DE10062794A1 - Einrichtung zum Prüfen der Stand- und Biegefestigkeit eines Mastes - Google Patents
Einrichtung zum Prüfen der Stand- und Biegefestigkeit eines MastesInfo
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Abstract
Es wird eine Einrichtung zum Prüfen der Stand- und Biegefestigkeit eines im Boden verankerten Mastes beschrieben. Um mit Hilfe einer einzigen Biegebelastung, die aus einer einzigen Richtung wirkt, Unsymmetrien der Maststabilität erfassen zu können, wird ein die durch die Biegelast verursachte Mastauslenkung mehrdimensional erfassender Wegsensor vorgesehen, welcher die Mastauslenkung zugleich nach Betrag und Auslenkrichtung räumlich mißt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Prüfen der Stand- und Biegefestigkeit
eines am Mastfuß im Boden verankerten Mastes bestehend aus einer Krafteinheit,
mit welcher eine in einer Kraftrichtung wirkende Biegelast in den Mast einleitbar und
dadurch der Mast mit einem Biegemoment belastbar ist, und einem Wegsensor zum
Messen der durch das Biegemoment verursachten Auslenkung des Mastes. Unter
dem Begriff "Biegelast" werden im vorliegenden Zusammenhang sowohl stetig an
steigende oder abfallende Belastungen als auch Belastungen durch Einleiten einer
mechanischen Schwingung bzw. durch Stoß verstanden.
Eine Einrichtung vorgenannter Art wird beschrieben in EP 0 638 794 A1. Im Be
kannten wird die Biegelast (durch Zug und/oder Druck) mit Hilfe eines Baggerausle
gers in den Mast eingeleitet. Die dadurch resultierende Auslenkung des Mastes wird
mit Hilfe eines auf einem Stativ neben dem Mast stehenden Wegsensors erfaßt. Bei
der praktischen Ausführung wird der Mast nacheinander in zwei annähernd senk
recht zueinander stehenden Richtungen mit dem Biegemoment (Zug und/oder
Druck) belastet. Die bekannte Mastprüfung erfordert also zwei oder vier nacheinan
der erfolgende Messungen jeweils mit Verlagerung der Mittel zum Ausüben der
Kraft, z. B. des Baggers, und der Mittel zum Erfassen der Mastauslenkung, nämlich
des Wegsensors. Diese nacheinander erfolgenden Messungen sind nicht nur ar
beitsaufwendig sondern auch belastend für das Mastfundament.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Arbeitsaufwand sowie die Kontroll-
und Prüflasten zu vermindern und den Mast bzw. seine Verankerung nur von einer
einzigen Seite her bzw. nur in einer einzigen Richtung zu belasten.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs angegebene Einrichtung
darin, daß ein Bewegungen mehrdimensional erfassender Wegsensor vorgesehen
ist, welcher die durch ein in einer einzigen Kraftrichtung ansteigendes Biegemoment
verursachte Mastauslenkung zugleich nach Betrag und Auslenkrichtung räumlich
mißt. Einige Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in
den Unteransprüchen beschrieben.
Um mit Hilfe einer irgendwie in den Mast eingeleiteten Biegelast, die aus einer ein
zigen Richtung wirkt, Unsymmetrien der Maststabilität erfassen zu können, wird er
findungsgemäß ein die durch die Biegelast verursachte Mastauslenkung zwei- oder
dreidimensional erfassender Wegsensor vorgesehen, welcher die Mastauslenkung
- vorzugsweise projiziert in eine im Wesentlichen horizontale Ebene - zugleich
nach Betrag und dreidimensionaler Auslenkung mißt. In der Praxis sind vor allem
die Auslenkungen in der Horizontalen wesentlich. Der Mast kann jedoch durch die
Biegelast auch angehoben oder abgesenkt werden bzw. erscheinen; diese dritte
Dimension wird erfindungsgemäß ebenfalls - als geringe Abweichung von der hori
zontalen Ebene - erfaßt.
Wenn man einen Mast, z. B. einen Laternenmast an einer Straße, in einer Richtung
einem Biegemoment aussetzt, wird der Mast ausschließlich in Richtung des Biege
moments im Allgemeinen nur dann ausgelenkt, wenn er oberhalb und unterhalb der
Bodenoberkante fehlerfrei ist. Wenn der Mast an irgendeiner Stelle eine Schwä
chung, z. B. eine Roststelle, besitzt, kann dadurch nicht nur der Betrag der durch
das Biegemoment verursachten Auslenkung sondern auch die Richtung der Aus
lenkung beeinflußt werden. Um Unsymmetrien dieser Art zu erfassen, wird im Be
kannten, z. B. nach der eingangs genannten EP 0 638 794 A1, in zwei etwa zuein
ander senkrechten Richtungen belastet und gemessen. In die Messungen gehen
selbstverständlich auch die Wirkungen einer am Laternenmast im Allgemeinen vor
gesehenen Revisionstür ein. Diese Wirkungen sind aber bei einwandfreier Tür (bzw.
Türrahmen) voraussehbar. Sie können daher aus dem Meßergebnis herausgerech
net werden.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß eine Auslenkung des Mastes abweichend
von der Richtung der Biegelast - also eine Unsymmetrie der Maststabilität - in ei
nem einzigen Aufbau von Krafteinheit und Wegsensor bzw. Meßeinheit zugleich
nach Betrag und Richtung der Auslenkung zu erfassen ist. Die von dem erfindungs
gemäßen Wegsensor erfaßten Ergebnisse können in herkömmlicher Weise einem
Registriergerät, Schreiber usw. zugeleitet werden, so daß man das Meßergebnis
sofort, z. B. auf einem Bildschirm, ansehen sowie für einen späteren Bericht, graphi
sche Aufzeichnungen und Analysen speichern kann. "Ansehen" im vorliegenden
Zusammenhang heißt auch, daß man die unter Biegelast erfolgende Mastbewegung
zwei- bzw. dreidimensional beobachten kann.
Die Tatsache, daß es erfindungsgemäß möglich wird, in einem einzigen Aufbau von
Krafteinheit und Meßeinheit die Mastauslenkung in zwei bzw. drei Dimensionen
nach Betrag und Richtung zu erfassen, erspart, z. B. gegenüber der Einrichtung EP 0 638 794 A1,
einerseits einen erheblichen Teil des Arbeitsaufwandes und anderer
seits eine unnötige Belastung des Mastes bzw. seines Fundamentes.
Zum Erfassen der räumlichen Koordinaten der Mastbewegung bzw. -auslenkung
(als Antwort auf eine Biegelast) genügt im Prinzip ein einziger Wegsensor, der die
drei Dimensionen nacheinander (im Wesentlichen digital) messen kann. Geeignet
ist ein Sensor, der - an einer Seite des Mastes oder um dem Mast herum, z. B. in
einer horizontalen Ebene - von einem Meßpunkt zum nächsten bewegt wird, dort
jeweils eine Messung ausgeführt und deren Ergebnis an eine Multiplex-Zentrale
liefert. Wenn die Mastbewegung langsam genug vonstatten geht, kann wahlweise
nach dem Multiplex-Verfahren für mehrere Meßstellen mit Hilfe eines einzigen Sen
sors je eine scheinbar kontinuierliche Meßkurve aufgenommen werden.
Vorzugsweise besteht der erfindungsgemäße Wegsensor aus mindestens zwei die
Mastauslenkung in zwei zueinander schräg bis senkrecht stehenden horizontalen
Richtungen erfassenden Einzelsensoren oder - bei bewegtem Sensor - Sensormeßstellen.
Beispielsweise können elektrische, magnetische, optische und/oder
mechanische Sensoren, z. B. Potentiometer, Kapazitäten, Induktivitäten, Laser, Ka
meras oder mechanische Federn, eingesetzt werden. Die Einzelsensoren oder
Sensormeßstellen können rund um den Mast herum, z. B. im Abstand von 90°, ver
teilt werden, so daß mit einem Einzelsensor bzw. Einzelsensorpaar eine Auslen
kung in einer Dimension und mit einem anderen Einzelsensor bzw. Einzelsensor
paar eine Auslenkung in einer dazu schräg oder senkrecht verlaufenden Richtung
zu erfassen ist.
Alternativ können die Einzelsensoren auch zu einem zwei- oder dreidimensional
messenden Gesamtsensor, der beispielsweise auf einem Stativ neben dem Mast zu
plazieren ist, vereinigt werden. Bevorzugt werden kontaktlose Meßverfahren. Statt
dessen können selbstverständlich auch Methoden angewendet werden, die die
Mastauslenkung mehrdimensional mechanisch abfragen. In einem solchen Fall
kann zu dem betrags- und richtungsabhängigen Beeinflussen der Einzelsensoren
beispielsweise ein einziger mit dem Mast gekoppelter Hebel vorgesehen werden.
Ein solcher Hebel kann auf einem Kugelgelenk im Hinblick darauf schwenkbar gela
gert werden, daß er bei seiner von der Mastauslenkung verursachten Bewegung -
ausgehend von einer Anfangsstellung - seine räumliche Position in Bezug auf die
Einzelsensoren bzw. Sensorteile verändert.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden Einzel
heiten der Erfindung erläutert.
In der Zeichnung wird ein im Boden 1 verankerter Mast 2 im Prinzip dargestellt. Auf
den Mast wirkt in einer als Pfeil dargestellten Richtung eine durch irgendeine (nicht
gezeichnete) Krafteinheit aufgebrachte Biegelast 3. An einer Ankoppelstelle 4 des
Mastes 2 wird, z. B. über einen Arm 5 und ein Gelenk 6, ein auf einem Kugelgelenk
7 gelagerter Hebel 8 befestigt. Um den Hebel 8 herum werden im Ausführungsbei
spiel vier Einzel-Sensoren 9 bis 12 (bzw. Sensormeßstellen) in einer horizontalen
Ebene 13 so plaziert, daß sie eine durch die Biegelast 3 verursachte Mastauslen
kung und dadurch bewirkte Bewegung des Hebels 8 nach Betrag und Richtung er
fassen. Die Sensoren 9 bis 12 können die Hebelbewegung beispielsweise dadurch
registrieren, daß über eine am Hebel befestigte Scheibe 14 ein mechanischer, nach
Betrag und Richtung unterschiedlicher Druck auf den einen anderen Sensor ausge
übt wird. Beliebige andere Registriermittel - wie oben angegeben - sind für das Er
fassen der Hebelbewegung mittels des Gesamt-Sensors 15 gemäß Ausführungs
beispiel geeignet.
In der Zeichnung wird zugleich das Prinzip einer Meßanlage mit einem einzigen
Sensor 21 dargestellt, der auf einer (horizontalen) Kurve 22 um den Mast 2 heraus
bewegt wird. Dabei wird angenommen, daß der Sensor 21 seine Messungen an den
Positionen A, B, C und D der Kurve 22 vornimmt und die Meßergebnisse jeweils
(z. B. über Funk 23) an eine Multiplexzentrale 24 liefert. Dort sollen die Signale auf je
einen Datenkanal für die Positionen A bis D verteilt werden, so daß sie beispiels
weise auf einem Bildschirm 25 einzeln sichtbar werden. Selbstverständlich können
die Daten auch weiterverarbeitet und - etwa als Summenkurve S - abgebildet wer
den.
1
Boden
2
Mast
3
Biegelast
4
Ankoppelstelle
5
Arm
6
Gelenk
7
Kugelgelenk
8
Hebel
9-12
Wegsensor
13
Ebene
14
Scheibe
15
Sensor
21
Sensor
22
Kurve
23
Funksignal
24
Multiplexzentrale
25
Bildschirm
Claims (6)
1. Einrichtung zum Prüfen der Stand- und Biegefestigkeit eines am Mastfuß im Bo
den (1) verankerten Mastes (2) bestehend aus einer Krafteinheit, mit welcher ei
ne in einer Kraftrichtung wirkende Biegelast (3) in den Mast (2) einleitbar und
dadurch der Mast mit einem Biegemoment belastbar ist, und einem Wegsensor
(15) zum Messen der durch das Biegemoment verursachten Auslenkung des
Mastes (2), dadurch gekennzeichnet, daß ein Bewegungen mehrdimen
sional erfassender Wegsensor (15) vorgesehen ist, welcher die durch ein in ei
ner einzigen Kraftrichtung (3) wirkendes Biegemoment verursachte Mastauslen
kung zugleich nach Betrag und Auslenkrichtung räumlich mißt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wegsen
sor (15) aus mindestens zwei die Mastauslenkung in zwei zueinander schräg bis
senkrecht stehenden horizontalen Richtungen erfassenden Einzelsensoren (9
bis 12) besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzel
sensoren (9 bis 12) um den Mast (2) herum verteilt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Weg
sensor (15) zu dem betrags- und richtungsabhängigen Beeinflussen der Ein
zelsensoren (9 bis 12) ein einziger mit dem Mast (2) gekoppelter Hebel (8) ge
hört.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (8)
auf einem Kugelgelenk (7) im Hinblick darauf schwenkbar gelagert ist, daß er bei
seiner von der Mastauslenkung verursachten Bewegung - ausgehend von einer
Ausgangsstellung - seine räumliche Position in Bezug auf die Einzelsensoren (9
bis 12) verändert.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger
Wegsensor (21) vorgesehen ist, der auf einer vorgegebenen Kurve (22) bewegt
wird, an verschiedenen Positionen (A bis D) der Kurve die Mastausrichtung mißt
und das jeweilige Meßergebnis an eine Multiplexzentrale (24) liefert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10062794A1 true DE10062794A1 (de) | 2002-06-20 |
DE10062794B4 DE10062794B4 (de) | 2013-02-07 |
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ID=7667446
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Country | Link |
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DE (1) | DE10062794B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1733203A1 (de) * | 2004-03-16 | 2006-12-20 | Deuar, Anna Teresa | Verfahren und vorrichtung zum testen von masten |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DK0638794T3 (da) * | 1993-08-14 | 1999-02-22 | Mathias Roch | Fremgangsmåde og indretning til afprøvning af stabilitets- og bøjningsstyrke af master |
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2000
- 2000-12-15 DE DE2000162794 patent/DE10062794B4/de not_active Expired - Lifetime
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EP1733203A1 (de) * | 2004-03-16 | 2006-12-20 | Deuar, Anna Teresa | Verfahren und vorrichtung zum testen von masten |
EP1733203A4 (de) * | 2004-03-16 | 2012-08-15 | Deuar Anna Teresa | Verfahren und vorrichtung zum testen von masten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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