DE10064396A1 - Fahrzeugkarosserieteil aus transparentem faserverstärktem Kunststoff - Google Patents
Fahrzeugkarosserieteil aus transparentem faserverstärktem KunststoffInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugkarosserieteil aus transparentem faserverstärktem Kunststoff, wobei der Kunststoff durch eingelagerte Nanofasern mit Durchmessern von weniger als 200 nm verstärkt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Fahrzeugkarosserieteile aus transparentem fa
serverstärktem Kunststoff, wie beispielsweise einen verstellbaren Deckel eines
Fahrzeugdaches.
Ein solches gattungsgemäßes Karosserieteil ist aus der DE 197 58 009 A1 be
kannt, wo ein Fahrzeugdach aus einem Faserverbundwerkstoff vorgeschlagen
wird, der aus lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial und lichtdurchlässigem Glas
fasermaterial besteht, wobei die lichtdurchlässigen Glasfasern mittels eines Fa
ser-Kunstharz-Spritzverfahrens gleichzeitig mit dem Kunstharz unter Druck in ei
ne entsprechende Form für das Dach gespritzt werden. Dadurch wird die Festig
keit und Steifigkeit des Kunststoffes vergrößert. Nachteilig bei diesem Verfahren
ist, dass die optisch klare Transparenz durch die Einlagerung der Glasfasern
verloren geht und das Fahrzeugdach nur noch lichtdurchscheinend, aber nicht
mehr klar ist.
Aus der US 6 110 590 ist es bekannt, ein Seiden-Nanofaser-Material herzustel
len, wobei die Nanofasern mittels "Electrospinning" einer Lösung aus Seidenfa
sern und Hexafluoroisopropanol hergestellt werden und einen Durchmesser im
Bereich von 2 bis 2000 nm haben. Die Herstellung von Nanofasern mit einem
Durchmesser von 0,4 bis 1 nm und ihre Verwendung für Gewebe ist ferner aus
der US 6 106 913 bekannt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, transparente Karosserieteile zu
schaffen, welche hinreichend fest und widerstandsfähig sind und dennoch in op
tisch klarer Weise transparent sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Karosserieteile, wie sie in An
spruch 1 definiert sind.
Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung ist vorteilhaft, dass aufgrund des geringen
Durchmessers die Verstärkungsfasern vom menschlichen Auge nicht wahrge
nommen werden, was bedeutet, dass an den Grenzen zwischen der jeweiligen
Faser und dem transparenten Kunststoff keine Lichtbrechung stattfindet, welche
das transparente Material im sichtbaren Wellenlängenbereich eintrüben könnte.
Trotz der Beibehaltung der Klarheit des mit den Nanofasern versehenen Materials
verstärken die Nanofasern den transparenten Kunststoff, so dass dessen Festig
keit bei gleicher Masse bzw. gleichem Volumen erhöht wird. Dadurch können bei
spielsweise zusätzliche Verstärkungselemente aus anderen Materialien entfallen
oder das Karosserieteil kann bei gleicher Festigkeit mit geringerer Masse bzw.
geringerem Volumen ausgebildet sein.
Vorzugsweise werden die Nanofasern durch ein Electrospinning-Verfahren her
gestellt.
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
Bei den Fahrzeugkarosserieteilen handelt es sich vorzugsweise um transparente
Dachelemente eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches. Dabei handelt es sich
vorzugsweise um einen transparenten Deckel, der ausstellbar und/oder nach
hinten verschiebbar ist, d. h. es kann sich um den Deckel eines Schiebedaches,
Schiebe-Hebe-Daches oder eines Spoilerdaches handeln, der für das Verschlie
ßen bzw. wahlweise mindestens teilweise Freilegen einer Öffnung in der festen
Dachhaut vorgesehen ist.
Die Nanofasern weisen einen durchschnittlichen Durchmesser bzw. eine Dicke
von weniger als 200 nm auf. Dies schließt nicht grundsätzlich aus, dass in gerin
gen Anteilen auch Fasern mit einem Durchmesser von etwas mehr als 200 nm
vorkommen können. Vorzugsweise weisen jedoch möglichst alle Fasern einen
Durchmesser von weniger als 200 nm auf.
Vorzugsweise ist der faserverstärkte Kunststoff durch Zugabe von Nanofasern
derart gebildet, daß er einen Elastizitätsmodul von mindestens 3000 N/mm2 auf
weist und in besonders bevorzugter Ausbildung einen E-Modul von bis zu 90.000 N/mm2
aufweist.
Die Nanofasern können mittels an sich bekannter Verfahren in den transparenten
Kunststoff eingebracht werden, wie beispielsweise einem Faser-Kunstharz-
Spritzverfahren, wobei die Kunststoff- bzw. Harzspritzanlage mit einem Schneid
werk kombiniert ist, welches die von Spulen zugeführten Faserstränge in geeig
nete Stücke schneidet, welche dann gleichzeitig mit dem Kunstharz unter Druck
in eine entsprechende Form für das Karosserieteil gespritzt werden. Wenn die
Fasern bereits kurz genug sind, kann natürlich ein Schneiden unterbleiben. Alter
nativ können Gewebe aus Nanofasern, insbesondere in Mattenform, verwendet
werden, die in den Kunststoff eingebettet werden.
Bei dem Kunststoff kann es sich um jeden für die spezielle Anwendung geeigne
ten transparenten Kunststoff handeln, d. h. der Kunststoff muss wenigstens eine
gewisse Grundfestigkeit aufweisen, die durch die Faserverstärkung auf den für
die Anwendung erforderlichen Wert erhöht wird. Der Kunststoff ist z. B. ein Du
roplast-Material oder ein Thermoplast-Material.
Die Menge und Art (Durchmesser, Durchmesserverteilung, Gewebe oder Nicht-
Gewebe) der Nanofasern bestimmt sich nach dem erforderlichen Verstärkungs
effekt.
Die Fasern werden vorzugsweise mittels des an sich bekannten sogenannten
"Electrospinning"-Verfahrens hergestellt, wobei die Fasern aus einer Lösung mit
tels Einwirkung eines elektrischen Felds durch eine Düse gezogen werden. Ein
solches Verfahren ist an sich bekannt und beispielsweise in der US 6 110 590
und der US 6 106 913 beschrieben.
Mit dem erfindungsgemäß verstärkten transparenten Kunststoffmaterial ist es
möglich, zusätzliche Verstärkungselemente aus anderen Materialien einzusparen
bzw. die Masse oder das Volumen des verwendeten Materials bei gleicher Fe
stigkeit gegenüber herkömmlichen transparenten Materialien zu verringern. Bei
Anwendungen im Fahrzeugdachbereich, wo beispielsweise schwarz eingefärbte
verstärkte Zweikomponenten-Bereiche verwendet werden, können diese durch
die Verwendung des erfindungsgemäßen Materials verkleinert werden, wodurch
sich der Durchsichtsbereich durch das transparente Fahrzeugdach und damit der
transparente Bereich als solcher vergrößern.
Claims (7)
1. Fahrzeugkarosserieteil aus transparentem faserverstärktem Kunststoff,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff durch eingelagerte Nano
fasern mit Durchmessern von weniger als 200 nm verstärkt ist.
2. Fahrzeugkarosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der mittlere Durchmesser der Nanofasern weniger als 200 nm beträgt.
3. Fahrzeugkarosserieteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
alle Nanofasern einen Durchmesser von weniger als 200 nm aufweisen.
4. Fahrzeugkarosserieteil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Nanofasern mittels eines Electrospinning-Verfahrens hergestellt
sind.
5. Fahrzeugkarosserieteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugkarosserieteil bzw. der faser
verstärkte Kunststoff einen Elastizitätsmodul von mindestens 3000 N/mm2
und insbesondere bis zu etwa 90.000 N/mm2 aufweist.
6. Fahrzeugkarosserieteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein Duroplast- oder ein Ther
moplast-Material ist.
7. Fahrzeugkarosserieteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugkarosserieteil der Deckel eines
Öffnungsfähigen Fahrzeugdaches ist.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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