DE10105388A1 - Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines MagnetresonanzgerätsInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts mit einem Gradientensystem und einem Hochfrequenzsystem, die unter anderem zur Ortskodierung von Magnetresonanzsignalen genutzt werden, bei dem in einer zeitlichen Abfolge Magnetresonanzsignale wenigstens aus Teilen eines abzubildenden Bereichs eines Untersuchungsobjekts akquiriert werden, wird eine während der zeitlichen Abfolge auftretende Verformung des abzubildenden Bereichs erfasst und die Ortskodierung entsprechend der erfassten Verformung angepasst.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Mag
netresonanzgeräts mit einem Gradientensystem und einem Hoch
frequenzsystem, die unter anderem zur Ortskodierung von Mag
netresonanzsignalen genutzt werden, bei dem in einer zeitli
chen Abfolge Magnetresonanzsignale wenigstens aus Teilen ei
nes abzubildenden Bereichs eines Untersuchungsobjekts akqui
riert werden.
Die Magnetresonanztechnik ist eine bekannte Technik zum Er
zeugen von Bildern eines Körperinneren eines Untersuchungsob
jekts. Dazu werden in einem Magnetresonanzgerät einem stati
schen Grundmagnetfeld schnell geschaltete Gradientenfelder
überlagert, die von einem Gradientensystem des Geräts erzeugt
werden. Ferner werden von einem Hochfrequenzsystem des Geräts
zum Auslösen von Magnetresonanzsignalen Hochfrequenzsignale
in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt und die ausgelösten
Magnetresonanzsignale aufgenommen, auf deren Basis Magnetre
sonanzbilder erstellt werden. Dabei werden die aufgenommenen
Magnetresonanzsignale phasenempfindlich demoduliert und durch
Abtastung und Analog-Digital-Wandlung in komplexzahlige Werte
überführt, die in einer k-Raum-Matrix abgelegt werden, aus
der mittels einer mehrdimensionalen Fouriertransformation ein
Magnetresonanzbild rekonstruierbar ist.
Vorgenannte Gradientenfelder werden dabei unter anderem zur
Ortskodierung genutzt. Das heißt, die Gradientenfelder haben
die Aufgabe die Beiträge einzelner Voxel eines abzubildenden
Bereichs des Untersuchungsobjekts zum aufgenommenen Magnetre
sonanzsignal unterscheidbar zu machen. Dabei nutzt man die
Gradientenfelder einerseits in Verbindung mit den Hochfre
quenzsignalen zum selektiven Anregen einer vorgebbaren Region
des Untersuchungsobjekts, beispielsweise einer Schicht,
und/oder andererseits zum räumlichen Kodieren innerhalb einer
angeregten Region, beispielsweise einer Schicht oder einem
größeren Volumen.
Ein Erzeugen bewegungsartefaktfreier Magnetresonanzbilder
setzt eine identische geometrische Positionierung des abzu
bildenden Bereichs über einen ganzen Aufnahmezeitraum voraus.
Insbesondere bei einer Invivo-Bildgebung stehen Vorgenanntem
physiologische Bewegungen entgegen, wie sie durch eine Herz
aktion, die Atmung und/oder eine Peristaltik von Organen ver
ursacht werden. Zum Eliminieten von Artefakten infolge respi
ratorischer Bewegungen werden beispielsweise Magnetresonanz
signale lediglich während einer reproduzierbaren Atemphase
angeregt und/oder aufgenommen. In einer anderen Ausführung
werden unabhängig von der Atembewegung aufgenommene Magnetre
sonanzbilder entsprechend einem zeitlichen Verlauf der Atem
bewegung retroperspektiv korrigiert. Dazu ist bei beiden vor
genannten Techniken die Atembewegung beispielsweise mittels
einem Atemgürtel entsprechend der DE 39 35 083 A1 zu erfas
sen, mit dem die Atembewegung in ein Drucksignal überführt
wird, das über einen Druckschlauch an einen optischen Druck
aufnehmer weitergeleitet wird.
Bei einer funktionellen Magnetresonanzbildgebung werden bei
spielsweise alle zwei bis vier Sekunden dreidimensionale
Bilddatensätze des Hirns, häufig mittels einem Echoplanarver
fahren, aufgenommen. Nachdem viele Bilddatensätze zu ver
schiedenen Zeitpunkten aufgenommen worden sind, werden zum
Bilden sogenannter Aktivierungsbilder die Bilddatensätze zum
Identifizieren von aktiven Hirnbereichen miteinander auf Sig
naldifferenzen hin vergleichen. Dabei führen bereits gerings
te Lageveränderungen des Hirns während eines gesamten Aufnah
mezeitraums der funktionellen Magnetresonanzbildgebung zu
unerwünschten Signaldifferenzen, die die gesuchte Hirnakti
vierung überdecken.
Bei einer Ausführungsform einer funktionellen Magnetresonanz
bildgebung wird eine sogenannte prospektive Bewegungskorrektur
während eines Ablaufs der funktionellen Magnetresonanz
bildgebung durchgeführt. Dazu werden von Bilddatensatzaufnah
me zu Bilddatensatzaufnahme eventuelle Lageveränderungen,
d. h. Rotationen und Translationen, des abzubildenden Bereichs
im Sinne einer Starrkörperbewegung beispielsweise durch orbi
tale Navigatorechos erfasst, und die Ortskodierung wird zum
Kompensieren der erfassten Lagerveränderungen während des
Ablaufs entsprechend angepasst.
Ein orbitales Navigatorecho wird dabei ebenso wie ein zur
Bildgebung erzeugtes Magnetresonanzsignal aufgenommen und
dessen komplexzahlige Werte werden als Datenpunkte im k-Raum
in einer Navigatorechomatrix abgelegt, wobei die Datenpunkte
einen kreisförmigen k-Raum-Pfad bilden. Anhand von orbitalen
Navigatorechos, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzeugt
werden, ist eine Lageveränderung zwischen den Zeitpunkten
ermittelbar. Dazu wird beispielsweise vor jedem Aufnehmen
eines Bilddatensatzes ein Navigatorecho aufgenommen und zur
Lageveränderungserfassung eine zughörige Navigatorechomatrix
mit einer Referenz-Navigatorechomatrix verglichen.
Zwischen dem Bildraum und dem k-Raum besteht bekanntlich eine
Verknüpfung über die mehrdimensionale Fouriertransformation.
Eine Translation des abzubildenden Bereichs im Bildraum äu
ßert sich dabei, gemäß dem Verschiebungssatz der Fourier
transformation, in einer veränderten Phase von komplexzahli
gen Werten einer zugehörigen k-Raum-Matrix des abzubildenden
Bereichs. Eine Drehung des abzubildenden Bereichs im Bildraum
bewirkt dieselbe Drehung der zugehörigen k-Raum-Matrix. Um
eine Rotation von einer Translation im k-Raum zu entkoppeln,
betrachtet man für Rotationen ausschließlich Beträge der kom
plexzahligen Werte. Somit ist eine Drehung des abzubildenden
Bereichs gegenüber einem Referenz-Zeitpunkt durch ein Ver
gleichen von Betragswerten der Navigatorechomatrix mit denen
der Referenz-Navigatorechomatrix ermittelbar. Für eine Trans
lation werden die Phasenwerte verglichen. Zum Kompensieren
einer so erfassten Lageveränderung für einen nachfolgend aufzunehmenden
Bilddatensatz wird die Ortskodierung entsprechend
angepasst. Dadurch, dass bei der Magnetresonanztechnik das
Belegen von k-Raum-Matrizen durch die Gradientenfelder unmit
telbar steuerbar ist, sind Translationen und Rotationen des
abzubildenden Bereichs gemäß den Gesetzen der Fouriertrans
formation unmittelbar durch eine entsprechend modifizierte
Gradientenfeldeinstellung kompensierbar. Entsprechendes gilt
beim selektiven Anregen einer vorgebbaren Region des Untersu
chungsobjekts.
Zum Erfassen beliebiger Lageveränderungen im dreidimensiona
len Raum wird in drei zueinander orthogonalen Ebenen je ein
orbitales Navigatorecho erzeugt. Hinsichtlich dem vorausge
hend zu den orbitalen Navigatorechos Beschriebenem wird bei
spielhaft auf den Artikel von H. A. Ward et al., "Prospective
Multiaxial Motion Correction for fMRI", Magnetic Resonance in
Medicine 43 (2000), Seiten 459 bis 469, hingewiesen.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts zu schaffen, mit dem
unter anderem ein Magnetresonanzbild frei von Artefakten in
folge einer Verformungen eines abzubildenden Bereichs auf
nehmbar ist.
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Bei einem Verfahren gemäß Anspruch 1 zum Betrieb eines Mag
netresonanzgeräts mit einem Gradientensystem und einem Hoch
frequenzsystem, die unter anderem zur Ortskodierung von Mag
netresonanzsignalen genutzt werden, bei dem in einer zeitli
chen Abfolge Magnetresonanzsignale wenigstens aus Teilen ei
nes abzubildenden Bereichs eines Untersuchungsobjekts akqui
riert werden, wird eine während der zeitlichen Abfolge auf
tretende Verformung des abzubildenden Bereichs erfasst und
die Ortskodierung entsprechend der erfassten Verformung ange
passt.
Dadurch sind ohne ein retroperspektives Korrigieren Magnetre
sonanzbilder eines sich während einer Magnetresonanzbildge
bung verformenden abzubildenden Bereichs aufnehmbar, die frei
von Artefakten infolge der Verformungen sind.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Verformung mit
tels einer Navigatorechotechnik erfasst. Dadurch ist bei ei
ner Verformung, die durch eine Atmung eines Untersuchungsob
jekts hervorgerufen wird, ein Einsatz eines Atemgürtels zum
Erfassen der Atembewegung verzichtbar.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungs
beispielen der Erfindung anhand der Zeichnungen. Dabei zei
gen:
Fig. 1 eine Skizze eines Magnetresonanzgeräts,
Fig. 2 ein Impuls- und Gradientenschema einer gespoilten
Gradientenechosequenz,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Betrieb ei
nes Magnetresonanzgeräts und
Fig. 4 ein Anpassen einer Ortskodierung bei einer Streckung
bzw. Stauchung eines abzubildenden Bereichs.
Die Fig. 1 zeigt eine Skizze eines Magnetresonanzgeräts 10.
Dabei umfasst das Gerät 10 zum Erzeugen eines Grundmagnetfel
des ein Grundfeldmagnetsystem 11 und zum Erzeugen von Gra
dientenfeldern ein Gradientenspulensystem 12. Des weiteren
umfasst das Gerät 10 als Bestanteil eines Hochfrequenzsystems
ein Antennensystem 13, das zum Auslösen von Magnetresonanz
signalen Hochfrequenzsignale in ein Untersuchungsobjekt einstrahlt
und die erzeugten Magnetresonanzsignale aufnimmt.
Ferner umfasst das Gerät 10 eine verfahrbare Lagerungsvor
richtung 15, auf der das Untersuchungsobjekt, beispielsweise
ein zu untersuchender Patient 19, gelagert wird.
Zum Steuern von Strömen im Gradientenspulensystem 12 aufgrund
einer Sequenz ist das Gradientenspulensystem 12 mit einem
zentralen Steuersystem 16 verbunden. Zum Steuern der abzu
strahlenden Hochfrequenzsignale gemäß der Sequenz sowie zum
Weiterverarbeiten und Speichern der vom Antennensystem 13
aufgenommenen Magnetresonanzsignale ist das Antennensystem 13
ebenfalls mit dem zentralen Steuersystem 16 verbunden. Zum
Steuern eines Verfahrens der verfahrbaren Lagerungsvorrich
tung 15, beispielsweise um einen abzubildenden Bereich im
Abdomen und/oder Thorax des Patienten 19 in einem Abbildungs
volumen 18 des Geräts 10 zu positionieren, ist auch die Lage
rungsvorrichtung 15 entsprechend mit dem zentralen Steuersys
tem 16 verbunden. Das zentrale Steuersystem 16 ist mit einer
Anzeige- und Bedienvorrichtung 17 verbunden, über die Einga
ben eines Bedieners, beispielsweise der gewünschte Sequenztyp
und Sequenzparameter, dem zentralen Steuersystem 16 zugeführt
werden. Des weiteren werden an der Anzeige- und Bedienvor
richtung 17 unter anderem die Magnetresonanzbilder angezeigt.
Die Fig. 2 zeigt ein Impuls- und Gradientenschema einer
gespoilten Gradientenechosequenz. Dabei sind Hochfrequenzsig
nale α und ein Gradientenechosignal GE sowie Verläufe einer
Gradientenstärke eines Schichtauswahlgradienten Gz in einer
z-Richtung, eines Phasenkodiergrädienten Gx in einer x-
Richtung und eines Frequenzkodiergradienten Gy in einer y-
Richtung über der Zeit t dargestellt. Zur Auswahl einer
Schicht, beispielsweise einer zur x-y-Ebene parallelen abdo
minalen Schicht des Patienten 19, wird zunächst der Schicht
auswahlgradient Gz entsprechend einem Gradientenpuls Z1 ge
schaltet und gleichzeitig zur Hochfrequenzanregung der ausge
wählten Schicht vom Antennensystem 13 ein Hochfrequenzsignal
α abgestrahlt. Unmittelbar daran anschließend wird zum
Rephasieren der Schichtauswahlgradient Gz entsprechend dem
Gradientenpuls Z2, zum Phasenkodieren der Phasenkodiergra
dient Gx entsprechend einem Gradientenpuls X2 und zum Vorbe
reiten des Gradientenechosignals GE der Frequenzkodiergra
dient Gy entsprechend dem Gradientenpuls Y2 geschaltet. Un
mittelbar daran anschließend wird zum Erzeugen des Gradien
tenechosignals GE sowie zum Frequenzkodieren der Frequenzko
diergradient Gy entsprechend dem Gradientenpuls Y3 geschal
tet. Dabei wird das Gradientenechosignal GE vom Antennensys
tem 13 aufgenommen, phasenempfindlich demoduliert und durch
Abtastung und Analog/Digital-Wandlung in komplexzahlige Werte
überführt, die als Datenpunkte eine Zeile einer zweidimensio
nalen k-Raum-Matrix abgelegt werden. Nach dieser Datenakqui
sition wird schließlich zum Zerstören einer noch vorhandenen
Quermagnetisierung der Schichtauswahlgradient Gz entsprechend
dem Gradientenpuls Z4 als Spoiler geschaltet. Entsprechend
einer Anzahl zu befüllender Zeilen der k-Raum-Matrix wird
vorausgehend beschriebenes Impuls- und Gradientenschema mit
der Repetitionszeit TR entsprechend oft wiederholt. Dabei
wird der Phasenkodiergradient Gx je Wiederholung mit einer
unterschiedlichen Gradientenstärke geschaltet.
Die Fig. 3 zeigt als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Betrieb eines Mag
netresonanzgeräts 10. In einem ersten Schritt 31 des Ablauf
diagramms werden beispielsweise entsprechend dem eingangs
genannten Artikel von H. A. Ward von einem abzubildenden Be
reich des Patienten 19, beispielsweise der zur x-y-Ebene pa
rallelen abdominalen Schicht, Referenz-Navigatorechos aufge
nommen. Wird dabei das Verfahren zum Ausgleichen einer Atem
bewegung des Patienten 19 eingesetzt, so ist bezüglich der
Atembewegung ein Zeitpunkt, an dem die Referenz-Navigator
echos aufgenommen werden, willkürlich festlegbar. Daran an
schließend wird in einem Schritt 32 im Rahmen einer Sequenz,
beispielsweise der in Fig. 2 dargestellten Gradientenechose
quenz, eine Hochfrequenzanregung durchgeführt und daran an
schließend in einem Schritt 33 Daten von der abdominalen
Schicht akquiriert. Dabei wird eine erste Zeile einer der
abdominalen Schicht zugehörigen zweidimensionalen k-Raum-
Matrix belegt.
Bevor mit dem Schritt 37 eine weitere Hochfrequenzanregung
und mit dem Schritt 38 eine weitere Datenakquisition zum Be
legen einer weiteren Zeile der k-Raum-Matrix durchgeführt
wird, wird in den Schritten 34 bis 36 überprüft, ob eine Ver
formung der abdominalen Schicht und/oder eine Lageveränderung
der abdominalen Schicht als starrer Körper bezüglich dem Ab
bildungsvolumen 18 stattgefunden hat. Gegebenenfalls wird
darauf mit einem Anpassen der Ortskodierung zum Vermeiden von
Bewegungsartefakten im Magnetresonanzbild der abdominalen
Schicht reagiert. Dazu werden im Schritt 34 Navigatorechos
vom abzubildenden Bereich aufgenommen, die bezüglich den Re
ferenz-Navigatorechos mit einer unveränderten Ortskodierung
aufgenommen werden. Durch ein Vergleichen der Navigatorechos
mit den Referenz-Navigatorechos ist zwischen den Aufnahme
zeitpunkten der Echos eine Verformung des abzubildenden Be
reichs und/oder eine Lageveränderung des abzubildenden Be
reichs erfassbar.
Ist beispielsweise im Schritt 35 als Verformung eine Dehnung
bzw. Stauchung der abdominalen Schicht festgestellt worden,
so wird im Schritt 36 vor der weiteren Hochfrequenzanregung
und Datenakquisition der Schritte 37 und 38 die Ortskodierung
entsprechend angepasst, so dass sich ohne ein nachträgliches
Korrigieren ein Magnetresonanzbild der abdominalen Schicht
ohne Bewegungsartefakte ergibt. Dieses Anpassen der Ortsko
dierung ist bei der Fig. 4 genauer beschrieben. Sind dahin
gegen im Schritt 35 keine Verformung und/oder keine Lagever
änderung detektiert worden, so wird abgesehen von dem in sei
ner Stärke zu verändernden Phasenkodiergradienten Gx mit ei
ner unveränderten Ortskodierung fortgefahren. Die Schritte 34
bis 38 werden dabei so oft wiederholt, bis alle Zeilen der k-
Raum-Matrix vollständig belegt sind.
In einer anderen Ausführung werden Verformungen und/oder La
gerveränderungen nicht gekoppelt an jede Hochfrequenzanregung
erfasst, sondern, beispielsweise der Vorgehensweise bei einer
funktionellen Magnetresonanzbildgebung vergleichbar, zwischen
den Aufnahmen vollständig belegter zwei- oder dreidimensiona
ler Bilddatensätze erfasst. Ebenso ist das Verfahren auch auf
die Perfusions- und Diffusions-Bildgebung übertragbar.
Die Fig. 4 zeigt als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ein Anpassen einer Ortskodierung infolge einer Streckung bzw.
Stauchung der abdominalen Schicht. Lediglich aus Gründen ei
ner einfachen Darstellung und Erläuterung wird dabei voraus
gesetzt, dass die abdominale Schicht als Ganzes keine Trans
lations- und auch keine Rotationsbewegung im Sinne einer
Starrkörperbewegung erfährt.
Entsprechend unterschiedlicher Atmungszustände des Patienten
19 weist die abdominale Schicht einen Querschnitt 41 oder 42
auf. Beim Querschnitt 41 der abdominalen Schicht wird gemäß
der Gradientenechosequenz der Fig. 2 eine erste Zeile der k-
Raum-Matrix akquiriert. Dabei weisen die Gradientenfeldstärke
des Phasenkodiergradienten Gx bzw. der Frequenzkodiergradien
ten Gy, beispielsweise entsprechend den Gradientenpulsen X2
bzw. Y2, bezüglich der x- bzw. der y-Richtung einen örtlichen
Verlauf X41 bzw. Y41 auf. Eine weitere Zeile der k-Raum-
Matrix ist beim Querschnitt 42 der abdominalen Schicht zu
akquirieren. Dabei wird die Verformung der abdominalen
Schicht vom Querschnitt 41 hin zum Querschnitt 42 mittels der
Navigatorechotechnik detektiert. Die beiden Querschnitte 41
und 42 können dabei wenigstens in einer guten Näherung durch
eine lineare Streckung bzw. Stauchung bezüglich einem Fix
punkt, der bei beiden Querschnitten 41 und 42 im Wesentlichen
lageunverändert bleibt, ineinander übergeführt werden. Bei
der axialen Schichtorientierung der abdominalen Schicht eig
net sich als Fixpunkt insbesondere eine Wirbelsäule 45. Ent
sprechendes gilt für sagittale Schichtorientierungen. Dahin
gegen sind für koronare Abdomenaufnahmen insbesondere die
Hüftgelenke geeignet. Lediglich der einfachen Darstellung und
Erläuterung halber ist dabei die Wirbelsäule 45 als Fixpunkt
in den Nullpunkt der x- und der y-Koordinatenachse gelegt.
Für ein bewegungsartefaktfreies Magnetresonanzbild der abdo
minalen Schicht ist zum Akquirieren der weiteren Zeile der
lineare Anteil der Streckung bzw. Stauchung durch eine modi
fizierte Gradientenfeldeinstellung zu kompensieren. Dabei
wird die Streckung der abdominalen Schicht in y-Richtung,
einhergehend mit einer Stauchung in x-Richtung, durch ein
Verkleinern der Gradientenstärke des Frequenzkodiergradienten
Gy entsprechend einem Verlauf Y42 und durch ein Vergrößern
der Gradientenstärke des Phasenkodiergradienten Gx entspre
chend dem Verlauf X42 jeweils im umgekehrt proportionalen
Verhältnis zur Streckung bzw. Stauchung kompensiert. Dabei
wird die örtliche Gradientenfeldstärke bezogen auf den Fix
punkt linear skaliert. Darüber hinaus ist für die weitere
Zeile das Verändern der Stärke des Phasenkodiergradienten Gx
entsprechend den Erfordernissen der in Fig. 2 dargestellten
Gradientenechoseguenz zu berücksichtigen. Grundlage für die
vorgenannte Kompensation ist dabei, dass zwischen dem Bild
raum der abdominalen Schicht und ihrer k-Raum-Matrix gemäß
den Gesetzen der Fouriertransformation sich Streckungen bzw.
Stauchungen des Bildraumes in einer Stauchung bzw. Streckung
des k-Raumes im umgekehrt proportionalen Verhältnis abbilden.
Dadurch, dass bei der Magnetresonanztechnik das Belegen von
k-Raum-Matrizen durch die Gradientenfelder unmittelbar steu
erbar ist, sind Streckungen bzw. Stauchungen des abzubilden
den Bereichs unmittelbar durch eine modifizierte Gradienten
feldeinstellung kompensierbar.
Claims (9)
1. Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts mit einem
Gradientensystem und einem Hochfrequenzsystem, die unter an
derem zur Ortskodierung von Magnetresonanzsignalen genutzt
werden, bei dem in einer zeitlichen Abfolge Magnetresonanz
signale wenigstens aus Teilen eines abzubildenden Bereichs
eines Untersuchungsobjekts akquiriert werden, wobei eine
während der zeitlichen Abfolge auftretende Verformung des
abzubildenden Bereichs erfasst und die Ortskodierung entspre
chend der erfassten Verformung angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine während der zeit
lichen Abfolge auftretende Lageveränderung des abzubildenden
Bereichs als Ganzes bezüglich einem Abbildungsvolumen des
Magnetresonanzgeräts mit erfasst und die Ortskodierung ent
sprechend der erfassten Lageveränderung mit angepasst wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die
Verformung und/oder die Lageveränderung durch eine Atmung des
Untersuchungsobjekts hervorgerufen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
Verformung und/oder die Lageveränderung mittels einer Naviga
torechotechnik erfasst werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das
Erfassen und Anpassen wenigstens vor jeder erneuten Hochfre
quenzanregung des abzubildenden Bereichs durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Verformung eine lineare Streckung bzw. Stauchung um einen
Fixpunkt des abzubildenden Bereichs umfasst.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Ortskodierung
durch eine lineare Skalierung einer Gradientenfeldstärke im
umgekehrt proportionalen Verhältnis der linearen Streckung
bzw. Stauchung bezogen auf den Fixpunkt angepasst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei bei
einer im Wesentlichen sagittalen oder axialen abzubildenden
abdominalen und/oder thorakalen Schicht eines Patienten eine
Wirbelsäule als Fixpunkt ausgewählt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei bei
einer im Wesentlichen koronaren abzubildenden abdominalen
und/oder thorakalen Schicht eines Patienten ein Hüftgelenk
als Fixpunkt ausgewählt wird.
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