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Die Erfindung bezieht sich auf ein Kugelverschiebegelenk nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Kugelverschiebegelenke lassen sich dazu verwenden, zueinander angewinkelte Wellen zum Zweck der Übertragung einer Antriebsleistung miteinander zu koppeln. Aufgrund ihrer Winkelbeweglichkeit erlauben diese Gelenke einen Ausgleich von im Betrieb auftretenden Winkelveränderungen zwischen den beiden miteinander gekoppelten Wellen. Überdies ist im Unterschied zu Festgelenken in einem begrenzten Ausmaß auch ein Ausgleich von Axialverschieburgen zwischen den Wellen möglich.
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Kugelverschiebegelenke werden beispielsweise in Radantrieben von Kraftfahrzeugen als Gleichlaufgelenke in Verbindung mit einer Gelenkwelle eingesetzt.
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Ein Kugelverschiebegelenk der eingangs genannten Art ist aus
DE 197 04 761 A1 bekannt. Ein weiteres Kugelverschiebegelenk der eingangs genannten Art ist aus der nachveröffentlichten
DE 199 58 147 A1 bekannt.
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Herkömmliche Kugelverschiebegelenke der eingangs genannten Art erfordern jedoch zumeist hohe Verschiebekräfte, so dass sich ein vergleichsweise steifes Gelenk ergibt. Dieses bildet in der Regel eine akustische Brücke, über die Schwingungen übertragen werden. Bei einem Einsatz in einem Radantrieb können beispielsweise Schwingungen von einem Motor oder Getriebe zu einem Fahrzeugrad und damit über das Fahrwerk zu der Karosserie gelangen. Diese mechanisch oder akustisch wahrnehmbaren Schwingungen werden von den Fahrzeuginsassen bisweilen als störend empfunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen. Insbesondere beabsichtigt die Erfindung, ein Kugelverschiebegelenk anzugeben, das sich durch günstige mechanische und akustische Übertragungseigenschaften auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kugelverschiebegelenk mit allen Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
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Bei einem solchen Kugelverschiebegelenk, bei dem sich der räumliche Verlauf von in Umfangsrichtung jeweils unmittelbar benachbarten Kugelrillen unterscheidet, ist eine geringe Neigung zur Übertragung mechanischer Schwingungen festzustellen, so dass dieses Kugelverschiebegelenk im Betrieb geräuscharm läuft.
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Die an der Gelenkbuchse in Bezug auf die zugehörige Drehachse einander gegenüberliegenden Kugelrillen verlaufen räumlich parallel zueinander. Dies hat den Vorteil, daß im Betrieb keine freien Kräfte erzeugt werden. Das Kugelverschiebegelenk kann so beispielsweise ohne Käfig ausgebildet werden. Bei herkömmlichen Kugelverschiebegelenken wird hingegen ein Käfig benötigt, um die Kugeln in einer gemeinsamen Ebenen zu halten. Zudem lassen sich die einander gegenüberliegenden, räumlich parallel zueinander verlaufenden Kugelrillen besonders günstig, weil gleichzeitig herstellen. So ist es beispielsweise möglich, die einander gegenüberliegenden, räumlich parallel zueinander verlaufenden Kugelrillen durch Räumen zu fertigen.
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Zusätzlich zu Kugelrillen mit einem positiven Neigungswinkel zu dem Zylindermantel und Kugelrillen mit einem negativen Neigungswinkel zu dem Zylindermantel weiterhin Kugelrillen in paralleler Anordnung zu dem Zylindermantel mit einem Neigungswinkel von 0° vorgesehen. Dabei liegt einem Kugelrillenpaar einer Kugelrille an der Gelenkbuchse mit einem Neigungswinkel βij von 0° eine entsprechende Kugelrille an der Gelenknabe mit einem Neigungswinkel βij von 0° gegenüber. Die zugehörige Kugel kann sich somit verhältnismäßig frei in den Kugelrillen bewegen, wodurch der Widerstand gegen einen Verschwenken des Gelenks gering bleibt, jedoch eine gute Drehmomentübertragung zwischen der Gelenkbuchse und Gelenknabe gewährleistet wird.
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Ferner ist das Kugelverschiebegelenk käfigfrei ausgebildet, wodurch die Anzahl der Bauteile und der Montageaufwand vermindert werden. Hierdurch lassen sich die Fertigungskosten verringern. Überdies ermöglicht das Fehlen eines Käfigs einen großen Umschlingungswinkel der Kugelrillen in Bezug auf die Kugeln, so daß sich eine gute Krafteinleitung ergibt, wodurch wiederum ein hohes Drehmoment übertragbar ist. Durch den Entfall des Käfigs ist es überdies möglich, größere Kugeln zu verwenden und/oder mehr Kugeln auf dem gleichen Umfang anzuordnen.
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Prinzipiell können die Anstellwinkel αij und Neigungswinkel βij für jede Kugelrille individuell vorgegeben werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch der Anstellwinkel zu der jeweiligen Drehachse in der Umfangsabwicklung der Gelenkbuchse bzw. des Gelenkkörpers der Kugelrillen aus einem der folgenden Zustände ausgewählt, nämlich einem positiven Anstellwinkel zu der Drehachse und einem negativen Anstellwinkel zu der Drehachse.
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Eine Fertigungserleichterung läßt sich vorzugsweise dadurch erzielen, daß der positive und der negative Anstellwinkel den gleichen Betrag aufweisen.
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Dies gilt entsprechend auch für den Neigungswinkel der Längserstreckungsrichtung zu dem gedachten Zylindermantel um die jeweilige Drehachse der Gelenkbuchse bzw. des Gelenkkörpers. Auch hier läßt sich eine Fertigungserleichterung dadurch erzielen, daß der positive und der negative Neigungswinkel den gleichen Betrag aufweisen.
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Vorzugsweise ist der Abstand der räumlich parallel zueinander verlaufenden Kugelrillen für alle einander gegenüberliegenden Kugelrillen an der Gelenkbuchse gleich groß. Dies ermöglicht die Verwendung des gleichen Räumwerkzeuges für sämtliche Kugelrillen, dessen relative Lage zu der Gelenkbuchse lediglich entsprechend dem Anstellwinkel und dem Neigungswinkel einzustellen ist.
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In analoger Weise verlaufen in einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auch an der Gelenknabe in Bezug auf die zugehörige Drehachse einander gegenüberliegende Kugelrillen räumlich parallel zueinander. Entsprechend kann auch hier die Fertigung dadurch besonders effizient gestaltet werden, dass der Abstand der räumlich parallel zueinander verlaufenden Kugelrillen für alle einander gegenüberliegenden Kugelrillen an der Gelenknabe gleich groß ist.
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Bevorzugt liegt in einem Kugelrillenpaar einer Kugelrille mit einem positiven Neigungswinkel an der Gelenkbuchse oder an der Gelenknabe eine entsprechende Kugelrille mit einem negativen Neigungswinkel an dem jeweils anderen Gelenkteil, d. h. der Gelenknabe oder der Gelenkbuchse gegenüber. Hierdurch bildet das betreffende Kugelrillenpaar eine Kugelaufnahme, die sich zu einem Ende der Rillen hin verjüngt, um den Bewegungsweg der zugehörigen Kugel zu begrenzen.
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Im Allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn sich die Anstellwinkel der Kugelrillen auch jeweils in einem Kugelrillenpaar in der vorstehend bereits erläuterten Art und Weise unterscheiden.
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Weiterhin ist es für das Betriebsverhalten günstig, wenn an der Gelenkbuchse eine Kugelrille mit einem positiven Neigungswinkel und eine Kugelrille mit einem negativen Neigungswinkel unmittelbar benachbart angeordnet sind.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
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1 eine räumliche Ansicht eines Kugelverschiebegelenkes nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einen Zustand, in dem dessen Drehachsen zueinander geneigt sind,
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2 eine Ansicht auf die Umfangsabwicklung der Innenseite einer Gelenkbuchse des Kugelverschiebegelenkes nach 1,
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3 eine Ansicht auf die Umfangsabwicklung der Außenseite einer Gelenknabe des Kugelverschiebegelenkes nach 1,
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4 eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung des Neigungswinkels der Kugelrillen eines Kugelrillenpaares, wobei die Kugelrillen hier jeweils in die Bildebene gedreht sind,
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5 eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung des Neigungswinkels der Kugelrillen eines zweiten Kugelrillenpaares, wobei die Kugelrillen hier jeweils in die Bildebene gedreht sind,
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6 eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung des Neigungswinkels der Kugelrillen eines weiteren Kugelrillenpaares, wobei die Kugelrillen hier jeweils in die Bildebene gedreht sind, und in
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7 das Kugelverschiebegelenk aus 1 in einem Zustand mit koaxialer Ausrichtung seiner Drehachsen.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt in den 1 und 7 ein käfigfreies Kugelverschiebegelenk 1. Dieses umfasst eine Gelenkbuchse 2, welche einen Gelenkkörper 3 radial umgibt. Sowohl die Gelenkbuchse 2 als auch der Gelenkkörper 3 können mit einer Welle verbunden werden und weisen entsprechende Anschlüsse auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Gelenknabe 3 integral mit einer Welle 4 ausgebildet, wobei sich die Gelenknabe 3 an einem freien Ende der Welle 4 befindet. Weiterhin ist in 1 die Drehachse A der Gelenkbuchse 2 und die Drehachse B der Gelenknabe 3 angedeutet. Die Drehachsen A und B sind in 7 koaxial zueinander dargestellt, können jedoch im Betrieb des Kugelverschiebegelenkes 1 auch einen von 0° oder 180° abweichenden Winkel miteinander einschließen. 1 zeigt beispielhaft einen Betriebszustand, in dem die Drehachsen A und B unter einem Winkel von etwa 10° zueinander angestellt sind.
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Die Gelenkbuchse 2 ist an ihrer zu der Gelenknabe 3 weisenden Innenwand mit einer Vielzahl von Kugelrillen 5 versehen, die in Umfangsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind, so dass diese sich nicht berühren.
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Weiterhin weist auch die Gelenknabe 3 an ihrer radialen Außenwand eine Vielzahl von Kugelrillen 6 auf, die in ihrer Anzahl der Anzahl der Kugelrillen 5 der Gelenkbuchse 2 entsprechen. Jeweils eine Kugelrille 5 der Gelenkbuchse 2 und eine Kugelrille 6 der Gelenknabe 3 bilden ein Kugelrillenpaar, das eine Kugel 7 aufnimmt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt acht Kugeln 7 vorgesehen, die im Hinblick auf die weiteren Ausführungen in 1 in Umlaufrichtung mit kj = k1 bis k8 durchnumeriert sind. Der Index j der jeweiligen Kugel 7 entspricht dabei dem weiter unten verwendeten Index für die jeweils zugehörigen Kugelrillen 5 bzw. 6 an der Gelenkbuchse und der Gelenknabe 3.
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In den 2 und 3 ist eine Umfangsabwicklung der Innenseite der Gelenkbuchse 2 und der Außenseite der Gelenknabe 3 dargestellt 2 zeigt dabei eine Ansicht aus der Richtung der Drehachse A radial nach außen auf die Innenwand der Gelenkbuchse 2. Die in 2 obenliegende Kante stellt die freie Stirnseite 8 der Gelenkbuchse 2 und die untenliegende Kante die Rückseite 9 der Gelenkbuchse 2 dar 3 zeigt hingegen die Ansicht von außen auf die Außenseite der Gelenknabe 3. Die in 3 untenliegende Kante stellt die freie Stirnseite 10 und die obenliegende Kante die Rückseite 11 der Gelenknabe 3 dar.
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Wie diesen Figuren weiter zu entnehmen ist, weisen die Kugelrillen 5 und 6 der Gelenkbuchse 2 bzw. der Gelenknabe 3 unterschiedliche Anstellwinkel αij zu der jeweiligen Drehachse A bzw. B in der Umfangsabwicklung der Gelenkbuchse bzw. des Gelenkkörpers auf. Dabei bezeichnet der erste Index i des Anstellwinkels αij die Lage der Kugelrillen an der Gelenkbuchse 2 (b) bzw. an der Gelenknabe 3 (n) und der zweite Index j die oben bereits erwähnte Nummer der zugehörigen Kugel kj in Umfangsrichtung.
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Weithin weisen die Kugelrillen 5 und 6 unterschiedliche Neigungswinkel βij ihrer jeweiligen Längserstreckungsrichtung zu einem gedachten Zylindermantel ZA bzw. ZB um die zugehörige Drehachse A bzw. B auf. Auch hier bezeichnet der erste Index i die Lage der Kugelrillen an der Gelenkbuchse 2 (b) bzw. an der Gelenknabe 3 (n) und der zweite Index j die oben bereits erwähnte Nummer der zugehörigen Kugel kj in Umfangsrichtung.
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In Umfangsrichtung jeweils benachbarte Kugelrillen 5 bzw. 6 unterscheiden sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch ihren Anstellwinkel αij und/oder durch den Neigungswinkel βij.
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Der Anstellwinkel αij zu der jeweiligen Drehachse A bzw. B in der Umfangsabwicklung der Gelenkbuchse 2 bzw. des Gelenkkörpers 3 der Kugelrillen 5 bzw. 6 ist dabei entweder ein positiver Winkel oder ein negativer Winkel, wobei die Winkel αij hier jeweils den gleichen Betrag aufweisen. In den 2 und 3 sind die positiven Winkel αij mit einem Pluszeichen und die negativen Winkel αij mit einem Minuszeichen gekennzeichnet.
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2 zeigt für die erste, vierte, sechste und siebte Kugelrille 5 (b1, b4, b6 und b7) einen positiven Anstellwinkel αb1 bzw. αb4 bzw. αb6 bzw. αb7. Die weiteren Anstellwinkel αb2, αb3, αb5 und αb8 sind negative Anstellwinkel. Weiterhin ist zu erkennen, dass einander in Bezug auf die Drehachse A gegenüberliegende Kugelrillen 5 in ihrer Richtung parallel zueinander verlaufen, das heißt in 2 gegensätzliche Anstellwinkel αij besitzen. So weist beispielsweise die erste Kugelrille b1 einen positiven Anstellwinkel αb1 und die gegenüberliegende, fünfte Kugelrille b5 einen negativen Anstellwinkel αb5 mit dem gleichen Winkelbetrag auf.
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Die Kugelrillen 6 an der Gelenknabe 3 sind hinsichtlich ihrer Anstellwinkel αnj entsprechend, jedoch jeweils mit umgekehrten Vorzeichen ausgebildet, so dass die Kugelrillen 5 bzw. 6 eines jeden Kugelrillenpaares einander paarweise kreuzen.
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Die Neigungswinkel βij der Kugelrillen 5 bzw. 6 sind in den 4 bis 6 schematisch dargestellt, wobei die Kugelrillen 5 bzw. 6 jeweils in die Zeichnungsebene gedreht sind.
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Die 4 zeigt dabei die Kugelrillen 5 und 6 des zweiten Kugelrillenpaares. Bei diesem Kugelrillenpaar weist die Kugelrille 5 (b2) der Gelenkbuchse 2 einen positiven Neigungswinkel βb2 zu dem gedachten Zylindermantel ZA um die zugehörige Drehachse A auf. Dies bedeutet, dass diese Kugelrille 5 (b2) der Gelenkbuchse 2 von der Rückseite 9 zu der Stirnseite 8 nach außen, das heißt im Wesentlichen von der Drehachse A weg ansteigt. Die korrespondierende Kugelrille 6 (n2) der Gelenknabe 3 besitzt hingegen einen negativen Neigungswinkel βn2 zu dem gedachten Zylindermantel ZB. Dies bedeutet, dass diese Kugelrille 6 (n2) der Gelenknabe 3 von der Stirnseite 10 zu der Rückseite 11 hin in Richtung der Drehachse B abfällt. Diese beiden Kugelrillen b2 und n2 bilden somit einen sich in Richtung der Stirnseite 8 der Gelenkbuchse 2 erweiternden Kanal zur Aufnahme der Kugel 7 mit der Nummer k2. Dies gilt entsprechend auch für das Kugelrillenpaar der Kugel 7 mit dem Index j = 7.
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5 zeigt die Kugelrillen 5 und 6 des dritten Kugelrillenpaares. Bei diesem Kugelrillenpaar weist die Kugelrille 5 (b3) der Gelenkbuchse 2 einen negativen Neigungswinkel βb3 zu dem gedachten Zylindermantel ZA um die zugehörige Drehachse A auf. Dies bedeutet, dass diese Kugelrille 5 (b3) der Gelenkbuchse 2 von der Rückseite 9 zu der Stirnseite 8 nach innen, das heißt im Wesentlichen zu der Drehachse A hin, abfällt. Die korrespondierende Kugelrille 6 (n3) der Gelenknabe 3 besitzt hingegen einen positiven Neigungswinkel βn3 zu dem gedachten Zylindermantel ZB. Dies bedeutet, dass diese Kugelrille 6 (n3) der Gelenknabe 3 von der Stirnseite 10 zu der Rückseite 11 in Bezug auf die Drehachse B nach außen ansteigt. Diese beiden Kugelrillen b3 und n3 bilden somit einen sich in Richtung der Stirnseite 8 der Gelenkbuchse 2 verjüngenden Kanal zur Aufnahme der Kugel 7 mit dem Index j = 3. Dies gilt entsprechend auch für das Kugelrillenpaar der Kugel 7 mit dem Index j = 6.
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6 zeigt hingegen den Fall, dass die Kugelrillen 5 und 6 parallel zu dem jeweiligen gedachten Zylindermantel ZA bzw. ZB angeordnet sind, das heißt jeweils einen Neigungswinkel von 0 Grad aufweisen. In 6 ist dies für das erste Kugelrillenpaar, das der Aufnahme der Kugel 7 mit dem Index j = 1 dient, gezeigt. Die Kugelrillenpaare für die Kugeln 7 mit den Indizes j = 4, j = 5 und j = 8 sind gleichartig ausgebildet.
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Einander gegenüberliegende Kugelrillen 5 an der Gelenkbuchse 2 weisen dem Betrag nach gleiche Neigungswinkel βij auf. Dies hat in Verbindung mit der oben beschriebenen Ausrichtung der Anstellwinkel αij zur Folge, dass die einander in Bezug auf die Drehachse A gegenüberliegenden Kugelrillen 5, beispielsweise die erste und die fünfte Kugelrille 5 (b1 und b5) der Gelenkbuchse 2 räumlich parallel zueinander verlaufen. Es ist daher möglich, diese beiden Kugelrillen b1 und b5 mit einem gemeinsamen Werkzeug in einem Bearbeitungsschritt gleichzeitig herzustellen. Beispielsweise erfolgt die Herstellung dieser Kugelrillen im noch nicht gehärteten Zustand der Gelenkbuchse 2 durch Räumen. Dabei kann für die Herstellung sämtlicher Kugelrillen 5 an der Gelenkbuchse 2 das gleiche Formwerkzeug eingesetzt werden. Ebenso können die Kugelrillen 6 an der Gelenknabe 3, welche einander in Bezug auf die zugehörige Drehachse B einander gegenüberliegen, räumlich parallel zueinander verlaufend angeordnet werden.
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Damit ergibt sich für die Anstellwinkel α
ij und Neigungswinkel β
ij in Bezug auf die Gelenkbuchse
2 bzw. die Gelenknabe
3 und die jeweiligen Kugeln k1 bis k8 folgende Anordnung:
| Index der Kugel kj | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Neigungswinkel
αij | an der Gelenkbuchse (i = b) | 0 | + | – | 0 | 0 | – | + | 0 |
| an der Gelenknabe (i = n) | 0 | – | + | 0 | 0 | + | – | 0 |
Anstellwinkel
βij | an der Gelenkbuchse (i = b) | + | – | – | + | – | + | + | – |
| an der Gelenknabe (i = n) | – | + | + | – | + | – | – | + |
+: positiver Winkel; –: negativer Winkel; 0: Winkel von 0°
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Die Erfindung ist nicht auf die in dem Ausführungsbeispiel dargestellte Anordnung der Kugelrillen 5 und 6 beschränkt. Vielmehr ist es auch möglich, Kugelrillen 5 bzw. 6 an der Gelenkbuchse 2 und der Gelenknabe 3 jeweils paarweise zu vertauschen, wobei jedoch sicherzustellen ist, dass in jedem Fall in Umfangsrichtung benachbarte Kugelrillen sich wenigstens in ihren Anstellwinkeln oder ihren Neigungswinkeln unterscheiden. Auch können mehr als acht, beispielsweise zehn, zwölf oder sechzehn, oder auch weniger als acht, beispielsweise sechs, Kugelrillen in Umfangsrichtung vorgesehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kugelverschiebegelenk
- 2
- Gelenkbuchse
- 3
- Gelenknabe
- 4
- Welle
- 5
- Kugelrille der Gelenkbuchse 2
- 6
- Kugelrille der Gelenknabe 3
- 7
- Kugel
- 8
- Stirnseite der Gelenkbuchse 2
- 9
- Rückseite der Gelenkbuchse 2
- 10
- Stirnseite der Gelenknabe 3
- 11
- Rückseite der Gelenknabe 3
- A
- Drehachse der Gelenkbuchse 2
- B
- Drehachse der Gelenknabe 3
- αij
- Anstellwinkel
- βij
- Neigungswinkel
- kj
- Kugelnummer mit dem Kugelindex j
- bj
- Index einer Kugelrille 5 an der Gelenkbuchse 2
- nj
- Index einer Kugelrille 6 an der Gelenknabe 3