DE10064325A1 - Prozessgas und Verfahren zum Laserstrahlschweißen - Google Patents
Prozessgas und Verfahren zum LaserstrahlschweißenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Prozessgas zum Laserstrahlschweißen mit einem auf ein zu schweißendes Werkstück fokussierten Laserstrahl. Erfindungsgemäß enthält das Prozessgas außer mindestens einem Inertgas zumindest Sauerstoff und Wasserstoff. Vorteilhafterweise ist der Sauerstoffanteil im Prozessgas im Verhältnis zum Wasserstoffanteil im Hinblick auf die Reaktion 2 H¶2¶ + O¶2¶ -> H¶2¶O unterstöchiometrisch gewählt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Prozessgas zum Laserstrahlschweißen mit einem auf ein zu
schweißendes Werkstück fokussierten Laserstrahl. Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zum Laserstrahlschweißen, bei welchem das Prozessgas eingesetzt wird,
wobei ein fokussierter Laserstrahl auf eine zu bearbeitende Werkstückoberfläche
geführt wird und ein inertgashaltiger Prozessgasstrom gegen die Werkstückoberfläche
geleitet wird.
Die Eigenschaften der Laserstrahlung, insbesondere die Intensität und gute Fokussier
barkeit, haben dazu geführt, dass Laser heute in vielen Gebieten der Materialbe
arbeitung zum Einsatz kommen. Die Laserbearbeitungsanlagen sind an sich bekannt.
In der Regel weisen sie einen Laserbearbeitungskopf, gegebenenfalls mit einer zum
Laserstrahl koaxial angeordneten Düse auf. Oftmals werden Laserbearbeitungsan
lagen in Verbindung mit einer CNC-Steuerung eingesetzt.
Unter einem fokussierten Laserstrahl wird im Rahmen der Erfindung ein im wesent
lichen auf die Werkstückoberfläche fokussierter Laserstrahl verstanden. Außer bei der
überwiegend eingesetzten Methode mit auf die Werkstückoberfläche fokussierter
Laserstrahlung kann die Erfindung auch bei der selten benutzten Variante mit nicht
exakt auf die Werkstückoberfläche fokussierter Strahlung angewandt werden.
Bei vielen Verfahren der Lasermaterialbearbeitung wird metallisches und/oder
sonstiges Material auf Temperaturen erhitzt, bei denen eine Reaktion mit den
einhüllenden Gasen stattfindet. In vielen Fällen werden daher technische Gase
eingesetzt, um diese Materialberarbeitungsprozesse effektiver, schneller und/oder mit
verbesserter Qualität durchführen zu können.
Beim Laserstrahlschweißen erfüllen Prozessgase verschiedene Aufgaben. Die
Kontrolle und Reduzierung des Plasmas ist bei hohen Laserleistungen zwingend. Dies
ist beispielsweise aus der Veröffentlichung "Laser im Nebel", Dr. W. Danzer und Klaus
Behler, Zeitschrift LASER, Ausgabe 1/87, Seiten 32 bis 36, bekannt. Andere Aufgaben
wie der Schutz vor Oxidation, eine metallurgische Optimierung und/oder eine
Maximierung der Geschwindigkeit und der Qualität (Spritzer, Poren, Nahtqualität)
werden bislang vernachlässigt.
Beim Laserstrahlschweißen ist es bekannt, inerte Schutzgase wie Helium oder Argon
einzusetzen. Auch Stickstoff wird teilweise verwendet. Vereinzelt werden auch
Beimengungen in geringen Mengen zugemischt.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Prozessgas und ein Verfahren der
eingangs genannten Art aufzuzeigen, welche ein verbessertes Laserstrahlschweißen
ermöglichen. Insbesondere sollten mit Hilfe des Prozessgases auch neben der
Kontrolle und Reduzierung des Plasmas eine Maximierung der Geschwindigkeit und
der Qualität erreicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Prozessgas außer
mindestens einem Inertgas zumindest Sauerstoff und Wasserstoff enthält.
Wesentlich ist für die Erfindung, dass das Prozessgas neben einem Inertgasanteil auch
einen Aktivgasanteil aufweist.
Die Erfindung beruht auf der Einkoppelung von Energie aus der Reaktion 2H2 + O2 →
H2O in den Ort, wo der Laserstrahl arbeitet.
Die Reaktion 2H2 + O2 bringt verschiedene Vorteile mit sich, die gut mit dem
Laserstrahl kombinieren:
- 1. Sie ist sauber.
- 2. Sie ist mehr oder weniger reduzierend je nach Mischverhältnis H2/O2.
- 3. Sie ist sehr schnell.
- 4. Sie ist energiereich.
- 5. Sie läuft vor allem dort ab, wo hohe Temperaturen auftreten, d. h. an der Schweißstelle.
Die Erfindung ermöglicht eine Verbesserung im Hinblick auf die Plasmakontrolle. Die
Erfindung bewirkt eine positive Beeinflussung der Plasmabildung.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Sauerstoffanteil im Prozessgas im Verhältnis
zum Wasserstoffanteil im Hinblick auf die Reaktion 2H2 + O2 → H2O unterstöchio
metrisch gewählt.
Mit Vorteil kann das Prozessgas das Inertgas im Prozessgas eine oder mehrere der
Gaskomponenten aus der Gruppe Stickstoff, Argon und Helium enthalten.
Es haben sich insbesondere Prozessgase bewährt, die aus einem zumindest
Wasserstoff oder Wasserstoff und Inertgas, enthaltenden Gasgemisch und Luft
gemischt sind.
In Ausgestaltung der Erfindung kann insbesondere ein reduzierend wirkendes Prozess
gasgemisch eingesetzt werden. Durch die Wahl des unterstöchiometrischen Verhält
nisses von Sauerstoff zu Wasserstoff im Prozessgasgemisch im Hinblick auf die
Reaktion 2H2 + O2 → H2O kann der Grad der reduzierenden Wirkung des Prozess
gases bestimmt werden. Das bedeutet, dass je nach Wahl des unterstöchiometrischen
Verhältnisses von Sauerstoff zu Wasserstoff im Prozessgas ein mehr oder weniger
reduzierendes Prozessgasgemisch verwendet werden kann. Damit ist eine wertvolle
Möglichkeit der Anpassung an die im Einzelfall vorliegenen Bedingungen einschließlich
des zu schweißenden Werkstoffs gegeben.
Das Prozessgas kann vorgemischt der Laserschweißanlage zugeführt werden.
In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung werden zumindest einzelne Kompo
neten des Prozessgasgemisches in der Laserschweißanlage vor der Schweißdüse
gemischt und/oder in der Schweißdüse verwirbelt. In diesem Fall enthält die Schweiß
anlage bzw. die Schweißdüse entsprechend geeignete Mittel, insbesondere Einbauten
als Strömungsleitmittel.
Helium dient dabei der Plasmaunterdrückung bzw. -kontrolle. Stickstoff wie auch
Argon erhöhen die Abdeckung der Schweißzone. Stickstoff und Argon erfüllen auch
zumindest teilweise die Aufgabe des Heliums und tragen daher als preisgünstiger
Ersatz des Inertgases Helium zur Wirtschaftlichkeit des Laserstrahlschweißens bei. Die
Sauerstoffbeigabe kann am Schweißprozess bestimmte positive Effekte, nämlich
insbesondere eine zusätzliche Energiezufuhr hervorrufen.
Die Erfindung kann im Zusammenhang mit allen Arten von Lasern zur Anwendung
kommen. Vor allem eignet sie sich für den Einsatz bei der Laserbearbeitung mit Nd-
YAG-Laser, Dioden-Laser und CO2-Laser.
Mit dem erfindungsgemäßen Prozessgas können gerade auch beschichtete
Werkstoffe, vor allem Stähle, insbesondere verzinkte Stähle, geschweißt werden.
Versuche an verzinkten Blechen brachten sehr gute Ergebnisse. Die Geschwindigkeit
kann teilweise deutlich gesteigert werden.
Die Erfindung macht in der Regel keine Modifikationen bestehender Lasergeräte und
Armaturen erfoderlich.
Claims (9)
1. Prozessgas zum Laserstrahlschweißen mit einem auf ein zu schweißendes
Werkstück fokussierten Laserstrahl, dadurch gekennzeichnet, dass das
Prozessgas außer mindestens einem Inertgas zumindest Sauerstoff und
Wasserstoff enthält.
2. Prozessgas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffanteil
im Prozessgas im Verhältnis zum Wasserstoffanteil im Hinblick auf die Reaktion 2
H2 + O2 → H2O unterstöchiometrisch gewählt ist.
3. Prozessgas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Inertgas
im Prozessgas eine oder mehrere der Gaskomponenten aus der Gruppe
Stickstoff, Argon und Helium enthält.
4. Prozessgas nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Prozessgas aus einem zumindest Wasserstoff oder Wasserstoff und Inertgas,
enthaltenden Gasgemisch und Luft gemischt ist.
5. Verfahren zum Laserstrahlschweißen, wobei ein fokussierter Laserstrahl auf eine
zu bearbeitende Werkstückoberfläche geführt wird und ein inertgashaltiger
Prozessgasstrom gegen die Werkstückoberfläche geleitet wird, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Prozessgas nach einem der Ansprüche 1 bis 4 verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Wahl des
unterstöchiometrischen Verhältnisses von Sauerstoff zu Wasserstoff im Prozess
gasgemisch im Hinblick auf die Reaktion 2H2 + O2 → H2O der Grad der
reduzierenden Wirkung des Prozessgases bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Prozess
gas vorgemischt der Laserschweißanlage zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest einzelne Komponeten des Prozessgases in der Laserschweißanlage
vor der Schweißdüse gemischt und/oder in der Schweißdüse verwirbelt werden.
9. Verwendung eines Prozessgases nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und/oder
Anwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 8 für das
Laserstrahlschweißen beschichteter Werkstoffe, vor allem von Stählen,
insbesondere verzinkter Stähle.
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---|---|---|---|
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US10/601,318 US6847007B2 (en) | 2000-12-22 | 2003-06-23 | Process gas and laser machining method |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10064325A DE10064325A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Prozessgas und Verfahren zum Laserstrahlschweißen |
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DE10064325A1 true DE10064325A1 (de) | 2002-06-27 |
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ID=7668481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10064325A Withdrawn DE10064325A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Prozessgas und Verfahren zum Laserstrahlschweißen |
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DE (1) | DE10064325A1 (de) |
-
2000
- 2000-12-22 DE DE10064325A patent/DE10064325A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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