DE10065762A1 - Schmierstoffspender - Google Patents

Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein Schmierstoffspender mit einem Schmierstoffvorratsbehälter und einer elektromechanischen Austragseinrichtung für die Abgabe kleiner Schmierstoffmengen in einstellbaren oder maschinenabhängig gesteuerten Intervallen, wobei die Austragseinrichtung einen von einer elektronischen Steuerung angesteuerten Elektromotor aufweist. Erfindungsgemäß ist eine Temperaturkontrolleinrichtung vorgesehen, die den Betrieb der Austragseinrichtung unterbricht, wenn die Außentemperatur einen vorgegebenen Grenzwert unterschreitet, und die Austragseinrichtung aktiviert, wenn die Außentemperatur den Grenzwert überschreitet.

Description

Die Erfindung betrifft einen Schmierstoffspender mit einem Schmierstoffvorratsbehälter und einer elektromechanischen Austragseinrichtung für die Abgabe kleiner Schmierstoffmengen in einstellbaren oder maschinenabhängig gesteuerten Zeitintervallen, wobei die Austragseinrichtung einen von einer elektronischen Steuerung angesteuerten Elektromotor aufweist. Der Elektromotor und die elektronische Steuerung sind zumeist in einem Gehäuse untergebracht, das mit einer lösbaren Verbindung an den Schmierstoffvorratsbehälter angeschlossen ist.

Schmierstoffspender mit elektromechanischen Austrags­ einrichtungen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei einer aus EP-A 0 845 631 bekannten Ausführung weist die Austragseinrichtung einen im Schmierstoffvorratsbehälter angeordneten Kolben auf, der von einer elektromotorisch angetriebenen Spindel bewegbar ist. Die elektronische Steuerung ist mit einem Zeitgeber sowie einem berührungslos arbeitenden Sensor ausgerüstet, wobei der Zeitgeber in vorgegebenen Zeitintervallen einen Startimpuls für den Elektromotor gibt und wobei der Sensor unmittelbar oder mittelbar die Drehbewegung der Spindel überwacht und nach einer vorgegebenen Anzahl von Umdrehungen ein Stoppsignal für den Elektromotor abgibt. Die Steuereinrichtung weist ferner einen Überlastschutz auf, welcher die Stromaufnahme des Elektromotors misst und die Stromzufuhr unterbricht, wenn die Stromaufnahme einen Sollwert überschreitet.

Bei einer anderen aus der Praxis bekannten Ausführung weist die Austragseinrichtung eine Kolbenpumpe auf, die saugseitig mit dem Schmierstoffvorratsbehälter verbunden ist. Der Schmierstoffvorratsbehälter enthält einen feder­ belasteten Kolben, der den Schmierstoffvorrat unter Druck setzt und das Schmiermittel, zum Beispiel ein Schmierfett, der Kolbenpumpe saugseitig zuführt. Die Ausführung soll in einem Temperaturbereich zwischen 258 und 333 Kelvin einsetzbar sein.

Die Schmierstoffspender werden zur Dosierung von Schmier­ fetten eingesetzt. Die Viskosität des Schmiermittels ist temperaturabhängig. Bei sehr tiefen Temperaturen kann sich das Schmiermittel so stark verfestigen, dass ein ordnungs­ gemäßer Betrieb des Schmierstoffspenders nicht mehr möglich ist. Vorhandene Schutzeinrichtungen sprechen an und schalten den Elektromotor bei Überlastung ab. Sofern der Schmierstoffspender mit Batterien arbeitet, steht bei niedrigen Umgebungstemperaturen die für den Betrieb erforderliche Batteriekapazität nicht ausreichend lange zur Verfügung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schmierstoffspender anzugeben, der auch dann einsetzbar ist, wenn zeitweise die Außentemperatur so weit absinkt, dass eine Förderung des Schmiermittels nicht mehr möglich ist.

Die Aufgabe wird bei einem Schmierstoffspender des eingangs beschriebenen Aufbaus erfindungsgemäß gelöst durch eine Temperaturkontrolleinrichtung, die den Betrieb der Austragseinrichtung unterbricht, wenn die Außentemperatur einen vorgegebenen Grenzwert unterschreitet, und die Austragseinrichtung aktiviert, wenn die Außentemperatur den Grenzwert überschreitet.

Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass Frostperioden mit extrem tiefen Temperaturen, die eine Förderung des Schmiermittels nicht mehr zulassen, regelmäßig nur von kurzer Dauer sind und eine Überbrückung dieser kurzen Perioden ohne Schmierung bei Maschinenteilen, die eine Fettschmierung erfordern, nicht zu einem Schaden führt. Erfindungsgemäß wird der Schmierstoffspender während dieser Perioden, in denen eine Fettschmierung aufgrund sehr tiefer Temperaturen nicht möglich ist, außer Betrieb gesetzt. Sobald die von der Temperaturkontrolleinrichtung erfasste Außentemperatur den vorgegebenen Grenzwert überschreitet, setzt eine ordnungsgemäße Schmierung wieder ein.

Für die weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Temperaturkontrolleinrichtung bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Eine technische einfache Ausführung sieht vor, dass die Temperaturkontrolleinrichtung einen Thermo­ schalter, z. B. einen Bimetallschalter, aufweist, der nach Maßgabe der Außentemperatur einen Stromkreis der Aus­ tragseinrichtung öffnet und schließt. Gemäß einer bevor­ zugten Ausführung weist die Temperaturkontrolleinrichtung einen an die elektronische Steuerung angeschlossenen Temperatursensor zur Messung der Außentemperatur auf. Die elektronische Steuerung schaltet in einen Stand-by-Modus um, in dem der Elektromotor keine Startimpulse erhält, wenn die von dem Temperatursensor gemessene Außentemperatur den vorgegebenen Grenzwert unterschreitet. Im Stand-by-Modus ist die elektronische Steuerung noch in Betrieb und wird lediglich das Inbetriebsetzen des Elektromotors in den eingestellten oder maschinenabhängig gesteuerten Zeitintervallen ausgesetzt. Die elektronische Steuerung schaltet in einen den Elektromotor steuernden Betriebsmodus zurück, wenn der Temperaturmesswert den Grenzwert wieder überschreitet. Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung dieser Ausführung gibt die elektronische Steuerung nach Umschaltung aus dem Stand-by-Modus in den Betriebsmodus dem Elektromotor einen Startimpuls, der eine Zusatzschmierung auslöst. Dadurch werden geschmierte Maschinenteile im Anschluss an eine Frostperiode, bei der die Schmierung ausgesetzt worden ist, sofort wieder mit Schmiermittel versorgt, sobald die Temperaturen das zulassen.

Der Temperatursensor bzw. der Temperaturschalter ist zweckmäßig in oder an einem mit dem Schmierstoffvor­ ratsbehälter verbundenen Antriebsgehäuse angeordnet, das den Elektromotor und die elektronische Steuerung enthält. Der Grenzwert für die Umschaltung in den Stand-by-Modus ist abhängig von der Art des Schmierstoffes. Als Grenzwert wird zweckmäßig eine Temperatur vorgegeben, bei der eine ordnungsgemäße Förderung des Schmierstoffes nicht mehr möglich ist. Als Grenzwert kann insbesondere ein Temperaturwert von weniger als 258 Kelvin vorgesehen sein.

Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, dass die elektro­ nische Steuerung zusätzlich eine Schutzeinrichtung auf­ weist, die den Elektromotor bei drohender Überlastung abschaltet. Die Schutzeinrichtung spricht an, wenn durch eine betriebsbedingte Störung ein Schmiermittelaustrag nicht möglich ist. Die Schutzeinrichtung schaltet den Schmierstoffspender automatisch und vollständig ab.

Claims (7)

1. Schmierstoffspender mit einem Schmierstoffvorrats­ behälter und einer elektromechanischen Austragseinrichtung für die Abgabe kleiner Schmierstoffmengen in einstellbaren oder maschinenabhängig gesteuerten Zeitintervallen, wobei die Austragseinrichtung einen von einer elektronischen Steuerung angesteuerten Elektromotor aufweist, ge­ kennzeichnet durch eine Temperaturkontroll­ einrichtung, die den Betrieb der Austragseinrichtung unterbricht, wenn die Außentemperatur einen vorgegebenen Grenzwert unterschreitet, und die Austragseinrichtung aktiviert, wenn die Außentemperatur den Grenzwert überschreitet.

2. Schmierstoffspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturkontrolleinrichtung einen Thermoschalter aufweist, der nach Maßgabe der Außentemperatur einen Stromkreis der Austragseinrichtung öffnet und schließt.

3. Schmierstoffspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturkontrolleinrichtung einen an die elektronische Steuerung angeschlossenen Temperatursensor zur Messung der Außentemperatur aufweist, dass die elektronische Steuerung in einen Stand-by-Modus umschaltet, in dem der Elektromotor keine Startimpulse erhält, wenn die von dem Temperatursensor gemessene Außentemperatur den vorgegebenen Grenzwert unterschreitet, und dass die elektronische Steuerung in einen den Elektromotor steuernden Betriebsmodus zurückschaltet, wenn der Temperaturmesswert den Grenzwert wieder überschreitet.

4. Schmierstoffspender nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die elektronische Steuerung nach Umschaltung aus dem Stand-by-Modus in den Betriebsmodus dem Elektromotor einen Startimpuls gibt, der eine Zusatzschmierung auslöst.

5. Schmierstoffspender nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Thermoschalter oder der Temperatursensor in oder an einem mit dem Schmierstoffvorratsbehälter verbundenen Antriebsgehäuse angeordnet ist, das den Elektromotor und die elektronische Steuerung enthält.

6. Schmierstoffspender nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Grenzwert ein Temperaturwert von weniger als 258 Kelvin vorgegeben ist.

7. Schmierstoffspender nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung eine Schutzeinrichtung aufweist, die den Elektromotor bei drohender Überlastung abschaltet.