DE10062833A1 - Säulenchromatographisches Verfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung - Google Patents
Säulenchromatographisches Verfahren und Vorrichtung zu seiner DurchführungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Substanzgemischen mittels einer festen oder gelartigen, stationären und einer mobilen Phase in einer Säule, wobei an die Säule ein magnetisches oder elektrisches Feld angelegt wird, dessen Kraftwirkung nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist, die Substanzgemische und gegebenenfalls die Elutionsmittel an einem Ende der Säule aufgebracht werden und unter Einwirkung einer oder mehrerer Kräfte, die parallel zur Säulenachse wirken und dem angelegten magnetischen oder elektrischen Feld durch die stationäre Phase transportiert werden, und die einzelnen Fraktionen an unterschiedlichen Stellen der Säule austreten und dort jeweils separat aufgenommen werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein chromatographisches Verfahren mit einer festen stationären und
einer mobilen Phase zum Trennen von Substanzgemischen. Entsprechende Verfahren, wie
z. B. die Papier-, Dünnschicht-, Säulen- oder Hochdruck-Gel-Chromatographie sind
insbesondere zur analytischen Trennung von Verbindungen aus Substanzgemischen bekannt,
werden aber auch zur präparativen Trennung von solchen Verbindungen eingesetzt, die
anderen physikalischen Trennverfahren nur sehr schwer zugänglich sind.
Für präparative Trennungen bevorzugt ist die Säulenchromatographie, bei der die stationäre
Phase in bevorzugt senkrecht stehende Säulen eingefüllt ist und von der flüssigen oder
gasförmigen Phase unter Einwirkung der Schwerkraft, aber auch unter Druck durchströmt
wird.
Derartige Trennungen sind insbesondere im pharmazeutischen Bereich oder zur
Reindarstellung von Naturstoffen von Bedeutung (vergl. GIT Fachz. Lab. 12/89, 1247-
1251).
Ein Nachteil aller dieser Verfahren ist es, daß die Trennung eines vorgegebenen
Stoffgemisches diskontinuierlich erfolgt; d. h., das Substanzgemisch wird am Anfang der
Säule auf die stationäre Phase aufgegeben, mit der mobilen Phase transportiert und am Ende
der Säule nacheinander, entsprechend der Wanderungsgeschwindigkeit in dem System der
stationären und mobilen Phase isoliert und somit getrennt. Die vorgegebene Säule ist erst
nach vollständiger Reinigung der stationären Phase wieder für einen Trennprozeß
verwendbar.
Außerdem ist bei diesem wie auch bei allen anderen chromatographischen Verfahren außer
dem zu trennenden Stoffgemisch stets ein reines Elutionsmittel notwendig.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein präparativ anwendbares Verfahren zur Trennung
von Substanzgemischen bereitzustellen, das einerseits die Vorteile der bekannten
Säulenchromatographie-Techniken bietet, das aber andererseits mit hoher Durchsatzleistung
kontinuierlich durchgeführt werden kann und das es erlaubt, Trennungen von Lösungen
durchzuführen, ohne daß ein reines Elutionsmittel verwendet werden muß.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 6, sowie
durch Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Ansprüche 7 bis 14.
Aus einer älteren Anmeldung der Anmelder (deutsches Aktenzeichen 100 61 393.4) sind ein
Verfahren und eine Vorrichtung bekannt zur Trennung von Substanzgemischen mittels einer
festen oder gelartigen, stationären und einer mobilen Phase in einer Säule, wobei die Säule
um ihre Längsachse rotiert, die Substanzgemische und die mobile Phase gemeinsam an
einem Ende in einem ringförmigen Bereich zwischen dem Rotationsmittelpunkt und dem
äußeren Rand der Säule aufgebracht werden, unter Einwirkung einer oder mehrerer Kräfte,
die parallel zur Säulenachse wirken und der Zentrifugalkraft durch die stationäre Phase
transportiert werden und die einzelnen Fraktionen der Substanzgemische an
unterschiedlichen Stellen der Säule austreten und jeweils separat aufgenommen werden.
Es wurde gefunden, daß Substanzgemische die zumindest eine Komponente enthalten, die
ferromagnetisch ist oder eine Ladung trägt, auch effizient und kontinuierlich mit Hilfe der
Säulenchromatographie trennen lassen, wenn an die Trennsäule während des
Chromatographievorganges ein magnetisches oder elektrisches Feld angelegt wird, dessen
Kraftwirkung nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist, die
Substanzgemische und gegebenenfalls die Elutionsmittel an einem Ende der Säule
aufgebracht werden und unter Einwirkung einer oder mehrerer Kräfte, die parallel zur
Säulenachse wirken und dem angelegten magnetischen oder elektrischen Feld durch die
stationäre Phase transportiert werden, und die einzelnen Fraktionen an unterschiedlichen
Stellen der Säule austreten und dort jeweils separat aufgenommen werden.
Wie bei der zuvor beschriebenen Chromatographie in der rotierenden Säule wirken auf die
zu trennenden Substanzen und auf die mobile Phase verschiedene Kräfte, die die
Wanderungsgeschwindigkeit und die Wanderungsrichtung beeinflussen: Die Schwerkraft
bzw. ein aufgebrachter Druck bewirken einen Transport der Substanzen in
Strömungsrichtung der mobilen Phase, bevorzugt von oben nach unten und das magnetische
oder elektrische Feld bewirken eine Wanderung der Substanzen in Richtung der
Kraftwirkung des Feldes, die nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase
gerichtet ist.
Damit wird auch mit diesem Verfahren das Volumen der Säule für die chromatographische
Trennung ausgenutzt. Die Trennung erfolgt dreidimensional.
Trennungen von Ladung tragenden Substanzgemischen mit Hilfe eines elektrischen Feldes
sind unter dem Begriff Elektrophorese bekannt. So beschreiben eine Anzahl von Schriften,
wie z. B. die US Patente 3 989 613, 4 061 560, 4 259 079, 4 310 408,4 465 582, 4 642 169,
5 082 541, 5 275 706, 5 439 571 oder 5 972 190 elektrophoretische Trennungen von
Molekülen und entsprechende Apparaturen hierzu, die auch eine kontinuierliche Trennung
erlauben.
Alle basieren auf dem Prinzip, daß eine Kammer, an der ein elektrisches Feld angelegt ist,
von einer Pufferlösung und einem zu trennenden Substanzgemisch durchströmt werden,
wobei durch das elektrische Feld die einzelnen Komponenten der Substanzgemische
unterschiedlich abgelenkt werden und dadurch an unterschiedlichen Stellen aus der
Elektrophoresekammer austreten und separat aufgefangen werden. Die Vielzahl der Patente
zeigt, daß dieses Verfahren mit Problemen behaftet ist, die noch keineswegs gelöst sind,
obwohl, wie z. B. in US-A 5 972 190 offenbart, sehr aufwendige Apparaturen eingesetzt
werden.
Die Probleme entstehen dadurch, daß während der Elektrophorese thermische Energie
entsteht, die zur Aufheizung der eingesetzten Lösungen und damit zu unerwünschten
Mikroturbulenzen und Konvektionsströmen führen. Dadurch sinken die Trennschärfen und
das Trennverfahren wird schwer beherrschbar.
Überraschenderweise werden diese unerwünschten Störungen ohne großen apparativen
Aufwand wesentlich reduziert, wenn die Trennungen so erfolgen, daß eine mit einer festen
oder gelartigen stationären Phase beschickten Säule mit einer mobilen Phase durchströmt
wird und an diese Säule ein magnetisches oder elektrisches Feld angelegt wird, dessen
Kraftwirkung nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist, wobei
die Substanzgemische und gegebenenfalls die Elutionsmittel an einem Ende der Säule
aufgebracht werden und unter Einwirkung einer oder mehrerer Kräfte, die parallel zur
Säulenachse wirken und dem angelegten magnetischen oder elektrischen Feld durch die
stationäre Phase transportiert werden, und die einzelnen Fraktionen an unterschiedlichen
Stellen der Säule austreten und dort jeweils separat aufgenommen werden.
Durch Überlagerung der Adsorptionseffekte an der stationären Phase mit der Wanderung im
magnetischen oder elektrischen Feld entsteht darüber hinaus ein weiterer positiver Effekt: Je
länger die Retention an der stationären Phase erfolgt, desto länger ist die Einwirkung des
magnetischen oder elektrischen Feldes und desto größer ist die Ablenkung aus der
Strömungsrichtung der mobilen Phase. Dies erlaubt es, durch Auswahl eines auf die
Einzelkomponenten eines Substanzgemisches stark unterschiedlich retendierenden Systems
aus stationärer und mobiler Phase durch Anlegung eines Feldes genau diesen Trenneffekt
noch weiter zu verstärken und damit die Trennschärfe zu erhöhen. Es erlaubt aber auch, die
angelegte Spannung um etwa eine Zehnerpotenz gegenüber den bekannten Verfahren zu
reduzieren und damit die unerwünschte Bildung thermischer Energie zu vermindern.
Das Verfahren eignet sich insbesondere zur Trennung von biologischen Materialien wie z. B.
Aminosäuren, Peptiden, Eiweißstoffen, Nucleinsäuren oder Nucleoproteinen.
Bei gegebener Säule und magnetischem oder elektrischem Feld sind sowohl die
Wanderungsgeschwindigkeit als auch der Wanderungswinkel unterschiedlicher Substanzen
in der stationären Phase unterschiedlich, so daß verschiedene Substanzen an unterschiedliche
Stellen der Randzone einer erfindungsgemäßen Säule gelangen. Sorgt man dafür, daß diese
Substanzen, bzw. Substanzlösungen an diesen unterschiedlichen Stellen aus der Säule
austreten können und jeweils separat aufgenommen werden, so hat man die Möglichkeit,
dadurch zu einer Auftrennung der Substanzgemische und zur Reingewinnung der einzelnen
Komponenten zu gelangen. Eine derartige Vorgehensweise hat den Vorteil, daß sie
kontinuierlich durchgeführt werden kann, d. h., ein bestimmtes Substanzgemisch kann
kontinuierlich zusammen mit der mobilen Phase auf eine entsprechende Säule aufgebracht
und eluiert werden. An den entsprechenden, für ein gegebenes System aus Säule, stationärer
und mobiler Phase und magnetischem oder elektrischem Feld für jede Substanz spezifischen
Stellen kommen diese Substanzen kontinuierlich an der Wand oder dem Boden der Säule an
und können, sofern sie dort aus der Säule austreten können und abgenommen werden,
kontinuierlich als Einzelsubstanzen erhalten werden.
Die zu trennenden Substanzgemische sind Flüssigkeiten, Lösungen oder kolloidale
Lösungen von Flüssigkeiten und/oder Feststoffen in einem geeigneten Lösemittel, wobei das
Lösemittel so gewählt wird, daß z. B. im Falle der Verwendung eines elektrischen Feldes
mindestens eine Substanz eine Ladung aufbauen kann. In der Regel sind dies stark polare
Lösemittel oder Wasser bzw. Pufferlösungen. Diese Lösemittel sind in der Regel auch die
Elutionsmittel.
Eventuell zusätzlich verwendete Elutionsmittel können flüssig als auch gasförmig sein. Die
Summe der Lösemittel und der evtl. zusätzlich verwendeten Pufferlösungen und
Elutionsmittel stellt die mobile Phase dar.
Allerdings ist eine Verwendung eines separaten Elutionsmittels nicht notwendig:
Aufzutrennende oder zu reinigende Lösungen können ohne weiteres Elutionsmittel
kontinuierlich im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, wobei das Lösemittel
gleichzeitig die mobile Phase darstellt. An verschiedenen Stellen des Bodens oder der Wand
der Säule werden dann einzelne Fraktionen abgenommen, die die einzelnen Komponenten
im Lösemittel gelöst enthalten, aber auch eine Fraktion des von den ursprünglichen
Komponenten abgetrennten Lösemittels.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht demnach in einem Verfahren zur Trennung von
Substanzgemischen mittels einer festen oder gelartigen, stationären und einer mobilen Phase
in einer Säule, dadurch gekennzeichnet, daß an die Säule ein magnetisches oder elektrisches
Feld angelegt wird, dessen Kraftwirkung nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen
Phase gerichtet ist, die Substanzgemische und gegebenenfalls die Elutionsmittel an einem
Ende der Säule aufgebracht werden und unter Einwirkung einer oder mehrerer Kräfte, die
parallel zur Säulenachse wirken und dem angelegten magnetischen oder elektrischen Feld
durch die stationäre Phase transportiert werden, und die einzelnen Fraktionen an
unterschiedlichen Stellen der Säule austreten und dort jeweils separat aufgenommen werden.
Das magnetische bzw. elektrische Feld bestimmt dabei den, bei den verschiedenen
Substanzen zwar unterschiedlichen, aber dennoch durch unterschiedliche Feldeinwirkung
beeinflußbaren Wanderungswinkel der Substanzen innerhalb der Säule. So wird man im
allgemeinen bei senkrecht stehender Säule, und geringen Feldstärken nur relativ geringe
Abweichungen von der Vertikalen erzielen, während bei Steigerung der Feldstärken der
Wanderungswinkel mehr in Richtung der Horizontalen verschoben wird. Als Feldstärken
werden solche gewählt, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Die Variabilität der Feldstärke ermöglicht es, auch eine vorgegebene Säule mit bestimmten
Austrittsöffnungen, die für die Trennung eines bestimmten Stoffgemisches optimiert ist,
durch Änderung der angelegten Spannung für andere Stoffgemische nutzbar zu machen.
Eine weitere Möglichkeit hierzu ist eine Änderung der stationären Phase. Als stationäre
Phase können alle inerten Feststoffe eingesetzt werden. Bevorzugt werden leicht polare
Substanzen verwendet, wie sie auch in der Säulenchromatographie üblich sind. Gängige
Beispiele hierfür sind Siliciumdioxid, Titandioxid, Aluminiumoxid, Silikate, Zeolithe,
Polyamid oder Cellulose, unmodifizierte oder mit funktionellen Gruppen modifizierte
pulverförmige oder gelartige Polymere wie Stärke-, Agar- oder Polyacrylamidgele.
Einsetzbar sind aber auch hydrophobe, reverse Phasen, in der Regel Kieselgele, deren
Oberflächen-SiOH-Gruppen durch Umsetzung mit Dialkyldichlorsilanen modifiziert sind.
Die stationäre Phase in der Säule muß nicht kontinuierlich gleich sein. Sie kann auch, längs
und/oder quer zur Laufrichtung der mobilen Phase Gradienten enthalten, so z. B. pH-
Gradienten oder Korngrößen- oder Gittermaschen-Gradienten und insbesondere
Vernetzungsgradienten der polymeren Phase beim Einsatz von Gelen. Die Änderung dieser
Größen kann dabei sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich sein. Demnach kann die
stationäre Phase auch aus verschiedenen Sorptionsmitteln bestehen, die entweder
miteinander gemischt sind oder in verschiedenen Schichten, Ringen oder Segmenten
getrennt vorliegen.
Bevorzugt ist die Korngröße der in der stationären Phase eingesetzten Stoffe geringfügig
größer als die Austrittsöffnungen in der Wand und im Boden der Säule.
Als mobile Phasen können nur solche eingesetzt werden, in denen die einzelnen Substanzen
löslich sind.
Bezüglich der mobilen Phasen muß gewährleistet sein, daß durch die Wechselwirkung von
Substanzgemisch, mobiler und stationärer Phase einerseits eine Auftrennung des
Stoffgemisches erfolgt und andererseits in diesem System die Substanzen in der stationären
Phase wandern. Die optimale Auswahl des entsprechenden Systems wird daher
zweckmäßigerweise in zweidimensionalen Vorversuchen ermittelt, wobei mobile Phasen
verwendet werden, in denen sich alle Komponenten des zu trennenden Substanzgemisches
lösen und in denen im Falle der Verwendung eines elektrischen Feldes mindestens eine
Substanz eine Ladung aufbauen kann. In der Regel sind dies stark polare Lösemittel oder
Wasser bzw. Pufferlösungen.
Der Auftragsbereich des zu trennenden Substanzgemisches ist an dem Ende der Säule, das
dem Anfang der Fließstrecke entspricht, in der Regel am oberen Ende der Säule in einem
Bereich zwischen den beiden an die Säule angelegten Polen, der sowohl eine Wanderung in
Richtung des positiven als auch des negativen Pols erlaubt.
In der Regel ist es ausreichend, wenn das Elutionsmittel und gegebenenfalls die Pufferlösung
im gleichen Bereich aufgetragen werden, wie das zu trennende Substanzgemisch. Es ist aber
auch möglich, Elutionsmittel und Pufferlösung auch zusätzlich an anderen Punkten oder gar
über den gesamten Querschnitt der gefüllten Säule aufzubringen. Dies bietet auch die
Möglichkeit, über den Querschnitt der Säule verteilt in verschiedenen Abständen zum
Auftragsbereich des Substanzgemisches unterschiedliche Elutionsmittel einzusetzen und
dadurch einen weiteren Gradienten in das System aus stationärer und mobiler Phase
einzuführen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einer mit einem
Sorptionsmittel gefüllten Säule, die an einem Ende eine Auftragsvorrichtung für das zu
trennende Stoffgemisch und gegebenenfalls die mobile Phase und am anderen Ende, an der
äußeren Wand in unterschiedlicher Höhe sowie gegebenenfalls im Bereich der Mittelachse
Öffnungen hat, durch die die einzelnen Fraktionen des Stoffgemisches und die mobile Phase
austreten können, sowie aus Vorrichtungen, mit denen die einzelnen Fraktionen jeweils
separat abgenommen werden können und daß an der Säule Pole angebracht sind, mit denen
sich ein magnetisches oder elektrisches Feld erzeugt wird, dessen Kraftwirkung nicht
parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist, wobei die bevorzugte
Kraftwirkung im rechten Winkel (quer) zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet
ist.
Der Querschnitt der Säule kann rund sein, wobei bevorzugt einer der Pole in der Mittelachse
der Säule angebracht ist. Bei dieser Ausführung der Säule ist die Auftragsvorrichtung für das
zu trennende Stoffgemisch punkt- oder ringförmig ausgebildet.
Der bevorzugte Querschnitt der Säule ist quadratisch oder rechteckig. Dabei ist die
Auftragsvorrichtung punktförmig oder quer zum angelegten magnetischen oder elektrischen
Feld streifenförmig ausgebildet.
Die Säule kann durch Einsatz unterschiedlicher Sorptionsmittel gezielte Gradienten
enthalten. Dabei können die Sorptionsmittel mit unterschiedlichen Gradienten in einzelnen
Bereichen der Säule sowohl quer als auch längs zur Fließrichtung der mobilen Phase in
Schichten vorliegen.
Die Ausbildung der Pole für das angelegte magnetische oder elektrische Feld erfolgt in an
sich aus dem Stand der Technik bekannter Weise.
Desgleichen kann auch das Aufbringen der Substanzgemische sowie die Abtrennung und
separate Aufnahme der einzelnen Fraktionen in der Art erfolgen, wie sie aus dem zitierten
Stand der Technik bekannt ist.
Claims (14)
1. Verfahren zur Trennung von Substanzgemischen mittels einer festen oder gelartigen,
stationären und einer mobilen Phase in einer Säule, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Säule ein magnetisches oder elektrisches Feld angelegt wird, dessen
Kraftwirkung nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist,
die Substanzgemische und gegebenenfalls die Elutionsmittel an einem Ende der
Säule aufgebracht werden und unter Einwirkung einer oder mehrerer Kräfte, die
parallel zur Säulenachse wirken und dem angelegten magnetischen oder elektrischen
Feld durch die stationäre Phase transportiert werden, und die einzelnen Fraktionen an
unterschiedlichen Stellen der Säule austreten und dort jeweils separat aufgenommen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es kontinuierlich erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elutionsmittel flüssig oder gasförmig sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der
Kräfte, die parallel zur Säulenachse auf die mobile Phase wirken, die Schwerkraft ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der
Kräfte, die parallel zur Säulenachse auf die mobile Phase wirken, ein Druck auf die
mobile Phase ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substanzgemisch eine Lösung ist, die kontinuierlich
aufgebracht wird, wobei das Lösemittel dieser Lösung die mobile Phase darstellt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6,
gekennzeichnet durch eine mit einem Sorptionsmittel gefüllten Säule, die an einem
Ende eine Auftragsvorrichtung für das zu trennende Stoffgemisch und
gegebenenfalls die mobile Phase und am anderen Ende, an der äußeren Wand in
unterschiedlicher Höhe sowie gegebenenfalls im Bereich der Mittelachse Öffnungen
hat, durch die die einzelnen Fraktionen des Stoffgemisches und die mobile Phase
austreten können, sowie Vorrichtungen, mit denen die einzelnen Fraktionen jeweils
separat abgenommen werden können und daß an der Säule Pole angebracht sind, mit
denen sich ein magnetisches oder elektrisches Feld erzeugt wird, dessen
Kraftwirkung nicht parallel zur Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische oder
elektrische Feld so ausgerichtet sind, daß seine Kraftwirkung im rechten Winkel zur
Strömungsrichtung der mobilen Phase gerichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Säule quadratisch oder rechteckig ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Säule rund ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Pole in der
Mittelachse der Säule angebracht ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auftragsvorrichtung punktförmig oder quer zum angelegten
magnetischen oder elektrischen Feld streifenförmig ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftragsvorrichtung punkt- oder ringförmig ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sorptionsmittel Gradienten enthält.
Priority Applications (1)
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DE2000162833 DE10062833A1 (de) | 2000-12-17 | 2000-12-17 | Säulenchromatographisches Verfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000162833 DE10062833A1 (de) | 2000-12-17 | 2000-12-17 | Säulenchromatographisches Verfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10062833A1 true DE10062833A1 (de) | 2002-06-20 |
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DE2000162833 Withdrawn DE10062833A1 (de) | 2000-12-17 | 2000-12-17 | Säulenchromatographisches Verfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung |
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---|---|
DE (1) | DE10062833A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005035024A1 (fr) * | 2003-10-14 | 2005-04-21 | Germanov, Evgeny Pavlovich | Systeme de purification d'un liquide biologique |
-
2000
- 2000-12-17 DE DE2000162833 patent/DE10062833A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
8141 | Disposal/no request for examination |