DE10106971A1 - Arzneimittelformulierung die einen muskarinischen Agonisten enthält - Google Patents
Arzneimittelformulierung die einen muskarinischen Agonisten enthältInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine neue Arzneimittelformulierung, enthaltend den muskarinischen Agonisten Talsaclidin und Verfahren zu deren Herstellung.
Description
Die Erfindung betrifft eine neue Arzneimittelformulierung enthaltend den
muskarinischen Agonisten Talsaclidin und Verfahren zu deren Herstellung.
Talsaclidin (Wal2014) ist als muskarinischer Agonist eine Verbindung mit
pharmakologisch wertvollen Eigenschaften. Muskarinische Agonisten können
beispielsweise bei der Behandlung der Alzheimerschen Krankheit einen hohen
therapeutischen Nutzen entfalten. Talsaclidin 1' weist die folgende chemische
Struktur auf:
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine oral applizierbare pharmazeutische
Formulierung bereitzustellen, die den Wirkstoff Talsaclidin relativ rasch und
vollständig freisetzt. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Formulierung bereitzustellen, die durch eine gute Handhabbarkeit während des
Herstellprozesses gekennzeichnet ist und dadurch die technische Herstellung in
reproduzierbarer Art und Weise bei gleichbleibend hoher Qualität erlaubt.
Vorstehend genannte Aufgaben werden durch die im Folgenden detailliert
beschriebene Formulierung gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Talsaclidin 1' enthaltende Tablette, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus einem den Wirkstoff Talsaclidin enthaltenden Kern und
einen diesen Kern ummantelnden Filmüberzug besteht. Die erfindungsgemäße
Tablette kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Filmtablette
bezeichnet werden.
Der Wirkstoff Talsaclidin liegt in der erfindungsgemäßen Formulierung vorzugsweise
in Form eines physiologisch verträglichen Säureadditionssalzes 1 vor. Als
physiologisch verträgliche Säureadditionssalze werden erfindungsgemäß
pharmazeutisch verträgliche Salze verstanden, die ausgewählt aus den Salzen der
Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Methansulfonsäure, Essigsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Milchsäure,
Zitronensäure, Weinsäure und Maleinsäure sind. Gegebenenfalls können zur
Herstellung der Salze auch Mischungen der vorgenannten Säuren eingesetzt
werden. Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Salze des Talsaclidins ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat, Phosphat, Fumarat
und Methansulfonat. Besonders bevorzugt sind die Salze ausgewählt aus
Hydrochlorid, Hydrobromid und Fumarat, wobei dem Talsaclidinfumarat
erfindungsgemäß die größte Bedeutung zukommt. Der Wirkstoff kann
gegebenenfalls in Form eines Hydrats vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt wird
das Talsaclidin allerdings in einer wasserfreien Form zugesetzt. Vorzugsweise wird
der Wirkstoff in kristalliner, unvermahlener Form oder stiftvermahlener Form,
bevorzugt allerdings in unvermahlener Form eingesetzt. Besonders bevorzugt wird
Wirkstoff in unvermahlener Form verwendet, bei dem die Teilchengrößenverteilung
innerhalb folgender Grenzen liegt: D10 ≦ 20 µm, D50 ≦ 10-80 µm, D90 ≦ 300 µm.
Besonders bevorzugt liegt die Teilchengrößenverteilung des in die
erfindungsgemäße Formulierung eingesetzten Wirkstoffs in folgenden Bereichen:
D10 ≦ 5-15 µm, D50 ≦ 25-75 µm, D90 ≦ 275 µm. Bei den vorstehend genannten
Zahlenangaben für D10, D50 und D90 in µm (Mikrometer) handelt es sich um die
Teilchengrößenbereiche innerhalb derer eine Durchgangssumme, von 10 Volumen-
%, 50 Volumen-% bzw. 90 Volumen-% der gemessenen Partikel (kumulative
Volumenverteilung) erreicht wird. Diese Werte wurden mit dem Verfahren der
Laserdiffraktometrie bestimmt, im vorliegenden Fall speziell unter Anwendung einer
sogenannten Trockendispergierung bei 2 bar Dispersionsdruck sowie einer
Brennweite f = 500 mm, z. B. mit Hilfe eines Sympatec/RODOS Gerätes. Diese
Methodik ist im Stand der Technik bekannt.
Wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf Salze des Talsaclidins Bezug
genommen, wird dies durch die Bezeichnung 1 kenntlich gemacht. Ein explizite
Bezugnahme auf die Base Talsaclidin erfolgt dagegen durch Verwendung der
Bezeichnung 1'.
Bezogen auf die Gesamtmasse des Kerns der erfindungsgemäßen Filmtabletten ist
Talsaclidin 1' erfindungsgemäß zu 0,5 bis 25-Gew%, bevorzugt 0,7 bis 20-Gew%,
besonders bevorzugt etwa 0,9 bis 15 Gew% enthalten. Besonders bevorzugt liegt
der Anteil von 1' zwischen 9 und 14-Gew% bezogen auf die Gesamtmasse des
Kerns. Wird Talsaclidin beispielsweise in Form des erfindungsgemäß bevorzugten
Salzes 1 Talsaclidinfumarat in die erfindungsgemäße Formulierung eingesetzt, liegt
der Anteil an 1 bezogen auf die Gesamtmasse des Kerns der erfindungsgemäßen
Filmtabletten erfindungsgemäß zwischen etwa 0,85 bis 43-Gew%, bevorzugt
zwischen etwa 1,2 bis 34-Gew%, besonders bevorzugt zwischen etwa 1,5 bis 26 Gew%
enthalten. Besonders bevorzugt liegt der Anteil von 1 im Falle von
Talsaclidinfumarat zwischen etwa 15 und 24-Gew% bezogen auf die Gesamtmasse
des Kerns.
Der Kern der erfindungsgemäßen Arzneimittelformulierung enthält neben dem
Wirkstoff ferner wenigstens einen Hilfsstoff als Füllstoff/Trockenbindemittel.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommt dabei modifizierter Lactose,
insbesondere sprühgetrockneter Lactose als Hilfsstoff eine besondere Bedeutung
zu. Dieser Hilfsstoff hat sich bei der erfindungsgemäßen Formulierung als besonders
vorteilhaft erwiesen. Ein bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft daher
eine Talsaclidin enthaltende Filmtablette, die im Kern neben dem Wirkstoff
modifizierte Lactose, insbesondere sprühgetrocknete Lactose, besonders bevorzugt
sprühgetrocknetes Lactosemonohydrat als Hilfsstoff enthält.
Unter spühgetrockneter Lactose ist solche Lactose zu verstehen, die durch
Sprühagglomeration bei der Sprühtrocknung einer Suspension von α-
Lactosemonohydratkristallen in einer wässrigen Lactose-Lösung entsteht. Durch den
Sprühtrocknungsprozeß resultiert ein frei fließendes Pulver mit zur
Direkttablettierung geeigneter Granulometrie (beispielsweise 80-100% < 250 µm) und
einem amorphen Anteil von beispielsweise 5-25%, der für das hohe
Bindevermögen von sprühgetrockneter Lactose verantwortlich ist.
Erfindungsgemäß liegt das Gewichtsverhältnis zwischen den im Kern der
Filmtablette enthaltenen Komponenten modifizierte Lactose, bevorzugt
sprühgetrocknete Lactose zu Wirkstoff 1' in einem Bereich von etwa 1 : 1 bis etwa
70 : 1. Vorzugsweise liegt das Verhältnis von modifizierter, bevorzugt
sprühgetrockneter Lactose zu 1' in einem Bereich von etwa 1,5 : 1 bis etwa 35 : 1,
besonders bevorzugt in einem Bereich von etwa 2 : 1 bis etwa 8 : 1. Bevorzugt liegt der
Gewichtsanteil der modifizierten, bevorzugt sprühgetrockneten Lactose bezogen auf
die Gesamtmasse des Kerns der erfindungsgemäßen Filmtablette in einem Bereich
von etwa 20-70 Gew%, bevorzugt zwischen etwa 30-60 Gew%.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette kann neben modifizierter, bevorzugt
sprühgetrockneter Lactose und Wirkstoff ferner weitere Hilfsstoffe bzw. Füllstoffe
enthalten. Erfindungsgemäß bevorzugt können solche Verbindungen eingesetzt
werden, die als Trockenbindemittel fungieren können. Erfindungsgemäß bevorzugte
Trockenbindemittel sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Pulvercellulose, mikrokristalline Cellulose, Stärke, Povidon, Cellulosederivaten und
Gemische dieser Verbindungen. Bevorzugt sind als Bindemittel Pulvercellulose und
/oder microkristalline Cellulose, besonders bevorzugt mikrokristalline Cellulose
enthalten. Wird eines der vorstehend genannten Bindemittel der erfindungsgemäßen
Formulierung zugesetzt, so beträgt das Gewichtsverhältnis von modifizierter,
bevorzugt sprühgetrockneter Lactose zu Bindemittel bevorzugt etwa 5 : 1 bis etwa 1 : 4,
bevorzugt etwa 4 : 1 bis etwa 1 : 3, besonders bevorzugt etwa 3 : 1 bis 1 : 2.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis von
sprühgetrockneter Lactose zu Bindemittel in einem Bereich von etwa 2 : 1 bis etwa
1 : 1.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette kann neben vorstehend genannten
Bestandteilen ferner Zerfallsmittel enthalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
können diese Zerfallsmittel gegebenenfalls auch als Sprengmittel bezeichnet
werden. Diese sind erfindungsgemäß bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Natriumstärkeglykolat, Crospovidon, Croscarmellose, Natrium
carboxymethylcellulose, getrocknete Maisstärke und Gemische davon. Besonders
bevorzugt gelangen im Rahmen der vorliegenden Erfindung Natriumstärkeglykolat,
Crospovidon und Croscarmellose, bevorzugt Natriumstärkeglykolat zur Anwendung.
Werden vorstehend genannte Zerfallsmittel verwendet, liegt ihr Gewichtsanteil
bezogen auf die Gesamtmasse des Kerns der erfindungsgemäßen Filmtablette
bevorzugt in einem Bereich von etwa 1-10 Gew%, besonders bevorzugt bei etwa 3
-8 Gew%.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette kann als weitere Bestandteile ferner
Fließregulierungsmittel enthalten. Als Fließregulierungsmittel kommen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung beispielsweise in Betracht Siliciumdioxid, Talkum und
Magnesiumstearat. Erfindungsgemäß bevorzugt wird Siliciumdioxid verwendet,
besonders bevorzugt in kolloidaler, hochdisperser Form. Werden vorstehend
genannte Fließregulierungsmittel verwendet, liegt ihr Gewichtsanteil bezogen auf die
Gesamtmasse des Kerns der erfindungsgemäßen Filmtablette bevorzugt in einem
Bereich von etwa 0,1-5 Gew%, bevorzugt bei etwa 0,3-2 Gew%, besonders
bevorzugt zwischen 0,4 und 1,5 Gew%.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette kann als weitere Bestandteile ferner
Fließ-, Schmier- und Trennmittel enthalten. Hierzu kommen im Rahmen der
vorliegenden Erfindung beispielsweise in Betracht Stearinsäure, Magnesiumstearat,
Natrium-Stearylfumarat, Glyceroltribehenat und Gemische davon. Erfindungsgemäß
bevorzugt werden Stearinsäure und Magnesiumstearat verwendet. Der
Gewichtsanteil bezogen auf die Gesamtmasse des Kerns der erfindungsgemäßen
Filmtablette liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 0,1-5 Gew%, bevorzugt bei
etwa 0,5-3 Gew%, besonders bevorzugt bei etwa 1-2 Gew%. Eine besonders gute
Formentrennwirkung bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Filmtabletten wird
erzielt, wenn Magnesiumstearat in einer Menge von wenigstens 1,0 Gew%,
bevorzugt etwa 1,5 Gew% verwendet wird.
Der den Kern der erfindungsgemäßen Filmtabletten umschließende Film oder
Filmüberzug enthält als einen wesentlichen Bestandteil einen Filmbildner, der
ausgewählt ist aus Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und
Poly(ethylacrylat)methylmethacrylat, letzteres beispielsweise in Form von Eudragit
NE 30 D. Alternativ dazu können ferner beispielsweise Eudragit RL 30 D oder auch
Eudragit E 12.5 zum Einsatz gelangen. Vorstehend genannte Bestandteile können
gegebenenfalls auch in Form ihrer Gemische zur Anwendung gelangen. Bevorzugte
Filmbildner sind Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, wobei
Hydroxypropylmethylcellulose und Hydroxypropylcellulose erfindungsgemäß als
Filmbildner besonders bevorzugt sind. Vorstehend aufgeführte Filmbildner können
allein oder in Form ihrer Gemische zur Anwendung gelangen. Wird lediglich eine der
vorstehend genannten Filmbildner verwendet, so kommt im Rahmen der
vorliegenden Erfindung in diesem Zusammenhang der Hydroxypropylmethylcellulose
ein besondere Bedeutung zu. Der Gewichtsanteil an Filmbildner bezogen auf die
Gesamtmasse des Filmüberzugs der erfindungsgemäßen Filmtablette liegt
bevorzugt in einem Bereich von etwa 20-95 Gew%, bevorzugt 30-90 Gew%.
Der Filmüberzug kann als weitere Bestandteile Emulgatoren und Weichmacher, wie
beispielsweise Polyethylenglycol, Glycerin und Propylenglykol, gegebenenfalls in
form ihrer Gemische enthalten. Bevorzugt gelangen Polyethylenglycole als
Weichmacher zur Anwendung. Ohne den Gegenstand der Erfindung darauf zu
beschränken seien als besonders bevorzugte Polyethylenglycole beispielsweise
genannt Polyethylenglycol 400 und Polyethylenglycol 6000. Der Gewichtsanteil an
Weichmacher bezogen auf die Gesamtmasse des Filmüberzugs der
erfindungsgemäßen Filmtablette liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 1-30 Gew%,
bevorzugt 3-25 Gew%, besonders bevorzugt bei 5-15 Gew%.
Der Filmüberzug der erfindungsgemäßen Filmtablette kann ferner Farbpigmente und
Pigmentierhilfsstoffe enthalten. Beispielsweise seien genannt Eisenoxid, Titandioxid,
Talkum und deren Gemische.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Filmtablette kann beispielsweise wie
nachfolgend beschrieben vorgegangen werden.
In einem geeigneten Freifallmischer wird der Hilfsstoff sprühgetrocknete Lactose
gemeinsam mit dem Wirkstoff 1 vermischt. Die daraus erhaltene
Wirkstoffvormischung wird anschließend in einer geeigneten Siebmaschine
gemischt. Dadurch wird der Anteil eventuell in das Herstellverfahren eingesetzter
gröberer Wirkstoffpartikel reduziert. Je nach Partikelgröße der eingesetzten
Verbindung 1 kann auf die Herstellung dieser Vormischung mit anschließendem
Siebvorgang auch verzichtet werden.
Zu dieser Wirkstoffvormischung wird in einem weiteren Verfahrensschritt weiterer
Hilfsstoff zugesetzt. Dabei kann neben derm Zusatz der sprühgetrockneten Lactose
auch die Zugabe eines oder mehrerer weiterer Hilfsstoff erfolgen. Ferner können
während dieses Verfahrensschritts optionale weitere Formulierungsbestandteile wie
Zerfallhilfsmittel und Fließregulierungsmittel zugesetzt werden. Nach beendetem
Mischvorgang wird die erhaltene Mischung erneut gesiebt. Diese Zwischensiebung
ist der essentielle Schritt zur Erzielung einer Arzneibuch konformen
Gehaltseinheitlichkeit der Mischung. Zu dieser gesiebten Wirkstoffmischung erfolgt
sodann die Zugabe des Fließ-, Scmier- und Trennmittels.
Das so erhaltene Wirkstoff-Hilfstoffgemisch wird anschließend auf einer geeigneten
Tablettenpresse zu den erfindungsgemäßen Filmtablettenkernen verpreßt. Hierbei
sollte die Preßkraft z. B. im Falle von Tablettenkernen, die 36 mg Talsaclidin 1'
enthalten, in einem Bereich von 5-15 kN, bevorzugt 8-12 kN gehalten werden.
Höhere Preßkräfte können zu Tabletten mit verlangsamter Wirkstoff-Freisetzung
führen. Niedrigere Preßkräfte können zu mechanisch instabilen Tabletten führen.
Die Tablettenkerne können unterschiedliche Formate aufweisen, bevorzugt sind
runde biplane oder bikonvexe und ovale oder oblong Formen.
Zur Herstellung der Filmüberzugssuspension werden die jeweils erforderlichen sowie
die optionalen Bestandteile des Filmüberzugs in einem geeigneten Lösemittel
aufgenommen. Erfindungsgemäß bevorzugt wird Wasser als Lösemittel verwendet.
Bei Verwendung von Wasser als Lösemittel liegen die Bestandteile des
Filmüberzugs zum Teil in dispergierter Form vor.
Nach Fertigstellung der Überzugssuspension werden die zuvor erhaltenen
Tablettenkerne in einem geeigneten Coatinggerät in Analogie zu im Stand der
Technik bekannten Coatingverfahren mit dem gewünschten Film überzogen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration erfindungsgemäßerer
Formulierungen. Sie sind lediglich als mögliche, exemplarisch dargestellte
Vorgehensweisen zu verstehen, ohne die Erfindung auf deren Inhalt zu
beschränken.
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 61,287 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 99,363 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 90,450 mg |
Natriumstärkeglykolat | 13,500 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 1,350 mg |
Magnesiumstearat | 4,050 mg |
Total (Kern) | 270,00 mg |
Filmüberzug | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 3,500 mg |
Polyethylenglycol 400 | 0,350 mg |
Titandioxid | 1,750 mg |
Talkum | 1,358 mg |
Eisenoxid (gelb) | 0,042 mg |
Total (Überzug) | 7,000 mg |
Total (Filmtablette) | 277,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 5,11 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 209,09 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,1416 mg |
Polyethylenglycol 6000 | 1,4269 mg |
Titandioxid | 1,5696 mg |
Talkum | 4,5662 mg |
Methacrylsäurecopolymer Eudragit | 1,2843 mg |
Total (Überzug) | 10,000 mg |
Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 10,21 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 203,99 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 20,43 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 193,77 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 40,86 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 173,34 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 51,07 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 163,13 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 61,29 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 152,91 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 81,72 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 132,48 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 102,00 mg |
Natriumstärkeglykolat | 17,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 3,40 mg |
Stearinsäure | 3,40 mg |
Total (Kern) | 340,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 350,000 mg |
Kern | |
Talsaclidinfumarat | 40,86 mg |
Lactosemonohydrat (sprühgetrocknet) | 66,24 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 60,30 mg |
Natriumstärkeglykolat | 9,00 mg |
Sliciumdioxid hochdispers | 0,90 mg |
Stearinsäure | 2,70 mg |
Total (Kern) | 180,00 mg |
Filmüberzug: analog Beispiel 2@ | Total (Filmtablette) | 185,000 mg |
Claims (17)
1. Talsaclidin 1' enthaltende Tablette, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
einem den Wirkstoff Talsaclidin enthaltenden Kern und einen diesen Kern
ummantelnden Filmüberzug besteht.
2. Tablette nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern
ferner den Hilfsstoff modifizierte Lactose, bevorzugt sprühgetrocknete Lactose
enthält.
3. Tablette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Talsaclidin in
Form eines Säureadditionssalzes 1 vorliegt, welches ausgewählt ist aus den
Salzen der Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Methansulfonsäure, Essigsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Milchsäure,
Zitronensäure, Weinsäure und Maleinsäure.
4. Tablette nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern Talsaclidin 1' zu 0,5 bis 25-Gew%, bevorzugt 0,7 bis 20-Gew%
enthält.
5. Tablette nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewichtsverhältnis zwischen den im Kern der Filmtablette enthaltenen
Komponenten modifizierte Lactose zu Wirkstoff 1' in einem Bereich von etwa
1 : 1 bis etwa 70 : 1, vorzugsweise zwischen etwa 1,5 : 1 bis etwa 35 : 1.
6. Tablette nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern ferner ein Trockenbindemittel enthält.
7. Tablette nach einem der Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Kern
das Gewichtsverhältnis von modifizierter Lactose zu Trockenbindemittel im
Bereich von etwa 5 : 1 bis etwa 1 : 4, bevorzugt etwa 4 : 1 bis etwa 1 : 3 liegt.
8. Tablette nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern ferner ein Zerfallsmittel enthält.
9. Tablette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, das der Gewichtsanteil
des Zerfallsmittels bezogen auf die Gesamtmasse des Kerns in einem Bereich
von etwa 1-10 Gew% liegt.
10. Tablette nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern ferner ein Fließregulierungsmittel enthält.
11. Tablette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, das der Gewichtsanteil
des Fließregulierungsmittels bezogen auf die Gesamtmasse des Kerns in
einem Bereich von etwa 0,1-5 Gew% liegt.
12. Tablette nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern ferner Fließ-, Schmier- und Trennmittel enthält.
13. Tablette nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, das der Gewichtsanteil
der Fließ-, Schmier- und Trennmittels bezogen auf die Gesamtmasse des
Kerns in einem Bereich von etwa 0,1-5 Gew% liegt.
14. Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
den Kern der erfindungsgemäßen Filmtabletten umschließende Film als einen
wesentlichen Bestandteil einen Filmbildner, der ausgewählt ist aus
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Poly(ethylacrylat)methylmethacrylat, beispielsweise in Form von Eudragit NE
30 D, Eudragit RL 30 D, Eudragit E 12.5 und Gemische dieser Filmbildner
enthält.
15. Tablette nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet daß der Gewichtsanteil
an Filmbildner bezogen auf die Gesamtmasse des Filmüberzugs der
erfindungsgemäßen Filmtablette in einem Bereich von etwa 20-95 Gew%
liegt.
16. Tablette nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Filmüberzug als weiteren Bestandteil Emulgatoren und Weichmacher
enthält.
17. Tablette nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil
an Weichmacher bezogen auf die Gesamtmasse des Filmüberzugs in einem
Bereich von etwa 1-30 Gew% liegt.
Priority Applications (11)
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