DE10106807A1 - Verfahren und Kommunikationsvorrichtung zum Synchronisieren von Stationen in einem Funk-Kommunikationssystem, insbesondere Mobilfunksystem - Google Patents
Verfahren und Kommunikationsvorrichtung zum Synchronisieren von Stationen in einem Funk-Kommunikationssystem, insbesondere MobilfunksystemInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Synchronisieren von Stationen (MS, MSx, BS) in einem Funk-Kommunikationssystem, wobei zur Übertragung von Daten zwischen zumindest jeweils zwei Stationen (MS, MSx; MS, BS) zumindest eine Kommunikationsverbindung über eine Schnittstelle (V) betrieben wird und zur Synchronisierung anderer Stationen (MS; MSx) von einer Station (BS; MS) ein Synchronisierungssignal (S) über die Schnittstelle (V) übertragen wird. DOLLAR A Um eine Station (MS; MSx) auch in einem unkoordinierten System oder entfernt von einer Basisstation (BS) betreiben zu können, wird vorgeschlagen, die das Synchronisierungssignal (S) übertragende Station BS; MS) das Synchronisierungssignal (S) entsprechend der eigenen Synchronisierung erzeugen und übertragen zu lassen. Dadurch können Synchronisierungssignale (S) auch von Stationen (MS) empfangen werden, die sich selber nur anhand anderer Stationen (BS) synchronisiert haben.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Synchroni
sieren von Stationen in einem Funk-Kommunikationssystem mit
den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw.
eine Kommunikationsvorrichtung mit Einrichtungen zum Durch
führen eines solchen Verfahrens.
Bei digitalen Funk-Kommunikationssystemen, beispielsweise dem
Mobilfunksystem GSM (Global System for Mobile Communicati
ons), werden Informationen wie beispielsweise Sprache, Bild
information oder andere Daten mit Hilfe von elektromagne
tischen Wellen über eine Funkschnittstelle übertragen. Die
Funkschnittstelle dient als eine Verbindung zwischen einer
Basisstation und einer Vielzahl von Teilnehmerstationen, wo
bei die Teilnehmerstationen beispielsweise Mobilstationen o
der ortsfeste Funkstationen sein können. Das Abstrahlen der
elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequen
zen, die in einem für das jeweilige System vorgesehenen Fre
quenzband liegen.
Um den Bedarf des zur Verfügung stehenden Spektrums an der
knappen Ressource "Trägerfrequenz" besser zu decken, wurden
synchrone Multiplexverfahren auf der Basis eines frequenz-,
Zeit- und/oder spreizcodeselektiven Vielfachzugriffs zur Ver
teilung der Übertragungskapazität eines Kanals auf mehrere
Verbindungen eingeführt. Hierzu wird in Absprache zwischen
Sender und Empfänger unter Einbeziehung eventueller Vermitt
lungsknoten ein vorgegebenes Raster aus sende- und empfangs
synchronen Frequenzbändern, Zeitschlitzen und/oder Codesequenzen
genutzt. Die Sender ordnen die Daten der einzelnen
Verbindungen diesem Raster zu und die Empfänger separieren
aus dem empfangenen Datenstrom die für sie bestimmten Daten.
Für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Te
lecommunications System) sind z. B. zwei Modi vorgesehen, wo
bei ein Modus einen FDD-Betrieb (Frequency Division Duplex)
und der andere Modus einen TDD-Betrieb (Time Division Duplex)
zugrunde legt. Diese Modi finden ihre Anwendung in unter
schiedlichen Frequenzbändern, wobei beide Modi ein codetei
lendes CDMA-Teilnehmer-Separierungsverfahren (CDMA: Code Di
vision Multiple Access) unterstützen.
Bei solchen Kommunikationssystemen, insbesondere einem Mobil
funksystem mit CDMA-Komponente, bei dem die einzelnen Teil
nehmerstationen oder einzelne Verbindungen durch die Verwen
dung von verschiedene Spreiz- und Scramblingcodes unterschie
den werden, ist ein unkoordinierter Betrieb der einzelnen
Teilnehmer nicht möglich. Voraussetzung ist eine zuvor ge
plante zellulare Netzstruktur, in der sich ortsfeste Basis
stationen befinden. Mittels einer solchen Anordnung sind eine
Codevergabe und deren Optimierung nur zentral möglich. Insbe
sondere ist eine Synchronisierung auf eine gemeinsame Taktung
und/oder Frequenz verschiedener miteinander kommunizierender
Stationen erforderlich.
Zur Erfüllung dieser Forderungen wird eine zentrale Steuerung
der Codezuweisung, der zeitlichen Synchronität und der ein
zelnen Sendeleistungen eingesetzt. Dies kann mit der bekann
ten zellularen Struktur von Mobilfunksystemen aufwandsgünstig
erreicht werden, wobei Codezuweisung, Leistungsregelung und
zeitliche Steuerung der Mobilfunk-Teilnehmerstationen zentral
durch eine Basisstation innerhalb der Zelle ausgeführt wer
den. Man spricht hier von koordinierten aber auch durch Netzplanung
optimierten Systemen, die bei allen öffentlichen und
lizensierten Mobilfunksystemen Anwendung finden. Es handelt
sich aber nicht um dezentrale Verfahren zur Synchronisierung
oder Codevergabe, sondern um Verfahren, die nur den Betrieb
eines koordinierten Funksystems ermöglichen.
Bei bisher bekannten Mobilfunksystemen wird somit von einem
geplanten zellularen Netzwerk mit ortsfesten Basisstationen
ausgegangen. Unter diesen Voraussetzungen kann angenommen
werden, dass die Basisstationen mit einem genauen Frequenz
normal ausgestattet sind und über einen Synchronisierungska
nal ein in der Regel bekanntes Signal aussenden. Mit Hilfe
dieses Signals können sich die mobilen Teilnehmerstationen in
Frequenz und Zeit synchronisieren. Nach erfolgreicher Syn
chronisation können dann von der mobilen Teilnehmerstation
weitere Informationen auf anderen Kanälen empfangen und gele
sen werden, die von der Basisstation ausgesendet werden. In
einem Netz, in dem es keine ortsfesten Basisstationen gibt
oder in dem Basisstationen nur in geringer Dichte aufgestellt
sind, können sich die mobilen Teilnehmerstationen nicht syn
chronisieren.
Innerhalb solcher Kommunikationssysteme, insbesondere inner
halb von Mobilfunksystemen mit TDMA-Komponente, fehlt jedoch
ein Synchronisierungsverfahren, das einen unkoordinierten Be
trieb der einzelnen Teilnehmerstationen ermöglicht. Bei Sys
temen, bei denen nicht von einer zuvor geplanten zellularen
Netzstruktur ausgegangen werden kann, in der sich zentrale
ortsfeste Basisstationen befinden, ist eine erforderliche
Synchronisierung unabhängiger Basis- oder Teilnehmerstationen
nicht möglich. Insbesondere besteht das Problem, wie sich
einzelne Stationen untereinander in Frequenz und Zeit syn
chronisieren, wenn nicht immer auf eine ortsfeste Referenz,
wie z. B. auf eine Basisstation mit höherer Frequenzgenauig
keit, zurückgegriffen werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren bzw.
Kommunikationsvorrichtungen zum Synchronisieren von Funk-
Stationen untereinander in Frequenz und/oder Zeit vorzuschla
gen, wenn nicht oder zeitweilig nicht auf eine ortsfeste Re
ferenz zurückgegriffen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 bzw. die Kommunikationsvorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst.
Vorteilhafterweise kann durch das Verfahren zum Synchronisie
ren von Stationen in einem Funk-Kommunikationssystem, bei dem
zur Synchronisierung anderer Stationen von einer Station ein
Synchronisierungssignal über die Schnittstelle übertragen
wird und das Synchronisierungssignal entsprechend der eigenen
Synchronisierung dieser Station erzeugt und übertragen wird
eine Synchronisierung anderer Stationen dezentral und tempo
rär erfolgen, wobei die zumeist mobilen Stationen nicht un
tereinander bekannt oder koordiniert sein müssen. Bei einem
solchen System muss entsprechend auch nicht mehr von einer
zuvor geplanten zellularen Netzstruktur ausgegangen werden,
in der sich zentrale ortsfeste Basisstationen befinden.
In einem Netz, in dem es keine ortsfesten Basisstationen gibt
oder in dem Basisstationen nur in geringer Dichte aufgestellt
sind, können sich entsprechend ausgestattete Kommunikations
vorrichtungen, insbesondere mobile Teilnehmerstationen adhoc
untereinander synchronisieren. Insbesondere kann eine netz
weite grobe Synchronisation verschiedener Stationen erreicht
werden, wobei die Synchronisierung von Station zu Station
weitergegeben wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen
Ansprüchen.
Wenn das Synchronisierungssignal oder ein weiteres Signal den
momentanen Synchronisierungsgrad der Station signalisiert,
können andere das Synchronisierungssignal empfangende Statio
nen feststellen, ob dieses empfangene Synchronisierungssignal
zu einer Verbesserung der eigenen Synchronisierung führen
kann.
Insbesondere die Form und/oder die Häufigkeit der Übertragung
des Synchronisierungssignals oder ein in dem Signalisierungs
signal übertragener Wert des Synchronisierungsgrads können
verwendet werden, um den momentanen Synchronisierungsgrad der
Station zu signalisieren, die das Synchronisierungssignal
aussendet. Dadurch können sich Stationen mit niedrigem Syn
chronisierungsgrad nach Stationen mit höherem Synchronisie
rungsgrad synchronisieren.
Wenn die sich synchronisierende Station ihren Synchronisie
rungsgrad um zumindest eine Einheit gegenüber dem Synchroni
sierungsgrad der das Synchronisierungssignal sendenden Stati
on erniedrigt, kann berücksichtigt werden, dass bei einer
solchen Synchronisierung oftmals eine Verschlechterung der
Synchronisierung ergibt. Entsprechend kann auch berücksich
tigt werden, das sich die Synchronisierung mit der Zeit ver
schlechtert, wenn die synchronisierte Station ihren Synchro
nisierungsgrad pro vorbestimmter verstrichener Zeitdauer seit
ihrer letzten eigenen Synchronisierung reduziert.
Um zu verhindern, dass eine Station sich nach einer schlecht
synchronisierten Station synchronisiert, kann festgelegt wer
den, dass die Station nach Unterschreiten eines niedrigsten
oder eines festgelegt niedrigen Wertes kein Synchronisierungssignal
überträgt. Die Station überträgt jedoch zweckmä
ßigerweise trotz Unterschreiten eines niedrigsten oder eines
festgelegt niedrigen Wertes ein Synchronisierungssignal,
falls kein anderes Synchronisierungssignal auf der Schnitt
stelle detektiert wird, um eine Kommunikation zwischen zwei
Stationen entfernt von anderen Stationen zu ermöglichen.
Die Verwendung eines solchen Verfahrens und/oder einer ent
sprechenden Kommunikationsvorrichtung ist in einem unkoordi
nierten Mobilfunksystem mit zellularer und/oder nicht-
zellularer Struktur möglich. Insbesondere Stationen in einem
Mobilfunksystem mit TDMA- und/oder FDMA- und/oder CDMA-
Betriebsart können um derartige Funktionen zur Synchronisie
rung erweitert werden.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine einfache Form eines Funk-
Kommunikationsnetzes mit einer Kommunikationsverbin
dung zwischen einer Netzstation und einer Teilnehmer
station sowie dieser Teilnehmerstation und einer wei
teren Teilnehmerstation.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das nachfolgend beschriebene
Verfahren insbesondere in einem Kommunikationssystem, z. B.
einem Mobilfunksystem anwendbar. Das beispielhaft dargestell
te Mobilfunksystem als ein für sich bekanntes Funk-
Kommunikationssystem weist eine Vielzahl von Netzelementen
auf, insbesondere netzseitig Mobilvermittlungsstellen MSC,
Einrichtungen RNM zum Zuteilen von funktechnischen Ressour
cen, als Sende-/Empfangseinrichtungen Basisstationen BS und
teilnehmerseitig in der untersten Hierarchieebene als Sende-
/Empfangseinrichtungen Teilnehmerstationen MS.
Die Mobilvermittlungsstellen MSC, die untereinander vernetzt
sind und von denen hier nur eine dargestellt ist, stellen den
Zugang zu einem Festnetz oder einem anderen Funknetz her.
Weiterhin sind diese Mobilvermittlungsstellen MSC mit jeweils
zumindest einer Einrichtung RNM zum Zuteilen von funktechni
schen Ressourcen verbunden. Jede dieser Einrichtungen RNM er
möglicht wiederum eine Verbindung zu zumindest einer Basis
station BS. Eine solche Basisstation BS kann über eine Funk
schnittstelle V eine Verbindung zu Teilnehmerstationen, z. B.
mobilen Stationen MS oder anderweitigen mobilen und stationä
ren Endgeräten aufbauen. Durch jede Basisstation BS wird vor
teilhafterweise zumindest eine Funkzelle Z gebildet. Bei ei
ner Sektorisierung oder bei hierarchischen Zellstrukturen
werden pro Basisstation BS auch mehrere Funkzellen Z ver
sorgt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel mit eigenständi
ger Synchronisierung von Stationen untereinander, sind solche
Einrichtungen und die Bereitstellung von Zellen Z jedoch auch
gänzlich entbehrlich.
In Fig. 1 ist beispielhaft eine bestehende Verbindung V zur
Übertragung von Nutzinformationen und Signalisierungsinforma
tionen zwischen einer mobilen Station MS und einer Basissta
tion BS dargestellt. Übertragungen in Aufwärtsrichtung UL
(Uplink) erfolgen von der Basisstation BS zur mobilen Station
MS, Übertragungen in Abwärtsrichtung DL (Down Link) in umge
kehrter Richtung. Weiterhin ist ein Organisierungskanal (FACH
oder BCCH: Broadcast Control CHannel) dargestellt, der zur
Übertragung von Nutz- und Signalisierungsinformationen mit
einer definierten Sendeleistung von jeder der Basisstationen
BS für alle mobilen Stationen MS im Bereich der Funkzelle Z
bereitgestellt wird. Insbesondere können mit derartigen Organisierungskanälen
auch Synchronisierungsinformationen zur
Synchronisierung einer Teilnehmerstation hinsichtlich Zeit
und Frequenz übertragen werden.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die Teil
nehmerstation MS und/oder eine Netzstation, wie die Basissta
tion BS, eine Einrichtung Y bzw. X auf, die zum eigenständi
gen Synchronisieren der Station anhand empfangener Signale
ausgelegt ist. Diese Einrichtung wertet dazu bevorzugt spe
zielle, nachfolgend beschriebene Synchronisierungssignale S
beliebiger anderer Stationen oder sonstiger Signalquellen mit
z. B. einer festen Taktung aus.
Für das dabei angewendete Synchronisierungsverfahren werden
von Stationen oder vorhandenen festen Synchronisierungsquel
len auf der Luftschnittstelle entsprechend bei den zu syn
chronisierenden Stationen MS, BS auswertbare Synchronisie
rungssignale S ausgesendet.
Vorteilhafterweise senden auch die mobilen Teilnehmerstatio
nen MS solche Synchronisierungssignale S aus. Dadurch kann
eine andere Station MSx, die sich außerhalb der Reichweite
der Basisstation BS aber innerhalb der Reichweite der Teil
nehmerstation MS befindet, ebenfalls ein Synchronisierungs
signal S empfangen und sich relativ zu der Teilnehmerstation
MS synchronisieren. Dieses Verfahren setzt dadurch vorteil
hafterweise keine zellulare Netzstruktur voraus.
Die Teilnehmerstation MS sendet insbesondere in Abhängigkeit
von ihrer momentan erreichten, z. B. in Stufen eingeteilten
Synchronisierungsgenauigkeit, im folgenden Synchronisierungs
grad genannt, ein solches Synchronisierungssignal in bestimm
ter Häufigkeit aus. Mit der Art oder einem bestimmten Wert
des Synchronisierungssignales wird signalisiert, welche Genauigkeit
diese Teilnehmerstation MS hinsichtlich ihrer Zeit
und/oder Frequenz hat. Damit wird auch innerhalb eines unko
ordinierten Netzes eine Hierarchie eingeführt.
Der Synchronisierungsgrad kann entsprechend in eine Anzahl
von Stufen, z. B. 32 Stufen, eingeteilt werden. Ortsfeste Sta
tionen mit exakter bzw. sehr genauer Referenz signalisieren
regelmäßig den höchsten Synchronisierungsgrad. Auf dieses
Synchronisierungssignal sollten sich alle mobilen Teilnehmer
stationen MS, MSx synchronisieren.
Teilnehmerstationen mit geringerem Synchronisierungsgrad kön
nen sich so nach Teilnehmerstationen mit höherem Synchroni
sierungsgrad synchronisieren. Empfängt eine Teilnehmerstation
MS, MSx verschiedene Synchronisierungssignale S. so wählt sie
das Synchronisierungssignal S mit dem höchsten Synchronisie
rungsgrad aus.
Vorzugsweise registrieren bzw. übernehmen die weiteren Teil
nehmerstationen MSx ihre Synchronisierung um eine Einheit er
niedrigt. Bei der Synchronisation bzw. bei Übernahme des Syn
chronisierungsgrades wird der Synchronisierungsgrad entspre
chend um eine Stufe erniedrigt werden, um dadurch den mögli
chen Ungenauigkeiten während des Synchronisierungsprozesses
Rechnung zu tragen.
Es ist zu erwarten, dass aufgrund einer Drift des lokalen Os
zillators in den Teilnehmerstationen MS, MSx der Synchroni
sierungsgrad mit der Zeit abnehmen wird. Diese Drift ist je
nach Güte der Oszillatorschaltung unterschiedlich und auch
von Schwankungen der Umgebungstemperatur und der Versorgungs
spannung der Schaltung abhängig. Dennoch kann ein mittlerer
"worst-Case" bzw. Schlechtestfall-Wert für eine Station be
stimmt werden, der als Parameter für die kontinuierliche Reduzierung
des Synchronisierungsgrades über die Zeit verwendet
werden kann. Eine Reduzierung von z. B. 1 ppm/min führt dazu,
dass der Synchronisierungsgrad pro Minute reduziert wird, was
wiederum das auszusendende Synchronisierungssignal verändert.
Der aktuelle Synchronisierungsgrad der Station MS, MSx kann
auch die Häufigkeit bestimmen, mit der das Synchronisierungs
signal abgestrahlt wird. Bei kleineren Grad wird das Signal
entsprechend seltener abgestrahlt. Nach Unterschreiten der
niedrigsten oder einer festgelegten niedrigen Stufe soll kein
Synchronisierungssignal abgestrahlt werden. Falls kein ande
res Signal auf der Luftschnittstelle detektiert wird, kann
jedoch trotzdem noch ein Synchronisierungssignal S ausgesen
det werden, um zwei unabhängige Teilnehmerstationen MS und
MSx untereinander zu synchronisieren.
So ist es z. B. auch möglich, bei gewählter Beispielparametri
sierung von 32 Stufen und einer maximalen Drift von 1 ppm/min
während einer Zeitspanne von über 30 Minuten den Synchroni
sierungsgrad herunterzusetzen, wenn während dieser Zeit keine
erneuter Synchronisierungsvorgang möglich war. Die Wahr
scheinlichkeit, dass gerade bei einer mobilen Teilnehmersta
tion MS während dieser Zeitspanne ein Synchronisierungssignal
mit höheren Synchronisierungsgrad detektiert wird, ist rela
tiv hoch. Je nach Mobilität und Dichte der Teilnehmerstatio
nen Ms, MSx kann so für alle Teilnehmerstationen in einem
Netz eine grobe, insbesondere zeitliche Synchronisation er
reicht werden, um z. B. eine Zeitschlitzstruktur, wie sie bei
TDMA-Systemen verwendet wird, zu erstellen oder aufrecht zu
erhalten.
Außerdem ist es mit diesem Verfahren möglich, einen hohen
Synchronisierungsgrad, welcher z. B. von einer ortsfesten Sta
tion BS verbreitet wird, durch Mehrfachweitergabe ("multihops")
über weitaus größere Fläche zu verteilen, als die
Reichweite der ortsfesten Station BS alleine zulassen würde.
Vorteilhafterweise sollte die Anzahl der Synchronisierungs
weitergaben beschränkt werden. Dies kann insbesondere dadurch
erreicht werden, dass wie vorstehend beschrieben, bei jedem
Synchronisierungsvorgang der weitergereichte Synchronisie
rungsgrad um eine Einheit erniedrigt wird. Bei dem Parametri
sierungsbeispiel würde dies bedeuten, dass maximal 31 Hops
bzw. Weitergaben möglich wären.
Durch die Anpassung des von der jeweiligen Teilnehmerstation
ausgesendeten Synchronisierungssignals in Form und Häufigkeit
in Abhängigkeit vom Synchronisierungsgrad soll erreicht wer
den, dass die Synchronisierungssignale der Teilnehmerstatio
nen sicherer und öfter detektiert werden können, die einen
höheren oder sichereren Synchronitätsgrad besitzen.
Wird die "Form" des Synchronisierungssignales als Parameter
für den Synchronisierungsgrad gewählt, kann die Form z. B.
durch zeitliche Länge, Signalleistung, zeitliche Position in
nerhalb eines Fensters, Belegung der Träger bei Mehrträger
systemen, Verwendung von bestimmten Codes oder Codegruppen
bei CDMA-Systemen bestimmt werden. So ist es offensichtlich,
dass die Signale, die eine größere Signalleistung haben
und/oder eine längere Zeit belegen und/oder in reservierten
Positionen in einem Zeitrahmen ausgesendet werden und/oder
durch bestimmte Trägerbelegungsmuster bei Mehrträgerverfahren
definiert sind und/oder reservierte Codes bei CDMA-Systemen
verwenden und/oder öfter ausgesendet werden eine höhere De
tektionswahrscheinlichkeit besitzen und somit einen sicheren
und genaueren Synchronisierungsvorgang ermöglichen.
Durch die Einführung eines solchen hierarchischen Synchronisierungsverfahrens,
bei dem mit Hilfe von bestimmten Synchro
nisierungssignalen die Synchronisierungsgenauigkeit des Sen
ders in Stufen signalisiert wird, wird die gegenseitige Syn
chronisation von zuvor unkoordinierten Teilnehmerstationen in
sogenannten adhoc Netzwerken innerhalb eines Genauigkeitsbe
reiches ermöglicht. Unter Verwendung dieser Synchronisie
rungssignale werden vorteilhafterweise weitere Regeln einge
führt, bei denen die höchstmögliche Synchronisierungsgenauig
keit unter einer Gruppe von zuvor nicht synchronisierten
Teilnehmerstationen erreicht wird und eine Synchronität über
eine weitaus größere Fläche erreicht wird.
Dieses Verfahren kann innerhalb eines Kommunikationssystems
für mobile Teilnehmerstationen, z. B. bei fahrzeug-basierten
Teilnehmerstationen, angewendet werden. Ein solches Kommuni
kationssystem kann für Flottenmanagement, Verkehrslenkung,
Fahrer-Information und für Anwendungen zur Erhöhung der Ver
kehrssicherheit eingesetzt werden, wie dies bei dem sogenann
ten FleetNet-Projekt des deutschen Bundesministeriums für
Forschung und Technologie geplant ist.
Vorteilhafterweise kann ein bestehendes standardisiertes Mo
bilfunksystem, wie z. B. mit der UMTS TDD-Betriebsart, durch
dieses Verfahren für den Einsatz in unkoordinierten fahrzeug
basierten Netzen angepaßt werden und damit die notwendige ge
genseitige Synchronisation ermöglicht werden. Die UTRA TDD-
Betriebsart verwendet als Vielfachzugriffsverfahren eine
CDMA- und TDMA-Komponente. Die TDMA-Komponente kann aller
dings nur dann genutzt werden, wenn alle Teilnehmerstationen
zumindest grob zeitlich synchronisiert sind. Aber auch das
Vielfachzugriffsverfahren auf Code-Ebene setzt prinzipiell
eine zeitliche Synchronisation voraus.
Bei dem UTRA TDD-System sind die einzelnen Zeitschlitze mit
Hilfe eines Schutzintervalls getrennt, welches derzeit ca. 25 µs
lang ist. Das Ziel sollte entsprechend darin bestehen, ei
ne zeitliche Synchronisation innerhalb des halben Schutzin
tervalls von ca. 12 µs zu erreichen. Bei einer angenommenen
Worst-case-Drift von 1 ppm/min kann berechnet werden, dass
sich die Teilnehmerstation für mehr als 30 Minuten innerhalb
dieses Genaugkeitsbereiches von +-12 µs befinden. Soll eine
Funkverbindung zwischen zwei Teilnehmerstationen MS und MSx
aufgebaut werden, so kann in einem weiteren Synchronisie
rungsschritt die notwendig höhere Synchronisierungsgenauig
keit zwischen diesen beiden Teilnehmerstationen MS, MSx her
gestellt werden.
Für z. B. fahrzeugbasierte Anwendungen wird nur eine sehr ge
ringe Dichte ortsfester Stationen (access points) geplant,
die eine genaue Frequenzreferenz (z. B. GPS unterstützt) be
sitzen, wohingegen die Anzahl von fahrzeuggebundenen Sen
der/Empfängerstationen (Transceivern) bzw. Teilnehmerstatio
nen MS, MSx dahingegen vergleichsweise sehr hoch geplant ist.
Als Stationen mit einer Frequenzreferenz können insbesondere
Stationen mit einem GPS-Empfänger (GPS: Global Positioning
System) eingesetzt werden. Insbesondere die hohe Mobilität
der Teilnehmerstationen MS, MSx und die beschriebenen Mehr
fachweitergaben/Multihops unterstützen dieses Verfahren und
stellen sicher, dass sich alle in diesem Netzwerk befindenden
Teilnehmer zeitlich synchronisieren können.
Auch ein Teil der mobilen Teilnehmerstationen kann mit GPS-
Empfängern, z. B. zur Unterstützung der Navigation eines Fahr
zeugs, ausgestattet sein. Allerdings können die Anforderungen
bei dieser Klasse von GPS-Empfängern an eine Frequenz- und
Zeitgenauigkeit nicht so hoch gestellt werden. Außerdem führt
die durch Abschattung nur bedingte Verfügbarkeit des GPS-
Signales bei mobilen GPS-Empfängern dazu, dass diese Referenz
zeitweise nur mit reduzierter Genauigkeit verwendet werden
kann. Dennoch ist es vorteilhaft, wenn mit Hilfe des GPS-
Empfängers im Fahrzeug ein mittlerer bis schlechter Synchro
nisierungsgrad durch interne Synchronisation mit Hilfe der
GPS-Referenz auf einen besseren Synchronisierungsgrad verbes
sert werden kann, wenn das GPS-Signal zu diesem Zeitpunkt mit
vergleichsweise höherer Frequenz- und Zeitgenauigkeit verfüg
bar ist. Durch das zuvor beschriebene Verfahren ist es mög
lich, dass sich andere mobile Teilnehmerstationen auf diese
Teilnehmerstationen aufsynchronisieren und somit ihren Syn
chronisierungsgrad ebenfalls verbessern können.
Claims (14)
1. Verfahren zum Synchronisieren von Stationen (MS, MSx, BS)
in einem Funk-Kommunikationssystem, wobei
zur Übertragung von Daten zwischen zumindest jeweils zwei Stationen (MS, MSx; MS, BS) zumindest eine Kommunikationsver bindung über eine Schnittstelle (V) betrieben wird und
zur Synchronisierung anderer Stationen (MS; MSx) von einer Station (BS; MS) ein Synchronisierungssignal (S) über die Schnittstelle (V) übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die das Synchronisierungssignal (S) übertragende Station (BS; MS) das Synchronisierungssignal (S) entsprechend der ei genen Synchronisierung erzeugt und überträgt.
zur Übertragung von Daten zwischen zumindest jeweils zwei Stationen (MS, MSx; MS, BS) zumindest eine Kommunikationsver bindung über eine Schnittstelle (V) betrieben wird und
zur Synchronisierung anderer Stationen (MS; MSx) von einer Station (BS; MS) ein Synchronisierungssignal (S) über die Schnittstelle (V) übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die das Synchronisierungssignal (S) übertragende Station (BS; MS) das Synchronisierungssignal (S) entsprechend der ei genen Synchronisierung erzeugt und überträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die Synchronisierung hinsichtlich Frequenz und/oder Zeit er
folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
das Synchronisierungssignal (S) oder ein weiteres Signal ei
nen momentanen Synchronisierungsgrad der Station (BS; MS)
signalisiert.
4. Verfahren nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem
die Form und/oder Häufigkeit der Übertragung des Synchroni
sierungssignals (S) abhängig vom momentanen Synchronisie
rungsgrad der Station (BS; MS) erfolgt und/oder ein Wert des
Synchronisierungsgrads übertragen wird.
5. Verfahren nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem
sich Stationen (MS) mit niedrigem Synchronisierungsgrad nach
Stationen (BS) mit höherem Synchronisierungsgrad synchronisieren.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-5, bei dem
die sich synchronisierende Station (MS; MSx) ihren Synchroni
sierungsgrad um zumindest eine Einheit gegenüber dem Synchro
nisierungsgrad der das Synchronisierungssignal (S) sendenden
Station (BS; MS) erniedrigt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-6, bei dem
die synchronisierte Station (MS) ihren Synchronisierungsgrad
pro vorbestimmter verstrichener Zeitdauer seit ihrer letzten
eigenen Synchronisierung reduziert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-7, bei dem
die Station (MS) nach Unterschreiten eines niedrigsten oder
eines festgelegt niedrigen Wertes kein Synchronisierungssig
nal (S) überträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem
die Station (M5) trotz Unterschreiten eines niedrigsten oder
eines festgelegt niedrigen Wertes ein Synchronisierungssignal
(S) überträgt, falls kein anderes Synchronisierungssignal (S)
auf der Schnittstelle (V) detektiert wird.
10. Verfahren nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem
die das Synchronisierungssignal (S) übertragende Station (MS)
zur eigenen Synchronisierung ein GPS-Signal eines GPS-
Empfängers verwendet.
11. Verfahren nach einem vorstehenden Anspruch, bei dem
von einer anderen Station Synchronisierungssignale (S) über
nommen werden und die eigene, übernommene Synchronisierung
als neues Synchronisierungssignal an noch andere Stationen
übertragen wird.
12. Kommunikationsvorrichtung für ein Kommunikationssystem
mit einer Vielzahl von über eine Schnittstelle (V) kommuni
zierenden Stationen (MS, BS, MSx), wobei die Kommunikations
vorrichtung zumindest eine Sende-/Empfangseinrichtung und zu
mindest eine Steuereinrichtung aufweist, die zum Erzeugen ei
nes über die Schnittstelle (V) zu übertragenden Synchronisie
rungssignals (S) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung zum Erzeugen des Synchronisierungssig
nals (S) entsprechend der eigenen Synchronisierung ausgebil
det ist.
13. Verwendung eines Verfahrens und/oder einer Kommunikati
onsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch
in einem unkoordinierten Mobilfunksystem mit zellularer
und/oder nicht-zellularer Struktur.
14. Verwendung eines Verfahrens und/oder einer Kommunikati
onsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch
in einem Mobilfunksystem mit TDMA- und/oder FDMA- und/oder
CDMA-Betriebsart.
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