DE10064477A1 - Verfahren zum Wickeln nicht kreisrunder Spulen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindunbg betrifft ein Verfahren zum Wickeln nicht kreisrunder Spulen, bei dem ein Wickeldraht auf einen Wickeldorn gewickelt und in einem Wickelpunkt zur Auflage kommt, bei dem die Wickelgeschwindigkeit so eingestellt wird, daß sich der Wickelpunkt gegenüber dem Wickeldorn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit dreht, wobei der Wickeldraht dem Wickelpunkt mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wickeln nicht kreisrunder Spulen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die Anpassung von Elektromagnete an begrenzte Bauräume erfordert die Entwick
lung von Elektromagneten mit Spulen, die nicht kreisrund gewickelt sind, sondern
die beispielsweise in einer elliptischen oder eckigen Form gewickelt werden.
Dabei besteht ein Elektromagnet neben der Spule aus einem Magnetjoch, in dessen
Weicheisen zur Aufnahme der Spule ein Spulenfenster ausgearbeitet ist. Durch
Schwankungen in den Abmessungen der gewickelten Spulen werden die Spulenfen
ster etwa 10 bis 20% breiter ausgearbeitet, wobei der verbleibende Spalt nach dem
Einsetzen der Spule mit einer wärmeleitfähigen Vergußmasse gefüllt wird. Diese
Schwankungen in den Abmessungen nicht kreisrunder Spulen resultieren vor allem
aus Verspannungen des verwendeten Spulendrahtes, die sich nach dem Wickeln mit
der Zeit entspannen und dabei die Form der Spule verändern.
Für einen hohen Wirkungsgrad des Elektromagneten ist es jedoch notwendig, den
Spalt des Spulenfensters so klein möglich auszulegen, um dem magnetischen Fluß
möglich viel Weicheisen zur Verfügung zu stellen.
In der DE 21 52 185 ist bereits eine Antriebsvorrichtung für Wickelmaschinen zur
Herstellung von Spulen beschrieben, die keinen kreisförmigen Querschnitt aufwei
sen, wobei mittels eines speziellen Zahnradgetriebes mit ovalen Zahnrädern die
Wickelgeschwindigkeit des Drahtes im wesentlichen konstant gehalten wird.
Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß die Wickelgeschwindigkeit des
Drahtes nur im wesentlichen konstant gehalten wird, wodurch es weiterhin zu Span
nungen in den Spulen kommt.
Zum Wickeln einer Spule wird der Wickeldraht von einer Vorratsrolle über einen
Ziehstein im Wickelpunkt auf einem Wickeldorn gezogen. Als Wickelpunkt wird der
Punkt bezeichnet, in dem der Wickeldraht auf dem Wickeldorn oder den bereits
gewickelten Windungen der Spule zum Aufliegen kommt. Dabei kann die Vorrich
tung zum Wickeln der Spulen derart konstruiert sein, daß der Wickeldorn selbst
angetrieben wird, oder daß der Ziehstein gegebenenfalls samt der Vorratsrolle des
Wickeldrahtes um den Wickeldorn rotiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Wickeln nicht kreisrun
der Spulen gemäß dem Patentanspruch 1 anzugeben, durch welches Spulen gewic
kelt werden, die frei von Verspannung innerhalb des Spulendrahtes sind, und die
sich nach der Herstellung nicht mehr verziehen, wodurch die Spulenfenster der
Magnetjoche mit geringeren Toleranzen gefertigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in den Kennzeichen des
Patentanspruches 1 gelöst.
Demnach wird die Wickelgeschwindigkeit während dem Wickeln der Spule perma
nent so angepaßt, daß sich der Wickelpunkt gegenüber dem Wickeldorn mit kon
stanter Winkelgeschwindigkeit dreht. Dadurch wird auch der Wickeldraht dem Wic
kelpunkt mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt.
Die Zuführung des Wickeldraht erfolgt, indem der Wickeldraht von einer Vorratsrolle
über einen Ziehstein auf den Wickeldorn gewickelt wird. Dabei kann der Ziehstein
gegenüber dem Wickelpunkt so positioniert werden, daß sich der Wickelpunkt ge
genüber dem Wickeldorn bei zunehmender Dicke der Spule nicht ändert.
In einer Weiterbildung der Erfindung, durch die weitere Spannungen in der Spule
vermieden werden sollten ist, daß die Zugkraft, mit welcher der Wickeldraht zur
Spule gewickelt wird, konstant gehalten wird.
Dies wird auch unter anderem dadurch erreicht, daß die Position des Ziehsteins
und/oder die Position des Wickelpunktes so eingestellt werden, daß die Länge
zwischen dem Ziehstein und dem Wickelpunkt konstant gehalten wird.
Dabei ist vorgesehen, daß die Position des Wickelpunkts von einem Sensor erfaßt
wird. Das zur Position des Wickelpunktes eindeutige Sensorsignal wird an eine der
Wickelvorrichtung zugeordnete Steuereinheit übertragen und zur Regelung der
Wickelgeschwindigkeit verwendet, wodurch sich der Wickelpunkt gegenüber dem
Wickeldorn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehen kann.
Um eine möglichst hohe Packungsdichte der gewickelten Spule zu erreichen ist
vorgesehen als Wickeldraht einen Kupferdraht mit quadratischem Querschnitt zu
verwenden.
In einer letzten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Spulen als
Erregerspulen für Elektromagnete zum Bau von Aktoren zur elektromagnetischen
Ventilsteuerung verwendet werden. Die im Wesentlichen rechteckigen Magnetjoche
weisen ein elliptisches Spulenfenster auf, in welches eine ebenso elliptisch gewic
kelte Erregerspule eingesetzt und vergossen wird.
Im folgenden ist das Verfahren zum Wickeln nicht kreisrunder Spulen anhand von
einem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit einer Figur dargestellt und erläu
tert.
Es zeigt die:
Figur eine schematische Darstellung der wesentlichen Bestandteile einer
Vorrichtung zum Wickeln einer dreieckigen Spule, die im Wickelpunkt
gegenüber dem Wickeldorn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit
gewickelt wird.
Der Bau von Aktoren zur elektromagnetischen Ventilsteuerung erfordert die Ver
wendung von Elektromagneten, die einen sehr hohen Wirkungsgrad aufweisen. Ein
Aktor besteht aus zwei gegenüberliegenden Elektromagneten, zwischen denen eine
Ankerplatte oszilliert, die über einen Stößel auf ein Gaswechselventil wirkt. Dabei
hat es sich gezeigt, daß die Magnetjoch der Elektromagnete aufgrund des zur Verfü
gung stehenden Bauraumes rechteckig geformt werden, wobei die Erregerspulen
aus ohmschen Gründen eine ovale Form aufweisen.
Der Wirkungsgrad eines Elektromagneten läßt dahingehend verbessern, daß die
verwendeten Erregerspulen in ihrer Form sehr genau gewickelt werden, wodurch die
Toleranzen für den Einbau der Erregerspule in das Spulenfenster des Magnetjoches
sehr gering gehalten werden können, wodurch dem magnetischen Fluß mehr Weich
eisen zur Verfügung steht.
Die Form einer Spule kann dann sehr genau reproduziert werden, wenn es gelingt
die Spule ohne innere Verspannungen des Spulendrahtes zu wickeln.
Zur Veranschaulichung der Vorteile des Verfahrens zum Wickeln von Spulen wird in
diesem Ausführungsbeispiel die Verwendung einer dreieckigen Erregerspule be
schrieben.
In der Figur sind schematisch die wesentlichen Bestandteile einer Vorrichtung zum
Wickeln von Spulen dargestellt. Die Erregerspule 2 wird dabei aus Kupferdraht 5 auf
einen Wickeldorn 1 aufgewickelt, auf dem ein Adapter 6 aufgeschoben ist, der die
Form der zu wickelnden Erregerspule 2 aufweist, und von dem die fertig gewickelte
Erregerspule 2 einfach abgezogen werden kann.
Der Wickeldorn 1 wird von einem Wickelmotor 7 angetrieben, der von einem der
Vorrichtung zum Wickeln von Spulen zugeordneten Steuereinrichtung 8 angesteuert
und geregelt wird. Zur Regelung ist dem Wickeldorn 1 ein Sensor 9 zugeordnet, der
die Istposition des Wickelpunktes A bestimmt. Aus der Kenntnis des Wickelpunktes
A wird der Abstand zur Drehachse des Wickeldorns 1 bestimmt. Der Wickelmotor 7
wird dabei so angesteuert, daß sich die Position des Wickelpunktes A gegenüber
dem rotierenden Wickeldorn 1 mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ändert. Bei der
dreieckigen Erregerspule 2 bedeutet dies, daß sich der Wickeldorn 1 schnell dreht,
während sich der Wickelpunkt A auf den Schenkeln des Dreiecks bewegt, und sich
langsamer dreht, wenn sich der Wickelpunkt A in den Ecken des Dreiecks bewegt.
Bei sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden Wickelpunkt A wird der
Kupferdraht 5 mit einer konstanten Geschwindigkeit von der Vorratsrolle 4 dem
Wickelpunkt A zugeführt.
Zudem wird die Position des Ziehsteins entsprechend der zunehmenden Dicke der
Erregerspule 2 angepaßt, so daß sich der Wickelpunkt A gegenüber der Drehachse
des Wickeldorns 1 nicht ändert. Dabei wird auch die Wegstrecke zwischen dem
Wickelpunkt und dem Ziehstein konstant gehalten.
Der Ziehstein besteht aus zwei gegensinnig laufenden Walzen 3, die gegeneinander
gedrückt werden, und die von einer selbst regelnden Bremsvorrichtung verzögert
werden können. Mittels der beispielsweise als Elektromotor ausgeführten Bremsvor
richtung gelangt der Kupferdraht 5 mit immer der gleichen Vorspannung an den
Wickelpunkt A.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Wickeln nicht kreisrunder Erregerspu
len 2 werden partielle Verspannungen innerhalb des Spulendrahtes 5 vermieden.
Dadurch wird das Verziehen der Form der Erregerspulen 2 nach der Herstellung
unterdrückt, wodurch die Spulenfenster in den Magnetjochen, in welche die Erre
gerspulen 2 eingesetzt werden, mit sehr geringeren Toleranzen gefertigt werden
können, und die Elektromagnete einen hohen Wirkungsgrad aufweisen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Wickeln nicht kreisrunder Spulen (2), wobei ein Wickeldraht (5)
auf einen Wickeldorn (1) gewickelt wird und während dem Wickeln in einem
Wickelpunkt (A) zur Auflage kommt, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelge
schwindigkeit so eingestellt wird, daß sich der Wickelpunkt (A) gegenüber dem
Wickeldorn (1) mit konstanter Winkelgeschwindigkeit dreht, und daß dabei der
Wickeldraht (5) dem Wickelpunkt (A) mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickeldraht (5)
von einer Vorratsrolle (4) über einen Ziehstein (3) auf den Wickeldorn (1) gewic
kelt wird, und daß der Ziehstein (3) und der Wickelpunkt (A) so zueinander posi
tioniert werden, daß sich der Wickelpunkt (A) des Wickeldrahtes (5) gegenüber
dem Wickeldorn (1) bei zunehmender Dicke der Spule (2) nicht ändert.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugkraft, mit welcher der Wickeldraht (5) zur Spule (2) gewickelt wird, konstant
gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des
Ziehsteins (3) und/oder die Position des Wickelpunktes (A) so eingestellt wer
den, daß die Länge zwischen dem Ziehstein (3) und dem Wickelpunkt (A) kon
stant gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die der Wickelpunkt (A) von einem Sensor (9) erfaßt wird, und daß die
Wickelgeschwindigkeit mittels des Sensorsignals geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß als Wickeldraht Kupferdraht (5) mit quadratischen Querschnitt verwen
det wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Spulen als Erregerspulen (2) für Elektromagnete verwendet werden,
wobei die Erregerspulen (2) in einer elliptischen Form gewickelt werden, und
daß die Erregerspulen (2) in das Spulenfenster eines Magnetjochs eingesetzt
werden, und die Elektromagnete zum Bau von Aktoren zur elektromagnetischen
Ventilsteuerung verwendet werden.
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- 2000-12-22 DE DE10064477A patent/DE10064477B4/de not_active Expired - Fee Related
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