DE10064196A1 - Reaktionskolonne in spezieller Kombination mit Naturumlaufverdampfer - Google Patents
Reaktionskolonne in spezieller Kombination mit NaturumlaufverdampferInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Durchführung von chemischen Reaktionen, umfassend wenigstens eine Destillationskolonne und/oder wenigstens einen Behälter sowie wenigstens einen Umlaufverdampfer, welche über Verbindungselemente miteinander verbunden sind, wobei Flüssigkeit vollständig oder teilweise von einem Boden oder von einem Packungsbett oder von einer Füllkörperschüttung oder von einem Flüssigkeitssammler der Destillationskolonne abgezogen oder als externer Zulaufstrom unterhalb vom unteren Rohrboden des Umlaufverdampfers diesem zugeführt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Durchführung von chemischen
Reaktionen umfassend, wenigstens eine Destillationskolonne und/oder wenigstens einen
Behälter sowie wenigstens einen Umlaufverdampfer, wobei diese durch entsprechende
Verbindungselemente miteinander verbunden sind.
Chemische Reaktionen bei deren Durchführung Destillationskolonnen eingesetzt werden
können, sind beispielsweise aus der Polyurethan-Chemie bekannt. So kann beispielsweise
eine Auftrennung des Mononitrier-Gemisches, welche bei der Herstellung von Toluylen
diamin (TDA) durch die in einem ersten Schritt durchzuführende Nitrierung des Toluols zu
einem Gemisch an Toluylendiamin-Isomeren anfällt, in der Regel großtechnisch nur durch
mehrere Destillationsschritte erreicht werden.
Auch bei der Synthese technisch bedeutender Isocyanate, beispielsweise Toluylendiisocy
anat (TDI) oder Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) über die Phosgenierung bedient man
sich verschiedenartiger Mischeinrichtungen, welche unter anderem auch Destillationsein
richtungen enthalten können.
Problematisch bei dieser Art der Synthesen ist unter anderem, daß bei ungenügender Ver
mischung der im einzelnen eingesetzten Reaktionskomponenten sowie ungünstigen Reak
tionsbedingungen ein glatter Reaktionsablauf, das heißt optimaler Reaktionsumsatz, wel
cher insbesondere für die Höhe der Ausbeute entscheidend ist, häufig nicht erreicht werden
kann. Die dabei sodann vermehrt anfallenden Nebenprodukte sowie unumgesetzte Edukte,
welche sich auch im Reaktionssumpf ansammeln, werden bisher in einem weiteren Schritt
kosten- und zeitaufwendig vom Hauptprodukt abgetrennt und aufgearbeitet. (entnommen
aus PUR-Kunststoffhandbuch Nr. 7, 3. Auflage, Hanser Verlag, S. 77 Kap. 3.2.2)
Eine bekannte Anordnung zur Erzielung eines verbesserten Reaktionsumsatzes ist eine
Vorrichtung mit einem räumlich geteilten Sumpf (heiß/kalt) innerhalb der verwendeten
Reaktionskolonne. Mit Hilfe des geteilten Sumpfes ist es möglich, daß die heiße Flüssig
keit, welche aus dem Verdampfer, welcher der Reaktionskolonne zugeschaltet ist, austritt,
sich nicht wieder mit dem kalten Sumpfinhalt der Reaktionskolonne vermischen kann. Im
Ergebnis erhält man so zum einen einen heißen Sumpfteil, aus dem das Sumpfprodukt zur
weiteren Aufarbeitung abgezogen wird, und zum anderen einen kalten Sumpfteil. In den
kalten Sumpfteil wird die kalte Flüssigkeit vom untersten Boden der Reaktionskolonne,
welcher sich oberhalb des Sumpfes befindet, sowie der Teil des heißen Sumpfteils, welcher
aufgrund der räumlichen Anordnung von diesem überläuft, zugemischt.
Als nachteilig an dieser Anordnung kann das geringe Verhältnis zwischen der volumen
mäßigen Ausdehnung von heißem zu kaltem Sumpfteil angesehen werden. Die bisherigen
Versuche zur Behebung dieses Nachteils scheiterten jedoch an den Grenzen, welche unter
anderem durch die Bauform und Baugröße der jeweiligen Anordnung vorgegeben waren.
Eine weiterhin bekannte Anordnung versucht dieses Problem durch Vergrößerung des hei
ßen Sumpfteils zu lösen. In dieser Anordnung wurde auf die räumliche Trennung zwischen
kaltem und heißem Sumpfteil verzichtet, so daß sich der kalte Sumpfteil naturgemäß un
terhalb des heißen Sumpfteils befindet. Die Flüssigkeit vom untersten Boden der Reakti
onskolonne wird dabei direkt vor den Stutzen, von welchem das Sumpfprodukt abgezogen
werden kann und welcher sich in der Regel am Kolonnenboden, also im kalten Sumpfteil
befindet, geführt.
Als nachteilig an dieser Anordnung kann jedoch gesehen werden, daß die kalte Flüssigkeit
beim Durchlaufen des sie führenden Rohres durch den heißen Sumpfteil bereits zu ver
dampfen beginnt, so daß vor dem Stutzen eine Flüssigkeit mit gasförmigen Anteilen ge
führt wird. Diese gasförmigen Anteile in der anschließend zu verdampfenden Flüssigkeit
führten zu einer Verschlechterung des Umlaufs im angeschlossenen Verdampfer. Daher
kommt es in der Regel zu Funktionsstörungen oder sogenanntem Fouling. Unter Fouling
wird in diesem Zusammenhang die Bildung von unerwünschten Ablagerungen beispiels
weise an den jeweiligen Rohrinnenseiten verstanden, die bei höheren Temperaturen auf
tritt.
Des weiteren beschreibt Kister (Henry Kister, Destillation operation, Mac Graw-Hill,
1989, S. 97) den Einsatz eines Once-Through-Verdampfers, der zum Anfahren einer Ko
lonne als Naturumlaufverdampfer betrieben wird. Eine Kombination von Naturumlaufver
dampfer und Once-Through-Verdampfer wird jedoch nicht erwähnt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Anordnung bereitzustellen, mit
der chemische Reaktionen, wie beispielsweise die oben beschriebene Herstellung von TDI
oder MDI ohne die genannten Nachteile, bei gleichzeitiger Verbesserung des Reaktion
sumsatzes, kostengünstig durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung zur Durchführung von chemischen Re
aktionen umfassend wenigstens eine Destillationskolonne und/oder wenigstens einen Be
hälter sowie wenigstens einen Umlaufverdampfer, welche über Verbindungselemente mit
einander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß Flüssigkeit vollständig oder teil
weise von einem Boden oder von einem Packungsbett oder von einer Füllkörperschüttung
oder von einem Flüssigkeitssammler der Destillationskolonne oder als externer Zulauf
strom unterhalb vom unteren Rohrboden des Umlaufverdampfers diesem zugeführt wird.
Bei den mit dieser Anordnung durchführbaren chemischen Reaktionen handelt es sich be
vorzugt um kinetisch kontrollierte Stoffumsetzungen, endotherme Gleichgewichtsreaktio
nen oder Stofftransporte, da die höheren Temperaturen in diesen Fällen bei gleichem Flüs
sigkeitsvolumen zu schnelleren und besseren Reaktionsumsätzen führen.
Besonders bevorzugt wird jedoch die Herstellung von Diisocyanaten, insbesondere von
TDI und MDI durchgeführt.
Bei der verwendeten Destillationskolonne handelt es sich vorzugsweise um eine mehrstu
fige kontinuierlich arbeitende Bodenkolonne.
Alternativ dazu können ebenfalls Rohrkolonnen, Staubodenkolonnen, Rieselfilmkolonnen,
Sprühkolonnen, Blasensäulen, Füllkörperkolonnen, Packungskolonnen und Anstaupac
kungskolonnen eingesetzt werden, die kontinuierlich als Semibatch oder im Batch betrie
ben werden.
Prinzipiell strömt in senkrecht stehenden Kolonnen in der Mehrzahl aller Fälle aus energe
tischen Gründen die flüssige Phase von oben nach unten und die gasförmige Phase von
unten nach oben. Für die vorliegende Erfindung werden vorzugsweise senkrecht stehende
Kolonnen eingesetzt, deren Phasen im Gegenstrom, im Kreuzstrom, im Gleichstrom, im
Kreuz-Gleichstrom sowie im Kreuz-Gegenstrom geführt werden können, wobei die jewei
lige Strömungsform durch die Einbauten bestimmt wird.
Unter Flüssigkeit wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung das in der Destillationsko
lonne gewonnene Kondensat und/oder ein flüssiger Zulauf verstanden, welches vom unter
sten der in der Destillationskolonne vorgesehenen Böden abgezogen wird. Ein Boden in
einer Kolonne ist in der Regel dadurch charakterisiert, daß zwischen dem von einem Bo
den aufsteigenden Dampf und der von ihm abfließenden Flüssigkeit thermisches Gleich
gewicht besteht. Es sind jedoch auch Böden denkbar, auf denen kein thermodynamisches
Gleichgewicht besteht. Bei den vorzugsweise verwendeten Böden sind Böden mit Flüssig
keitszwangsführung und Böden ohne Flüssigkeitszwangsführung zu unterscheiden. Des
weiteren können die Böden zur Erhöhung der Flexibilität als Austauschböden gestaltet
sein. Je nach vorgegebenem Strömungsweg, kommen bei Böden mit Flüssigkeitszwangs
führung beispielsweise Querstromböden, Umlenkstromböden oder Radialstromböden zur
Anwendung. Anstelle oder zusätzlich zu diesen Böden kann auch ein Packungsbett oder
eine Füllkörperschüttung vorgesehen sein.
Bei der Füllkörperschüttung handelt es sich vorzugsweise um eine gleichmäßig über die
gesamte Kolonnenhöhe verteilte, mehr oder weniger regelmäßig angeordnete Füllung, die
auf einem Tragrost ruht. Die Schüttungen bestehen dabei aus regelmäßig geformten Körpern,
wobei die Formengrößen der Füllkörper sehr vielfältig und darauf gerichtet sind, eine
möglichst große Oberfläche zu realisieren und einen großen freien Durchtrittsquerschnitt
für das Gas offenzulassen. Als Füllkörperarten kommen vorzugsweise Ringkörper wie
Raschig-Ringe und Pall-Ringe und Sattelkörper wie Intalox-Sättel und Berl-Sättel
zum Einsatz, welche ihrerseits aus verschiedenen Materialien wie beispielsweise Keramik,
Metall, Glas und Kunststoff bestehen können.
Packungen, auch im ganzen als Packungsbett bezeichnet, stellen im Gegensatz zu Füllkör
perschüttungen mit unregelmäßiger Struktur, geordnete Kolonnenfüllungen dar. Die Aus
wahl des Werkstoffs der Packungen wird hauptsächlich von Korrosionseigenschaften, aber
auch von strömungstechnischen Parametern bestimmt. Die Packungen können unter
schiedlich, beispielsweise in Form von unperforierten Platten und Bändern ohne und mit
Oberflächenstruktur (z. B. Siebplatten, Streckmetall) sowie aus Geweben, Gewirken, Ge
stricken und Geflechten gestaltet sein.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß der Umlauf
verdampfer ein Naturumlaufverdampfer ist.
Die im Rahmen der Erfindung zur Anwendung kommenden Verdampfer können in der
Regel alle bekannten Verdampfer sein. Bevorzugt werden jedoch Zwangsumlaufverdamp
fer wie beispielsweise Kletterfilm-, Zentrifugal- und Rotationsverdampfer sowie Umlauf
verdampfer wie beispielsweise Robert-Verdampfer, Schrägrohr- und Langrohrverdampfer
sowie Naturumlaufverdampfer verwendet. Auch Fallstromverdampfer können zur Anwen
dung kommen, dann würde jedoch die Flüssigkeit oberhalb des Rohrbodens zugeführt
werden müssen.
Bei dem besonders bevorzugt vorgesehenen Once-Through-Verdampfer handelt es sich um
eine Vorrichtung zur Verdampfung von Flüssigkeiten, wobei die Flüssigkeit beim einmali
gen Durchgang durch den Apparat ganz oder teilweise verdampft wird.
Bei dem bezeichneten Naturumlaufverdampfer handelt es sich um einen Verdampfer, wel
cher ohne die Verwendung von Pumpen funktioniert, wobei das zu verdampfende Fluid in
den Rohren eines Rohrbündels meist durch kondensierenden Wasserdampf aufgeheizt und
teilweise verdampft wird. Durch die Dichtedifferenz des Fluids zwischen Zulauf und
Rohrbündel entsteht ein natürlicher Umlauf.
Die Verbindungselemente zwischen Destillationskolonne und Verdampfer werden bevor
zugt in Form von Rohrleitungen gestaltet. Alternativ können auch Leitbleche, Schächte
oder Schläuche eingesetzt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Flüssigkeit vom Zulauf der De
stillationskolonne oder des Behälters abgezogen und unterhalb des unteren Rohrbodens des
Umlaufverdampfers diesem zugeführt.
Erfindungsgemäß ist die Anordnung in einer bevorzugten Ausführungsform weiterhin da
durch gekennzeichnet, daß die dem Umlaufverdampfer zugeführte Flüssigkeit vorzugswei
se über wenigstens ein Zulaufsystem unterhalb des unteren Rohrbodens des Umlaufver
dampfers mit einer vom heißen Sumpfteil der Destillationskolonne oder des Behälters zir
kulierenden Flüssigkeit gemischt wird.
Als Zulaufsystem kommen bevorzugt Einsteckrohre, direkte Einspeisungen, tangentiale
Einspeisungen, Düsen- oder Strahleinheiten zur Anwendung.
Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um eine Ringleitung unterhalb des unteren
Rohrbodens des Umlaufverdampfers oder den Einsatz von statischen Mischelementen bei
der direkten Einspeisung.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die
Destillationskolonne oder der Behälter einen geteilten Sumpf auf, wobei der geteilte Sumpf
wenigstens einen kalten und wenigstens einen heißen Sumpfteil aufweist.
Diese Teilung kann dabei durch Trennelemente wie z. B. eine Trennwand erfolgen, wenn
ein räumlich zusammenhängender Sumpfbereich geteilt werden soll oder aber auch durch
räumliche Trennung, so daß die Sumpfteile voneinander derart beabstandet sind, daß eine
gegenseitige Temperaturbeeinflussung möglichst verhindert wird. Die Aufteilung des
Sumpfes kann grundsätzlich auch in mehr als zwei Teile erfolgen, wobei die Größe der
einzelnen Sumpfteile frei bestimmbar ist.
Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
bei Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung auf Gemische, in denen Reaktionen
ablaufen, bei gleicher Baugröße eine Maximierung des heißen und eine Minimierung des
kalten Sumpfteils erzielt wird.
Gemische sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl homogene wie heterogene
Mischungen einer oder mehrerer reiner Komponenten. Bei den homogenen Gemischen
handelt es sich vorzugsweise um Flüssigkeiten. Bei den heterogenen Gemischen handelt es
sich bevorzugt um eine oder mehrere flüssige Phasen, eine gasförmige Phase und/oder eine
oder mehrere feste Phasen.
Unter der Baugröße ist die Baugröße der Anordnung zur Durchführung eines vergleichba
ren Reaktionsumsatzes zu verstehen. Eine geringere Baugröße würde daher weniger Inhalt
an toxischen oder anderweitig gefährlichen Substanzen bedeuten.
Die erfindungsgemäße Anordnung bietet in der Form der Zusammenschaltung den Vorteil,
daß die kalte Flüssigkeit, die beim Mischen mit der heißen Flüssigkeit verdampft, den Na
turumlauf stabilisiert und den Wärmeübergang verbessert, womit einem Fouling entgegen
gewirkt wird.
Neben der Vermeidung einer Zweiphasenströmung im Sumpf der Kolonne erreicht man
bei dieser Kombination durch die Mischung der beiden Flüssigkeiten eine geringere Ein-
und Austrittstemperatur und damit, bei vorgegebener Heizmitteltemperatur, eine größere
Temperaturdifferenz am Verdampfer.
Die Austrittstemperatur aus dem bevorzugt zur Anwendung kommenden Naturumlaufver
dampfer entspricht dabei vorzugsweise der Sumpftemperatur und ist damit identisch der
Verdampferaustrittstemperatur im Once-Trough-Verdampfer. Die Eintrittstemperatur des
Naturumlaufverdampfers liegt bevorzugt zwischen Sumpftemperatur und Ablauftempera
tur und wird bestimmt durch die sich einstellende Umlaufmenge.
Die Kombination von Naturumlauf und Once-Through-Verdampfer insbesondere für das
TDI-Verfahren führt zu einer Verbesserung des Reaktionsumsatzes durch Maximierung
des heißen Sumpfteils. Dadurch kann entweder die Verweilzeit für das Phosgen gesenkt
oder das Foulingrisiko reduziert werden oder der Umsatz zum Wunschprodukt TDI erhöht
werden, was einer größeren Ausbeute entspricht.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der vorliegenden Erfindung bei kinetisch kon
trollierten Stoffumsetzungen, endothermen Gleichgewichtsreaktionen oder Stofftranspor
ten, da die höheren Temperaturen in diesen Fällen bei gleichem Flüssigkeitsvolumen zu
schnelleren und besseren Reaktionsumsätzen führen.
Weiterhin kann gemäß der vorliegenden Erfindung das Verfahren zur Herstellung von
Toluylendiisocyanat (TDI) aus Toluylendiamin (TDA) und seinem Amin Hydrochlorid
und Phosgen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung durchgeführt werden.
Ebenso ist mit Hilfe dieser Anordnung das Verfahren zur Herstellung von Methylendiphe
nyldiisocyanat (MDI) aus Methylendiphenyldiamin (MDA) und seinem Amin Hydrochlo
rid und Phosgen durchführbar.
Erfindungsgemäß ist ebenso die Verwendung der Anordnung zur Durchführung des Ver
fahrens zur Herstellung von TDI oder MDI vorgesehen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden an einer bevorzugten Ausführungsform an
hand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung. Dabei umfaßt die Anordnung 1 zur Durchführung des TDI-
Verfahrens eine Destillationskolonne 10 mit einem untersten Boden 12 und einem heißen
Sumpfteil 14 sowie einem Ablauf 16 für kalte Flüssigkeit, einen Brüdenraum 17 und einem
Ablauf 18 für heiße Flüssigkeit, einen Naturumlaufverdampfer 20 und entsprechende Ver
bindungsrohrleitungen 22 und 24 sowie ein Zulauf 25 und ein Auslaufrohr 26 des Natu
rumlaufverdampfers 20 zur Verbindung von Destillationskolonne 10 und Naturumlaufver
dampfer 20.
Der Naturumlaufverdampfer 20 umfaßt seinerseits ein Verdampferrohrbündel 28, einen
Verteilerring 30 sowie den Zulauf 25 und das Auslaufrohr 26.
Während des TDI-Verfahrens wird Flüssigkeit aus dem heißen Sumpfteil 14 der Destillati
onskolonne 10 durch den Ablauf 18, die Verbindungsrohrleitung 24 und den Zulauf 25
dem Verteilerring 30 zugeführt. Gleichzeitig wird die auf dem untersten Boden 12 der De
stillationskolonne 10 aufgefangene Flüssigkeit über den Ablauf 16 aus der Destillations
kolonne 10 abgezogen und über die Verbindungsrohrleitung 22 ebenfalls dem Verteilerring
30 des Naturumlaufverdampfers 20 zugeführt.
Diese beiden dem Verteilerring 30 des Naturumlaufverdampfers 20 zugeführten Flüssig
keiten werden vorzugsweise am Verteilerring 30 gemischt. Dabei verdampft die kalte Flüs
sigkeit und stabilisiert damit den Naturumlauf und verbessert gleichzeitig den Wärmeüber
gang.
Der eigentliche Verdampfungsprozeß im Naturumlaufverdampfer 20 erfolgt durch Hei
zung des Verdampferrohrbündels 28, wobei die in die einzelnen Rohre des Verdampfer
rohrbündels 28 vom Verteilerring 30 eingespeiste Flüssigkeit erhitzt wird. Ist die Wand
temperatur der Rohre hoch genug, so beginnt die Flüssigkeit in den Rohren des Verdamp
ferrohrbündels 28 zu sieden, indem zuerst Blasen an der Rohrwand entstehen. Sie lösen
sich ab und streben, bedingt durch den Auftrieb, dem oberen Rohrende zu, um über das
Auslaufrohr 26 als Dampf in den Brüdenraum 17 einzutreten. Durch die Bildung von
Dampfblasen verringert sich die mittlere Dichte in den einzelnen Rohren des Verdampfer
rohrbündels 28, so daß der hydrostatische Druck in den Rohren kleiner als der im heißen
Sumpfteil 14 der Destillationskolonne 10 wird. Diese Differenz im hydrostatischen Druck
bewirkt, daß sich ein Flüssigkeitsstrom vom heißen Sumpfteil 14 der Destillationskolonne
10 zum Verdampferrohrbündel 28 des Naturumlaufverdampfers 20 bewegt, um die Druck
differenz auszugleichen. Der Flüssigkeitsstrom vom heißen Sumpfteil 14 der Destillations
kolonne 10 zum Verdampferrohrbündel 28 des Naturumlaufverdampfers 20 hebt das
Zweiphasengemisch in den einzelnen Verdampferrohren über den oberen Rohrboden hin
aus bis in den Brüdenraum 17 an, wobei die gebildeten Dampfblasen Flüssigkeitsteile mit
sich reißen. Diese Tröpfchen werden durch die Schwerkraft oder einen geeigneten Ab
scheider vom Brüdenraum 17 getrennt und fallen in den heißen Sumpfteil 14 der Destilla
tionskolonne 10 zurück. Somit entsteht ein selbsttätiger Umlaufstrom.
Der Ablauf 32 dient als Sumpfabzug. Durch ihn kann mengengeregelt das Sumpfprodukt
abgezogen werden, um beispielsweise in einem Nachreaktor weiterbehandelt oder aufgear
beitet zu werden.
Claims (10)
1. Anordnung (1) zur Durchführung von chemischen Reaktionen umfassend wenig
stens eine Destillationskolonne (10) und/oder wenigstens einen Behälter sowie we
nigstens einen Umlaufverdampfer, welche über Verbindungselemente, miteinander
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß Flüssigkeit vollständig oder teilweise von einem Boden (12) oder von einem
Packungsbett oder von einer Füllkörperschüttung oder von einem Flüssigkeits
sammler der Destillationskolonne (10) oder als externer Zulaufstrom unterhalb vom
unteren Rohrboden des Umlaufverdampfers diesem zugeführt wird.
2. Anordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlaufver
dampfer ein Naturumlaufverdampfer (20) ist.
3. Anordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssig
keit vom Zulauf der Destillationskolonne (10) oder des Behälters abgezogen und
unterhalb des unteren Rohrbodens des Umlaufverdampfers diesem zugeführt wird.
4. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Destillationskolonne (10) oder der Behälter einen geteilten Sumpf auf
weist.
5. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der geteilte Sumpf wenigstens einen kalten und wenigstens einen heißen
Sumpfteil aufweist.
6. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß bei Anwendung dieser auf Gemische, in denen Reaktionen ablaufen, bei
gleicher Baugröße eine Maximierung des heißen und eine Minimierung des kalten
Sumpfteils erzielt wird.
7. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die dem Umlaufverdampfer zugeführte Flüssigkeit vorzugsweise über we
nigstens ein Verteilersystem (30) unterhalb des unteren Rohrbodens des Naturum
laufverdampfers (20) mit einer vom heißen Sumpfteil (14) der Destillationskolonne
(10) oder des Behälters zirkulierenden Flüssigkeit gemischt wird.
8. Verfahren zur Herstellung von Toluylendiisocyanat (TDI) aus Toluylendiamin
(TDA) und seinem Amin Hydrochlorid und Phosgen mit Hilfe der Anordnung (1)
gemäß Anspruch 1 bis 7.
9. Verfahren zur Herstellung von Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) aus Methylen
diphenyldiamin (MDA) und seinem Amin Hydrochlorid und Phosgen mit Hilfe der
Anordnung (1) gemäß Anspruch 1 bis 7.
10. Verwendung der Anordnung (1) gemäß Anspruch 1 bis 7 zur Durchführung des
Verfahrens gemäß Anspruch 8 oder 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10064196A DE10064196A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Reaktionskolonne in spezieller Kombination mit Naturumlaufverdampfer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10064196A DE10064196A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Reaktionskolonne in spezieller Kombination mit Naturumlaufverdampfer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10064196A1 true DE10064196A1 (de) | 2002-07-11 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10064196A Withdrawn DE10064196A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Reaktionskolonne in spezieller Kombination mit Naturumlaufverdampfer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10064196A1 (de) |
-
2000
- 2000-12-22 DE DE10064196A patent/DE10064196A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |