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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Adressierung von Teilnehmern
in einem Dienstbereitstellungssystem, und insbesondere auf die Adressierung
von Teilnehmern in einem Conditional-Access-System.
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Conditional-Access-Systeme
bzw. Systeme mit bedingtem Zugriff sind Zugriffskontrollsysteme, die
beispielsweise zum Empfang von gebührenpflichtigen Pay-TV- oder
Media-Diensten eingesetzt werden. Bei diesen Conditional-Access-Systemen
werden von einer zentralen Sendeeinrichtung oder mehreren dezentralen
Sendestellen Daten, wie z.B. gebührenpflichtige
TV-Programme, über ein
geeignetes Übertragungssystem,
wie z.B. Rundfunk, an angeschlossene Endgeräte, wie z.B. Pay-TV-Decoder oder mobile
Empfangsgeräte,
verteilt. Um den Zugriff auf die bereitgestellten Dienste durch
Unbefugte zu verhindern, ist bei diesen Systemen eine Zugriffssteuerung
vorgesehen.
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Die
Zugriffssteuerung erfolgt bei modernen Conditional-Access-Systemen fast
ausschließlich
auf der Basis von sogenannten Smartcards in Chipkartentechnologie,
wobei die Smartcards zur Speicherung eines Sicherheitsalgorithmus
und von Teilnehmer- bzw. Subscriber-spezifischen Dienstempfangsberechtigungen
dienen.
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Die
Smartcards bzw. intelligenten Karten sind in den meisten Fällen nicht
fest mit einem Endgerät
verbunden, sondern können
aus diesem entfernt und ausgetauscht werden, wie es beispielsweise
bei Pay-TV-Smartcards der Fall ist. Diesbezüglich wird auf die Veröffentlichung
in Bernd Seiler (Hrsg.): Taschenbuch der Telekompraxis 1996, Schiele & Schön, Berlin 1996,
Jörg Schwenk: „Conditional
Access oder Wie kann man den Zugriff auf Rundfunksendungen kontrollieren?" verwiesen.
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Ein
Problem bei Conditional-Access-Systemen besteht darin, dass ein
Service-Provider bzw. Dienstlieferant die bereitgestellten Dienste
lediglich für
ausgewählte
Kunden, die zum Empfang des Dienstes autorisiert sind, zugänglich machen
will. Autorisierte Kunden sind solche Kunden, die bestimmte definierte
Bedingungen durch den Erwerb von Berechtigungen erfüllen. Die
Abwicklung derartiger Berechtigungen erfolgt in der Regel über dasselbe
Datenübertragungssystem, über das
die Dienste an die Endgeräte
verteilt werden. Allgemein stellt sich das Problem, dass der Zugriff
auf bestimmte, über
diese Datenübertragungssysteme
verbreitete Informationen kontrolliert werden soll, dass dieselben
aber grundsätzlich
von jedermann empfangen werden können.
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Dienste,
die gegen unberechtigte Zugriffe geschützt werden sollen, können gebührenpflichtig sein
oder geheime Informationen enthalten, die vor Missbrauch geschützt werden
sollen. Beispiele für solche
Dienste sind Hörfunk-
oder TV-Programme, digitale Datenzusatzdienste, wie z.B. bei Rundfunksystemen,
Informationsdienste, wie z.B. im Internet, Wirtschafts-TV-Dienste oder allgemeine
Daten, wie sie beispielsweise bei Funk- oder Leiter-gebundenen Übertragungssystemen
vorkommen. Diese Dienste werden sendeseitig in einem Encoding- bzw.
Kodier-System verschlüsselt,
versendet und in einem Endgerät
mit einem entsprechenden Decoding- bzw. Dekodiersystem entschlüsselt.
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Bei
den Conditional-Access-Systemen werden neben den verschlüsselten
Diensten auch EMM- (EMM = Entitlement Management Messages = Berechtigungsverwaltungsmeldungen)
und ECM- (ECM = Entitlement Control Messages = Berechtigungsteuerungsmeldungen)
Nachrichten übertragen. EMM-Nachrichten
können
beispielweise dazu dienen, Dienste freizuschalten, zu sperren oder
zu verlängern,
während
ECM-Meldungen dazu dienen können,
neue Schlüssel
an eine Entschlüsselungseinrichtung
bzw. einen Descrambler eines Endgerätes zu übertragen.
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Eine
EMM- bzw. eine ECM-Nachricht kann aus mehreren Datenfeldern bestehen,
die dann jeweils als Parameter einer Nachricht zu interpretieren sind.
Bei einer Dienstfreischaltung können
in einer EMM-Nachricht beispielsweise die Adresse des entsprechenden
Dienstkunden bzw. Subscribers, dessen Dienst freigeschaltet werden
soll, die ID- bzw. Identifikations-Nummer des Dienstes und weitere Parameter
kodiert sein. Die Anzahl der Parameter und deren Kodierung in einer
EMM- bzw. ECM-Nachricht sind abhängig
von dem jeweiligen Conditional-Access-System,
von den Anforderungen des jeweiligen Dienstlieferanten (Service
Provider) und von der Dienststruktur.
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Bei
heute eingesetzten Conditional-Access-Systemen weisen alle Datenfelder
der EMM- bzw. ECM-Nachrichten eine feste Länge bzw. Stellenzahl auf. Zur
Kodierung der Teilnehmeradresse kann beispielsweise ein Vier-Byte-Wert
verwendet werden. Die Länge
bzw. Stellenzahl solcher fest definierter Datenfelder ist für einen
späteren
Zeitpunkt, d.h. einen Zeitpunkt nach der Einführung des Systems auf dem Markt,
nicht mehr änderbar,
da die Endgeräte
bei der Dekodierung der EMM- bzw. ECM-Nachrichten auf die Länge der
Datenfelder abgestimmt sind. Die Definition der festen Länge eines Datenfeldes,
wie z.B. für
die Teilnehmeradresse, ist deshalb meistens ein Kompromiss aus einem
möglichst
großen
Wertebereich für
das entsprechende Datenfeld und einer möglichst kurzen EMM- bzw. ECM-Nachrichtenlänge. In
dem Fall der Teilnehmeradressen muss die Länge des Datenfeldes beispielsweise
möglichst
groß sein,
da die Teilnehmeranzahl nicht vorhersagbar ist. Ist der Wertebereich
zu klein gewählt
worden, und übersteigt
zu einem späteren Zeitpunkt
die Teilnehmerzahl den Wertebereich, sind neue Teilnehmer nicht
mehr adressierbar bzw. kodierbar. Andererseits sollte die Länge des
Datenfeldes möglichst
klein sein, um die Gesamtlänge
der Nachrichten möglichst
klein zu halten und dadurch die für die Übertragung der Nachrichten
notwendige Kanalkapazität
gering zu halten.
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Ein
Nachteil der im Vorhergehenden beschriebenen üblichen Conditional-Access-Systeme besteht
folglich darin, dass die feste Länge
der Datenfelder einen Wertebereich kodierbar machen, der größer ist
als derjenige, der zu dem jeweiligen Zeitpunkt notwendig wäre. Das
Problem wird bei den EMM-Nachrichten
zusätzlich
dadurch verstärkt,
dass dieselben häufig
an eine Mehrzahl von Teilnehmern einzeln verteilt werden müssen, so
dass die zu dem jeweiligen Zeitpunkt unbenutzten Bits, die für zukünftige Systemerweiterungen
vorgesehen sind, die Übertragungskapazität des Übertragungssystems mehrfach,
d.h. pro adressiertem Teilnehmer, belasten.
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In
TU, F.-K. [u.a.]: ON KEY DISTRIBUTION MANGEMENT FOR CONDITIONAL
ACCESS SYSTEM ON PAY-TV SYSTEM. In: IEEE Transactions on Consumer
Electronics, Vol. 45, Nr. 1, Februar 1999, Seiten 151 – 158 wird
das Problem erörtert,
wie am effektivsten in einem Dienstbereitstellungssystem die Schlüssel an
die einzelnen Teilnehmer verteilt werden könnten, die dieselben benötigen, um
das im Dienstbereitstellungssystem angebotene Sortiment an Diensten
nutzen zu können.
Es wird ein hierarchisches Schlüsselverwaltungssystem
vorgeschlagen, bei dem vier Schlüsselebenen
existieren, nämlich eine
Steuerwort-(CW),
eine Autorisierungsschlüssel-(AK),
eine Empfangsgruppenschlüssel-(RGK) und
eine Master-Privatschlüssel-(MPK)-Ebene. Die Teilnehmer
bei dem vorgeschlagenen System werden in Gruppen eingeteilt. Die
Gruppen von Teilnehmern wiederum werden nach zwei Kriterien untergliedert,
nämlich
einmal nach der Auswahl an Kanälen aus
dem Dienstbereitstellungssystem, wofür es dort exemplarisch N Möglichkeiten
gibt, und das andere Mal nach dem Bezahlungszeitraum, wofür es dort
exemplarisch M Möglichkeiten
gibt. Das Ergebnis sind M × N
mögliche
Klassen von Teilnehmergruppen. Jeder Teilnehmer ist eindeutig einer
dieser Klassen bzw. Gruppen zugeordnet. Für jede Klasse bzw. Gruppe existiert
ein einzigartiger Empfangsgruppenschlüssel RGK. In dem System wird
nun der Schlüssel
RGK für
die Klassen gleichen Bezahlungszeitraums täglich aktualisiert. Insgesamt
ergebe sich durch die vorgeschlagene Schlüsselhierarchie eine Verringerung
der Anzahl an Paketen, die verschlüsselt und versendet werden
müssen,
um den Autorisierungsschlüssel
zu aktualisieren.
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Die
DE 68903995 T2 beschäftigt sich
mit der Verbreitung von Nachrichten zur Verwaltung von Zugangsberechtigungen.
Zur Erleichterung der Verwaltung werden Benutzer des Publikums,
die ein gleiches Zugangsrecht gezeichnet haben, zu einer Gruppe
zusammengefasst. Für
diese Gruppe könne
die Adresse jedes Benutzers so betrachtet werden, dass sie eine
gemeinsam benutzte Adresse, die allen Benutzern der Gruppe gemeinsam
ist, sowie eine einmalige Unteradresse, die diese Benutzer im Kreis
der Gruppe definiert, umfasst. Gemäß dem hierarchischen Aufbau
der Adresse umfassen die Adressen der Teilnehmer bei dem dortigen
System vier Bytes AU
1 – AU
4 und
ein Halbbyte AU
5. Ein Gestaltungshalbbyte
CONF wählt
aus den zur Verfügung
stehenden Halbbytes und Bytes in den Adressen der Teilnehmern eine
feste Konfiguration aus, die drei Bytes groß ist. Diese drei Bytes in
den Teilnehmeradressen jedes Teilnehmers geben an, zu welcher Gruppe
ein jeweiliger Benutzer gehört.
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Die
WO 9843426 A1 bezieht sich auf ein Ausstrahlungs- und Empfangssystem
und insbesondere auf ein Conditional-Access-System hierfür. Um IMM-Nachrichten an eine
Gruppe von Entbenutzern richten zu können, wodurch die Bandbreite
optimiert werde, enthalten solche Gruppen IMMs einen Gruppenidentifizierer
und eine Gruppen-Bitmap, die die Position des Teilnehmers in der
Gruppe identifiziert, wobei als exemplarische Zahl für die Anzahl
von Teilnehmern in einer Gruppe 256 genannt wird. Ähnliches
wird auch in COUTROT, F. [u.a.]: A SINGLE CONDITIONAL ACCESS SYSTEM
FOR SATELLITE-CABLE AND TERRESTRIAL TV. In: IEEE Transactions on
Consumer Electronics, Vol. 35, Nr. 3, August 1989, Seite 464 – 468, beschrieben.
Jeder Benutzer eines Conditional-Access-Systems heißt es dort,
gehöre
einer Gruppe von 256 Teilnehmern an und habe eine Kennziffer in
der Gruppe. Eine Gruppennachricht besäße dann eine gemeinschaftliche Adresse,
nach der Terminal die Nachrichten filtere, woraufhin überprüft werde,
ob das dem jeweiligen Empfänger
entsprechende Bit gesetzt oder nicht gesetzt ist, wobei ersteres
so interpretiert werde, als ob dieser Empfänger, bzw. dieses Terminal
Adressat sei.
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Die
WO 99/52285 A1 beschreibt ein Konzept zur gezielten Werbung unter
Verwendung eines Fernsehverteilsystems mit einer Mehrkanalarchitektur.
Neben den Programmkanälen,
auf denen ein Hauptprogramm, wie z. B. eine Fernsehshow, übertagen
wird, sind Zusatzkanäle
(feeder channels) vorgesehen, auf denen, Werbesendungen übertragen werden.
Die auf den Werbekanälen übertragenen Werbesendungen
sind vorgesehen, um bei Auftreten einer Programmunterbrechung auf
dem Programmkanal anstelle der auf dem Programmkanal übertragenen
Werbesendungen an einem entsprechenden Teilnehmer ausgegeben zu
werden. Das Alternativangebot auf den Zusatzkanälen erhöht einerseits die Wahrscheinlichkeit
dafür,
dass sich ein Zuschauer für
eine spezifische Werbesendung interessiert, und andererseits dafür, dass
der Werbeträger
eine interessierte Zuhörerschaft
erreicht. Zur Verwaltung, welche Werbesendungen auf welchen Zusatzkanälen übertragen
werden, und in welchem Fall während einer
Programmpause von dem Programmkanal auf einen Zusatzkanal umgeschaltet
werden so, sind verschiedene Kategorien definiert. Jede Kategorie
ist in nicht-überlappende
Gruppen unterteilt. Für
jede Kategorie wird jedes Fernsehterminal des Systems einer Gruppe
zugewiesen, wobei die Zuweisungen in den Terminals gespeichert werden.
Die Zuweisungen werden in einer Gruppenzuweisungsmatrix zentral verwaltet.
Den Programmpausen jedes Programmes in einem Programmkanal wird
eine Zielkategorie zugewiesen, wobei unter dieser Kategorie zugehörigen Gruppen
jeder Gruppe ein spezifischer Kanal, d. h. der Programmkanal oder
ein Zusatzkanal, zugewiesen wird. Diese Zuordnung zwischen den Programmpausen
und den abhängig
von der Gruppe zu verwendenen Kanälen stellt den Umschaltplan
dar, der an die Terminals verteilt wird. Basierend auf dem Umschaltplan
und den gespeicherten Gruppenzuweisungsinformationen sind die Terminals
in der Lage, in den Werbepausen zwischen Programmkanal und Zusatzkanal
auf die vorbestimmte Weise umschalten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Adressierung von Teilnehmern in einem Dienstbereitstellungssystem
zu schaffen, die eine effektivere Adressierung ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung
gemäß Anspruch
7 gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Adressieren von Teilnehmern in einem Dienstbereitstellungssystem,
wobei den Teilnehmern Attribute zugeordnet sind, umfasst das Anordnen
der Teilnehmer in einer mehrdimensionalen Teilnehmermatrix, derart,
dass eine Mehrzahl von Teilnehmern, die zumindest ein Attribut gemeinsam
haben, in einer vorbestimmten Beziehung zueinander angeordnet sind. Es
ist ferner das gemeinsame Adressieren der Mehrzahl von Teilnehmern
unter Ausnutzung der Beziehung der Teilnehmer in der Teilnehmermatrix
vorgesehen.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Adressieren von Teilnehmern in einem Dienstbereitstellungssystem,
wobei den Teilnehmern Attribute zugeordnet sind, umfasst eine Einrichtung
zum Anordnen der Teilnehmer in einer mehrdimensionalen Teilnehmermatrix,
derart, dass eine Mehrzahl von Teilnehmern, die zumindest ein Attribut
gemeinsam haben, in einer vorbestimmten Beziehung zueinander angeordnet
sind. Es ist ferner eine Einrichtung zum gemeinsamen Adressieren
der Mehrzahl von Teilnehmern unter Ausnutzung der Beziehung der Teilnehmer
in der Teilnehmermatrix vorgesehen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Tatsache,
dass bei einem System Teilnehmer mit einem bestimmten gemeinsamen
Attribut mit höherer
Wahrscheinlichkeit gemeinsam adressiert werden als solche, denen
kein Attribut gemeinsam ist, ausgenutzt werden kann, um die Adressierung
effektiver zu machen und dadurch den zum Verteilen von an eine Gruppe
gerichteten Nachrichten notwendigen Übertragungsaufwand zu verringern.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird dieser Umstand dadurch ausgenutzt, dass Teilnehmer
mit zumindest einem gemeinsamen Attribut in einer mehrdimensionalen
Teilnehmermatrix in einer vorbestimmten Beziehung zueinander angeordnet
werden, die daraufhin ausgenutzt werden kann, um die Teilnehmer
gemeinsam zu adressieren. Durch die gemeinsame Adressierung wird
es ermöglicht,
dass eine Nachricht, die an eine Mehrzahl von Teilnehmern gerichtet
ist, nicht einzeln an jeden der Teilnehmer gesendet werden muss,
wodurch die zur Verteilung der Nachricht erforderliche Kanalkapazität enorm
verringert werden kann. Durch die erfindungsgemäße Adressierung wird folglich
bezüglich
der Teilnehmerverwaltung eine ökonomische
und effiziente Anwendung eines Conditional-Access-Systems zur Dienstverschlüsselung
auch dann ermöglicht, wenn
zur Übertragung
hochwertiger Dienste an eine große Teilnehmeranzahl nur eine
geringe Datenübertragungsrate
zur Verfügung
steht.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst die vorbestimmte Beziehung, in
der die Mehrzahl von Teilnehmern mit zumindest einem gemeinsamen
Attribut angeordnet sind, eine Aneinanderreihung derselben entlang
der Richtung zumindest einer vorbestimmten Dimension der Teilnehmermatrix,
wie z.B. entlang einer Zeile oder einer Ebene der Matrix.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst der Schritt des gemeinsamen Adressierens
(110) das Definieren eines zusammenhängenden Feldes innerhalb der
Teilnehmermatrix (140; 200; 300, 310),
wobei diejenigen Teilnehmer gemeinsam adressiert sind, die sich
in dem Feld befinden. Das Definieren eines Feldes kann das Angeben
einer Zeilennummer, einer Spaltennummer oder zweier Matrixpositionen
aufweisen, wobei durch die Zeilennummer eine Zeile, die Spaltennummer
eine Spalte und die zweier Matrixpositionen ein rechteckiges Feld
definiert wird, das durch die Matrixposition aufgespannt wird.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist das Dienstbereitstellungssystem ein System
mit bedingtem Zugriff bzw. ein Conditional-Access-System, wobei
die Attribute die Dienste, die von den Teilnehmern empfangen werden
sollen, oder Vertragsdaten der Verträge sind, mit denen die Teilnehmer
die Dienste beantragt haben.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die
beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 Ein Blockdiagramm eines
Systems, bei dem die vorliegende Erfindung anwendbar ist;
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2 eine Skizze, anhand der
die Funktionsweise einer Vorrichtung zur Adressierung von Teilnehmern
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beschrieben wird;
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3 eine Skizze, die die Adressierung
von Teilnehmern und den Aufbau einer Teilnehmeradressmatrix gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung darstellt; und
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4 eine Skizze, anhand der
eine geeignete Anordnung von Teilnehmern in einer Teilnehmeradressmatrix, von
der zwei Ebenen gezeigt sind, gemäß einem speziellen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung erläutert
wird.
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Zunächst wird
im folgenden ein Conditional-Access-System beschrieben, bei dem
die vorliegende Erfindung vorteilhaft angewendet werden kann. Das
Conditional-Access-System, das beispielsweise zur gesteuerten Übertragung
von gebührenpflichtigen
Pay-TV-Programmen eingesetzt wird, umfasst eine zentrale Sendeeinrichtung 10 sowie eine
Empfangseinrichtung 20, wie z.B. einen Decoder. Die zentrale
Sendeeinrichtung 10 und die Empfangseinrichtung 20 sind über ein
Datenübertragungssystem 30 verbunden,
wie z.B. über
Rundfunk, ein Glasfasernetz oder andere drahtlose oder drahtgebundene Übertragungssysteme.
Die zentrale Sendeeinrichtung 10 umfasst eine Kodier/Verschlüsselungs-Einrichtung 40,
während
die Empfangseinrichtung 20 eine Dekodier/Entschlüsselungs-Einrichtung 50 umfasst.
Die Sendeeinrichtung 10 sendet über das Datenübertragungssystem 30 durch
die Kodier/Verschlüsselungs-Einrichtung 40 kodierte
bzw. verschlüsselte
Daten 60 an die Empfangseinrichtung 20, bei der
die kodierten bzw. verschlüsselten
Daten 60 durch die Dekodier/Entschlüsselungs-Einrichtung 50 dekodiert bzw.
entschlüsselt
werden. Die verschlüsselten
Daten 60 sind beispielsweise verschlüsselte TV-Programme. Der zur
Entschlüsselung
erforderliche kryptographische Schlüssel ist auf einer Smartcard 70,
wie z.B. einer Pay-TV-Smartcard, gespeichert, die über eine
geeignete Vorrichtung 80, wie z.B. einen Kartenleser, in
den die Smartcard 70 austauschbar eingefügt ist,
mit der Dekodier/Entschlüsselungs-Einrichtung 50 verbunden
ist, wobei jedoch anstatt einer Smartcard beliebige Single-Chipmodule
verwendet werden können.
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Nachdem
im Vorhergehenden der Aufbau des Conditional-Access-Systems beschrieben
worden ist, wird im folgenden kurz die Funktionsweise desselben
beschrieben. Die zentrale Sendeeinrichtung 10 verteilt über das
Datenübertragungssystem 30 verschlüsselte Daten 60 an
eine Mehrzahl von Empfangseinrich tungen 20. Die sendeseitige
Verschlüsselung
wird durch die Kodier/Verschlüsselungs-Einrichtung 40 durchgeführt. Die
empfangsseitige Entschlüsselung
wird durch die Dekodier/Entschlüsselungs-Einrichtung 50 durchgeführt, wobei der
kryptographische Schlüssel,
der zur Entschlüsselung
der Daten 60 erforderlich ist, in Form eines Kontrollworts
auf der Smartcard 70 gespeichert ist, und dort von der
Dekodier/Entschlüsselungs-Einrichtung 50 gelesen
werden kann. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass lediglich
Besitzer mit einer geeigneten Smartcard die verschlüsselten
Daten, die die bereitgestellten Dienste darstellen, empfangen können.
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Neben
der Verteilung der eigentlichen Daten bzw. Dienste ist die zentrale
Sendeeinrichtung 10 ferner für die Verwaltung der Teilnehmer
zuständig.
Diese Teilnehmerverwaltung bei dem Conditional-Access-System umfasst
solche Aufgaben wie z.B. die Verwaltung von Systemadressen, die
Freischaltung, Änderung,
wie z.B. Verlängerung,
und Sperrung von Empfangsberechtigungen sowie die Verwaltung der Teilnehmeradressen.
Um diese Aufgaben durchführen
zu können,
ist jede Komponente des Conditional-Access-Systems durch eine individuelle
Adresse adressierbar. Die verschiedenen Adressen des Systems umfassen
die Adresse des Single-Chipmoduls 70, die von dem jeweiligen
Hersteller einmalig vergeben wird, die Adresse des Dienstproviders
bzw. der zentralen Sendeeinrichtung 10, die in der Regel
von dem Betreiber des Conditional-Access-Systems eindeutig vergeben
wird, die Dienstadressen, die von dem Dienstprovider vergeben und
innerhalb der Dienste des Providers eindeutig sind, und die Teilnehmeradresse,
die einem Teilnehmer innerhalb des Dienstes eindeutig zugeordnet
ist. Jeder Teilnehmer kann innerhalb des Systems durch die Angabe
der Smartcard-Adresse, der Dienstadresse und der Teilnehmeradresse
eindeutig adressiert werden, die neben dem kryptographischen Schlüssel und
Dienstberechtigungen ebenfalls auf der Smartcard 70 gespeichert
sind.
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Zur
Durchführung
der Teilnehmerverwaltung werden mittels der eindeutigen Adressierung
neben den Diensten bzw. den ver schlüsselten Daten 60,
die im folgenden als nicht weiter veränderbare, verschlüsselte Nutzdaten
bezeichnet werden, beispielsweise Berechtigungsmeldungen gezielt
an eine bestimmte oder mehrere bestimmte Smartcards übertragen,
wobei die Berechtigungsmeldungen verschlüsselt oder unverschlüsselt sein
können.
Beispiele für
Daten, die in Berechtigungsmeldungen an Teilnehmer versendet werden,
sind
- 1. regelmäßig übertragene Kontrollwörter zur Dienstentschlüsselung
sowie von Bedingungen, unter denen ein Dienst von einem Teilnehmer empfangen
werden darf,
- 2. Meldungen zur Freischaltung oder Sperrung von Diensten,
- 3. Meldungen zur Aussendung von Dienstverlängerungen,
- 4. Meldungen, die Änderungen
von Zugriffskontrollmodi, wie z.B. einem Abonnement, einer Zahlung
pro Nutzung oder einer Zahlung pro Zeitdauer enthalten,
- 5. Mitteilungen von Dienständerungen,
und
- 6. sonstige Meldungen, die an einzelne Teilnehmer oder an eine
Gruppe von Teilnehmern gerichtet sind.
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Diese
Meldungen können
an einzelne Dienstteilnehmer bzw. Subscriber oder an eine Gruppe
von Teilnehmern gerichtet sein. Die Meldungen können nach Berechtigungssteuerungsmeldungen (ECM)
und in Berechtigungsverwaltungsmeldungen (EMM) unterschieden werden,
wobei die ECM-Nachrichten die erste der im Vorhergehenden aufgelisteten
Art von Berechtigungsmeldungen, d.h. die regelmäßige Übertragung von Kontrollwörtern, aber
auch die Sperrung von Diensten betreffen können, während die EMM-Nachrichten die
restlichen Berechtigungsmeldungsarten betreffen.
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Wie
es im Vorhergehenden erwähnt
wurde, werden die Daten 60 verschlüsselt, indem die Daten durch
einen Verschlüsselungs algorithmus
mittels Kontrollwörtern
verschlüsselt
werden. Da die ECM-Nachrichten verschlüsselt an alle Kunden übertragen
werden, müssen
alle autorisierten Kunden den gleichen Schlüssel zum Entschlüsseln des
Kryptogramms in gespeicherter Form auf ihrer Smartcard 70 aufweisen.
Die Kontrollwörter
werden in relativ kurzen Abständen
ausgetauscht, um das Erkennen von Verschlüsselungsmustern für potentielle
Angreifer unmöglich
zu machen. Hierzu werden dieselben in ECM-Nachrichten an die Anfangseinrichtung 20 übertragen
und in der Smartcard 70 gespeichert. In ECM-Nachrichten
werden neben neuen Kontrollwörtern
der Empfangseinrichtung 20 oder den Sperrmeldungen auch
die Bedingungen mitgeteilt, unter denen die Dienste oder Daten 60 empfangen
werden dürfen.
Jedem Dienst sind ein Kontrollwort und bestimmte Empfangsbedingungen
zugeordnet. Die ECM-Nachrichten sind daher jedem einer Mehrzahl von
Diensten getrennt zugeordnet.
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EMM-Nachrichten
sind an spezielle Teilnehmer gerichtet, um beispielsweise Empfangsberechtigungen,
die in der Smartcard 70 gespeichert sind, zu setzen oder
zu ändern.
Die EMM-Nachrichten
müssen
folglich an die individuelle Adresse bzw. die Teilnehmeradressen
des Kunden, die auf der Smartcard 70 gespeichert ist, übertragen
werden. Um die Kundenadressen und EMM-Nachrichten gegen Veränderungen
zu schützen,
und um sicherzustellen, dass lediglich der Dienstprovider bzw. die
zentrale Sendeeinrichtung 10 EMM-Nachrichten erzeugen kann, kann,
da die individuellen Adressen in den EMM-Nachrichten in unverschlüsselter
Form vorliegen, ein Vervielfältigungsschutz
nur über
ergänzende Informationen
erreicht werden, die in der Smartcard 70 unauslesbar gespeichert
sind. Diese ergänzenden
Informationen umfassen einen persönlichen Schlüssel, der
mit der Kundenadresse bzw. der Teilnehmeradresse verknüpft ist.
Da EMM-Nachrichten nicht fest mit dem Dienst-Inhalt sondern mit
der logischen Adresse der Smartcard 70 verknüpft sind,
können
EMM-Nachrichten an einzelne Kunden oder an Gruppen von Kunden bzw.
Teilnehmern gerichtet sein.
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Die
Teilnehmer des Conditional-Access-Systems können nach unterschiedlichen
Gesichtspunkten gruppiert werden, wie z.B. nach der Gruppe von Teilnehmern
gleicher Dienste, der Gruppe von Teilnehmern gleicher Zugriffsmodi,
wie z.B. Abonnement, Zahlung pro Nutzung, Zahlung pro Programm, der
Gruppe von Teilnehmern gleicher Interessen, wie z.B. Sport-TV, Spielfilm-TV,
und der Gruppe von Teilnehmern gleicher Altersstufe. Bei der Gruppenbildung
sind auch Kombinationen unterschiedlicher Gruppen möglich, wobei
die größtmögliche Gruppe alle
Teilnehmer des Conditional-Access-Systems umfasst.
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Bezugnehmend
auf 2 wird im folgenden die
Funktionsweise einer Vorrichtung zum Adressieren von Teilnehmern
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beschrieben, die in der zentralen Sendeeinrichtung 10 von 1 integriert ist, um die
Teilnehmerverwaltung bzw. das Teilnehmermanagement zu vereinfachen,
und die entweder in Software, Firmware oder Hardware implementiert
sein kann. Insbesondere wird die Vorrichtung von 2 zur Verwaltung der Teilnehmeradressen
und zur effizienteren Adressierung von Teilnehmern verwendet.
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Wie
es in 2 gezeigt ist,
besteht die Vorrichtung aus einer Anordnungseinrichtung 100 sowie einer
Adressierungseinrichtung 110. Die Anordnungseinrichtung 100 weist
zu jedem Zeitpunkt Informationen darüber auf, welche Teilnehmer
in dem Conditional-Access-System vorhanden sind, und welche Attribute,
wie z.B. Zugriffsmodus, Alter oder dergleichen, diese Teilnehmer
aufweisen. Die Teilnehmer sind in 2 durch
Quadrate 120 dargestellt, die zur Veranschaulichung durchnumeriert sind,
wobei ein Pfeil 130 darstellen soll, dass die Anordnungseinrichtung 100 die
Informationen über
die Teilnehmer 120 aufweist. Die Anordnungseinrichtung 100 ordnet
die Teilnehmer in einer Teilnehmeradressmatrix 140 an,
wie es im folgenden beschrieben werden wird, und gibt die Informationen
der Teilnehmeradressmatrix 140 an die Adressierungseinrichtung 110 weiter.
Die Adressierungseinrichtung 110 verwendet die Informationen
der Teilnehmeradressmatrix 140, um eine zu adressierende
Anzahl von Teilnehmern 150 möglichst effektiv zu adressieren.
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In
dem in 2 dargestellten
Beispiel sind in die zu adressierenden Teilnehmer 1, 4 und 5 beispielsweise
alle in derselben Zeile der Teilnehmeradressmatrix 140 nebeneinander
angeordnet, so dass die Angabe der Zeilennummer 1 und der Spaltennummern
1 und 3 (wobei die Zeilen- und Spaltennummern von der oberen linken
Ecke aus gezählt werden
sollen) ausreichend ist, um anzugeben, von wo bis wo in der Zeile
1 die adressierten Teilnehmer liegen, und somit ausreichend ist,
um die gemeinsame Adressierung durchzuführen. In dem einfachsten Fall,
bei dem sich lediglich die zu adressierenden Teilnehmer in der entsprechenden
Zeile befinden und sonst keiner, wie es in 2 gezeigt ist, reicht zur gemeinsamen
Adressierung die Angabe der Zeilennummer aus. In dem Fall, dass
beispielsweise die Teilnehmer 1, 2 und 3 adressiert werden sollen,
reicht dementsprechend die Angabe der Spaltennummer aus. In dem
Fall, dass die Teilnehmer 1, 2, 4, 6 adressiert werden sollen, reicht
es aus, ein Feld zu definieren, wie es beispielsweise durch Angabe
zweier Spaltenindizes und zweier Zeilenindizes möglich ist, d.h. der obersten
und untersten Zeile sowie der linken äußeren und der rechten äußeren Spalte,
oder durch Angabe des oberen linken und des unteren rechten Teilnehmers,
die das Feld aufspannen. In jedem dieser Fälle ist statt wie herkömmlich mehrerer Nachrichten
lediglich eine Nachricht mit der gemeinsamen Adressierung erforderlich.
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Die
Empfangsgeräte
der Teilnehmer überprüfen eine
empfangene Nachricht daraufhin, ob sich die Adresse des Teilnehmers
in dem durch die gemeinsame Adressierung festgelegten Bereich, wie z.B.
der Zeile, der Spalte oder dem Feld der Teilnehmeradressmatrix 140 befindet.
Falls dies der Fall ist, ist der entsprechende Teilnehmer Adressat
der Nachricht. Um den Empfangseinrichtungen anzuzeigen, ob die gemeinsame
Adressierung beispielsweise die Angabe einer Zeilennummer, einer
Spaltenummer oder eines Feldes enthält, kann die Adressie rungseinrichtung
der Nachricht eine entsprechende Beziehungsartangabe hinzufügen.
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Bezugnehmend
auf 3 wird zunächst näher beschrieben,
wie die Adressierungseinrichtung 110 unter Verwendung der
Teilnehmeradressmatrix Teilnehmer adressieren kann. Lediglich zur
Veranschaulichungszwecken zeigt 3 eine
zweidimensionale Teilnehmeradressmatrix 200. In der Teilnehmeradressmatrix 200 sind
alle Teilnehmer des Systems einem unterschiedlichen Element der
Teilnehmeradressmatrix 200 zugeordnet, wobei in 3 lediglich ein Teil der
Teilnehmermatrix 200 gezeigt ist. In dem vorliegenden Fall
sind die Teilnehmer in der Teilnehmeradressmatrix 200 derart
angeordnet bzw. den Matrixelementen derart zugeordnet, dass die Teilnehmer,
die sich in einer Zeile der Teilnehmeradressmatrix 200 befinden,
der selben Teilnehmergruppe angehören, wie z.B. der Gruppe von
Teilnehmern gleicher Dienste, wie z.B. Sportkanal oder Moviekanal.
Zur eindeutigen Adressierung eines Teilnehmers 210 ist
folglich lediglich die Angabe des entsprechenden Zeilenindexes SUB
ADRESSE X (SUB = Subscriber = Teilnehmer) 220 sowie des
Spaltenindexes SUB ADRESSE Y 230 erforderlich, wie es durch
Pfeile 240 und 250 angezeigt ist. Zur Adressierung
eines Teilnehmers 210 beispielsweise in einer EMM-Nachricht
werden der Zeilenindex 220 und der Spaltenindex 230 derart
zusammengefasst, dass die höherwertigen
Bits den Zeilenindex 220 und die übrigen Bits den Spaltenindex 230 darstellen.
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Die
Länge bzw.
die Stellenzahl des Zeilenindexes 220 und Spaltenindexes 230 zur
Definition einer Teilnehmeradresse 210 ist abhängig von
der Definition der Teilnehmeradressmatrix 200. Im folgenden
soll |SUB_ADRESSE_X| die Länge
bzw. Stellenzahl des Zeilenindexes SUB_ADRESSE_X in Bits darstellen,
während
|SUB_ADRESSE_Y| die Länge des
Spaltenindexes SUB_ADRESSE_Y in Bits darstellen soll. Da, wie im
Vorhergehenden erwähnt,
in dem vorliegenden Fall der Zeilenindex 220 einer bestimmten
Teilnehmergruppe zugeordnet ist, hängt die Länge des Zeilenindexes 220 von
der Anzahl von zu unterscheidenden Teilnehmergruppen in dem System
ab. In dem Fall bei spielsweise, dass die Zeilen der Teilnehmeradressmatrix 200 Gruppen
von Teilnehmern gleicher Dienste enthalten, entspricht die Länge Zeilenindexes 220 der
zur dualen Darstellung notwendigen Stellenzahl und wird in Verbindung
mit der Freischaltung des Dienstes einmalig an alle Systemteilnehmer übertragen
und auf deren Smartcards gespeichert. Bei Bedarf bzw. bei steigender
Anzahl von Diensten kann die auf den Smartcards gespeicherte Stellenzahl
aktualisiert werden. In weiteren an diese Smartcards gerichteten
EMM-Nachrichten, die sich auf einen bereits freigeschalteten Dienst
beziehen, ist daher die Angabe der Länge des Zeilenindexes aus Effizienzgründen nicht
mehr erforderlich.
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Die
Länge des
Spaltenindexes 230 ist entweder ebenfalls fest oder variabel.
In dem Fall, dass der Spaltenindex 230 eine feste Länge aufweist,
muss die Länge
des Spaltenindexes 230 derart gewählt werden, dass auch bei steigender
Teilnehmeranzahl des Systems sichergestellt ist, dass die Anzahl
von Bits des Spaltenindexes 230 ausreicht, um die hohe Anzahl
von Teilnehmern kodieren zu können.
In dem Fall einer variablen Länge
des Spaltenindexes wird entweder an denselben ein die Länge angebendes Präfix angefügt, oder
die Länge
des Spaltenindexes wird bei den Empfangseinrichtungen gespeichert
und bei Bedarf aktualisiert.
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Der
Zeilenindex 220 und der Spaltenindex 230 ergeben
eine eindeutige Teilnehmerkennung 260 für den Teilnehmer 210,
wie es in 3 durch Pfeile 270 und 280 dargestellt
ist. Bei einer EMM-Nachricht, die an einen einzelnen Teilnehmer 210 gerichtet
ist, muss die vollständige
Teilnehmerkennung 260 aus Zeilenindex 220 und
Spaltenindex 230 verwendet werden.
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In
Bezug auf 4 wird im
folgenden anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels beschrieben
werden, wie die Anordnung der Teilnehmer in einer Teilnehmeradressmatrix
vorteilhaft dazu verwendet werden kann, um Nachrichten, die an eine Mehrzahl
von Teilnehmern gerichtet sind, effektiver zu adressieren bzw. zu übertragen.
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Bei
dem speziellen Ausführungsbeispiel
von 4 besteht das Conditional-Access-System
aus einem Informationsbereitstellungssystem, das zwei Dienste, d.h.
einen Basisdienst und einen Premiumdienst, über ein Rundfunksystem zum
mobilen Empfang kostenpflichtig bereitstellt. Die Teilnehmer können zwischen
dem Basisdienst, der aktuelle Verkehrsinformationen zur Navigationsunterstützung in Fahrzeugen
enthält,
und dem Premiumdienst auswählen,
der zusätzlich
zu den Verkehrsdaten als weitere höherwertige Dienststufe einen
Informationsdienst aufweist, der aus aktuellen Nachrichten, besonderen
Standortinformationen bzw. POI-(Points-of-Interest-)Informationen,
wie z.B. über Hotels
oder Gaststätten,
und Veranstaltungshinweisen besteht.
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Der
Basis- und Premium-Dienst soll den Teilnehmern als Abonnement für ganzzahlige
Vielfache eines Jahres angeboten werden. Der kleinste noch abrechnungsfähige Zeitraum
soll einen Monat betragen, wobei ein Abonnement mit dem Tag der
ersten Freischaltung beginnt. Anschließend ist eine regelmäßige Verlängerung
der Freischaltung erforderlich, wobei Abonnementverlängerungen
ebenfalls nur für ganzzahlige
Vielfache eines Jahres möglich
sein sollen, d.h. für
mindestens ein Jahr.
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Aus
Gründen
der möglichst
wirtschaftlichen Nutzung des verfügbaren Frequenzbereichs, und
um eine möglichst
hohe Aussendewiederholrate zur Steigerung der Empfangssicherheit
des Dienstes im Fahrzeug des jeweiligen Teilnehmers zu erzielen, muss
die Sendekapazität,
die neben der Aussendung der eigentlichen Nutzdaten bzw. Dienste
zur Teilnehmerverwaltung erforderlich ist, gering sein, was durch
die Adressierung gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wie folgt erzielt wird.
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Bei
dem im Vorhergehenden beschriebenen System können die Teilnehmer nach den
Dienstkategorien „Basis" bzw. „Premium" unterteilt werden.
Zusätzlich
können
die Teilnehmer abhängig
von dem Tag der ersten Freischaltung jeweils in weitere zwölf Gruppen
unterteilt werden, d.h. in Gruppen von Teilnehmern mit einer Freischaltung
im selben Monat.
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Eine
geeignete Adressmatrix für
das im Vorhergehenden beschriebene Informationsbereitstellungssystem
besteht aus einer dreidimensionalen Matrix, die entsprechend den
beiden Dienstkategorien Basis bzw. Premium in zwei Ebenen bzw. zwei zweidimensionale
Teilnehmeradressmatrizen untergliedert ist, die jeweils zwölf Zeilen,
eine für
jeden Monat, d.h. die kleinste noch abrechnungsfähige Zeiteinheit, aufweisen.
Um den Aufbau der dreidimensionalen Teilnehmeradressmatrix zu veranschaulichen,
ist dieselbe in 4 als
zwei getrennte zweidimensionale Teilnehmeradressmatrizen 300 und 310 gezeigt,
von denen sich die erste 300 auf den Basisdienst und die
zweite 310 auf den Premiumdienst bezieht.
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Wie
es in 4 gezeigt ist,
ist ein Teilnehmer 1, dessen Datum des Abonnementsbeginns im Januar
liegt und der den Basisdienst gewählt hat, in der Teilnehmeradressmatrix 300 in
der ersten Zeile angeordnet, während
ein Teilnehmer 2, dessen Abonnementbeginn ebenfalls im Januar liegt,
der aber den Premiumdienst gewählt
hat, in der Teilnehmeradressmatrix 310 in der ersten Zeile
angeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
besteht eine vollständige
Teilnehmeradresse aus drei Indizes, nämlich einem Zeilen-, einem
Spalten- und einem Ebenenindex, der angibt, in welcher Ebene der
Teilnehmer liegt.
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Um
die erzielbare Einsparung von Sendekapazität durch die in 4 gezeigte Anordnung von Teilnehmern
in einer Teilnehmeradressmatrix zu veranschaulichen, wird der Fall
betrachtet, dass an Teilnehmer mit einem laufenden Abonnement, die
den Premiumdienst im März
oder April abonniert haben, eine bestimmte Nachricht ausgesendet
werden soll. Hierzu reicht beispielsweise die Angabe der Ebene „Premiumdienst" und der Zeilen 3
und 4 aus, um die entsprechenden Kunden mit dieser Nachricht zu
erreichen.
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Bei
einem speziellen Ausführungsbeispiel werden
hierzu zwei Nachrichten benötigt.
Durch die Adressierungseinrichtung werden die eine Nachricht durch
die Angaben „Zeilennummer
3", „Spaltennummer
1" und „Spaltennummer
des äußersten
rechten Teilnehmers der Zeile 3" und
die andere durch die Angaben „Zeilennummer
4", „Spaltennummer
1" und „Spaltennummer
des äußersten
rechten Teilnehmers der Zeile 4" adressiert.
Jedes Empfangsgerät,
das mit dem System verbunden ist und die Nachrichten empfängt, vergleicht
die auf der Smartcard gespeicherte Teilnehmeradresse, die aus einer
Zeilennummer und einer Spaltennummer besteht, mit den in den Nachrichten
enthaltenen Angaben und überprüft, ob die
auf der Smartcard gespeicherte Zeilen- und die Spaltennummer in
den definierten Abschnitten der Matrix liegt. Folglich können durch
zwei abgesehen von der Adressierung identische Nachrichten eine
Vielzahl von Teilnehmern erreicht werden, ohne dass die Notwendigkeit
dafür besteht,
den identischen Teil einzeln an alle adressierten Teilnehmer zu senden.
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In
der Praxis werden beispielsweise aufgrund von Abonnementkündigungen
innerhalb der Teilnehmeradressmatrix 300, 310 Lücken auftreten. Trotzdem
wird auch in diesem Fall durch die in 4 dargestellte
Anordnung der Teilnehmer nach einerseits dem abonnierten Dienst
und andererseits dem Monat des Abonnementbeginns ermöglicht,
größere zusammenhängende Blöcke von
Teilnehmern mit einer Meldung zu adressieren. Die entstandenen Lücken, die
durch Abonnementkündigungen
bewirkt werden, können
durch neu abgeschlossene Abonnements wieder geschlossen werden.
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Im
folgenden wird ein Beispielfall betrachtet, der sich von dem im
Vorhergehenden lediglich dadurch unterscheiden soll, dass der Teilnehmer
des Premium-Dienstes mit Vertragsbeginn März und Spaltennummer 4 gekündigt hat,
so dass sich eine Lücke
in der dritten Zeile der Teilnehmeradressmatrix 310 ergibt.
Obwohl es möglich
wäre, wie
zuvor beschrieben zwei Nachrichten zu verwenden, und damit den Teilnehmer
mit der Kündigung
ebenfalls zu adressieren, wird es bevorzugt, an statt der ersten
der beiden zuvor erwähnten
Nachrichten zwei Nachrichten zu versenden, nämlich eine, die die Teilnehmer mit
einer Spaltennummer von 1 bis 3 und der Zeilennummer 3 adressiert,
und eine weitere, die die Teilnehmer ab der Spaltennummer 5 adressiert.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel werden
die Nachrichten zusammengefasst, indem den eigentlichen Adressierungsinformationen
zusätzliche,
vordefinierte Beziehungsartangaben hinzugefügt werden, die angeben, in
welcher Form die Adressierung vorgenommen wird, und welcher Art die
durch die Adressierungsinformationen definierte Beziehung ist. Bei
dem zweiten Beispielsfall könnten beispielsweise
alle Teilnehmer der dritten Zeile auf einmal adressiert werden,
indem durch eine zusätzliche
Beziehungsartangabe angegeben wird, dass zwei Abschnitte in einer
Zeile adressiert werden. Die Empfangseinrichtungen, die die Nachricht
empfangen, erwarten dann eine Nachricht, die neben der Angabe der
Zeilennummer vier Spaltennummern enthält, die jeweils definieren,
von wo bis wo in der entsprechenden Zeile die adressierten Teilnehmerabschnitte
liegen.
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Nachdem
im Vorhergehenden die Reduzierung der zur Verteilung an mehrere
Teilnehmer erforderlichen Sendekapazität durch geeignete Anordnung
der Teilnehmer in einer Teilnehmeradressmatrix beschrieben worden
ist, wird auf folgende mögliche Modifizierungen
hingewiesen.
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Obwohl
im Vorhergehenden die vorliegende Erfindung anhand von Conditional-Access-Systemen beschrieben
worden ist, ist dieselbe auf beliebige Dienstbereitstellungssysteme
anwendbar, bei denen Teilnehmer adressiert werden müssen, denen
Attribute zugeordnet sind. Das Dienstbereitstellungssystem kann
beispielsweise aus einem Netzwerk von Servern und Terminals bestehen,
wobei ein Server mehrere Dienste für die Terminals zur Verfügung stellt,
und die Attribute beispielsweise die Zugehörigkeit eines Terminals zu
einer bestimmten Abteilung einer Firma umfassen.
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Zudem
wird darauf hingewiesen, dass, obwohl im Vorhergehenden beschrieben
worden ist, die Anordnung der Teilnehmer in der mehrdimensionalen Teilnehmeradressmatrix
derart vorgenommen wird, dass Teilnehmer mit gemeinsamem Attribut
in einer Zeile, d.h. in einer Aneinanderreihung, bzw. einer Ebene
angeordnet sind, Teilnehmer mit einem gemeinsamen Attribut ferner
in anderen vorbestimmten Beziehungen zueinander angeordnet sein
können. Es
kann beispielsweise vorgesehen sein, Teilnehmer, denen ein erstes
Attribut gemeinsam ist, in einer Zeile anzuordnen, und Teilnehmer,
denen ein zweites Attribut gemeinsam ist, in der selben Zeile, aber
lediglich in Spalten mit geradzahligem Spaltenindex anzuordnen.
Auf diese Weise könnten
beispielsweise alle Teilnehmer, denen das Attribut 1 und zugleich das
Attribut 2 gemeinsam ist, dadurch adressiert werden, dass angezeigt
wird, dass nur die Teilnehmer adressiert sind, die in der entsprechenden
Zeile und in einer Spalte mit geradzahligem Spaltenindex angeordnet
sind. Es könnte
eine weitere vorbestimmte Beziehung darin bestehen, dass die Summe
aus Zeilenindex und Spaltenindex ein beliebiges Vielfaches einer
natürlichen
Zahl ist.
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Obwohl
im Vorhergehenden jeder Zeile bzw. Ebene einer Teilnehmeradressmatrix
ein Attribut zugewiesen worden ist, ist es möglich, Teilnehmer, denen zwei
verschiedene Attribute gemeinsam sind, in einer vorbestimmten Beziehung
zueinander anzuordnen, wie z.B. alle Teilnehmer, die den Dienst
A und B abonniert haben, in einer Zeile.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass, obwohl im Vorhergehenden eine
gemeinsame Adressierung der Mehrzahl von Teilnehmern unter Ausnutzung
der Beziehung der Teilnehmer darin bestand, einen Zeilenabschnitt
zu definieren bzw. eine Zeilennummer und zwei Spaltennummern anzugeben
oder ein Feld zu definieren, die gemeinsame Adressierung auch anders
durchgeführt
werden kann. In dem Fall, dass beispielsweise alle Teilnehmer mit
einem gemeinsamen Attribut adressiert werden sollen und dass dieselben
in einer zweidimensionalen Teilneh meradressmatrix derart angeordnet
sind, dass die Summe aus Zeilen- und Spaltenindex ein ganzzahliges
Vielfaches einer natürlichen
Zahl ist, kann die gemeinsame Adressierung dieser Teilnehmer durch
Angabe der natürlichen
Zahl durchgeführt
werden. In dem Fall, dass sich die zu adressierenden Teilnehmer
in einer Zeile befinden, kann es ausreichend sein, den Zeilenindex
anzugeben.
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Bezugnehmend
auf die gemeinsame Adressierung durch Angabe eines Feldes, wie es
bezugnehmend auf 2 beschrieben
wurde, wird darauf hingewiesen, dass auch bei einer höherdimensionalen
Teilnehmeradressmatrix ein Feld durch zwei Matrixpositionen definiert
werden kann, wobei sich die Adressaten entlang jeder Dimension zwischen
den beiden Matrixpositionen befinden.
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Ferner
wird darauf hingewiesen, dass im Vorhergehenden lediglich zum leichteren
Verständnis
zwei- und dreidimensionale Matrizen verwendet wurden. Bei einer
größeren Anzahl
von unterschiedlichen Attributen kann es jedoch sinnvoll sein, die
Anzahl von Dimensionen der Teilnehmeradressmatrix zu erhöhen. In
diesem Fall können
die vorbestimmten Beziehungen, in denen die Teilnehmer in der Matrix
angeordnet werden, komplexer als im Vorhergehenden erwähnt sein.
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In
den Meldungen und Nachrichten können Anweisungen
enthalten sein, die den Empfangseinrichtungen Informationen darüber geben,
wie die Beziehung in diesen Nachrichten bzw. Meldungen kodiert ist,
wie es im Vorhergehenden anhand einer Beziehungsartangabe exemplarische
beschrieben wurde. Eine weitere Beziehungsartangabe könnte beispielsweise
eine Anweisung Zeilenabschnitte X sein, die den Empfangseinrichtungen
anzeigt, dass in der Meldung hinter der Beziehungsartangabe nacheinander
die Angabe des Zeilenindexes und daraufhin x-mal zwei Spaltenindizes
folgen, die einen Abschnitt dieser Zeile identifizieren, innerhalb
dessen sich adressierte Zeilen befinden. Eine weitere Beziehungsartangabe
könnte
beispielsweise eine Anweisung FELD sein, die anzeigt, dass die gemein same Adressierung
durch eine Feldangabe bestehend aus zwei Matrixpositionen definiert
ist.
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Bezugnehmend
auf 3 wird darauf hingewiesen,
dass der Aufbau einer Teilnehmeradresse ebenfalls umgekehrt sein
kann, so dass der Zeilenindex hinter dem Spaltenindex angeordnet
ist. Zudem besteht bei einer höherdimensionalen
Teilnehmeradressmatrix der Aufbau einer vollständigen Teilnehmeradresse aus
mehr als zwei Indizes.
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Ferner
wird darauf hingewiesen, dass die im Vorhergehenden beschriebene
Adressierung auf verschiedene Adressen eines Teilnehmers anwendbar ist,
wie z.B. die Adresse der Smartcard eines Teilnehmers eines Pay-TV-Systems.