DE10107040A1 - Kraftfahrzeug-Schalldämpfer - Google Patents
Kraftfahrzeug-SchalldämpferInfo
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Abstract
Ein Schalldämpfer für die Abgasanlage eines verbrennungsmotorisch angetriebenen Kraftfahrzeugs umfaßt ein Gehäuse mit einem aus einem zweilagigen Blech gefertigten Mantel (1). Zwischen dem Innenblech (8) und dem Außenblech (7) des Mantels (1) besteht ein durch Abstandshalter definierter Luftringspalt (12). In dem Innenblech (8) oder in dem Außenblech (7) ist mindestens ein Entlüftungsloch (13) vorgesehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalldämpfer
für die Abgasanlage eines verbrennungsmotorisch ange
triebenen Kraftfahrzeugs, umfassend ein Gehäuse mit ei
nem aus einem zweilagigen Blech gefertigten Mantel.
Die Gehäusemäntel von modernen Kraftfahrzeugschall
dämpfern werden vielfach aus einem zweilagigen Blech
hergestellt, dessen einzelne Lagen aus unterschied
lichem Material bestehen. Während die äußere, für die
mechanische Festigkeit ausgelegte Lage zumeist aus
einem Baustahl besteht, wird zur Herstellung der Innen
lage, die dem stark korrosiven Abgas-Kondensat ausge
setzt ist, Edelstahl verwendet. Trotz des mit dem zwei
lagigen Aufbau des Gehäusemantels verbundenen Aufwands
ist eine solche Bauweise noch immer kostengünstiger als
die Herstellung eines funktionsgleichen Schalldämpfers
mit einem einlagigen, aus Edelstahl bestehenden Ge
häusemantel. Dies hängt mit den extremen Preisunter
schieden für Edelstahl einerseits und Baustahl anderer
seits zusammen.
Ein bei bekannten Kraftfahrzeugschalldämpfern mit einem
aus einem zweilagigen Blech gefertigten Mantel immer
wieder zu beobachtendes Problem ist die Verformung des
(relativ dünnwandigen) Innenblechs in das Innere des
Schalldämpfers hinein kurzfristig nach der Inbetrieb
nahme des Kraftfahrzeugs.
Hieraus leitet sich die der vorliegenden Erfindung zu
grundeliegende Aufgabenstellung ab, die darin besteht,
einen Schalldämpfer der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, bei dem auch bei einer besonders dünnwandigen
Ausführung des Innenblechs dieses seine ursprüngliche
Form im Betrieb des Kraftfahrzeugs zuverlässig beibe
hält.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfin
dung dadurch, daß zwischen dem Innenblech und dem
Außenblech des Mantels ein durch Abstandshalter defi
nierter Luftringspalt besteht, wobei in dem Innenblech
oder in dem Außenblech mindestens ein Entlüftungsloch
vorgesehen ist. Von besonderer Bedeutung für den er
findungsgemäßen Schalldämpfer ist somit, daß das Innen
blech und das Außenblech des Gehäusemantels über geeig
nete Abstandshalter großflächig auf einem solchen Ab
stand zueinander gehalten werden, daß ein zumindest im
wesentlichen in Umfangsrichtung durchgehender, ununter
brochener Luftringspalt zwischen den beiden Lagen des
Mantels entsteht, welcher über mindestens ein in dem
Innenblech oder aber dem Außenblech angeordnetes Ent
lüftungsloch zum Inneren des Schalldämpfers bzw. in die
Umgebung belüftet ist. Die erfindungsgemäß vorgesehenen
Abstandshalter sorgen somit insbesondere auch in
Bereichen starker Krümmung, wie sie bei typischen ova
len Schalldämpfern vorkommen, für die Möglichkeit eines
Gasaustausches zwischen den beiden Blechen. Dies ist
ein bedeutender Aspekt des erfindungsgemäßen Schall
dämpfers gegenüber bekannten Schalldämpfern mit einem
aus einem zweilagigen Blech gefertigten Gehäusemantel.
Bei letzteren war insbesondere bei einem ovalen Quer
schnitt durch die besonders feste Anlage des Innen
blechs an dem Außenblech in den Bereichen starker Krüm
mung der untere Bereich jedenfalls dann, wenn in diesem
Bereich weder im Innenblech noch im Außenblech ein Ent
lüftungsloch vorgesehen war, hermetisch abgekapselt.
Dies wird verantwortlich gemacht dafür, daß es nach Inbetriebnahme
des Schalldämpfers aufgrund der hohen Be
triebstemperaturen zu einer Verdampfung zwischen den
beiden Lagen eingeschlossener Rückstände aus dem Ferti
gungsprozeß (Öl, Wasser, Emulsionen oder dergleichen)
und infolge hiervon zu einer starken Druckentwicklung
mit der weiter oben beschriebenen Konsequenz der Ver
formung des Innenblechs in das Innere des Schall
dämpfers hinein kam. Die Anordnung von Entlüftungs
löchern in der unteren Hälfte des Schalldämpfers hätte
indessen zu anderen gravierenden Problemen geführt, in
dem - bei Anordnung des mindestens einen Entlüftungs
loches in dem Innenblech - stark korrosives Kondensat
an das nicht korrosionsfeste Außenblech gelangt wäre
bzw. - bei Anordnung des mindestens einen Entlüftungs
lochs im Außenblech - salzhaltiges Spritzwasser durch
das betreffende Entlüftungsloch zwischen das Innenblech
und das Außenblech gelangt wäre und dort, begünstigt
durch die hohen Temperaturen, zu schnell voran
schreitenden Korrosionsschäden geführt hätte.
In Anwendung der vorliegenden Erfindung kann indessen
das mindestens eine in dem Innenblech oder aber in dem
Außenblech vorgesehene Entlüftungsloch insbesondere im
Hinblick auf die Salzwasser- und Kondensatproblematik
optimiert angeordnet werden. Konkret heißt dies, daß
bei geeigneter Ausführung des Schalldämpfers durch den
erfindungsgemäß vorgesehenen, durch die Abstandshalter
gewährleisteten Luftringspalt bereits ein einziges in
dem Innenblech oder aber in dem Außenblech angeordnetes
Entlüftungsloch ausreichend ist, um Gase, die an belie
biger Stelle zwischen den beiden Blechen durch ver
dampfende Fertigungsrückstände entstehen, abzuführen.
Jenes Entlüftungsloch kann dabei, sofern es in dem
Außenblech vorgesehen wird, an einer spritzwassergeschützen
Position angeordnet sein; und wird jenes Ent
lüftungsloch im Innenblech vorgesehen, so kann es im
Bereich der oberen Hälfte des Schalldämpfers angeordnet
werden, so daß das Eindringen von Kondensat durch jenes
Entlüftungsloch zwischen das Innenblech und das Außen
blech ausgeschlossen ist. Auch wirkt sich der Umstand,
daß in Anwendung der vorliegenden Erfindung im allge
meinen ein einziges Entlüftungsloch ausreicht, um den
gesamten Zwischenraum zwischen dem Innenblech und dem
Außenblech zu belüften, vorteilhaft dahingehend aus,
daß die Fläche, durch die im Falle der Anordnung des
Entlüftungslochs im Außenblech Spritzwasser hindurch
zwischen das Innenblech und das Außenblech gelangen
kann, minimal ist.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen, den Luftringspalt de
finierenden Abstandshalter können gemäß einer bevor
zugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung in Form
einer Oberflächenstruktur des Innenblechs ausgeführt
sein. Dies ist zwar besonders günstig, hingegen keines
wegs zwingend. So kommt beispielsweise auch die Ausfüh
rung der Abstandshalter in Form einer Oberflächenstruk
tur des Außenblechs in Betracht. Auch können sowohl das
Innenblech wie das Außenblech zur Herstellung entspre
chender Abstandshalter eine geeignete Oberflächenstruk
tur aufweisen. Eine weitere Möglichkeit der Realisie
rung der erfindungsgemäß vorgesehenen Abstandshalter
besteht darin, zwischen das Innenblech und das Außen
blech eine entsprechend strukturierte Zwischenlage ein
zufügen, beispielsweise in Form eines Drahtgeflechts.
All diese weiteren Möglichkeiten ändern indessen nichts
daran, daß sich unter Herstellungsgesichtspunkten die
Ausführung der Abstandshalter in Form einer Oberflächenstruktur
des Innenblechs als besonders günstig er
weist.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Oberflä
chenstruktur punktuelle Erhöhungen des Innenblechs bzw.
des Außenblechs umfaßt. Dies gewährleistet vergleichs
weise große Kanäle zwischen den Berührungspunkten des
Innenblechs und des Außenblechs, durch die hindurch
verdampfende Reststoffe zu dem Entlüftungsloch gelangen
und durch dieses entweichen können. Die Höhe der vor
stehend angegebenen Erhöhungen beträgt besonders bevor
zugt zwischen dem 0,5-fachen und dem zweifachen Wert
der Dicke des betreffenden Blechs. Dabei sind die Er
höhungen besonders bevorzugt gleichmäßig über das be
treffende Blech verteilt. Ihre Ausdehnung ist so ge
wählt, daß sie besonders bevorzugt zwischen 2% und
20% der Oberfläche des betreffenden Blechs ausmachen.
Mit besonders großem Vorteil läßt sich die vorliegende
Erfindung realisieren bei einem solchen Schalldämpfer
der gattungsgemäßen Art, dessen Mantel aus einem ebenen
zweilagigen Blechzuschnitt gewickelt ist. Gegenüber
Schalldämpfern in Halbschalenbauweise kommt hier der
Vorteil der vollumfänglichen Verbindung des Bereichs
zwischen den beiden Blechen durch den durchgehenden
Luftringspalt besonders zum Tragen.
Es versteht sich, daß über die Länge des Schalldämpfers
mehrere der vorstehend erläuterten Luftringspalte ange
ordnet sein können, die nicht notwendigerweise mitein
ander in Verbindung stehen müssen. In diesem Falle wäre
jeder der isolierten Luftringspalte über ein eigenes
Belüftungsloch zu belüften.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand ei
nes in der Zeichnung veranschaulichten bevorzugten Aus
führungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 leinen schematischen Querschnitt durch einen Ab
gasschalldämpfer nach der vorliegenden Erfin
dung,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch den Ab
gasschalldämpfer nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Innenblech des Gehäuses
des Schalldämpfers nach den Fig. 1 und 2.
Der in der Zeichnung veranschaulichte Schalldämpfer um
faßt ein Gehäuse mit einem Mantel 1 und zwei endseitig
angeordneten Abschlußböden 2. Der Innenraum 3 des
Schalldämpfers ist durch zwei Trennböden 4 in insgesamt
drei Funktionskammern unterteilt. In die mittlere Funk
tionskammer münden dabei ein den zuströmseitigen Ab
schlußboden und den benachbarten Trennboden durch
setzendes Abgaszuströmrohr 5 und ein den abströmseiti
gen Abschlußboden und dem benachbarten Trennboden
durchsetzendes Abgasabströmrohr 6.
Der Schalldämpfer weist einen ovalen Querschnitt auf.
Der Mantel 1 des Gehäuses ist aus einem ebenen, zweila
gigen Blechzuschnitt gewickelt. Das Außenblech 7 ist
relativ dickwandig ausgeführt; es besteht aus Baustahl.
Demgegenüber ist das Innenblech 8 relativ dünnwandig
ausgeführt; es besteht aus Edelstahl.
Das Innenblech 8 weist eine Oberflächenstruktur in Form
von gleichmäßig über das Blech verteilt angeordneten
punktförmigen Noppen 9 auf. Jene Noppen 9, die sich
etwa um die Stärke des Innenblechs 8 nach außen gegenüber
dem übrigen Innenblech 10 erheben, bilden Ab
standshalter 11, durch welche das Innenblech 8 und das
Außenblech 7 zur Bildung eines Luftringspalts 12 auf
einen definierten Abstand zueinander gebracht werden.
Der Luftringspalt 12 umgibt das Innenblech 8 über des
sen gesamte Umfangsfläche. Er ist über ein in dem In
nenblech 8 vorgesehenes, in dem oberen Scheitelbereich
angeordnetes Entlüftungsloch 13 in das Innere 3 des
Schalldämpfers hinein entlüftet. Alternativ hierzu käme
eine Entlüftung des Luftringspalts 12 in die Umgebung
über ein in dem Außenblech 7 angeordnetes Entlüftungs
loch in Betracht. Es versteht sich, daß im Bereich der
Stirnkanten 14 des Schalldämpfers der Luftringspalt 12
durch geeignete Maßnahmen dicht verschlossen ist, bei
spielsweise durch Bördelnähte, welche die Abschlußböden
2 und das Außenblech 7 des Gehäusemantels 1 miteinander
verbinden.
Claims (8)
1. Schalldämpfer für die Abgasanlage eines verbren
nungsmotorisch angetriebenen Kraftfahrzeugs, umfas
send ein Gehäuse mit einem aus einem zweilagigen
Blech gefertigten Mantel (1), mit den folgenden
Merkmalen:
- - Zwischen dem Innenblech (8) und dem Außenblech (7) des Mantels (1) besteht ein durch Abstandshalter (11) definierter Luftringspalt (12);
- - in dem Innenblech (8) oder in dem Außenblech (7) ist mindestens ein Entlüftungsloch (13) vorgesehen.
2. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß genau ein Entlüftungsloch (13) vorgesehen ist.
3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Entlüftungsloch (13) in der
oberen Hälfte des Innenblechs (8) bzw. des Außen
blechs (7) angeordnet ist.
4. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandshalter (11) in Form einer Ober
flächenstruktur des Innenblechs (8) ausgeführt sind.
5. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandshalter (11) in Form einer Ober
flächenstruktur des Außenblechs (7) ausgeführt sind.
6. Schalldämpfer nach Anspruch 4 oder Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenstruktur punktuelle Erhöhungen
(9) des Innenblechs (8) bzw. des Außenblechs (7) um
faßt.
7. Schalldämpfer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der Erhöhungen (9) zwischen dem 0,5-
fachen und dem 2-fachen Wert der Dicke des betref
fenden Blechs (7, 8) beträgt.
8. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (1) aus einem ebenen zweilagigen
Blechzuschnitt gewickelt ist.
Priority Applications (2)
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