DE10065202A1 - Dichtung - Google Patents
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Abstract
Um eine Dichtung zur Anordnung zwischen zwei abzudichtenden Bauteilen, von denen mindestens eines ein erstes metallisches Material enthält, welches unedler ist als Aluminium, umfassend mindestens eine äußere Dichtungslage, die ein zweites metallisches Material enthält, welches edler ist als das erste metallische Material, wobei diese äußere Dichtungslage im montierten Zustand der Dichtung an dem das erste metallische Material enthaltenden Bauteil anliegt, zu schaffen, welche eine geringe Neigung zur Kontaktkorrosion aufweist, wird vorgeschlagen, daß die äußere Dichtungslage auf ihrer im montierten Zustand dem das erste metallische Material enthaltenden Bauteil zugewandten Seite mit einer Beschichtung versehen ist, welche ein drittes metallisches Material enthält, das edler ist als das erste metallische Material und unedler ist als das zweite metallische Material.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtung zur Anord
nung zwischen zwei abzudichtenden Bauteilen, von denen minde
stens eines ein erstes metallisches Material enthält, welches
unedler ist als Aluminium, umfassend mindestens eine äußere
Dichtungslage, die ein zweites metallisches Material enthält,
welches edler ist als das erste metallische Material, wobei
diese äußere Dichtungslage im montierten Zustand der Dichtung
an dem das erste metallische Material enthaltenden Bauteil
anliegt.
Eine solche Dichtung kann insbesondere eine Zylinderkopfdich
tung zur Anordnung zwischen einem Zylinderkopf und einem Mo
torblock eines Verbrennungsmotors sein, wobei beispielsweise
der Zylinderkopf eine Magnesium-Legierung enthält und die Zy
linderkopfdichtung mindestens eine im montierten Zustand der
Dichtung an dem die Magnesium-Legierung enthaltenden Zylin
derkopf anliegende gesickte Funktionslage aufweist, die zur
Gewährleistung einer ausreichenden Federelastizität der ab
dichtenden Sickenlinien eine Blechlage aus Federstahl umfaßt.
Üblicherweise wird die gesickte Funktionslage einer solchen
Zylinderkopfdichtung auf ihrer dem abzudichtenden Bauteil,
also beispielsweise dem Zylinderkopf, zugewandten Außenseite
mit einer Elastomerbeschichtung versehen, um die erforderli
che Mikroabdichtung zu gewährleisten.
Eine solche elektrisch isolierende Elastomerbeschichtung wird
jedoch schon nach kurzer Betriebszeit des Motors von den ab
dichtenden Sickenlinien verdrängt, so daß es im Bereich der
Sicken zu einem metallischen Kontakt zwischen dem Material
des Zylinderkopfes, also der Magnesium-Legierung, und der Fe
derstahl-Blechlage der Funktionslage kommen kann.
Aufgrund des erheblichen Potentialunterschieds in der elek
trochemischen Spannungsreihe zwischen der Magnesium-Legierung
und dem in der Funktionslage verwendeten Federstahl kann die
ser metallische Kontakt eine Kontaktkorrosion zur Folge ha
ben.
Zur besseren Übersicht werden im folgenden einige Werte aus
der elektrochemischen Spannungsreihe angegeben, wobei als Be
zugsgröße (Nullpunkt) das Potential der Wasserstoffnormal
elektrode dient:
Mg/Mg2+ | -2,37 V |
Al/Al3+ | -1,66 V ohne Oxidhaut (-0,50 V mit Oxidhaut) |
Zn/Zn2+ | -0,76 V |
Cr/Cr2+ | -0,56 V |
Fe/Fe2+ | -0,44 V |
Ni/Ni2+ | -0,24 V. |
Aufgrund seiner Stellung in der Spannungsreihe ist bei Magne
sium und seinen Legierungen im Vergleich zu Aluminium und
dessen Legierungen eine deutlich höhere Korrosionsneigung bei
Kontakt mit Federstahl zu erwarten, zumal Aluminium häufig
durch eine Haut aus Aluminiumoxid geschützt ist.
Im Sinne dieser Beschreibung gilt ein metallisches Material
als edler als ein anderes metallisches Material, wenn sein
elektrochemisches Potential höher liegt als das elektrochemi
sche Potential des anderen metallischen Materials. Eisen mit
einem elektrochemischen Potential von -0,44 V ist somit edler
als Aluminium mit einem elektrochemischen Potential von
-1,66 V, und Aluminium ist wiederum edler als Magnesium mit
einem elektrochemischen Potential von -2,37 V.
Zur Kontaktkorrosion kommt es, wenn einerseits metallische
Materialien mit unterschiedlichem elektrochemischem Potential
in elektrisch leitendem Kontakt miteinander stehen und ande
rerseits beide Materialien mit einem Elektrolyten (beispiels
weise einem aus Wasser bestehenden Feuchtigkeitsfilm) in Kon
takt stehen.
In diesem Fall entsteht ein Korrosionselement, welches den
Elektrolyten (Feuchtigkeitsfilm) sowie als Anode das unedlere
metallische Material und als Kathode das edlere metallische
Material umfaßt.
Ist die Potentialdifferenz zwischen den beiden metallischen.
Materialien ausreichend groß, so laufen in dem Korrosionsele
ment die folgenden Vorgänge ab:
- - Das als Anode wirkende unedlere metallische Material (beispielsweise die Magnesium-Legierung) löst sich gemäß der Oxidationsreaktion Me → Me2+ + 2e- auf, wobei die Me2+-Ionen im Elektrolyten in Lösung gehen.
- - Die von der Oxidationsreaktion an der Grenzfläche zwi schen dem unedleren metallischen Material und dem Elek trolyten gelieferten Elektronen werden über die elek trisch leitfähige Verbindung (beispielsweise den metal lischen Kontakt) an das edlere metallische Material ge liefert.
- - An der Grenzfläche zwischen dem als Kathode wirkenden edleren metallischen Material (beispielsweise dem Feder stahl) und dem Elektrolyten läuft eine Reduktionsreak tion ab, in welcher die zugelieferten Elektronen ver braucht werden. Diese Reduktionsreaktion kann beispiels weise eine Wasserstoffentwicklung gemäß der Reaktions gleichung 2H+ + 2e- → H2 oder eine Sauerstoffreduktion gemäß der Reaktionsgleichung O2 + 2H2O + 4e- → 4OH- sein.
Korrosionsreaktionen, die zu einer Auflösung des unedleren
metallischen Materials und zur Bildung von aggressivem Was
serstoff führen, können demnach immer dann auftreten, wenn
zwei metallische Materialien mit ausreichender Potentialdif
ferenz (beispielsweise Magnesium und Eisen) miteinander in
elektrisch leitfähigem Kontakt stehen und zugleich beide mit
demselben Elektrolyten (beispielsweise einem Feuchtigkeits
film) in Kontakt stehen.
Ist somit der metallische Kontakt zwischen einer Magnesium-
Legierung und einer Federstahl-Blechlage erst einmal herge
stellt, so besteht eine hohe Gefahr der Kontaktkorrosion, da
stets damit zu rechnen ist, daß sich im Bereich dieses metallischen
Kontakts auch ein Feuchtigkeitsfilm ausbildet, bei
spielsweise aufgrund von Feuchtigkeit, die bei einer Motor
reinigung in den Bereich der Sicken der Dichtung gelangt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Dichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche
eine geringe Neigung zur Kontaktkorrosion aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einer Dichtung mit den Merkmalen des
Oberbegriffs von Anspruch 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die äußere Dichtungslage auf ihrer im montierten Zustand
dem das erste metallische Material enthaltenden Bauteil zuge
wandten Seite mit einer Beschichtung versehen ist, welche ein
drittes metallisches Material enthält, das edler ist als das
erste metallische Material und unedler ist als das zweite me
tallische Material.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt das Konzept zugrunde, zwi
schen dem ersten metallischen Material (beispielsweise der
Magnesium-Legierung des Zylinderkopfes) und dem zweiten me
tallischen Material (beispielsweise dem Federstahl der äuße
ren Dichtungslage) eine Trennschicht aus einem dritten me
tallischen Material anzuordnen, welches in der elektrochemi
schen Spannungsreihe zwischen dem ersten und dem zweiten me
tallischen Material steht, so daß die elektrochemische Poten
tialdifferenz sowohl beim Kontakt zwischen dem ersten und dem
dritten metallischen Material als auch beim Kontakt zwischen
dem zweiten und dem dritten metallischen Material kleiner ist
als die elektrochemische Potentialdifferenz bei einem direk
ten Kontakt zwischen dem ersten metallischen Material und dem
zweiten metallischen Material.
Statt eines einzigen Korrosionselements mit einer hohen trei
benden Potentialdifferenz können bei der erfindungsgemäßen
Dichtung somit lediglich zwei Korrosionselemente mit einer
jeweils geringeren Potentialdifferenz entstehen. Dies verrin
gert die treibende Kraft für die Korrosionsreaktionen be
trächtlich und kann sogar dazu führen, daß die Korrosions
reaktionen im wesentlichen vollständig unterbleiben.
Durch die Trennung des ersten metallischen Materials von dem
zweiten metallischen Material durch die dazwischen angeord
nete Beschichtung aus dem dritten metallischen Material kön
nen die galvanisch nicht miteinander verträglichen ersten und
zweiten metallischen Materialien nicht mehr miteinander in
Kontakt kommen; vielmehr kann das erste metallische Material
nur noch mit dem dritten metallischen Material in Verbindung
kommen, mit welchem es galvanisch besser verträglich ist als
mit dem zweiten metallischen Material, und auch das zweite
metallische Material kann nur noch mit dem dritten metalli
schen Material in Verbindung kommen, wobei auch diese Mate
rialien galvanisch besser miteinander verträglich sind als
das erste und das zweite metallische Material.
Die erfindungsgemäß erzielte Verringerung der Korrosionsnei
gung ist dann besonders nützlich, wenn das zweite metallische
Material edler ist als Aluminium.
Insbesondere kann das zweite metallische Material Federstahl
sein. Federstahl bietet den Vorteil, daß eine Federstahl-
Blechlage in einfacher Weise mit Sicken versehen werden kann,
die die erforderliche Federelastizität aufweisen.
Die vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf Zylinder
kopfdichtungen; vielmehr kann die erfindungsgemäße Dichtung
auch jede beliebige andere Dichtung sein, welche zwischen
zwei abzudichtenden Bauteilen angeordnet wird, von denen min
destens eines ein metallisches Material enthält, welches un
edler ist als Aluminium.
Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Dichtung zur An
ordnung zwischen abzudichtenden Bauteilen eines Verbrennungs
motors.
Außer einer Zylinderkopfdichtung kommt hierbei insbesondere
auch eine Ansaugkrümmerdichtung oder eine Kurbelgehäusedich
tung in Betracht.
Das Bauteil, welches das erste metallische Material enthält,
kann dabei beispielsweise ein Motorblock, ein Zylinderkopf
oder ein Kurbelgehäuse sein.
Die erfindungsgemäße Dichtung ist vorzugsweise als Flachdich
tung ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Dichtung kann ein- oder mehrlagig ausge
bildet sein.
Der Begriff "äußere Dichtungslage" umfaßt in dieser Beschrei
bung auch den Fall, daß diese "äußere Dichtungslage" die ein
zige Lage der Dichtung ist.
Diese äußere Dichtungslage kann im wesentlichen plan oder ge
sickt sein.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die äußere Dichtungslage als Funktionslage ausge
bildet und mit mindestens einer Sicke versehen ist.
Da ein Durchreiben einer auf einer solchen Funktionslage an
geordneten elektrisch isolierenden Elastomerbeschichtung ins
besondere im Bereich der abdichtenden Sickenlinien erfolgt,
ist es von Vorteil, wenn die Beschichtung aus dem dritten me
tallischen Material zumindest den Bereich der abdichtenden
Sickenlinien, vorzugsweise den gesamten Bereich einer Sicke,
überdeckt.
Wie bereits ausgeführt, ist die Erfindung besonders vorteil
haft anwendbar, wenn das erste metallische Material eine
Magnesium-Legierung ist.
Eine geeignete Magnesium-Legierung, die für den Einsatz im
Motor ausreichende Korrosionsbeständigkeit bietet, ist bei
spielsweise die Magnesium-Druckguß-Legierung AZ91hp (mit der
Zusammensetzung: 8,0 bis 9,5 Gewichts-% Al, 0,3 bis 1,0 Ge
wichts-% Zn, 0,1 bis 0,3 Gewichts-% Mn, Rest Mg), wobei das
Kürzel hp für "high purity" steht und anzeigt, daß es sich
hierbei um eine hochreine Magnesium-Legierung handelt, in der
nur festgelegte Höchstmengen von Verunreinigungen mit anderen
Elementen wie beispielsweise Kupfer, Nickel, Eisen und Sili
zium zulässig sind.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn das dritte
metallische Material Aluminium oder eine Aluminium-Legierung
ist. Dies gilt insbesondere für diejenigen Fälle, in denen
das erste metallische Material eine Magnesium-Legierung und
das zweite metallische Material ein Federstahl ist.
Die Beschichtung aus dem dritten metallischen Material kann
in jeder zur Aufbringung einer Beschichtung geeigneten Weise,
insbesondere durch Aufdampfen, Plattieren, Pulverbeschichten
oder durch galvanisches Beschichten aufgebracht werden.
Eine zinkhaltige Beschichtung kann insbesondere durch Feuer
verzinken aufgebracht werden.
Eine aluminiumhaltige Beschichtung kann insbesondere durch
Feueraluminieren aufgebracht werden.
Um die Korrosionsneigung an der Kontaktstelle zwischen dem
dritten metallischen Material und dem ersten metallischen Ma
terial möglichst gering zu halten ist es von Vorteil, wenn
das elektrochemische Potential des dritten metallischen Mate
rials um höchstens ungefähr 1,8 V höher liegt als das elek
trochemische Potential des ersten metallischen Materials.
Ferner ist es zur Verringerung der Korrosionsneigung an der
Kontaktstelle zwischen dem dritten metallischen Material und
dem zweiten metallischen Material von Vorteil, wenn das elek
trochemische Potential des dritten metallischen Materials um
höchstens ungefähr 1,4 V, vorzugsweise um höchstens ungefähr
0,5 V, tiefer liegt als das elektrochemische Potential des
zweiten metallischen Materials.
Anspruch 11 ist auf eine Bauteilgruppe gerichtet, welche ein
erstes Bauteil, das ein erstes metallisches Material enthält,
welches unedler ist als Aluminium, ein zweites Bauteil und
eine zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil an
geordnete erfindungsgemäße Dichtung umfaßt.
Anspruch 12 ist auf die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Dichtung zur Anordnung zwischen zwei abzudichtenden Bauteilen
gerichtet, von denen mindestens eines ein erstes metallisches
Material enthält, welches unedler ist als Aluminium.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung und zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispiels.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine ausschnittsweise Draufsicht auf eine Zylin
derkopfdichtung;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch die mehrlagige
Dichtung aus Fig. 1 und durch zwei an die Dich
tung angrenzende Bauteile (Motorblock und Zylin
derkopf) im Bereich von Sicken der Funktionslagen
der Dichtung; und
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung der
oberen Funktionslage der Dichtung aus den Fig. 1
und 2.
Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in allen
Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Eine in den Fig. 1 bis 3 dargestellte, als Ganzes mit 100 be
zeichnete Zylinderkopfdichtung weist beispielsweise einen
dreilagigen Aufbau auf, mit einer oberen Funktionslage 102,
einer unteren Funktionslage 104 und einer zwischen den beiden
Funktionslagen angeordneten Trägerlage 106.
Die Zylinderkopfdichtung 100 weist mehrere Durchgangsöffnun
gen, beispielsweise Brennraum-Durchgangsöffnungen 108 und
Fluid-Durchgangsöffnungen 110 sowie Befestigungsmittel-Durch
gangsöffnungen 112 auf.
Zur Abdichtung dieser Durchgangsöffnungen sind die Funktions
lagen 102, 104 der Zylinderkopfdichtung 100 mit Sicken 114
versehen, welche die jeweilige Durchgangsöffnung umgeben.
Diese Sicken 114 können als Vollsicke (mit einem Querschnitt,
der einem abgeflachten U entspricht) oder als Halbsicke (mit
einem Querschnitt, der einem abgeflachten Z entspricht) aus
gebildet sein.
Bei den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Sicken handelt es
sich um Vollsicken mit einem zentralen Sickenkamm 115 und
seitliche Begrenzungen der Sicken bildenden Sickenfüßen 117.
Die Zylinderkopfdichtung 100 wird zwischen einem ersten Bau
teil 116, beispielsweise einem Zylinderkopf, welches bei
spielsweise aus einer Magnesium-Legierung gebildet ist, und
einem zweiten Bauteil 118, beispielsweise einem Motorblock,
angeordnet und bildet zusammen mit den Bauteilen 116 und 118
eine Bauteilgruppe 120.
Der Aufbau der oberen Funktionslage 102 im Bereich einer
Sicke 114 ist in Fig. 3 im einzelnen dargestellt.
Damit die Sicke 114 in einfacher Weise in die Funktionslage
102 eingeprägt werden kann und im Betrieb des Motors ausrei
chende federelastische Eigenschaften aufweist, umfaßt die
Funktionslage 102 eine Blechlage 122 aus Federstahl.
An ihrer im eingebauten Zustand der Dichtung dem ersten Bau
teil 116 zugewandten Hauptoberfläche ist die Blechlage 122
mit mehreren aufeinanderfolgenden, im folgenden im einzelnen
beschriebenen Beschichtungen versehen.
Die erste, direkt auf der Blechlage 122 angeordnete Beschich
tung ist eine metallische Zwischenschicht 124, die beispiels
weise eine Dicke von ungefähr 1 µm bis ungefähr 6 µm auf
weist.
Diese metallische Zwischenschicht 124 besteht aus einem me
tallischen Material, welches unedler ist als das Material der
Blechlage 122, jedoch edler ist als das Material des ersten
Bauteils 116.
Besteht die Blechlage 122 aus Federstahl und das erste Bau
teil 116 aus einer Magnesium-Legierung, so kann die metalli
sche Zwischenschicht 124 insbesondere aus Aluminium bestehen.
Eine solche metallische Zwischenschicht 124 aus Aluminium
kann beispielsweise durch Plattierung, durch Flammspritzen
oder durch Aufdampfen auf die Blechlage 122 aufgebracht wer
den.
Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch vorgesehen sein,
daß die metallische Zwischenschicht 124 aus Zink besteht.
Eine metallische Zwischenschicht 124 aus Zink kann beispiels
weise galvanisch aufgebracht werden.
Auf der metallischen Zwischenschicht 124 ist eine Haftver
mittlungsschicht 126 angeordnet, deren Dicke beispielsweise
ungefähr 1 µm beträgt.
Die Haftvermittlungsschicht 126 dient dazu, der darauffolgen
den Elastomerschicht 128 einen ausreichenden Halt auf der me
tallischen Zwischenschicht 124 zu vermitteln.
Als Haftvermittlungsmaterial kommt insbesondere ein handels
übliches aminosilanhaltiges Haftmittel in Betracht.
Auf die Haftvermittlungsschicht 126 folgt die bereits er
wähnte Elastomerschicht 128, welche eine Dicke von beispiels
weise ungefähr 18 µm bis ungefähr 28 µm aufweist.
Aufgabe der Elastomerschicht 128 ist es, die Mikroabdichtung
zwischen der Funktionslage 102 und dem angrenzenden ersten
Bauteil 116 sicherzustellen.
Für die Elastomerschicht 128 kann jedes elastomere Dichtungs
material verwendet werden, welches für Dichtungen bekannt
ist.
Insbesondere kommen ein Fluorkautschuk (FPM) und/oder Nitril
butadienkautschuk (NBR) in Frage.
Auf der Elastomerschicht 128 ist schließlich als letzte
Schicht eine Antihaftschicht 130 angeordnet, die eine Dicke
von ungefähr 3 µm bis ungefähr 5 µm aufweist.
Als Material für die Antihaftschicht kommt insbesondere ein
handelsübliches Polyethylen-Wachs-Material in Betracht.
Der in Fig. 3 dargestellte gestufte Aufbau der Schichten 124,
126, 128 und 130 dient lediglich der Illustration und gibt
nicht irgendwelche tatsächlichen Begrenzungen der vorstehend
genannten Schichten wieder.
Vielmehr kann vorgesehen sein, daß die Funktionslage 102
vollflächig mit den vorstehend genannten Schichten beschich
tet ist.
Zumindest jedoch ist der Bereich der Sicke 114 vollständig
von den genannten Schichten überdeckt.
Die Haftvermittlungsschicht 126 und/oder die Antihaftschicht
130 können auch entfallen.
Die untere Funktionslage 104 kann insbesondere spiegelbild
lich zu der oberen Funktionslage 102 ausgebildet sein.
Die Trägerlage 106 der Zylinderkopfdichtung 100 kann aus
einem beliebigen metallischen Material hergestellt sein. Fer
ner kann diese Trägerlage 106 im wesentlichen eben und unge
sickt sein oder aber ebenfalls mit Sicken versehen sein.
Wird die vorstehend beschriebene Zylinderkopfdichtung zwi
schen dem ersten Bauteil 116 (Zylinderkopf) und dem zweiten
Bauteil 118 (Motorblock) angeordnet und der Motor in Betrieb
genommen, so wird aufgrund der Relativbewegung zwischen der
oberen Funktionslage 102 und dem ersten Bauteil 116 schon
nach kurzer Betriebszeit des Motors die Elastomerschicht 128
zusammen mit der Antihaftschicht 130 und der Haftvermitt
lungsschicht 126 von den abdichtenden Sicken 114 verdrängt,
so daß ein metallischer Kontakt zwischen dem ersten Bauteil
116 aus einer Magnesium-Legierung und der metallischen Zwi
schenschicht 124, beispielsweise aus Aluminium oder aus Zink,
entstehen kann. Dringt nach dem Verdrängen der Elastomer
schicht 128 Feuchtigkeit in den Bereich der Zylinderkopfdich
tung 100 ein, in dem die metallische Zwischenschicht 124 und
das erste Bauteil 116 miteinander in Kontakt kommen, so tritt
dennoch im wesentlichen keine Kontaktkorrosion auf, da die
Potentialdifferenz zwischen dem als Anode dienenden ersten
Hauteil 116 und der als Kathode dienenden metallischen Zwi
schenschicht 124 zu gering ist, um die Korrosionsreaktionen
(beispielsweise die Oxidationsreaktion Me → Me2+ + 2e- an
der Grenzfläche zwischen dem ersten Bauteil 116 und dem
Feuchtigkeitsfilm und die Reduktionsreaktion 2H+ + 2e- → H2
an der Grenzfläche zwischen der metallischen Zwischenschicht
124 und dem Feuchtigkeitsfilm) in nennenswertem Umfang ablau
fen zu lassen.
Die metallische Zwischenschicht 124 und die Magnesium-Legie
rung des ersten Bauteils 116 sind somit galvanisch verträg
lich, so daß weder das erste Bauteil 116 noch die Zylinder
kopfdichtung 100 durch Kontaktkorrosion geschädigt werden.
Claims (12)
1. Dichtung zur Anordnung zwischen zwei abzudichtenden Bau
teilen (116, 118), von denen mindestens eines (116) ein
erstes metallisches Material enthält, welches unedler
ist als Aluminium,
umfassend mindestens eine äußere Dichtungslage (102), die ein zweites metallisches Material enthält, welches edler ist als das erste metallische Material, wobei diese äußere Dichtungslage (102) im montierten Zustand der Dichtung (100) an dem das erste metallische Material enthaltenden Bauteil (116) anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Dichtungslage (102) auf ihrer im montier ten Zustand dem das erste metallische Material enthal tenden Bauteil (116) zugewandten Seite mit einer Be schichtung versehen ist, welche ein drittes metallisches Material enthält, das edler ist als das erste metalli sche Material und unedler ist als das zweite metallische Material.
umfassend mindestens eine äußere Dichtungslage (102), die ein zweites metallisches Material enthält, welches edler ist als das erste metallische Material, wobei diese äußere Dichtungslage (102) im montierten Zustand der Dichtung (100) an dem das erste metallische Material enthaltenden Bauteil (116) anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Dichtungslage (102) auf ihrer im montier ten Zustand dem das erste metallische Material enthal tenden Bauteil (116) zugewandten Seite mit einer Be schichtung versehen ist, welche ein drittes metallisches Material enthält, das edler ist als das erste metalli sche Material und unedler ist als das zweite metallische Material.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite metallische Material edler ist als Aluminium.
3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite metallische Material ein Federstahl ist.
4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die äußere Dichtungslage (102) als
Funktionslage ausgebildet und mit mindestens einer Sicke
(114) versehen ist.
5. Dichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung aus dem dritten metallischen Material
zumindest den Bereich der abdichtenden Sickenlinien
(117) überdeckt.
6. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste metallische Material eine
Magnesium-Legierung ist.
7. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das dritte metallische Material Alumi
nium oder eine Aluminium-Legierung ist.
8. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Beschichtung durch Aufdampfen,
Plattieren, Pulverbeschichten, durch galvanisches Be
schichten, durch Feuerverzinken oder durch Feueralumi
nieren aufgebracht ist.
9. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elektrochemische Potential des
dritten metallischen Materials um höchstens ungefähr
1,8 V höher liegt als das elektrochemische Potential des
ersten metallischen Materials.
10. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elektrochemische Potential des
dritten metallischen Materials um höchstens ungefähr
1,4 V, vorzugsweise um höchstens ungefähr 0,5 V, tiefer
liegt als das elektrochemische Potential des zweiten me
tallischen Materials.
11. Bauteilgruppe, umfassend ein erstes Bauteil (116), das
ein erstes metallisches Material enthält, welches uned
ler ist als Aluminium, ein zweites Bauteil (118) und
eine zwischen dem ersten Bauteil (116) und dem zweiten
Bauteil (118) angeordnete Dichtung (100) nach einem der
Ansprüche 1 bis 10.
12. Verwendung einer Dichtung (100) nach einem der Ansprüche
1 bis 10 zur Anordnung zwischen zwei abzudichtenden Bau
teilen (116, 118), von denen mindestens eines (116) ein
erstes metallisches Material enthält, welches unedler
ist als Aluminium.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000165202 DE10065202A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Dichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000165202 DE10065202A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Dichtung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000165202 Withdrawn DE10065202A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Dichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10065202A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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2000
- 2000-12-20 DE DE2000165202 patent/DE10065202A1/de not_active Withdrawn
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