DE10105755A1 - Verfahren, Computerprogramm und Steuer- und/oder Regelgerät zum Betreiben einer Brennkraftmaschine sowie Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren, Computerprogramm und Steuer- und/oder Regelgerät zum Betreiben einer Brennkraftmaschine sowie Brennkraftmaschine

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DE10105755A1
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Abstract

Eine Brennkraftmaschine (10), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wird mit einem Verfahren betrieben, bei dem der Kraftstoff mit mindestens einer Einspritzung (36) pro Arbeitszyklus direkt in einen Brennraum (12) der Brennkraftmaschine (10) eingespritzt wird. Um den Kraftstoffverbrauch zu senken und das Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine (10) zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass eine Kraftstoffeinspritzung (36) eine Mehrzahl von zeitlich voneinander beabstandeten (34) kurzen Einspritzimpulsen (32) umfasst.

Description

Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei dem der Kraftstoff mit mindestens einer Einspritzung pro Arbeitszyklus direkt in einen Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
Ein solches Verfahren ist vom Markt her bekannt. Es wird auch als Benzin-Direkteinspritzung (BDE) bezeichnet. Bei diesem Verfahren wird der Kraftstoff mit sehr hohem Druck über direkt am Brennraum angeordnete Einspritzventile in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt. Die Brennkraftmaschine arbeitet dabei zyklisch: Bei einer Viertakt-Brennkraftmaschine umfasst ein Arbeitszyklus beispielsweise vier Arbeitstakte.
Bei dem bekannten Verfahren wurde jedoch festgestellt, dass der gesamte eingespritzte Kraftstoff nicht immer optimal verbrennt. Dies führt in manchen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine zu einem noch nicht optimal ökonomischen Kraftstoffeinsatz. Darüber hinaus führt eine unvollständige Verbrennung des eingespritzten Kraftstoffs zu HC-Emissionen oder Rußemissionen. Es wurde festgestellt, dass dieses Problem verstärkt im kalten Zustand der Brennkraftmaschine auftritt.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass der Kraftstoffeinsatz noch weiter optimiert wird und gleichzeitig die Emissionen reduziert werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine Kraftstoffeinspritzung eine Mehrzahl von zeitlich voneinander beabstandeten kurzen Einspritzimpulsen umfasst.
Vorteile der Erfindung
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt zunächst folgender Gedanke zugrunde: Um eine Homogenisierung, d. h. möglichst gleichmäßige Vermischung des eingespritzten Kraftstoffs mit der Luft im Brennraum zu erreichen, wird der Kraftstoff sehr früh, u. U. schon zu Beginn der Abwärtsbewegung des Kolbens in der Ansaugphase eingespritzt. In dieser Phase ist der Druck im Brennraum relativ niedrig und beträgt typischerweise weniger als 1 bar. Es wurde nun festgestellt, dass bei längeren Öffnungszeiten des Einspritzventils bei einem solch niedrigen Druck im Brennraum der Kraftstoff vom Einspritzventil auf die dem Einspritzventil gegenüberliegende Wand des Brennraums prallt und an dieser Wand als Auftrag haften bleibt. Ein solcher aus Kraftstoff bestehender Wandauftrag an der Wand des Brennraums ist jedoch nur schwer verdampfbar und führt daher zu einem nicht optimalen Gemisch im Brennraum.
Die Dauer eines einzelnen kurzen Einspritzimpulses der Mehrzahl von Einspritzimpulsen einer einzelnen Kraftstoffeinspritzung ist deutlich kürzer als die Gesamtdauer der einzelnen Kraftstoffeinspritzung. Unter einem kurzen Einspritzimpuls wird erfindungsgemäß also eine Einspritzung verstanden, bei der nur ein kleiner Teil der bei der Einzeleinspritzung in den Brennraum der Brennkraftmaschine einzubringenden Kraftstoffmenge tatsächlich eingespritzt wird. Ein derartiger Einspritzimpuls unterscheidet sich also von den Einzeleinspritzungen heute bekannter Doppel- oder Dreifacheinspritzungen.
Hierdurch sinkt die entsprechende Eindringtiefe des Kraftstoffes bei einem solchen Einspritzimpuls. Auf diese Weise wird verhindert, dass der bei einem Einspritzimpuls in den Brennraum eingespritzte Kraftstoff auf die dem Einspritzventil gegenüberliegende Wand prallt und zu dem eingangs genannten Wandauftrag führt. Je kürzer die Dauer eines Einspritzimpulses ist, umso eher ist sichergestellt, dass der solchermaßen eingespritzte Kraftstoff sich mit der im Brennraum befindlichen Luft vermischt und sich nicht an der Brennraumwand niederschlägt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet also keine kontinuierliche Einspritzung statt, sondern eine gepulste Einspritzung, welche auch als "gechopped" bezeichnet wird.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sich der in den Brennraum eingespritzte Kraftstoff im Wesentlichen vollständig mit der im Brennraum befindlichen Luft vermischt, wird der Kraftstoff optimal verbrannt, was den spezifischen Kraftstoffverbrauch senkt und das Emissionsverhalten verbessert. Da der Niederschlag des eingespritzten Kraftstoffes an der Brennraumwand bei kalter Brennraumwand besonders markant ist und dieser Niederschlag bei dem erfindungsgemäßen Verfahren weniger oder überhaupt nicht auftritt, wird das Kaltstartverhalten der Brennkraftmaschine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in besonderer Weise verbessert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
In einer ersten Weiterbildung ist angegeben, dass die bei einer Einspritzung in den Brennraum gelangende Kraftstoffmenge wenigstens auch durch die Dauer der einzelnen Einspritzimpulse eingestellt wird. Zur Steuerung der Leistung der Brennkraftmaschine muss die insgesamt pro Arbeitstakt in den Brennraum eingespritzte Kraftstoffmenge eingestellt werden können. Hierfür bietet die Einstellung der Dauer der einzelnen Einspritzimpulse eine einfache Möglichkeit. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Dauer eines einzelnen Einspritzimpulses niemals jene Dauer erreicht, bei der die kritische Eindringtiefe überschritten wird. Unter der kritischen Eindringtiefe wird jene Eindringtiefe verstanden, bei der der eingespritzte Kraftstoff auf die dem Einspritzventil gegenüberliegende Wand des Brennraums prallt.
Besonders bevorzugt ist die Einstellung der Leistung der Brennkraftmaschine dadurch, dass die bei einer Einspritzung in den Brennraum gelangende Kraftstoffmenge wenigstens auch durch die Anzahl der einzelnen Einspritzimpulse eingestellt wird.
Am einfachsten ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch zu realisieren, dass die Einspritzimpulse über die Gesamtdauer einer Einspritzung gleichmäßig verteilt sind. Ebenso einfach ist das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn sich die Dauer der Einspritzimpulse über die Gesamtdauer einer Einspritzung nicht verändert. Erfolgt die Einspritzung während der Ansaugphase des Kolbens, trifft jede von einem Einspritzimpuls eingespritzte Teilmenge an Kraftstoff in ein neues angesaugtes Luftvolumen, was zu Vorteilen bei der Verteilung des Kraftstoffs in der Luft im Brennraum führt.
Möglich ist aber auch, dass der zeitliche Abstand zwischen zwei Einspritzimpulsen über die Dauer einer Einspritzung sich verändert. Hierdurch kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass die Kolbengeschwindigkeit während der Ansaugphase nicht konstant ist und insoweit auch die pro, Zeiteinheit angesaugten Luftvolumina nicht die gleiche Größe haben. Dies bedeutet wiederum, dass die Kraftstoffverteilung in der Luft im Brennraum optimiert werden kann.
Besonders bevorzugt ist es, wenn die Dauer eines Einspritzimpulses über die Gesamtdauer einer Einspritzung sich verändert, vorzugsweise zunimmt. Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dann besonders von Vorteil, wenn die Einspritzung nicht nur während der Ansaugphase sondern auch noch während der Verdichtungsphase der Brennkraftmaschine erfolgt. Da bei der Verdichtungsphase der Brennkraftmaschine der Druck im Brennraum ansteigt, kann auch mit der bei einem längeren Einspritzimpuls vorliegenden größeren Einspritzteilmenge eine Wandbenetzung zuverlässig vermieden werden.
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass am Ende einer Einspritzung ein einzelner Einspritzimpuls erfolgt, der länger dauert als die vorhergehenden Einspritzimpulse der Einspritzung. Mit einer solchen Einspritzstrategie kann z. B. in ein homogen mageres Gemisch im Brennraum bei weit angestiegenem Kolben (also gegen Ende der Kompressionsphase der Brennkraftmaschine) noch eine Restmenge eingespritzt werden, die zusammen mit der homogen mageren Füllung, welche zuvor durch eine Mehrzahl von kurzen Einspritzimpulsen eingebracht wurde, innerhalb der entstehenden Gemischwolke im Brennraum etwa Stöchiometrie erzeugt (Schichtung aus stöchiometrischer Gemischwolke und homogen magerer Umgebung). Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass extrem magere homogene Grundgemische vollständig verbrannt ("durchgebrannt") werden können, da zuvor ein wesentlicher Teil des Brennraumvolumens stöchiometrisch verbrannt wurde und somit die homogen magere Umgebung aufgeheizt und verdichtet wurde.
Bei einer anderen Weiterbildung ist angegeben, dass pro Einspritzimpuls in etwa 5 mm3 Kraftstoff eingespritzt werden und/oder ein Einspritzimpuls nicht länger als ungefähr 0,5 ms dauert. Mit diesen Werten kann unter normalen Betriebsbedingungen ein Aufprallen des eingespritzten Kraftstoffes auf die dem Einspritzventil gegenüberliegende Wand des Brennraums zuverlässig vermieden werden.
Schließlich ist noch angegeben, dass mehrere Kraftstoffeinspritzungen pro Arbeitszyklus erfolgen, von denen mindestens eine wiederum aus mehreren Einspritzimpulsen besteht. So ist es z. B. möglich, eine Einspritzung in der Ansaugphase und eine andere Einspritzung während der Kompressionsphase der Brennkraftmaschine durchzuführen. Eine solche Vorgehensweise hat Vorteile im Hinblick auf die Klopfempfindlichkeit der Brennkraftmaschine.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches zur Durchführung des obigen Verfahrens geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird. Dabei ist besonders bevorzugt, wenn das Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Steuer- und/oder Regelgerät zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei der der Kraftstoff direkt in einen Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Um den Betrieb der Brennkraftmaschine im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch und das Emissionsverhalten zu optimieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Steuer- und/oder Regelgerät zur Steuerung und/oder Regelung des obigen Verfahrens geeignet ist.
Dabei ist besonders bevorzugt, wenn das Steuer- und/oder Regelgerät mit einem Computerprogramm der oben genannten Art versehen ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner noch eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem Brennraum und einer Einrichtung, welche den Kraftstoff direkt in den Brennraum einspritzt. Um das Betriebsverhalten dieser Brennkraftmaschine zu verbessern, insbesondere den Kraftstoffverbrauch, das Emissionsverhalten sowie das Kaltstartverhalten, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass sie mit einem Steuer- und/oder Regelgerät der oben genannten Art versehen ist.
Zeichnung
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1: eine Prinzipdarstellung einer Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung;
Fig. 2: ein Diagramm eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1, in dem die eingespritzte Kraftstoffmenge über der Zeit dargestellt ist;
Fig. 3: ein Diagramm ähnlich Fig. 2 eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1;
Fig. 4: ein Diagramm ähnlich Fig. 2 eines dritten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1;
Fig. 5: ein Diagramm ähnlich Fig. 2 eines vierten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1;
Fig. 6: ein Diagramm ähnlich Fig. 2 eines fünften Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1; und
Fig. 7: ein Diagramm ähnlich Fig. 2 eines sechsten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1.
Beschreibung der Ausführungsbeipiele
Eine Brennkraftmaschine trägt in Fig. 1 insgesamt das Bezugszeichen 10. Typischerweise wird sie nach dem Viertaktprinzip betrieben, ein Arbeitszyklus umfasst also vier Takte. Eingesetzt wird eine solche Brennkraftmaschine z. B. in Kraftfahrzeugen. Sie umfasst einen Brennraum 12, dem Luft über ein Ansaugrohr 14 zugeführt wird. Kraftstoff wird in den Brennraum 12 durch ein Hochdruck- Einspritzventil 16 eingespritzt. Dieses wird aus einer Kraftstoff-Sammelleitung 18 gespeist, welche auch als "Rail" bezeichnet wird und in der der Kraftstoff unter sehr hohem Druck bereitgestellt wird. Die Zündung des im Brennraum 12 gebildeten Kraftstoff-Luftgemisches erfolgt durch eine Zündeinrichtung 20, vorzugsweise eine Zündkerze. Durch die Expansion des verbrennenden Luft- Kraftstoffgemisches wird ein Kolben 22 bewegt. Der Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10, insbesondere die Position des Kolbens 22, wird durch einen Sensor 24 erfasst. Die heißen Verbrennungsabgase werden durch ein Abgasrohr 26 abgeleitet.
Die Brennkraftmaschine 10 umfasst ein Steuer- und Regelgerät 28, dem die Leistungsanforderung eines Benutzers durch ein Gaspedal 30 mitgeteilt wird. Ferner erhält das Steuer- und Regelgerät 28 noch Signale vom Sensor 24. Ausgangsseitig ist es u. a. mit dem Einspritzventil 16 und der Zündanlage 20 verbunden.
Um eine Homogenisierung, d. h. eine möglichst gleichmäßige Vermischung des vom Einspritzventil 16 in den Brennraum 12 eingespritzten Kraftstoffes mit der durch das Ansaugrohr 14 angesaugten Luft zu erreichen, wird der Kraftstoff im Allgemeinen sehr früh, d. h. schon zu Anfang der Abwärtsbewegung des Kolbens 22 in der Ansaugphase der Brennkraftmaschine 10, eingespritzt. Der relevante Winkel der Kurbelwelle (nicht dargestellt) der Brennkraftmaschine 10 wird dabei vom Sensor 24 erfasst und ein entsprechendes Signal an das Steuer- und Regelgerät 28 weitergeleitet.
Da während dieser Phase im Brennraum 12 ein relativ geringer Druck herrscht (im Allgemeinen höchstens ungefähr 1 bar), besteht die Gefahr, dass der vom Einspritzventil 16 unter hohem Druck in den Brennraum 12 eingespritzte Kraftstoff auf die dem Einspritzventil 16 gegenüberliegende Wand (nicht dargestellt) des Brennraums 12 oder die Oberseite des Kolbens 22 prallt und dort anhaftet. Ein solcher Kraftstoffauftrag auf die Wand oder den Kolben 22 ist schwer verdampfbar und nimmt nicht oder zumindest nicht in der gewünschten Weise an der Verbrennung im Brennraum 12 teil, was den Kraftstoffverbrauch erhöht und das Emissionsverhalten verschlechtert. Das Problem des Niederschlags des Kraftstoffs an einer Wand des Brennraums 12 ist dann besonders markant, wenn die Wand des Brennraums 12 kalt ist. In diesem Fall wäre also das Kaltstartverhalten der Brennkraftmaschine 10 beeinträchtigt.
Um zu vermeiden, dass es zu einem solchen Niederschlag des Kraftstoffes an einer Wand des Brennraums 12 kommt, wird das Einspritzventil 16 von dem Steuer- und Regelgerät 28 so angesteuert, dass es impulsartig öffnet und schließt, wobei die Öffnungszeit des Einspritzventils 16 0,5 ms nicht überschreitet. Die während eines Einspritzimpulses, also während einer zusammenhängenden Öffnungszeit des Einspritzventils 16, in den Brennraum 12 gelangende Kraftstoffmenge sollte dabei im Normalfall ungefähr 5 mm3 nicht übersteigen. Bei einer derartigen Impulsdauer und einer derartigen pro Impuls eingespritzten Kraftstoffmenge sinkt die Eindringtiefe des Kraftstoffes im Brennraum 12, so dass der Kraftstoff nicht mehr auf die dem Einspritzventil 16 gegenüberliegende Wand des Brennraums 12 prallt.
Durch die diskontinuierliche, also aus einer Folge einzelner Einspritzimpulse bestehende Einspritzung des Kraftstoffes in den Brennraum 12 wird die Eindringtiefe des Kraftstoffes in den Brennraum 12 reduziert. Die Gefahr, dass der Kraftstoff sich an der dem Einspritzventil 16 gegenüberliegenden Wand des Brennraums niederschlägt, wird wirkungsvoll verringert.
Hierdurch wird sichergestellt, dass der in den Brennraum 12 eingespritzte Kraftstoff möglichst vollständig als Luft- Kraftstoffgemisch im Brennraum 12 vorliegt und somit eine optimale Verbrennung des eingespritzten Kraftstoffes erfolgt. Dies senkt den Kraftstoffverbrauch und verbessert das Emissionsverhalten, insbesondere die HC- oder Rußemissionen. Besonders günstig wirkt sich die verringerte Eindringtiefe des Kraftstoffes in den Brennraum 12 dann aus, wenn die Wand des Brennraums 12 kalt ist, also beim Kaltstart der Brennkraftmaschine 10. Auch in solchen Fällen kann durch das erfindungsgemäße Verfahren sichergestellt werden, dass ein zündfähiges Luft-Kraftstoffgemisch im Brennraum 12 der Brennkraftmaschine 10 vorliegt.
In den in den Fig. 2 bis 7 dargestellten Diagrammen sind verschiedene Ausführungsbeispiele möglicher Impulsfolgen für die Kraftstoffeinspritzung in den Brennraum 12 dargestellt. Die einzelnen Einspritzimpulse tragen das Bezugszeichen 32, wohingegen die Pausen zwischen zwei Einspritzimpulsen das Bezugszeichen 34 tragen. Die gesamte Einspritzung eines Arbeitszyklus der Brennkraftmaschine ist mit 36 gekennzeichnet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Impulsfolge sind die zeitlichen Abstände 34 zwischen zwei Impulsen 32 über die Dauer einer Einspritzung gleich lang und betragen ungefähr 0,5 ms. Die Dauer eines Einspritzimpulses 32 selbst beträgt ungefähr 0,3 ms. Die Dauer der gesamten Einspritzung 36 beträgt bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ungefähr 9,5 ms. Bei einer Einspritzmenge von 5 mm3 pro Einspritzimpuls 32 wird während der in Fig. 2 dargestellten Einspritzung 36 eine Kraftstoffmenge von insgesamt 60 mm3 eingespritzt. Bei einer Drehzahl von 4000 Umdrehungen/min ist das für die Einspritzung zur Verfügung stehende Zeitfenster ungefähr 11 ms lang. Die bei Volllast einzuspritzende Kraftstoffmenge von 60 mm3 kann also problemlos in den Brennraum 12 der Brennkraftmaschine 10 eingbracht werden.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel ist für einen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10 gedacht, bei dem diese mit einer Drehzahl von 5000 Umdrehungen/min im Teillastbereich arbeitet. Dies bedeutet, dass bei einer Einspritzung 36 eine Einspritzmenge von ungefähr 30 mm3 eingespritzt werden soll. Das für eine Einspritzung 36 zur Verfügung stehende Zeitfenster ist ungefähr 9 ms lang. Mit den sechs Einspritzimpulsen 32 von 0,3 ms Dauer und Pausen 34 von 0,7 ms Dauer ergibt sich eine Gesamtdauer der Einspritzung von 5,5 ms bei einer der Teillast entsprechenden Einspritzmenge von 30 mm3.
Soll z. B. bei einer höheren Drehzahl und Volllast eine größere Kraftstoffmenge in den Brennraum 12 der Brennkraftmaschine 10 eingespritzt werden, können in einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel die Pausen zwischen den Einspritzimpulsen verkürzt werden. Bei einer Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 von beispielsweise 6000 Umdrehungen/min steht ein Zeitfenster für die Einspritzung von ungefähr 7,5 ms zur Verfügung. Um eine Einspritzmenge von 60 mm3 einzuspritzen, genügen zwölf Einspritzimpulse, welche jeweils ungefähr 5 mm3 Kraftstoff einspritzen, und welche jeweils 0,33 ms zeitlich voneinander beabstandet sind. Die sich hieraus ergebende Gesamtdauer der Einspritzung von 7,3 ms liegt deutlich innerhalb des zur Verfügung stehenden Zeitfensters.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Inmpulsfolge verlängert sich die Dauer der Einspritzimpulse 32 gegen Ende der Gesamteinspritzung 36. Eine solche Vorgehensweise ist z. B. dann angezeigt, wenn die Einspritzung nicht nur während der Ansaugphase, sondern auch während der Kompressionsphase der Brennkraftmaschine 10 erfolgt. Da während der Kompressionsphase der Druck im Brennraum 12 ansteigt, sinkt bei konstanter Einspritzteilmenge die Eindringtiefe bzw. kann bei gleicher Eindringtiefe eine größere Einspritzteilmenge pro Einspritzimpuls 32 gewählt werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Dauer der Gesamteinspritzung 36 ungefähr 8 ms, wobei die Dauer eines Einspritzimpulses 32 gegen Ende der Einspritzung von 0,3 ms auf 0,5, weiter auf 0,66 und schließlich auf 0,83 ms ansteigt. Möglich ist auch, die Einspritzmenge gegen Ende einer Einspritzung 36 dadurch zu erhöhen, dass die Dauer der Pausen 34 zwischen zwei Einspritzimpulsen 32 verringert wird. Ein solches Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 dargestellt.
Soll eine Schichtung aus einer stöchiometrischen Gemischwolke und einem homogen mageren Gemisch im Brennraum 12 der Brennkraftmaschine 10 erzeugt werden, bietet sich die in Fig. 6 dargestellte Einspritzstrategie an:
Dabei erfolgt nach einer in Serie von Impulsen 32a mit gleichmäßigen Abständen 34a ein einzelner längerer Einspritzimpuls 32b nach einer längeren Pause 34b. Mit der anfänglichen Impulsserie 32a wird im Brennraum 12 ein homogen mageres Gemisch erzeugt. In dieses Gemisch hinein wird, bei weit angestiegenem Kolben 22 während der Kompressionsphase der Brennkraftmaschine 10, über den Einspritzimpuls 32b so viel Kraftstoff eingespritzt, dass eine stöchiometrische Gemischwolke innerhalb des mageren Gemischs entsteht. Diese Betriebsweise hat den Vorteil, dass auch extrem magere homogene Grundgemische vollständig verbrannt werden können, da zuvor ein wesentlicher Teil des Volumens innerhalb des Brennraums 12 stöchiometrisch verbrannt wurde und somit die homogen magere Umgebung aufgeheizt und verdichtet wurde. Der Vorteil der in Fig. 6 dargestellten Einspritzstrategie liegt in dem nochmals verringerten Kraftstoffverbrauch. Eine Einspritzung während der Kompressionsphase der Brennkraftmaschine 10 hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Klopfwahrscheinlichkeit der Brennkraftmaschine 10 verringert wird.
In die gleiche Richtung geht das in Fig. 7 dargestellte Ausführungsbeispiel, bei dem innerhalb eines Arbeitszyklus der Brennkraftmaschine 10 zwei Einspritzungen 36a und 36b erfolgen, welche jeweils wiederum aus einzelnen Einspritzimpulsen 32a und 32b mit dazwischen liegenden Pausen 34a und 34b bestehen.

Claims (15)

1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei dem der Kraftstoff mit mindestens einer Einspritzung (36) pro Arbeitszyklus direkt in einen Brennraum (12) der Brennkraftmaschine (10) eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kraftstoffeinspritzung (36) eine Mehrzahl von zeitlich voneinander beabstandeten (34) kurzen Einspritzimpulsen (32) umfasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bei einer Einspritzung (36) in den Brennraum (12) gelangende Kraftstoffmenge wenigstens auch durch die Dauer der einzelnen Einspritzimpulse (32) eingestellt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bei einer Einspritzung (36) in den Brennraum (12) gelangende Kraftstoffmenge wenigstens auch durch die Anzahl der einzelnen Einspritzimpulse (32) eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzimpulse (32) über die Gesamtdauer einer Einspritzung (36) gleichmäßig verteilt sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Dauer der Einspritzimpulse (32) über die Gesamtdauer einer Einspritzung (36) nicht verändert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Abstand (34) zwischen zwei Einspritzimpulsen (32) über die Dauer einer Einspritzung (36) sich verändert.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, dass die Dauer eines Einspritzimpulses (32) über die Gesamtdauer einer Einspritzung (36) sich verändert, vorzugsweise zunimmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende einer Einspritzung (36) ein einzelner Einspritzimpuls (32b) erfolgt, der länger dauert als die vorhergehenden Einspritzimpulse (32a) der Einspritzung (36).
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass pro Einspritzimpuls (32) in etwa 5 mm3 Kraftstoff eingespritzt werden und/oder ein Einspritzimpuls (32) nicht länger als ungefähr 0,5 ms dauert.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kraftstoffeinspritzungen (36a, 36b) pro Arbeitszyklus erfolgen, von denen mindestens eine (36a, 36b) wiederum aus mehreren Einspritzimpulsen (32a, 32b) besteht.
11. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
12. Computerprogramm nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
13. Steuer- und/oder Regelgerät (28) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei der der Kraftstoff direkt in einen Brennraum (12) der Brennkraftmaschine (10) eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Steuerung und/oder Regelung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 geeignet ist.
14. Steuer- und/oder Regelgerät (28) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Computerprogramm nach einem der Ansprüche 11 oder 12 versehen ist.
15. Brennkraftmaschine (10) mit mindestens einem Brennraum (12) und einer Einrichtung (16), welche den Kraftstoff direkt in den Brennraum (12) einspritzt, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einem Steuer- und/oder Regelgerät (28) nach einem der Ansprüche 13 oder 14 versehen ist.
DE10105755A 2001-02-08 2001-02-08 Verfahren, Computerprogramm und Steuer- und/oder Regelgerät zum Betreiben einer Brennkraftmaschine sowie Brennkraftmaschine Ceased DE10105755A1 (de)

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