DE10057025A1 - Phasensparende Tiefpassfilter zur Antriebsregelung bei hoher Regeldynamik - Google Patents
Phasensparende Tiefpassfilter zur Antriebsregelung bei hoher RegeldynamikInfo
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Abstract
In der Erfindung werden die lediglich aus der Nachrichtentechnik bekannten Filter PDT2-Glied (PDT2) und Cauer-Filter (C2) zum Einsatz bei regelungstechnischen Aufgaben der Automatisierungstechnik vorgeschlagen, insbesondere für einen einem Drehzahlregler nachgeschalteten Filter. Diese besitzen für die Aufgaben der Regelungstechnik den Vorteil einer größeren Robustheit, da ein großer Frequenzbereich gefiltert wird, und einen wesentlich geringeren Phasenabfall als herkömmliche Tiefpassfilter (PT2). Mit diesen phasensparenden Tiefpassfiltern wird somit im Vergleich zum bekannten Stand der Technik ein Verlust an Dynamik deutlich minimiert und ein Optimum aus Robustheit und Dynamik erreicht.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsregelung für ei
nen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik in Form einer
vermaschten Regelstruktur mit einer Drehzahlregelschleife und
mit einer innerhalb dieser angeordneten Stromregelschleife,
wobei die Drehzahlregelung einen Regler mit Proportionalan
teil und Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter zur
Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst.
Bei der Regelung von Werkzeugmaschinen, Robotern oder anderen
Produktionsmaschinen bereiten die in der Regelstrecke parasi
tären Resonanzen Probleme. Herkömmlicherweise werden diese
durch den Einsatz von Filtern unschädlich gemacht.
Jedoch bringt auch eine Kompensation mit Filtern Probleme mit
sich. Durch den Phasenverbrauch der eingesetzten Filter wer
den die erreichbaren Reglerverstärkungen reduziert, was einen
Dynamikverlust für das geregelte System bedeutet. Dies ist
gerade bei den heutigen hochdynamischen elektrischen Antrie
ben unerwünscht, weil so ein Teil der konstruktionsbedingt
durch die Antriebe verfügbaren Dynamik wieder verloren geht.
Filter werden in der Regel in einer Drehzahlregelung einge
setzt. Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt hierzu ein Block
schaltbild einer prinzipiellen regelungstechnischen Struktur
zur Steuerung eines elektrischen Antriebes. Gezeigt ist eine
Antriebsregelung A mit einem Lageregler L, einem darauffol
genden Drehzahlregler D sowie einem darauffolgenden Stromreg
ler S mit entsprechenden Sollwerten l* für die Lage, n* für
die Drehzahl und i* für den Strom. Damit wird ein Motor M ü
ber ein Leistungsteil LT, einem Wechselrichter mit Gleich
richter, Spannungszwischenkreis und einem Wandler mit Leis
tungstransistoren, geregelt. Dem Drehzahlregler D ist zu Positionierzwecken
der Lageregler L übergeordnet, z. B. für ei
nen Vorschubantrieb oder eine C-Achse eines Hauptspindelmo
tors.
Vom Leistungsteil LT werden entsprechende Stromistwerte ia
und ib zum Stromregler zurückgeführt. Die dritte Phase des
Drehstrommotors M wird berechnet. An die Achse des Motors M
ist ein Gebersystem mit einem Tachometer G und einem Lagege
ber LG angebracht, die einen Drehzahlistwert n an den Dreh
zahlregler D und einen Lageistwert l an den Lageregler L zu
rückliefern.
Die Darstellung nach Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus diesem
Blockschaltbild nach Fig. 1 als Regelkreisstruktur. Gezeigt
sind der Drehzahlregler D, dem eine Vorverarbeitungseinheit V
vorgeschaltet ist, die mit den Drehzahlsollwerten n* beauf
schlagt wird, und der Stromregler S, welcher vom Drehzahlreg
ler Stromsollwerte i* erhält und Stromistwerte i liefert.
Diese werden über ein KT-Glied zur Erzeugung von Momentwerten
m an den Motor M geführt, der Drehzahlistwerte n generiert,
die negativ auf den Eingang des Drehzahlreglers D rückgekop
pelt werden. Gleiches gilt für die Stromistwerte i, die eben
falls auf den Eingang des Stromreglers S zurückgeführt wer
den.
Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Aufbau des Drehzahl
reglers D bei, der in Fig. 3 gezeigt ist. Dieser umfasst in
der Regel einen PI-Regler mit Proportional- und Integralan
teil, dem das bereits angesprochene Filter F nachgeschaltet
ist.
Bisher wurden entweder einzelne Resonanzen innerhalb eines
solchen Regelkreises gezielt durch Filter F in Form von Band
sperren bedämpft oder es wurde mittels eines in der Rege
lungstechnik üblichen Tiefpassfilters (PT1 oder PT2-Glied)
eine Filterwirkung über einen großen Frequenzbereich einge
stellt.
Fig. 4 zeigt den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf ϕ(f)
einer Bandsperre über die Frequenz f aufgetragen.
PT1- und PT2-Glieder bewirken eine mit steigender Frequenz f
zunehmende Amplitudenabsenkung, die auch bei hohen Frequenzen
wirksam ist, wo wegen des Tiefpassverhaltens der Mechanik ei
nes elektrischen Antriebes eine Absenkung nicht notwendig wä
re. Diese unnötige Absenkung hat zusätzliche Phaseneinbußen
bei niedrigen Frequenzen zur Folge. Dieser Zusammenhang ist
auch aus dem in Fig. 5 gezeigten Amplituden- A(f) und den Pha
senverlauf ϕ(f) eines PT2-Glieds ersichtlich.
Eine Bedämpfung einzelner Resonanzen mittels Bandsperren be
deutet demnach zwar einen relativ geringen Phasenverlust und
damit auch nicht allzu große Einbußen an Dynamik. Allerdings
ist die Robustheit einer derartigen Parametrierung gering.
Denn verschieben sich die Resonanzen, was beispielsweise
durch Alterungsprozesse, durch Verwendung anderer Werkzeu
ge/Werkstücke, veränderte Maschinengeometrie oder im Bearbei
tungszustand (Werkzeugeingriff) auftreten kann, so wird das
geregelte System instabil oder schlecht gedämpft.
Bei den in der Automatisierungstechnik verstärkt eingesetzten
Direktantrieben variieren oftmals Resonanzfrequenzen während
des Verfahrvorgangs besonders stark und können daher nicht
durch Bandsperren unwirksam gemacht werden. Bandsperren brin
gen daher eine mangelnde Robustheit mit sich, da nur ein en
ger Frequenzbereich gefiltert wird. Bei Linearantrieben ist
die Regelstrecke zumeist durch viele recht dicht beieinander
liegende Resonanzfrequenzen gekennzeichnet, die in der Praxis
nur mit Tiefpassfiltern wirksam unterdrückt werden können.
Herkömmliche Tiefpassfilter sorgen zwar für eine robuste Ein
stellung, die auch bei sich ändernden Resonanzen ein stabiles
Verhalten gewährleistet, bedeuten aber eine erhebliche Dyna
mikeinbuße, die gerade bei Direktantrieben nicht toleriert
werden kann. Bereits geringe Phasenabsenkungen verlangsamen
das geregelte System merklich. Eine große Phaseneinbuße von
30 Grad verwandelt einen dynamischen, schnellen Antrieb in
ein langsames System. Aufgrund des starken Phasenabfalls muss
man somit eine geringe Reglerverstärkung und dadurch bedingt
eine schlechtere Störunterdrückung und ein langsameres Füh
rungsverhalten in Kauf nehmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Ver
lust an Dynamik zu minimieren und ein Optimum aus Robustheit
und Dynamik zu erreichen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Antriebsre
gelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher Regeldynamik
in Form einer vermaschten Regelstruktur gelöst, die mit einer
Drehzahlregelschleife und mit einer innerhalb dieser angeord
neten Stromregelschleife ausgestattet ist. Die Drehzahlrege
lung umfasst dabei einen Regler mit Proportionalanteil und
Integralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter zur Unter
drückung von Resonanzen in der Regelstrecke, wobei ein hin
sichtlich Frequenzbereich und Amplitudenabsenkung auf die zu
unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes phasensparendes Tief
passfilter vorgesehen ist.
Mit phasensparenden Tiefpassfiltern wird somit im Vergleich
zum bekannten Stand der Technik ein Verlust an Dynamik deut
lich minimiert und ein Optimum aus Robustheit und Dynamik er
reicht.
Eine vorteilhafte Realisierung eines solchen phasensparenden
Filters wird durch den Einsatz eines PDT2-Glieds als Tief
passfilter erreicht.
Besonders einfach und kostengünstig lässt sich ein solches
Filter realisieren, wenn die Drehzahlregelung als digitaler
Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das PDT2-
Glied anhand der folgenden Differenzengleichung 2. Ordnung
ermittelt:
uk = VF.(ek + a1ek-1 + a0ek-2) - uk-1b1 - uk-2b0
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
Alternativ hat sich der Einsatz eines Cauer-Filters als Tief
passfilter als besonders günstig erwiesen, insbesondere der
eines Cauer-Filters 2. Ordnung.
Besonders einfach und kostengünstig lässt sich ein solches
Filter realisieren, wenn die Drehzahlregelung als digitaler
Regler mit einem Rechenmittel ausgestaltet ist, der das Cau
er-Filter anhand der folgenden Differenzengleichung 2. Ord
nung ermittelt:
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + b0ek + b1ek-1 + b2ek-2
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
Noch bessere Ergebnisse lassen sich, wenngleich mit erhöhtem
Rechenaufwand, mit einem Cauer-Filter 6. Ordnung als Tief
passfilter erzielen. Dabei kann die Drehzahlregelung eben
falls als digitaler. Regler mit einem Rechenmittel ausgestal
tet ist, der das Cauer-Filter anhand der folgenden Differen
zengleichung 8. Ordnung realisiert:
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + . . . + a7uk-7 + b0ek + b1ek-1 + . . . + b8ek-8
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
Durch die Verwendung eines PDT2-Filters oder eines Cauer-Fil
ters zur Unterdrückung von Resonanzen in der Regelstrecke ei
ner Regelung, insbesondere in einer Drehzahlregelung für ei
nen elektrischen Antrieb lassen sich somit entscheidende Vor
teile gegenüber dem bekannten Stand der Technik mit PT2-Glie
dern als Tiefpassfilter erzielen.
Dies eignet sich besonders zum Einsatz in numerisch gesteuer
ten Werkzeugmaschinen oder Robotern.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
anhand der folgenden Beschreibung der vorteilhaften Filter
und in Verbindung mit den Figuren. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer prinzipiellen regelungs
technischen Struktur zur Steuerung eines elektri
schen Antriebes,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus diesem Blockschaltbild nach
Fig. 1 als Regelkreisstruktur,
Fig. 3 den Aufbau des Drehzahlreglers,
Fig. 4 den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf ϕ(f) ei
ner Bandsperre über die Frequenz f,
Fig. 5 den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf ϕ(f) ei
nes PT2-Glieds über die Frequenz f,
Fig. 6 den Amplituden- A(f) und den Phasenverlauf ϕ(f) ei
nes PT2-Glieds im Vergleich zu den phasensparenden
Filtern PDT2-Glied und Cauer-Filter 2. Ordnung über
die Frequenz f und
Fig. 7 eine Gegenüberstellung des Amplituden- A(f) und des
Phasenverlaufs ϕ(f) eines Cauer-Filters 8. Ordnung
im Vergleich zu einem Cauer-Filter 2. Ordnung über
die Frequenz f.
Die neu entwickelten Filter nach der Erfindung erlauben eine
ideale Anpassung hinsichtlich Frequenzbereich und Amplituden
absenkung. In der Darstellung nach Fig. 6 werden exemplarisch
zwei der neuen Filter, nämlich ein PDT2-Glied PDT2 (punktiert)
und ein Cauer-Filter 2. Ordnung C2 (durchgezogen), im
Vergleich zu einem herkömmlichen Tiefpass mit PT2-Glied PT2
(strichpunktiert) gezeigt. Aufgetragen ist jeweils der Ampli
tudenverlauf A(f) und den Phasenverlauf ϕ(f) über die Fre
quenz f. Alle Filter erfüllen die Forderung, ab 800 Hz eine
Amplitudenabsenkung von 25 dB zu gewährleisten.
Während das PT2-Glied eine erhebliche Phasenabsenkung mit
sich bringt, verbraucht das gezeigte PDT2-Glied erheblich we
niger Phase, erreicht aber trotzdem eine hinreichende Absen
kung. Das Cauer-Filter zweiter Ordnung zeigt sogar einen noch
günstigeren Phasenverlauf als das PDT2-Glied, da das Cauer-
Filter noch weniger Phase verbraucht. Beide, Cauer-Filter 2.
Ordnung und PDT2-Glied, sind mit annähernd dem gleichen Re
chenaufwand über eine Differenzengleichung 2. Ordnung zu rea
lisieren wie ein PT2-Glied.
Derartige Filter werden bisher in der Regelungstechnik nicht
eingesetzt. Die dargestellten Filter ermöglichen erstmals,
gezielt und systematisch Robustheit und Dynamik optimal mit
einander zu verbinden. Cauer-Filter haben ihren Einsatzbe
reich in der Nachrichtentechnik, wo der steile Amplitudenab
fall von Bedeutung ist und nicht, wie bei einer regelungs
technischen Anwendung, der geringe Phasenverbrauch. In der
Nachrichtentechnik ist ein solcher geringer Phasenverbrauch
nämlich nicht von Bedeutung.
Vorteilhaft ist bei den beschriebenen Filtern PDT2-Glied und
Cauer-Filter neben der geringen Phasenabsenkung die leichte
Parametrierbarkeit. Durch Festlegen der gewünschten Amplitu
denabsenkung und des gewünschten Frequenzbereichs sind alle
Parameter eines Filters bestimmt.
Dabei kann das Cauer-Filter 2. Ordnung z. B. mit einem digita
len Rechenglied wie einem Mikroprozessor, Mikrocontroller o
der einem geeigneten ASIC (anwendungsspezifizierter integrierter
Schaltkreis) nach folgender Berechnungsvorschrift
durch eine Differenzengleichung realisiert werden:
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + b0ek + b1ek-1 + b2ek-2 (1)
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
Der Ausgang eines Cauer-Filters 2. Ordnung errechnet sich so
mit aus den beiden vergangenen Filterausgängen (uk-1, uk-2),
dem aktuellen Filtereingang (ek) und den beiden vergangenen
Filtereingängen (ek-1, ek-2). Die Faktoren a und b sind Parame
ter, die aus den für den Anwendungsfall gewünschten Filterei
genschaften wie Grenzfrequenz und Absenktiefe nach bekannten
Algorithmen berechnet werden (vgl. dazu auch Kammeyer/-
Kroschel: Digitale Signalverarbeitung, Teubner-Verlag, Stutt
gart, 1989, S. 91f. oder Schrüfer, E.: Signalverarbeitung;
numerische Verarbeitung digitaler Signale, Hanser-Verlag,
München, 1990, S. 215 u. S. 220).
Einen höheren Realisierungsaufwand, aber einen nochmals be
deutend besseren Phasenverlauf zeigt ein Cauer-Filter 8. Ord
nung. Dies wird aus einer in Fig. 7 gezeigten Gegenüber
stellung des Amplituden- A(f) und des Phasenverlaufs ϕ(f) ü
ber die Frequenz f eines Cauer-Filters 8. Ordnung C8 (durch
gezogen) im Vergleich zu einem Cauer-Filter 2. Ordnung C2
(punktiert) deutlich.
Ein solches Cauer-Filter 8. Ordnung entsteht durch Überlage
rung von 4 Bandsperren mit unterschiedlichen Zähler- und Nen
nerkennfrequenzen. Mit einem derartigen Filter kann eine im
Vergleich zum PT2-Glied um mindestens den Faktor 2 höhere
Reglerverstärkung eingestellt werden.
Ein Cauer-Filter 8. Ordnung kann mit einem digitalen Rechen
mittel z. B. anhand der folgenden Differenzengleichung 8. Ord
nung realisiert werden:
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + . . . + a7uk-7 + b0ek + b1ek-1 + . . . + b8ek-8 (2)
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
Eine entsprechende Realisierung eines PDT2-Glieds lässt sich
dabei wie folgt erreichen. Nimmt man die Filterfunktion F(s)
im kontinuierlichen Bereich wie folgt an
wobei ωA, ωB Kreisfrequenzen und dA, dB Dämpfungswerte dar
stellen, so ergibt sich daraus für den zeitdiskreten Bereich
mit
wobei
z = e-sT ist mit s als Laplace-Operator und
z als dem konjugiert komplexen Wert von z.
z = e-sT ist mit s als Laplace-Operator und
z als dem konjugiert komplexen Wert von z.
Nach Ausmultiplizieren des Filters ergibt sich damit
Daraus lässt sich nun folgendes Verhältnis von der Ausgangs
größe des Filters uk zur Eingangsgröße des Filters ek ablei
ten:
Daraus wiederum resultiert die folgende Differenzengleichung
zur Realisierung eines PDT2-Gliedes 2. Ordnung mit einem Re
chenmittel zu
uk = VF.(ek + a1ek-1 + a0ek-2) - uk-1b1 - uk-2b0 (14)
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
Eine Amplitudensenkung beginnt dabei etwa bei der Kreisfre
quenz ωA und die Höhe der Absenkung wird durch das Verhältnis
(ωA/ωB)2 bestimmt. Die beiden Dämpfungsparameter dA, dB wer
den vorzugsweise mit einem Wert zwischen 0,6 und 0,7 belegt.
Die erfindungsgemäßen Filter PDT2-Glied und Cauer-Filter be
sitzen für Aufgaben der Regelungstechnik somit den Vorteil
einer größeren Robustheit, da ein großer Frequenzbereich ge
filtert wird, und einen wesentlich geringeren Phasenabfall
als herkömmliche Tiefpassfilter.
Diese Filter wurden bei verschiedenen regelungstechnischen
Applikationen bereits testweise erfolgreich eingesetzt. Bei
spielsweise konnten bei Schleifmaschinen, deren Regelstrecke
sich durch Wechseln von Werkzeugen und Werkstücken ändert,
nur mit Hilfe von Cauer-Filtern oder einem PDT2-Glied eine
robuste und dynamische Einstellung erreicht werden.
Insgesamt wird mit dem erfindungsgemäßen neuen Einsatz dieser
phasensparenden Filter eine neue Vorgehensweise bei der Reg
lerparametrierung von Werkzeug- und Produktionsmaschinen ge
schaffen.
Claims (13)
1. Antriebsregelung für einen elektrischen Antrieb mit hoher
Regeldynamik in Form einer Vermaschten Regelstruktur mit ei
ner Drehzahlregelschleife (D) und mit einer innerhalb dieser
(D) angeordneten Stromregelschleife (S), wobei die Drehzahl
regelung (D) einen Regler (PI) mit Proportionalanteil und In
tegralanteil sowie ein nachgeschaltetes Filter (F) zur Unter
drückung von Resonanzen in der Regelstrecke umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein hinsichtlich Frequenzbereich (f) und Amplitudenabsenkung
(A(f)) auf die zu unterdrückenden Resonanzen abgestimmtes pha
sensparendes Tiefpassfilter vorgesehen ist.
2. Antriebsregelung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein PDT2-Gliecl als Tiefpassfilter dient.
3. Antriebsregelung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechen
mittel ausgestaltet ist, der das PDT2-Glied anhand der fol
genden Differenzengleichung 2. Ordnung realisiert:
uk = VF.(ek + a1ek-1 + a0ek-2) - uk-1b1 - uk-2b0
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk = VF.(ek + a1ek-1 + a0ek-2) - uk-1b1 - uk-2b0
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
4. Antriebsregelung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Cauer-Filter als Tiefpassfilter dient.
5. Antriebsregelung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Cauer-Filter 2. Ordnung als Tiefpassfilter dient.
6. Antriebsregelung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechen
mittel ausgestaltet ist, der das Cauer-Filter anhand der fol
genden Differenzengleichung 2. Ordnung realisiert:
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + b0ek + b1ek-1 + b2ek-2
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + b0ek + b1ek-1 + b2ek-2
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
7. Antriebsregelung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Cauer-Filter 8. Ordnung als Tiefpassfilter dient.
8. Antriebsregelung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehzahlregelung als digitaler Regler mit einem Rechen
mittel ausgestaltet ist, der das Cauer-Filter anhand der fol
genden Differenzengleichung 8. Ordnung realisiert:
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + . . . + a7uk-7 + b0ek + b1ek-1 + . . . + b8ek-8
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
uk = a0uk-1 + a1uk-2 + . . . + a7uk-7 + b0ek + b1ek-1 + . . . + b8ek-8
mit
uk: Filterausgang im Rechentakt k und
ek: Filtereingang im Rechentakt k.
9. Verwendung eines PDT2-Filters zur Unterdrückung von Reso
nanzen in der Regelstrecke einer Regelung für einen elektri
schen Antrieb.
10. Verwendung eines PDT2-Filters zur Unterdrückung von Reso
nanzen in der Regelstrecke einer Drehzahlregelung für einen
elektrischen Antrieb.
11. Verwendung eines Cauer-Filters zur Unterdrückung von Re
sonanzen in der Regelstrecke einer Regelung für einen elekt
rischen Antrieb.
12. Verwendung eines Cauer-Filters zur Unterdrückung von Re
sonanzen in der Regelstrecke einer Drehzahlregelung für einen
elektrischen Antrieb.
13. Numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine oder Roboter mit
einer Antriebsregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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ID=7663648
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DE10057025A Revoked DE10057025B4 (de) | 2000-11-17 | 2000-11-17 | Phasensparende Tiefpassfilter zur Antriebsregelung bei hoher Regeldynamik |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |