DE10108146A1 - Datenübertragungsverfahren - Google Patents
DatenübertragungsverfahrenInfo
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Abstract
Eine Sendeeinheit (UE1) fügt den zu übertragenden Sendedatenpaketen (SDP0, SDP1, SDP2) vor der Datenübertragung über eine Datenübertragungsverbindung (LS1) jeweils eine Sequenznummer (SN0, SN1, SN3) zu, die die Sendereihenfolge der Sendedatenpakete (SDP0, SDP1, SDP2) repräsentiert. Eine Empfangseinheit (BS1, RLC1) wertet nach dem Empfang der Sendedatenpakete deren jeweilige Sequenznummer (SN0, SN1, SN2) aus. Durch Vergleich der Sequenznummer des jeweilig neu empfangenen Sendedatenpakets mit den Sequenznummern zuvor empfangener Sendedatenpakete wird ermittelt, ob Sendedatenpakete, die in der Sendereihenfolge vor dem jeweilig empfangenen Sendedatenpaket liegen, noch nicht empfangen und abgearbeitet wurden. Diese Sendedatenpakete werden dann als vorläufig fehlend markiert und mit dieser Markierung zur weiteren Auswertung bereitgestellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Datenübertragungsverfahren, wobei
mit mindestens einer Sendeeinheit den zu übertragenden Sende
datenpaketen vor der Datenübertragung über eine Datenübertra
gungsverbindung jeweils eine Sequenznummer hinzugefügt wird,
die die Sendereihenfolge der Sendedatenpakete repräsentiert,
und wobei mit mindestens einer Empfangseinheit nach Empfang
der Sendedatenpakete deren jeweilige Sequenznummer ausgewer
tet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzei
gen, wie aufeinanderfolgend zu übertragende Datenpakete trotz
etwaiger Reihenfolgevertauschungen oder Verluste während ih
rer Übertragung empfangsseitig in zuverlässigerer Weise zur
Auswertung bereitgestellt werden können. Diese Aufgabe wird
bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch ge
löst, daß in der Empfangseinheit durch Vergleich der Sequenz
nummer des jeweilig neu empfangenen Sendedatenpakets mit den
Sequenznummern zuvor empfangener Sendedatenpakete ermittelt
wird, ob Sendedatenpakete, die in der Sendereihenfolge vor
dem jeweilig empfangenen Sendedatenpaket liegen, noch nicht
empfangen und abgearbeitet wurden, und daß diese Sendedaten
pakete als vorläufig fehlend markiert und zur Auswertung be
reitgestellt werden.
Durch diese empfangsseitige Klassifizierung der übertragenen
Sendedatenpakete wird die Regenerierung der sendeseitig abge
sandten Datenpaketen verbessert.
Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 mit 10 wiedergegeben.
Die Erfindungen und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend
an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung die sende
seitige Zuordnung und Aufteilung von 4 zu
übertragenden Datenpaketen auf 3 Sendeda
tenpakete, die über den eigentlichen
Übertragungskanal von einer Sendeeinheit
zu einer Empfangseinheit geschickt wer
den,
Fig. 2 in schematischer Darstellung eine modifi
zierte Parameternachricht zwischen einem
Mobilfunkgerät und einer übergeordneten
Netzwerkeinheit zur Durchführung des er
findungesgemäßen empfangsseitigen Zuord
nungsverfahrens von empfangenen Sendeda
tenpaketen und noch fehlenden Sendedaten
paketen zu den sendeseitig abgeschickten,
ursprünglichen Datenpaketen,
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Luft
schnittstelle zwischen einem Mobilfunkge
rät eines Funkkommunikationssystems und
einer übergeordneten Funknetzwerkeinheit,
zwischen denen Datenpakete nach dem er
findungsgemäßen Verfahren unter Zuhilfe
nahme der Parameternachricht nach Fig. 3
ausgetauscht werden, und
Fig. 4 in schematischer Darstellung den prinzi
piellen Aufbau der Netzwerkkomponenten
eines Funkkommunikationssystems zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den
Fig. 1 mit 4 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
In dem Dokument 3GPP TS 25.322 "RLC Protocol Specification"
(insbesondere Kapitel 11.2 "Unacknowledged mode data transfer
procedure") ist ein Verfahren angegeben, das es ermöglicht,
Datenpakete beliebiger Größe in einer Sendeinrichtung so in
Sendedatenpakete einer für die verwendete Luftschnittstelle
eines Mobilfunksystems optimierten Größe anzupassen und zu
übertragen, daß in einer Empfangseinrichtung aus den Sendeda
tenpaketen die ursprünglichen Datenpakete zurückgewonnen wer
den können.
Ist der für die Übertragung eines Datenpaketes genutzte Teil
des Sendedatenpaketes dabei kleiner als die Größe des Daten
paketes, so wird das Datenpaket so segmentiert, daß das dabei
entstehende Segment das Sendedatenpaket optimal füllt. Dem
Kontrolldatenkopf des Sendedatenpaketes werden gegebenenfalls
Kontrolldaten hinzugefügt, um dem Empfänger eine korrekte De
segmentierung zu ermöglichen.
Ist der für die Übertragung eines Datenpaketes genutzte Teil
des Sendedatenpaketes größer als die Größe des Datenpaketes,
so füllt das Datenpaket das Sendedatenpaket nicht aus, und es
werden einem Kontrolldatenkopf zweckmäßigerweise Kontrollda
ten hinzugefügt, die dem Empfänger signalisieren, daß in ein
und demselben Sendedatenpaket ein Datenpaket endet und gege
benenfalls ein weiteres Datenpaket beginnt.
Auf diese Weise werden Datenpakete beliebiger Größer optimal
auf Sendedatenpakete bestimmter Größe verteilt.
Für den korrekten Empfang und eine korrekte Wiederherstellung
eines Datenpaketes ist es zweckmäßig, alle Sendedatenpakete,
die Segmente eines bestimmten Datenpaketes enthalten, zu
übertragen und die Reihenfolge, in der die Sendedatenpakete
vom Sender zum Empfänger übertragen werden, beizubehalten. Um
dem Empfänger zu ermöglichen, das Fehlen eines Sendedatenpa
ketes zu detektieren, wird deshalb in der Sendeeinheit dem
Kontrolldatenkopf der Sendedatenpakete eine Sequenznummer
(SN) hinzugefügt. Mit Hilfe dieser Sequenznummer werden alle
versendeten Sendedatenpakete durchnummeriert und der Empfän
ger kann durch Prüfen dieser eindeutig zugeordneten Sequenz
nummer detektieren, ob alle Sendedatenpakete tatsächlich emp
fangen wurden.
Fig. 1 erläutert ein Beispiel, in dem 4 Datenpakete DP1,
DP2, DP3, DP4 in 3 Sendedatenpaketen SDP0, SDP1, SDP2 über
tragen werden, wobei jedes Sendedatenpaket eine eindeutig zu
geordnete Sequenznummer SN=0, SN=1, SN=2 enthält, und jedes
Ende eines in einem Sendedatenpaket endenden Datenpaketes
durch mindestens einen Längenindikator LI identifiziert wird.
Die unterbrochenen Linien in Fig. 1 kennzeichnen die Zugehö
rigkeit der Daten aus den einzelnen Datenpaketen DP1 mit DP4
zu den entsprechenden Daten in den Sendedatenpaketen SDP0,
SDP1, SDP2. Im einzelnen ist in diesem Ausführungsbeispiel
das zu versendende Datenpaket DP1 den beiden Sendedatenpake
ten SDP0 und SDP1 zugeordnet, d. h. auf zwei Sendedatenpakete
verteilt; das zu übermittelnde Datenpaket DP2 füllt das Sen
depaket SDP1 nur teilweise aus; deshalb kann ein Teil des
nachfolgenden dritten Datenpakets DP3 mit in das Senddatenpa
ket SDP1 gepackt werden, während sein Rest in dritten Sende
datenpaket SDP2 mitübertragen wird; das zu übermittelnde
vierte Datenpaket DP4 kommt platzmäßig schließlich noch im
dritten Sendedatenpaket SDP2 unter.
Detektiert die jeweilige Empfängereinheit das Fehlen eines
Sendedatenpaketes, so verwirft sie alle Datenpakete, deren
Segmente in dem fehlenden Sendedatenpaket enthalten sein
könnten. Das bedeutet für das oben beschriebene Beipiel, daß,
wenn von der jeweiligen Empfangseinheit das Fehlen z. B. des
Sendedatenpaketes SDP 1 detektiert wird, die Datenpakete DP1,
DP2 und DP3 nicht korrekt empfangen wurden und die Wiederher
stellung der Datenpakete nicht betrieben wird; die Datenpake
te werden also verworfen.
Darüberhinaus kann bei Übertragungsverfahren in Mobilfunk
wie auch in anderen Übertragungssystemen dazu kommen, daß die
Reihenfolge, in der Sendedatenpakete von der jeweiligen Sen
deeinheit versendet worden sind, nicht erhalten bleibt. Das
heißt, es kommen Sendedatenpakete in einer anderen als der
ursprünglichen Sendereihenfolge bei der Empfängereinheit an.
In Kombination mit dem oben beschriebenen Datensegmentie
rungs- und Übertragungsverfahren kommt es dabei insbesondere
zu folgenden Problemen:
Wird die Reihenfolge von Paketen während der Übertragung ver
tauscht, so kommen zwangsweise in der jeweiligen Empfänger
einheit Sendedatenpakete mit höherer Sequenznummer (SN) frü
her an als solche Pakete mit einer niedrigeren Sequenznummer.
Der Empfang von Paketen mit einer höheren als der erwarteten
Sequenznummer führt aber zweckmäßigerweise zur Abweisung und
Nicht-Wiederherstellung von Datenpaketen. In oben genannten
Beispiel würde beispielsweise der Empfang des Sendedatenpake
tes SDP2 direkt nach Sendedatenpaket SDP0 (unter Auslassung
von SDP1) dazu führen, das die Datenpakete DP1, DP2 und DP3
nicht korrekt wiederhergestellt werden könnten, auch wenn an
schließend, d. h. erst später nach dem Sendedatenpaket SDP2
das Sendedatenpaket SDP1 empfangen werden würde. Ein einfa
ches, bloßes Zwischenspeichern von in falscher Reihenfolge
empfangenen Sendedatenpaketen und Warten auf die fehlenden
Datenpakete wäre dabei nicht zweckmäßig und in der Praxis
auch nicht möglich, da es durchaus möglich wäre, daß Sendeda
tenpakete nicht oder fehlerhaft übertragen und deshalb in der
jeweiligen Empfängereinheit gar nicht empfangen werden, was
zu einem ewigen Wartezustand führen und das Sende-
/Empfängersystem endlos blockieren würde.
Ein weiteres auftretendes Problem bei der Vertauschung der
Reihenfolge von Sendedatenpaketen hängt mit dem begrenzten
Wertebereich der Sequenznummer zusammen: Die Sequenznummer SN
wird im Kontrolldatenkopf des jeweiligen Sendedatenpakets
durch eine bestimmte Anzahl von Bits repräsentiert und ist
dadurch in ihrem Wertebereich eingeschränkt (im oben genann
ten Beispiel repräsentieren beispielsweise 7 Bit den Wertebe
reich 0 . . 127). Nach Erreichen des höchsten Wertes wird da
bei die Zählung zweckmäßigerweise bei Null fortgesetzt (soge
nannte Modulo-Zählung).
Eine Empfängereinheit ohne erfinderische Modifikation des Da
tenübertragungsverfahrens, die Sendedatenpakete in der rich
tigen Reihenfolge erwartet, würde bei Empfang eines Sendeda
tenpaketes mit einer nicht in der erwarteten Reihenfolge lie
genden Sequenznummer alle Sendedatenpakete zwischen der er
warteten und der empfangenen Sequenznummer als fehlend detek
tieren und die entsprechenden Datenpakete verwerfen. Bei
nachträglich empfangenen, früher gesendeten Sendepaketen
könnte die Empfängereinheit dabei nicht unterscheiden, ob es
sich bei dem jeweilig empfangenen Sendedatenpaket tatsächlich
um ein früher abgeschicktes oder um ein später abgeschicktes
Sendedatenpaket handelt. In oben genanntem Beispiel (Sende
reihenfolge: SDP0, SDP1, SDP2; Empfangsreihenfolge: SDP0,
SDP2, SDP1) kann die Empfängereinheit nach Empfang von SDP1
nicht unterscheiden, ob dieses das zuvor als fehlend detek
tierte Sendedatenpaket (SN = 1) ist, oder ob es sich dabei um
ein Sendedatenpaket handelt, das 127 Sendedatenpakete nach
SDP2 abgeschickt wurde (und das wegen der Modulo-Zählung
ebenfalls die Sequenznummer SN = 1 tragen würde). Es würden in
diesem Fall alle 127 Datenpakete als fehlend detektiert und
noch nicht vollstädig zusammengefügte Datenpakete aus bereits
empfangenen Sendedatenpaketen würden grundlos verworfen.
Um nun aufeinanderfolgend zu übertragende Datenpakete trotz
etwaiger Reihenfolgevertauschungen oder Verluste während ih
rer Übertragung empfangsseitig in zuverlässigerer Weise zur
Auswertung bereitstellen zu können, wird die Datenübertragung
in vorteilhafter Weise folgendermaßen durchgeführt:
Die jeweilige Empfangseinheit markiert mit Hilfe der Sequenz
nummer im Kontrolldatenkopf von empfangenen Sendedatenpaketen
nicht empfangene Sendedatenpakete, deren Sequenznummer sie
als in der Sendereihenfolge vor den empfangenen Sendedatenpa
keten ausweist, als vorläufig fehlend. Sie schiebt dann die
Abarbeitung empfangener Sendedatenpakete auf, führt für diese
eine Zwischenspeicherung durch und nimmt deren Abarbeitung
erst wieder auf, wenn alle ursprünglich als vorläufig fehlend
markierten Sendedatenpakete entweder als endgültig fehlend
markiert oder als empfangen markiert und abgearbeitet wurden.
Dabei werden als vorläufig fehlend markierte Sendedatenpakete
- a) als endgültig fehlend markiert, wenn ihre Sequenznummer
eine bestimmte maximale Differenz D (siehe Fig. 2, 4)zu
der Sequenznummer des zuletzt empfangenen und zuvor nicht
als vorläufig fehlend markierten Sendedatenpaketes über
steigt oder wenn sie für eine bestimmte maximale Fehlzeit
T als vorläufig fehlend markiert waren; zur Differenzbe
rechnung von D wird dabei insbesondere die sogenannte Mo
dulo-Zählung durchgeführt;
beziehungsweise - b) als empfangen markiert werden, wenn Bedingung a) nicht zu trifft und Sendedatenpakete empfangen werden, deren Se quenznummer der als vorläufig fehlend markierten Sendeda tenpakete entspricht.
Dieses Datenübertragungsverfahren hat insbesondere den Vor
teil, daß auch bei Empfang von Sendedatenpaketen in einer an
deren als der Sendereihenfolge keine Empfangsdaten unnötig
verworfen werden, was den Datendurchsatz und die Fehlerrate
der Datenübertragung erheblich erhöht.
Ein weiterer Vorteil dieses Datenübertragungsprinzips ist,
daß das Ausbleiben des Empfangs von Sendedatenpaketen sich
nicht dauerhaft negativ auf den Datenempfang auswirkt, weil
entweder zeitgesteuert oder durch einen Vergleich von Se
quenznummern die Abarbeitung bereits empfangener Sendedaten
pakete fortgesetzt wird.
Ein weiterer Vorteil kann insbesondere in den variabel von
einer übergeordneten Einheit einstellbaren Parametern D und T
liegen, so daß das hier beschriebene Verfahren individuell auf
die Gegebenheiten des verwendeten Übertragungskanals einge
stellt werden kann.
Ein weiterer Vorteil besteht ggf. darin, daß die Empfänger
einheit alle empfangenen Sendedatenpakete mit einer Sequenz
nummer, die die maximale Differenz D zu der Sequenznummer des
zuletzt empfangenen und zuvor nicht als vorläufig fehlend
markierten Sendedatenpaketes nicht übersteigt, als die feh
lenden Sendedatenpakete interpretiert. Es wird also eine ein
deutige Trennung zwischen Sequenznummern von fehlenden bzw.
neu empfangenen Sendedatenpaketen definiert, so daß die In
terpretationsprobleme von Sequenznummern, die durch Modulo-
Zählung auftreten, behoben sind.
Zweckmäßig kann es insbesondere sein, den Parameter D
und/oder T von der jeweiligen Sendeeinheit an die jeweilige
Empfangseinheit vor oder während der eigentlichen Datenüber
tragung zu senden. Vorteilhaft kann es ggf. sein, beide Para
meter D und T von einer der Datenübertragung übergeordneten
Einheit bestimmen und der Empfängereinheit vor oder bei dem
Aufbau der Datenübertragungsverbindung in einer Konfigurati
onsnachricht übermitteln zu lassen. Dabei ist es auch mög
lich, durch Nicht-Übertragen der Parameter in der Konfigura
tionsnachricht die Einstellung der Parameter im Empfänger auf
einen voreingestellten Wert festzulegen.
Im folgenden wird beispielhaft ein Mobilfunknetz nach dem Mo
bilfunkstandard UMTS (universal mobile telecommunication sys
tem) betrachtet, bei dem beispielsweise eine Mobilstation UE1
(vgl. Fig. 3, 4) die Empfängereinheit und ein sogenannter
Radio Network Controler RNC1 als weitere Funknetzwerkkompo
nente die Sendeeinheit sowie die übergeordnete Einheit dar
stellt. Das Empfangsverfahren, das in dieser Erfindung ver
bessert wird, ist insbesondere in 3GPP TS 25.322 "RLC Proto
col Specification" (insbesondere Kapitel 11.2 "Unacknowledged
mode data transfer procedure") beschrieben.
Beim Aufbau einer Datenübertragungsverbindung wird von der
übergeordneten Netzwerkeinheit RNC1 eine Parameternachricht
RBS (= RADIO BEARER SETUP) an das Mobilfunkgerät UE1 über die
Luftschnittstelle LS1 einer zuständigen Bassistation BS1 ge
schickt, in der verschiedene Parameter der Datenübertragung
übermittelt werden. Die Basisstation BS1 wird dabei von der
übergeordneten Funknetzwerkeinheit RNC1 aus kontrolliert und
steht mit dieser z. B. über eine Festverbindung VBR1 in Wirk
verbindung. Dabei können der Funknetzwerkkontrolleinheit RNC1
selbstverständlich noch weitere Basisstationen zugeordnet
sein, um deren Funkresourcen in zugehörigen Funkzellen zu
verwalten. In der Fig. 4 ist dies beispielhaft dadurch ver
anschaulicht, daß eine zweite Basisstation BS2 über eine
Festverbindung VBR2 an dieselbe Funknetzwerkkontrolleinheit
RNC1 wie die Basistation BS1 gekoppelt ist. Zweckmäßigerweise
wird die Parameternachricht RBS nun um die Parameter D und T
ergänzt. Dabei hat der Parameter D einen Wertebereich von 0
bis 127 und wird durch ein 7 Bit langes, binär kodiertes Feld
innerhalb der Nachricht repräsentiert. Der Parameter T kann
die Werte l0 ms, 20 ms, 30 ms, 40 ms, 50 ms, 60 ms, 70 ms, 80 ms an
nehmen und wird durch 3 Bit langes Feld kodiert, dessen Bit
kombinationen den Parameterwerten wie beispielsweise folgt
zugeordnet sind:
Die gleichzeitige Existenz beider Parameter D und T in der
selben Parameternachricht ist vorzugsweise optional. Deshalb
wird den Parametern noch jeweils ein Auswahlparameter (OT und
OD) vorrangestellt, der angibt, ob der Parameter (entspre
chend T oder D) vorhanden ist. Dieser zusätzliche Auswahlpa
rameter wird vorzugsweise mit einem Bit kodiert. Dabei gibt
der Bit-Wert OT = 1 (bzw. OD = 1) an, daß der Parameter T
(bzw. D) vorhanden ist; der Bit-Wert OT = 0 (bzw. OD = 0)
gibt an, daß der Parameter nicht vorhanden ist und der Wert
für T (bzw. D) einen voreingestellten Wert wie z. B. von Oms
(bzw. D = 64) annimmt. Die derart erweiterte RADIO BEARER
SETUP Nachricht RBS ist in Fig. 2 schematisch gezeigt.
Zur Abspeicherung der Parameter D und T können der Empfangs
einheit der Funknetzwerkkontrolleinheit RNC1 in vorteilhafter
Weise entsprechende Puffer bzw. Speicher COR
(= Counter=Zähler), TIR (= Timer) zugeordnet sein, was in der
Fig. 4 schematisch dargestellt ist.
In diesem konkreten Ausführungsbeispiel seien die Parameter
T = 60 ms und D = 4.
Nachdem die Datenübertragungsverbindung aufgebaut ist beginnt
die Datenübertragung und es werden 12 Sendedatenpakete SDP0
bis SDP12 mit den entsprechenden Sequenznummern 0 bis 12 von
der Sendeeinheit gesendet.
Bei der Empfängereinheit werden z. B. Sendedatenpakete SDP1
mit SDP12 in folgender Reihenfolge empfangen, wobei zwischen
dem Empfang der verschiedenen Sendedatenpakete hier im Aus
führungsbeispiel vorzugsweise nicht mehr als l0 ms vergehen
sollen:
SDP0, SDP1, SDP4, SDP5, SDP2, SDP3, SDP6, SDP8, SDP9, SDP10, SDP12, wobei SDP7 und SDP11 durch einen Übertragungsfehler gar nicht übertragen werden.
SDP0, SDP1, SDP4, SDP5, SDP2, SDP3, SDP6, SDP8, SDP9, SDP10, SDP12, wobei SDP7 und SDP11 durch einen Übertragungsfehler gar nicht übertragen werden.
Erfindungsgemäß geht der Empfänger nun für das vorliegende
Ausführungsbeispiel wie folgt vor:
SDP0 und SDP1 werden empfangen und weil mit Hilfe ihrer je weiligen Sequenznummer SN = 0, 1 keine fehlenden Sendedatenpa kete detektiert werden, werden sie auch ihrer ursprünglichen Reihe nach abgearbeitet.
SDP0 und SDP1 werden empfangen und weil mit Hilfe ihrer je weiligen Sequenznummer SN = 0, 1 keine fehlenden Sendedatenpa kete detektiert werden, werden sie auch ihrer ursprünglichen Reihe nach abgearbeitet.
SDP4 und SDP5 werden als nächste Sendedatenpakete empfan
gen; mit Hilfe ihrer Sequenznummern SN werden die Sendedaten
pakete SDP2 und SDP3 als vorläufig fehlend detektiert und
markiert. Die Sendedatenpakete SDP4 und SDP5 werden daraufhin
nicht abgearbeitet, sondern zwischengespeichert. Die Zwi
schenspeicherung kann dabei vorzugsweise in einem eigens re
servierten Zwischenspeicher wie z. B. ZSR in der Empfangsein
heit der Funknetzwerkkontrolleinheit (siehe Fig. 4) erfol
gen.
Danach werden erst die Sendedatenpakete SDP2 und SDP3 emp
fangen und es wird festgestellt, daß ihre Sequenznummern SN
sie als die als vorläufig fehlend markierten Sendedatenpakete
ausweisen. SDP2 und SDP3 werden nun als empfangen markiert
und abgearbeitet; anschließend werden auch die zwischenge
speicherten Sendedatenpakete SDP4 und SDP5 abgearbeitet und
aus dem Zwischenspeicher ZSR gelöscht.
Schließlich wird das Sendedatenpaket SDP6 empfangen und weil
mit Hilfe seiner Sequenznummer SN keine fehlenden Sendedaten
pakete detektiert werden, wird es abgearbeitet.
Nachfolgend werden die Sendedatenpakete SDP8, SDP9 und SDP10
empfangen und mit Hilfe ihrer zugeordneten Sequenznummern SN
wird das Sendedatenpaket SDP7 als vorläufig fehlend detek
tiert und markiert. Die Sendedatenpakete SDP8, SDP9 und SDP10
werden daraufhin z. B. im Puffer ZSR zwischengespeichert und
noch nicht abgearbeitet.
Letzlich wird das Sendedatenpaket SDP 12 empfangen. Das Sen
dedatenpaket SDP7 wird aufgrund der Differenz zwischen seiner
Sequenznummer SN = 7 und der nun empfangenen Sequenznummer
SN = 12 des Sendedatenpakets SDP12, die den eingestellten Para
meter D = 4 übersteigt, als endgültig fehlend markiert und
die zwischengespeicherten Sendedatenpakete SDP8, SDP9 und
SDP10 werden abgearbeitet und aus dem Zwischenspeicher ZSR
gelöscht. Das Sendedatenpaket SDP11 wird als vorläufig feh
lend markiert und das empfangene Sendedatenpaket SDP12 wird
zwischengespeichert.
Nach dem Sendedatenpaket SDP12 wird kein weiteres Sendedaten
paket empfangen. 60 ms nach Empfang von SDP12 wird das SDP11
als endgültig fehlend markiert, da der Zeitraum, in dem es
als vorläufig fehlend markiert war, den eingestellten Parame
ter T = 60 ms erreicht. Das Sendedatenpaket SDP12 wird dann
abgearbeitet und aus dem Zwischenspeicher ZSR gelöscht.
Auf diese Weise wird hier in vorteilhafter Weise erreicht,
daß die Sendedatenpakete SDP1, SDP2, SDP3, SDP4, SDP5, SDP6
sowie SDP8, SDP9, SDP10 in der ursprünglichen Sendereihenfol
ge abgearbeitet werden und deshalb alle ihnen vollständig
enthaltenen Datenpakete wiederhergestellt und von übergeord
neten Einheiten weiterverarbeitet werden können ohne das der
Empfang durch das Ausbleiben des Empfangs der Sendedatenpake
te SDP7 und SDP11 nachhaltig gestört wird.
Im folgenden wird die Summe zweier Zahlen A und B in Modulo-
Rechnung (z. B. Modulo 128) wie folgt eingeführt:
Summe = (A + B) mod 128.
Summe = (A + B) mod 128.
(100 + 27) = 127
(100 + 28) = 0
(100 + 29) = 1
(13 + 127) = 12
(100 + 28) = 0
(100 + 29) = 1
(13 + 127) = 12
Die Differenz zweier Zahlen A und B in Modulo-Rechnung wird
dann (z. B. für Modulo 128) wie folgt berechnet:
Differenz = (A - B + 128) mod 128.
Differenz = (A - B + 128) mod 128.
127 - 28 = 99
28 - 127 = 29
28 - 127 = 29
X mod Y bezeichnet den Rest der ganzzahligen Division von X
durch Y. Hier gilt dabei X = (A+B) und Y = 128.
Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Modulo-
Rechnung trivial:
Beim Empfang der Sendedatenpakete SDP2 und SDP3 werden deren
Sequenznummern SN = 2, 3 mit der Sequenznummer SN = 5 des Sendeda
tenpakets SDP5 (letzte empfangene Sequenznummer und noch
nicht als fehlend markierte Sequenznummer) verglichen; damit
bleibt das Ergebnis der Modulo-Differenzbildung 5 - 2 = 3
bzw. 5 - 3 = 2 unter dem vorgegebenen Maximum D = 4.
Bei Empfang des Sendedatenpakets SDP12 wird die Differenz
zwischen deren Sequenznummer SN = 12 und der Sequenznummer
SN = 7 des Sendedatenpakets SDP7 gebildet; die Modulo-
Differenz 12 - 7 = 5 übersteigt D = 4; damit wird das Sende
datenpaket SDP7 als endgültig fehlend markiert.
Weniger triviale Beipiele treten erst auf, wenn es bereits
mehr als 128 Sendedatenpakete SDP1, mit i<128, während der
Übertragung gab; wenn dann z. B. das letzte nicht fehlende
Sendedatenpaket beispielsweise die Sequenznummer SN = 3 trägt
und es fehlte ein Sendedatenpaket mit der Sequenznummer SN =
126, dann ergibt die Differenz zwischen 3 und 126 nach obiger
Modulo-Rechnungsvorschrift folgendes: 3-126 + 128 = 5. Das
Sendedatenpaket mit der Sequenznummer SN = 126 würde aufgrund
des Vergleiches mit D = 4 also als endgültig fehlend gekenn
zeichnet werden.
Allgemein betrachtet kann somit der erfindungsgemäße Daten
austausch von einer festgelegten Reihenfolge von Datenpaketen
zwischen der Sendeeinheit mindestens einer ersten Komponente
eines Funkkommunikationssystems und einer Empfangseinheit
mindestens einer zweiten Komponente erfolgen. Insbesondere
weist das jeweilige Funkkommunikationssystem mindestens eine
derart zum Datenaustausch ausgebildete Sende- und/oder Emp
fangseinheit in mindestens einem Mobilfunkgerät sowie in min
destens einer weiteren Funknetzwerkkomponente wie z. B. einem
weiteren Mobilfunkgerät, Basisstation, Funknetzwerkkontroll
einheit oder dergleichen auf. Insbesondere können dabei die
jeweilige Sende-/Empfangseinheit durch Hardware und/oder
durch Softwareapplikationen realisiert sein.
Die Sendedatenpakete können nach dem erfindungsgemäßen Daten
übertragungsverfahren zwischen mindestens einer Sendeeinheit
und mindestens einer Empfangseinheit vorzugsweise in einem
GSM (global system for mobile communications), GPRS (general
radio packet service), EDGE (enhanced data rates for GSM evo
lution), oder UMTS (universal mobile telecommunication sys
tem)- Funkkommunikationssystem übertragen werden.
Das erfindungsgemäße Datenaustauschverfahren eignet sich ins
besondere für solche Übertragungsschnittstellen zwischen min
destens einer Sendeeinheit und mindestens einer Empfangsein
heit, über die keine Rückmeldung von der Empfänger- zur Sen
deeinheit über eingetroffene Datenpakete erfolgt wie z. B. im
unacknowledged Mode von UMTS.
Claims (10)
1. Datenübertragungsverfahren, wobei mit mindestens einer
Sendeeinheit (UE1) den zu übertragenden Sendedatenpaketen
(SDP0, SDP1, SDP2) vor der Datenübertragung über eine Daten
übertragungsverbindung (LS1) jeweils eine Sequenznummer (SN0,
SN1, SN3) hinzugefügt wird, die die Sendereihenfolge der Sen
dedatenpakete (SDP0, SDP1, SDP2) repräsentiert, und wobei mit
mindestens einer Empfangseinheit (BS1, RNC1) nach Empfang der
Sendedatenpakete deren jeweilige Sequenznummer (SN0, SN1,
SN2) ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Empfangseinheit (BS1, RNC1) durch Vergleich der
Sequenznummer des jeweilig neu empfangenen Sendedatenpakets
mit den Sequenznummern zuvor empfangener Sendedatenpakete er
mittelt wird, ob Sendedatenpakete, die in der Sendereihenfol
ge vor dem jeweilig empfangenen Sendedatenpaket liegen, noch
nicht empfangen und abgearbeitet wurden, und daß diese Sende
datenpakete als vorläufig fehlend markiert und zur Auswertung
bereitgestellt werden.
2. Datenübertragungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Sendeeinheit (UE1) den zu übertragenden Sendeda
tenpaketen (SDP0, SDP1, SDP2) vor der Datenübertragung über
die Datenübertragungsverbindung (LS1) jeweils eine Sequenz
nummer (SN0, SN1, SN3) in einem Kontrolldatenkopf hinzugefügt
wird.
3. Datenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abarbeitung der empfangenen Sendedatenpakete solange
verschoben wird, bis alle diese in der Sendereihenfolge vor
dem jeweilig empfangenen Sendedatenpaket liegenden Sendeda
tenpakete entweder empfangen und abgearbeitet oder als end
gültig fehlend markiert worden sind.
4. Datenübertragungsverfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sendedatenpaket als endgültig fehlend markiert wird,
wenn die ihm zugeordnete Sequenznummer eine maximale Diffe
renz (D) zu der Sequenznummer des zuletzt empfangenen und vor
dem Empfang noch nicht als vorläufig oder endgültig fehlend
markierten Sendedatenpaketes übersteigt.
5. Datenübertragungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Differenzberechnung eine Modulo-Rechnung zugrundege
legt wird.
6. Datenübertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 3 mit
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sendedatenpaket als endgültig fehlend markiert wird,
wenn das jeweilig empfangsseitig erwartete Sendedatenpaket
für eine bestimmte Zeit (T) als vorläufig fehlend markiert
worden ist.
7. Datenübertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 4 mit
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Aufbau oder während des Aufbaus der Datenübertra
gungsverbindung (LS1) die Parameter für die Differenz (D) und
/ oder Fehlzeit (T) von einer der Datenübertragung übergeord
neten Einheit an die Empfängereinheit übertragen werden.
8. Datenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sendedatenpakete (SDP0, SDP1, SDP2) zwischen mindes
tens einer Sendeeinheit und mindestens einer Empfangseinheit
in einem GSM (global system for mobile communications), GPRS
(general radio packet service), EDGE (enhanced data rates for
GSM evolution), oder UMTS (universal mobile telecommunication
system)- Funkkommunikationssystem übertragen werden.
9. Sende- und/oder Empfangseinheit, die zur Durchzuführung
des Datenübertragungsverfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgebildet ist.
10. Funkkommunikationssystem, das mindestens eine Sende-
und/oder Empfangseinheit nach Anspruch 9 in mindestens einem
Mobilfunkgerät (UE1) sowie mindestens einer weiteren Funk
netzwerkkomponente (RLC1) aufweist.
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