DE10058140A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines Druckverlustes von Reifen in Kraftfahrzeugen und dessen/deren Verwendung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines Druckverlustes von Reifen in Kraftfahrzeugen und dessen/deren VerwendungInfo
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- B60C23/061—Signalling devices actuated by deformation of the tyre, e.g. tyre mounted deformation sensors or indirect determination of tyre deformation based on wheel speed, wheel-centre to ground distance or inclination of wheel axle by monitoring wheel speed
Abstract
Beschrieben ist ein Verfahren zur Erkennung eines Druckverlusts von Kraftfahrzeugreifen während der Fahrt (1, 6), durch Auswertung von mittels Sensoren (35) bestimmten Umlaufgeschwindigkeitssignalen oder -daten (36) der Räder, worin eine Erkennung einer Geradeausfahrt (4) oder einer nicht dynamischen Fahrsituation an Hand von unveränderten Radgeschwindigkeitssignalen (18) erfolgt, wobei die unveränderten Radsignale Rohdaten bzw. -signale von den Radsensoren (35) sind. DOLLAR A Weiterhin ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Bremskraft und/oder der Fahrdynamik und zur Erkennung eines Druckverlusts von Kraftfahrzeugreifen beschrieben, bei der ein Mikrorechner, der mit Raddrehzahlsensoren und gegebenenfalls zusätzlichen Fahrdynamiksensoren verbunden ist, das vorstehend beschriebene Verfahren und ein an sich bekanntes Verfahren zur Regelung der Bremskraft und/oder Fahrdynamik abarbeitet. DOLLAR A Schließlich wird auch die Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung in Personenkraftwagen oder Nutzfahrzeugen beschrieben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff von
Anspruch 1, eine Vorrichtung gemäß Anspruch 13 und die Ver
wendung des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß Anspruch
14.
Zur Erkennung eines Druckverlusts in einem Kraftfahrzeug
läßt sich ein vorhandenes elektronischen System zur Regelung
der Bremskraft (ABS) oder zur Regelung der Fahrdynamik (ESP)
nutzen. In diesen Systemen sind üblicherweise bereits Ein
richtung zur in ausreichendem Maße präzisen Messung der Um
laufgeschwindigkeit Räder vorhanden, wie beispielsweise in
telligente Drehzahlsensoren an den einzelnen Rädern, welche,
die Radsignale an die Regelung weiterleiten.
Bekanntlich ist es möglich, aus einer Beobachtung von mini
malen Drehzahländerungen auf einen Druckverlust zu schlie
ßen. Ein entsprechendes Verfahren ist beispielsweise in der
WO 98/52780 beschrieben.
Es wird gewünscht, daß eine Einrichtung zur Druckverluster
kennung sicher arbeitet, d. h. einen Druckverlust erkennt,
ohne zu stark zu Fehlwarnungen zu neigen. Auch soll das Sy
stem nach möglichst kurzer Zeit nach Fahrtbeginn verfügbar
sein.
Für eine ausreichende Zuverlässigkeit der Druckverlust
erkennung ist es nötig, daß zwischen störenden, die Raddreh
zahl überlagernden Schwankungen in den Radsignalen und Ab
weichungen durch einen Druckverlust möglichst genau unter
schieden werden kann. Störende Einflüsse ergeben sich durch
die Fahrsituation (Kurvenfahrt, Beschleunigung etc.) oder
auch Fahrbahnunebenheiten und unterschiedliche Reifeneigen
schaften (Ersatzrad, Reifentypen).
Praktisch allen Reifendruckerkennungssystemen ist gemeinsam,
daß dem Erkennungssystem zunächst vom Fahrer mitgeteilt wer
den muß, zu welchem Zeitpunkt der Solldruck der Räder einge
stellt ist. Dies kann beispielsweise mittels eines im Arma
turenbrett angebrachten Reset-Schalters (Fig. 1, Bezugszei
chen 11) geschehen. Liegt nach einer bestimmten Zeit ein
Druckverlust an einem oder mehreren Rädern vor, so steigt
die Radgeschwindigkeit des Rades als Folge der Druckdiffe
renz ΔP und der damit verbundenen Verringerung des reifenab
hängigen dynamischen Abrollradius. Auf einen Druckverlust
kann erkannt werden, wenn sich der dynamische Abrollradius
bzw. die Winkelgeschwindigkeit des betreffenden Rades um ein
vorgegebenes Mindestmaß geändert hat.
Heutige Systeme zur Druckverlusterkennung nehmen zunächst in
einer Lernphase den Normalzustand für das Abrollverhalten
der Räder ein, um daran anschließend in einer Erkennungspha
se Abweichungen von den eingelernten Verhältnissen feststel
len zu können. Das Einlernen von Werten erfolgt bei an sich
bekannten Systemen zur Druckverlustbestimmung praktisch im
mer in Fahrsituationen, die nicht dynamisch sind, d. h. bei
spielsweise wenn Geradeausfahrt vorliegt. Während Kurven
fahrten wird das Einlernen und das Vergleichen in der Ver
gleichsphase unterdrückt.
Zum Beispiel bei der Fahrt in einer langgezogene Autobahn
kurve kann es vorkommen, daß für einen verhältnismäßig lan
gen Zeitraum konstante Fahrbedingungen vorliegen. Bisherige
Systeme zur Druckverlusterkennung können nicht ausreichend
zuverlässig zwischen einer beschleunigungsfreien Geradeaus
fahrt und einer mit gleichbleibender Geschwindigkeit durch
fahrenen langgezogenen Kurve unterscheiden. Hierdurch sind
Fehler bei der Druckverlusterkennung nicht immer zu vermei
den. Dies läßt sich darauf zurückführen, daß bei der Druck
verlusterkennung in der Kurve die Verhältnisse während der
Kurvenfahrt durch das System eingelernt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fehlinter
pretation der Fahrsituation bei der Druckverlusterkennung,
insbesondere bei langgezogenen Kurven, zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Verfah
ren gemäß Anspruch 1.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden zunächst Sensorsi
gnale, die eine Information über die Umlaufgeschwindigkeit
der Räder enthaltenen, ausgewertet.
Das Druckbestimmungsverfahren erzeugt vorzugsweise aus den
Radgeschwindigkeiten oder Informationen, die die Radge
schwindigkeiten auf Basis von Zeitintervallen angeben, eine
oder mehrere Referenzgrößen durch Bildung von Kreuzrelatio
nen. Dabei werden die Referenzgrößen daraufhin überwacht, ob
jeweils ein Grenzwertbereich für die Referenzwerte eingehal
ten wird.
Vorzugsweise weist das Verfahren zur Bestimmung des Reifen
druckverlusts eine Lernphase und eine Vergleichsphase auf.
Besonders bevorzugt werden in der Lernphase obere und untere
Grenzwerte für ein Grenzwertband gelernt. In der Vergleich
phase können dann die eingelernten Grenzen verwendet werden.
Die Erkennung eines Druckverlusts wird bevorzugt dann signa
lisiert, wenn ein aktuell bestimmter Referenzwert nicht mehr
innerhalb des Grenzwertbandes liegt.
Eine Erzeugung von Referenzwerten erfolgt beispielsweise für
eine zuverlässige Erkennung nur dann, wenn Geradeausfahrt
vorliegt oder die Fahrsituation hinreichend wenig Beschleu
nigungeinflüßen ausgesetzt ist (undynamisch) und somit eine
Erkennung eines Druckverlusts ermöglicht wird.
Die Erkennung einer Geradeausfahrt oder einer nicht dynami
schen Fahrsituation erfolgt nach der Erfindung an Hand von
unveränderten Radgeschwindigkeitssignalen, wobei die unver
änderten Radsignale Rohdaten bzw. -signale von den Radsenso
ren sind.
Unter Rohdaten oder -signalen werden Radgeschwindigkeitsin
formationeh verstanden, die nicht durch eine Einrichtung zur
Blockierverhinderung korrigiert worden sind. Hierdurch wird
vermieden, daß langgezogene Kurven aufgrund einer Korrektur
nicht mehr erkannt werden können.
Unter dem Begriff "dynamisches Fahrmanöver" wird im Sinne.
der Erfindung ein Fahrmanöver verstanden, bei dem nur bis zu
einem gewissen Mindestmaß ein Einfluß der Fahrbedingung auf
den dynamischen Abrollumfang bzw. den dynamischen Abrollra
dius stattfindet. Dies ist im allgemeinen dann der Fall,
wenn auf das Fahrzeug Beschleunigungskräfte, wie Querbe
schleunigung Q, Längsbeschleunigung L oder Gierbe
schleunigung , wirken.
Unter dem Begriff "wenig dynamisches Fahrmanöver" bzw.
"nicht dynamisches Fahrmanöver" oder "nicht dynamische Fahr
situation" wird im Sinne der Erfindung verstanden, wenn kein
dynamisches Fahrmanöver, wie oben beschrieben, vorliegt.
Dies ist vorzugsweise dann der Fall, wenn die Querbeschleu
nigung Q kleiner oder gleich 0,15 g, die Längsbeschleunigung
L kleiner oder gleich 0,15 g und die Gierrate kleiner
oder gleich 0,15 g ist. Ist mindestens eine der aufgeführten
Beschleunigungsgrößen größer als vorstehend beschriebenen,
so liegt bevorzugt ein dynamisches Fahrmanöver vor. Verein
fachend wird eine dieser Definition entsprechende nicht dy
namische Fahrsituation im Folgenden auch als
"Geradeausfahrt" bezeichnet.
In diesem Absatz wird beschrieben, was unter einem kreuzwei
sen Vergleich (Kreuzrelation) gemäß der Erfindung verständen
wird. Nach dem Verfahren der Erfindung werden bevorzugt aus
den Drehzahlinformation Referenzwerte Ref gebildet, die zum
kreuzweisen Vergleich der einzelnen Räder dienen. Hierdurch
fallen rechnerisch aus den Drehzahlwerten absolute Anteile
heraus, so daß geringe Drehzahlunterschiede zu großen Werte
änderungen führen.
Die Referenzgröße Ref wird besonders zweckmäßig gebildet,
indem die Summen jeweils zweier die Raddrehzahlen repräsen
tierender Signale von verschiedenen Rädern dividiert werden.
Sinnvolle Radpaarungen ergeben sich beispielsweise durch Be
trachtung aller möglichen Kombinationen der vorhandenen Rä
der, die mit einer Drehzahlerkennungseinrichtung ausgerüstet
sind. Prinzipiell ist dieses Verfahren unabhängig von der
Anzahl der Räder oder Achsen. Gemäß der Erfindung können
aber auch alternative Methoden zur Bestimmung eines Refe
renzwertes sinnvoll sein, beispielsweise indem Summen von
Paaren von Raddrehzahlen summiert und von anderen Paaren
subtrahiert werden.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im
wesentlichen lediglich vorrichtungsmäßige Einrichtungen be
nötigt, die ohnehin in einem üblicherweise eingesetzten
ABS-, ASR-, ESP- oder auch Fahrzeugnavigations-System vor
handen sind. Das Verfahren läßt sich daher vorteilhafterwei
se besonders kostengünstig in ein vorhandenes System inte
grieren, sofern darauf geachtet wird, daß der Ressourcenbe
darf (Speicher, Rechenleistung) nicht zu groß ist.
Die Erfindung betrifft daher auch eine Vorrichtung zum Steu
ern der Bremskraft und/oder der Fahrdynamik und zur Erken
nung eines Druckverlusts von Kraftfahrzeugreifen, welche da
durch gekennzeichnet ist, daß ein Mikrorechner, der mit Rad
drehzahlsensoren und gegebenenfalls zusätzliche Fahrdynamik
sensoren verbünden ist, ein vorstehend beschriebenes erfin
dungsgemäßes Verfahren und ein an sich bekanntes Verfahren
zur Regelung der Bremskraft und/oder Fahrdynamik abarbeitet.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des vorste
hend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens und der vor
stehend beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung in Per
sonenkraftwagen, welche in der Regel zwei Achsen aufweisen,
oder in Nutzfahrzeugen mit zwei oder mehreren Achsen. Bei
der Verwendung der Druckverlusterkennung in Fahrzeugen mit
mehreren Achsen lassen sich, wenn die zusätzlichen Achsen
Einrichtungen zur Bestimmung der Umlaufgeschwindigkeit der
an dieser Achse angebrachten Räder aufweisen, die zusätzlich
gewonnen Radinformationen zusätzlich verwenden. Dies kann
insbesondere dadurch erfolgen, daß die Radinformationen der
zusätzlichen Achsen mit den übrigen Achsen so ins Verhältnis
gesetzt werden, daß sich gemäß dem Prinzip der Kreuzrelation
Abweichungen der Umlaufgeschwindigkeit einzelner Räder auf
einen gebildeten Referenzwert möglichst stark auswirkt.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie der Figurenbeschreibung.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines
Ausführungsbeispiels und einer Figur näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufs
und der einzelnen Verfahrenselemente des erfindungsgemäßen
Druckverlusterkennungsverfahrens. Das Verfahren ist durch
Programmschritte in einem Speicher eines Mikrocontrollers
definiert.
Wie in Fig. 1 dargestellt, werden die Radsensorsignale S1,
S2, S3, S4 einem System zur Steuerung der Fahrdynamik 7 zu
geführt. Das System zur Steuerung der Fahrdynamik kann meh
rere Teilsysteme 21, 22 umfassen. Beispiele für geeignete
Teilsysteme sind Systeme zur Blockierverhinderung 21 (ABS)
und zur Steuerung der Fahrdynamik 22 (ESP), die eine Erwei
terung von ABS repräsentiert durch das Modul FD darstellt.
Weitere Teilsysteme, wie ASR etc. können ebenfalls möglich
Bestandteil des Systems sein. Einige bekannte Systeme zur
Steuerung der Fahrdynamik sind so gestaltet, daß ein Rück
fallebenenkonzept Erhöhung der Funktionssicherheit des Sy
stems vorhanden ist. Fällt ein System mit höherer Hierarchie
durch einen Defekt einer hierfür benötigten Komponente aus,
so arbeitet zumindest das System einer niedrigeren Hierar
chiestufe weiter, in der die Defekte Komponente nicht einbe
zogen ist bzw. nicht unbedingt einbezogen sein muß. Am Bei
spiel von Fig. 1 wird dies deutlich gemacht. Fällt einer der
Sensoren im ESP-Modul 22 aus, so arbeitet das System im Zu
stand "ABS-ONLY" weiter, so daß zumindest die blockierge
schützte Bremsfunktion gewährleistet werden kann. Dieser Zu
stand wird an Leitung 13 ausgegeben.
In einem marktüblichen an sich bekannten ABS-System 21 wer
den anderen Teilsystemen Radsignale in unveränderter Form 18
(Rohdaten) und zusätzlich in durch Korrekturfaktoren K ver
änderter Form 23 zur Verfügung gestellt. Auch die anderen
Teilsysteme, wie etwa ESP, können Fahrdynamikgrößen 24 an
deren Systemen zur Verfügung stellen. Beispiele für vorhan
dene Sensoren sind: Gierratensensor S, Lenkwinkelsensor
SLWS und Querbeschleunigungssensor SQ. Die Signale dieser phy
sikalisch vorhandenen Sensoren werden im ESP-Zusatzmodul 22
verarbeitet. Mit der Sensorsignale kann in einem Modul zur
Kurvenfahrterkennung 25 ermittelt werden, ob eine Kurven
fahrt vorliegt. In Modul 25 kann beispielsweise überprüft
werden, ob die Gierrate zuzüglich oder abzüglich eines
Schwellenwertes vom Wert Null abweicht. Wird in Modul 25 auf
eine Kurvenfahrt erkannt, so wird abhängig davon, ob Kurven
fahrt vorliegt, entweder ein "An"-Signal 26 (ON) oder ein
"Aus"-Signal 27 (OFF) an Leitung 15 ausgegeben. Die im Modul
25 verarbeiteten Daten können entweder vom ABS-System 21
oder vom Teilsystem 22 stammen. Eine Umschaltung zwischen
den Datenquellen erfolgt durch Umschaltungselement 16. Ist
das System zur Steuerung der Fahrdynamik ESP im Zustand
"ABS-ONLY", so liegt an Leitung 13 ein "high"-Signal an,
welches Elements 16 so schaltet, daß im Betrieb "ABS-ONLY"
das Modul 25 mit den korrigierten Daten 29 des ABS-Systems
23 verbunden ist. Andernfalls ist Modul 25 mit den Daten der
Sensoren Q, , LWS 24 verbunden.
Stammen die Daten 23 vom Teilsystem 21, können diese für die
Druckverlusterkennung ungeeignet sein, was durch das Korrek
turelement +K, mit dem die Daten korrigiert sind, herrührt.
Insbesondere bei einer lang anhaltenden Kurvenfahrt würde
mittels der von ABS stammenden Daten 23 keine Kurvenfahrt
erkennbar sein, da ABS prinzipbedingt durch Veränderung der
Korrekturfaktoren K ausgleichend auf die Daten der Radsenso
ren einwirkt. Die Erkennung einer Geradeausfahrt auf Basis
von ABS-Daten 23 ist daher für die Zwecke der Druckverlu
sterkennung nicht immer geeignet.
Gemäß der Erfindung wird für den Fall, daß keine geeignete
ren Daten, wie beispielsweise die Gierrate gemessen durch
einen tatsächlich vorhandenen Gierratensensor, für die Gera
deausfahrterkennung zur Verfügung stehen, eine erfindungsge
mäß erweiterte Geradeausfahrterkennung 4 vorgeschlagen.
Die erweiterte Geradeausfahrterkennung arbeitet ähnlich wie
ein an sich bekanntes Verfahren zur Druckverlusterkennung
ebenfalls mit einer Lernphase 30 und einer Vergleichsphase
31.
In Funktionsblock 4 wird zunächst beispielsweise die Gierra
te über einen Zeitraum von beispielsweise etwa einigen
Millisekunden erfaßt. Die Gierrate läßt sich für die Vorder
achse und für die Hinterachse aus den aus den Daten 18 ab
leitbaren entsprechenden Radgeschwindigkeiten v der vorderen
oder hinteren Räder berechnen. Besonders bevorzugt werden
jeweils für die Vorderachse eine Gierrate V und für die
Hinterachse eine Gierrate H bestimmt. Im Anschluß daran
werden die so erhaltenen Werte der Gierrate in Block 4 in
der Lernphase 30 weiterverarbeitet. Ist die Lernphase abge
schlossen, so werden die zuvor beschriebenen Werte für die
Gierrate in der Vergleichsphase 31 zur Geradeausfahrterken
nung mittels Schwellenwerten, die durch das Lernverfahren
festgelegt wurden, herangezogen.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden in Block 4 nur Da
ten in der Lernphase 30 verarbeitet, wenn im Erkennungsalgo
rithmus von Modul 25 oder in Block 4 selbst auf eine Gerade
ausfahrt erkannt wurde. Das Signal, ob eine Geradeausfahrt
vorliegt (ON) oder nicht (OFF), wird über Leitung 17 an
Block 4 übermittelt. In beiden Fällen erfolgt eine Verarbei
tung der Daten in der Vergleichsphase, wenn die Lernphase
einmal abgeschlossen ist.
Über Signalleitung 9 wird durch die Geradeausfahrterkennung
in Block 4 auf das an sich bekannte Verfahren zur Druckver
lusterkennung 6 zugegriffen. Wurde eine Geradeausfahrt fest
gestellt, so wird die Aufnahme von Daten für die Reifen
druckverlusterkennung in Block 4 durch den Erkennungsalgo
rithmus in Modul 25 oder Block 4 in Abhängigkeit von der
Schalterstellung des Elements 15 eingeschaltet. Wird durch
Block 4 eine Kurvenfahrt festgestellt, so werden - ausgelöst
durch Leitung 32 - keine Radsensorsignale in Block 6 an die
Lernphase 28 und die Vergleichsphase 29 weitergeleitet.
Gleichzeitig wird auch die Verarbeitung der Gierrate in der
Lernphase, wie weiter oben bereits beschrieben, in Block 4
über Leitung 17 abgeschaltet. Erst wenn das Fahrzeug wieder
geradeaus fährt, was mittels Block 4 nach Abschluß der Ein
lernphase unabhängig von Modul 25 festgestellt werden kann,
wird die Weiterleitung der Signale in Block 28 und Block 29
durch den Algorythmus in der Vergleichsphase unter Zuhilfe
nahme der eingelernten Werte wieder angeschaltet. Die Kur
venfahrterkennung erfolgt dann ausschließlich durch Block 4,
wenn eine ausreichende Anzahl von Daten zu einem Abschluß
der Lernphase geführt hat. Die verarbeiteten bzw. erzeugten
Daten in Block 4 werden bei einem Abstellen des Fahrzeugs in
einem Speicher 33 gespeichert, so daß diese nach Wiederauf
nahme des Fahrbetriebs sofort wieder zur Verfügung stehen.
Die eingelernten Werte in Block 30 können hierbei auch wäh
rend einer langgezogenen Kurve eingelernt worden sein. Dies
kann insbesondere dann der Fall sein, wenn im Betrieb "ABS-
ONLY" nur korrigierter Daten zur Verfügung stehen.
Die Schritte des Einlernens und des Vergleichens zur Erken
nung der Geradeausfahrt werden nachfolgend beschrieben.
Vorteilhafterweise läßt sich das Verfahren zur Erkennung der
Geradeausfahrt vom an sich bekannten Verfahren zur Erkennung
eines Druckverlusts, welches ebenfalls eine Lernphase und
eine Vergleichsphase aufweist, durch geringfügige Änderung
von Verfahrensschritten ableiten. Ein Beispiel für ein Ver
fahren zur Erkennung des Druckverlusts mit Lernphase und
Vergleichsphase ist in der Internationalen Patentanmeldung
WO 98/52780 beschrieben.
In Block 4 werden zur Erkennung der Fahrsituation, insbeson
dere zur Erkennung einer Geradeausfahrt, bevorzugt vorrangig
von den Radsignalen abgeleiteten Größen ein oder mehrere Si
gnale von Sensoren des Teilsystems 22 verwendet. Es ist
möglich, daß ein Umschalten der beiden Datenquellen 18 und
19 durch ein Signal "ABS-ONLY" über Leitung 20 in Block 4
vorgenommen wird.
Die gewonnenen Werte zur Beschreibung der aktuellen Fahrsi
tuation werden zunächst in einer Lernphase 30 verarbeitet,
worin ein Grenzbereich festgelegt wird, der zu einem späte
ren Zeitpunkt in der Vergleichsphase zur Erkennung der Kur
venfahrt herangezogen wird.
Hierzu kann zunächst gemittelt und/oder einer Filterung
(z. B. Tiefpaß-Filter 1. Ordnung) unterworfen werden. Zu den
hierdurch erhaltenen Größe werden dann Schwellenwerte hinzu
addiert beziehungsweise subtrahiert, die den Grenzbereich
festlegen. Das Festlegen des Grenzbereichs beendet die Lern
phase 30.
In der Vergleichsphase 31 werden dann aktuelle Radsignale zu
einer Gierrate umgerechnet und daraufhin überprüft, ob die
Gierrate innerhalb der eingelernten Grenzen des Grenzbereich
liegen. Ist dies der Fall, so liegt für die betreffende Ach
se keine Kurvenfahrten vor. Liegt der aktuelle Wert der
Gierrate einer Achse außerhalb des jeweils dafür vorgesehe
nen Grenzbereichs, so liegt entweder ein Druckverlust an der
Achse vor, oder es handelt sich um eine Kurvenfahrt. Erfin
dungsgemäß wird genau dann auf eine Kurvenfahrt erkannt,
wenn für beide Achsen der aktuelle Wert von außerhalb des
Grenzbereichs liegt.
Im Prinzip kann zur Erkennung der Kurvenfahrt auch ein ande
rer Parameter, wie etwa die Querbeschleunigung etc. herange
zogen werden. Besonders bevorzugt wird jedoch die Gierrate
für die Vorderachse und für die Hinterachse bestimmt und je
weils für jede Achse ein Grenzbereich eingelernt.
Über Leitung 34 kann einem Umschaltelement 15 signalisiert
werden, ob Block 4 aktiv ist, insbesondere ob bereits die
Lernphase 30 abgeschlossen wurde.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß auch für den
Fall, daß während einer langgezogenen Kurve ein Einlernen
stattgefunden hat, eine verbesserte Druckverlusterkennung
ermöglicht wird. Bei einem Neustart des Druckverlusterken
nungssystems sind in Speicher 33 von Block 4 noch keine ein
gelernten Werte vorhanden. Aufgrund dessen werden zur Kur
venfahrterkennung in Modul 25 Fahrdynamikdaten 23, 24 entwe
der von ABS oder vom ESP-Zusatzmodul FD verwendet. Ist nun
im Fahrzeug entweder kein ESP vorhanden oder ist ESP bei
spielsweise aufgrund einer Fehlfunktion ausgefallen, so wer
den ausschließlich Daten von ABS verwendet. Diese Daten sind
durch Korrekturfaktoren K korrigiert. Während einer langge
zogenen Kurve erkennt das System 21 nicht, daß es sich um
eine Kurve handelt, so daß die Radsignale in der Weise kor
rigiert werden, daß die an Block 16 weitergeleiteten Daten
keine Kurvenfahrten erkennen lassen. Dies hat zur Folge, daß
in Block 4 ein Einlernen mit unkorrigierten Daten 18, die
während einer Kurvenfahrt durch die Radsensoren aufgenommen
werden, durchgeführt wird. Werden beispielsweise Achsenkenn
größen V und H eingelernt, so sind die in der Lernphase
ermittelten Grenzwerte VG1 und HG2 für die Vergleichsphase um
einen bestimmten Absolutwert verschoben eingelernt. Wird das
Einlernen in der langgezogenen Kurve beendet, so schältet
Block 4 darauffolgend in der Vergleichsphase von Block 4 das
Druckverlusterkennungsverfahren in Block 6 immer dann ein,
wenn die langgezogene Kurve, bei der das Einlernen stattge
funden hat, wieder durchfahren wird. Dies stellt gegenüber
an sich bekannten Druckverlusterkennungsverfahren eine Ver
besserung dar, denn es wird eine Fehlerkennung aufgrund ei
nes Wechsels zwischen einer langgezogenen Rechtskurve und
einer langgezogenen Linkskurve erfolgreich vermieden.
Gemäß der Erfindung werden vorzugsweise die eingelernten
Werte in einem beispielsweise in Block 4 vorgesehenen Spei
cher 33 gespeichert, so daß diese nach einem Abschalten des
Systems beispielsweise beim Abstellen des Kraftfahrzeugs er
halten bleiben. Wird das Kraftfahrzeug wieder in Betrieb ge
nommen, muß die Lernphase nicht noch einmal durchlaufen wer
den, so daß die Geradeausfahrterkennung in Block 4 zu einem
früheren Zeitpunkt zur Verfügung steht.
In einer weiteren Ausführungsformen der Erfindung wird die
Geradeausfahrt dann erkannt, wenn der aktuelle Wert der ver
wendeten Achsenkenngröße V, H von Vorderachse und Hinter
achse außerhalb des durch die jeweiligen Werte VG1 und VG2
bzw. HG1 und HG2 festgelegten Bereichs liegt. Dies ermöglicht
eine irrtümliche Geradeausfahrterkennung von Block 4 auf
grund eines aufgetretenen Reifendruckverlustes zu vermeiden.
Dieser Strategie liegt die Annahme zugrunde, daß ein Druck
verlust in der Regel nicht an mehreren Rädern gleichzeitig
stattfindet.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann zusätz
lich überprüft werden, ob im zusätzlichen Verfahrenselement
zur Geradeausfahrterkennung 4 der Parameter für die aktuelle
Fahrsituation über einen längeren Zeitraum keine Kurvenfahrt
anzeigt. Wird beispielsweise die Gierrate zur Kurvenfahr
terkennung herangezogen, so kann durch Aufintegration zweck
mäßigerweise für einen Zeitraum, der ca. einer Entfernung
von 30 gefahrenen Kilometern entspricht, überprüft werden,
ob der Wert von größer oder kleiner als Null ist. Auch
hier kann ein Schwellenwert zur Einfügung einer höchstzuläs
sigen Schwankungsbreite berücksichtigt werden.
Wurde in diesem hier beschriebenen Algorithmus eine langge
zogene Kurve erkannt, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
entweder der Speicher 33 auf einen Anfangswert zurückgesetzt
wird bzw. das Lernverfahren in Block 4 auf einen Anfangswert
zurückgesetzt wird. Dies hat zur Folge, daß das Lernverfah
ren von neuem beginnt.
Vorteilhafterweise ist auf diese Weise bereits zu einem frü
hen Zeitpunkt nach Neustart des Druckverlusterkennungssy
stems das Druckverlusterkennungssystem verfügbar, auch wenn
zunächst ausschließlich langgezogene Kurven durchfahren wer
den. Werden dann zu einem späteren Zeitpunkt auch Geradeaus
strecken durchfahren, kann das Druckverlusterkennungssystem
neue verbesserte Vergleichswerte einlernen.
Die Arbeitsweise eines an sich bekannten Verfahrens zur Rei
fendruckverlusterkennung auf Basis von Raddrehzahl
informationen wird nachfolgend an Hand von Fig. 1 in Schrit
ten erläutert.
Aufnehmen der Winkelgeschwindigkeiten mittels Radsensoren S1,
S2, S3 und S4, wobei mit S1 der Sensor des rechten Vorderrads,
mit S2 des linken Vorderrads, mit S3 des rechten Hinterrads
und mit S4 des linke Hinterrads bezeichnet ist. Bevorzugt
kann eine zeitliche Größe T als Maß für die Radgeschwindig
keit verwendet werden, insbesondere kann eine Synchronisati
on auf eine Sensorflanke erfolgen. Dies bietet den Vorteil
einer erhöhten Genauigkeit bei der Bestimmung der Radge
schwindigkeiten. Diese Funktionen werden in Block 7 bereit
gestellt.
Ermitteln von Vergleichswerten (Lernphase 28) für die Druck
verlusterkennung in Block 6 durch die Schritte A2a bis A2g.
Bildung von Referenzwerten Refi nach der Formel
Refi = (wk + wl)/(wm + wn)
wobei k, l, m, n Parameter zur Bezeichnung von Rädern 1 bis 4
sind, w die Winkelgeschwindigkeiten eines Rades ist und i =
1 . . . 3 unterschiedlich ermittelte Radpaarungen bezeichnet.
Ist zum Beispiel bei Idealbedingungen die Winkelgeschwindig
keit der Räder gleich, so betrüge der Wert des Referenzwer
tes Ref1 = 1. Bei einem Druckverlust weicht der Referenzwert
um einen bestimmten Betrag von 1 ab.
Prüfung, ob die Fahrbedingungen bzw. die Fahrsituation in
einem zulässigen Bereich liegt. Wenn eine Fahrbedingung vor
liegt, die ein Bilden der Referenzwerte als nicht sinnvoll
erscheinen läßt, beispielsweise wenn die Längsbeschleuni
gung, die Querbeschleunigung oder die Radbeschleunigung be
stimmte Schwellenwerte überschreitet, so wird das Teilver
fahren nicht weitergeführt. Das Einschalten bzw. Abschalten
der Weiterleitung von Referenzwerten erfolgt durch Modul 25
(ON/OFF in Fig. 1) oder alternativ durch Block 4. Modul 25
ist demnach nicht auf die Erkennung einer reinen Geradeaus
fahrt beschränkt. Die Druckverlusterkennung in Block 6 und
die Geradeausfahrterkennung in Block 4 wird auch nur dann
eingeschaltet, wenn eine nicht-dynamische Fahrsituation vor
liegt.
Erzeugung von gefilterten Referenzwerten Refi z. B. mittels
eines Tiefpaßfilters 1. Ordnung. Die Tiefpaßfilterung läßt
sich entweder durch Auswertung von gespeicherten Daten von
Referenzwerten durchführen oder mittels eines Rekursionsver
fahrens zur Tiefpaßfilterung in Block 6.
Speichern von Ober- und Untergrenzen der gefilterten und un
gefilterten Referenzwerte iRefMax und iRefMin und Erzeugung ei
nes Mittelwertes RefM aus den zurückliegenden Daten bzw. re
kursive Erzeugung eines Mittelwertes in Block 6.
Wiederholen der Schritte A1 bis A2d solange, bis die Anzahl
der ermittelten Referenzwerten einen Wert N (N<1, vorzugs
weise N<5) erreicht hat und Überprüfung, ob die Differenz
von iRefMax und iRefMin einen bestimmten Schwellenwert nicht
überschreitet. Ist dieser Schwellenwert überschritten, so
wird das Verfahren neu begonnen.
Speichern von oberen und unteren Grenzwerten iG1, iG2 für die
Druckverlusterkennung in Abhängigkeit von den im zurücklie
genden Zeitraum ermittelten Referenzwerten (Lernphase) für
die Druckverlusterkennung, wobei bevorzugt zur Bildung der
Grenzwerte ein Offsetwert zum Mittelwert RefM hinzuaddiert
bzw. subtrahiert wird (Block 6)
Fortsetzung des Verfahrens in der Vergleichsphase V, wie
nachfolgend beschrieben.
Ermitteln von Referenzwerten gemäß Punkt B2 für die Druck
verlusterkennung und Berechnung der Formel
iG1 < iRef < iG2
in Block 6. Durch Berechnung der vorstehenden Formel kann
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren überprüft werden, ob
ein Druckverlust aufgetreten ist. Liegt ein Druckverlust
vor, wird zweckmäßigerweise eine Information über den Druck
verlust des Rades z. B. durch eine Warnlampe 10 im Armatu
renbrett ausgegeben.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erkennung eines Druckverlusts von Kraft
fahrzeugreifen während der Fahrt (1, 6), durch Auswertung
von mittels Sensoren (35) bestimmten Umlaufgeschwindig
keitssignalen oder -daten (36) der Räder des Kraftfahr
zeugs, dadurch gekennzeichnet, daß eine Erkennung einer
Geradeausfahrt (4) oder einer nicht dynamischen Fahrsi
tuation an Hand von unveränderten Radgeschwindigkeits
signalen (18) erfolgt, wobei die unveränderten Radsigna
le Rohdaten bzw. -signale von den Radsensoren (35) sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Blockierverhinderungssystems (21) oder ein Fahrdyna
mikregelegungssystem (22) aufbereitete Radsignale (23)
zur Verfügung stellt und diese nicht zur Druckverluster
kennung (6) herangezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zur Erkennung einer Geradeausfahrt aufbereitete
Radsignale (23), unveränderte Radsignale (18) und Signa
le (24) von Fahrdynamiksensoren verwendet werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß nur bei einer erkannten Ge
radeausfahrt das Verfahren zur Druckverlusterkennung (6)
aktiviert wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein erstes (25)
und ein zweites Verfahren zur Geradeausfahrterkennung
(4) durchgeführt wird und das zweite Geradeausfahrter
kennungsverfahren eine Lernphase (30) und einer Ver
gleichsphase (31) umfaßt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Geradeausfahrterkennungsverfahren (4) nur
dann zur Erkennung einer Geradeausfahrt verwendet wird,
wenn keine Signale (24) von Fahrdynamiksensoren zur Ver
fügung stehen.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß das erste Geradeausfahrterkennungsverfahren
(25) das Verfahren zur Bestimmung des Reifendruckverlu
stes (6) und das zweite Geradeausfahrterkennungsverfah
ren (4) aktiviert (26) oder deaktiviert (27).
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Aktivierung des
zweiten Geradeausfahrterkennungsverfahrens (4) die un
veränderten Radgeschwindigkeitssignale (18) in dem Lern
verfahren (30) und der Vergleichsphase (31) des zweiten
Geradeausfahrterkennungsverfahrens verarbeitet werden
und bei einer Deaktivierung des zweiten Geradeausfahrer
kennungsverfahrens keine Verarbeitung der unveränderten
Radgeschwindigkeitssignale in dem Lernverfahren des
zweiten Geradeausfahrerkennungsverfahrens erfolgt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Geradeausfahrter
kennungsverfahren (25), wenn keine Sensorsignale (24)
zur Verfügung stehen, korrigierte Signale oder Daten
(23) vom Blockierverhinderungssystem (21) verwendet wer
den, wobei das Blockierverhinderungssystem die Radsigna
le (36) zum Ausgleich von Radradienunterschieden korri
giert und ggf. aus diesen Daten korrigierte Fahrsituati
onssignale erzeugt.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Rückfallebenen-Konzept
vorgesehen ist, mit einem ersten Betriebszustand, bei
dem Signale von Fahrsituations-Sensoren (24) für die Ge
radeausfahrterkennung verwendet werden und einem zweiten
Betriebszustand, der bei Ausfall eines Sensors oder des
Fahrdynamiksteuerungssystems (22) vorliegt, wobei im
zweiten Betriebszustand die Geradeausfahrterkennung auf
die Fahrsituationsdaten (23) des Blockerverhinderungssy
stems zurückgreift (21) und wobei zusätzlich verfahrens
mäßig vorgesehen ist, daß in einem Kraftfahrzeug, wel
ches lediglich mit einem Blockierverhinderungssystem
(21) ausgestattet ist, immer die Daten des Blockierver
hinderungssystems zur Geradeausfahrterkennung (25) ver
wendet werden.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckbestimmungsverfah
ren (6) aus den Radgeschwindigkeiten oder Informationen,
die die Radgeschwindigkeiten auf Basis von Zeitinterval
len angeben, eine oder mehrere Referenzgrößen durch Bil
dung von Kreuzrelationen erzeugt, und die Referenzgrößen
daraufhin überwacht, ob jeweils ein Grenzwertbereich für
die Referenzwerte eingehalten wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren zum Messen des
Drucks von Fahrzeugreifen innerhalb eines Verfahrens zur
Regelung der Bremskraft und/oder der Fahrdynamik (ABS,
ASR, ESP) ausgeführt wird.
13. Vorrichtung zur Steuerung der Bremskraft und/oder der
Fahrdynamik und zur Erkennung eines Druckverlusts von
Kraftfahrzeugreifen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mi
krorechner, der mit Raddrehzahlsensoren und gegebenen
falls zusätzlichen Fahrdynamiksensoren verbunden ist,
ein Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11 und ein an
sich bekanntes Verfahren zur Regelung der Bremskraft
und/oder Fahrdynamik abarbeitet.
14. Verwendung des Verfahrens nach den den Ansprüchen 1 bis
12 oder der Vorrichtung nach Anspruch 13 in Personen
kraftwagen oder Nutzfahrzeugen mit zwei oder mehreren
Achsen.
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