DE10065031A1 - Verfahren zur Herstellung von primären und sekundären Aminen durch Hydrierung von Nitrilen und Imine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von primären und sekundären Aminen durch Hydrierung von Nitrilen und ImineInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Aminen durch katalytische Hydrierung von Nitrilen oder Iminen mit Wasserstoff enthaltenden Gasen in Gegenwart eines geformten Hydrierkatalysator nach Raney, wobei der Raney-Katalysator in der Form von Hohlkörpern vorliegt.
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von primären und/oder sekundären Aminen aus
Iminen und Nitrilen, umfassend die katalytische Hydrierung
von Nitrilen oder Iminen mit Wasserstoff oder Wasserstoff
enthaltenden Gasen in Gegenwart eines geformten
Hydrierkatalysators vom Raney-Typ. Die Erfindung umfaßt
dabei insbesondere die Herstellung von Mono- und Diaminen
sowie die Herstellung von Aminonitrilen. Das Verfahren
erlaubt den Einsatz deutlich geringerer Katalysatormengen
bei der Herstellung der Amine bei gleich hohen oder höheren
Ausbeuten als bei den bisher bekannten Methoden.
Nitrile lassen sich mit Wasserstoff katalytisch zu Aminen
reduzieren. Bekanntlich wird bei dieser Hydrierung
üblicherweise die Zwischenstufe eines Imins durchlaufen.
Aus diesem Grund kann davon ausgegangen werden, daß die
Hydrierung von Nitrilen stets auch die Hydrierung von
Iminen umfaßt.
Amine sind eine ausgesprochen wichtige Stoffklasse in der
organischen Chemie. Sie dienen beispielsweise als
Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Lösungsmitteln,
Tensiden, Bakteriziden, Korrosionsschutzmitteln,
Antischaummitteln, Additiven, Pharmazeutika oder
Farbstoffen. Darüber hinaus haben sie eine große Bedeutung
für die Herstellung von Polyamid- und
Polyurethankunststoffen.
Bei der Herstellung von Aminen durch Hydrierung von
Nitrilen und Iminen werden Raney-Katalysatoren aufgrund
ihrer guten katalytischen Eigenschaften und ihrer im
Vergleich zu Trägerkatalysatoren wesentlich leichteren
Herstellung oftmals bevorzugt. Raney-Katalysatoren, die
auch als aktivierte Metallkatalysatoren bezeichnet werden,
bestehen aus einer Legierung aus mindestens einem
katalytisch aktivem Metall und mindestens einem mit
Alkalien auslaugbaren Metall. Für die in Alkalien löslichen
Legierungskomponente wird vorwiegend Aluminium eingesetzt,
es sind aber auch andere Metalle wie beispielsweise Zink
und Silizium anwendbar. Durch Zugabe von Alkalien zu der
Legierung wird die auslaugbare Komponente herausgelöst,
wodurch der Katalysator aktiviert wird.
Zahlreiche Erfindungen zur Herstellung von Aminen aus
Nitrilen oder Iminen durch katalytische Hydrierung mit
Raneykatalysatoren sind bekannt. Je nach Prozeß werden
dabei unterschiedliche Raneay-Katalysatoren, genauer gesagt
Katalysatoren mit unterschiedlichen aktiven Metallen oder
Metallkombinationen eingesetzt.
Beispielsweise wird in dem Dokument US 5,777,166 ein
Verfahren zur Hydrierung von Nitrilen zu Aminen mit Hilfe
von dotierten und mit Alkoholaten behandelten Raney-Nickel-
Katalysatoren beschrieben. Aus den Beispielen wird
deutlich, daß das beschriebene Verfahren bevorzugt im
Batch-Verfahren mit Hilfe von Pulverkatalysatoren
durchgeführt wird. In dem Dokument DE 22 38 153 wird
dagegen die Hydrierung von Fettsäurenitrilen zu
Fettsäureaminen mittels Kobaltkatalysatoren beschrieben.
Auch in diesem Verfahren wird die Hydrierung mit Hilfe von
Raney-Pulverkatalysatoren durchgeführt.
Pulverkatalysatoren nach Raney haben den Nachteil, daß sie
ausschließlich im Batch-Verfahren eingesetzt werden können
und nach der katalytischen Umsetzung aufwendig von den
Reaktionsmedien abgetrennt werden müssen. Unter anderem aus
diesem Grund ist es bevorzugt, die Herstellung von Aminen
durch Hydrierung von Nitrilen und Iminen mit Hilfe von
geformeten Raneykatalysaoren und nach Möglichkeit in einem
kontinuierlichen Prozeß durchzuführen. Für diesen Zweck
sind Festbettkatalysatoren notwendig, die neben einer guten
katalytischen Aktivität auch eine ausreichend gute
Festigkeit für den kontinuierlichen Betrieb aufweisen
müssen.
Auch Metallkombinationen sind in Raneykatalysatoren
bekannt. In dem Dokument US 6087296 wird ein Verfahren zur
Hydrierung von ungesättigten organischen Verbindungen mit
Hilfe eines Raney-Katalysators beschrieben, der Eisen,
Kobalt und weiter Metalle sowie Promotoren enthalten kann.
In der Patentschrift DE 195 40 191 wird ein zweistufiges
Verfahren zur Herstellung von Isophorondiamin beschrieben.
In diesem Prozeß wird zunächst Isophoronnitril bei
Anwesenheit oder Abwesenheit eines Iminierungskatalysators
mit Ammoniak in Isophornnitrilimin umgewandelt und das
erhaltene Produktgemisch unter Zugabe von Wasserstoff zu
Isophorondiamin hydriert. Isophoronnitrilimin enthält
sowohl eine hydrierbare Cyanogruppe als auch eine
hydrierbare Iminogruppe. Als Hydrierkatalysator dient ein
geformter Raney-Katalysator auf Basis von Kobalt. Der
Katalysator enthält neben der Katalysatorlegierung aus
Kobalt und Aluminium noch weiteres metallisches Kobalt, das
als Binder für die nötige Stabilität des Formkörpers sorgt.
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß das als
Binder zugesetzte Kobalt nur wenig katalytisch aktiv ist,
wodurch die Aktivität des Katalysators im Vergleich zu
binderfreien Katalysatoren vermindert wird. Dadurch ist es
nötig, realtiv hohe Katalysatormengen einzusetzen, um gute
Produktausbeuten zur erreichen.
Dieser Nachteil wird bei der Herstellung von
Isophorondiamin vermieden, wie sie in dem Dokument EP 0 880 996
beschrieben wird. Zur Hydrierung wird ein geformter
Kobaltkatalysator vom Raney-Typ verwendet, der vor der
Aktivierung durch Auslaugen des Aluminiums ausschließlich
aus einer Kobalt-Aluminium-Legierung besteht. Dieser
Katalysator hat den Vorteil gegenüber den in dem Dokument
DE 195 40 191 angewendeten Katalysator, daß er eine deutlich
geringere Schüttdichte von nur 1,2 kg/l aufweist. Trotz der
geringeren Schüttdichte führt bei gleicher Katalysatormasse
die Hydrierung mit dem ausschließlich aus der
Katalysatorlegierung bestehenden Katalysator zu leicht
höheren Ausbeuten. Der Nachteil der in EP 0 880 996
beschriebenen Methode liegt darin, daß der verwendete
Katalysator aber immer noch recht hohe Schüttdichten
aufweist, relativ zu Festbettkatalysatoren, die nicht vom
Raney-Typ sind.
In dem Dokument DE 199 33 450.1 werden Metallkatalysatoren
beschrieben, die in Form von Hohlkörpern, bevorzugt in Form
von Hohlkugeln vorliegen. Diese Katalysatoren besitzen eine
niedrige Schüttdichte von 0,3 bis 1,3 g/ml. Neben den
Katalysatoren wird außerdem deren Anwendung in
Hydrierreaktionen beansprucht. In den Beispielen werden
Aktivitätstest für die Hydrierung von Nitrobenzol zu Anilin
aufgeführt, in denen bei Verwendung der hohlkugelförmigen
Katalysatoren der Wasserstoffverbrauch und damit die
Aktivität des Katalysators pro Gramm Katalysator deutlich
höher ist als bei Verwendung eines Vergleichskatalysators.
Die Anwendung der beschriebenen Katalysatoren für die
Herstellung von Aminen durch Hydrierung von Nitrilen und
Iminen wird jedoch nicht genannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Verfahren
zur Herstellung von Aminen aus Nitrilen und Iminen über
katalystische Hydrierung zu entwickeln, bei dem die
Hydrierung mit einem geformten Hydrierkatalysator vom
Raney-Typ durchgeführt wird, der bei ausreichender
Festigkeit der katalytisch aktiven Schicht und einer
wesentlich geringeren Schüttdichte als vergleichbare
Katalysatoren eine gleiche oder bessere Hydrieraktivität
aufweist, als bei den bisher verwendeten Katalysatoren. Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist, bei einem Einsatz von
weniger Katalysatormaterial im Vergleich zu bekannten
Verfahren gleiche oder bessere Umsatzraten der
Ausgangsmaterialien zu erreichen.
Die zugrundeliegende Erfindung hat gezeigt, daß die
Herstellung von Aminen durch Hydrierung von Iminen oder
Nitrilen mit Hilfe der in dem Dokument DE 199 33 450.1
beschriebenen hohlkörperförmigen Raneykatalysatoren mit
deutlich höheren Umsatzraten pro Masseneinheit Katalysator
möglich ist, als mit vergleichbaren Katalysatoren. Diese
Beobachtung ist insofern überraschend, als daß man nicht
zwangsläufig davon ausgehen kann, daß die
hohlkörperförmigen Raneykatalysatoren die erforderlichen
Aktivitäten im speziellen Fall der Hydrierung von Iminen
und Nitrilen erreichen.
Die Erfindung umfaßt somit ein Verfahren zur Herstellung
von Aminen durch katalytische Hydrierung von Iminen
und/oder Nitrilen, bei dem man einen geformten Raney-
Katalysator als Hydrierkatalysator verwendet, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Raney-Katalysator in
der Form von Hohlkörpern vorliegt. Dieses Verfahren hat den
Vorteil, daß Amine mit gleich guten oder höheren Ausbeuten
bei Einsatz deutlich geringerer Katalysatormengen
herzustellen sind, als es nach dem Stand der Technik bisher
möglich ist.
Der dieser Erfindung zugrunde liegende Vorteil wird durch
die Verwendung von Raney-Katalysatoren in Form von
Hohlkörpern erreicht. Die Herstellung der in dem
erfindungsgemäßen Verfahren angewendeten Katalysatoren kann
entsprechend der in DE 199 33 450.1 beschriebenen Methode
durchgeführt werden. Nach dieser Methode wird eine Mischung
eines Legierungspulvers aus einem katalytisch aktiven
Metall mit einem auslaugbaren Metall, bevorzugt Aluminium,
einem organischen Binder und gegebenenfalls einem
anorganischen Binder, Wasser und Promotoren auf Kugeln, die
aus einem thermisch entfernbaren Material bestehen,
aufgetragen. Bevorzugt können Polystyrolschaumkugeln
verwendet werden. Das Auftragen der die Metallegierung
enthaltenden Mischung auf die Polymerkugeln kann bevorzugt
in einem Wirbelbett durchgeführt werden. Als organische
Binder können bevorzugt 0-10 Gew.-% Polyvinylalkohol
und/oder 0-3 Gew.-% Glycerin eingesetzt werden. Die
beschichteten Polymerschaumkugeln werden anschließend
oberhalb 300°C, bevorzugt in einem Bereich zwischen 450
und 1300°C calziniert, um den Polymerschaum thermisch zu
entfernen und das Metall zu sintern. Dadurch erhalten die
Hohlkugeln eine stabile Form. Nach der Calzinierung werden
die hohlkörperförmigen Katalysatoren durch Behandeln mit
basischen Lösungen, bevorzugt Alkali- oder
Erdalkalihydroxide in Wasser, noch bevorzugter wäßrige
Natronlauge aktiviert. Die so erhaltenen Katalysatoren
besitzen Schüttdichten zwischen 0,3 und 1.3 kg/l.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Raneykatalysatoren enthalten bevorzugt Nickel, Kobalt,
Kupfer, Eisen Palladium, Platin, Ruthenium oder Gemische
aus diesen Metallen als katalytisch aktive Bestandteile.
Bevorzugt werden solche Raneykatalysatoren bei der
erfindungsgemäßen Herstellung von Aminen verwendet, die
durch Auslaugen von Aluminium, Silizium und/oder Zink,
insbesondere Aluminium, mittels Alkalien aktiviert worden
sind.
Erfindungsgemäß besitzen die in dem Verfahren angewendeten
Katalysatoren die Form von Hohlkörpern. In einer
bevorzugten Ausführungsform liegen die Raneykatalysatoren
als Hohlkugeln vor. Hohlkugeln sind üblicherweise leicht
herzustellen und besitzen eine hohe Bruchfestigkeit.
Die erfindungsgemäß angewendeten, hohlkörperförmigen
Katalysatoren können einen Binder enthalten. Der Binder
ermöglicht eine größere Festigkeit der
Katalysatorhohlkörper, die bedingt durch ihre hohle Form
nötig ist. Bevorzugt werden Pulver der Metalle, die auch
als katalytisch aktive Bestandteile in der
Katalysatorlegierung enthalten sind, bei der Herstellung
der Katalysatorhohlkörper als Binder zugesetzt. Es ist aber
auch möglich, andere Binder, insbesondere andere Metalle
als Binder zuzusetzen. Werden gemäß der Erfindung
Kobaltkatalysatoren zur Herstellung der Amine eingesetzt,
werden diese bevorzugt ohne Binder eingesetzt.
Hohlkörperförmige Kobaltkatalysatoren besitzen auch ohne
zugesetzten Binder eine ausreichende Festigkeit.
Die Katalysatorlegierung der erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren ist bevorzugt zu 20-80 Gew.-% aus einem oder
mehreren katalytisch aktiven Metallen und zu 20-80 Gew.-%
aus einem oder mehreren mit Alkalien auslaugbaren Metallen,
bevorzugt Aluminium, zusammengesetzt. Als
Katalysatorlegierung kann eine schnell oder eine langsam
abgekühlte Legierung verwendet werden. Unter schneller
Abkühlung wird beispielsweise eine Abkühlung mit einer Rate
von 10 bis 105 K/s verstanden. Kühlmedien können
verschiedene Gase oder Flüssigkeiten wie zum Beispiel
Wasser sein. Unter langsamer Abkühlung versteht man
Methoden mit kleineren Abkühlraten.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können mit anderen
Metallen dotierte hohlkörperförmige Raneykatalysatoren
verwendet werden. Die Dotierungsmetalle werden oftmals auch
als Promotoren bezeichnet. Das Dotieren von Raney-
Katalysatoren wird beispielsweise in den Dokumenten
US 4,153,578, DE 21 01 856, DE 21 00 373 oder DE 20 53 799
beschrieben. Bevorzugte Elemente zum Dotieren sind Elemente
der Gruppen 1A, 2A, 3B bis 7B, 8, 1B, 2B und 3A des
Periodensystems sowie Germanium, Zinn, Blei, Antimon und
Wismut. Besonders bevorzugt sind Chrom, Mangan, Eisen,
Vanadium, Tantal, Titan, Wolfram, Molybdän, Rhenium
und/oder Metalle der Platingruppe. Der Anteil an Promotoren
im Katalysator kann bevorzugt 0-20 Gew.-% betragen. Die
Promotoren können bereits als Legierungsbestandteil
enthalten sein, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt,
insbesondere nach der Aktivierung zugegeben werden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bevorzugt
hohlkörperförmige Katalysatoren mit einen Durchmesser von
0,05 bis 20 mm und eine Schalendicke von 0,05 bis 7 mm
verwendet. Die Katalysatorschalen können undurchlässig
sein, oder eine Porosität von 80% und höher aufweisen.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können hohlkörperförmige
Katalysatoren verwendet werden, die aus einer oder aus
mehreren Schichten bestehen. Haben die Katalysatorkörper
mehrere Schichten, werden die Katalysatorkörper bei der
Herstellung zwischen den einzelnen Beschichtungsschritten
getrocknet. Dieses wird bevorzugt im Wirbelbett bei
Temperaturen von 60 bis 150°C durchgeführt.
Während des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
hohlkörperförmigen Raneykatalysatoren in der aktivierten
Form eingesetzt. Das in den nicht aktivierten
Katalysatorkörpern vorhanden auslaugbare Metall kann im
aktivierten Zustand ganz oder nur teilweise mit Alkalien
herausgelaugt worden sein.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich
aliphatische und aromatische Amine aus den zugrunde
liegenden Nitrilen oder Iminen herstellen. Die Amine können
primäre und sekundäre Amine sein. Die Amine können
Verbindungen der allgemeinen Formel
R1R2CH-NHR3
sein, wobei R1, R2 und R3 unabhängig voneinander
aliphatische und/oder aromatische, unverzweigte und/oder
verzweigte, substituierte und/oder nicht substituierte,
gesättigte und/oder ungesättigte Reste oder Wasserstoff
sein. Ist R3 kein Wasserstoff so ist ein Ketimin oder
Aldimin Ausgangsstoff des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ist
R3 = H, kann die Ausgangsverbindung ein Nitril, ein Ketimin
oder Aldimin sein. Die erfindungsgemäß hergestellten Amine
können offenkettig, alicyclisch oder aromatisch sein.
Bevorzugte Amine sind Verbindungen, in denen R1 = H3C-
(CH2)n- mit n = 1 bis 30 sowie R2 und R3 Wassersstoff sind.
Beispiele sind Ethylamin, n-Propylamin, n-Butylamin, n-
Pentylamin, n-Hexylamin, n-Heptylamin, n-Octylamin, n-
Nonylamin oder n-Decylamin. Diese Amine lassen sich sowohl
aus den zugrundeliegenden Nitrilen R1-CN als auch aus den
zugrundeliegenden Iminen R1HC=NH mit R1 = H3C-(CH2)n- (n = 1)
herstellen.
Die Reste R1, R2 oder R3 können substituierte Reste sein.
Sie können mit solchen Resten substituiert sein, die bei
der dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegenden
Hydrierung selber auch hydriert werden könnten oder keiner
Hydierung zugänglich sind. In dem Fall, daß die Amine an
den Resten R1, R2 oder R3 mit hydrierbaren Gruppen
substituiert sein sollen, sind die Reaktionsbedingungen so
zu wählen, daß überwiegend die Cyanogruppe beziehungsweise
die Imingruppe hydriert wird. Beispiel für mögliche
Substituenten sind R = F-, Cl-, Br-, I-, NO2-, NH2-, HO-,
CN-, Alkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Alkinyl-, O=C-, HOOC-, H2NOC-
ROOC-, RO- mit R = Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Alkinyl-.
In den erfindungsgemäß hergestellten Aminen können eine
oder mehrere dieser Substituenten enthalten sein. Es ist
auch möglich, daß die Substituenten selbst wieder mit einem
der aufgeführten Substituenten substituiert ist. Es ist
also beispielsweise möglich, Diamine, Polyamine und/oder
Aminonitrile nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
herzustellen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung von aliphatischen α,ω-
Diaminen der allgemeinen Formel H2N-CH2-(CH2)m-CH2-NH2, in
der m eine ganze Zahl zwischen 1 und 12, insbesondere 2, 3,
4, 5 oder 6, bedeutet, wie beispielsweise
Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Heptamethylendiamin, Octamethylendiamin
oder Decamethylendiamin.
Eine ebenfalls bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung von aliphatischen ω-Amino-α-
Nitrilen der allgemeinen Formel NC-(CH2)m-CH2-NH2, in der
m eine ganze Zahl zwischen 1 und 12, insbesondere 2, 3, 4,
5 oder 6, bedeutet, wie beispielsweise ω-Amino
butyronitril, ω-Aminovalerionitril, ω-Amino-capronitril,
ω-Amino-heptansäurenitril oder ω-Amino-octansäurenitril.
Es ist auch möglich, beispielsweise bei der Herstellung von
Isophorondiamin, von einer Verbindung auszugehen, die eine
oder mehrere Nitrilgruppen und gleichzeitig eine oder
mehrere Iminogruppen enthalten. Diese Verbindungen lassen
sich gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in die
entsprechenden Diamine beziehungsweise Polyamine umwandeln.
Eine ebenfalls bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung von mit aromatischen Resten
substituierten Methylaminen. Die aromatischen Reste können
selber ebenfalls mit einem oder mehreren Resten R
substituiert sein, wobei R = F-, Cl-, Br-, I-, NO2-, NH2-,
HO-, CN-, Alkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Alkinyl-, O=C-, HOOC-,
H2NOC-, ROOC-, RO- mit R = Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder
Alkinyl- sein kann. Beispielsweise lassen sich mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren Benzylamin, Methylbenzylamin
oder (3-Chlorphenyl)-methylamin herstellen.
Eine ebenfalls bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung von fluorierten, chlorierten,
bromiertem oder iodierten Mono- oder Polyaminen.
Besonders bevorzugt können Ethylamin, n-Propylamin, n-
Butylamin, n-Pentylamin, n-Hexylamin, n-Heptylamin, n-
Octylamin, n-Nonylamin, n-Decylamin, Stearylamin,
Pentenylamin, Butinylamin, Chlorethylamin,
Trichlorethylamin, Hydroxyethylamin, 3-Methoxypropylamin,
1,3-Bis(3-aminopropyloxy)-2-propanol, Tris(3-aminopropyl)-
nitromethan, 4-(N,N-Dimethylamino)-butylamin, 4-(N,N-
Diethylamino)-butylamin, Di-(3-Aminopropyl)-
etherPhenylethylamin, (2-Chlorphenyl)-methylamin, (2,6-
Dichlorphenyl)-methylamin, 1,3-Bis(aminomethyl)-benzol, 3-
(Aminomethyl)-benzonitril, 4-Bis(aminomethyl)-benzol, 4-
(Aminomethyl)-benzonitril oder Isophorondiamin nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, in einer Reaktion nur
ein Amin herzustellen. Es ist nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren jedoch auch auch möglich, Gemische
unterschiedlicher Amine herzustellen. Diese Gemische können
beispielsweise durch unselektive Hydrierung von
Ausgangssubstanzen, die mehrere hydrierbare Cyano- oder
Iminogruppen enthalten, erhalten werden, oder durch
Hydrierung von Gemischen, die zwei oder mehr Nitrile
und/oder Imine enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit Wasserstoff als
Hydriergas oder mit Gasengemischen, die Wasserstoff
enthalten, zum Beispiel ein Gemisch aus Wasserstoff und
Kohlenmonoxid und/oder Kohlendioxid, durchgeführt werden.
Um mögliche Vergiftungen des Katalysators zu vermeiden, ist
die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren mit einem
mindestens 95%, bevorzugt mindestens 99% Wasserstoff
entahltenden Gases beziehungsweise Gasgemisches bevorzugt.
Es ist möglich, das erfindungsgemäße Verfahren in
Flüssigpahse oder in der Gasphase durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann batchweise oder
kontinuierlich durchgeführt werden. Bei kontinuierlicher
Fahrweise kann der Reaktor im Sumpf- oder im
Rieselbettverfahren betrieben werden, wobei das
Rieselbettverfahren bevorzugt ist. Im bevorzugten Fall der
kontinuierlichen Prozeßführung wird ein Gemisch aus
mindestens dem Nitril und/oder Imin und Wasserstoff am
Reaktorkopf aufgegeben. Wird das Verfahren batchweise
durchgeführt, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den
Katalysator in einem Katalysatorkorb in dem Reaktor zu
positionieren, wobei der Katalysator von den zu
hydrierenden Substanzen beziehungsweise der die zu
hydrierenden Substnazen enthaltenden Mischung innig umspült
werden kann.
Unabhängig von der Verfahrensweise hat es sich jedoch als
vorteilhaft erwiesen, dem Reaktionsgemisch noch ein oder
mehrere Lösungsmittel zuzugeben. Übliche Lösungsmittel
können beispielsweise flüssiger Ammoniak, wäßriger
Ammoniak, Amine, Diamine oder Triamine mit eins bis sechs
Kohlenstoffatomen, alipahtische Alkohole mit ein bis vier
Kohlenstoffatomen, Ether oder Kohlenwasserstoffe mit vier
bis zehn Kohlenstoffatomen sein. Beispiel für geeignete
Lösungsmittel sind Methanol, Ethanol, Triethylamin,
Trimethylamin, Tripropylamin, Tributylamin, Ammoniak oder
Hexan. Die Anwesenheit von einem oder mehreren
Lösungsmitteln kann einerseits dazu führen, daß die
Betriebsparameter wie Druck und Temperatur in moderateren
Bereichen liegen, als bei lösungsmittelfreier Durchführung.
Andererseits kann durch die geschickte Wahl der
Lösungsmittel die Selektivität der Hydrierreaktion
gesteigert werden. Dieses ist insbesondere dann von
Bedeutung, wenn mann neben den Nitrilgruppen
beziehungsweise Imingruppen noch andere, einer Hydrierung
zugängliche Gruppierungen im Ausgangsmolekül hat, oder bei
der Herstellung von Cyanoaminen aus Dinitrilen, bei denen
nur eine Nitrilgruppe der Ausgangsverbindung hydriert
werden soll. Das oder die Lösungsmittel werden dabei
üblicherweise in einem Masseverhältnis von 1 : 1 bis 10 : 1,
bezogen auf die Masse des eingestzten Nitrils oder Imins,
zugegeben. Es ist aber auch möglich, die Reaktion in
Abwesenheit eines Lösungsmittels oder mit größeren als die
genannten Mengen an Lösungsmittel durchzuführen.
Üblicherweise kann die erfindungsgemäß durchgeführte
Hydrierung, bei Anwesenheit eines Lösungsmittels, bei einem
Druck im Bereich von 0,3 bis 15 MPa betrieben werden.
Übliche Temperaturen, bei denen die Reaktion in der
Flüssigphase durchgeführt wird, liegen im Bereich von 20
bis 150°, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 100°C. Dabei
ist es in der Regel davon abhängig, aus welchen Nitrilen
oder Iminen das gewünschte Amin hergsetellet werden soll,
und ob eine vollständige oder nur teilweise Hydrierung, wie
zum Beispiel bei der Herstellung von ω-Amino-capronitril,
erreicht werden soll. Bei Reaktionsführung in der Gasphase
können auch höhere Temperaturen angewendet werden.
Die Verweilzeiten der zu hydrierenden Verbindung an dem
Katalysator ist stark davon abhängig, welcher Katalysator
für welche spezielle Reaktion genutzt werden soll und
davon, ob eine vollständige oder nur teilweise Hydrierung
der Ausgangsverbindung erzielt werden soll. Üblicherweise
liegen die Katalysatorbelastungen in einem Bereich zwischen
0,01 und 15 kg, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 kg Nitril
beziehungsweise Imin pro kg Katalysator und Stunde.
Insbesondere wenn nur eine Teilweise Hydrierung erwünscht
ist, läßt sich die Selektivität der Reaktion gezielt durch
Anpassung der Katalysatorbelastung steuern.
Der Wasserstoffgehalt in der Reaktionsmischung ist
ebenfalls stark von der jeweiligen zu hydrierenden
Verbindung und dem gewünschten Hydrierungsgrad der
Produktverbindung abhängig. Üblicherweise wird der
Wasserstoff in einem Molverhältnis von 1 : 1 bis 300 : 1,
bezogen auf die Menge des eingesetzten Nitrils
betiehungsweise Imins, eingesetzt. Es kann beispielsweise
bei der Herstellung von Isophorondiamin bevorzugt sein,
Wasserstoff im Molverhältnis 1 : 1, bezogen auf die Menge des
eingesetzten Isophoronnitrilimids, bei Anwesenheit von
Ammoniak und Methanol als Lösungsmittel einzusetzen. Bei
anderen Verbindungen kann es dagegen vorteilhaft sein,
Wasserstoff im Überschuß einzusetzen.
Unabhängig davon, ob das erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung von Aminen in einer bevorzugten Ausführungsform
durchführt wird oder nicht, können bei der Hydrierung der
Imine beziehungsweise Nitrile basiche Verbindungen,
bevorzugt eine oder mehrere Hydroxidbasen dem
Reaktionsgemisch zugegeben werden. Die Zugabe von
Hydroxidbasen kann die Ausbeute an Aminen steigern und/oder
die Reinheit der hergestellten Amine erhöhen. Eine häufige
Nebenreaktion bei der Hydrierung von Nitrilen und Iminen
ist die Bildung von sekundären Aminen. Dieses wird durch
einen Austausch der Iminofunktion verursacht, bei der
bereits gebildetes primäres Amin durch Verdrängung von
Ammoniak beziehungsweise einem Amin aus der bei der
Hydrierung durchlaufenen Zwischestufe des Imins
beziehungsweise der Ausgangsverbindung Imin ein neues, n-
alkyliertes Imin bildet, das anschließend weiter zum
sekundären Amin hydriert wird. Insbesondere diese
Nebenreaktion wird durch Zugabe von Basen vermindert oder
nahezu vollständig unterdrückt.
Geeignete Hydroxidbasen sind beispielsweise
Alkalihydroxide, Erdalkalihydroxide oder Ammoniumhydroxide.
Besonders bevorzugte Hydroxidbasen sind quaternäre
Ammoniumhydroxide. Geeignete Ammoniumhydroxide sind solche
der allgemeinen Formel (R4R5R6R7N)+OH- wobei R4 bis R7
gleich oder unterschiedlich sein können und für
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Reste
stehen. Bevorzugte Beispiele sind Tetramethyl-, Tetraethyl-,
Tetra-n-propyl- und Tetra-n-butylammoniumhydroxid.
Geeignete Konzentrationen an sind 0,01 bis 100 mmol,
bevorzugt 0,2 bis 20 mmol eines Tetraalkylammoniumhydroxids
pro Mol des Isophoronnitrils.
Abhängig von dem verwendeten Katalysator, der zu
hydrierenden Verbindung und den Reaktionsparametern kann es
bevorzugt sein, daß bei der Hydrierung Ammoniak anwesend
ist. Der anwesende Ammoniak kann dazu beitragen, die
Reaktion selektiver zu machen beziehungsweise die Bildung
von Nebenprodukten zu vermindern oder nahezu vollständig zu
unterdrücken. Übliche Mengen an Ammoniak sind 0 bis 80 Gew.-%
bezogen auf das gesamte der Hydrierung unterworfene
Gemisch. Erreicht man durch Zugeabe von Ammoniak keinen
positiven Effekt oder ist die Nebenproduktbildung nur
gering, kann bevorzugt auf die Zugae von Ammoniak
verzichtet werden. Beispielsweise ist bei Verwendung von
Kobaltkatalysatoren in vielen Fällen die Zugabe von
Ammoniak nicht nötig.
Es ist auch möglich, bei der erfindungsgemäßen Herstellung
von Aminen durch Hydrierung von Nitrilen und Iminen mit
hohlkörperförmigen Raneykatalysatoren einen oder mehrere
Co-Katalysatoren zu verwenden. Geeignete Co-Katalysatoren
sind beispielsweise Salze von Kobalt, Nickel, Lanthan, Cer
oder Yttrium, bevorzugt Salze von Kobalt und Nickel. Eine
bevorzugte Menge an Co-Katalysator liegt bei 0,01 bis 0,5 Mol,
insbesondere 0,05 bis 0,2 Mol Co-Katalysator pro Mol
Kobaltkatalysator. Der oder die Co-Katalysatoren können in
Form wasserfreier oder Kristallwasser enthaltender Salze,
in Pulverform, als Lösung oder als Suspension dem
Raneykatalysator oder der Reaktionsmischung zugegeben
werden.
Als Ausgangsmaterialien für die erfindungsgemäße
Herstellung von Aminen dienen Nitrile oder Imine. Die
Erfindung umfaßt außerdem die Herstellung von Aminen aus
Iminen durch katalytische Hydrierung, bei der das Imin in
situ bei der Hydrierreaktion gebildet wird oder bei der das
Imin erst unmittelbar vor der Hydrierung zum Amin gebildet
wird. So lassen sich Imine beispielsweise erst in dem
Hydrierreaktor in Anwesenheit von Ammoniak oder primären
Aminen aus Aldehyden und Ketonen in situ herstellen, die
sich unter den gegebenen Hydrierbedingungen in das
gewünschte Amin umwandeln lassen. Die Iminierung kann auch
unmittelbar vor der Hydrierung stattfinden, so daß man ein
mehr oder weniger komplexes, mindestens ein Imin
enthaltendes Gemisch der Hydrierung unterwirft. Diese
erfindungsgemäße Verfahrensweise ist insbesondere bei der
Herstellung von Isophorondiamin bevorzugt, bei der
unmittelbar vor der Hydrierung oder in situ zunächst aus
Isophoronnitril Isophoronnitrilimin hergestellt wird, das
anschließend aminierend hydriert wird. Eine entsprechende
Verfahrensweise ist auch für die Herstellung anderer Amine
möglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung
die Herstellung von Isophorondiamin. Es ist möglich, die
Herstellung von Isophorondiamin in einer Stufe oder in
mehreren Stufen durchzuführen. Wird das Verfahren in einer
Stufe durchgeführt, wird Isophoronnitril in Anwesenheit von
Ammoniak, Wasserstoff, einem hohlkörperförmigen
Raneykatalysator und gegebenenfalls weiteren Zusätzen
aminierend hydriert. In diesem Fall wird in situ zunächst
Isophoronnitrilimin gebildet, das anschließend hydriert
wird.
Der Begriff "in mehreren Stufen" bedeutet, daß zunächst in
einem separaten Reaktor oder Reaktorabschnitt
Isophoronnitril ganz oder teilweise in Isophoronnitrilimin
umgewandelt wird, und dieses Isophoronnitrilimin als
Reinsubstanz oder in einem Gemisch mit anderen Komponenten
bevorzugt unter Anwesenheit von Ammoniak aminierend
hydriert wird. Die erfindungswesentliche Anwendung des
hohlkörperförmigen Raneykatalysators ist bei der Hydrierung
des Isophoronnitrilimins von Bedeutung.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Herstellung von
Isophorondiamin in einem zweistufigen Prozeß: In der ersten
Stufe wird zumindest ein Teil des eingesetzten
Isophoronnitrils bei An- oder Abwesenheit eines
Iminierungskatalysators in Isophoronnitrilimin umgewandelt.
Das Verhältnis von Isophoronnitrilimin zur Isophoronnitril
sollte nach dem Iminierung größer 1, bevorzugt größer als 4
und noch bevorzugter größer als 9 sein. In der zweiten
Stufe wird das Reaktionsprodukt der ersten Stufe, so wie es
anfällt oder nach einer Weiterbehandlung, unter Anwesenheit
von mindestens Ammoniak und Wasserstoff mit Hilfe von
hohlkörperförmigen Raney-Katalysatoren hydriert.
Die Iminierung kann in Anwesenheit oder Abwesenheit eines
Iminierungskatalysators durchgeführt werden. Sofern die
Iminierung in Abwesenheit eines Iminierungskatalysators
durchgeführt wird, sind bei einer Reaktionstemperatur im
Bereich zwischen 10 und etwa 60°C mehrere Stunden
erforderlich, um den erwünschten Iminierungsgrad zu
erreichen. Bei höheren Temperaturen besteht die Gefahr
einer stärkeren Nebenproduktbildung, was die Reinheit des
Endprodukts Isophorondiamin stark beeinflussen würde.
Weitere Aufarbeituns- und Reinigungsschritte wären
notwendig.
Um die Gleichgewichtseinstellung der Iminierungsreaktion zu
beschleunigen, ist es zweckmäßig, einen
Iminierungskatalysator zu verwenden. Hierzu können die nach
dem Stand der Technik bekannten Iminierungskatalysatoren
verwendet werden. Geeignete Katalysatoren sind
beispielsweise anorganische oder organische Ionentauscher
(siehe EP 0 042 119), trägergebundene Heteropolysäuren
(siehe DE 44 26 472), acide Metalloxide, insbesondere
Aluminiumoxid und Titandioxid (Anatas) (siehe EP 0 449 089),
Sulfonsäuregruppen enthaltende Organopolysiloxane
(DE 196 27 265.3) und saure Zeolithe. Bei Verwendung eines
Iminierungskatalysators kann die Reaktionstemperatur
zwischen 10 und 150°C, vorzugsweise zwischen 60 und 130°C
und insbesondere zwischen 80 und 120°C liegen. Die
Iminierungsreaktion wird bevorzugt bei Drucken im Bereich
von 2 bis 30 MPa durchgeführt.
Obwohl die Iminierung von Isophoronnitril mit flüssigem
Ammoniak in Abwesenheit eines weiteren Lösungsmittels
möglich ist, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
zusätzlich ein Lösungsmittel aus der Reihe eines Alkohols
mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise eines einwertigen
primären Alkohols und insbesondere Methanol, oder einen
wasserlöslichen Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan zu
verwenden. Vorzugsweise wird dem Iminierungsreaktor ein
Isophoronnitril, flüssiges Ammoniak und Methanol
enthaltendes Gemisch zugeführt. Das Gemisch enthält
zweckmäßigerweise 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%
Isophoronnitril und 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
20 bis 40 Gew.-% Ammoniak. Es ist vorteilhaft,
Isophoronnitril, Ammoniak und das Lösungsmittel in einem
solchen Verhältnis miteinander zu mischen, daß eine im
wesentlichen homogene Mischung resultiert. Im Prinzip
können die zuvor genannten Grenzwerte auch unter- oder
überschritten werden, sofern hierbei eine im wesentlichen
homogene Lösung entsteht. Durch die Verwendung des
organischen Lösungsmittels ist es möglich, die
Iminierungsreaktion bei niedrigeren Drucken durchzuführen,
als dies bei Abwesenheit des Lösungsmittels möglich wäre.
Bei Anwesenheit des Lösungsmittels liegen die bevorzugten
Drucke im Bereich von 2 bis 10 MPa.
Bei der Iminierung in Gegenwart eines
Iminierungskatalysators kann der Katalysator in Form eines
Suspensionskatalysators oder eines Festbettkatalysators zur
Anwendung gelangen. Vorteilhaft ist die Verwendung eines
Festbettkatalysators, da sich hierbei aufwendige Schritte
zur Abtrennung des Reaktionsgemisches vom Katalysator
erübrigen. Bei der Iminierung von Isophoronnitril in
Gegenwart eines Festbettkatalysators wird dieser in Form
üblicher Katalysatorformlinge wie Stangenpreßlinge, Pellets
und Tabletten als Schüttung in einem Festbettreaktor
eingesetzt. Der Iminierungskatalysator kann in einem
eigenen Reaktor angeordnet sein. Es ist jedoch auch
möglich, den Iminierungskatalysator in einem Reaktor
anzuordnen, der sowohl eine Schüttung des
Iminierungskatalysators, als auch eine Schüttung des für
die aminierende Hydrierung eingesetzten Katalysators
enthält. Je nachdem, ob der Reaktor als Rieselbett- oder
Blasenreaktor betrieben wird, befindet sich die Schüttung
des Iminierungskatalysators oberhalb (Rieselbettreaktor)
oder unterhalb (Blasenreaktor) der Schüttung des
Hydrierkatalysators. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
einen einzigen Reaktor zu verwenden, der eine Schüttung des
Hydrierkatalysators als auch eine Schüttung des
Iminierungskatalysators enthält. In diesem Fall laufen in
einem Reaktor, jedoch in zwei getrennten Reaktorabschnitten
beide Stufen der Isophorondiaminsynthese ab. Vorzugsweise
wird ein solcher Reaktor in Form eines Rieselbettreaktors
betrieben. Hierbei wird das Gemisch aus Isophoronnitril,
Ammoniak und Alkohol, insbesondere Methanol, am Reaktorkopf
aufgegeben. In diesen Fällen strömt zweckmäßigerweise
gleichzeitig Wasserstoff für die aminierende Hydrierung von
oben in den Reaktor.
Erfindungswesentlich bei der Herstellung von
Isophorondiamin ist die katalytische Hydrierung mit einem
hohlkörperförmigen Raneykatalysator. Obgleich man
grundsätzlich auch Raneykatalysatoren mit Nickel, Kupfer,
Eisen Palladium oder Platin für die Hydrierung anwenden
kann, sind von den beschriebenen hohlkörperförmigen
Raneykatalysatoren solche auf Basis von Kobalt und
Ruthenium bevorzugt, da sie in dieser speziellen Reaktion
üblicherweise bessere Ausbeuten liefern. Es ist auch
möglich, daß neben Kobalt und/oder Ruthenium auch andere
katalytisch aktive Metalle enthalten sind.
Es ist bevorzugt, daß bei der Hydrierung wähernd der
Isophorondiaminherstellung in dem das Isophoronnitrilimin
enthaltende Gemisch ein organisches Lösungsmittel,
bevorzugt ein aliphatischer C1 bis C4-Alkohol, insbesondere
Methanol, oder ein wasserlöslicher Ether, insbesondere
Tetrahydrofuran enthalten ist. In diesem Fall ist es
möglich, die aminierende Hydrierung bei niedrigeren Drucken
durchzuführen, als bei Abwesenheit eines solchen
Lösungsmittels. Sofern bei der im ersten Schritt
durchgeführten Iminierung noch kein organisches
Lösungsmittel im Reaktionsgemisch enthalten war, kann man
das organische Lösungsmittel, bevorzugt Methanol, auch zu
dem aminierend zu hydrierenden Reaktionsgemisch zugeben. Es
ist jedoch auch möglich, ohne Zugabe eines Lösungsmittels
zu arbeiten.
Es ist auch möglich, für die Hydrierung mehrere
Rieselbettreaktoren hintereinander zu schalten, wobei das
aus dem ersten Reaktor austretende Reaktionsgemisch am Kopf
des zweiten Reaktors wieder aufgegeben wird. Mit dieser
Methode ist es möglich, den Hydrierungsschritt weiter zu
unterteilen. Der Aufbau und Fahrweise solcher Reaktoren ist
aus dem Stand der Technik bekannt.
Der für die Hydrierung erforderliche Wasserstoff kann dem
Reaktor entweder im Überschuß, beispielsweise mit bis zu
10000 Moläquivalenten, zugeführt werden oder in einer
solchen Menge, daß kein Wasserstoff aus dem Reaktor
ausgetragen und recycliert werden muß. Bei Anwesenheit
eines Lösungsmittel im Reaktionsgemisch wird vorzugsweise
Wasserstoff nicht im Überschuß zugeführt, um den
technischen Aufwand zur Abtrennung dieses Überschusses, zur
Kondensation des in ihm enthaltenen Ammoniaks und
Lösungsmittels sowie zur Kompression des gereinigten
Wasserstoffs zu vermeiden. Ist gemäß der weniger
bevorzugten Ausführungsform kein Lösungsmittel im
Reaktionsgemisch enthalten, kann die aminierende Hydrierung
mit einem Wasserstoffüberschuß von 4,5 bis 30
Moläquivalenten durchgeführt werden. Wird das
erfindungsgemäße Verfahren in einem kontinuierlichen Prozeß
durchgeführt, kann der Wasserstoff im Gleich- oder im
Gegenstrom zugeführt werden.
Ist bei aminierenden Hydrierung gemäß der bevorzugten
Ausführungsform ein Lösungsmittel, beispielsweise Methanol,
im Reaktionsgemisch enthalten, kann die aminierende
Hydrierung üblicherweise bei einer Temperatur im Bereich
von 20 bis 150°C, vorzugsweise 90 bis 130°C und bei einem
Druck im Bereich von 0,3 bis 10 MPa, vorzugsweise bei 5 bis
8 MPa und insbesondere unter 8 MPa durchgeführt werden.
Durch die genannten mäßigen Betriebsdrucke, welche bei der
Verwendung der bevorzugten Gemische aus Isophoronnitril,
Ammoniak, Wasserstoff und Lösungsmittel unter den
angegebenen Temperaturbedingungen möglich sind, wird das
Investitionsvolumen gemindert und damit die
Wirtschaftlichkeit gegenüber Verfahren, welche einen hohen
Betriebsdruck erfordern, erhöht. Unter dem angegebenen
Druck wird der Gesamtdruck verstanden, der sich aus den
Partialdrucken von Ammoniak, Wasserstoff, C1- bis C4-
Alkohol sowie den übrigen Bestandteilen des
Reaktionsgemisches zusammensetzt. Es ist jedoch auch
möglich, die aminierende Hydrierung in anderen Temperatur-
oder Druckbereichen wie beispielsweise zwischen 150 und
250°C oder bei Drucken bis zu 50 MPa durchzuführen,
beispielsweise wenn kein organisches Lösungsmittel im
Reaktionsgemisch enthalten ist.
Bei der Hydrierung von Isophoronnitril beziehungsweise
Isophoronnitrilimin können zwei unterschiedliche
Stereosisomere gebildet werde. Es kann bevorzugt sein,
durch die Wahl eines Temperaturprogramms im Hydrierschritt
das Isomerenverhältnis zu beeinflussen. Es ist
beispielsweise möglich ein Isophoronnitril oder
Isophoronnitrilimin enthaltendes Gemisch zunächst bei einer
Temperatur im Bereich zwischen 20 und 90°C, und in einem
sich daran anschließenden Abschnitt bei einer Temperatur im
Bereich zwischen 90 und 150°C zu hydrieren, wobei der
Temperaturunterschied der beiden Hydrierabschnitte
mindestens 30°C betragen sollte. Ein solches
Temperaturprogramm bei der Hydrierung kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die Hydrierstufe in zwei
Unterabschnitte mit voneinander getrennten Reaktoren
aufgeteilt wird. Auf diese Art und Weise ist es möglich,
die Selektivität zu Gunsten des cis-Isomers zu verschieben.
Bei der Herstellung von Isophorondiamin wird die Hydrierung
bevorzugt in Anwesenheit von Ammoniak durchgeführt. Pro Mol
Nitril beziehungsweise Imin werden üblicherweise 2 oder
mehr Mol Ammoniak, meistens 5 bis 500 Mol Ammoniak
eingesetzt. Zweckmäßigerweise kann man das Ammoniakangebot,
das bei der vorgelagerten Herstellung von
Isophoronnitrilimin eingestellt wurde, wählen. Ammoniak
dient außer zur Iminierung teilweise oder - in Abwesenheit
eines anderen Lösungsmittels wie Methanol oder
Tetrahydrofuran - auch ganz als Lösungsmittel.
Das erforderliche Volumen an Festbettkatalysator für die
Hydrierstufe richtet sich nach dem vom Betriebsdruck, der
Temperatur und Katalysatoraktivität abhängigen LHSV-Wert
(liquid hour space velocity) der eingehalten werden muß, um
einen möglichst quantitativen Umsatz des
Isophoronnitrilimin und Isophoronnitril enthaltenden
Gemisches zu erzielen. Üblicherweise beträgt der LHSV-Wert
bei der Verwendung der bevorzugten Gemische aus
Isophoronnitrilimin, Ammoniak, Wasserstoff und
Lösungsmittel mindestens 0,5 h-1 und liegt vorzugsweise im
Bereich von 1 h-1 bis 4 h-1 und noch bevorzugter bei
ungefähr 2 h-1 bis 3 h-1.
Bei der erfindungsgemäß besonders bevorzugten
Ausführungsform, wonach bei der Herstellung von
Isophorondiamin ein Rieselbettreaktor eine untere Schüttung
aus Hydrierkatalysator und eine obere Schüttung aus
Iminierungskatalysator enthält, wird die jeweilige
Schütthöhe der entsprechenden Katalysatoraktivität
angepaßt. In diesem Fall kann zweckmäßigerweise die
Iminierung bereits in Gegenwart von Wasserstoff
durchgeführt werden.
Das den Hydrierreaktor der Isophorondiaminherstellung
verlassende Reaktionsgemisch wird in an sich bekannter
Weise aufgearbeitet. Diese Aufarbeitung umfaßt
üblicherweise Abdestillieren des Ammoniaks, anschließend
Abdestillieren der Lösungsmittel, falls Lösungsmittel
vorhanden sind sowie fraktionierende Destillation des
Rohprodukts.
Es ist möglich, bei der Herstellung von Isophorondiamin wie
bereits weiter oben ausführlich besprochen Co-
Katalysatoren, Hydroxidbasen, insbesondere quaternäre
Alkylammoniumhydoxide einzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Aminen
durch Hydrierung von Nitrilen und/oder Iminen mit Hilfe
eines hohlkörperförmigen Raney-Katalysators hat folgende
Vorteile:
Der erfindungsgemäß verwendete hohlkörperförmige Raney- Katalysators besitzt eine deutlich geringere Schüttdichte als bisher verwendete Raney-Katalysatoren. Dadurch wird wesentlich weniger Katalysatormaterial benötigt, als in den bisher bekannten Verfahren.
Der erfindungsgemäß verwendete hohlkörperförmige Raney- Katalysators besitzt eine deutlich geringere Schüttdichte als bisher verwendete Raney-Katalysatoren. Dadurch wird wesentlich weniger Katalysatormaterial benötigt, als in den bisher bekannten Verfahren.
Trotz der deutlich geringeren Menge an Katalysatormaterial
kann die Herstellung von Aminen mit hohen Umsatzraten, sehr
guten Ausbeuten und sehr guten Raum-Zeit-Ausbeuten
durchgeführt werden.
Der in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
Katalysator hat eine sehr gute Festigkeit. Daraus
resultiert eine über längere Zeit anhaltende sehr gute
Hydrieraktivität.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung von Aminen durch katalytische
Hydrierung von Nitrilen oder Iminen mit Wasserstoff
enthaltenden Gasen in Gegenwart eines geformten
Hydrierkatalysator nach Raney, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Raney-Katalysator in der
Form von Hohlkörpern vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die hohlkörperförmigen Raney-Katalysatoren Nickel,
Kobalt, Kupfer, Eisen, Platin, Palladium und/oder
Ruthenium als katalytisch aktive Bestandteile
enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Raney-Katalysator in Form von
Hohlkugel vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schüttdichte der verwendeten
Raney-Katalysatoren im Bereich von 0,3 g/ml bis 1,3 g/ml
liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die verwendeten
Katalysatorformkörper einen Durchmesser im Bereich von
0,05 bis 20 mm besitzen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten
Katalysatorformkörper eine Schalendicke im Bereich von
0,1 bis 7 mm besitzen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Verfahren
verwendeten Katalysatorformkörper keinen Binder
enthalten.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Verfahren
verwendeten Katalysatorformkörper einen anorganischen
Binder enthalten.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete
Kobaltkatalysator mit Elementen aus den Gruppen 3B bis
7B, 8 und 1B des Periodensystems, insbesondere Chrom,
Mangan, Eisen, Vanadium, Tantal, Titan, Wolfram,
Molybdän, Rhenium und/oder Metalle der Platingruppe
enthält.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete
Kobaltkatalysator mit Elementen aus den Gruppen 1A, 2A,
2B und/oder 3A des Periodensystems und/oder Germanium,
Zinn, Blei, Antimon oder Wismuth enthält.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung in einem
Festbett- oder Suspensions-Reaktor in kontinuierlichem
Betrieb durchführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Hydrierung im Rieselbettverfahren durchgeführt.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß bei der aminierenden
Hydrierung ein Co-Katalysator aus der Reihe eines
Kobalt- oder Nickelsalzes anwesend ist.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung im
Batch-Verfahren herstellt.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Hydrierung ein
basisches Material, bevorzugt ein Alkalihydroxid,
Erdalkalihydroxid oder Ammoniumhydroxid anwesend ist.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Hydrierreaktion
0 bis 80 Gew.-% Ammoniak, bezogen auf das Gewicht der
gesamten, der Hydrierung zugeführten Mischung, anwesend
ist.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Produkte Amine mit
der allgemeinen Formel R1R2CH-NHR3 sind, wobei R1, R2 und
R3 unabhängig voneinander aliphatische,
cycloaliphatische und/oder aromatische, langkettige
und/oder verzweigte, substituierte und/oder nicht
substituierte, gesättigte und/oder ungesättigte Reste
oder Wasserstoff sind.
18. Verfahren nach Ansprüch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Produkte Amine erhält, die zwei oder mehr
Aminogruppen enthalten.
19. Verfahren nach Ansprüch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reste R1, R2 oder R3 mit einem
oder mehreren Resten aus der Reihe F-, Cl-, Br-, I-,
NO2-, NH2-, HO-, CN-, Alkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Alkinyl-,
O=C-, HOOC-, H2NOC-, ROOC-, RO- mit R = Alkyl-, Aryl-,
Alkenyl- oder Alkinyl- subtituiert sind.
20. Verfahren nach Ansprüch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Produkt aliphatische ▱mine
der allgemeinen Formel R1-CH2-NH2 erhält, wobei R1 einen
organischen Rest der allgemeinen Formel H3C-(CH2)n- und
n eine ganze Zahl von 1 bis 30 bedeutet.
21. Verfahren nach Ansprüch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Produkt aliphatische α,ω-
Diamine der allgemeinen Formel H2N-CH2-(CH2)m-CH2-NH2, in
der m eine ganze Zahl zwischen 1 und 12, insbesondere
2, 3, 4, 5 oder 6, bedeutet, erhält.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß man man als Produkt
eines oder mehrere der Amine aus der Reihe Ethylamin,
n-Propylamin, n-Butylamin, n-Pentylamin, n-Hexylamin,
n-Heptylamin, n-Octylamin, n-Nonylamin, n-Decylamin,
Stearylamin, Pentenylamin, Butinylamin, Chlorethylamin,
Trichlorethylamin, Hydroxyethylamin,
3-Methoxypropylamin, 1,3-Bis(3-aminopropyloxy)-2-
propanol, Tris(3-aminopropyl)-nitromethan, 4-(N,N-
Dimethylamino)-butylamin, 4-(N,N-Diethylamino)-
butylamin, Di-(3-Aminopropyl)-etherPhenylethylamin,
(2-Chlorphenyl)-methylamin, (2,6-Dichlorphenyl)-
methylamin, 1,3-Bis(aminomethyl)-benzol, 3-
(Aminomethyl)-benzonitril, 4-Bis(aminomethyl)-benzol,
4-(Aminomethyl)-benzonitril, Tetramethylendiamin,
Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Heptamethylendiamin, Octamethylendiamin,
Decamethylendiamin, ω-Aminobutyronitril, ω-Amino-
valerionitril, ω-Amino-capronitril, ω-Amino-
heptansäurenitril oder ω-Amino-octansäurenitril. oder
Isophorondiamin erhält.
Priority Applications (6)
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DE10065031A DE10065031A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Verfahren zur Herstellung von primären und sekundären Aminen durch Hydrierung von Nitrilen und Imine |
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JP2002552890A JP2004516308A (ja) | 2000-12-23 | 2001-12-21 | ニトリルおよびイミンの水素化により第一級および第二級アミンを製造する方法 |
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