DE10057025B4 - Phasensparende Tiefpassfilter zur Antriebsregelung bei hoher Regeldynamik - Google Patents

Phasensparende Tiefpassfilter zur Antriebsregelung bei hoher Regeldynamik Download PDF

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Abstract

Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife (D, S) und mit einer innerhalb dieser (D, S) angeordneten Stromregelschleife (S), wobei die Drehzahlregelschleife (D, S) eine Drehzahlregelung (D) mit einem Regler (PI) mit Proportionalanteil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter (F) zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein hinsichtlich Frequenzbereich (f) und Amplitudenabsenkung (A(f)) auf die zu unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes phasensparendes PDT2-Glied als Tiefpassfilter dient.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife und mit einer innerhalb dieser angeordneten Stromregelschleife, wobei die Drehzahlregelschleife eine Drehzahlregelung mit einem Regler mit Proportionalanteil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst.
  • Bei der Regelung von Werkzeugmaschinen, Robotern oder anderen Produktionsmaschinen bereiten die in der Regelstrecke parasitären Resonanzen Probleme. Herkömmlicherweise werden diese durch dem Einsatz von Filtern unschädlich gemacht.
  • Jedoch bringt auch eine Kompensation mit Filtern Probleme mit sich. Durch den Phasenverbrauch der eingesetzten Filter werden die erreichbaren Reglerverstärkungen reduziert, was einen Dynamikverlust für das geregelte System bedeutet. Dies ist gerade bei den heutigen hochdynamischen elektrischen Antrieben unerwünscht, weil so ein Teil der konstruktionsbedingt durch die Antriebe verfügbaren Dynamik wieder verloren geht.
  • Filter werden in der Regel in einer Drehzahlregelung eingesetzt. Die Darstellung nach 1 zeigt hierzu ein Blockschaltbild einer prinzipiellen regelungstechnischen Struktur zur Steuerung eines elektrischen Antriebes. Gezeigt ist eine Antriebsregelung A mit einem Lageregler L, einem darauffolgenden Drehzahlregler D sowie einem darauffolgenden Stromregler S mit entsprechenden Sollwerten l* für die Lage, n* für die Drehzahl und i* für den Strom. Damit wird ein Motor M über ein Leistungsteil LT, einem Wechselrichter mit Gleichrichter, Spannungszwischenkreis und einem Wandler mit Leis tungstransistoren, geregelt. Dem Drehzahlregler D ist zu Po sitionierzwecken der Lageregler L übergeordnet, z.B. für einen Vorschubantrieb oder eine C-Achse eines Hauptspindelmotors.
  • Vom Leistungsteil LT werden entsprechende Stromistwerte ia und ib zum Stromregler zurückgeführt. Die dritte Phase des Drehstrommotors M wird berechnet. An die Achse des Motors M ist ein Gebersystem mit einem Tachometer G und einem Lagegeber LG angebracht, die einen Drehzahlistwert n an den Drehzahlregler D und einen Lageistwert l an den Lageregler L zurückliefern.
  • Die Darstellung nach 2 zeigt einen Ausschnitt aus diesem Blockschaltbild nach 1 als Regelkreisstruktur. Gezeigt sind der Drehzahlregler D, dem eine Vorverarbeitungseinheit L vorgeschaltet ist, die mit den Drehzahlsollwerten n* beaufschlagt wird, und der Stromregler S, welcher vom Drehzahlregler Stromsollwerte i* erhält und Stromistwerte i liefert.
  • Diese werden über ein KT-Glied zur Erzeugung von Momentwerten m an den Motor M geführt, der Drehzahlistwerte n generiert, die negativ auf den Eingang des Drehzahlreglers D rückgekoppelt werden. Gleiches gilt für die Stromistwerte i, die ebenfalls auf den Eingang des Stromreglers S zurückgeführt werden.
  • Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Aufbau des Drehzahlreglers D bei, der in 3 gezeigt ist. Dieser umfasst in der Regel einen PI-Regler mit Proportional- und Integralanteil, dem das bereits angesprochene Filter F nachgeschaltet ist.
  • Bisher wurden entweder einzelne Resonanzen innerhalb eines solchen Regelkreises gezielt durch Filter F in Form von Bandsperren bedämpft, oder es wurde mittels eines in der Regelungstechnik üblichen Tiefpassfilters (PT1 oder PT2-Glied) eine Filterwirkung über einen großen Frequenzbereich eingestellt.
  • 4 zeigt den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf φ(f) einer Bandsperre über die Frequenz f aufgetragen.
  • PT1- und PT2-Glieder bewirken eine mit steigender Frequenz f zunehmende Amplitudenabsenkung, die auch bei hohen Frequenzen wirksam ist, wo wegen des Tiefpassverhaltens der Mechanik eines elektrischen Antriebes eine Absenkung nicht notwendig wäre. Diese unnötige Absenkung hat zusätzliche Phaseneinbußen bei niedrigen Frequenzen zur Folge. Dieser Zusammenhang ist auch aus dem in 5 gezeigten Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf φ(f) eines PT2-Glieds ersichtlich.
  • Eine Bedämpfung einzelner Resonanzen mittels Bandsperren bedeutet demnach zwar einen relativ geringen Phasenverlust und damit auch nicht allzu große Einbußen an Dynamik. Allerdings ist die Robustheit einer derartigen Parametrierung gering. Denn verschieben sich die Resonanzen, was beispielsweise durch Alterungsprozesse, durch Verwendung anderer Werkzeuge/Werkstücke, veränderte Maschinengeometrie oder im Bearbeitungszustand (Werkzeugeingriff) auftreten kann, so wird das geregelte System instabil oder schlecht gedämpft.
  • Bei den in der Automatisierungstechnik verstärkt eingesetzten Direktantrieben variieren oftmals Resonanzfrequenzen während des Verfahrvorgangs besonders stark und können daher nicht durch Bandsperren unwirksam gemacht werden. Bandsperren bringen daher eine mangelnde Robustheit mit sich, da nur ein enger Frequenzbereich gefiltert wird. Bei Linearantrieben ist die Regelstrecke zumeist durch viele recht dicht beieinander liegende Resonanzfrequenzen gekennzeichnet, die in der Praxis nur mit Tiefpassfiltern wirksam unterdrückt werden können.
  • Aus dem Patent DE 196 10 573 C1 ist ein Verfahren zur Torsionsoptimierung eines drehzahlgeregelten Antriebs mit drehelastischer Mechanik bei drehzahlunabhängiger Belastung bekannt, wobei ein PI-Regler als Drehzahlregler und eine zusätzliche Drehzahlsollwertglättung verwendet werden.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 196 17 867 A1 ist ein Verfahren zur überschwingfreien Drehzahlregelung von Gleich- und Drehstrommotoren mit unterlagerter Strom- bzw. Drehmomentenregelung bekannt, wobei ein Überschwingen des Drehzahlistwertes nach einem Sprung des Drehzahlsollwertes vermieden wird.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 36 06 640 A1 ist eine adaptive Regeleinrichtung mit hoher Genauigkeit und geringem Stellenenergieverbrauch bekannt.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 100 56 199 A1 ist ein Verfahren zum Bestimmen der Drehzahl einer Asynchronmaschine bekannt. Um eine sensorlose Messung der Drehzahl der Asynchronmaschine zu ermöglichen, wird eine oder mehrere im Strom der Asynchronmaschine auftretende Unter- oder Oberschwingungen ermittelt und daraus die Drehzahl der Asynchronmaschine bestimmt.
  • Herkömmliche Tiefpassfilter sorgen zwar für eine robuste Einstellung, die auch bei sich ändernden Resonanzen ein stabiles Verhalten gewährleistet, bedeuten aber eine erhebliche Dynamikeinbuße, die gerade bei Direktantrieben nicht toleriert werden kann. Bereits geringe Phasenabsenkungen verlangsamen das geregelte System merklich. Eine große Phaseneinbuße von 30 Grad verwandelt einen dynamischen, schnellen Antrieb in ein langsames System. Aufgrund des starken Phasenabfalls muss man somit eine geringe Reglerverstärkung und dadurch bedingt eine schlechtere Störunterdrückung und ein langsameres Führungsverhalten in Kauf nehmen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Verlust an Dynamik zu minimieren und ein Optimum aus Robustheit und Dynamik zu erreichen.
  • Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife und mit einer innerhalb dieser angeordneten Stromregelschleife, wobei die Drehzahlregelschleife eine Drehzahlregelung mit einem Regler mit Proportionalanteil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst, wobei ein hinsichtlich Frequenzbereich und Amplitudenabsenkung auf die zu unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes phasensparendes PDT2-Glied als Tiefpassfilter dient.
  • Alternativ wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife und mit einer innerhalb dieser angeordneten Stromregelschleife, wobei die Drehzahlregelschleife eine Drehzahlregelung mit einem Regler mit Proportionalanteil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst, wobei ein hinsichtlich Frequenzbereich und Amplitudenabsenkung auf die zu unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes phasensparendes Cauer-Filter als Tiefpassfilter dient.
  • Mit phasensparenden Tiefpassfiltern wird somit im Vergleich zum bekannten Stand der Technik ein Verlust an Dynamik deutlich minimiert und ein Optimum aus Robustheit und Dynamik erreicht.
  • Besonders einfach und kostengünstig lässt sich ein solches Filter realisieren, wenn die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das PDT2-Glied anhand der folgenden Differenzengleichung 2. Ordnung ermittelt: uk = VF·(ek + a1ek–1 + a0ek–2) – uk–1b1 – uk–2b0 mit
    uk : Filterausgang im Rechentakt k und
    ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  • Besonders einfach und kostengünstig lässt sich ein solches Filter realisieren, wenn die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das Cauer-Filter anhand der folgenden Differenzengleichung 2. Ordnung ermittelt: uk = a0uk–1 + a1uk–2 + b0ek + b1ek–1 + b2ek–2 mit
    uk : Filterausgang im Rechentakt k und
    ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  • Noch bessere Ergebnisse lassen sich, wenngleich mit erhöhtem Rechenaufwand, mit einem Cauer-Filter 8. Ordnung als Tiefpassfilter erzielen. Dabei kann die Drehzahlregelung ebenfalls als digitaler Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet sein, der das Cauer-Filter anhand der folgenden Differenzengleichung 8. Ordnung realisiert: uk = a0uk–1 + a1uk–2 + ... a7uk–7 + b0ek + b1ek–1 + ... + b8ek–8 mit
    uk : Filterausgang im Rechentakt k und
    ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  • Durch die Verwendung eines PDT2-Filters oder eines Cauer-Filters zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke einer Regelung, insbesondere in einer Drehzahlregelung für einen elektrischen Antrieb lassen sich somit entscheidende Vorteile gegenüber dem bekannten Stand der Technik mit PT2-Gliedern als Tiefpassfilter erzielen.
  • Dies eignet sich besonders zum Einsatz in numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen oder Robotern.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der folgenden Beschreibung der vorteilhaften Filter und in Verbindung mit den Figuren. Es zeigt:
  • 1 ein Blockschaltbild einer prinzipiellen regelungstechnischen Struktur zur Steuerung eines elektrischen Antriebes,
  • 2 einen Ausschnitt aus diesem Blockschaltbild nach 1 als Regelkreisstruktur,
  • 3 den Aufbau des Drehzahlreglers,
  • 4 den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf φ(f) einer Bandsperre über die Frequenz f,
  • 5 den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf φ(f) eines PT2-Glieds über die Frequenz f,
  • 6 den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf φ(f) eines PT2-Glieds im Vergleich zu den phasensparenden Filtern PDT2-Glied und Cauer-Filter 2. Ordnung über die Frequenz f und
  • 7 eine Gegenüberstellung des Amplituden- A(f) und des Phasenverlaufs φ(f) eines Cauer-Filters 8. Ordnung im Vergleich zu einem Cauer-Filter 2. Ordnung über die Frequenz f.
  • Die neu entwickelten Filter nach der Erfindung erlauben eine ideale Anpassung hinsichtlich Frequenzbereich und Amplitudenabsenkung. In der Darstellung nach 6 werden exemplarisch zwei der neuen Filter, nämlich ein PDT2-Glied PDT2 (punk tiert) und ein Cauer-Filter 2. Ordnung C2 (durchgezogen), im Vergleich zu einem herkömmlichen Tiefpass mit PT2-Glied PT2 (strichpunktiert) gezeigt. Aufgetragen ist jeweils der Amplitudenverlauf A(f) und der Phasenverlauf φ(f) über die Frequenz f. Alle Filter erfüllen die Forderung, ab 800Hz eine Amplitudenabsenkung von 25dB zu gewährleisten.
  • Während das PT2-Glied eine erhebliche Phasenabsenkung mit sich bringt, verbraucht das gezeigte PDT2-Glied erheblich weniger Phase, erreicht aber trotzdem eine hinreichende Absenkung. Das Cauer-Filter zweiter Ordnung zeigt sogar einen noch günstigeren Phasenverlauf als das PDT2-Glied, da das Cauer-Filter noch weniger Phase verbraucht. Beide, Cauer-Filter 2. Ordnung und PDT2-Glied, sind mit annähernd dem gleichen Rechenaufwand über eine Differenzengleichung 2. Ordnung zu realisieren wie ein PT2-Glied.
  • Die dargestellten Filter ermöglichen gezielt und systematisch Robustheit und Dynamik optimal miteinander zu verbinden. Cauer-Filter haben ihren Einsatzbereich in der Nachrichtentechnik, wo der steile Amplitudenabfall von Bedeutung ist und nicht, wie bei einer regelungstechnischen Anwendung, der geringe Phasenverbrauch. In der Nachrichtentechnik ist ein solcher geringer Phasenverbrauch nämlich nicht von Bedeutung.
  • Vorteilhaft ist bei den beschriebenen Filtern PDT2-Glied und Cauer-Filter neben der geringen Phasenabsenkung die leichte Parametrierbarkeit. Durch Festlegen der gewünschten Amplitudenabsenkung und des gewünschten Frequenzbereichs sind alle Parameter eines Filters bestimmt.
  • Dabei kann das, Cauer-Filter 2. Ordnung z.B. mit einem digitalen Rechenglied wie einem Mikroprozessor, Mikrocontroller oder einem geeigneten ASIC (anwendungsspezifizierter integ rierter Schaltkreis) nach folgender Berechnungsvorschrift durch eine Differenzengleichung realisiert werden: uk = a0uk–1 + a1uk–2 + b0ek + b1ek–1 + b2ek–2 (1)mit
    uk : Filterausgang im Rechentakt k und
    ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  • Der Ausgang eines Cauer-Filters 2. Ordnung errechnet sich somit aus den beiden vergangenen Filterausgängen (uk–1, uk–2), dem aktuellen Filtereingang (ek) und den beiden vergangenen Filtereingängen (ek–1, ek–2). Die Faktoren a und b sind Parameter, die aus den für den Anwendungsfall gewünschten Filtereigenschaften wie Grenzfrequenz und Absenktiefe nach bekannten Algorithmen berechnet werden (vgl. dazu auch Kammeyer/Kroschel: Digitale Signalverarbeitung, Teubner-Verlag, Stuttgart, 1989, S. 91f. oder Schrüfer, E.: Signalverarbeitung; numerische Verarbeitung digitaler Signale, Hanser-Verlag, München, 1990, S. 215 u. S. 220).
  • Einen höheren Realisierungsaufwand, aber einen nochmals bedeutend besseren Phasenverlauf zeigt ein Cauer-Filter B. Ordnung. Dies wird aus einer in 7 gezeigten Gegenüberstellung des Amplituden- A(f) und des Phasenverlaufs φ(f) über die Frequenz f eines Cauer-Filters 8. Ordnung C8 (durchgezogen) im Vergleich zu einem Cauer-Filter 2. Ordnung C2 (punktiert) deutlich.
  • Ein solches Cauer-Filter 8. Ordnung entsteht durch Überlagerung von 4 Bandsperren mit unterschiedlichen Zähler- und Nennerkennfrequenzen. Mit einem derartigen Filter kann eine im Vergleich zum PT2-Glied um mindestens den Faktor 2 höhere Reglerverstärkung eingestellt werden.
  • Ein Cauer-Filter 8. Ordnung kann mit einem digitalen Rechenmittel z.B. anhand der folgenden Differenzengleichung 8. Ordnung realisiert werden: uk = a0uk–1 + a1uk–2 + ... + a7uk_7 + b0ek + b1ek–1 + ... + b8ek–8 (2)mit
    uk : Filterausgang im Rechentakt k und
    ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  • Eine entsprechende Realisierung eines PDT2-Glieds lässt sich dabei wie folgt erreichen. Nimmt man die Filterfunktion F(s) im kontinuierlichen Bereich wie folgt an
    Figure 00110001
    wobei ωA, ωB Kreisfrequenzen und dA, dB Dämpfungswerte darstellen, so ergibt sich daraus für den zeitdiskreten Bereich
    Figure 00110002
    mit
    Figure 00120001
    wobei
    z = e–sT ist mit s als Laplace-Operator und
    z - als dem konjugiert komplexen Wert von z.
  • Nach Ausmultiplizieren des Filters ergibt sich damit
    Figure 00120002
    mit a1 = -2σAT·cosωAT (9)
    Figure 00120003
    b1 = -2σBT·cosωBT (11)
    Figure 00120004
  • Daraus lässt sich nun folgendes Verhältnis von der Ausgangsgröße des Filters uk zur Eingangsgröße des Filters ek ableiten:
    Figure 00120005
  • Daraus wiederum resultiert die folgende Differenzengleichung zur Realisierung eines PDT2-Gliedes 2. Ordnung mit einem Rechenmittel zu uk = VF·(ek + a1ek–1 + a0ek–1) – uk–1b1 – uk–2b0 (14) mit
    uk : Filterausgang im Rechentakt k und ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  • Eine Amplitudensenkung beginnt dabei etwa bei der Kreisfrequenz ωA und die Höhe der Absenkung wird durch das Verhältnis (ωA/ωB)2 bestimmt. Die beiden Dämpfungsparameter dA, dB werden vorzugsweise mit einem Wert zwischen 0,6 und 0,7 belegt.
  • Die Filter PDT2-Glied und Cauer-Filter besitzen für Aufgaben der Regelungstechnik somit den Vorteil einer größeren Robustheit, da ein großer Frequenzbereich gefiltert wird, und einen wesentlich geringeren Phasenabfall als herkömmliche Tiefpassfilter.
  • Beispielsweise kann bei Schleifmaschinen, deren Regelstrecke sich durch Wechseln von Werkzeugen und Werkstücken ändert, nur mit Hilfe von Cauer-Filtern oder einem PDT2-Glied eine robuste und dynamische Einstellung erreicht werden.
  • Insgesamt wird mit dem erfindungsgemäßen neuen Einsatz dieser phasensparenden Filter eine neue Vorgehensweise bei der Reglerparametrierung von Werkzeug- und Produktionsmaschinen geschaffen.

Claims (10)

  1. Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife (D, S) und mit einer innerhalb dieser (D, S) angeordneten Stromregelschleife (S), wobei die Drehzahlregelschleife (D, S) eine Drehzahlregelung (D) mit einem Regler (PI) mit Proportionalanteil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter (F) zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein hinsichtlich Frequenzbereich (f) und Amplitudenabsenkung (A(f)) auf die zu unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes phasensparendes PDT2-Glied als Tiefpassfilter dient.
  2. Antriebsregelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das PDT2-Glied anhand der folgenden Differenzengleichung 2. Ordnung realisiert: uk = VF·(ek + a1ek–1 + a0ek–2) – uk–1b1 – uk2b0 mit uk : Filterausgang im Rechentakt k und ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  3. Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife (D,S) und mit einer innerhalb dieser (D, S) angeordneten Stromregelschleife (S), wobei die Drehzahlregelschleife (D, S) eine Drehzahlregelung (D) mit einem Regler (PI) mit Proportionalanteil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter (F) zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein hinsichtlich Frequenzbereich (f) und Amplitudenabsenkung (A(f)) auf die zu unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes phasensparendes Cauer-Filter als Tiefpassfilter dient.
  4. Antriebsregelung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Cauer-Filter 2. Ordnung als Tiefpassfilter dient.
  5. Antriebsregelung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das Cauer-Filter anhand der folgenden Differenzengleichung 2. Ordnung realisiert: uk = a0uk–1 + a1uk–2 + b0ek + b1ek–1 + b2ek–2 mit uk : Filterausgang im Rechentakt k und ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  6. Antriebsregelung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Cauer-Filter 8. Ordnung als Tiefpassfilter dient.
  7. Antriebsregelung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das Cauer-Filter anhand der folgenden Differenzengleichung B. Ordnung realisiert: uk = a0uk–1 + a1uk–2 + ... + a7uk–7 + b0ek + b1ek–1 + ... + b8ek–8 mit uk : Filterausgang im Rechentakt k und ek : Filtereingang im Rechentakt k.
  8. Verwendung eines PDT2-Filters zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke einer Regelung für einen elektrischen Antrieb.
  9. Verwendung eines PDT2-Filters zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke einer Drehzahlregelung für einen elektrischen Antrieb.
  10. Numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine oder Roboter mit einer Antriebsregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
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