DE10104129A1 - Hörgerät und Filtereinheit für ein solches - Google Patents
Hörgerät und Filtereinheit für ein solchesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Hörgerät mit einer einer Schallabgabe- oder -Aufnahmeeinheit (16; 18) in einem Hörgerätegehäuse (10) zugeordneten Schalldurchtrittsöffnung (20; 22), die zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit und/oder Verschmutzung, insbesondere Cerumen aus dem Ohr, eine bevorzugte auswechselbare Filtereinheit (60; 88) aufweist, wobei die Filtereinheit ein flächiges, membran- und/oder siebartiges Filterelement (72; 82; 90) aufweist, welches im Hörgerätegehäuse im Bereich der Schalldurchtrittsöffnung und, bezogen auf eine durch eine ebene senkrechte zu einer mittleren Strahlungsrichtung (26) des von der Schallabgabe-/Aufnahmeeinheit erzeugten bzw. aufgenommenen akustischen Signals, oder durch eine Ebene quer zu einem Schallkanal (17; 19) zur Schalldurchtrittsöffnung, oder durch die Schalldurchtrittsöffnung selbst definierte Bezugsebene, geneigt angeordnet ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hörgerät nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Filtereinheit für ein
solches, gattungsgemäßes Hörgerät sowie eine Verwendung
einer solchen Filtereinheit.
Auf dem Gebiet der Hörgerätetechnologie stellt die
Verschmutzung eines Hörgerätes durch externe oder
Körperflüssigkeit wie Schweiß od. dgl. sowie durch
eindringenden Schmutz (insbesondere Cerumen) ein kritisches
Problem dar, welches die Serviceintervalle sowie
letztendlich die Haltbarkeit eines Hörgerätes in kritischer
Weise beeinflussen. Dabei erweist sich insbesondere das im
Ohr eines Trägers erzeugte Cerumen, welches in die bei
einem Hörgerät zum Schalleinlass (für ein dahinter
angeordnetes Mikrophon) bzw. zum Schallauslass (für eine
Lautsprecher- od. dgl. Schallabgabevorrichtung)
vorgesehenen Gehäuseöffnungen eindringt, als besondere
technische Herausforderung. Nicht nur führt gerade Cerumen
durch seine wachsartige Konsistenz zu einem Verstopfen
dieser Öffnungen (und mithin zum Verlust der technischen
Wirkung des Hörgerätes), auch kann Cerumen die
Schallaufnahme- bzw. Schallabgabeeinheiten im Hörgerät
selbst dauerhaft unbrauchbar machen.
Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche Ansätze
bekannt, das Eindringen von Verschmutzungen in ein Hörgerät
durch geeignete Filtereinheiten zu erschweren. Bekannte
Ansätze sollen zur Verdeutlichung im weiteren anhand der
Fig. 10 bis 18 im Zusammenhang mit der Darstellung des
Prinzipaufbaus eines Hörgerätes und der dadurch gegebenen
räumlichen Möglichkeiten erläutert werden.
So zeigt die Fig. 10 ein aus dem Stand der Technik
allgemein bekanntes, sog. In-dem-Ohr-Gerät (IdO) mit einem
Gehäuse 10, welches eine mit einer Stromquelle (Batterie
12) verbundene Elektronikeinheit 14 für Verstärkungs- und
Signalaufbereitungszwecke sowie eine mit der Einheit 14
verbundene Schallaufnahmeeinheit (Mikrophon) 16 bzw. eine
Schallabgabeeinheit (Lautsprecher) 18 aufnimmt. Neben (in
der Fig. 10 nicht gezeigten) Bedienelementen weist eine der
Schallaufnahmeeinheit 16 zugeordnete Schalleinlassöffnung
20 des Gehäuses 10 im Tragezustand nach außen (d. h. aus
dem Ohr des Benutzers hinaus), während, zum Ausbilden einer
durch die individuelle Gehäuseform 10 gedichteten
Schallzuführung zum Gehörgang des Trägers, die
Schallabgabeeinheit 18 einer Schallaustrittsöffnung 22 im
Gehäuse 10 zugeordnet ist.
Aus dieser Geometrie und prinzipiellen Konstruktionsweise
eines IdO ergibt sich, dass gerade die
Schallaustrittsöffnung 22 im besonderen Maße durch (im Ohr
erzeugtes) Cerumen gefährdet ist. Entsprechend zeigt die
Fig. 11 als Detailansicht des linksseitigen
(ohrinnenseitigen) Abschnitts der Anordnung der Fig. 10
einen in die Schallaustrittsöffnung 22 des Gehäuses 10
eingesetzten Filtereinsatz 24, welcher, prinzipiell, aus
einem hohlzylindrischen Körper mit einem senkrecht zu einer
Mittenrichtung (gestrichelte Linie 26) austretenden Schalls
vorgesehenen Gitter besteht.
Eine alternative, bekannte Realisierungsform eines
Hörgerätes zeigt die Fig. 12 als sog. Hinter-dem-Ohr-Gerät
(HdO). Zur Vereinheitlichung der Terminologie werden
funktional äquivalente Baugruppen mit denselben
Bezugszeichen wie in Fig. 10 bezeichnet, also auch hier
nimmt ein (hinter dem Ohr zu tragendes) Gehäuse 10 eine
Schallaufnahmeeinheit 16 auf, welche über einen Schallkanal
(Schlauch) 17 mit einer Schalleintrittsöffnung verbunden
ist. Entsprechend ist eine Schallabgabeeinheit 18 über
einen zugeordneten, schlauchförmigen Schallkanal mit dem
Ohr des Benutzers verbunden, und zwar durch ein am Gehäuse
10 ansitzendes Winkelstück 28 als Verbindung zu einem nicht
gezeigten Ohrpassstück.
Wie ein unmittelbarer Vergleich der Fig. 10 und 12 (bzw.
der dadurch verdeutlichten generischen Realisierungsformen
von Hörgeräten) verdeutlicht, ist, im Hinblick auf
eintretende Verschmutzung, ein wesentlicher konstruktiver
Vorteil eines HdO ein vergleichsweise langer Distanzweg vom
eigentliches Schallaustritt am Ende des Winkelstückes 28
80 mm). Entsprechend kann vom Ohr abgesondertes Cerumen
erst nach Überwinden dieser Distanz zur Schallabgabeeinheit
gelangen und dort Störungen hervorrufen; gleichwohl bleibt
auch hier eine besondere Gefahr durch eindringende
Flüssigkeit (gerade auch im Fall externer Flüssigkeit, wie
z. B. durch Schwimmen), und auch die Mikrophoneinheit 16 in
Fig. 2 ist durch eindringende Verschmutzung gefährdet.
Da jedoch, etwa durch bessere akustische Eigenschaften,
IdO-Geräte sich zunehmend größerer Beliebtheit erfreuen,
besteht gerade bei dieser Realisierungsform konkreter
Handlungs- und Verbesserungsbedarf im Hinblick auf eine
Verschmutzung durch Cerumen (die sich i. ü. auch in einer
allgemein bekannten höheren Ausfallrate von IdO-Geräten
relativ zu HdO-Geräten niederschlägt).
Die Fig. 13 bis 18 verdeutlichen einige aus dem Stand der
Technik bekannte Ansätze, das Eindringen von
Verschmutzungen, insbesondere Cerumen, in Hörgeräte zu
verhindern. So entspricht das in der Fig. 16 gezeigte
zylindrische Element 30 mit quer vorgesehenem,
schalldurchlässigen Gitter 32 als Hauptbestand eines
Filtereinsatzes 24 der prinzipiell im Zusammenhang mit Fig.
11 bereits erläuterten Lösung, d. h. Vorsehen eines mit
Durchbrüchen versehenen flächigen Trägers in einer Richtung
quer zur Schallmittenrichtung, um so das Eindringen von
Verschmutzungsstoffen zu verhindern. Wie sich jedoch
bereits aus der Querschnittsgeometrie der Fig. 16 ergibt,
ist dieser Ansatz, insbesondere bei einem längeren Tragen,
vergleichsweise ineffektiv, denn Cerumen sammelt sich im
Innenbereich des zylindrischen Element 30 und verstopft
dort dann den gesamten Filtereinsatz 24. Dies führt dazu,
dass entsprechend häufig ein Austausch bzw. eine Wartung
vorgenommen werden muss (im Extremfall kann dies innerhalb
von Stunden eintreten).
Entsprechend unbefriedigend ist eine Anordnung, wie sie in
Fig. 15 schematisch angedeutet ist: Hier ist die
Schallaustrittsöffnung eines Hörgerätes (wie auch in Fig.
16 liegt der Außenbereich in der oberen Hälfte der Figur,
der Innenbereich ist nach unten gerichtet) abgedeckt durch
eine mit Durchbrüchen 34 versehene, mittels einer
Schnappverbindung aufsetzbaren Kappe 36, so dass, im
Ergebnis, die Kappe eine Austrittsöffnung eines
zugeordneten Schallkanals 38 (Schallflussrichtung aufwärts
bei Verwendung zusammen mit einem Lautsprecher) abdeckt.
Schall tritt dann nur noch durch die Durchbrüche 34 aus.
Auch hier zeigt sich jedoch ein konstruktionsbedingter
Mangel; in dem Maße, wie durch die Kappe 36 das Eindringen
von Cerumen in den Schallkanal 38 verhindert wird, erhöht
sich die Gefahr einer Verstopfung der Durchbrüche 34, so
dass diese entsprechend häufig gereinigt werden müssen.
Eine Weiterentwicklung des allgemeinen Gedankens einer
Abdeckung des Schallkanals 38 durch eine Kappe zeigen die
Fig. 17, 18: Hier wird aus dem Schallkanal 38 austretender
Schall an einem Deckelabschnitt 40 der gezeigten
Filtereinheit umgelenkt und durch einen Ringschlitz 34 im
Übergangsbereich zwischen dem Ende des Schallkanals 38 und
dem aufsitzenden Deckelabschnitt 40 zum Gehörgang geleitet.
Insbesondere die verdeckte Anordnung des Ringschlitzes 42
durch die besondere Ausformung eines überhängenden
Ringflansches 44 des Deckelabschnitts 40 verringert die
Verschmutzungsgefahr durch eindringendes Cerumen deutlich.
Gleichwohl besteht auch hier Verstopfungsgefahr, und die
durch die konstruktive Realisierung bewirkten akustischen
Eigenschaften einer Anordnung gemäß Fig. 17, 18 sind nicht
unproblematisch.
Schließlich ist, wie in den Fig. 13 und 14 gezeigt, eine
von der amerikanischen Firma Knowles vermarktete
Filtereinheit bekannt, welche zum Reinigen der ohrseitigen
Öffnung 46 einen gegen die Vorspannung einer Spiralfeder 48
geführtes Stempel 50 vorsieht, welcher durch Betätigung in
einem Reinigungsbetrieb (in einer Richtung aufwärts im
Zeichnungsblatt der Fig. 14) in die Öffnung 46
eingedrungenes Cerumen herausstoßen kann.
Abgesehen vom konstruktiven und herstellungstechnischen
Aufwand ist jedoch auch die in Fig. 13, Fig. 14 gezeigte
Anordnung nicht unproblematisch, als tiefer eingedrungenes
Cerumen den vollständigen Schallkanal (d. h. um den Stempel
50 herum) verstopfen und insbesondere auch die Bewegbarkeit
des Stempels beeinträchtigen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
gattungsgemäßes Hörgerät im Hinblick auf den Schutz gegen
eindringende Flüssigkeit bzw. eindringende Verschmutzung zu
verbessern und insbesondere eine Filtereinheit zu schaffen,
welche die Störungsgefahr durch eindringendes Cerumen
vermindert, damit die Nutzungs- und Lebensdauer eines
Hörgerätes verlängert und gleichzeitig dieses in
Herstellung und Wartung vereinfacht ist.
Die Aufgabe wird durch das Hörgerät mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 sowie die Filtereinheit mit den Merkmalen
des unabhängigen Patentanspruchs 9 gelöst; vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben, wobei die auf den Hauptanspruch bezogenen
Unteransprüche in einer äquivalenten Weise auch auf die
Filtereinheit gemäß Patentanspruch 9 Anwendung finden
sollen.
In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise ermöglicht es die
Ausgestaltung der Filtereinheit mit einem (zumindest
abschnittsweise) geneigten Filterelement, eine vergrößerte
wirksame Durchtrittsfläche für Schall zu schaffen, wobei
zusätzlich die Verstopfungs- bzw. Verschmutzungsgefahr des
Filterelements, bedingt durch die Neigung und die
vergrößerte effektive Fläche, herabgesetzt ist. Dabei ist
als "geneigt" im Rahmen der Erfindung prinzipiell jegliche
praktisch in dieser Weise wirksame gewinkelte Anordnung zu
verstehen, die sich von einem Winkel von 0° (Bezugsebene zu
Ebene des flächigen Filterelements) unterscheidet, wobei,
im praktischen Gebrauch, sich Winkel zwischen 45° und 90°
(d. h. flächiges Filterelement liegt entlang der
Schallmittenrichtung) als besonders vorteilhaft und
bevorzugt herausgestellt haben.
Zudem wird es durch die vorliegende Erfindung erreicht,
dass eine möglichst große Schalldurchtrittsfläche
(Flächenvergrößerung durch die Neigung) mit (zum Schutz
gegen eindringendes Schmutz) möglichst kleinen Durchbrüchen
bzw. Durchtrittsöffnungen, bestimmt durch die eingesetzte
Membrane bzw. die Siebweite, kombiniert wird. Insbesondere
nämlich wenn eine wasser- und/oder fettabweisende Membran
eingesetzt wird, kann hier in besonders wirksamer Weise der
Verschmutzungsschutz gewährleistet werden, ohne dass dann
die Transmissionseigenschaften für Schall negativ
beeinflusst werden (im Stand der Technik, vgl. etwa Fig.
16, lassen die geometrischen Verhältnisse üblicherweise die
Verwendung einer Membran nicht zu, da durch den geringen
Durchmesser die akustischen Eigenschaften für
Schalltransmission ungenügend wären).
Alternativ zum erstmals nunmehr erfindungsgemäß möglichen
Einsatz einer Membran sieht die vorliegende Erfindung vor,
ein siebartiges Filterelement einzusetzen, wobei dieses,
herstellungstechnisch besonders günstig, zusammen mit den
umgebenden, tragenden Elementen der Filtereinheit, entweder
in einem gemeinsamen Fertigungsprozess (z. B. durch
Spritzgießen, auch des Siebes) hergestellt wird, oder aber
ein geeignetes Siebelement in geeigneter Weise von einem
üblicherweise heranzuziehenden Kunststoffmaterial für die
Filtereinheit umspritzt wird. Entsprechend ist als
"siebartig" im Sinne der Erfindung etwa auch ein durch
einen Sintervorgang hergestelltes, Poren bzw. einen
Durchlass anbietendes Filterelement zu verstehen.
Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht
hierbei zudem vor, durch geeigneten Versatz von
einsetzenden Lochstempeln hier eine besonders feine
Siebweite zu erreichen, wobei zusätzliche, im Rahmen einer
Weiterbildung eingesetzte Lochstempel hier Vorratsvolumina
für eindringende Verschmutzung schaffen, die sich günstig
auf den Betriebszyklus der so geschützten
Hörgerätevorrichtung auswirken.
Im Ergebnis wird durch die vorliegende Erfindung ein Schutz
von IdO- oder HdO-Hörgeräten erreicht, welcher, gegenüber
eingangs diskutierten, bekannten, Lösungen, deutlich
verbesserte Schutz- und Handhabungseigenschaften mit
einfacher Herstellbarkeit (und damit für den Nutzer
potentiell günstigen Kosten) kombiniert.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in
Fig. 1: eine perspektivische Seitenansicht einer
Filtereinheit für ein Hörgerät gemäß einer
ersten, bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
Fig. 2: eine teilweise geschnittene,
perspektivische Seitenansicht der Anordnung
gemäß Fig. 1;
Fig. 3, 4: Längsschnitt durch die Anordnung gemäß Fig.
1, Fig. 2 in einem aufgesetzten Zustand auf
einen Schallkanal, wobei die Fig. 3 eine
weiter modifizierte Form darstellt;
Fig. 5: ein alternatives Ausführungsbeispiel zur
Fig. 1, Fig. 2 mit einem siebartigen
Filterelement;
Fig. 6: eine ausschnittsvergrößerte Detailansicht
der Darstellung gemäß Fig. 5;
Fig. 7: eine Detailansicht auf das Siebelement im
Ausführungsbeispiel der Fig. 5;
Fig. 8: eine zweite Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung mit einer
Realisierungsform in einem HdO-Hörgerät;
Fig. 9: eine Detailansicht der in Fig. 8
eingesetzten Filtereinheit;
Fig. 10: eine Schnittansicht durch ein IdO-Hörgerät
zum Verdeutlichen des prinzipiellen
Konstruktions- und Funktionsprinzips;
Fig. 11: eine Detailansicht des gehörgangsseitigen
Endabschnitts der Vorrichtung gemäß Fig. 10
zum Verdeutlichen des Einsatzes einer
Filtereinheit;
Fig. 12: eine Schnitteinheit zum Verdeutlichen des
prinzipiellen Aufbaus einer HdO-Hörgerätes;
Fig. 13: eine teilweise geschnittene
Perspektivansicht einer bekannten
Filtereinheit aus dem Stand der Technik;
Fig. 14: einen Längsschnitt durch die Anordnung
gemäß Fig. 13;
Fig. 15: eine Schnittansicht durch eine weitere, aus
dem Stand der Technik bekannte
Filtereinheit;
Fig. 16: eine Schnittansicht durch noch eine
weitere, aus dem Stand der Technik bekannte
Filtereinheit;
Fig. 17: eine Schnittansicht durch noch eine weitere
aus dem Stand der Technik bekannte
Filtereinheit und
Fig. 18: eine Schnittansicht entlang der
Schnittlinie A-A in Fig. 17.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist eine im Umfang zylindrische
Filtereinheit 60 (anstelle der Einheit 24) in ein IdO-
Hörgerät gemäß Fig. 10, Fig. 11 als Filter gegen das
Eindringen von Verschmutzungen und Feuchtigkeit
austauschbar einsetzbar.
Die in den Fig. 1, 2 gezeigte Einheit besteht dabei aus
einem (im Falle des Einsatzes zusammen mit einer
Schallabgabeeinrichtung bzw. einem Lautsprecher) eine
Schallaustrittsöffnung ausbildenden, kreisförmigen
Bodenabschnitt 62 und einem dem Bodenabschnitt 62
gegenüberliegenden, endseitigen Auslassabschnitt 64,
welcher, wie insbesondere in den Schnittansichten der Fig.
3, Fig. 4 gut zu erkennen ist, einen endseitig konkav
gewölbten, eine Austrittsöffnung 66 ausbildenden
Deckelabschnitt 68 aufweist.
Bodenabschnitt 62 und Auslassabschnitt 64 werden dabei
durch einander gegenüberliegende, langgestreckte
Verbindungsabschnitte 70 - einstückig - verbunden, wobei
die Abschnitte 70, vgl. insbesondere die Schnittansicht der
Fig. 2, eine seitliche Aufnahme und Begrenzung eines in
einem mittleren Bereich der Filtereinheit 62 aufgenommenen,
sich senkrecht zum Bodenabschnitt 62 mit
Schalleintrittsöffnung erstreckenden Membranelements 72
ermöglichen.
Die Fig. 3 und 4 verdeutlichen anhand der Pfeile 74 bis 77
(in dieser Reihenfolge erfolgt der Schallfluss, wobei
angenommen wird, dass die gezeigte Einheit mit einer
Schallabgabeeinheit, d. h. Lautsprecher, über einen
Schallkanal 78 zusammenwirkt) die prinzipielle
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Filtereinheit mit
Membran als Filterelement und Schallumlenkung. Wie zudem
der Vergleich der Fig. 3 und 4 zeigt, entspricht die Fig. 4
der Anordnung der Fig. 1, 2 mit beidseitigem Schallaustritt
aus der Öffnung 66 entlang der Pfeile 77, während, zur
weiteren Verminderung einer Verschmutzungsgefahr, der
Deckelabschnitt 68' in Fig. 3 nur einseitig geöffnet ist.
Konkret tritt der Schall bodenseitig in die Filtereinheit
60 ein, wird dann umgelenkt, so dass er die vertikal
stehende Membran 72 als Filterelement durchtritt, wird dann
wiederum abgelenkt, so dass er im Bereich des
Auslassabschnittes 64 durch einen horizontal verlaufenden
Auslass austritt.
Während diese Anordnung prinzipiell einem ordnungsgemäßen
Schallfluss, auch akustisch, keine wesentlichen Hindernisse
entgegenstellt und damit unproblematisch ist, wird
hierdurch die Gefahr des Eintretens von Verschmutzung, etwa
durch Cerumen, drastisch vermindert, nicht zuletzt als sich
Cerumen, welches in einem auslassseitigen Raum 80 der
Filtereinheit eintreten sollte, dort am Boden sammelt und
nicht etwa auf der Membran (und so die Gefahr des
Verstopfens der Membran herabsetzt). Dessen ungeachtet
ermöglicht es die langgestreckte Anordnung des
Membranelements 72, hier in akustisch einwandfreier Weise
Membranmaterial (z. B. auf Teflonbasis) einzusetzen.
Die Fig. 5, vergleichbar mit Ansicht und Aufbau von Fig. 1,
Fig. 2, zeigt eine alternative Realisierungsform des
Filterelements im Rahmen der gezeigten Filtereinheit 60':
Bei ansonsten vergleichbarem konstruktivem Aufbau ist hier
statt einer Membran 72 ein - wie auch die übrige
Filtereinheit - aus Kunststoff, Metall, Sintermaterial od. dgl.
gebildetes Sieb 82 vorgesehen, welches, im
beschriebenen Ausführungsbeispiel, einstückig an die
umgebenden Bestandteile Bodenabschnitt 62, Auslassabschnitt
64 und Verbindungsabschnitte 70 während eines
Spritzgießprozesses angeformt ist.
Konkret enthält der Siebabschnitt 82 eine Mehrzahl von
Durchbrüchen 84, welche, vgl. Fig. 6 mit einer
Ausschnittsvergrößerung des Ausschnittes B in Fig. 5, als
Paar von teilweise überlappenden, versetzt gegeneinander
angeordneten Einformungen durch geeignete Lochstempel im
Rahmen des Spritzgießprozesses realisiert sind. Genauer
gesagt besteht der eigentliche, als Siebmasche wirksame
Durchbruch 84 aus einem Überdeckungsbereich zweier
Einformungen 86, welche, vgl. die Draufsicht der Fig. 7, im
gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils einen kreisförmigen
Querschnitt besitzen.
Es versteht sich von selbst, dass zur Realisierung dieser
fertigungstechnisch besonders geeigneten Ausführung der
Siebeinheit 82 hier beliebige Stempelformen-Durchmesser und
Querschnitte eingesetzt werden können, so dass mit hoher
Präzision und vergleichsweise geringem
herstellungstechnischem Aufwand eine für den Einsatzzweck
optimale Siebherstellung möglich ist.
Die Fig. 8 verdeutlicht auf der Basis des eingangs
erläuterten prinzipiellen Aufbaus eines HdO-Hörgeräts einen
weiteren Einsatzfall der vorliegenden Erfindung als zweite
Ausführungsform. Sowohl im Auslassende eines der
Schallabgabeeinheit 18 zugeordneten Schallkanals
(Schlauchs) 19, als auch am Eingang eines der
Schallaufnahmeeinheit 16 zugeordneten Schallkanals 17, ist
jeweils eine Filtereinheit 88 vorgesehen, die in der
erfindungsgemäßen Weise winklig angeordnet ist (auch hier
verdeutlicht das Bezugszeichen 26 die Mittenrichtung einer
Schallausbreitung, und es wird deutlich, wie eine im Rahmen
der Filtereinheit 88 verwendete Membran 90 gegenüber einer
in der Querschnittsebene der Kanäle 17, 19 liegenden
Realisierungsform (vgl. Fig. 16) geneigt ist, mit der
vorteilhaften Wirkung der effektiven Flächenvergrößerung
und der damit überhaupt erst ermöglichten Einsetzbarkeit
eines Membranmaterials). Wie im Detail die Fig. 9
verdeutlicht, ist die Membranfläche 90 der Filtereinheit 88
endseitig von einem abnehmbaren zylindrischen Einsatz 92
gehalten.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten
Ausführungsbeispiele beschränkt; so ist es auf beliebige
Weise möglich, das erfindungsgemäße Filterelement innerhalb
der Filtereinheit zu befestigen, entweder integral, oder
aber durch ein Umspritzen eines entsprechend vorgewählten
Teils mit einer für die Filtereinheit verwendeten
Kunststoffmasse. Ebenso muss das Filterelement nicht plan
sein; vielmehr ist eine (teilweise) gebogene oder gefaltete
Ausführung denkbar.
Da zudem insbesondere die beschriebenen günstigen
Herstellungsmöglichkeiten eine preiswerte,
großserientaugliche Herstellung ermöglichen, dürfte es sich
anbieten, zeitaufwendige Reinigungs- und Servicearbeiten an
verschmutzten Hörgeräten durch einfaches Austauschen der
erfindungsgemäßen Einheiten zu ersetzen, so dass
beträchtliche Vorteile in den Alltagseigenschaften von
Hörgeräten zu erwarten sein werden.
Claims (10)
1. Hörgerät mit einer einer Schallabgabe- oder -
Aufnahmeeinheit (16; 18) in einem Hörgerätegehäuse
(10) zugeordneten Schalldurchtrittsöffnung (20;
22), die zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit
und/oder Verschmutzung, insbesondere Cerumen aus
dem Ohr, eine bevorzugt auswechselbare
Filtereinheit (60; 88) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filtereinheit ein flächiges, membran-
und/oder siebartiges Filterelement (72; 82; 90)
aufweist, welches im Hörgerätegehäuse im Bereich
der Schalldurchtrittsöffnung und, bezogen auf eine
durch eine Ebene senkrecht zu einer mittleren
Strahlungsrichtung (26) des von der Schallabgabe-
/Aufnahmeinheit erzeugten bzw. aufgenommenen
akustischen Signals, oder durch eine Ebene quer zu
einem Schallkanal (17; 19) zur
Schalldurchtrittsöffnung, oder durch die
Schalldurchtrittsöffnung selbst definierte
Bezugsebene, geneigt angeordnet ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Winkel zwischen der Bezugsebene und einer
durch einen Flächenabschnitt des Filterelements
bestimmten Ebene mindestens 30°, insbesondere etwa
90°, beträgt.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die die
Schalldurchtrittsöffnung realisierende
Filtereinheit geometrisch so ausgebildet ist, dass
zwischen einer Schalleintrittsrichtung in die
Filtereinheit und einer Schallaustrittsrichtung aus
der Filtereinheit ein Winkel < 0°, bevorzugt < 45,°
realisiert wird.
4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das Filterelement (82) durch
eine Mehrzahl von einander benachbarten
Durchbrüchen (84) in einer Trägerfläche realisiert
ist, wobei die Durchbrüche bevorzugt durch
Spritzgießen in einem Kunststoffmaterial gebildet
sind und weiter bevorzugt die Trägerfläche entweder
an die Filtereinheit als Abschnitt angeformt oder
als nachträglich austauschbares Element entfernbar
ausgebildet ist.
5. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das Filterelement als
vorgefertigtes Element in einem bevorzugt
abnehmbaren Gehäuseabschnitt des Hörgerätegehäuses
als Filtereinheit, oder in einem Anschlussteil des
Hörgerätes, insbesondere Winkelstück (28), durch
ein Spritzgießverfahren eingebettet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Durchbrüche mittels eines
Spritzgießverfahrens durch eine Mehrzahl
aufeinander gerichteter, bevorzugt paarweise und
definiert gegeneinander versetzter Lochstempel
hergestellt werden, deren Überdeckung im
Kontaktbereich eine Durchlassweite der Durchbrüche
bestimmt.
7. Hörgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Lochstempel verschieden große
Lochdurchmesser und/oder Lochformen ausbilden.
8. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Filterelement ein wasser-
und/oder fettabweisendes Material, und insbesondere
eine luftdurchlässige, wasser- und/oder
fettundurchlässige Membran aufweist.
9. Filtereinheit für ein Hörgerät, mit einer
Schalleintritts- und einer Schallauslassöffnung der
Filtereinheit, wobei zwischen der Schalleintritts-
und der Schallauslassöffnung ein flächiges, mem
bran- und/oder siebartiges Filterelement (72, 82)
so vorgesehen ist, dass, bezogen auf eine durch die
Schalleintrittsöffnung definierte Bezugsebene, das
Filterelement mit einem Flächenabschnitt zur
Bezugsebene geneigt angeordnet ist.
10. Verwendung der Filtereinheit nach Anspruch 9 als
bevorzugt abnehmbares Schutzmittel gegen das Ein
dringen von Feuchtigkeit oder Cerumen in einem In-
dem-Ohr-Hörgerät oder in einem Hinter-dem-Ohr-Hör
gerät.
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