DE10062614A1 - Anordnung mit abstimmbarer Kapazität und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Anordnung mit abstimmbarer Kapazität und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- H01P7/082—Microstripline resonators
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit abstimmbarer Kapazität mit einem elektrischen Leiter (10) und einem eine veränderbare Dielektrizitätskonstante epsilon aufweisenden ferroelektrischen Material (12), wobei die Kapazität durch Veränderung der Dielektrizitätskonstante epsilon abstimmbar ist, wobei der elektrische Leiter eine elektrisch leitende Schicht (10) ist, die von einem Substrat (14) getragen wird, die elektrisch leitende Schicht (10) eine Unterbrechung (16) aufweist und in der Unterbrechung (16) ferroelektrisches Material (12) angeordnet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Anordnung mit abstimmbarer Kapazität.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit abstimmbarer
Kapazität mit einem elektrischen Leiter und einem eine
veränderbare Dielektrizitätskonstante ε aufweisenden
ferroelektrischen Material, wobei die Kapazität durch
Veränderung der Dielektrizitätskonstante ε abstimmbar
ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum
Herstellen einer Anordnung mit abstimmbarer Kapazität
mit einem elektrischen Leiter und einem eine veränderba
re Dielektrizitätskonstante ε aufweisenden ferroelektri
schen Material, wobei die Kapazität durch Veränderung
der Dielektrizitätskonstante ε abstimmbar ist.
Die Entwicklung von miniaturisierten Hochfrequenzbauele
menten (HF-Bauelementen) ist für unterschiedlichste An
wendungen von hohem Interesse. Beispielsweise können
derartige Bauelemente in idealer Weise im Bereich der
drahtlosen Kommunikationstechnik, der Radartechnik und
vergleichbaren Anwendungen eingesetzt werden. Als HF-
Bauelemente kommen beispielsweise durchstimmbare Filter
und Resonatoren, Phasenschieber und superdirektive An
tennen in Frage.
Beispielsweise basieren Basisstationen für eine drahtlo
se Kommunikation derzeit auf dem Prinzip der Fre
quenzaufteilung in mehrere Frequenzbereiche (Kanäle) im
Multiplexbetrieb. Es ist möglich, anstelle des Multi
plexbetriebs durchstimmbare Filter zu verwenden, welche
als miniaturisiertes HF-Bauelement ausgelegt sind. Auf
diese Weise kann eine flexiblere Aufteilung der unter
schiedlichen Frequenzbereiche gewährleistet werden, und
es können Störsignale, beispielsweise Intermodulations
produkte, ausgeblendet werden. Ebenso können Veränderun
gen der Frequenzbereiche ohne Austausch von Filtern er
folgen.
Zur Herstellung von abstimmbaren Filtern, welche bei
spielsweise in Basisstationen für die drahtlose Kommuni
kation verwendet werden können, existieren unterschied
liche Konzepte. Für die Miniaturisierung derartiger Bau
elemente bietet sich die Dünnschichttechnologie an. Ein
bekanntes Verfahren, mit dem eine Frequenzabstimmung von
Resonatoren erreicht werden kann, beruht auf der Verwen
dung von Ferroelektrika, deren dielektrische Eigenschaf
ten vom angelegten elektrischen Feld abhängen. Verwendet
man ein Ferroelektrikum daher als Dielektrikum in einem
Kondensator, so lässt sich ein solcher Kondensator durch
das Anlegen unterschiedlicher elektrischen Feldstärken
abstimmen, wodurch eine Frequenzanpassung erreicht wer
den kann.
Problematisch bei Anordnungen des Standes der Technik
ist jedoch, dass bei einem Betrieb mit hohen Frequenzen
sehr hohe Kapazitäten erreicht werden müssen. Folglich
müssen größere Bereiche einer Anordnung mit kapazitiven
Strukturen versehen werden. Um dies zu erreichen kennt
man beispielsweise eine Mäanderlösung.
Weiterhin ist nachteilig, dass alle geeigneten Ferro
elektrika mit hohen HF-Verlusten behaftet sind.
Ebenfalls ist zu beachten, dass die Herstellung von
mehrschichtigen Anordnungen, welche aus einem Ferroelektrikum
und einem verlustarmen keramischen Hochtempera
tur-Supraleiter bestehen, bislang üblicherweise zur
Schädigung entweder des Supraleiters oder des Ferroelek
trikums führen.
Es ist weiterhin zu beachten, dass das Anlegen einer
Gleichspannung zum Verändern der Feldstärke und entspre
chenden Verändern der Dielektrizitätskonstante des Fer
roelektrikums eine spezielle Auslegung der Bauelemente
verlangt, da beide Kontakte galvanisch getrennt sein
müssen. Dies führt zu ernsthaften Designbeschränkungen.
Des weiteren ist für eine ausreichende Frequenzabstim
mung eine ausreichende Variation der dielektrischen Kon
stante nötig. Bei den bestehenden Designs der Kapazität
sind hierzu meist sehr hohe Spannungen notwendig, die
eine Anwendung unmöglich machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile zu beseitigen und insbesondere eine Anordnung
mit abstimmbarer Kapazität und mit einem Schichtaufbau
zur Verfügung zu stellen,
- a) bei der sich die Schichten gegenseitig nicht schä digen, wobei HF-Verluste im Ferroelektrikum ver mindert werden,
- b) mit der sich kleine Spaltbreiten zum Erreichen ho her Kapazitäten realisieren lassen, und
- c) bei der kleine Spaltbreiten in Kombination mit ho hen Füllfaktoren, die den elektrischen Feldanteil in Dielektroden beschreiben, zu realistischen Spannungen zur Kapazitätsabstimmung der Bauelemen te führen.
Des weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung einer
solchen Anordnung angegeben werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche 1 und 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
werden in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung baut auf der gattungsgemäßen Anordnung da
durch auf, dass der elektrische Leiter eine elektrisch
leitende Schicht ist, die von einem Substrat getragen
wird, dass die elektrisch leitende Schicht eine Unter
brechung - auch Spalt genannt - aufweist und dass ledig
lich im Spalt der Kapazität ferroelektrisches Material
angeordnet ist. Durch eine derartige Anordnung wird
- a) die Materialmenge von ferroelektrischem Material verringert, wodurch HF-Verluste begrenzt werden,
- b) der Füllfaktor des elektrischen Feldes im Dielek trikum gegenüber üblichen Ausführungen erhöht, und
- c) die Gefahr von Überschlägen zwischen den Elektro den minimiert.
Ebenfalls ist vorteilhaft, dass durch die Anordnung von
ferroelektrischem Material in der Unterbrechung der
elektrischen Schicht, eine gegenseitige Degradation der
Materialien verhindert wird.
Vorzugsweise ist die elektrisch leitende Schicht direkt
auf dem Substrat angeordnet. Die elektrisch leitende
Schicht wird daher insbesondere nicht auf einem Ferro
elektrikum angeordnet, so dass keine Verschlechiterung
der Schichten beim Herstellungsprozess bewirkt wird.
Es kann auch vorteilhaft sein, dass zwischen der elek
trisch leitenden Schicht und dem Substrat eine Puffer
schicht angeordnet ist. Eine solche Pufferschicht kann
Vorteile im Hinblick auf spezielle Abscheidungsprozesse
als auch im Hinblick auf die Strukturierung der Schich
ten mit sich bringen. Grundsätzlich bleibt dabei jedoch
der Vorteil der Erfindung erhalten, dass nämlich eine
gegenseitige Degradation der Schichten während des Her
stellungsprozesses vermieden wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das ferroelek
trische Material SrTiO3. Dabei handelt es sich um ein
Ferroelektrikum, welches sich erfindungsgemäß anordnen
lässt.
Aus demselben Grund kann es vorteilhaft sein, dass das
ferroelektrische Material BaxSr1-xTiO3 ist. Generell sind
nahezu alle Ferroelektrika zu verwenden, wobei sich op
timale Konditionen durch hohe Abstimmbarkeit und niedri
ge Verluste auszeichnen.
Von besonderem Vorteil ist es, dass das ferroelektrische
Material eine größere Schichtdicke als die Elektrode
aufweist und somit typischerweise im Bereich von etwa
0,3-5 µm liegt. Mit derartigen Schichtdicken lassen
sich Dielektrizitätskonstanten realisieren, welche in
einem geeigneten Bereich zur Abstimmung des Kondensators
liegen. Des weiteren ist es dann möglich, die Elektroden
im Lift-off-Verfahren zu deponieren.
Ebenfalls ist vorteilhaft, dass das ferroelektrische Ma
terial eine möglichst kleine aber ausreichende laterale
Ausdehnung im Bereich von etwa 0,5-10 µm aufweist. Mit
derartigen lateralen Ausdehnungen, welche mit der Unter
brechung (dem Spalt) in der elektrisch leitenden Schicht
korrespondieren, sind Kapazitäts- und Frequenzabgleiche
möglich, welche für viele Anwendungen von Vorteil sind.
Vorzugsweise hat das ferroelektrische Material eine grö
ßere Schichtdicke als die elektrisch leitende Schicht.
Somit ist das elektrisch leitende Material zuverlässig
in zwei elektrisch voneinander isolierte Bereiche unter
teilt, so dass eine Kapazität zustande kommt.
Bevorzugt ist die elektrisch leitende Schicht ein
Hochtemperatur-Supraleiter. Hochtemperatur-Supraleiter
werden immer häufiger aufgrund sehr niedriger HF-
Verluste im Rahmen von Dünnschichtanordnungen verwendet.
Die Erfindung ist in diesem Zusammenhang von besonderem
Vorteil, da die geringen Verluste des Hochtemperatur-
Supraleiters nun nicht von Verlusten einer großen Menge
an ferroelektrischem Material wieder zunichte gemacht
werden.
Es kann allerdings auch vorteilhaft sein, dass die elek
trisch leitende Schicht ein konventioneller elektrischer
Leiter ist. Je nach Anwendung kann die Anordnung auch
auf diese Weise ihre vorteilhaften Eigenschaften entfal
ten.
Es ist bevorzugt, dass die Dielektrizitätskonstante ε
durch Veränderung einer elektrischen Feldstärke verän
derbar ist. Somit lässt sich die Abstimmung durch eine
physikalische Größe erreichen, welche in einfacher Weise
gehandhabt werden kann.
Es ist vorteilhaft, dass an der elektrisch leitenden
Schicht Elektroden angeordnet sind. Über Elektroden
lässt sich eine Spannung zuführen, so dass die elektrische
Feldstärke und somit die Dielektrizitätskonstante ε
veränderbar sind.
Es kann vorteilhaft sein, wenn auf dem ferroelektrischen
Material elektrisch leitendes Material angeordnet ist.
Das elektrisch leitende Material kann somit in einem
einstufigen Prozess auf das Substrat und das struktu
rierte Ferroelektrikum aufgebracht werden.
In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls vorteilhaft,
wenn an dem auf dem ferroelektrischen Material angeord
neten elektrisch leitenden Material eine weitere Elek
trode angeordnet ist. Somit lässt sich in vorteilhafter
Weise ein elektrisches Feld erzeugen, welches in dem
Ferroelektrikum konzentriert ist und zur Abstimmung der
Kapazität eingesetzt werden kann.
Die Erfindung baut auf Verfahren des Standes der Technik
dadurch auf, dass eine ferroelektrische Schicht auf eine
Substratstruktur aufgebracht wird, dass ein Bereich aus
der ferroelektrischen Schicht herausstrukturiert wird
und dass auf die Substratstruktur eine elektrisch lei
tende Schicht mit einer Unterbrechung aufgebracht wird.
Im Zusammenhang mit dem Verfahren ist als besonders vor
teilhaft hervorzuheben, dass keine Degradation der fer
roelektrischen Schicht und der elektrisch leitenden
Schicht stattfindet, da beide Schichten auf lateral ge
trennten Bereichen einer Substratstruktur aufgebracht
werden.
Das Verfahren ist besonders dann vorteilhaft, wenn als
Substratstruktur ein einheitliches Substrat verwendet
wird. Dies ist eine besonders einfache Lösung, welche zu
einer gleichermaßen einfachen Anordnung führt.
Es kann aber auch im Sinne des Herstellungsverfahrens
als auch im Sinne der Funktionstüchtigkeit der Anordnung
sein, dass als Substratstruktur ein Substrat mit einer
auf dem Substrat angeordneten Pufferschicht verwendet
wird.
Bevorzugt wird bei dem Verfahren als ferroelektrisches
Material SrTiO3 verwendet. Dieses Material ist sowohl im
Hinblick auf das Aufbringen als auch auf das Struktu
rieren geeignet.
Gleichermaßen kann als ferroelektrisches Material
BaxSr1-xTiO3 oder andere Ferroelektrika verwendet werden.
Besonders bevorzugt ist es, dass das ferroelektrische
Material in einer Schichtdicke im Bereich von etwa 0,3-5 µm
aufgebracht wird. Eine solche Schichtdicke ist im
Hinblick auf die endgültige Dicke der Elektroden nütz
lich. Ferner bietet sie gute Voraussetzungen für eine
Weiterverarbeitung z. B. im Lift-off-Verfahren.
Aus ähnlichen Gründen ist es von Vorteil, dass aus dem
ferroelektrischen Material ein Bereich herausstruktu
riert wird, der eine laterale Ausdehnung im Bereich von
etwa 0,5-10 µm aufweist. So ist eine hohe Kapazität
bei gleichzeitiger Isolation zwischen den Elektroden ge
währleistet.
Das Verfahren ist ebenfalls dadurch vorteilhaft, dass
die elektrisch leitende Schicht in einer geringeren
Schichtdicke aufgebracht wird als die ferroelektrische
Schicht. Somit wird "automatisch" beim Aufbringen der
elektrisch leitenden Schicht durch die ferroelektrische
Schicht eine Unterbrechung und somit eine Kondensator
wirkung zur Verfügung gestellt.
Das Verfahren ist besonders dadurch vorteilhaft, dass
auf dem ferroelektrischen Material elektrisch leitendes
Material angeordnet wird und dass an dem auf dem ferro
elektrischen Material angeordneten elektrisch leitenden
Material eine dritte Elektrode angeordnet wird. Somit
können in einem Verfahrensschritt drei Elektroden be
reitgestellt werden, welche zum Anlegen einer Spannung
verwendet werden können.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, dass auf dem ferro
elektrischen Material angeordnetes elektrisch leitendes
Material entfernt wird. Somit lässt sich eine Anordnung
herstellen, welche nur auf der Substratstruktur elek
trisch leitendes Material aufweist.
Es ist vorteilhaft, dass das Herausstrukturieren durch
Lithographie und Trockenätzen erfolgt. Dies sind bewähr
te Verfahren, mit welchen sich auch eine ferroelektri
sche Schicht strukturieren lässt, wobei sich insbesonde
re beim Ionenstrahlätzen (IBE) besonders genaue Struktu
ren mit klar definierten Kanten fertigen lassen.
In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, dass die
Unterbrechung der elektrisch leitenden Schicht entweder
durch Ätzen oder durch Lift-off-Verfahren erzeugt wird.
Weitere Verbesserungen der erfindungsgemäßen Anordnung
lassen sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch erreichen, dass eine Grenzschicht zwischen dem
ferroelektrischen Material und dem elektrisch leitenden
Material nachbehandelt wird. Eine solche Nachbehandlung
kann beispielsweise mit Sauerstoff erfolgen, insbesonde
re da die Grenzfläche normal zum Substrat ausgerichtet
ist.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrun
de, dass aufgrund der angegebenen Struktur HF-Verluste
stark vermindert werden können. Dies liegt insbesondere
daran, dass nur im Spalt der Kapazität das mit starken
Verlusten behaftete Ferroelektrikum angeordnet ist.
Ebenfalls wird die Möglichkeit einer Degradation der
Schichten unwahrscheinlicher, da sowohl das Ferroelek
trikum als auch die Elektroden der Kapazität direkt auf
das Substrat beziehungsweise auf das mit der Puffer
schicht versehene Substrat abgeschieden werden. Dies ist
insbesondere im Hinblick auf eine Kombination eines Fer
roelektrikums mit einem Hochtemperatur-Supraleiter zu
beachten. Insgesamt erreicht man eine verbesserte Ab
stimmbarkeit, geringere Verluste und eine höhere Durch
schlagsicherheit.
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen bei
spielhaft erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch ein Schaltbild eines Empfangssy
stems für den Mobilfunkbereich;
Fig. 2 schematisch ein Schaltbild eines weiteren
Empfangssystems für den Mobilfunkbereich;
Fig. 3a eine erste Ausführungsform eines Hochfre
quenz-Bandstoppresonators;
Fig. 3b eine zweite Ausführungsform eines Hochfre
quenz-Bandstoppresonators;
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 5a eine erste Schichtstruktur zur Realisierung
einer Kapazität mit einem Ferroelektrikum;
Fig. 5b eine zweite Schichtstruktur zur Realisierung
einer Kapazität mit einem Ferroelektrikum;
Fig. 6a eine Schichtanordnung nach einem ersten Ver
fahrensschritt;
Fig. 6b eine Schichtanordnung nach einem zweiten
Verfahrensschritt;
Fig. 6c eine Schichtanordnung nach einem dritten
Verfahrensschritt;
Fig. 7 ein Diagramm zur Erläuterung der Vorteile
der Erfindung.
In Fig. 1 ist schematisch eine Anordnung dargestellt,
in welcher Hochfrequenzbauelemente (HF-Bauelemente) zum
Einsatz kommen. Es handelt sich um ein Empfangssystem,
welches beispielsweise im Mobilfunkbereich verwendet
werden kann. Die Anordnung besteht aus einer Antenne
120, welche mit dem Eingang eines Bandpassfilters 122
verbunden ist. Das Ausgangssignal dieses Bandpassfilters
wird an einen Verstärker 124 weitergegeben, welcher vor
zugsweise als LNA ("low noise amplifier") ausgelegt ist.
Das Ausgangssignal dieses Verstärkers 124 wird einem
Multiplexer 126 eingegeben, wobei ausgangsseitig von dem
Multiplexer 126 mehrere Kanäle zur Verfügung gestellt
werden. Jeder dieser Kanäle weist einen Mischer 128, ei
nen auf den Mischer folgenden weiteren Bandpassfilter
130, einen auf den Bandpassfilter 130 folgenden weiteren
Verstärker 132, welcher wiederum vorzugsweise als LNA
ausgelegt ist, und einen Analog-Digital-Konverter (ADC)
auf, welcher die von den Verstärkern 132 ausgegebenen
analogen Signale konvertiert.
Die Anordnung nach Fig. 1 arbeitet nach dem Prinzip der
Frequenzaufteilung in viele Frequenzbereiche (Kanäle) im
Multiplexbetrieb.
In Fig. 2 ist ein alternatives Konzept dargestellt.
Wiederum ist als erstes Glied in der Empfangskette eine
Antenne 120 vorgesehen. Das Ausgangssignal dieser Anten
ne wird auf einen frequenzabstimmbaren Bandpassfilter
136 gegeben. Das frequenzabgestimmte Signal wird nun auf
einen Verstärker 124, vorzugsweise einen LNA geführt und
von dort aus an einen Mischer 128 weitergeleitet. Auf
diesen Mischer folgen, ähnlich wie in jedem Kanal der
Anordnung gemäß Fig. 1, ein Bandpassfilter 130, ein
Verstärker 132 und ein Analog-Digital-Konverter 134.
Aufgrund der Abstimmbarkeit des Filters 136 ist der be
züglich des Hardware-Aufwandes nachteilige Multiplexer
126 gemäß Fig. 1 entbehrlich; durch den abstimmbaren
Bandpassfilter 136 kann ein variabler Frequenzbereich
abgedeckt werden. Weiterhin hat die Anordnung gemäß
Fig. 2 den Vorteil, dass Störsignale herausgefiltert wer
den können.
Zur Realisierung abstimmbarer Filter, die beispielsweise
bei einer Anordnung gemäß Fig. 2 als Bauelement 136
verwendet werden können, existieren unterschiedliche
Konzepte. Will man derartige Bauelemente miniaturisiert
herstellen, so bietet sich die Dünnschichttechnologie
an, wobei eine Veränderung von dielektrischen Eigen
schaften von Ferroelektrika zur Beeinflussung einer Kapazität
verwendet werden, was wiederum Einfluss auf den
eingestellten Frequenzbereich hat.
Fig. 3a und Fig. 3b zeigen zwei prinzipielle Skizzen
von Hochfrequenz-Bandstoppresonatoren. In Fig. 3a ist
ein Bandstoppresonator mit einfacher Kapazität darge
stellt. Eine Mikrostreifenleitung 138 transportiert ein
HF-Signal in die beispielhaft durch den Pfeil 140 ge
kennzeichnete Richtung. Im Bereich der Mikrostreifenlei
tung 138 ist ein LC-Resonator 142 angeordnet, welcher
eine Kapazität C und eine Induktivität L zur Verfügung
stellt. Die Frequenz, auf welche die Anordnung gemäß
Fig. 3a abgestimmt ist, hängt von der Induktivität und
der Kapazität der Resonatoren über die Beziehung
f = (2π√LC)-1
ab.
In Fig. 3b ist eine ähnliche Anordnung wie in Fig. 3a
dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen auf vergleich
bare Komponenten deuten. Allerdings ist hier ein Band
stoppresonator mit doppelter Kapazität und zusätzlichen
Zuleitungen 144 für das Anlegen einer elektrischen
Gleichspannung vorgesehen. Durch das Anlegen von Gleich
spannungen kann beispielsweise die Dielektrizitätskon
stante ε eines Ferroelektrikums beeinflusst werden, das
in den Spalt der Kapazität eingebracht wird und so einen
Einfluss auf die Kapazität und somit die Frequenz des
Bandstoppresonators hat. Grundsätzlich ist man bestrebt,
eine Abstimmung auf hohe Frequenzen vorzunehmen, wobei
beim Mobilfunk die Frequenzen im GHz-Bereich liegen, so
dass es erforderlich ist, hohe Kapazitäten einzustellen.
Hingegen ist es im Allgemeinen nicht erwünscht, die In
duktivitäten zur Erhöhung der Frequenzen zu vergrößern,
da große Induktivitäten große Flächen und Verluste zur
Folge haben.
In Fig. 4 ist die Abhängigkeit der Dielektrizitätskon
stante ε von SrTiO3 vom angelegten elektrischen Feld und
von der Temperatur dargestellt.
Die obere gestrichelte Linie zeigt den Verlauf der Di
elektrizitätskonstante in Abhängigkeit der Temperatur
ohne angelegtes elektrisches Feld. Die gepunktete Linie
zeigt den Verlauf der Dielektrizitätskonstante in Abhän
gigkeit der Temperatur mit einem elektrischen Feld von
10 kV/cm. Die Strich-Punkt-Linie zeigt den Verlauf der
Dielektrizitätskonstante für ein elektrisches Feld von
30 kV/cm. Die untere Strich-Punkt-Punkt-Kurve zeigt das
Verhalten der Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit
der Temperatur bei einem elektrischen Feld von 100 kV/cm.
Bringt man eine derartige von einer angelegten
Spannung abhängige Dielektrizitätskonstante in den Spalt
der Kapazität, so lässt sich die Frequenz, auf welche
der Filter abgestimmt ist, durch Veränderung des elek
trischen Feldes beeinflussen.
In Fig. 5a und Fig. 5b sind zwei Möglichkeiten zur
Realisierung einer Kapazität mit einem Ferroelektrikum
dargestellt.
In Fig. 5a ist auf einem Substrat 114 ein Ferroelektri
kum 112 angeordnet. Auf das Ferroelektrikum 112 ist eine
elektrisch leitende Schicht 110 aufgebracht, welche eine
Unterbrechung 116 aufweist. Durch diese Unterbrechung
116 wird eine Kapazität zur Verfügung gestellt, welche
sich durch Änderung der Dielektrizitätskonstante des
Ferroelektrikums 112 verändern lässt.
In Fig. 5b ist eine andere Anordnung dargestellt. Auf
dem Substrat 114 befindet sich eine elektrisch leitende
Schicht 110 mit einer Unterbrechung. Auf die Gesamt
anordnung aus Substrat 114 und elektrisch leitender
Schicht 110 wird nun ein Ferroelektrikum aufgebracht.
Wiederum lässt sich die Kapazität, welche durch die Ele
mente der elektrisch leitenden Schicht 110 realisiert
wird, durch Verändern der Dielektrizitätskonstante des
Ferroelektrikums 112 beeinflussen.
In Fig. 6 sind Verfahrensschritte zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt.
In Fig. 6a ist das Ergebnis eines ersten Verfahrens
schrittes gezeigt, bei dem auf ein Substrat 14 ein fer
roelektrisches Material 12 als Schicht aufgebracht wird.
Dieses ferroelektrische Material kann beispielsweise
SrTiO3 oder BaxSr1-xTiO3 in einer Schichtdicke von 0,3-5 µm
sein.
Fig. 6b zeigt das Ergebnis einer Weiterverarbeitung,
wobei aus der ferroelektrischen Schicht 12 durch Litho
graphie und Trockenätzen (Ionenstrahlätzen (IBE)) ein
kleiner Bereich mit einer lateralen Abmessung von 0,5-10 µm
herausstrukturiert wird. Dabei ist besonders dar
auf zu achten, dass eine steile Flanke in der Verblei
benden Struktur 12 realisiert wird, was beispielsweise
durch Ionenstrahlätzen unter 45° entlang den Kanten er
reicht werden kann.
Fig. 6c zeigt das Ergebnis eines weiteren Verarbei
tungsschrittes, in welchem auf die Struktur gemäß Fig.
6b ein Leiter 10, 18 aufgebracht wurde. Dieser Leiter
10, 18 kann beim Aufbringen direkt an den Kanten abrei
ßen, so dass auf diese Weise eine Kapazität zur Verfügung
gestellt werden kann. Sollte ein direktes Abreißen
nicht erfolgen, so kann die elektrische Isolierung durch
zusätzliches Ätzen unter extrem flachem Winkel am Ferro
elektrikum 12 erfolgen. Bei der in Fig. 6c dargestell
ten Anordnung können durch die elektrisch leitenden Be
reiche 10 und 18 zwei Elektroden zum Zuführen einer
Gleichspannung und somit zum Bereitstellen und Verändern
einer im Bereich des ferroelektrischen Materials 12 wir
kenden Feldstärke vorgesehen sein.
Durch den geschilderten Herstellungsprozess wird eine
Struktur zur Verfügung gestellt, welche einen elektri
schen Leiter 10 mit einer Unterbrechung aufweist. Durch
diese Unterbrechung 16 wird eine Kapazität zur Verfügung
gestellt. In der Unterbrechung 16 befindet sich ferro
elektrisches Material 12, welches die Kapazität beein
flusst. Die leitende Schicht kann dabei aus normal lei
tendem Material oder um Hochtemperatur-Supraleiter-
Material bestehen.
In Fig. 7 ist die Abstimmbarkeit n = C(0)/C(Udc) in Ab
hängigkeit der angelegten Gleichspannung Udc dargestellt.
Die flacher verlaufenden Kurven zeigen die Abstimmbar
keit eines herkömmlichen planaren Dünnschichtbauelemen
tes aus SrTiO3 und Cu, wobei hier die Unterbrechung in
der elektrisch leitenden Schicht 6 µm beträgt. Die bei
den oberen Kurven zeigen die Abstimmbarkeit einer erfin
dungsgemäßen Anordnung, wobei Werte für eine Unterbre
chung mit 2 µm und für eine Unterbrechung mit 6 µm dar
gestellt sind. Man erkennt, dass mit erfindungsgemäßen
Strukturen eine Abstimmbarkeit über größere Bereiche und
mit kleineren Spannungen realisiert werden kann. Die in
Fig. 7 dargestellten Messpunkte sind bei einer Tempera
tur T = 70 K aufgenommen worden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfin
dung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombi
nation für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich
sein.
Claims (27)
1. Anordnung mit abstimmbarer Kapazität mit
einem elektrischen Leiter (10) und
einem eine veränderbare Dielektrizitätskonstante ε aufweisenden ferroelektrischen Material (12),
wobei die Kapazität durch Veränderung der Di elektrizitätskonstante 6 abstimmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Leiter eine elektrisch lei tende Schicht (10) ist, die von einem Substrat (14) getragen wird,
dass die elektrisch leitende Schicht (10) Eine Un terbrechung (16) aufweist und
dass in der Unterbrechung (16) ferroelektrisches Material (12) angeordnet ist.
einem elektrischen Leiter (10) und
einem eine veränderbare Dielektrizitätskonstante ε aufweisenden ferroelektrischen Material (12),
wobei die Kapazität durch Veränderung der Di elektrizitätskonstante 6 abstimmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Leiter eine elektrisch lei tende Schicht (10) ist, die von einem Substrat (14) getragen wird,
dass die elektrisch leitende Schicht (10) Eine Un terbrechung (16) aufweist und
dass in der Unterbrechung (16) ferroelektrisches Material (12) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrisch leitende Schicht (10) direkt auf
dem Substrat (14) angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der elektrischen Schicht und dem
Substrat eine Pufferschicht angeordnet ist.
4. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ferroelektrische Material (12) SrTiO3 ist.
5. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ferroelektrische Material (12) BaxSr1-xTiO3
ist.
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ferroelektrische Material (12) eine Schicht
dicke im Bereich von etwa 0,3-5 µm aufweist.
7. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ferroelektrische Material (12) eine laterale
Ausdehnung im Bereich von etwa 0,5-10 µm aufweist.
8. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ferroelektrische Material (12) eine größere
Schichtdicke als die elektrisch leitende Schicht (10)
hat.
9. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrisch leitende Schicht (10) ein
Hochtemperatur-Supraleiter ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrisch leitende Schicht (10) ein konven
tioneller elektrischer Leiter ist.
11. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dielektrizitätskonstante ε durch Veränderung
einer elektrischen Feldstärke veränderbar ist.
12. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der elektrisch leitenden Schicht (10) Elek
troden angeordnet sind.
13. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem ferroelektrischen Material (12) elek
trisch leitendes Material (18) angeordnet ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem auf dem ferroelektrischen Material (12)
angeordneten elektrisch leitenden Material (18) eine
Elektrode angeordnet ist.
15. Verfahren zum Herstellen einer Anordnung mit abstimm
barer Kapazität mit einem elektrischen Leiter (10)
und einem eine veränderbare Dielektrizitätskonstante
ε aufweisenden ferroelektrischen Material (12), wobei
die Kapazität durch Veränderung der Dielektrizitäts
konstante ε abstimmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine ferroelektrische Schicht (12) auf eine Substratstruktur (14) aufgebracht wird,
dass ein Bereich aus der ferroelektrischen Schicht (12) herausstrukturiert wird und
dass auf die Substratstruktur (14) eine elektrisch leitende Schicht (10) mit einer Unterbrechung auf gebracht wird.
dass eine ferroelektrische Schicht (12) auf eine Substratstruktur (14) aufgebracht wird,
dass ein Bereich aus der ferroelektrischen Schicht (12) herausstrukturiert wird und
dass auf die Substratstruktur (14) eine elektrisch leitende Schicht (10) mit einer Unterbrechung auf gebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Substratstruktur ein einheitliches Substrat
(14) verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Substratstruktur ein Substrat mit einer auf
dem Substrat angeordneten Pufferschicht verwendet
wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass als ferroelektrisches Material (12) SrTiO3 ver
wendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass als ferroelektrisches Material (12) BaxSr1-xTiO3
verwendet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ferroelektrische Material (12) in einer
Schichtdicke im Bereich von etwa 0,3-5 µm aufge
bracht wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus dem ferroelektrischen Material (12) ein Be
reich herausstrukturiert wird, der eine laterale Aus
dehnung im Bereich von etwa 0,5-10 µm aufweist.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrisch leitende Schicht (10) in einer
geringeren Schichtdicke aufgebracht wird als die
ferroelektrische Schicht (12).
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem ferroelektrischen Material (12) elek
trisch leitendes Material (18) angeordnet wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem ferroelektrischen Material (12) angeord
netes elektrisch leitendes Material (18) entfernt
wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Herausstrukturieren durch Lithographie und
Trockenätzen erfolgt.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterbrechung (16) der elektrisch leitenden
Schicht (10) durch Ätzen erzeugt wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Grenzschicht zwischen dem ferroelektrischen
Material (12) und dem elektrisch leitenden Material
(10) nachbehandelt wird.
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- 2001-12-07 WO PCT/EP2001/014370 patent/WO2002049145A1/de not_active Application Discontinuation
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