DE10056993A1 - Piezokeramischer Kraftsensor - Google Patents
Piezokeramischer KraftsensorInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kostengünstigen piezokeramischen Kraftsensor zu schaffen, der in kleinen Einbauräumemn einsetzbar ist. DOLLAR A Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Substrat (3) des Kraftsensors (1) ein biegsames Blech ist, das von einer dünnen, piezokeramischen Schicht (4) umhüllt ist, dass die piezokeramische Schicht (4) wiederum von einer dünnen Elektrode (5) umhüllt ist und dass der Kraftsensor mit seiner sensitiven Fläche (8) in den Einbauraum (2) hinreinragt. DOLLAR A Die Erfindung findet Anwendung bei einem piezokeramischen Kraftsensor mit einem biegsamen Substrat, auf dem mindestens eine mit Elektroden versehene, piezokeramische Schicht angeordnet ist und bei dem bei einer Druckbelastung des Substrats in den piezokeramischen Schichten entstehende elektrische Ladungen messtechnisch ausgewertet werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen piezokeramischen Kraftsensor mit
einem biegsamen Substrat gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Piezokeramische Kraftsensoren mit einem biegsamen Substrat,
die in Fahrzeugen oder Maschinen verwendet werden, sind z. B.
aus der EP-A1-0549807 bekannt. In den bekannten
Kraftsensoren wirken externe Kräfte auf das in einem
Sensorgehäuse angeordnete biegsame Substrat, das häufig eine
Membran aus Silizium ist. In die Oberfläche der Membran sind
plattenförmige, piezo-keramische Strukuren integriert, die
bei einer Durchbiegung der Membran gedehnt oder gestaucht
werden und dadurch entsprechend der Größe der einwirkenden
Kräfte messbare elektrische Ladungen erzeugen. Derartige
Kraftsensoren können wegen ihrer Größe, die durch das
Sensorgehäuse vorgegeben ist, nicht in kleinen Einbauräumen,
wie z. B. in Kanalstrukturen, Verwendung finden. Die Anordnung
der Membran in einem Sensorgehäuse ist außerdem
kostenaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
kostengünstigen piezokeramischen Kraftsensor zu schaffen, der
in kleinen Einbauräumen einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Lösung verwendet als biegsames Substrat
ein Blech, das mit einer dünnen piezokeramischen Schicht und
einer äußeren, dünnen elektrisch leitenden Elektrode voll
ständig umschichtet ist. Das Blechsubstrat ragt an einer
Stelle aus der piezokeramischen Umschichtung heraus. Zwischen
dem herausragenden Blechsubstrat und der äußeren Elektrode
werden die in der piezokeramischen Schicht erzeugten
elektrischen Ladungen zur messtechnischen Auswertung
abgegriffen. Ein Sensorgehäuse ist nicht erforderlich, da die
äußere Elektrode
und ggf. eine zusätzliche, dünne Schutzumhüllung den Sensor
gegen Umgebungseinflüsse schützt.
Die bei einer Kraftmessung auf Druckkraft beanspruchte sensi
tive Fläche des Sensors kann sehr klein ausgebildet sein und
bietet so vorteilhaft die Möglichkeit Kraftmessungen in
kleinen Einbauräumen durchzuführen, wie z. B. in dem
Injektionskanal eines Kraftfahrzeugs.
Anhand der Zeichnung werden nachstehend Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in geschnittener Ansicht und Draufsicht einen
piezokeramischen Kraftsensor in einem Injektionskanal
eines Kraftfahrzeugs und
Fig. 2 zeigt den Schichtaufbau eines piezokeramischen Kraft
sensors mit zwei übereinander angeordneten piezokera
mischen Schichten.
Fig. 1 zeigt einen Kraftsensor 1 als Prinzipskizze, welche die
Schichtdicken, Flächen und anderen Abmessungen des
Kraftsensors nicht maßstabsgetreu wiedergibt. Der gezeigte
Kraftsensor 1 besteht aus einem Substrat 3, einer
piezokeramischen Schicht 4, einer Elektrode 5, elektrischen
Messleitungen 6 und einer Sensorhalterung 7.
Der Einbauraum 2 des Kraftsensors 1 ist im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel der Injektionskanal eines Kraftfahrzeugs. Der
Sensor wird in dem Injektionskanal beipielsweise zur
Detektion von Ventilverstellungen eingesetzt. Die
Ventilverstellungen werden durch Messung der dynamischen
Kräfte in dem Betätigungsstrang der Ventilnadel mit dem
Kraftsensor 1 ermittelt. Der Kraftsensor 1 ist hierzu
zwischen einem oberen Stössel 11 und einem unteren Stössel 12
der Ventilnadelbetätigung eingebaut. Die Betätigungskraft
bewirkt eine Verformung der sensitiven Fläche 8 des
Kraftsensors 1 und erzeugt so in der piezokeramischen
Schicht 4 messbare elektrische Ladungen.
Das Substrat 3 ist ein biegsames Blech und so ausgebildet,
dass es eine sensitive Fläche 8 und einen davon ausgehenden,
Fortsatz zur Halterung des Kraftsensors 1 in einer Wand des
Einbauraums 2 und zum externen Anschluß der elektrischen
Messleitungen 6 und des Kraftsensors aufweist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die sensitive Fläche 8
beispielsweise kreisförmig und der nach außen gehende
Fortsatz stegförmig ausgebildet. Je nach Gestalt des
Einbauraums 2 können vom Fachmann ohne Aufbringung einer
erfinderischen Tätigkeit andere Formen für die sensitive
Fläche 8 und den Fortsatz gewählt werden.
Die piezokeramische Schicht 4 umhüllt das Substrat 3 als
dünne Schicht vollständig bis auf eine kleine Kontaktstelle
für den elektrischen Anschluß einer der beiden elektrischen
Messleitungen 6 auf dem Substrat 3. Zur Aufbringung der
piezokeramischen Schicht 4 auf dem Substrat 3 ist
vorzugsweise das bekannte Sol-Gel-Verfahren verwendet,
welches das Herstellen von sehr dünnen Schichten in dem
Bereich von etwa 10 µm Dicke ermöglicht. In dem Verfahren
wird das Substrat mit einer piezokeramischen, flüssigen
Lösung benetzt und anschließend erfolgt unter Temperatur eine
Sinterung der aufgetragenen Lösung zur festen Piezokeramik.
Im Ausführungsbeispiel wird als piezokeramische Lösung
beispielsweise PZT verwendet.
Eine vollständige Umhüllung des Substrats 3 mit der piezoke
ramischen Schicht 4 hat unter anderem auch den Vorteil, dass
der Sensor eine größere Messempfindlichkeit aufweist, da bei
einer Belastung beide piezokeramischen Oberflächen der sensi
tiven Fläche 8 zur Erzeugung von messbaren elektrischen
Ladungen beitragen.
Die piezokeramische Schicht 4 ist wiederum von der Elektrode
5 vollständig umhüllt. Diese Elektrode 5 ist als elektrisch
leitende dünne Schicht ausgebildet und zur oben beschriebenen
Kontaktstelle auf dem Substrat 3 elektrisch isolierend unter
brochen.
An der Elektrode 5 ist die zweite elektrische Messleitung 6
angeschlossen. Zur Aufbringung der Elektrode 5 auf der piezo
keramischen Schicht 4 stehen dem Fachmann beliebige,
geeignete Beschichtungsverfahren, wie z. B. das CVD-Verfahren,
zur Verfügung. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt
es sich beispielsweise um eine aufgesputterte Nickel-Schicht.
Je nach dem im Einbauraum 2 vorhandenen Medium kann allein
die Elektrode 5 den Kraftsensor 1 gegen korrosive
Umgebungseinflüsse ausreichend schützen; oder es ist dazu
noch die Aufbringung einer zusätzlichen - in Fig. 1 nicht
gezeigten - Schutzschicht erforderlich. Für den Einsatz des
Kraftsensors 1 in dem Injektionskanal eines Kraftfahrzeugs
und der Verwendung der vorangehend genannten Nickel-Schicht
als äußere Elektrode 5 ist die Schutzwirkung der äußeren
Elektrode 5 für einen Korrisionsschutz ausreichend.
Als zusätzliche Schutzschicht für den Einsatz des
Kraftsensors in korrosiven Medien kann beispielsweise eine
Titannitrid-Schicht Verwendung finden.
Die Sensorhalterung 7 dient zur elektrisch isolierten Befes
tigung des Kraftsensors 1 in der Wand des Einbauraums 2. Der
installierte Kraftsensor 1 ragt mit seiner sensitiven Fläche
8 in den Einbauraum 2. Der von der sensitiven Fläche 8
ausgehende Fortsatz durchdringt die Wand des Einbauraums 2,
so dass die elektrischen Messleitungen 6 außerhalb des
Einbauraums 2 anschließbar sind.
Der in Fig. 2 gezeigte Schichtaufbau eines piezokeramischen
Kraftsensors 1 ist bis auf die nachfolgend beschriebenen,
zusätzlichen Merkmale entsprechend dem vorangehend zu Fig. 1
beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet. Abweichend
gegenüber dem vorangehend beschriebenen Sensor ist das in
Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel durch eine zweite piezo
keramische Schicht 9 und eine zweite Elektrode 10 gekenn
zeichnet.
Die zweite piezokeramische Schicht 9 umhüllt die erste Elek
trode 5, die die erste piezokeramische Schicht 4 umgibt, und
die zweite Elektrode 10 umhüllt wiederum die zweite piezo
keramische Schicht 9. An der zweiten Elektrode 10 ist
ebenfalls eine elektrische Messleitung 6 befestigt und der
Kraftsensor 1 ist von einer Sensorhalterung 7 in der Wand des
Einbauraums 2 starr und elektrisch isoliert gehalten.
Die zweite piezokeramische Schicht 9 und die zweite Elektrode
10 können entsprechend der ersten piezokeramischen Schicht 4
und ersten Elektrode 5 ausgebildet und nach demselben
Verfahren hergestellt sein.
Die Ausbildung des Kraftsensors 1 mit zwei piezokeramischen
Schichten 4 und 9 hat den Vorteil, dass der Sensor eine
größere
Messempfindlichkeit aufweist.
Wiederum kann auch bei diesem Ausführungsbeispiel die äußere
Elektrode 10 bei Bedarf von einer Schutzschicht gegen
korrosive Medien geschützt sein.
Claims (6)
1. Piezokeramischer Kraftsensor mit einem biegsamen Substrat,
auf dem mindestens eine mit Elektroden versehene, piezokera
misch Schicht angeordnet ist und bei dem bei einer
Druckbelastung des Substrats in den piezokeramischen
Schichten entstehende Elektrische Ladungen messtechnisch
ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat
(3) des Kraftsensors (1) ein biegsames Blech ist, das von
einer dünnen, piezokeramischen Schicht (4) umhüllt ist, dass
die piezokeramische Schicht (4) wiederum von einer dünnen
Elektrode (5) umhüllt ist und dass der Kraftsensor mit seiner
senisitiven Fläche (8) in einen Einbauraum (2) hineinragt.
2. Kraftsensor nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kraftsensor (1) auf seiner Elektrode (5) von einer
zweiten dünnen, piezokeramischen Schicht (9) umhüllt ist, die
wiederum von einer zweiten Elektrode (10) umhüllt ist.
3. Kraftsensor nach einem der Patentansprüche 1 oder 2,
dadurch
gekennzeichnet, dass die keramischen Schichten (4 und 9) mit
einem Sol-Gel-Verfahren hergestellt sind.
4. Kraftsensor nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dicke der keramischen Schichten (4 und 9) jeweils
etwa 1 µm bis 20 µm beträgt.
5. Kraftsensor nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch
gekennzeichnet, dass die sensitive Fläche (8) des
Kraftsensors (1) kreisförmig ausgebildet ist.
6. Kraftsensor nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
dadurch
gekennzeichnet, dass der Kraftsensor (1) in dem
Injektionskanal
eines Kraftfahrzeugs zwischen einem oberen Stössel (11) und
einem unteren Stössel (12) der Ventilnadelbetätigung zur
Erfassung von Ventilverstellungen eingesetzt ist.
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Cited By (3)
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2000
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EP3289326B1 (de) * | 2015-04-30 | 2021-01-27 | Kistler Holding AG | Kontaktkraft-prüfvorrichtung, verwendung einer solchen kontaktkraft-prüfvorrichtung und verfahren zur herstellung einer solchen kontaktkraft-prüfvorrichtung |
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