DE10102283A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten

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Abstract

Es handelt sich um ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und insbesondere Spielautomaten. Dabei werden vom Gehäuse abgegebene Schallwellen und/oderr mechanische Schwingungsmuster des Gehäuses mittels zumindest eines Sensors aufgenommen, (elektronisch) aufbereitet und ausgewertet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten, wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und insbesondere Spielauto­ maten.
Bei derartigen Automaten besteht die ständige Gefahr, dass diese von außen manipuliert werden, um den Inhalt eines Geldspeichers zu entleeren. Solche Manipulationen werden in der Regel durch Anbohren des Gehäuses vorgenommen. - Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten anzugeben, mit dessen Hilfe sich solche Mani­ pulationen zielgenau erfassen lassen. Außerdem soll eine besonders geeignete Vorrichtung angegeben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten, wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und ins­ besondere Spielautomaten, wonach vom Gehäuse abgegebene Schallwellen und/oder mechanische Schwingungsmuster des Gehäuses mittels zumindest eines Sensors aufgenommen, (elektronisch) aufbereitet und ausgewertet werden. Dabei wird vorzugsweise so vorgegangen, dass Störgeräusche her­ ausgefiltert werden. Im Übrigen sieht die Erfindung regel­ mäßig vor, dass im Rahmen der Auswertung die abgegebenen Schallwellen und/oder das mechanische Schwingungsmuster des Gehäuses Filter- und/oder Auswertealgorithmen durchlaufen, die an das jeweilige Gehäuse angepasst sind. - Ebenso ist natürlich eine Anpassung an die Sensoren, die zur Verfügung stehende Versorgungsspannung, eine Alarmausgabeeinrichtung usw. denkbar.
Die abgegebenen Schallwellen und/oder das mechanische Schwingungsmuster sind zumeist als breitbandiges Signal mit einem NF-Anteil und einem HF-Anteil ausgebildet. Breit­ bandig meint in diesem Fall, dass Frequenzen von einigen Hertz bis über 100 kHz entstehen und ausgewertet werden. Dabei deckt der NF-Anteil in der Regel den Frequenzbereich zwischer ca. 100 Hz und ca. 3 kHz ab, während der HF-Anteil dem Frequenzbereich zwischen ca. 30 kHz bis ca. 150 kHz entspricht. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass mit Hilfe des oder der am Gehäuse angebrachten Sensoren die durch die Manipulationen verursachten Schwin­ gungen bzw. Schallwellen durch Körperschall zu den Sensoren transportiert und hier aufgenommen werden können. Das heißt, die Sensoren reagieren auf die durch die Manipu­ lation hervorgerufenen örtlichen Schallanregungen, welche sich durch mechanische Vorgänge innerhalb des Gehäuses als Körperschallwellen fortpflanzen. Dabei hat sich heraus­ gestellt, dass insbesondere beim Bohren in feste, nicht elastische Materialien zwei charakteristische Frequenz­ bänder durch die Anregung entstehen.
Zum einen lässt sich der beschriebene NF-Bereich bzw. - Anteil zwischen ca. 100 Hz und ca. 3000 Hz auf die Drehung des Bohrers zurückführen. Einfach ausgedrückt, folgen die in diesem Frequenzband erzeugten Schwingungen im Wesent­ lichen der Umdrehungszahl des Bohrers. Zum anderen erzeugt diese Drehung Frequenzen im Ultraschallbereich zwischen ca. 30 kHz bis ca. 150 kHz. Das lässt sich auf das Aufeinander­ reiben der Materialien von Wand und Bohrer, den sogenannten Spanbruch, zurückführen.
Jedenfalls zeichnen sich bohrende Manipulationen an Ge­ häusen durch ein ganz charakteristisches Schallwellenmuster mit den beschriebenen Signalen aus und können demzufolge charakterisiert und ausgewertet werden. Denn die Erfindung filtert vorzugsweise die Schallwellen und/oder das Schwin­ gungsmuster in den beiden betreffenden Frequenzbereichen heraus und wandelt die hierzu jeweils korrespondierenden (Manipulations-)Signale jeweils in ein zu den auftretenden Signalen proportionales Spannungssignal um. Das lässt sich so verstehen, dass die auftretenden Schallwellen bzw. Schwingungen durch einen Bandpass gefiltert werden und auf diese Weise lediglich Signale im angegebenen Frequenz­ spektrum durchgelassen werden. Diese Signale werden üblicherweise gleichgerichtet und lassen sich mit einer pulsierenden Gleichspannung identifizieren. Diese pulsie­ rende Gleichspannung kann nun in ein quasi-kontinuierliches Gleichspannungssignal umgesetzt werden, welches ein Maß für die auftretenden Amplituden in dem betreffenden Frequenz­ bereich und damit die Stärke der auftretenden Signale ist. So wird für jeden einzelnen Sensor in den beiden Frequenz­ bereichen verfahren.
Kommen mehrere Sensoren zum Einsatz, lassen sich die je­ weiligen Ausgangssignale nach gegebenenfalls Filterung und Verstärkung aufsummieren. Diese Maßnahme erhöht gleichsam die Ansprechempfindlichkeit bei der beschriebenen Vorgehensweise, weil nun die angenommene eine Schallquelle (der manipulierende Bohrer) in drei, vier oder mehr Wänden des Gehäuses gleichzeitig entsprechende Körperschallan­ regungen erzeugt, die von dortigen Sensoren aufgenommen werden. Kommen vier Sensoren zum Einsatz, so ist deren Empfindlichkeit zusammengenommen und idealerweise ca. vier­ mal so hoch im Vergleich zu lediglich einem Sensor. Denn der von der Schallquelle erzeugte Körperschall wird über­ einstimmend an vier verschiedenen Stellen aufgenommen und aufsummiert, so dass sich selbst geringste Manipulations­ versuche einwandfrei und sicher feststellen lassen.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten, wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und insbesondere Spiel­ automaten. Diese Vorrichtung ist mit zumindest einem Sensor zur Detektion von seitens des Gehäuses abgegebenen Schall­ wellen und/oder mechanischen Schwingungsmustern des Gehäu­ ses, ferner mit einer Signalaufbereitungseinheit, weiter mit einer Recheneinheit zur Auswertung der aufbereiteten Signale, und mit einer an die Recheneinheit angeschlossenen Alarmausgabeeinrichtung ausgerüstet.
Vorzugsweise verfügt die beschriebene Vorrichtung über einen selektiven Verstärker mit Bandpasscharkater, an welchen der Sensor angeschlossen ist. Dieser selektive Ver­ stärker ist darüber hinaus in der Lage, die gefilterten und gegebenenfalls verstärkten Signale in eine zur Signalgröße proportionale Gleichspannung umzuwandeln. Zu diesem Zweck ist dem Verstärker zumeist eine separate Gleichrichterstufe nachgeschaltet.
Daneben wird zumeist ein Summierer vorgesehen, welcher die von verschiedenen Sensoren gewonnenen Signale addiert. Diese addierten Signale werden schaltungsendseitig von einem Mikroprozessor als Rechnereinheit ausgewertet, wel­ cher auch die Alarmvorrichtung ansteuert. Gleichzeitig ist der Mikroprozessor in der Lage, zusätzliche Signale auszu­ werten. Diese können beispielsweise von einem Kontakt­ schalter, insbesondere Türkontaktschalter, stammen, der überwacht, ob eine zu dem Gehäuse gehörige Tür unberech­ tigterweise geöffnet wird.
Mittels eines Spannungsteilers eingangsseitig eines dem Summierer folgenden und der Rechnereinheit vorgeschalteten Endverstärkers lässt sich die Empfindlichkeit der gesamten Vorrichtung variieren. Eine Anpassung empfiehlt sich dabei an die Größe und das Material des Gehäuses, die einge­ setzten Sensoren, den vorhandenen und herauszufilternden Hintergrundlärmpegel usw..
Bei den Sensoren handelt es sich bevorzugt um Piezoele­ mente, also Sensoren für Biegewellen auf piezoelektrischer Basis. Diese sind in der Lage, Oberflächenwellen, wie die beschriebenen und per Körperschall von dem Gehäuse übertragenen Druckwellen bis in den Ultraschallbereich hin aufzunehmen und in ein entsprechendes elektrisches und auswertbares Wechselspannungssignal zu transferieren.
Daneben lässt sich optional eine Schnittstelle für den Anschluss eines externen Akkusatzes zur Versorgungsüber­ brückung realisieren. Das ist dann erforderlich, wenn die zumeist von dem zu überprüfenden Gerät zur Verfügung ge­ stellte Versorgungsspannung unterbrochen wurde oder zusammengebrochen ist. Selbstverständlich kann an dieser Stelle ein weiterer und vom Mikroprozessor abgefragter Sensor derartige Spannungsunterbrechungen aufnehmen. Diese lassen sich auch in Alarmmeldungen umwandeln.
Daneben können sämtliche Daten natürlich drahtlos über­ tragen werden. So ist es denkbar, die Alarmausgabe­ einrichtung nicht direkt am Gehäuse vorzusehen, sondern mehrere überwachte Geräte beispielsweise in einer Störungs- Sammelstelle zusammenzufassen. In diesem Fall werden also Alarmmeldungen von einem an den Mikroprozessor ange­ schlossenen Sender zu einem Empfänger an der betreffenden zentralen Störungs-Sammelstelle übermittelt. Dieser Emp­ fänger bzw. das zugehörige Funkmodul verarbeitet die von den jeweiligen Sendeeinheiten übertragenen Eingangssignale und wertet diese aus. Es versteht sich, dass in diesem Fall die jeweils übertragenen Alarmsignale mit einer Geräte­ kennung kodiert sind, um mittels der zentralen Störungs- Sammelstelle jeweils stattfindende Manipulationen sofort dem betreffenden Gerät zuordnen zu können. Daneben sind in die Störungs-Sammelstelle selbstverständlich eine akus­ tische und visuelle Signalanzeige integriert. Außerdem lassen sich verschiedene Dienste darstellen, wie z. B. eine Speicherung der Alarmsignale, eine Service- bzw. Aufsichts­ ausgabe, verschiedene Alarm-, Reset- und Druckerfunktionen.
Zusammenfassend beruht die Funktion des beschriebenen "An­ bohrschutzes" auf einer elektronisch gesteuerten Vor­ richtung, welche Gehäuse bzw. geschlossene oder nicht geschlossene Körper aus diversen Werkstoffen (Holz, Metall, Kunststoff oder Verbundmaterialien) jeglicher Art vor Manipulationen durch Bohrung bzw. Anbohren schützt. Dieser Schutz wird mittels Alarmauslösung realisiert. Bei dem Versuch, ein durch die oben beschriebene Vorrichtung geschütztes Exponat mittels Hand- oder Maschinenbohrer zu durchbohren, erfolgt eine interne oder externe Alarmaus­ lösung. Das Wirkungsprinzip des beschriebenen Verfahrens bzw. der zugehörigen Vorrichtung beruht auf der Analyse und Auswertung von Schallwellen bzw. Schallwellenmustern und/oder mechanischen Schwingungen bzw. mechanischer Schwingungsmustern des Gehäuses. Dabei ist darauf zu achten, dass ein Alarm lediglich durch das An­ bohren/Durchbohren eben dieses Gehäuses erfolgt. Andere Geräuschquellen werden herausgefiltert.
Dies kann beispielsweise so geschehen, dass mit Hilfe des zumindest einen Sensors, regelmäßig eines am Gehäuse befestigten Piezoelementes oder auch eines mit Abstand hiervon angebrachten Mikrofons, von dem Gehäuse abgegebene Schallwellen oder vom Gehäuse weitergetragenen Schwingungs­ muster erfasst werden. Diese Schallwellen oder Schwingungs­ muster lassen sich nun dahingehend analysieren, ob das zu überwachende Gehäuse in periodische (Resonanz-)Schwingungen versetzt wurde oder nicht. Sollten solche regelmäßigen Schwingungen erfasst werden, erkennt die Rechnereinheit, dass es sich hier vermutlich um Manipulationen handelt. Denn mit ansonsten auch möglichen (Schlag-)Geräuschen haben derartige Schwingungsmuster nichts zu tun.
Mit anderen Worten werden mehr oder minder regelmäßige Ge­ häuseschwingungen nur dann erzeugt, wenn ein Anbohren des Gehäuses erfolgt. Schläge auf das Gehäuse oder andere Stör­ geräusche weisen ein solches charakteristisches (und perio­ disches) Schwingungsmuster nicht auf. Sie können folglich herausgefiltert werden. Sobald jedoch periodische Schwin­ gungen des Gehäuses auftreten, ist damit zu rechnen, dass unerwünschte Manipulationen stattfinden.
Dabei trägt die Erfindung zusätzlich dem Umstand Rechnung, dass ein angesetzter Bohrer üblicherweise mit einer Um­ drehungszahl von einigen hundert Umdrehungen bis allenfalls zwei- bis dreitausend Umdrehungen pro Minute arbeitet. Folglich ist damit zu rechnen, dass auch das Gehäuse durch entsprechende Anregung seitens des Bohrers in Schwingungen versetzt wird, die sich in einem korrespondierenden Frequenzbereich bewegen, nämlich zwischen in etwa 100 Hz bis ca. 3000 Hz. Dies ist jedenfalls der beim Bohren haupt­ sächlich auftretende Schwingungsbereich (neben den hinzu­ tretenden HF-Schwingungen). Dem kann durch entsprechende Filtermaßnahmen Rechnung getragen werden.
Selbstverständlich erlaubt die Erfindung auch die Detektion von seitens des Gehäuses abgegebenen Schallwellen und/oder mechanischen Schwingungen, die grundsätzlich außerhalb dieses Bereiches liegen. Dabei kommt es primär darauf an, dass eben periodische Schwingungen über eine einstellbare Zeitdauer detektiert werden. Solche periodischen Schwingun­ gen (bestimmter Frequenzen) lassen sich - softwaremäßig - einwandfrei von in der Regel einmaligen Ereignissen (Schläge) oder nichtperiodischen Störgeräuschen unterschei­ den.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Blockschalt­ bildes erläutert.
Das Schaltbild zeigt insgesamt eine Vorrichtung zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten, wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und insbesondere Spiel­ automaten. Diese Vorrichtung verfügt eingangsseitig über zwei Sensoren 1, bei denen es sich um Piezoelemente handelt. Solche Piezoelemente dienen vorliegend als Be­ schleunigungsmesser und geben ausgangsseitig ein elek­ trisches Wechselspannungssignal ab, welches ein Maß für die auftretenden Kräfte bzw. Beschleunigungen ist. Diese werden vorliegend dadurch hervorgerufen, dass die Sensoren 1 an verschiedenen Wänden eines nicht ausdrücklich dargestellten Gehäuses angebracht sind, die wiederum von einer Signal­ quelle in Schwingungen mittels Körperschallübertragung versetzt werden. An jeden Sensor 1 ist eine Signalauswerte­ einheit 2 angeschlossen. Dabei lässt sich die Anzahl der Sensoren 1 sowie zugehörigen Signalauswerteeinheiten 2 beliebig variieren und ist nicht - wie beim Ausführungs­ beispiel - auf jeweils zwei Teile 1, 2 beschränkt.
Das von den jeweiligen Signalaufbereitungseinheiten 2 abgegebene Signal wird von zwei Summierern 3, 3' addiert. Dabei ist der eine Summierer 3 für reine Hochfrequenz­ signale verantwortlich, während der andere Summierer 3', lediglich Niederfrequenzsignale aufaddiert. An den jewei­ ligen Summierer 3, 3' schließt sich ausgangsseitig jeweils ein Spannungsteiler 4 an, der für die Einstellung der Empfindlichkeit sorgt. Mit Hilfe dieses Spannungsteilers 4 lässt sich der Verstärkungsfaktor eines jeweiligen End­ verstärkers 5 variieren, dessen Ausgangssignale einen Mikroprozessor 6 speisen. Dieser Mikroprozessor 6 bzw. die dazu gehörige Rechnereinheit 6 dient letztlich mit einem hierin abgelegten Algorithmus zur Auswertung der aufbe­ reiteten und in den Endverstärkern 5 verstärkten Signale. An den Mikroprozessor 6 bzw. die Rechnereinheit 6 ist eine Alarmausgabeeinrichtung 7 angeschlossen.
Für die Stromversorgung der dargestellten Vorrichtung sorgt eine Stromversorgungsquelle 8, die mit einem Modul 8a zur Transformation und Gleichrichtung einer Netzspannung (z. B. 230 V) dient und über einen optionalen Akkusatz 8b verfügt, falls die Versorgung über das Netz gestört sein sollte. Mit Hilfe dieses Akkusatzes 8b mit integriertem Lade-/Ent­ ladeschutz können Ausfallzeiten der Netzspannung von bis zu einer Stunde überbrückt werden.
Die Signalaufbereitungseinheit 2 verfügt im Detail über einen selektiven Verstärker 9 mit Bandpasscharakter. Ein solcher Verstärker 9 kommt sowohl für die Aufbereitung von HF-Signalen auch NF-Signalen zum Einsatz. Denn die Signal­ aufbereitungseinheit 2 ist in einen HF-Zweig 2a und einen NF-Zweig 2b unterteilt. Im Rahmen des HF-Zweiges 2a werden mit Hilfe des Verstärkers 9 mit Bandpasscharakter lediglich Frequenzen zwischen ca. 30 kHz bis ca. 150 kHz herausge­ filtert und gleichzeitig verstärkt. Der NF-Zweig 2b sorgt demgegenüber für eine Heraustrennung und Verstärkung des NF-Bereiches zwischen ca. 100 Hz und 3 kHz. Dieser Bereich kann natürlich auch bis unterhalb von 100 Hz hinunter­ reichen. Im Anschluss an die Filterung und Verstärkung wird das solchermaßen aufbereitete Signal einem jeweiligen Gleichrichter 10 zugeführt, welcher ein dem Manipulations­ signal im zugehörigen Frequenzbereich proportionales Gleichspannungssignal ausgangsseitig erzeugt, dass darauf­ folgend in den Summierer 3, 3' übergeben wird.
Dabei fasst der Summierer 3 die ausgangsseitigen Signale der jeweiligen HF-Zweige 2a zusammen, während der Summierer 3' die Signale aus den zugehörigen NF-Zweigen 2b addiert. Mit Hilfe des Spannungsteilers 4 am Ausgang jedes Summie­ rers 3, 3' und eingangsseitig des jeweiligen Endverstärkers 5 lässt sich der Arbeitspunkt des Endverstärkers 5 ein­ stellen. Dabei sorgt an dieser Stelle ein Potentiometer als einstellbarer Spannungsteiler 4 dafür, dass der Anwender in die Lage versetzt wird, das System an die jeweiligen Gegebenheiten/Umweltbedingungen anzupassen. Durch Digitali­ sierung lässt sich das vom Endverstärker 5 abgegebene Analogsignal umwandeln und konditionieren, und zwar in ein wertdiskretes Signal, welches durch den anschließenden Mikrokontroller bzw. Mikroprozessor 6 weiterverarbeitet wird. Das heißt nichts anderes, als das die jeweiligen Ana­ logsignale letztlich in spannungsproportionale Binärzahlen umgewandelt und von dem Mikroprozessor 6 ausgewertet werden.
Der Mikrokontroller 6 analysiert das Eingangssignal dahingehend, ob ein "Bohrsignal" vorliegt. Zu diesem Zweck werden zunächst einmal transiente, d. h. einmalige, Signale ausgeschieden, die sich üblicherweise auf Schläge usw. zurückführen lassen. Erst wenn periodisch wiederkehrende (Bohr-)Geräusche detektiert werden, spricht der Mikro­ prozessor 6 an. Dabei kommt es primär darauf an, dass eben periodische Schwingungen über eine einstellbare Zeitdauer detektiert werden. Solche periodischen Schwingungen (be­ stimmter Frequenzen) lassen sich - softwaremäßig - ein­ wandfrei von in der Regel einmaligen Ereignissen (Schläge) oder nicht periodischen Störgeräuschen unterscheiden.
Der Mikrokontroller 6 wertet also die eingangsseitig anstehenden Signale nach Intensität, Signalfolge und Zeit­ abfolge zueinander aus und entscheidet bei Vorlage bestimmter Kriterien dahingehend, einen Alarm an die Alarmausgabeeinrichtung 7 abzugeben.
Dabei wird im Allgemeinen so vorgegangen, dass das von den Sensoren 1 aufgenommene und an den Mikrokontroller 6 abge­ gebene Signal in verschiedene (einstellbare) Zeitfenster von beispielsweise einer halben Sekunde unterteilt wird. Die jeweiligen Zeitfenster werden nun hinsichtlich der hierin auftretenden Signalfolge miteinander verglichen. Wenn nun innerhalb von zwei oder drei aufeinanderfolgenden Zeitfenstern jeweils ein periodisches Signal vergleichbarer Struktur beobachtet wird, so ist dies ein sicheres An­ zeichen dafür, dass jemand versucht, mittels eines Bohrge­ rätes das betreffende Gehäuse zu manipulieren. Dagegen ist bei einer reinen Schlagbeanspruchung damit zu rechnen, dass ein zugehöriges transientes Signal beispielsweise nur wäh­ rend des ersten Zeitintervalls auftritt.
Dieser Vorgang wird getrennt sowohl für den HF-Zweig 2a mit dem Summierer 3 als auch den NF-Zweig 2b mit dem Summierer 3' wiederholt. Denn die hierzu korrespondierenden verstärk­ ten Signale erreichen den Mikroprozessor 6 an verschiedenen Eingängen.
Liegen nun in den beispielsweise drei (einstellbaren) Zeitintervallen jeweils vergleichbare periodische Manipu­ lationssignale sowohl im NF- als auch im HF-Bereich (also an beiden Eingängen des Mikrokontrollers vor, so entschei­ det letztlich die eingestellte Empfindlichkeit darüber, ob diese Signale auch als Bohrgeräusche identifiziert werden. Das heißt, wenn die aus den Manipulationsgeräuschen abge­ leiteten pulsierenden Gleichspannungssignale eine bestimmte Schwelle während sämtlicher Zeitintervalle überschreiten, wird der betreffende Alarm ausgelöst. Dieser spricht dann nicht an, wenn die zugehörige Schwelle nur einmalig oder kurzzeitig überschritten wurde. Das alles lässt sich softwaremäßig im Mikrokontroller 6 darstellen.
Um nun möglichst flexibel auf eine stattfindende Mani­ pulation reagieren zu können, werden im Rahmen der Alarm­ ausgabeeinrichtung 7 drei verschiedene Alarmsignale zur Verfügung gestellt. Zunächst einmal sorgt eine Leuchtdiode 7a dafür, dass eine optische Anzeige erfolgt. Daneben kann ein Alarmgeber über eine Verstärkerstufe 7b potential­ gebunden angesteuert werden. Bei diesem Alarmgeber kann es sich um ein Sende- bzw. Funkmodul handeln, welches ent­ sprechende Alarmsignale an eine (entfernte) Zentrale sendet. Schließlich empfiehlt die Erfindung die Ansteuerung eines potentialfreien Relaiskontaktes 7c. Es versteht sich, dass die Alarmanlage von einem berechtigten Bediener wieder entschärft werden kann. Außerdem sorgt ein Flipflop 11 dafür, dass der Alarm zwischengespeichert wird, bis er von Hand mittels eines Tasters 12 zurückgesetzt wird.
Ein schließlich noch vorgesehener Türkontaktschalter 13 überwacht, ob das Gehäuse im Ganzen unbefugt geöffnet wird (beispielsweise durch Aufbrechen). Dieser Türkontakt­ schalter 13 ist potentialfrei ausgeführt und unterdrückt einen Alarm beim Öffnen der Tür (wenn ein berechtigter Benutzer das Gehäuse öffnet) bzw. löst einen entsprechenden Alarm aus, wenn ein unberechtigter Benutzer versucht, die Tür (gewaltsam) zu öffnen. Diese verschiedenen Optionen können durch sogenannte Jumper auf der Platine dargestellt werden. Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfin­ dung, dass sich ein berechtigter Benutzer zuvor durch die Eingabe eines Codes oder ein anderes ihn identifizierendes Signal ausweist.

Claims (14)

1. Verfahren zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten, wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und insbesondere Spielautomaten, wonach vom Gehäuse abgegebene Schallwellen und/oder mechanische Schwingungsmuster des Gehäuses mittels zumindest eines Sensors (1) aufgenommen, aufbereitet und ausgewertet werden.
2. Verführen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Störgeräusche herausgefiltert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, dass zu durchlaufende Filter- und/oder Auswertealgo­ rithmen an das jeweilige Gehäuse angepasst werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die abgegebenen Schallwellen und/oder das mechanische Schwingungsmuster als breitbandiges Signal mit einem NF-Anteil und einem HF-Anteil ausgebildet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der NF-Anteil den Frequenzbereich zwischen ca. 100 Hz und 3 kHz und der HF-Anteil den Frequenzbereich zwischen ca. 30 kHz bis ca. 150 kHz abdeckt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich­ net, dass die Schallwellen und/oder Schwingungsmuster in den beiden Frequenzbereichen herausgefiltert und jeweils in ein zu auftretenden Manipulationssignalen proportionales Spannungssignal umgewandelt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, dass mehrere Sensoren (1) die Schallwellen und/oder das Schwingungsmuster aufnehmen, wobei deren Aus­ gangssignal nach gegebenenfalls Filterung und Verstärkung aufsummiert wird.
8. Vorrichtung zur Detektion von Manipulationen an Gehäusen von Wertautomaten, wie z. B. Park-, Zigaretten-, Geld- und insbesondere Spielautomaten, mit zumindest einem Sensor (1) zur Detektion von seitens des Gehäuses abgegebenen Schall­ wellen und/oder mechanischen Schwingungsmustern des Gehäu­ ses, ferner mit einer Signalaufbereitungseinheit (2) weiter mit einer Rechnereinheit (6) zur Auswertung der aufbereiteten Signale, und mit einer an die Rechnereinheit angeschlossenen Alarmausgabeeinrichtung (7).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) an einen selektiven Verstärker (9) mit Bandpasscharakter angeschlossen ist, der gefilterte und gegebenenfalls verstärkte Manipulationssignale in eine zur Signalgröße proportionale Gleichspannung umwandelt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­ zeichnet, dass wenigstens ein Summierer (3, 3') vorgesehen ist, der von verschiedenen Sensoren (1) gewonnene Signale addiert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mittels zumindest eines Spannungs­ teilers (4) eingangsseitig eines Endverstärkers (5) die Empfindlichkeit der Vorrichtung variiert wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Sensoren (1) als Piezo­ elemente ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mikroprozessor (6) als Rechner­ einheit (6) die verstärkten Signale auswertet und die Alarmvorrichtung (7) ansteuert.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Kontaktschalter (13), insbesondere Türkontaktschalter (13) vorgesehen ist.
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