DE10062028C2 - Thermoelektrischer Signalgeber - Google Patents
Thermoelektrischer SignalgeberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen thermoelektrischen Signalgeber
und die Verwendung des thermoelektrischen Signalgebers.
Aus US 4,256,991 ist ein elektronischer Zünder für Gasentla
dungslampen bekannt, bei dem, angeregt durch einen PTC-
Widerstand, eine vorgespannte Bimetallscheibe, bei einer vor
bestimmten Temperatur schlagartig ihre Form ändert. Mittels
einer Kopplungseinrichtung bewirkt diese schlagartige Formän
derung einen Druck auf einen Kristall mit piezoelektrischen
Eigenschaften, so daß eine dadurch induzierte Spannung zur
Zündung einer Gasentladungslampe verwendbar ist.
Aus US 3,913,046 sind stromdurchflossene Bimetallelemente be
kannt, die sich in Abhängigkeit von der elektrischen Strom
stärke erwärmen und verformen. Die aus der Verformung resul
tierende Kraft wirkt auf einen Piezokristall, wobei über die
dabei induzierte elektrische Spannung ein Relaiskontakt betä
tigt wird.
Aus US 5,844,516 sind eine Methode und eine Vorrichtung zur
drahtlosen Fernbedienung bekannt, bei denen eine mechanische
Handbetätigung in elektrische Energie umgesetzt wird. Die
elektrische Energie wird dazu genutzt, zwei unterschiedliche
Signale, in denen eine Stärke und eine Richtung der Betäti
gung enthalten ist, auszusenden. Die mechanische Handbetäti
gung kann mittels einer Drehbewegung geschehen, bei der Mas
sepunkte auf einem drehbaren Rad angebracht sind. Bei einer
Drehung des Rads werden zwei piezoelektrische Stücke von den
Massepunkten so getroffen, daß sie aufgrund ihrer Verformung
eine elektrische Spannung generieren, die einem Schwingkreis
mit angeschlossenen Antenne antreibt.
Aus WO 98/36395 sind eine Anordnung und ein Verfahren zur Er
zeugung kodierter Hochfrequenzsignale bekannt, bei denen aus
der Umgebung verfügbare nicht-elektrische Primärenergie mit
tels eines Wandlers in niederfrequente elektrische Energie
umgesetzt wird. An den Wandler ist ein Element mit nichtli
nearer Kennlinie zur Umwandlung der niederfrequenten in hoch
frequente elektrische Energie angekoppelt. Am Element mit
nichtlinearer Kennlinie wiederum ist eine Kodierungseinrich
tung zur Erzeugung eines kodierten Signals aus der hochfre
quenten elektrischen Energie angeschlossen. Als Wandler kann
ein piezoelektrisches Element oder ein pyroelektrisches Ele
ment eingesetzt werden. Als Element mit nichtlinearer Kennli
nie kann eine Funkenstrecke vorgesehen sein. Bei einer Nut
zung eines pyroelektrischen Elements wird eine Verwendung mit
einem Heizkörper mit elektrostatischer Regelung beschrieben.
Für eine mechanische Handbetätigung ist ein sich unter Fin
gerdruck verformendes Piezoelement aufgeführt.
Zur Ausnutzung thermischer Primärenergie, beispielsweise zur
Verwendung mit einem Heizkörper oder Thermostaten, kann es
bei langsamen Temperaturänderungen vorkommen, daß bei einer
typischen Verwendung eines pyroelektrischen Elements mit ei
ner Funkenstrecke ("Knacksensor") die Isolationswiderstände
nicht ausreichen, um eine für die Erzeugung des Funkens aus
reichende Spannung zu liefern, weil elektrische Ladung durch
Leckströme über die Zeit abfließt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen thermoelek
trischen Signalgeber vorzusehen, der auch bei langsamen Tem
peraturänderungen ein zuverlässiges Signal zu Verfügung
stellt.
Diese Aufgabe wird durch einen thermoelektrischen Signalgeber
mit einem Piezo-Metall-Schichtverbund, der zumindest eine Me
tallschicht und zumindest eine piezoelektrische Schicht auf
weist, die gegenüber der Metallschicht einen deutlich unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist,
so daß bei einer vorbestimmten Temperatur der Piezo-Metall-
Schichtverbund in einen verformten Zustand umschnappt, ge
löst.
Der thermoelektrische Signalgeber weist mindestens einen Pie
zo-Metall-Schichtverbund auf, welcher bei Erreichen einer
Schnapptemperatur T innerhalb kurzer Zeit umschnappt ("Bime
tallschalter"). Durch das schnelle Umschnappen des thermo
elektrischen Signalgebers wird also eine elektrische Energie
an einer Piezoschicht zur Verfügung gestellt. Dieser thermo
elektrische Signalgeber weist gegenüber einem pyroelektri
schen Element den Vorteil auf, daß bei kleinen Temperaturän
derungen keine Energie verloren geht, weil diese reversibel
als elastische Energie im Piezo = Metall-Schichtverbund gespei
chert ist. Es treten keine Leckströme auf. Daher löst der
thermoelektrische Signalgeber bei Erreichen der Schnapptempe
ratur zuverlässig und auch bei nur kleinen Schaltraten aus.
Es ist vorteilhaft, wenn eine Vorspannvorrichtung vorhanden
ist, durch welche die Schnapptemperatur T einstellbar ist.
Durch die Vorspannvorrichtung wird der thermoelektrische Si
gnalgeber unter einer Vorspannung gehalten, welche zum Um
klappen überwunden werden muß; in der Regel kann durch eine
höhere Vorspannung die Schnapptemperatur erhöht werden. Bei
spielsweise kann die Vorspannvorrichtung eine mit einem Ende
eines zweiseitig eingespannten Bimetallelements verbundene
Hubvorrichtung sein, durch deren Höhenverstellung eine Durch
biegung des thermoelektrischen Signalgebers gesteuert wird.
Es ist für einen einfachen Aufbau vorteilhaft, wenn die Pie
zoschicht eine Piezobiegeschicht ist, weil dann die Bewegung
des Piezo-Metall-Schichtverbundes in einfacher Weise in eine
analoge Bewegung der Piezoschicht umgesetzt wird.
Vorteilhaft ist die Verwendung des thermoelektrischen
Signalgebers in einem Thermosensor, der einen thermoelektri
schen Signalgeber oder einen Satz von thermoelektrischen Si
gnalgebern beinhaltet, wobei mindestens ein thermoelektri
scher Signalgeber, vorzugsweise aber jeder thermoelektrischer
Signalgeber, mit einem Sender verbunden ist. Dabei kann jeder
thermoelektrische Signalgeber mit einem eigenen Sender ver
bunden sein, oder mehrere thermoelektrische Signalgeber kön
nen sich einen Sender teilen. Dadurch ist es möglich, ein in
dividuelles Sendesignal für jeden thermoelektrischen Signal
geber auszusenden, vorzugsweise mit einer identifizierbaren
Kennung, im folgenden "Identcode" genannt, versehen, günsti
gerweise durch eine integrierte Kodierungseinrichtung.
Enthalten ist die Verwendung des thermoelektrischen Signalge
bers zur Heizungsregelung, insbesondere in einem Thermosta
ten.
Es ist günstig, wenn die Funksequenz von der Richtung des Um
schnappens abhängt; also eine unterschiedliche Funksequenz in
Abhängigkeit vom Über- oder Unterschreiten der Schnapptempe
ratur T abgestrahlt wird. Dadurch kann beispielsweise ein
Über- oder Unterschreiten einer Temperaturgrenze gemeldet
werden.
Zur Erhöhung der Übertragungssicherheit ist es günstig, wenn
beim Umschnappen des Piezo-Metall-Schichtverbunds mehrere
gleichartige Funksequenzen zeitlich hintereinander abstrahlt
werden.
Zur Identifizierung des thermoelektrischen Signalgebers ist
es günstig, wenn die Funksequenz einen Identcode beinhaltet,
die den thermoelektrischen Signalgeber bzw. gesamten Thermo
sensor mit Sender identifiziert. Dadurch kann z. B. eine Hei
zung einen bestimmten Thermosensor und/oder dessen Schnapp
temperatur T1, T2 erkennen und entsprechend heizen.
In den folgenden Ausführungsbeispielen wird der thermoelek
trische Signalgeber schematisch näher ausgeführt.
Fig. 1 zeigt einen nicht zur Erfindung gehörenden thermo
elektrischen Signalgeber,
Fig. 2 zeigt ein Heizungssystem,
Fig. 3 zeigt einen thermoelektrischen Signalgeber mit
einem Piezo-Metall-Schichtverbund,
Fig. 4 zeigt einen weiteren thermoelektrische Signalgeber.
Fig. 1 zeigt als Seitendarstellung einen nicht zur Erfindung gehörenden thermoelektrischen
Signalgeber 1, bei dem ein Bimetallelement 2 beidseitig ein
gespannt ist. Das Bimetallelement 2 besteht aus einer ersten
metallischen Schicht 2a, die fest und flächig mit einer zwei
ten metallischen Schicht 2b mit unterschiedlichem Längenaus
dehnungskoeffizienten verbunden ist. An einer Seite ist zwi
schen der Einspannung und einer ersten Endfläche des Bimetal
lelements 2 eine Druckfeder 5 in Form einer Ω-Feder vorhan
den; auf dieser Seite ist die Endfläche beweglich. An der an
deren Endfläche befindet sich eine höhenverstellbare Vor
spannvorrichtung 4, mittels der eine Durchbiegung des
Bimetallelements 2 einstellbar ist. Parallel zum Bimetallele
ment 2 ist ein Piezoelement 3 in Form eines Piezobiegeele
ments einseitig eingespannt. Die zwei benachbarten Endflächen
von Bimetallelement 2 und Piezobiegeelement sind durch eine
Koppelstange 13 miteinander verbunden, und bewegen sich somit
gleichartig bezüglich der Bildebene.
In einem typischen Betriebsablauf ist das Bimetallelement 2
bei einer Umgebungstemperatur Tu kleiner als der Schnapptem
peratur T in eine Richtung gebogen. Erreicht die Umgebung
stemperatur Tu die Schnapptemperatur T, so schnappt das Bime
tallelement 2 schlagartig um, ändert also seine Biegerich
tung. Dabei bewegt sich das bewegliche Ende des Bimetallele
ments 2, wodurch das freie Ende des Piezoelements 3 über die
Koppelstange 13 gleichartig bewegt wird. Die Verformung des
Piezoelements 3 führt zu einer Ladungstrennung, die als elek
trisches Signal abgreifbar ist (Elektroden sind nicht darge
stellt). Durch die Vorspannvorrichtung 4 kann der Grad der
Durchbiegung des Bimetallelements 2 und damit die Schnapptem
peratur T eingestellt werden.
Diese Vorrichtung weist den Vorteil auf, daß eine Temperatu
ränderung ΔTu der Umgebung über lange Zeit als elastische
Energie ohne Verluste im Bimetallelement 2 speicherbar ist.
Fig. 2 zeigt ein Heizungssystem mit einem Thermosensor 7 und
einer Heizung 9.
Ein Sender 8 wird bei der Durchbiegung des Piezoelements 3
mit elektrischer Energie versorgt und sendet daraufhin über
eine Sendeantenne 12 eine Funksequenz. Diese Funksequenz kann
einen Identcode enthalten, der den thermoelektrischen Biege
schalter 1 und/oder den Thermosensor 7 eindeutig identifi
ziert. Jedesmal bei Erreichen der Schnapptemperatur T wird
also eine Funksequenz gesendet, die, je nachdem, ob die
Schnapptemperatur T von oben oder von unten erreicht wird,
vorteilhafterweise eine andere Form aufweist. Dadurch ist es
möglich, die Heizung mit mindestens der gleichen Funktionali
tät zu regeln wie mit drahtverbundenen Thermosensoren, die
einen Kontakt herstellen oder lösen.
Zur verbesserten Signalübertragung werden mehrere gleiche
Funksequenzen hintereinander gesendet.
Bei Ausrüstung des Heizungssystems mit mehreren Thermosenso
ren 7 als drahtlosen Raumthermostaten, die jeweils mehrere
thermoelektrische Biegeschalter 1 mit unterschiedlicher
Schnapptemperatur T1, T2, . . . und zugehörigen Sendern 8 um
fassen, kann das Heizungssystem bei geeigneter Zuordnung von
Identcodes die an jedem Thermosensor 7 anliegende Umgebung
stemperatur Tu über einen Funkempfänger 10 mit Empfangsanten
ne 15 erfassen und eine Heizvorrichtung 14 entsprechend steu
ern. Dazu ist die Heizung mit einer Auswerteelektronik 11
ausgerüstet. Es entfällt eine aufwendige Verkabelung.
Fig. 3 zeigt einen kompakten Piezo-Metall-Schichtenverbund
6. Dabei ist die Schicht 2a aus Metall nun gegen eine piezo
elektrische Schicht 2a ausgetauscht worden. Die piezoelektri
sche Schicht 2a übernimmt also eine Doppelfunktion als Deh
nungselement und Spannungserzeuger. Die andere Schicht 2b ist
aus Metall, vorzugsweise mit hohem Ausdehnungskoeffizienten,
z. B. Aluminium. Dieser Piezo-Metall-Schichtverbund 6 kann
alternativ zum mit dem Piezoelement 3 gekoppelten Bimetalle
lement 2 eingesetzt werden.
Fig. 4 zeigt zwei Piezo-Metall-Schichtverbunde 6, die eine
unterschiedliche Schnapptemperatur T1, T2 aufweisen, z. B.
durch eine unterschiedliche Länge. Sie können jeweils an ei
nen eigenen Sender 8 gekoppelt sein.
Claims (10)
1. Thermoelektrischer Signalgeber (1), mit einem Piezo-
Metall-Schichtverbund (2), der zumindest eine Metallschicht
(2b) und zumindest eine piezoelektrische Schicht (2a) auf
weist die gegenüber der Metallschicht einen deutlich unter
schiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist,
so daß bei einer vorbestimmten Temperatur der Piezo-Metall-
Schichtverbund in einen verformten Zustand umschnappt.
2. Thermoelektrischer Signalgeber (1) nach Anspruch 1, auf
weisend eine Vorspannvorrichtung (4), durch welche die
Schnapptemperatur (T) einstellbar ist.
3. Thermoelektrischer Signalgeber (1) nach einem der Ansprü
che 1 oder 2, bei dem die Piezoschicht (3) eine Piezobiege
schicht ist.
4. Thermoelektrischer Signalgeber nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Piezo-Metall-Schichtverbund mit einem Sender (8) verbun
den ist, der beim Umschnappen des Piezo-Metall-
Schichtverbundes ein Signal aussendet.
5. Verwendung eines thermoelektrischen Signalgebers nach An
spruch 4 in einer Heizung mit
mindestens einen Funkempfänger zum Empfang von mindestens einer von dem thermoelektrischen Signalgeber ausgesandten Funksequenz und,
eine Auswerteelektronik (11) zur Diskriminierung verschie dener Identcodes.
mindestens einen Funkempfänger zum Empfang von mindestens einer von dem thermoelektrischen Signalgeber ausgesandten Funksequenz und,
eine Auswerteelektronik (11) zur Diskriminierung verschie dener Identcodes.
6. Verwendung eines thermoelektrischen Signalgebers nach Pa
tentanspruch 5, bei dem beim Umschnappen des thermoelektri
schen Signalgebers (1) elektrische Energie in den Sender (8)
eingespeist wird, worauf der Sender (8) mindestens eine Funk
sequenz abstrahlt.
7. Verwendung eines thermoelektrischen Signalgebers nach Pa
tentanspruch 5-6, bei dem der thermoelektische Signalgeber,
insbesondere in einem Thermostat als Temperatursignalgeber,
zur Heizungsregelung verwendet wird.
8. Verwendung eines thermoelektrischen Signalgebers nach ei
nem der Patentansprüche 5 bis 7, bei dem die Form der Funkse
quenz von der Richtung des Umschnappens abhängt.
9. Verwendung eines thermoelektrischen Signalgebers nach ei
nen der Patentansprüche 5 bis 8, bei dem beim Umschnappen des
thermoelektrischen Signalgebers (1) mehrere gleichartige
Funksequenzen hintereinander abstrahlt werden.
10. Verwendung eines thermoelektrischen Signalgebers nach ei
nem der Patentansprüche 5 bis 9, bei dem die Funksequenz mit
einer Identcode codiert wird.
Priority Applications (1)
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DE10062028A DE10062028C2 (de) | 2000-12-13 | 2000-12-13 | Thermoelektrischer Signalgeber |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10062028A1 DE10062028A1 (de) | 2002-07-11 |
DE10062028C2 true DE10062028C2 (de) | 2003-11-20 |
Family
ID=7666939
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