fig. 10 Mischelement, anzubringen im Bereich des Auslasskanals eines
erfindungsgemäßen Behälters; Aufsicht
Eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. 1. Dargestellt ist ein Zwei
kammerbehälter, bestehend aus einem die beiden Produktkammern 21 und 22 bildenden
Behälterkörper 1, einem Behältereinsatz 2 sowie einem Behälteraufsatz 3. Die dargestellte
mehrteilige Bauweise des Behälters ist günstig für die Fertigung und sei hier nur
beispielhaft gewählt, im erfinderischen Sinne ebenfalls günstig sind ebenfalls einteilige
und anders aufgebaute mehrteilige Behältergestaltungen. Der Behälter kann zusätzlich
durch einen Deckel 4 verschlossen werden.
Die Produktabgabe aus den Produktkammern kann jeweils mit Ventilvorrichtungen 5
kontrolliert werden. Für den Druckausgleich zwischen dem Behälterinneren und der Be
hälterumgebung ist eine Ventilvorrichtung 6 für die Rückbelüftung (Rückbelüftungsventil
vorrichtung) vorgesehen.
Die Ventilvorrichtung 5 für die Produktabgabe dient zur Abdichtung der Produktabgabe
öffnung A1 und bildet in der dargestellten Ausführungsform eine Einheit mit der Rückbe
lüftungsventilvorrichtung 6 des Behälters. Sie besteht aus einem Kolbenventil aus einem
Kolben A2, welcher dafür ausgelegt ist, sich in dem durch einen Zylinder A3 gebildeten
Kolbenkanal auf- und abzubewegen, und einem in den Kolben A2 integrierten Tellerventil
A4. Eine Feder A5, in der dargestellten Ausführungsform eine Spiralfeder, bewirkt, daß
der Kolben A2 auf einem Anschlag A6 aufliegt, wenn auf den Behälterkörper 1 bzw. die
jeweilige Kammer 21 bzw. 22 kein äußerer Druck ausgeübt wird, wenn also die Druck
differenz zwischen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren kleiner als ein erster
vorgegebener Grenzwert ist. In diesem Zustand ist das Kolbenventil für den Austritt einer
Substanz aus dem Kolbeninneren geschlossen, die sich in dem Zylinder A3 befindliche
Produktabgabeöffnung A1 ist geschlossen.
Wird ein zweiter vorgegebener Grenzwert zwischen dem Kammerinneren und dem Be
hälteräußeren unterschritten, welcher identisch mit dem ersten Grenzwert oder verschie
den, insbesondere kleiner sein kann, so ist das Tellerventil A4 geöffnet und eine Belüf
tungsöffnung A7 im Kolben A2 durchlässig. Insbesondere ist dies der Fall, wenn der
Druck im Kammerinneren niedriger ist als der Druck des Behälteräußeren.
Wird der Druck des Kammerinneren, beispielsweise durch Quetschen des Behälterkör
pers 1, erhöht, so wird der Kolben A2 in dem Zylinder A3 gegen die Feder A5 bewegt, bis
seitlich in der Wand des Zylinders A3 die Produktabgabeöffnung A1 frei wird (vergleiche
hierzu auch die Fig. 2). Durch diese Produktabgabeöffnung A1 kann dann das Produkt
in den Produktauslasskanal 7 eintreten. Statt einer einzigen Produktabgabeöffnung A1
können zur Erhöhung der Abgabemenge auch mehrere Öffnungen in der Wand des Zy
linders A3 vorgesehen sein.
Im Produktauslasskanal 7 werden die Substanzen aus den einzelnen Kammern 21 und
22 miteinander vermischt und gemeinsam abgegeben. Die Vermischung kann unter
Zuhilfenahme eines in den Produktauslasskanal 7 integrierten Mischelementes optimiert
werden; im einfachsten Fall, wie in der Figur dargestellt, werden die Produkte bei
Abwesenheit eines solchen Mischelementes ohne weitere Homogenisierung als
gemeinsamer Produktstrang nach außen abgegeben.
Der Deckel 4 ist bevorzugt als Klappdeckel ausgebildet. Dieser ist über ein Scharnier 8
an dem Aufsatz 3 des Behälterkörpers 1 beweglich befestigt. Der Produktauslasskanal 7
kann durch das Anheben des Deckels 4 geöffnet werden, hierdurch wird ein Dichtdorn 9
aus dem Produktauslasskanal 7 herausgezogen.
Sinkt die Druckdifferenz zwischen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren unter
den ersten Grenzwert, so bewegt sich der Kolben A2, unterstützt durch die Rückstellkraft
der Feder A5, zurück und verschließt die Produktabgabeöffnung A1 wieder (vergleiche
Fig. 3).
Sinkt die Druckdifferenz zwischen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren weiter
unter den zweiten Grenzwert, insbesondere derart, daß in dem Behälter ein Unterdruck
entsteht, so läuft der Kolben A2 gegen den Anschlag A6, und es tritt das Tellerventil A4
im Boden des Kolbens A2 in Funktion, welches durch die Belüftungsöffnung A7 Luft in
die Kammer gelangen lässt. Das System ist so gestaltet, daß normalerweise kein Produkt
in den Belüftungskanal, der durch den Zylinder A3 gebildet wird, gelangen kann. Die
Ventilvorrichtungen 5 und 6 sind derart gestaltet, daß sie nur in einer Richtung durchläs
sig sind, und zwar unter den jeweils beschriebenen Druckverhältnissen.
Wenn durch konstruktive Gestaltung der Belüftungsweg hinsichtlich Verschmutzungen
optimiert wird, ist eine Kontamination nur sehr schwer möglich. Der Weg der einströmen
den Luft bei der Rückbelüftung verläuft in diesem Beispiel unter Abstützungen 10 hinweg
und durch die Verrastungsteile 11 und 12 hindurch, welche für die Befestigung des Auf
satzes 3 auf dem Behälterkörper 1 dienen (in diesem Beispiel Rast- und Schnapphaken).
Dieser Weg ist durch kleine nicht skizzierte Unterbrechungen luftdurchlässig. Für die
Befestigung des Aufsatzes 3 auf dem Behälterkörper 1 bietet der Stand der Technik
weitere vorteilhafte Möglichkeiten (Gewinde, Einrastbänder, Crimpen etc).
Der den Produktauslasskanal 7 beinhaltende Behältereinsatz 2 wird über die Abstützun
gen 10 vom Behälterkörper 1 gehalten und durch eine Dichtlippe 13 zu diesem hin abge
dichtet. Für die Gestaltung dieser Abdichtung kommen verschiedene Ausführungen in
Frage (Tonne, Konus, Lammelle, Zylinder). Das Einlegen eines Dichtringes oder einer
Scheibe ist vorteilhaft.
Fig. 2 zeigt den Auslassprozess durch das Ventilsystem des erfinderischen Behälters
bei Erhöhung des Drucks im Inneren der Produktkammern 21, 22. Der Kolben A2 ist
nach oben verschoben und drückt die Feder A5 zusammen. Das Tellerventil A4 ist
geschlossen. Der durch den starken Pfeil dargestellte Auslassweg durch die
Produktabgabeöffnung A1 ist durchgängig.
In Fig. 3 ist der Weg der einströmenden Luft bei dem Rückbelüftungsprozess durch ei
nen starken Pfeil skizziert. Die Luft passiert Durchlässe im Bereich der Verrastungsteile
11 und 12, dann Durchlässe im Bereich der Abstützungen 10 und dringt bei geöffnetem
Tellerventil A4 durch die Belüftungsöffnung A7 in den Innenraum der entsprechenden
Produktkammer 21, 22 ein.
Das Tellerventil A4 kann dabei vorteilhaft derart ausgelegt sein, daß es nach erfolgtem
Druckausgleich zwischen den Kammerinneren und dem Behälteräußeren wieder
schließt. Ein zusätzliches Eindringen von Verunreinigungen wird dann vermieden.
Ebenfalls wird der Verlust von leicht flüchtigen Substanzen wie Alkohol, Parfüm, ätheri
sche Öle etc. verringert. Dies gilt auch für die anderen Ausführungsformen bei entspre
chender Gestaltung die eine im Ruhezustand geschlossene Rückbelüftung vorsieht.
Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mehrkammerbehälters zeigt
beispielhaft die Fig. 4. Die Ventilvorrichtungen 5 für die Produktabgabe und für die
Rückbelüftung 6 sind hier in Form von Lippen (beispielsweise in Form von Manschetten,
Manschettenabschnitten, Laschen) verwirklicht, welche aus einem flexiblen Material be
stehen und derart angebracht sind, daß sie sich vor die entsprechenden Öffnungen B1,
B3 legen können und diese bei einem Anpressdruck verschließen, ähnlich der Funktions
weise von Verschlussklappen.
Die generelle Form des Behälters ähnelt derjenigen aus der oben beschriebenen Ausfüh
rungsform:
Ein Mehrkammerbehälter, hier beispielsweise mit zwei Produktkammern 21, 22 besteht aus einem die beiden Produktkammern 21, 22 bildenden Behälterkörper 1. Jede der Kammern 21, 22 ist mit Ventilvorrichtungen 5 für die Produktabgabe und solchen 6 für die Rückbelüftung versehen, in der hier dargestellten Ausführungsform in Form zweier sepa rater Ventilsysteme. Der Behälterkörper 1 kann dabei wie in den anderen Ausführungs formen ein- oder mehrteilig ausgebildet sein, so können die Ventilsysteme wie in der dar gestellten Ausführungsform in einem Behältereinsatz 2 angebracht sein, welcher im Be hälterkörper 1 lösbar oder dauerhaft angebracht ist. Verschlossen werden kann der Be hälter mittels eines Deckels 4, beispielsweise eines Klappdeckels.
Ein Mehrkammerbehälter, hier beispielsweise mit zwei Produktkammern 21, 22 besteht aus einem die beiden Produktkammern 21, 22 bildenden Behälterkörper 1. Jede der Kammern 21, 22 ist mit Ventilvorrichtungen 5 für die Produktabgabe und solchen 6 für die Rückbelüftung versehen, in der hier dargestellten Ausführungsform in Form zweier sepa rater Ventilsysteme. Der Behälterkörper 1 kann dabei wie in den anderen Ausführungs formen ein- oder mehrteilig ausgebildet sein, so können die Ventilsysteme wie in der dar gestellten Ausführungsform in einem Behältereinsatz 2 angebracht sein, welcher im Be hälterkörper 1 lösbar oder dauerhaft angebracht ist. Verschlossen werden kann der Be hälter mittels eines Deckels 4, beispielsweise eines Klappdeckels.
In der hier dargestellten Ausführungsform endet jede Produktkammer 21, 22 in einer
weiteren Vorkammer B21, B22. Die Produktabgabeöffnungen B1 mindestens einer der
Produktkammern 21 gehen von der Vorkammer B21 aus und münden in den Auslasska
nal 7, aus welchem das Produkt aus dem Behälter abgegeben werden kann. Im Bereich
des Produktauslasskanals 7 kann sich vorteilhaft zusätzlich ein Mischelement zur Homo
genisierung des Produktgemisches befinden (in der Fig. 4 nicht dargestellt).
Die Produktabgabevorrichtung besteht in dieser Ausführungsform aus einer Produktab
gabeöffnung B1 und der Ventilvorrichtung 5 für die Produktabgabe, wobei letzteres im
Wesentlichen durch ein lippenartiges Abgabeventil B2 zum Verschließen der Produktab
gabeöffnung B1 gebildet wird. Die Belüftungsöffnung B3 wird durch ein ähnliches, lip
penförmiges Belüftungsventil B4 verschlossen.
Wird der Druck in dem Behälter erhöht, beispielsweise durch äußeres Drücken auf den
Behälterkörper, so ergibt sich das in Fig. 5 gezeigte Bild: Aus der Produktkammer 21
dring in die Vorkammer B21 Substanz ein. Das Abgabeventil B2 wird durch das ausflie
ßende Produkt geöffnet, das Produkt kann durch die Produktabgabeöffnung B1 in den
Produktauslasskanal 7 eintreten und von hier, vermengt mit dem Produkt aus weiteren
Produktkammern, aus dem Behälter ausgegeben werden. Den Weg des austretenden
Produktes zeigt der unterbrochene Pfeil.
Gleichzeitig wird das Belüftungsventil B4 verschlossen: Durch den sich in der Vorkammer
B21 erhöhenden Druck (Luftdruck bzw. Druck durch die eingetretene Substanz) wird die
Lippe des Belüftungsventils B4 auf die Belüftungsöffnung B3 gedrückt. Bevorzugt ist die
Lippe des Belüftungsventils B4 im unteren Bereich dünnwandig gestaltet, so daß die
Anpresswirkung hier am größten ist. Hierdurch schließt die Rückbelüftungs-ventilvorrich
tung 6 für die im Behälter befindliche Substanz dicht ab, die Belüftungsöffnungen B3 sind
dabei verschlossen. Ein Austreten von Substanz ist auf diesem Wege nicht möglich.
Wird der Druck im Behälterinneren wieder verringert, so verschließt sich die Ventilvor
richtung 5 für die Produktabgabe wieder, indem sich die Lippe des Abgabeventils B2 über
die Produktabgabeöffnung B1 legt, so daß keine Restsubstanz aus dem Produktauslass
kanal 7 in die Vorkammer B21 zurückfließen kann. Der Klappdeckel 4 kann vorteilhaft
derart gestaltet sein, daß er im geschlossenen Zustand den Produktauslasskanal 7 ver
schließt (hier durch den Dichtdorn 9) und somit den Behälter zusätzlich gegen Produkt
austritt abdichtet.
Die Rückbelüftung zur Erzielung eines Druckausgleichs zwischen Behälterinnerem und
Behälteräußerem erfolgt jeweils über die Belüftungsöffnung B3 und wird in Fig. 6 darge
stellt. Die Belüftungsöffnung B3 kann durch das Belüftungsventil B4 verschlossen bezie
hungsweise geöffnet werden. Dieses lippenförmige Belüftungsventil B4 funktioniert
ebenfalls im Sinne einer Klappe, welche sich zum Verschließen über die Belüftungsöff
nung B3 legen kann.
Ist die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck des Behälters und dem Außendruck
kleiner als ein vorgegebener Grenzwert, insbesondere bei Unterdruck in dem Behälter
inneren gegenüber dem Behälteräußeren, so ist die Rückbelüftungsventilvorrichtung 6
geöffnet (fehlender Anpressdruck) und ermöglicht das Eindringen von Luft durch die Be
lüftungsöffnungen B3 und nach unten aus der flexiblen Lippe des Belüftungsventils B4
heraus in die Vorkammer B21 und kommunizierend in die Produktkammer 21 hinein. In
Fig. 6 ist der Weg der eindringenden Luft bei geöffneter Rückbelüftungsventilvorrichtung
6 (Lippe des Belüftungsventils B4) für die hier dargestellte Ausführungsform der Erfin
dung durch einen unterbrochenen Pfeil dargestellt.
Fig. 7 zeigt für die vorstehend dargestellte Ausführungsform des erfinderischen Behäl
ters die Ventilsysteme in perspektivischer Darstellung und in Form einer Explosions
zeichnung. Dargestellt ist der Querschnitt durch den Behältereinsatz 2. Dieses Teil bildet
die Vorkammern B21 und B22 sowie den unteren Bereich des Produktausgabekanals 7.
Durch Produktabgabeöffnungen B1 in der Wand zwischen den Vorkammern B21, B22
und dem Produktauslasskanal 7 kann der Substanztransport stattfinden.
Die Ventillippen des Abgabeventils B2 zum Verschließen der Produktabgabeöffnung B1
sind in einem Teil B10 befestigt, welches im Bereich des Produktauslasskanals 7 auf den
Behältereinsatz 2 beispielsweise aufgesteckt, aufgeklebt, aufgeklippt sein kann, welches
aber auch, beispielsweise über eine Herstellung durch Zweikomponentenspritzguß, ein
teilig mit diesem verbunden sein kann. Das Teil B10 weist eine Öffnung B11 auf, welche
die Durchgängigkeit des Produktauslasskanals 7 gewährleistet.
Die Ventillippen des Abgabeventils B2 können in Form einer umlaufenden Manschette
oder eines umlaufenden Konus gestaltet sein. Vorteilhaft, wie in der Zeichnung 7 darge
stellt, ist jedoch die Form von Manschetten- oder Konusabschnitten, da diese unabhängig
voneinander die Produktabgabeöffnungen B1 der einzelnen Vorkammern B21, B22 frei
geben und verschließen können. Bei mehr als zwei Produktkammern und entsprechend
mehr als zwei Vorkammern ist die Anwesenheit von mindestens einer Lippe pro Produkt
kammer beziehungsweise pro Produktabgabeöffnung B1 bevorzugt.
Die Rückbelüftung erfolgt über die Belüftungsöffnung B3, welche ebenfalls durch ein lip
penartiges Belüftungsventil B4 verschlossen werden kann. Auch hier können zur Verbes
serung des Lufteintritts mehrere Belüftungsöffnungen B3 und mehrere Belüftungsventile
B4 angebracht sein. Auch diese Belüftungsventile B4 sind vorteilhaft manschettenab
schnitt- oder konusabschnittförmig gestaltet. Die Anbringung der zu den Belüftungsventi
len B4 gehörigen Lippen vor den Belüftungsöffnungen B3 kann dabei günstig über ein
Teil B12 erfolgen, welches ähnlich dem Teil B10 gestaltet ist, jedoch keine Öffnung auf
weist.
In Fig. 8 ist eine Zweikammerflasche dargestellt, die zwei unterschiedliche Produktab
gabevorrichtungen aufweist, nämlich ein wie oben beschriebenes Kolbenventilsystem für
die eine der Produktkammern 21 und ein System aus zwei Tellerventilen (C1, C2) für die
andere der Produktkammer 22. Das Ventilsystem der Produktkammer 21 entspricht
demjenigen, welches in den Fig. 1 bis 3 bereits dargestellt wurde.
Das Ventilsystem der Produktkammer 22 ist wie folgt ausgelegt: Das eine der beiden
Tellerventile (C1) mündet in den Produktauslasskanal 7 und gibt Produkt in diesen frei,
wenn der Druck in der Produktkammer 22 erhöht wird, daß zweite Tellerventil (C2) ist
dabei geschlossen. Zur Rückbelüftung, also in dem Fall, in dem der äußere Druck höher
ist als derjenige in der Produktkammer 22, wird das umgekehrt geschaltete zweite Ventil
(C2) geöffnet, während das Abgabeventil (C1) geschlossen ist, so daß keine Produkt
reste in die Produktkammer 22 zurückfließen können.
Fig. 9 und 10 zeigen beispielhaft ein Mischelement, welches bei den verschiedenen
Ausführungsformen des erfinderischen Behälters jeweils in den Produktauslaßkanal 7
integriert werden kann. Dabei zeigt Fig. 9 eine Explosionszeichnung, Fig. 10 eine Auf
sicht auf die Mischvorrichtung. Die dargestellte Mischvorrichtung ist dabei für einen Zwei
kammerbehälter vorgesehen.
Die Produktausgabe jeder Kammer erfolgt durch Öffnungen 101, 102 in die Mischvor
richtung hinein (in der Fig. 9 von der Unterseite der Mischvorrichtung her), wobei die
Öffnungen 101, 102 jeweils in einen spiralförmigen Produktkanal 103, 104 münden. Die
obere Abdeckung der Mischvorrichtung ist mit weiteren Öffnungen 105, 106 versehen,
welche den Austritt des Produktes aus den Produktkanälen 103, 104 ermöglichen. Die
Durchmesser der oberen Öffnungen 105, 106 nehmen zum Zentrum der Produktkammer
hin zu, so daß die Produktkanäle 103, 104 vollständig gefüllt werden der Produktaustritt
bevorzugt im Bereich des Zentrums der Mischvorrichtung (große Austrittsöffnungen) er
folgt.
Die Vermischung wird durch die spiralförmige Anordnung der Produktkanäle 103, 104
erzielt.
Prinzipiell können bei Mehrkammerflaschen die verschiedenen Ventilsysteme beliebig
miteinander kombiniert werden. Welches Ventilsystem für die einzelne Produktkammer
jeweils gewählt wird, ist unter anderem abhängig von Viskosität und Empfindlichkeit des
jeweiligen Produktes und vom jeweiligen Herstellungsprozeß des Behälters oder von
Teilen hiervon.
Claims (10)
1. Behälter mit zumindest zwei Produktkammern, wobei die Produktkammern derart
verbunden sind, daß sie ein gemeinsames Mehrkammerbehältersystem bilden, wobei
jede der Produktkammern zumindest eine Produktabgabeöffnung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß
für zumindest eine der Produktkammern im Bereich der Produktabgabeöffnung zu
mindest eine Abgabeventilvorrichtung vorgesehen ist, welche die Abgabe einer in der
Produktkammer befindlichen Substanz erlaubt, das Zurückfließen der abgegebenen
Substanz oder von Teilen hiervon in die Produktkammer aber verhindert, wobei au
ßerdem eine Rückbelüftung in die Produktkammer hinein ermöglicht wird und wobei
die Produktabgabeöffnungen der einzelnen Produktkammern in einem gemeinsamen
Auslasskanal münden.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei oder alle Produktkammern im Bereich der Produktabgabeöffnungen mit Abga
beventilvorrichtungen nach Anspruch 1 versehen sind.
3. Behälter nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß
für die Rückbelüftung zumindest eine Rückbelüftungsöffnung vorgesehen ist, welche
durch eine Rückbelüftungsventilvorrichtung geöffnet und verschlossen werden kann.
4. Behälter nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die zumindest eine Abgabeventilvorrichtung ein erstes Ventil aufweist, welches die
Produktabgabeöffnung für die Substanz abdichtet, solange eine Druckdifferenz zwi
schen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren kleiner als ein erster vorgege
bener Grenzwert ist, und welches die Produktabgabeöffnung für die Substanz öffnet,
wenn die Druckdifferenz zwischen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren
größer als der erste vorgegebene Grenzwert ist, sowie die Rückbelüftungsventilvor
richtung ein zweites Ventil aufweist, welches die Rückbelüftungsöffnung für eine
Rückbelüftung öffnet, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Kammerinneren
und dem Behälteräußeren kleiner als ein zweiter vorgegebener Grenzwert ist, und
welches die Rückbelüftungsöffnung für eine Rückbelüftung abdichtet, wenn die
Druckdifferenz zwischen dem Kammerinneren und dem Behälteräußeren größer als
der zweite vorgegebene Grenzwert ist, aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Rückbelüftungsöffnung in dem ersten Ventil befindet und/oder das zweite
Ventil in das erste Ventil integriert ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem ersten Ventil um ein Kolbenventil handelt.
7. Behälter nach zumindest einem Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem zweiten Ventil um ein Tellerventil handelt.
8. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eines der Ventile aus einem flexiblen Material besteht und in Form einer
Lippe ausgebildet ist, welche in der Lage ist, sich zur Abdichtung über eine Öffnung
zu legen.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Rückbelüftungsöffnungen vorgesehen sind.
10. Behälter nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß
im Bereich des Auslasskanals ein Mischelement vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001109063 DE10109063A1 (de) | 2001-02-24 | 2001-02-24 | Mehrkammerbehälter mit Substanzausgabevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2001109063 DE10109063A1 (de) | 2001-02-24 | 2001-02-24 | Mehrkammerbehälter mit Substanzausgabevorrichtung |
Publications (1)
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DE10109063A1 true DE10109063A1 (de) | 2002-09-05 |
Family
ID=7675436
Family Applications (1)
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DE2001109063 Withdrawn DE10109063A1 (de) | 2001-02-24 | 2001-02-24 | Mehrkammerbehälter mit Substanzausgabevorrichtung |
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