DE10104065A1 - Abwasserrohr mit Trennwand - Google Patents
Abwasserrohr mit TrennwandInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Abwasseranordnung mit einem Führungsbett zum Führen von Abwasser und einem Mittel gegen Ablagerungen darin. Hierbei ist vorgesehen, dass das Mittel gegen Ablagerungen eine Führungsbett-Trennwand umfasst, um bei geringeren Abwassermengen das Abwasser auf eine Führungsbettseite zu konzentrieren.
Description
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Anordnung
zum Führen von Abwasser.
In Siedlungen muss Abwasser, sei es ausschließlich als
Brauchwasser oder vermischt mit aufgefangenem Regenwasser,
einer Aufbereitung und Klärung zugeführt werden. Die Klärung
des Wassers in Kläranlagen erfolgt dabei im Regelfall unter
Beteiligung biologischer Systeme, beispielsweise durch Umset
zung mit Bakterien. Die dort verwendeten Bakterienstämme sind
für die Umsetzung der im Abwasser typisch enthaltenen biolo
gischen Substanzen ausgelegt. Um aber eine optimale Umsetzung
zu gewährleisten, ist es erforderlich, die im Abwasser ent
haltenen biologischen Verunreinigungen ihrer biologischen Um
setzung so schnell zuzuführen, dass während des Transportes
dorthin keine störenden biologischen Reaktionen, insbesondere
keine Fäulnisprozesse einsetzen; geschieht dies nicht, können
Fäulnisprozesse sogar ein vollständiges Umkippen von Kläran
lagen und dergleichen hervorrufen.
Zu unerwünschten Fäulnisprozessen kann es nun kommen, wenn
die biologischen Substanzen nicht "frisch" zur Kläranlage
kommen, sondern längere Zeit im Abwasserkanal abgelagert wer
den, etwa weil bei Trockenwetter in Mischwassersystemen die
Schleppkraft der dann nur geringen Wasserströme zu gering
ist, um alle biologischen Ablagerungen mitzunehmen.
Das Problem wird gravierender, wenn nicht nur biologische
Substanzen, sondern auch in den Abwasserkanal gelangende mi
neralische Substanzen wie Sand, Splitt und dergleichen mitge
schleppt werden müssen. Derartiges mineralisches Geschiebe
neigt auf Grund seiner höheren Dichte in größerem Maße zu Ab
lagerungen; dies kann einerseits den für den Abwassertrans
port vorhandenen Querschnitt signifikant verringern, was bei
starkem Wasseranfall problematisch ist. Abströmendes Wasser
mäandert aber um diese Ablagerungen auch mit geringer Fließ
geschwindigkeit herum, was die Transportzeit erhöht und bio
logisches Material zurückhält. Es führen schon bereits gerin
ge Geschiebeablagerungen in einem Abwasserkanal dazu, dass
sich an oder zwischen diesen mineralische Substanzen verfan
gen bzw. zumindest partiell darunter begraben werden und dann
zu faulen beginnen.
Es ist demnach wünschenswert, die in Abwasserkanälen und der
gleichen Abwasseranordnungen entstehenden Ablagerungen zu
verringern. Bekannt sind hierfür insbesondere Geschiebe
schächte, die durch wassergefüllte Schächte gebildet sind,
welche zwischen zwei Rohren liegen. Das Geschiebe, das aus
dem zuführenden Rohr tritt, fällt im Schacht nach unten, wäh
rend das Wasser über den Schacht hinweg in das abführende
Rohr weiter strömt.
Aus Korrespondenz Abwasser 1997 (44 Nr. 11, Seite 1994 "Rei
nigung von Abwasserkanälen durch Schwallspülung") ist es be
reits bekannt, Abwasserkanäle schwallartig zu spülen und so
Ablagerungen wegzuschwemmen. Das Verfahren wurde jedoch
selbst von den Autoren als zur Kanalabschnittsreinigung nicht
ausreichend erachtet.
Ein Problem hierbei ist jedoch, dass derartige Anordnungen
erst dann in erforderlicher Weise zu wirken beginnen, wenn
genügend Wasser vorhanden ist, um mineralisches Geschiebe
überhaupt weg zu transportieren. Damit können, gerade in
Trockenwetterperioden, Ablagerungen im Rohrschacht nicht hin
reichend vermieden werden und es kann immer noch zu den uner
wünschten Faulprozessen kommen. Überdies ist es erforderlich,
dafür zu sorgen, dass sich bei der Ablagerung des Geschiebes
im Geschiebeschacht keine biologischen Substanzen mit einla
gern.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Ab
wasseranordnung anzugeben, bei welcher die Gefahr von Ablage
rungen noch weiter verringert ist, als dies mit Geschiebe
schächten alleine möglich ist.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung wird mit einer Anordnung
erreicht, wie sie in Anspruch 1 angegeben ist. Bevorzugte
Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
Gemäß einem ersten wesentlichen Aspekt der vorliegenden Er
findung wird somit eine Abwasseranordnung mit einem Führungs
bett zum Führen von Abwasser und einem Mittel gegen Ablage
rungen darin vorgeschlagen, bei welcher das Mittel gegen Ab
lagerungen eine Führungsbett-Trennwand umfasst, um bei gerin
geren Abwassermengen das Abwasser auf eine Führungsbettseite
zu konzentrieren.
Ein Grundgedanke der Erfindung ist somit darin zu sehen, die
Schleppkraft des zur Verfügung stehenden Wassers auch in
Trockenwetterperioden so weit zu erhöhen, dass Ablagerungen
in signifikanter Weise reduziert werden können. Die Schlepp
krafterhöhung resultiert dabei in der Konzentration des Ab
wassers auf nur einen Teil des üblicherweise durchströmten
und auch weiterhin für große Abwassermengen zur Verfügung
stehenden Querschnittes durch eine Trennwand. Indem die ge
ringen Abwassermengen durch die Trennwand auf einer Seite
konzentriert werden, steigt dort die Abwasserhöhe und zu
gleich die Fließgeschwindigkeit, was zu entsprechend ablage
rungsverringernden hydrodynamischen Verhältnissen führt.
In einer bevorzugten Variante ist das Führungsbett in bzw.
durch ein Kanalrohr gebildet. Die Trennwand kann in einem
solchen Fall axial im Kanalrohr angeordnet werden, insbeson
dere etwa mittig am tiefsten Punkt des Rohres. Die Trennwand
erstreckt sich bevorzugt so hoch in der wasserführenden An
ordnung, dass bis etwa das Doppelte des typischen Trockenwas
serflusses auf die jeweils durchströmte Seite des Führungs
bettes konzentriert wird. Damit werden sehr schwache Regen
ereignisse, die aber bereits eine erhebliche Menge an minera
lischem Geschiebe wie Sand, Splitt und dergleichen mit sich
in die Abwasseranordnung einbringen können, in geeigneter
schneller Weise mit hoher Schleppkraft abgeführt. Steigt hin
gegen das Wasser in der Abwasseranordnung weiter an, kann die
Trennwand überströmt werden.
Die Trennwand ist in einer bevorzugten Variante am Fuß ver
breitert, wobei sie insbesondere am Fuß abgerundet sein kann.
Dies verhindert die Ausbildung von Totzonen an Kanten und er
höht zugleich die Stabilität der Trennwand gegen die durch
den hydrostatischen Druck erzeugten Kräfte, die gerade bei
großen Rohrlängen und -Durchmessern beachtlich sind.
In einer besonders bevorzugten Variante sind in der Trennwand
Hohlräume vorgesehen, insbesondere vollständig zur Trennwand
seite umfasste Hohlräume.
Die Hohlräume sind bevorzugt so gestaltet und bemaßt, dass
sie zur Aufnahme von Kabeln, insbesondere Telefon- und/oder
Stromkabeln geeignet sind und/oder zur Durchführung von
Schläuchen, wie Druckluftschläuchen oder Frischwasserschläu
chen, was zur Versorgung von Wasseraufbereitungsanlagen ent
fernt von Siedlungsgebieten vorteilhaft sein kann.
Es ist prinzipiell möglich, einen Abwasserkanal so auszule
gen, dass sämtlicher Zufluss auf einer Seite der Trennwand
erfolgt. In einem solchen Fall ist eine Trennwand alleine zur
Erzielung vorteilhafter Effekte ausreichend. Bevorzugt ist es
jedoch, wenn zusätzlich und/oder alternativ innerhalb der Ab
wasseranordnung ein Steuerungsmittel vorgesehen ist, um den
Zufluss von Wasser abhängig von der Flussmenge auf die eine
oder beide Seiten der Trennwand zuzuleiten.
Während es prinzipiell möglich ist, etwa den Wasserfluss zu
messen und in Abhängigkeit davon mit elektrischen Aktoren
und/oder anderen Stellgliedern zu betätigen, die den Wasser
fluss auf die eine oder beide Trennwandseiten leiten, wird in
einer bevorzugten Variante einfach eine Stauklappe vorgese
hen, die dazu ausgebildet ist, den Wasserabfluss bis zu einer
vorgegebenen, insbesondere der Trocken- beziehungsweise
Schwachwasserhöhe nur und ausschließlich auf einer Seite der
Trennwand abfließen zu lassen, wozu sie in ihrem unteren Be
reich mit einer Öffnung versehen sein kann. Die Stauklappe
kann weiter dazu ausgebildet sein, ab einer gewissen Wasser
menge bereits Wasser auf die andere Seite der Trennwand
durchzulassen, ohne schon ganz zu öffnen. Dazu kann in einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel eine zweite Öffnung etwas
oberhalb der Trennwandhöhe in der Stauklappe vorgesehen sein;
diese kann dann insbesondere vollständig auf der Starkwasser
seite liegen.
Die Stauklappe wird bevorzugt so ausgebildet, dass sie bei
ansteigendem Wasser automatisch, etwa durch Vorsehen eines
Schwimmers angehoben wird und dann öffnet. In einem typischen
Kanallauf werden vor der Kläranlage erfindungsgemäß eine
Vielzahl von Stauklappen angeordnet.
Es ist möglich, Abwasseranordnungen gemäß der vorliegenden
Erfindung bei der Neuplanung von Abwasseranlagen einzubauen.
In einem solchen Fall können beispielsweise Betonrohre mit
einer Trennwand einstückig gebildet werden. Bei der Neuausle
gung von erfindungsgemäßen Abwasseranordnungen ist es von be
sonderem Vorteil, wenn Staumittel eingebaut werden. In einem
solchen Fall kann durch die zumindest partielle Einstauung
der Abwasserkanäle eine Verkleinerung der noch erforderlichen
Rückhaltebecken, Überlaufbecken und dergleichen relativ zum
Stand der Technik erreicht werden.
Alternativ ist es auch möglich, mit einer separat erzeugten
Trennwand ein vorhandenes System nachzurüsten. Die Trennwand
kann dann aus Beton gefertigt werden, allerdings ist es aus
Montage- und Transportgründen bevorzugt, für die Nachrüstung
Trennwände aus leichterem Material, beispielsweise Kunst
stoff, insbesondere Recyclingkunststoff zu verwenden. Alter
nativ sind Metallwände z. B. aus Edelstahl einsetzbar, genauso
wie Komposit-Werkstoffe.
Es sei darauf hingewiesen, dass auch die Stauklappe für sich
in bestehenden Abwasseranlagen nachrüstbar ist. Schutz wird
daher auch für eine Kanalstauklappe per se beansprucht, die
insbesondere ausgebildet sein kann wie im unabhängigen An
spruch beschrieben. Es ist möglich, durch Kanalstauklappen
die Fließzeit einer Wassermenge durch die Abwasserkanalisati
on wunschgemäß zu verlängern; dies gilt auch dann, wenn die
Kanalisation ohne Trennwände ausgestaltet wird. In einem sol
chen Fall kann die Fließzeit zur gezielten Umsetzung von Sub
stanzen verwendet werden und es können Belebtzonen, Denitri
fikationszonen, eine biologische Phosphoreliminierung jeweils
durch geeignete Reaktionsstrecken längs des Kanals und/oder
unter Einbau von zusätzlichen Kanalweichen nachgerüstet
und/oder vorgesehen werden. So können über Weichenklappen an
den Abwasserkanal angeschlossene Vorbehandlungsbecken ange
strömt werden. Dies entlastet zugleich Kläranlagen bei der
Neutralisierung von Tagesabflussspitzen und dergleichen.
Für eine solche Anordnung, wie sie sich aus der nachfolgenden
Beschreibung ergibt und welche aufgrund der vereinfachten
Konstruktion vorteilhaft ist, wird gleichfalls Schutz bean
sprucht.
Die Erfindung wird im folgenden nun beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Kanal einer
erfindungsgemäßen Abwasseranordnung;
Fig. 2 den allgemeinen Verlauf eines erfindungs
gemäßen Abwasserkanals:
Fig. 3a, 3b die in Fig. 1 abgebildete Schwimmerklap
pe in zwei unterschiedlichen Stellungen;
Nach Fig. 1 umfasst eine allgemein mit 1 bezeichnete Abwas
seranordnung 1 ein Führungsbett 2 zum Führen von Abwasser und
eine Trennwand 3 als Mittel gegen Ablagerungen darin, welche
dazu bemaßt ist, geringe Abwassermengen auf eine Führungs
bettseite 2a - wie nachfolgend beschrieben - zu konzentrie
ren; weiter sind mehrere Stauklappen 4 vorgesehen, die in
Reihe längs der Strömungsrichtung hintereinandergeschaltet
sind, wobei vor der am weitesten stromaufwärtigen Kanalstau
klappe wie bevorzugt ein Geschieberückhalteschacht angeordnet
ist.
Nach Fig. 2 ist die Abwasseranordnung 1 im gezeigten Quer
schnitt durch ein Kanalrohr 1a ausgebildet, welches so bemaßt
ist, dass auch die bei starken Regenfällen anfallenden Was
sermassen problemfrei ihrer Führung in einer Kläranlage zuge
leitet werden können. Auf dem Boden des herkömmlichen Kanal
rohres 1a ist die Trennwand 3 fest verankert, wozu Bolzen
(nicht gezeigt) durch den bogenförmig gewölbten und etwa tan
gential auf die Kanalrohrinnenwand zulaufenden Trennwandfuß
3a vorgesehen sind. Die Trennwand 3 ist vorliegend aus Kunst
stoff-Recycling-Material hergestellt und ist mittig im Kanal
rohr angeordnet. Sie umfasst Hohlräume 3b1, 3b2, die zur Auf
nahme eines seewasserfesten Stromkabels sowie eines PE-
Schlauches für Trinkwasser bemaßt sind. Die Trennwand teilt
das Führungsbett 2 für geringe Wasserflüsse in einem Trocken
wetterbereich 2a und einen Schwachregenbereich 2b und besitzt
dabei eine Höhe, die es wie bevorzugt erlaubt, bis zum Zwei
fachen des typischen Trockenwetterdurchflusses auf der Troc
kenwetterseite 2a zu führen. Der Scheitel 3c der Trennwand
ist abgerundet, um Ablagerungen nach Überströmen der Trenn
wand zu vermeiden.
Abschnittsweise ist quer zum Querschnitt des Kanals 1a eine
jeweilige Stauklappe 4 vorgesehen, die auf der Trockenwetter
seite 2a eine Aussparung im Bodenbereich aufweist, so dass
Wasser dort hindurch strömen kann. Auf der von der Trocken
wetterseite 2a durch die Trennwand 3 abgetrennte Schwachre
genrinne 2b ist eine Schwachregensollabflussöffnung vorgese
hen, deren Öffnungsgröße wie bevorzugt geringer als die Troc
kenwetterdurchflussöffnung ist.
Nach Fig. 3a ist die Stauklappe 4 in ihrem unteren Bereich
mit einem Gewicht 4c und einem Schwimmerkörper versehen. Die
Stauklappe 4 ist um eine Achse 4e schwenkbar, die unterhalb
des Schwerpunktes liegt. Die Achse ist auf beiden Seiten der
Stauklappen in einer allgemein vertikal verlaufenden, langlo
chartigen Öffnung 4f so auf- und abbeweglich gelagert ist,
dass die Achse 4e in der Ausnehmung 4f nach oben gleiten
kann, wenn die Wassermassen auf einer Seite der Stauklappe
ansteigen, wodurch die Stauklappe 4 um die Achse 4e ge
schwenkt wird und durch den Schwimmkörper aufschwimmt.
Der Kanal besitzt im Anfangsbereich wie bevorzugt einen Ge
schiebeschacht, mehrere Stauklappenanordnungen und eine
Trennwand im mittleren Bereich und einen Endbereich 1b wie in
Fig. 1 dargestellt. Der Endbereich dient dazu, Wasser einer
seits über eine Drossel zu einer Kläranlage (nicht gezeigt)
zu führen, andererseits, wie per se bekannt, zu einem Regen
überlaufbecken beziehungsweise, in per se bekannter Weise,
jedoch nicht zwingend, über eine Siebeinrichtung 9 zu einem
Vorfluter. Dazu besitzt der Trennbereich einen Querschnitt,
bei welchem die Trennwand 3 in der Mitte der Anordnung weiter
geführt wird, um so die Trockenwetterrinne 2a von der
Schwachregenrinne 2b zu trennen.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist bei der Abwasseranordnung der
Zufluß von Abwasser nur auf der Trockenwetterseite durch ent
sprechende Wasserzuführungen 10 vorgesehen. Um ein aus
schließliches Anströmen der Trockenwetterrinne zu ermögli
chen, kann bei der ersten Kanalklappe die Schwachregensollab
flussöffnung weggelassen sein.
Die Abwasseranordnung der vorliegenden Erfindung wirkt wie
folgt:
Bei lange anhaltendem Trockenwetter gelangt lediglich Abwas ser aus Haushalten und dergleichen über die Zuführungen 10 in die Abwasseranordnung gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei dieses Abwasser häufig mit biologischen Materialien und leicht sedimentierenden Materialien belastet ist. Das Wasser wird, im Zuströmbereich zu der erfindungsgemäßen Abwasseran lage zunächst von etwaigem Geschiebe und dergleichen durch den Geschieberückhalteschacht befreit und strömt aus diesem bei niedrigem Wasserstand durch die niedrige Öffnung in die Trockenwetterrinne.
Bei lange anhaltendem Trockenwetter gelangt lediglich Abwas ser aus Haushalten und dergleichen über die Zuführungen 10 in die Abwasseranordnung gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei dieses Abwasser häufig mit biologischen Materialien und leicht sedimentierenden Materialien belastet ist. Das Wasser wird, im Zuströmbereich zu der erfindungsgemäßen Abwasseran lage zunächst von etwaigem Geschiebe und dergleichen durch den Geschieberückhalteschacht befreit und strömt aus diesem bei niedrigem Wasserstand durch die niedrige Öffnung in die Trockenwetterrinne.
Im unteren Verlauf strömt Wasser aus Haushalten und derglei
chen bei Trockenwetter gleichfalls über die Zuführöffnungen
10 lediglich auf der Trockenwetterseite und nur der Trocken
wetterrinne zu. An den jeweiligen Kanalstauklappen staut sich
dabei das Wasser geringfügig an, ohne jedoch die Trennwandhö
he zu überschreiten. Der trotz des geringen Flusses auf einen
Bereich gesammelte Fluß führt zu hohen Strömgeschwindigkeiten
in der Trockenwetterrinne, was Ablagerungen vermeidet.
Setzt nun leichter Regen ein, so wird zunächst das Abwasser
in dem Trockenwetterbereich 2a durch den erhöhten Zufluss aus
den Zuführungen 10 steigen, bis die Höhe der Trennwand-
Überfallschwelle 3c erreicht ist. Bis zu diesem Stand fließt
Wasser praktisch ausschließlich in der Trockenwetterrinne 2a.
Wird der Regen stärker, so wird das zusätzliche Wasser zu
nächst auf die Trockenwetterrinnenseite 2a zugeführt. Dies
erhöht den Wasserstand in der Trockenwetterrinne, die Fließ
geschwindigkeit vergrößert sich und die Schleppkraft wird er
höht. So wird das stark belastete Abwasser des Trockenwetter
abflusses sehr schnell zur Kläranlage transportiert und die
Trockenwetterrinne zumindest weitestgehend und doch noch et
waig vorhandenen Verunreinigungen gereinigt.
Steigt nun der Regenwasserzufluss weiter, wird die obere Öff
nung der ersten Stauklappe erreicht und das weniger stark se
dimentbelastete Regenwasser strömt in den Schwachregenrinnen
bereich, bis die Schwelle der Trennwand erreicht ist.
Bei weiterem Regenwasserzufluss wird diese Schwelle über
strömt und das nur gering mit Substanzen belastete Wasser
fließt in die vorher weitgehend freigespülte Trockenwetter
rinne. Dabei steigt zunächst vor der ersten Kanalstauklappe,
die zur Schwachregenrinne eine geschlossene Sollablauföffnung
aufweist, der Wasserpegel weiter an, bis die Höhe des Öff
nungsloches 4b erreicht ist. Nun beginnt Wasser nicht nur
durch die Bodenöffnung 4a der Kanalstauklappe, sondern auch
durch das schwachregenrinnenseitige Loch 4b in die Schwachre
genrinne 2b hinein abzuströmen. Da die der ersten nachge
schalteten und alle weiteren in die Kanalstrecke eingebauten
Kanalstauklappen auf der Schwachregenwasserseite im unteren
Bereich die Sollablauföffnung haben, wird Regenwasser in der
Schwachregenrinne gedrosselt zum Regenrückhaltebecken weiter
geleitet.
Der durch die Stauklappen nur verzögerte Abfluss von Wasser
aus Regenereignissen staut Wasser partiell an, so dass dieses
nur zeitverzögert weitergeleitet wird und ein Regenüberlauf
becken entsprechend kleiner dimensioniert werden kann.
Wird der Regen schwächer oder endet nun der Regenfall, so
kann das aufgestaute Wasser durch die Sollabflussöffnung all
mählich abströmen. Es sind dabei keinerlei Faulprozesse zu
befürchten.
Wenn es jetzt beginnt, noch heftiger zu regnen, wird der Was
serspiegel im Abwasserkanal 1 noch weiter ansteigen. Dies
bringt die Kanalstauklappe 4, deren Achse unterhalb der ge
dachten Mittelachse der Kanalstauklappe angeordnet ist, zum
Verschwenken um ihre eigene Achse. Gleichzeitig wird die
Stauklappe, geführt in den rechts und links vertikal verlau
fenden langlochartigen Öffnungen, durch den in der Kanalstau
klappe integrierten Schwimmkörper und die Auftriebskraft des
angestauten Wassers aufschwimmen und so den für den Abfluss
der Wassermassen erforderlichen Kanalquerschnitt freigeben.
Schwellen später die Wassermassen ab, so schwenkt die Stau
klappe unter Achsenverschiebung in die Ausgangslage zurück.
Im Endbereich der Kanalisation vor der Kläranlage geschieht
bei den verschiedenen Wetterbedingungen währenddessen das
Folgende:
Im Trockenwetterfall läuft Wasser nur durch die Rinne 2a und die Drossel zur Kläranlage. Steigt das Wasser an, wird aus der regulierbaren unteren Sollablauföffnung in der letzten vor dem Trennbauwerk eingebauten Kanalstauklappe auf der Schwachregenseite und bei vermehrtem Schwachregen auch noch über die obere Öffnung in der Kanalstauklappe Wasser in der Schwachregenrinne zum Regenüberlaufbecken abfließen. Bei Starkregenfällen öffnet die Kanalstauklappe den gesamten Ka nalquerschnitt und es erfolgt in herkömmlicher Weise nach Einstau des Regenüberlaufbeckens die Entlastung über die Bec kenüberlaufschwelle und eventuell eine Siebeinrichtung zum Vorfluter.
Im Trockenwetterfall läuft Wasser nur durch die Rinne 2a und die Drossel zur Kläranlage. Steigt das Wasser an, wird aus der regulierbaren unteren Sollablauföffnung in der letzten vor dem Trennbauwerk eingebauten Kanalstauklappe auf der Schwachregenseite und bei vermehrtem Schwachregen auch noch über die obere Öffnung in der Kanalstauklappe Wasser in der Schwachregenrinne zum Regenüberlaufbecken abfließen. Bei Starkregenfällen öffnet die Kanalstauklappe den gesamten Ka nalquerschnitt und es erfolgt in herkömmlicher Weise nach Einstau des Regenüberlaufbeckens die Entlastung über die Bec kenüberlaufschwelle und eventuell eine Siebeinrichtung zum Vorfluter.
Es sei darauf hingewiesen, dass, wenn an einer entfernt von
einer Siedlung liegenden Abwasseraufbereitungsstelle Energie
und/oder Frischwasser benötigt werden, dies durch die Trenn
wandhohlräume 3b1, 3b2 mittels seewasserfester Kabel bezie
hungsweise PE-Schläuchen an den Bedarfsort geführt werden
kann.
Die gesamte Kombination muß nicht zwingend größer dimensio
niert werden als in herkömmlichen Fällen, kann aber zur Ver
kleinerung der Regenüberlaufbeckenkapazität führen.
Es sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Anord
nung nachrüstbar ist, und zwar unter Verwendung von Trennwän
den unterschiedlicher Materialien, beispielsweise Kunst
stoffrecyclingmaterial und/oder Edelstahl. Auch sind die Ka
nalstauklappen gegebenenfalls nachrüstbar. Sie können mit
verstellbaren oder festen Schwachregenablauföffnungen vorge
sehen sein.
Es sei darauf hingewiesen, dass anstelle der vorbeschriebenen
Bolzen zur Trennwandverankerung im Kanalrohrboden auch andere
Verdübelungs- und/oder Befestigungstechniken möglich sind.
Während vorstehend beschrieben wurde, dass die Trennwand cir
ca eine zur Führung des Zweifachen des typischen Trockenwet
terdurchflusses entsprechende Höhe besitzt, ist dies nicht
zwingend erforderlich. Vielmehr sind andere Höhen ohne Beein
trächtigung des Erfindungsgedankens realisierbar.
Während vorstehend die Verwendung einer Abwasseranordnung mit
einem runden Kanalabfluss beschrieben ist, ist dies nicht
zwingend erforderlich. Es können auch eckige, insbesondere
quadratische Rohrquerschnitte verwendet werden. Insbesondere
kann in einem solchen Falle eine beidseits überströmte Trenn
wand mit einem mittleren Trockenwettergerinne vorgesehen wer
den.
Es sei erwähnt, dass, insbesondere für Mischwasseranlagen,
mehr als ein Geschiebeschacht längs des Kanals vorgesehen
werden kann.
Es sei darauf hingewiesen, dass insbesondere vor der am wie
testen stromaufwärts gelegenen Kanalstauklappe ein anderes
Trenn- und/oder Einlaufbauwerk vorgesehen sein kann, aber
allgemein das Vorsehen von besonderen Geschieberückhalte
schächten, Trenn- und/oder Einlaufbauwerken nicht zwingend
ist.
Claims (23)
1. Abwasseranordnung mit einem Führungsbett zum Führen von
Abwasser und einem Mittel gegen Ablagerungen darin, da
durch gekennzeichnet, dass das Mittel gegen Ablagerungen
eine Führungsbett-Trennwand umfasst, um bei geringeren
Abwassermengen das Abwasser auf eine Führungsbettseite zu
konzentrieren.
2. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass das Führungsbett in ein
und/oder durch ein Kanalrohr gebildet ist.
3. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass die Trennwand zumindest im we
sentlichen axial im Kanalrohr angeordnet ist.
4. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass ein eckiges, insbesondere qua
dratisches Kanalrohr vorgesehen ist.
5. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als eine Trenn
wand, insbesondere zwei Trennwände zur Abgrenzung eines
mittigen Führungsbettes vorgesehen sind.
6. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trennwand dazu be
maßt ist, bis etwa das Doppelte des typischen Trockenwas
serflusses auf die eine Führungsbettseite zu konzentrie
ren.
7. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand zumindest
im wesentlichen mittig im Führungsbett angeordnet ist.
8. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand am Fuße
verbreitert ist.
9. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand zumindest
einen, bevorzugt mehrere allgemein in Flussrichtung ver
laufende Hohlräume aufweist.
10. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass die Hohlräume für die Aufnahme
von Kabeln, insbesondere Telefon- und/oder Stromkabeln
und/oder Schläuchen, insbesondere Frischwasserschläuchen
ausgebildet sind.
11. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerungsmittel
vorgesehen ist, um den Zufluss von Wasser abhängig von
der Zuflussmenge auf die eine oder beide Seiten der
Trennwand zuzuleiten.
12. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass das Steuermittel als Stauklap
pe ausgebildet ist, die den Wasserabfluss bis zu einer
vorgegebenen, insbesondere der Trockenwasserabflusshöhe
nur auf einer Seite der Trennwand abfließen lässt.
13. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauklappe mit ei
nem Öffnungsmittel vorgesehen ist, um ab einer gewissen
Stauwasserhöhe die Stauklappe zu öffnen, insbesondere
aufschwimmen zu lassen.
14. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass die Stauklappe um eine allge
mein quer zur Flussrichtung bewegliche Achse verschwenk
bar ist.
15. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass die Stauklappe eine erhöht an
geordnete, insbesondere die von der Trockenwetterwasser
führungsrinne abgewandte Seite beschickende Schwachregen
abflussöffnung besitzt, um Wasser ohne Stauklappenver
schwenkung abzulassen.
16. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauklappe auf der
Schwachregenseite eine Sollabflussöffnung besitzt.
17. Abwasseranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, da
durch gekennzeichnet, dass die Sollabflussöffnung im Be
reich der Gerinnesohle vorgesehen ist.
18. Abwasseranordnung nach einem der Ansprüche 16 oder 17,
worin die Sollabflussöffnung regulierbar ist.
19. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Stau
klappen vorgesehen ist.
20. Abwasseranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass vor einer, insbesondere
der am weitesten stromaufwärts gelegenen Stauklappe ein
Geschieberückhalteschacht vorgesehen ist und/oder ein die
Kanalstauklappe integrierender Geschieberückhalteschacht.
21. Trennwand für eine Abwasseranordnung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche.
22. Trennwand nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, dass sie aus Kunststoff hergestellt ist,
insbesondere aus Recyclingmaterial.
23. Stauklappe zur Stauung von Wasser in einem Abwasserkanal,
mit einem Durchlass für das Durchlassen einer ersten, ge
ringen Wassermenge, wenigstens einem zweiten Durchlass
zum Durchlassen einer Wassermenge größer als die erste
Wassermenge und einer Schwenkachse, um welche die Stau
klappe schwenkbar ist, wenn der aufgestaute Wasserpegel
eine vorgegebenen Höhe überschreitet.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001104065 DE10104065A1 (de) | 2001-01-29 | 2001-01-29 | Abwasserrohr mit Trennwand |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001104065 DE10104065A1 (de) | 2001-01-29 | 2001-01-29 | Abwasserrohr mit Trennwand |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10104065A1 true DE10104065A1 (de) | 2001-11-15 |
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ID=7672183
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001104065 Ceased DE10104065A1 (de) | 2001-01-29 | 2001-01-29 | Abwasserrohr mit Trennwand |
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DE (1) | DE10104065A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1568824A1 (de) | 2004-02-24 | 2005-08-31 | FRÄNKISCHE ROHRWERKE GEBR. KIRCHNER GmbH & Co KG | Regenwasserbehandlungsanlage |
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DE3510171A1 (de) * | 1985-03-21 | 1986-10-02 | Giehl, Klaus-Ulrich, Dipl.-Ing. (FH), 5239 Heimborn | Fluessigkeitsrueckhalteeinrichtung fuer den einbau in einen fluessigkeitsspeicherraum |
FR2591710B1 (fr) * | 1985-12-12 | 1988-09-16 | Tuyaux Bonna | Element de canalisation pour reseaux multiples |
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- 2001-01-29 DE DE2001104065 patent/DE10104065A1/de not_active Ceased
-
2002
- 2002-01-28 EP EP02001857A patent/EP1227194A3/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1568824A1 (de) | 2004-02-24 | 2005-08-31 | FRÄNKISCHE ROHRWERKE GEBR. KIRCHNER GmbH & Co KG | Regenwasserbehandlungsanlage |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP1227194A3 (de) | 2003-05-07 |
EP1227194A2 (de) | 2002-07-31 |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
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