DE10106844A1 - Spreizanker - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Spreizanker (10) mit einem Schaft (12), einem Spreizkonus (16) und einer Spreizhülse (20), die durch Einziehen des Spreizkonus (16) aufspreizbar ist. Zum Aufspreizen ist ein Tellerfederpaket (28) auf den Schaft (12) aufgesetzt. Die Erfindung schlägt vor, das Tellerfederpaket (28) in einem Korb (26) vorgespannt zu halten und beispielsweise durch Eindrücken einer Lochscheibe (38) zwischen Rastelemente (34) des Korbs (26) zu lösen. Nach dem Lösen zieht das Tellerfederpaket (28) über den Schaft (12) den Spreizkonus (16) in die Spreizhülse (20) ein und verankert dadurch den Spreizanker (10) selbsttätig in einem Bohrloch (46).
Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des An
spruchs 1.
Ein derartiger Spreizanker ist bekannt aus der DE 33 31 097. Der bekannte Spreizanker
weist ein Spreizelement und eine Spreizhülse auf, die durch Einziehen des Spreizele
ments in die Spreizhülse aufspreizbar ist. Das Spreizelement des bekannten Spreizan
kers ist als Spreizkonus ausgeführt, das Spreizelement kann allerdings auch eine an
dere Form wie beispielsweise eine Pyramide oder einen Keil aufweisen. Unter Einziehen
des Spreizelements in die Spreizhülse soll auch ein Aufschieben der Spreizhülse auf das
Spreizelement verstanden werden, das ebenso zu einem Aufspreizen der Spreizhülse
führt. Durch Aufspreizen der Spreizhülse ist der Spreizanker in einem Bohrloch
verankerbar. Der bekannte Spreizanker weist ein Federelement auf, der das Spreizele
ment mit einer axialen Kraft in Einziehrichtung in die Spreizhülse beaufschlagt.
Zum Verankern wird der bekannte Spreizanker in ein Bohrloch eingebracht und an
schließend das Spreizelement durch Anziehen einer Mutter oder einer Schraube in die
Spreizhülse eingezogen. Die Spreizhülse wird dadurch aufgespreizt und der Spreizanker
im Bohrloch verankert. Des Weiteren wird durch das Anziehen der Mutter oder Schraube
das Federelement gespannt. Das gespannte Federelement übt eine Axialkraft in Ein
ziehrichtung in die Spreizhülse auf das Spreizelement aus. Verringert sich durch Setz
vorgänge die durch Anziehen der Mutter oder Schraube aufgebrachte axiale Kraft, be
wirkt das Federelement ein Nachspannen des Spreizankers. Von Nachteil ist, dass beim
Aufspreizen der Spreizhülse des bekannten Spreizankers der Federweg zum Spannen
des Federelements zusätzlich zum Einziehweg des Spreizelements in die Spreizhülse
durch Drehen der Mutter oder Schraube zurückgelegt werden muss.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Spreizanker der vorstehend
erläuterten Art so auszubilden, dass sich der Aufspreizweg verkürzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der
erfindungsgemäße Spreizanker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist eine lösbare
Vorspanneinrichtung auf, die das Federelement vorgespannt hält. Zum Verankern wird
der erfindungsgemäße Spreizanker mit dem vorgespannten Federelement in ein
Bohrloch eingebracht und anschließend wird die Vorspanneinrichtung gelöst. Dadurch
kommt das vorgespannte Federelement frei und zieht das Spreizelement in die
Spreizhülse ein. Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein Schrauben zum Aufspreizen der
Spreizhülse nicht erforderlich ist. Der erfindungsgemäße Spreizanker kann schlagend
beispielsweise mit einem Hammer verankert werden. Weiterer Vorteil der Erfindung ist,
dass kein Drehmomentschlüssel zur Verankerung notwendig ist, da sich eine
Aufspreizkraft selbsttätig durch das vorgespannte Federelement einstellt. Weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Spreizankers ist dessen Nachspreizverhalten bei einer
Bohrlocherweiterung beispielsweise in Folge von Rissbildung: Erweitert sich ein
Bohrloch, in welchem der Spreizanker verankert ist, so zieht das Federelement das
Spreizelement weiter in die Spreizhülse ein und spreizt diese weiter auf, so dass sich die
Verankerung nicht lockert.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Korb als Vorspanneinrichtung vor, in dem
das Federelement einliegt und der das Federelement seitlich übergreift und mit Rast
elementen vorgespannt hält. Der Korb kann Arme aufweisen, die das Federelement
seitlich und in Längsrichtung übergreifen. Zum Lösen werden die Rastelemente zur
Seite gedrückt und dadurch außer Eingriff vom Federelement gebracht, so dass das
Federelement freikommt und das Spreizelement in die Spreizhülse einzieht.
Als Federelement eignet sich insbesondere ein Tellerfederpaket.
Zum Lösen der Vorspanneinrichtung sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Auslö
seeinrichtung vor, die die Vorspanneinrichtung bei Erreichen einer in axialer Richtung
des Spreizankers wirkenden Auslösekraft löst. Die Auslöseeinrichtung kann bei
spielsweise eine Lochscheibe aufweisen, die auf einen Schaft des Spreizankers aufge
setzt ist. Die Lochscheibe weist Schrägflächen an ihrem Umfang, also beispielsweise
einen konischen Umfang auf, und/oder die Rastelemente des Korbs, der das Federelement
vorgespannt hält, weisen dem Umfang der Lochscheibe zugewandte Schrägflä
chen auf. Wird die Lochscheibe in axialer Richtung zwischen die Rastelemente ge
drückt, drückt sie die Rastelemente auseinander und löst dadurch die Vorspanneinrich
tung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Spreizanker in nicht aufgespreiztem Zustand;
und
Fig. 2 den Spreizanker aus Fig. 1 in aufgespreiztem Zustand.
Der in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizanker 10 weist einen gestuften
Ankerschaft 12 mit einem Schraubengewinde 14 an einem hinteren Ende und einem
Spreizkonus 16 an einem vorderen Ende auf. Der Spreizkonus 16 bildet ein Spreizele
ment des Spreizankers 10. Der Spreizkonus 16 ist einstückig mit dem Schaft 12. Auf
einen durchmesserkleineren Abschnitt 18, der sich in Richtung des hinteren Endes des
Spreizankers 10 an Spreizkonus 16 anschließt, ist eine Spreizhülse 20 auf den
Ankerschaft 12 aufgesetzt. Die Spreizhülse 20 ist ein Blechstanzteil, das rohrförmig
gebogen ist. Zur Ausbildung von Spreizschenkeln weist die Spreizhülse 20
beispielsweise drei über den Umfang verteilte, nach vorn offen auslaufende und hinten
geschlossene Längsschlitze 22 sowie einen durchgehenden Längsschlitz 24 auf. Die
Längsschlitze 22, 24 ermöglichen ein radiales Aufweiten der Spreizhülse 20
(Aufspreizen) durch Einziehen des Spreizkonus 16.
Auf das hintere Ende des Ankerschafts 12 des erfindungsgemäßen Spreizankers 10 im
Bereich des Schraubengewindes 14 ist ein Korb 26 aufgesetzt, in dem eine Anzahl
Tellerfedern 28 einliegen. Die Tellerfedern 28 bilden ein Federelement des Spreizankers
10. Die Tellerfedern 28 sind abwechselnd einander entgegengesetzt orientiert auf den
Ankerschaft 12 aufgesetzt, es sind also immer die konvexen oder die konkaven
Stirnseiten benachbarter Tellerfedern 28 einander zugewandt (vgl. Fig. 2). Die
Tellerfedern 28 bilden ein Tellerfederpaket.
Der Korb 26 bildet eine Vorspanneinrichtung, die das Tellerfederpaket 28 wie in Fig. 1
zu sehen vorgespannt hält. Der Korb 26 weist einen lochscheibenförmigen Boden 30
auf, von dessen Umfang eine Anzahl von beispielsweise vier Armen 32 achsparallel
entlang von Außenrändern der Tellerfedern 28 verlaufen. Die Arme 26 übergreifen das
Tellerfederpaket 28 seitlich. An freien, dem Boden 30 des Korbs 26 fernen Enden wei
sen die Arme 32 nach innen gerichtete Rastelemente in Form von Rastnasen 34 auf, die
die äußerste Tellerfeder 28 an deren Stirnseite übergreifen und dadurch das Tellerfe
derpaket 28 axial vorgespannt auf dem Ankerschaft 12 halten. Radial nach innen
gerichtete Flächen der Rastnasen 34 sind als Schrägflächen 36 ausgebildet.
Im Anschluss an den Korb 26 ist eine Lochscheibe 38 auf den Ankerschaft 12 des erfin
dungsgemäßen Spreizankers 10 aufgesetzt und daran anschließend eine Mutter 40 auf
das Schraubengewinde 14 des Ankerschafts 12 aufgeschraubt. Die Lochscheibe 38
bildet eine Auslöseeinrichtung, deren Funktion noch zu erläutern sein wird. Die
Lochscheibe 38 weist einen konischen Umfangsrand 42 in Verlängerung der
Schrägflächen 36 der Rastnasen 34 auf. Der konische Umfangsrand 42 bildet ebenfalls
eine Schrägfläche, die beim Auslösen der vom Korb 26 gebildeten Vorspanneinrichtung
mit den Schrägflächen 36 der Rastnasen 34 zusammenwirkt.
Die Verankerung des erfindungsgemäßen Spreizankers 10 erfolgt folgendermaßen: Wie
in Fig. 1 dargestellt wird der Spreizanker 10 mit dem auf seinem Ankerschaft 12 vorge
spannten Tellerfederpaket 28 durch ein Durchgangsloch in einem zu befestigenden
Bauteil 44 hindurch in ein Bohrloch 46 in beispielsweise einem Mauerwerk 48 einge
bracht. Sobald der Boden 30 des Korbs 26 auf dem Bauteil 44 aufsitzt und dieses am
Mauerwerk 48 anliegt wird die die Auslöseeinrichtung bildende Lochscheibe 38 zwischen
die Rastnasen 34 gedrückt. Dies kann durch Anziehen der Mutter 40 erfolgen. Die Loch
scheibe 38 kann allerdings auch ohne Verdrehen der Mutter 40 beispielsweise durch
Hammerschläge auf das hintere Ende des Ankerschafts 12 zwischen die Rastnasen 34
gedrückt werden. Die konische Umfangsfläche 42 drückt die Rastnasen 34 an deren
Schrägflächen 36 radial nach außen, wodurch die Rastnasen 34 außer Eingriff von der
letzten Tellerfeder 28 kommen und das Tellerfederpaket 28 frei kommt. Die vom Korb 26
gebildete Vorspanneinrichtung wird also durch Drücken der die Auslöseeinrichtung bil
denden Lochscheibe 38 zwischen die Rastnasen 34 gelöst. Wie in Fig. 2 gezeigt, zieht
das Tellerfederpaket 28 den Ankerschaft 12 ein Stück weit aus dem Bohrloch 46 heraus
und zugleich den Spreizkonus 16 in die Spreizhülse 20 ein. Die Spreizhülse 20 wird
dadurch aufgespreizt und verankert den Spreizanker 10 im Mauerwerk 48. Das
Aufspreizen der Spreizhülse 20 erfolgt durch das Tellerfederpaket 28. Das Setzen und
Aufspreizen des Spreizankers 10 kann wie erläutert ausschließlich durch Eintreiben des
Spreizankers 10 beispielsweise mit Hammerschlägen in das Bohrloch 46 erfolgen. Ein
Verdrehen der Mutter 40 zum Verankern des Spreizankers 10 ist nicht erforderlich.
Da sich das Tellerfederpaket 28 über den Boden 30 des Korbs 26 am zu befestigenden
Bauteil 44 abstützt, wird dieses in feste Anlage am Mauerwerk 48 gedrückt. Bei einer
Erweiterung des Bohrlochs 46 beispielsweise ein Folge von Rissbildung im Mauerwerk
48 zieht das weiterhin unter Spannung stehende Tellerfederpaket 28 den Spreizkonus
16 weiter in die Spreizhülse 20 ein, die Spreizhülse 20 wird weiter aufgespreizt und der
Spreizanker 10 bleibt fest in dem durch Rissbildung erweiterten Bohrloch 46 verankert.
Der Spreizanker 10 weist somit ein Nachspreizverhalten auf. Auch nach dem
Nachspreizen drücken die Tellerfedern 28 das zu befestigende Bauteil 44 gegen das
Mauerwerk 48, das zu befestigende Bauteil 44 lockert sich also nicht bei einem
Nachspreizen des Spreizankers 10 infolge einer Bohrlocherweiterung.
Claims (5)
1. Spreizanker, mit einem Spreizelement, mit einer Spreizhülse, die durch Einziehen
des Spreizelements in die Spreizhülse aufspreizbar ist, und mit einem Federele
ment, das das Spreizelement in die Spreizhülse einzieht, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Spreizanker (10) eine lösbare Vorspanneinrichtung (26) auf
weist, die das Federelement (28) vorgespannt hält.
2. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannein
richtung einen Korb (26) aufweist, der das Federelement (28) seitlich übergreift
und mit Rastelementen (34) vorgespannt hält.
3. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federele
ment (28) eine Tellerfeder, insbesondere ein Tellerfederpaket aufweist.
4. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizanker
(10) eine Auslöseeinrichtung (38) aufweist, die die Vorspanneinrichtung (26) bei
Erreichen einer axialen, am Spreizanker (10) wirkenden Auslösekraft löst.
5. Spreizanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseein
richtung (38) eine auf den Spreizanker (10) aufgesetzte Lochscheibe und eine
Schrägfläche (36, 42) am Umfang der Lochscheibe und/oder an den Rastele
menten (34) des Korbs (26) der Vorspanneinrichtung aufweist, die beim Eindrü
cken der Lochscheibe (38) zwischen die Rastelemente (34) die Rastelemente
(34) nach außen außer Eingriff vom Federelement (28) drückt.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE2001106844 DE10106844A1 (de) | 2001-02-14 | 2001-02-14 | Spreizanker |
Publications (1)
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DE10106844A1 true DE10106844A1 (de) | 2002-09-05 |
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ID=7674014
Family Applications (1)
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