DE10102769A1 - Thermisches Fügeverfahren - Google Patents
Thermisches FügeverfahrenInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß ist ein thermisches Fügeverfahren mit den Schritten: DOLLAR A - Bilden eines Überlappstoßes (14) durch Übereinanderlegen eines Stahlbauteils (4) und eines Aluminium- oder Magnesiumbauteils (6), DOLLAR A - Erwärmen des Stahlbleches (4) in einem Bereich des Überlappstoßes (14) mittels einer Vorrichtung (16), die von der Stahlseite des Überlappstoßes (14) auf den Überlappstoß (14) einwirkt, DOLLAR A - Aufschmelzen des Aluminium- oder Magnesiumbauteils (6) in dem Bereich des Überlappstoßes (14) mittels des erwärmten Stahls (4), DOLLAR A - Erstarren lassen des aufgeschmolzenen Aluminiums in Verbindung mit der erwärmten Oberfläche des Stahlbleches (4).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein thermisches Fügeverfahren gemäß Anspruch 1.
Als thermische Verfahren von Fügen von Metallen sind insbesondere das Schweißen und
das Löten bekannt. In beiden Verfahren werden die Bauteile durch geschmolzenes Metall
miteinander verbunden. Beim Schweißen werden die Werkstoffe beider zu verbindenden
Bauteile aufgeschmolzen und fließen ineinander. So bildet sich nach dem Erstarren eine
feste, stoffschlüssige Verbindung. Dabei kann bekannterweise Werkstoff zugesetzt
werden, um Legierungsbestandteile zuzusetzen, die z. B. die Struktur des wieder
erstarrenden Metalls günstig beeinflussen, oder auch um Volumina aufzufüllen, die im
Bereich der Schweißnaht vor dem Aufschmelzen nicht mit Werkstoff ausgefüllt waren bzw.
durch Schwindung nach dem Erstarren fehlen.
Beim Löten dagegen wird nur ein Zusatzwerkstoff, das Lot, im Bereich der zu verbindenden
Bleche geschmolzen und verbindet sich dort mit deren Oberflächen zu einer festen
Verbindung zwischen ihnen.
Aus einer Vielzahl von Gründen problematisch ist das thermische Fügen von Blechen, die
aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Insbesondere das Verbinden von Stahl- mit
Aluminium- oder Magnesiumblechen oder allgemeiner -werkstoffen ist aber insbesondere
im Automobilbau aus konstruktiven Gründen erwünscht. Die größte Schwierigkeit beim
thermischen Fügen nicht artgleicher Werkstoffe liegt in der Bildung spröder
intermetallischer Phasen, die zum Teil schon weit unterhalb der Schmelztemperatur
entstehen. Weiterhin problematisch sind dabei z. B. die unterschiedlichen Schmelzpunkte
der Werkstoffe, was beim Schweißen dazu führt, dass der zuerst schmelzende Werkstoff
nicht mehr formbeständig ist, aber wegen des noch starren zweiten Werkstoffs mit diesem
noch keine Schweißverbindung eingehen kann. Deformation und mangelhafte oder sogar
fehlende Verbindung ist die Folge. Beim Löten sorgt z. B. die unterschiedliche Affinität der
unterschiedlichen Werkstoffe zu dem Lot für eine mangelhafte Verbindung, da das Lot oft
nur für einen der beiden Werkstoffe optimiert ausgewählt und z. B. durch
Legierungsbestandteile eingestellt werden kann.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein thermisches Verfahren zum
Fügen von Blechen aus unterschiedlichen Werkstoffen, nämlich einerseits Stahl und
andererseits Aluminium oder Magnesium, zu schaffen, welches eine zuverlässige
Verbindung, insbesondere als Dichtnaht mit ausreichenden Gebrauchseigenschaften
zwischen den Bauteilen herstellt.
Diese Aufgabe wird erfüllt durch ein thermisches Fügeverfahren mit den in Anspruch 1
beschriebenen Schritten. Bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei dem thermischen Fügeverfahren gemäß der Erfindung wird zunächst ein Überlappstoß
von zwei Bauteilen, vorzugsweise zwei Blechen, gebildet, indem dann ein Stahlblech und
ein Aluminium- oder Magnesiumblech übereinandergelegt werden. Nun wird von der
Stahlseite des Überlappstoßes, vorzugsweise mittels eines Plasmabrenners, der Stahl im
Bereich des Überlappstoßes erwärmt. Dabei sind die Parameter dieses Vorgangs so
eingestellt, dass der Stahl nicht geschmolzen wird. Diese Erwärmung des Stahls findet so
lange statt, bis - mindestens auch mittels des erwärmten Stahls - auch das Aluminium oder
Magnesium auf der Gegenseite des Überlappstoßes erwärmt und aufgeschmolzen wird
und in diesem Zustand eine Verbindung mit der erwärmten Oberfläche des Stahls eingeht.
Gemessen am herkömmlichen Schweiß- und Lötverfahren lässt sich das
erfindungsgemäße Verfahren also beschreiben als eine Art Schweißvorgang auf Seiten
des Aluminiums oder Magnesiums, dessen aufgeschmolzener Nahtbereich auf Seiten des
Stahls sozusagen als Lot in einer Art Lötvorgang zum Herstellen der Verbindung
Verwendung findet.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren kann nun kontinuierlich zur Herstellung einer
geschlossenen Dichtnaht durchgeführt werden, indem z. B. der Plasmabrenner
kontinuierlich so über das Stahlblech im Bereich des Überlappstoßes gefahren wird, dass
die Energieeinbringung in den Nahtbereich an jeder Stelle der somit kontinuierlich
erzeugten Naht die beschriebenen Vorgänge gewährleistet. Hier ist der erfindungsgemäß
bevorzugte Plasmabrenner als Werkzeug z. B. einer Laserlichtquelle deshalb überlegen,
weil er keine aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen erforderlich macht, kostengünstiger
und wirtschaftlicher ist und außerdem auch Zusatzwerkstoffzufuhr ermöglicht.
Erfindungsgemäß lassen sich mit dem Zusatzwerkstoff, welcher dem Nahtbereich von
außen zusätzlich zugeführt wird, aber auch Elemente zusetzen. Hier sind insbesondere
Silizium, Chrom, Silber und Zink zu nennen, die das Bilden von intermetallischen Phasen in
der erfindungsgemäßen Blechverbindung vermeiden oder zumindest hemmen. Diese sind
hart und spröde und können schon weit unterhalb der Schmelztemperatur entstehen. Sie
würden daher die Qualität der erzeugten Naht deutlich vermindern. Die genannten Zusätze
können aber auch als Legierungsbestandteil des Blechwerkstoffs oder als
Beschichtungswerkstoff in den Nahtbereich gebracht werden und dort dann eben
erfindungsgemäß mit dem Aluminium oder Magnesium aufgeschmolzen werden.
Der Zusatzwerkstoff nach Art eines Lots kann aber auch dazu dienen, Blechhohl- und
Zwischenräume im Bereich des Überlappstoßes auszufüllen. Dies vermeidet z. B.
Einschnürungen und kann die Dichtigkeit der kontinuierlichen Dichtnaht zusätzlich
gewährleisten.
Das erfindungsgemäße Fügeverfahren wird vorzugsweise mittels eines
Bearbeitungsroboters prozeßgesteuert und automatisch durchgeführt. Vorzugsweise wirkt
z. B. der Plasmabrenner von oberhalb des Überlappstoßes auf die Bleche ein, so dass in
diesem Fall also das Stahlblech oberseitig auf dem Aluminium- oder Magnesiumblech zum
Bilden des Überlappstoßes aufliegt.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben,
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Überlappstoßes von zwei zu
fügenden Blechen mit seitlich herangeführtem Zusatzwerkstoff und einem
oberseitig herangeführten und betätigten Plasmabrenner und
Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Überlappstoßes der Bleche aus
Fig. 1 nach der Durchführung des erfindungsgemäßen Fügeverfahrens,
mit dem Kantenverlauf der Bleche gemäß Fig. 1 in gestrichelter
Darstellung.
Mit Bezug auf Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht eines Überlappstoßes 2
erkennbar, der oberseitig von einem Stahlblech 4 und unterseitig von einem
Aluminiumblech 6 gebildet wird. Der Überlappstoß 2 hat eine Breite B in der
Größenordnung von etwa zweifacher Blechdichte. Die Bleche 4, 6 haben eine Dicke D von
etwa 1 mm. Im Bereich des Überlappstoßes 2 liegen die Bleche 4, 6 mit Kontakt
aufeinander, was durch entsprechende Halterungsvorrichtungen und/oder Zwingen (nicht
dargestellt) gewährleistet wird.
Seitlich von oberhalb des Aluminiumblechs 6 durch eine nicht dargestellte Vorrichtung
zugeführt ist ein Drahtzusatzwerkstoff 8 erkennbar, dessen Spitze 10 an eine seitliche
Fuge des Überlappstoßes 2 der Seitenkante 12 des Stahlblechs 4 gedrückt ist. Dort wird
der Zusatzwerkstoff 8 von einem Plasmalichtbogen 14 zusammen mit dem Stahlblech 4 im
Bereich des Überlappstoßes 2 erwärmt. Der Plasmalichtbogen 14 wird von einem
Plasmabrenner 16 erzeugt, der von oberhalb des Überlappstoßes 2 auf der Seite des
Stahlblechs 4 auf den Überlappstoß 2 einwirkt. Der Plasmalichtbogen 14 ist von einem
Plasmagasstrom 18 zur Bündelung des Plasmalichtbogens 14 und von einem
Schutzgasstrom umgeben.
Fig. 2 zeigt das Ergebnis des erfindungsgemäßen Fügeverfahrens in schematischem
Querschnitt: Im Bereich des Überlappstoßes 2 ist das unter dem Stahlblech 4 liegende
Aluminiumblech 6 zusammen mit dem Zusatzwerkstoff 8 (Fig. 1) aufgeschmolzen und hat
sich mit der Oberfläche des erwärmten, aber nicht geschmolzenen Stahlblechs 4 im
Bereich des Überlappstoßes 2 zu einer Dichtnaht fest verbunden.
2
Überlappstoß
4
Stahlblech
6
Aluminiumblech
8
Zusatzwerkstoff
10
Spitze des Zusatzwerkstoffes
12
Seitenkante des Stahlblechs
14
Plasmalichtbogen
16
Plasmabrenner
18
Plasma- und Schutzgasstrom
Claims (10)
1. Thermisches Fügeverfahren mit den Schritten:
- - Bilden eines Überlappstoßes (14) durch Übereinanderlegen eines Stahlbauteils (4) und eines Aluminium- oder Magnesiumbauteils (6),
- - Erwärmen des Stahlbleches (4) in einem Bereich des Überlappstoßes (14) mittels einer Vorrichtung (16), die von der Stahlseite des Überlappstoßes (14) auf den Überlappstoß (14) einwirkt,
- - Aufschmelzen des Aluminium oder Magnesiumbauteils (6) in dem Bereich des Überlappstoßes (14) mittels des erwärmten Stahls (4),
- - Erstarren Lassen des aufgeschmolzenen Aluminiums in Verbindung mit der erwärmten Oberfläche des Stahlblechs (4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mindestens eines der Bauteile (4, 6) ein Blech
ist.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Vorrichtung ein
Plasmabrenner (16) ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der
Plasmabrenner (16) von oberhalb des Überlappstoßes (14) auf die Bleche (4, 6)
einwirkt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Breite (B) des
Überlappstoßes (14) von 2 bis 5 mm.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Dicke (D) der
Bleche von 0,7 bis 1,5 mm.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zusätzlich mit dem Schritt,
Zusatzwerkstoff (8) in den Bereich des Überlappstoßes (14) zu führen und mit
dem Aluminium (6) oder Magnesium aufgeschmolzen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem mindestens ein
die Bildung von intermetallischen Phasen unterdrücktes Element mit dem
Aluminium (6) oder Magnesium aufgeschmolzen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem das Element in einem
Beschichtungswerkstoff enthalten ist von mindestens einem der Bleche (4, 6)
und/oder Legierungsbestandteil des Blechwerkstoffs (4, 6) und/oder des
Zusatzwerkstoffs (8) ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem das Element Si, Cr, Ni, Ag und/oder Zn
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001102769 DE10102769A1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Thermisches Fügeverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001102769 DE10102769A1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Thermisches Fügeverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10102769A1 true DE10102769A1 (de) | 2002-07-25 |
Family
ID=7671379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001102769 Withdrawn DE10102769A1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Thermisches Fügeverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10102769A1 (de) |
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-
2001
- 2001-01-23 DE DE2001102769 patent/DE10102769A1/de not_active Withdrawn
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