DE10102869A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen BauteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen, insbesondere elektronischen Bauteilen auf Leiterplatinen, wobei ein Mittel zur Zufuhr eines komprimierten Kühlmittels an das zu kühlende Bauteil und ein Mittel zur Dekompression des Kühlmittels vorgesehen sind, so daß durch die Ausdehnungsarbeit des Kühlmittels die Kühlung unterstützt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen, insbesondere
elektronischen Bauteilen auf Leiterplatinen.
Es ist allgemein bekannt, dass elektronische Bauteile im Be
trieb aufgrund ihrer Verlustleistung Wärme erzeugen, welche
abgeführt werden muss, da anderenfalls ein Schädigung der
Bauteile eintreten kann. Diese hier notwendige Kühlung wird
derzeit durch Abstrahlung und Konvektion, meist aktiv durch
Luftströmung unterstützt, welche durch Ventilatoren in Netz
teilen oder im Gestellrahmen erzeugt wird. Zur Unterstützung
des Wärmeübergangs werden auch häufig besondere Kühlkörper
mit großen verrippten Oberflächen, gegebenenfalls mit integ
rierten eigenen Ventilatoren, verwendet. Neuerdings finden
auch für besonders belastete Prozessoren Wasserumlaufkühlun
gen Anwendung, bei denen ein auf dem Prozessor angebrachter
Kühlkörper von Wasser durchflossen wird. Im Bereich von Hoch
leistungscomputern werden aufgrund der hohen Packungsdichte
auch teilweise Ölkühlungssysteme verwendet, wobei die Prozes
soren und Baugruppen direkt in einem Ölfluss gekühlt werden
können. Diese bekannten Arten der Kühlung sind entweder nicht
besonders effektiv oder sehr aufwendig.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen dar
zustellen, welche einerseits kostengünstig realisierbar sind
und andererseits eine verbesserte Effektivität aufweisen.
Der Erfinder hat erkannt, dass sich eine verbesserte Kühlung
dadurch erreichen lässt, dass der Wärmeverlust bei einer De
komprimierung eines Gases von einem hohen Druck zu einem
niedrigen Druck eingesetzt wird, um das Kühlmittel am Ort der
Kühlung nochmals herunter zu kühlen um einen größeren Tempe
raturgradienten zwischen dem zu kühlenden Bauteil und dem
Kühlmittel zu erreichen, wodurch sich der Wirkungsgrad der
Kühlung wesentlich verbessert.
Demgemäss schlägt der Erfinder vor, die bekannte Vorrichtung
zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen, insbesondere
elektronischen Bauteilen auf Leiterplatinen, mit einem Mittel
zur Zuführung eines Kühlmittels an die zu kühlenden Bauteile,
dahingehend zu verbessern, dass das Mittel zur Zufuhr des
Kühlmittels derart ausgestaltet ist, dass das Kühlmittel
komprimiert an das zu kühlende Bauteil herangeführt wird und
ein Mittel zur Dekompression des Kühlmittels vorgesehen ist.
Im Moment der Dekompression entsteht entsprechend den Geset
zen der Thermodynamik eine Temperaturerniedrigung des Kühl
mittels, welche eine verbesserte Kühlung erzeugt.
Als Mittel zur Zufuhr des Kühlmittels an das zu kühlende Bau
teil kann beispielsweise eine druckfeste Leitung oder eine
hohle Platine oder Baugruppe verwendet werden.
Des weiteren kann zumindest ein Mittel zur Dekompression des
Kühlmittels eine Düse sein, durch die das Kühlmittel hin
durchtritt und sich ausdehnt. Vorzugsweise kann die Aus
trittsrichtung der Düse auch direkt auf das zu kühlende Bau
teil gerichtet werden.
Eine andere oder auch zusätzlich Möglichkeit der Ausgestal
tung kann darin bestehen, dass zumindest ein Mittel zur De
kompression des Kühlmittels als weitgehend umschlossener De
kompressionsraum zum Beispiel in Form eines Expansionskörpers
ausgestaltet ist. Dabei können die Wände des Dekompressions
raumes zumindest teilweise mit dem zu kühlenden Bauteil in
wärmeleitenden Kontakt stehen, wobei auch zur Unterstützung
der Wirkung die Oberflüche durch an sich bekannten Kühlrippen
vergrößert werden kann. Vorteilhaft kann ein solcher Dekompressionsraum
sowohl auf als auch unter dem zu kühlenden Bau
teil angeordnet sein.
Vorteilhaft kann auch ein Kompressor zur Verdichtung und ge
gebenenfalls Förderung des Kühlmittels vorgesehen sein, so
dass angesaugte Umgebungsluft komprimiert und die zu kühlen
den Bauteile geleitet wird. Alternativ kann auch ein sonsti
ges geeignetes Kühlfluid im Kreislauf gefahren werden. Hier
bei ist es besonders vorteilhaft, wenn ein Wärmetauscher zur
Kühlung des komprimierten Kühlmittels vorgesehen ist.
Besonders vorteilhaft kann es auch sein, wenn das Kühlmittel
ein Fluid ist, welches im komprimierten Zustand flüssig und
im dekomprimierten Zustand gasförmig ist. Durch diese Ausges
taltung wird zusätzlich auch noch der kühlende Einfluss beim
Übergang zwischen der flüssigen und gasförmigen Phase des
Kühlmittels genutzt.
Entsprechend dem zugrundeliegenden Erfindungsgedanken schlägt
der Erfinder auch vor, das bekannte Verfahren zur Kühlung von
temperaturkritischen Bauteilen, insbesondere elektronischen
Bauteilen auf Leiterplatinen, dahingehend zu verbessern, dass
dem zu kühlenden Bauteil ein Kühlmittels in komprimiertem Zu
stand zugeführt wird und in unmittelbarer Nähe eine Dekom
pression des Kühlmittels stattfindet, wobei zumindest ein
Teil der dadurch entstanden Kälte zur Verbesserung der Küh
lung verwendet wird.
Ein vorteilhafter Differenzdruck zwischen komprimiertem Kühl
mittel und Umgebungsdruck beginnt bei mindestens 2.105 Pa,
vorzugsweise mindestens 5.105 Pa.
Des weiteren ist es vorteilhaft, das Kühlmittel durch Absau
gung und anschließende Komprimierung in einem Kreislauf zu
fahren, da hierdurch eine Umweltbelastung durch schädliche
Stoffe vermieden wird. Im übrigen ist ein Kreislaufverfahren
kostengünstiger.
Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahren schlägt
der Erfinder vor, das komprimierte Kühlmittels in einem Wär
metauscher, vorzugsweise mit Umgebungsluft oder Wasser, zu
kühlen, bevor es dem eigentlichen System der Baugruppen und
elektronischen Bauteile zugeführt wird.
Als Kühlmittel kann auch ein Fluid verwendet werden, welches
im komprimierten Zustand flüssig und bei Umgebungsdruck gas
förmig ist. Vorteilhaft kann beispielsweise Frigen verwendet
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind aus den Unteran
sprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Aus
führungsbeispiele ersichtlich.
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 Kühlung mit Zufuhr des Kühlmittels über hohle Bau
gruppe;
Fig. 2 Kühlung mit aufgesetztem Expansionskörper.
Die Fig. 1 zeigt eine Variante der Kühlungsvorrichtung mit
einer hohl ausgebildeten Baugruppe 3, deren Hohlraum als Zu
fuhrsystem für ein Kühlmittel 5, hier Luft mit 5.105 Pa Über
druck gegenüber der Umgebung, dient. Auf dieser Baugruppe ist
beispielhaft ein temperaturkritisches Bauteil 1 über Pins 4
aufgelötet. Seitlich des Bauteils 5 sind zwei Düsenöffnungen
2.1 und 2.2 in der hohlen Baugruppe 3 angebracht, durch die
die komprimierte Luft 5 austreten und expandieren kann. Hier
durch entsteht eine starke und gezielte Temperatursenkung im
Bereich des Bauteils 1, wodurch dieses Bauteil mit großer Ef
fektivität gekühlt wird.
Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
ist in der Fig. 2 dargestellt. Diese Figur zeigt eine massi
ve Baugruppe 3 auf der sich ein temperaturkritisches Bauteil
1 befindet, mit dem ein optionaler Kühlkörper 9 temperatur
leitend verbunden ist. Über dem Kühlkörper 9 ist ein Expansi
onskörper 7 angeordnet, in welchen mit einer Zufuhrleitung 6
ein komprimiertes Fluid 5 über eine Düsenöffnung 2.1 zuge
führt wird. Hinter der Düsenöffnung 2.1 expandiert und/oder
verflüchtigt sich bis dahin komprimierte Fluid 5 und Kühlt
damit den Expansionskörper stark ab, wodurch eine sehr gute
Kühlung des Bauteils 1 erreicht wird.
Anschließend kann das expandierte Kühlmittel 5 den Expansi
onskörper 7 über eine, vorzugsweise wesentlich größere, Aus
lassöffnung 8 verlassen. Optional schließt sich hieran eine
gestrichelt gezeichnete Abfuhrleitung an, welche das Kühlmit
tel wieder einem - hier nicht gezeigten - Kompressor zur wei
teren Nutzung zuführen kann.
Zusätzlich können noch die nicht dem Kühlkörper 9 zugewandten
Seiten des Expansionskörpers 7 isoliert werden, so dass vor
teilhaft die gesamte Kühlleistung ausschließlich für das zu
kühlende Bauteil verwendet wird.
Vorteilhaft ist bei dieser Ausführung gemäß Fig. 2 auch
noch, dass eine besonders hohe Geräuschdämpfung erreicht
wird, da auf die störenden Lüftergeräusche verzichtet werden
kann und auch eine eventuelle Geräuschentwicklung der Düsen
durch den weitgehend geschlossenen und gegebenenfalls iso
lierten Expansionskörper weitestgehend gedämpft wird.
Insgesamt wird also durch diese Erfindung eine Vorrichtung
und Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen,
insbesondere elektronischen Bauteilen auf Leiterplatinen,
vorgestellt, wobei ein Mittel zur Zufuhr eines komprimierten
Kühlmittels an das zu kühlende Bauteil und ein Mittel zur De
kompression des Kühlmittels vorgesehen ist, so dass durch die
Ausdehnungsarbeit des Kühlmittels die Kühlung unterstützt
wird. Hierdurch wird einerseits eine sehr einfach zu reali
sierende Methode und Vorrichtung zur Verfügung gestellt, die
andererseits gegenüber der herkömmlichen Art der Kühlung
durch auch eine verbesserte Effektivität aufweist.
1
Bauteil
2.1
,
2.2
Düsenöffnung
3
Baugruppe
4
Pins
5
Kühlmittel
6
Zufuhrleitung
7
Dekompressionsraum/Expansionskörper
8
Auslaßöffnung
9
Kühlkörper
Claims (18)
1. Vorrichtung zur Kühlung von temperaturkritischen Bautei
len, insbesondere elektronischen Bauteilen auf Leiterplati
nen, mit einem Mittel zur Zuführung eines Kühlmittels an die
zu kühlenden Bauteile,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel (6) zur Zufuhr des Kühlmittels (5) derart
ausgestaltet ist, dass das Kühlmittel komprimiert an das zu
kühlende Bauteil herangeführt wird und ein Mittel (2.1, 2.2)
zur Dekompression des Kühlmittels (5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung gemäß dem voranstehenden Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Mittel zur Zufuhr des Kühlmittels eine
druckfeste Leitung (6) ist.
3. Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1
bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Mittel (6) zur Zufuhr des Kühlmittels ei
ne hohle Platine oder Baugruppe (3) ist.
4. Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als zumindest ein Mittel zur Dekompression des Kühlmit
tels eine Düse (2.1, 2.2) vorgesehen ist, durch die das Kühl
mittel (5) hindurchtritt und sich ausdehnt.
5. Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Mittel zur Dekompression des Kühlmittels
ein weitgehend umschlossener Dekompressionsraum (7) vorgese
hen ist.
6. Vorrichtung gemäß dem voranstehenden Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wände des Dekompressionsraumes (7) zumindest teil
weise mit dem zu kühlenden Bauteil (1) in wärmeleitenden Kon
takt stehen.
7. Vorrichtung gemäß dem voranstehenden Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dekompressionsraum (7) auf und/oder unter dem zu
kühlenden Bauteil (1) angeordnet ist.
8. Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kompressor zur Verdichtung und gegebenenfalls För
derung des Kühlmittels (5) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung gemäß dem voranstehenden Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Wärmetauscher zur Kühlung des komprimierten Kühlmit
tels (5) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1
bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmittel (5) ein Gas, vorzugsweise Luft, ist.
11. Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1
bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmittel (5) ein Fluid ist, welches im komprimier
ten Zustand flüssig und im dekomprimierten Zustand gasförmig
ist.
12. Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bautei
len, insbesondere elektronischen Bauteilen auf Leiterplati
nen,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem zu kühlenden Bauteil (1) ein Kühlmittel (5) in komp
rimiertem Zustand zugeführt wird und in unmittelbarer Nähe
eine Dekompression des Kühlmittels (5) stattfindet, wobei zu
mindest ein Teil der dadurch entstanden Kälte zur Verbesse
rung der Kühlung verwendet wird.
13. Verfahren gemäß dem voranstehenden Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Differenzdruck zwischen komprimiertem Kühlmittel (5)
und Umgebungsdruck von mindestens 2.105 Pa, vorzugsweise min
destens 5.105 Pa, verwendet wird.
14. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 12
bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmittel (5) durch Absaugung und anschließende
Komprimierung in einem Kreislauf eingesetzt wird.
15. Verfahren gemäß dem voranstehenden Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das komprimierte Kühlmittel (5) in einem Wärmetauscher
gekühlt wird.
16. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 12
bis 15, dadurch gekennzeichnet
dass als Kühlmittel (5) ein Gas, vorzugsweise Luft, verwendet
wird.
17. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 12
bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kühlmittel (5) ein Fluid verwendet wird, welches im
komprimierten Zustand flüssig und bei Umgebungsdruck gasför
mig ist.
18. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 12
bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kühlmittel (5) Frigen verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001102869 DE10102869A1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Vorrichtung und Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001102869 DE10102869A1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Vorrichtung und Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10102869A1 true DE10102869A1 (de) | 2002-08-14 |
Family
ID=7671440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001102869 Ceased DE10102869A1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Vorrichtung und Verfahren zur Kühlung von temperaturkritischen Bauteilen |
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