DE10056685A1 - Verfahren zur Abtrennung von mindestens einer reaktiven Komponente aus flüssigen Stoffgemischen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von mindestens einer reaktiven Komponente aus flüssigen Stoffgemischen und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von mindestens einer reaktiven Komponente aus einem flüssigen Stoffgemisch mit mindestens zwei gekoppelten Reaktivdestillationskolonnen, bei dem mindestens ein Nebenprodukt aus dem System entfernt wird. Die Erfindung beschreibt ebenfalls Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtren
nung von mindestens einer reaktiven Komponente aus flüssigen
Stoffgemischen in einem System aus mindestens zwei gekoppelten
Reaktivdestillationskolonnen. Die Erfindung betrifft außerdem
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In der chemischen Verfahrenstechnik liegen zumeist Gemische
von Stoffen vor, die zur Weiterverarbeitung oder direkt als
Produkt in die einzelnen Komponenten mit vorgegebener Reinheit
zerlegt werden müssen. Das Standardverfahren zur Stofftrennung
ist die Destillation oder Rektifikation. Bei diesem Verfahren
strömen Flüssigkeit und Dampf im Gegenstrom in einer Kolonne,
wodurch sich die Komponenten mit niedrigem Siedepunkt oben am
Kopf der Kolonne anreichern und die Komponenten mit höheren
Siedepunkten unten im Sumpf der Kolonne verbleiben. Die Tren
nung eng siedender Gemische mit ähnlichen Siedepunkten ist mit
hohem apparativen und/oder energetischen Aufwand verbunden.
Mögliche Einsparungen in Investitions- und/oder Energiekosten
sind daher von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Falls sich Stoffe, die destillativ nicht getrennt werden kön
nen, in ihren chemischen Eigenschaften stark unterscheiden,
ist es möglich, eine oder mehrere Komponenten reaktiv abzu
trennen. Dabei reagieren besagte Komponenten mit einem geeig
neten Reaktionspartner zu neuen Substanzen, die aufgrund ihrer
Stoffeigenschaften (z. B. Siedepunkt) vom restlichen Gemisch
leicht abgetrennt werden können. Diese Reaktion muss reversi
bel sein, um nach Abtrennung der Reaktionsprodukte dieses wie
der in seine Ausgangskomponenten zu spalten. Der Reaktionspartner
wird in die erste Prozessstufe zurückgeführt, wohinge
gen die gewünschten Komponenten in der erforderlichen Reinheit
abgetrennt werden. Die Reaktionsbedingungen für die Hin- und
Rückreaktion können sich dabei deutlich unterscheiden, z. B.
im Druck- und Temperaturbereich oder in der Art und Menge des
eingesetzten Katalysators.
Solche reaktiven Trennungen werden destillativ in einer Reak
tivdestillation (RD) durchgeführt. Unter Reaktivdestillation
(RD) versteht man die simultane Durchführung von Reaktion und
Stofftrennung in einem Apparat, üblicherweise einer Reaktiv
destillationskolonne (RDK). Typische Beispiele sind Vereste
rungen, z. B. die Synthese von Methylacetat, oder Veretherun
gen, z. B. die Synthese von Methyl tert-Butyl Ether (MTBE).
Bei beiden Beispielen werden RDKn großindustriell eingesetzt.
Reaktive Trennungen unter Verwendung von RDK sind bereits für
diverse Stoffsysteme bekannt. So ist in "Ind. Eng. Chem. Pro
cess Des. Dev.", 1985, Band 24, Seiten 1062 ff. die Trennung
von m- und p-Xylol beschrieben, wobei Natrium p-Xylol als
Schleppmittel verwendet wird. In dieser Reaktivdestillation
ist ein Eingang für die Xylole vorgesehen, während über zwei
Ausgänge die beiden Komponenten p-Xylol und m-Xylol herausge
hen.
Die reaktive Trennung eines Gemisches aus 3-Picolin und 4-
Picolin ist aus "Comput. Chem. Engng.", 1988, Band 12, Seiten
1141 ff. bekannt. In diesem Reaktivdestillationsprozess werden
Trifluoressigsäure, Chlorpyridin und Nitromethan als Lösungs
mittel eingesetzt. Die gezeigte Anlage besteht aus zwei Reak
tivdestillationskolonnen und vier nicht-reaktiven Kolonnen.
Der Artikel in "Chemical Technology (RSA)", März/April 1999,
Seiten 1 ff. berichtet ganz allgemein über gekoppelte Reaktiv
destillationskolonnen. Bei dem angegebenen Fließbild wird ein
Gemisch aus den Komponenten A und B über eine nicht-reaktive
Säule (A) und eine reaktive Regenerationssäule (B) aufge
trennt. Andere im Fließbild auftretenden Komponenten bleiben
im System und werden nicht nach außen geführt.
Das Hauptproblem bei reaktiven Trennungen besteht darin, dass
in der Regel unerwünschte Nebenreaktionen auftreten. Dabei
wird ein Teil der zu trennenden Ausgangsstoffe in Nebenproduk
te umgewandelt, mit der Folge, dass die Produktausbeute der
einzelnen Komponenten wesentlich herabgesetzt ist, und sich
Nebenprodukte durch die Rückführung des oben genannten Reakti
onspartners akkumulieren können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für die Reak
tivdestillation ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung bereitzu
stellen, mit dem bzw. der die bei der Auftrennung der Kompo
nenten eines Stoffgemisches auftretenden Nebenprodukte gesteu
ert werden können, um die Komponenten jeweils in reiner Form
und hoher Ausbeute zu erhalten, und oben genannten Akkumulati
onseffekte zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß Patentanspruch 1
gelöst. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungs
formen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls mit einer Vorrichtung
gelöst, wie sie in Anspruch 22 definiert ist. Die Unteransprü
che definieren bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsge
mäßen Vorrichtung.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Ab
trennung von mindestens einer reaktiven Komponente aus einem
flüssigen Stoffgemisch in einem System aus mindestens zwei ge
koppelten Reaktivdestillationskolonnen mit einer Bildungskolonne
und einer Spaltungskolonne, bei dem mindestens ein Ne
benprodukt aus dem System entfernt wird.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der Figuren näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einem Kolonnensystem
zur Durchführung einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei eine
nicht-reaktive Destillationskolonne zwi
schengeschaltet ist;
Fig. 2 ein Beispiel für die Ausführungsform nach
Fig. 1 anhand der Trennung des Gemisches
iso-Buten/n-Buten;
Fig. 3a bis c Konzentrationsprofile der einzelnen Kompo
nenten in den drei Kolonnen nach Fig. 2;
Fig. 4 eine Vorrichtung mit einem Kolonnensystem
zur Durchführung einer weiteren Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei
ein Dampfseitenabzug an der Bildungskolonne
vorgesehen ist;
Fig. 5 ein Beispiel für die Ausführungsform nach
Fig. 4 anhand der Trennung des Gemisches
iso-Buten/n-Buten; und
Fig. 6a, b Konzentrationsprofile der einzelnen Kompo
nenten in den zwei Kolonnen nach Fig. 5.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden min
destens zwei Reaktivdestillationskolonnen benötigt, die mit
einander gekoppelt sind. Das Nebenprodukt bzw. die Nebenprodukte
können, je nach zu trennendem Stoffgemisch und zugeführ
tem Reaktionspartner in oder nach der ersten Kolonne, der Bil
dungskolonne, bzw. in oder nach der zweiten Kolonne, der Spal
tungskolonne, entfernt werden.
Die Entfernung des Nebenproduktes bzw. der Nebenprodukte er
folgt über Einrichtungen, die geeignet sind, die Nebenprodukte
aus dem System zu schleusen. Beispielsweise kann dafür eine
separate, nicht-reaktive Destillationskolonne oder ein Seiten
abzug vorgesehen werden.
Abhängig von den Eigenschaften des konkreten Stoffgemisches
ist es günstiger, das Nebenprodukt in oder nach der Spaltungs
kolonne zu entfernen oder es gemeinsam mit dem Reaktionspart
ner zur Bildungskolonne zurückzuführen und es in oder nach
dieser Kolonne abzutrennen. Treten mehrere Nebenprodukte auf,
so kann es auch vorteilhaft sein, diese sowohl in oder nach
der Bildungskolonne als auch in oder nach der Spaltungskolonne
aus dem gekoppelten System auszuschleusen. Beispielsweise kön
nen diese mit einer nicht-reaktiven Reaktivdestillationskolon
ne je nach Siedereihenfolge als Kopf- oder Sumpfprodukt dieser
Kolonne anfallen.
Je nach dem, ob es sich bei dem Nebenprodukt um eine höhersie
dende oder niedrigsiedende Substanz handelt, wird das Neben
produkt dann aus dem Kopf oder dem Sumpf der jeweiligen Kolon
ne entfernt.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung mit einem Kolonnensystem zur
Durchführung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Das Kolonnensystem 9 besteht aus zwei ge
koppelten Reaktivdestillationskolonnen, die aus der Bildungs
kolonne 10 und der Spaltungskolonne 11 zusammengesetzt sind.
Dazwischen ist eine nicht-reaktive Destillationskolonne 12 ge
schaltet. Jeweils am Kopf und am Sumpf der einzelnen Kolonnen
10, 11 und 12 sind Rücklaufeinrichtungen 14 vorgesehen. Das
Verfahren zur reaktiven Trennung mit diesem Kolonnensystem 9
läuft folgendermaßen ab:
Ein Stoffgemisch, d. h. eine Mischung aus mindestens zwei Kom ponenten 1 wird in die Bildungskolonne 10 eingeleitet. Das Ge misch ist aus mindestens einer inerten Komponente 2 und min destens einer reaktiven Komponente 3 zusammengesetzt. Gleich zeitig wird in die Bildungskolonne 10 ein Reaktionspartner 7 eingeleitet, der in der Bildungskolonne 10 mit der reaktiven Komponente bzw. den reaktiven Komponenten 3 des Gemisches un ter Bildung eines Reaktionsproduktes oder mehrerer Reaktions produkte 4 reagiert. Die niedriger siedenden, inerten Kompo nenten 2 destillieren in reiner Form aus dem Kopf der Bil dungskolonne 10 ab. Aus dem Sumpf der Bildungskolonne 10 wird dann eine Mischung aus Nebenprodukten und Reaktionsprodukt(en) 6 geleitet und in die nicht-reaktive Destillationskolonne 12 überführt. Aus dem Sumpf der nicht-reaktiven Destillationsko lonne 12 werden die Nebenprodukte 5 in reiner Form entfernt. Gleichzeitig geht das Reaktionsprodukt oder die Reaktionspro dukte 4 aus dem Kopf der nicht-reaktiven Destillationskolonne 12 in die Spaltungskolonne 11 über. Dort spalten sich die Re aktionsprodukte 4 in die reinen Komponenten 3 und in den Reak tionspartner 7. Die reinen reaktiven Komponenten 3 entweichen über den Kopf der Spaltungskolonne 11, während der Reaktions partner 7 im Gemisch mit den in der Spaltungskolonne 11 gebil deten Nebenprodukten 5 aus dem Sumpf der Spaltungskolonne 11 entfernt wird. Das Gemisch aus Reaktionspartner und Nebenpro dukten 8 wird der Bildungskolonne 10 wieder zugeführt.
Ein Stoffgemisch, d. h. eine Mischung aus mindestens zwei Kom ponenten 1 wird in die Bildungskolonne 10 eingeleitet. Das Ge misch ist aus mindestens einer inerten Komponente 2 und min destens einer reaktiven Komponente 3 zusammengesetzt. Gleich zeitig wird in die Bildungskolonne 10 ein Reaktionspartner 7 eingeleitet, der in der Bildungskolonne 10 mit der reaktiven Komponente bzw. den reaktiven Komponenten 3 des Gemisches un ter Bildung eines Reaktionsproduktes oder mehrerer Reaktions produkte 4 reagiert. Die niedriger siedenden, inerten Kompo nenten 2 destillieren in reiner Form aus dem Kopf der Bil dungskolonne 10 ab. Aus dem Sumpf der Bildungskolonne 10 wird dann eine Mischung aus Nebenprodukten und Reaktionsprodukt(en) 6 geleitet und in die nicht-reaktive Destillationskolonne 12 überführt. Aus dem Sumpf der nicht-reaktiven Destillationsko lonne 12 werden die Nebenprodukte 5 in reiner Form entfernt. Gleichzeitig geht das Reaktionsprodukt oder die Reaktionspro dukte 4 aus dem Kopf der nicht-reaktiven Destillationskolonne 12 in die Spaltungskolonne 11 über. Dort spalten sich die Re aktionsprodukte 4 in die reinen Komponenten 3 und in den Reak tionspartner 7. Die reinen reaktiven Komponenten 3 entweichen über den Kopf der Spaltungskolonne 11, während der Reaktions partner 7 im Gemisch mit den in der Spaltungskolonne 11 gebil deten Nebenprodukten 5 aus dem Sumpf der Spaltungskolonne 11 entfernt wird. Das Gemisch aus Reaktionspartner und Nebenpro dukten 8 wird der Bildungskolonne 10 wieder zugeführt.
Die Nebenprodukte können auch aus dem Sumpf der Bildungskolon
ne 10 abgezogen werden. Diese bevorzugte Ausführungsform ist
in Fig. 4 gezeigt. Hier wird eine Vorrichtung mit einem Ko
lonnensystem gezeigt, wobei ein Seitenabzug an der Bildungsko
lonne vorgesehen ist.
Die Vorrichtung umfasst ein Kolonnensystem 9, das sich aus der
Bildungskolonne 10 und der Spaltungskolonne 11 zusammensetzt.
Am Sumpf der Bildungskolonne 10 werden die Nebenprodukte 5 in
reiner Form abgeleitet. Diese Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens läuft folgendermaßen ab:
In die Bildungskolonne 10 wird eine Mischung aus mindestens zwei Komponenten, mindestens eine inerte Komponente 2 und min destens eine reaktive Komponente 3 eingeleitet. Gleichzeitig wird ein Reaktionspartner 7 in die Bildungskolonne 10 einge leitet. Der Reaktionspartner 7 bildet ein Reaktionsprodukt oder Reaktionsprodukte 4 mit den reaktiven Komponenten 3. Die Reaktionsprodukte 4 werden über einen Dampfseitenabzug 13 aus der Bildungskolonne 10 entfernt. Gleichzeitig werden aus dem Sumpf der Bildungskolonne 10 die Nebenprodukte 5 in reiner Form abgeleitet. Die Reaktionsprodukt 4 werden in der Spal tungskolonne 11 wieder in die Komponenten 3 und den Reaktions partner 7 gespalten. Die Komponenten 3 verlassen in reiner Form den Kopf der Spaltungskolonne 11. Der Reaktionspartner 8 bildet am Sumpf der Spaltungskolonne 11 eine Mischung 8 mit den Nebenprodukten 5, die sich in der Spaltungskolonne 11 ge bildet haben. Diese Mischung verlässt den Sumpf der Spaltungs kolonne 11 und wird wieder in die Bildungskolonne 10 eingelei tet. Wie bei der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens befinden sich jeweils am Kopf und am Sumpf der bei den gekoppelten Kolonnen 10 und 11 Rücklaufeinrichtungen 14.
In die Bildungskolonne 10 wird eine Mischung aus mindestens zwei Komponenten, mindestens eine inerte Komponente 2 und min destens eine reaktive Komponente 3 eingeleitet. Gleichzeitig wird ein Reaktionspartner 7 in die Bildungskolonne 10 einge leitet. Der Reaktionspartner 7 bildet ein Reaktionsprodukt oder Reaktionsprodukte 4 mit den reaktiven Komponenten 3. Die Reaktionsprodukte 4 werden über einen Dampfseitenabzug 13 aus der Bildungskolonne 10 entfernt. Gleichzeitig werden aus dem Sumpf der Bildungskolonne 10 die Nebenprodukte 5 in reiner Form abgeleitet. Die Reaktionsprodukt 4 werden in der Spal tungskolonne 11 wieder in die Komponenten 3 und den Reaktions partner 7 gespalten. Die Komponenten 3 verlassen in reiner Form den Kopf der Spaltungskolonne 11. Der Reaktionspartner 8 bildet am Sumpf der Spaltungskolonne 11 eine Mischung 8 mit den Nebenprodukten 5, die sich in der Spaltungskolonne 11 ge bildet haben. Diese Mischung verlässt den Sumpf der Spaltungs kolonne 11 und wird wieder in die Bildungskolonne 10 eingelei tet. Wie bei der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens befinden sich jeweils am Kopf und am Sumpf der bei den gekoppelten Kolonnen 10 und 11 Rücklaufeinrichtungen 14.
Erfindungsgemäß werden schwersiedende Nebenprodukte aus dem
Kreislauf entfernt, um eine Akkumulation zu vermeiden. Das
kann entweder in separaten Trenneinrichtungen (z. B. Destilla
tionskolonnen) oder durch dampfförmige oder flüssige Seitenab
züge aus der jeweiligen Komponente geschehen. Dabei sind
grundsätzlich zwei Fälle zu unterscheiden.
- a) Die Nebenprodukte sind schwerer siedend als das Reaktions produkt bzw. als der Reaktionspartner. Die Abtrennung erfolgt als Sumpfprodukt einer separaten nicht-reatkiven Destillati onskolonne oder als Sumpfprodukt der RDK mit Seitenabzug.
- b) Die Nebenprodukte sind leichter siedend als das Reaktions produkt bzw. als der Reaktionspartner. Die Abtrennung erfolgt als Kopfprodukt einer separaten nicht-reaktiven Destillations kolonne oder als Seitenabzug der RDK.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können prinzipiell aus al
len Stoffgemischen, die aus eng siedenden Komponenten beste
hen, diejenigen Komponenten abgetrennt werden, die eine höhere
Reaktivität aufweisen. Als Beispiel kann die Abtrennung von
mindestens einer reaktiven Komponente aus einem Gemisch eng
siedender Kohlenwasserstoffe genannt werden. Reaktive Kompo
nenten sind hierbei insbesondere Alkene, vorzugsweise tertiäre
Olefine oder Cycloalkene.
Bei der Auftrennung von Gemischen mit Alkenen kann mindestens
eine reaktive Komponente dieses Gemisches verethert, hydrati
siert oder verestert werden.
Als Beispiel wird nachfolgend die Veretherung eines tert.-
Olefins wie folgt dargestellt:
tert.-Olefin + Alkohol ↔ Alkyl tert.-Alkylether
Als tert.-Olefine können bspw. Isobuten, Isoamylen, Isohexen
und Isohepten aus den entsprechenden C4- bis C7-Gemischen ge
nannt werden.
In der Regel werden für die Veretherung geradkettige oder ver
zweigte, ein- oder mehrwertige Alkohole verwendet. Bevorzugt
weist der Alkohol ein bis fünf Kohlenstoffatome auf. Beispielhaft
können hier Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, n-
Butanol, sec.-Butanol erwähnt werden.
Für den Fall der obigen tert.-Olefine bilden sich bspw. fol
gende Ether: Methyl tert.-Butylether (MTBE), tert.-
Amylmethylether, Methyl tert.-Hexylether, Methyl tert.-
Heptylether, Ethyl tert.-Butylether, Ethyl tert.-Amylether,
Ethyl tert.-Hexylether, Ethyl tert.-Heptylether und die ent
sprechenden Ether aus der Bildung mit Propanolen und Butano
len.
Die Hydratisierung eines Olefins kann anhand eines tert.-
Olefins wie folgt dargestellt werden:
tert.-Olefin + Wasser ↔ tert.-Alkohol
Für diesen Fall können als tert.-Olefine bspw. Isobuten, Isoa
mylen, Isohexen und Isohepten aus den verschiedenen C4- bis C7-
Gemischen erwähnt werden. Die tert.-Alkohle entsprechen in
diesem Falle dem tert.-Butylalkohol, tert.-Amylalkohol, tert.-
Hexylalkohol und tert.-Heptylalkohol.
Es ist erfindungsgemäß auch möglich, mit dem vorliegenden Ver
fahren mindestens ein Cycloalken eng siedender Kohlenwasser
stoffe aufzutrennen. Dieses verläuft bspw. über die Vereste
rung eines Cycloalkens nach folgendem Schema:
Cycloalken + Carbonsäure ↔ Carbonsäureester
Als Beispiele für geeignete Cycloalkene können Cyclopenten,
Cyclohexen oder Cyclohepten genannt werden.
Als Veresterungsmittel wird eine Carbonsäure eingesetzt. Die
Carbonsäure kann eine gesättigte oder ungesättigte, verzweigte
oder nicht-verzweigte Carbonsäure mit zwei bis zehn Kohlenstoffatomen
und einer oder mehreren Säuregruppen sein. Bei
spielhaft können hier Ameisensäure, Essigsäure, Acrylsäure und
Methacrylsäure genannt werden.
Die dabei gebildeten Carbonsäureester sind dann bspw. Cyclo
pentylformiat, Cyclopentylacetat, Cyclopentylacrylat, Cyclo
pentylmethacrylat, Cyclohexylformiat, Cyclohexylacetat,
Cyclohexylacrylat und Cyclohexylmethacrylat und die
entsprechenden Ester aus der Bildung mit den anderen
Carbonsäuren.
Die Reaktionsbedingungen hängen von den aufzutrennenden Stoff
gemischen ab. Die erreichten Temperaturen hängen bei der Reak
tivdestillation direkt von dem in der Kolonne eingestellten
Druck ab und entsprechen den Siedetemperaturen der jeweiligen
Gemische oder reinen Stoffe. Bi der Olefinabtrennung durch
Veretherungen werden Drücke von 0,1 bis 11 bar (entsprechend
Temperaturen von 220°C) realisiert, vorzugsweise Drücke von 5
bis 8 bar (entsprechend Temperaturen bis 200°C). Bei der Ole
finabtrennung durch Hydratisierung kommen Drücke von 0,1 bis 6 bar
(Temperaturen bis 160°C) zum Einsatz, vorzugsweise Drücke
von 2 bis 4 bar (Temperaturen bis 140°C). Die Veresterung von
Cycloalkenen findet bei Drücken von 0,1 bis 10 bar (entspre
chend Temperaturen bis 250°C) statt.
Zur Steigerung der Reaktionsumsätze können zur Durchführung
der Reaktionen Katalysatoren eingesetzt werden. In der Regel
werden als Katalysatoren stark saure Substanzen verwendet.
Es kommen sowohl heterogene Katalysatoren als auch homogene
Katalysatoren in Frage. Bei heterogenen Katalysatoren sind z. B.
sulfonsaure Ionentauscherharze zu nennen, die in Form von
Gewerbepackungen oder als Schüttungen in die Kolonnen einge
bracht werden. Als homogene Katalysatoren können Säuren, wie
z. B. Schwefelsäure, eingesetzt werden. Letztere haben den
Vorteil, dass weniger Nebenprodukte gebildet werden, aller
dings ist es schwieriger, die Reaktionszone zu positionieren.
Es ist unter Umständen zweckmäßig, in der Bildungs- und in der
Spaltungskolonne unterschiedliche Katalysatoren zu verwenden.
Es hat sich gezeigt, dass in der Spaltungskolonne deutlich ge
ringere Mengen an Katalysator eingesetzt werden müssen als in
der Bildungskolonne, um die Entstehung von Nebenprodukten zu
verhindern.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung der reakti
ven Trennung eines flüssigen Stoffgemisches umfasst mindestens
zwei gekoppelte Reaktivdestillationskolonnen 9, die aus einer
Bildungskolonne 10 und einer Spaltungskolonne 11 zusammenge
setzt sind. Des Weiteren weist das gekoppelte Reaktivdestilla
tionskolonnensystem 9 mindestens eine Einrichtung zum Entfer
nen der Nebenprodukte auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Einrichtung
zum Entfernen der Nebenprodukte eine nicht-reaktive Destilla
tionskolonne 12 dar. Diese nicht-reaktive Destillationskolonne
12 ist zwischen die Bildungskolonne 10 und die Spaltungskolon
ne 11 geschaltet. In die Kolonne 12 tritt das in der Bildungs
kolonne 10 gebildete Reaktionsprodukt 6 aus den reaktiven Kom
ponenten und dem zugeführten Reaktionspartner 7 ein. Am Sumpf
der nicht-reaktiven Destillationskolonne 12 werden dann die
Nebenprodukte 5 in reiner Form abgeleitet.
Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung stellt die Einrichtung zum Entfernen der Nebenproduk
te einen Dampfseitenabzug 13 dar. Dieser Seitenabzug 13 ist im
unteren Teil der Bildungskolonne 10 vorgesehen. Über den
Dampfseitenabzug 13 wird das Reaktionsprodukt in die Spal
tungskolonne 11 überführt.
Hinsichtlich der Ausschleusung der Nebenprodukte wird auf die
vorangegangenen Ausführungen hingewiesen.
Üblicherweise sind an den Kolonnen 10 und 11 sowie an der Ko
lonne 12 Rücklaufeinrichtungen bzw. Verdampfereinrichtungen 14
vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere einsetzbar
zur Herstellung wichtiger Grundstoffe für nachfolgende Synthe
sen. So ist bspw. iso-Buten in der Kunststoffindustrie viel
seitig als Basis für Polymere und Polymermischungen einsetz
bar. Auch die in reiner Form gewonnen Nebenprodukte können di
rekt weiterverwendet werden. Ein Beispiel ist das bei der iso-
Buten-Veretherung anfallende Diisobuten, das als Kraftstoffzu
satz (Antiklopfmittel) Einsatz finden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Vorteile des
Prinzips der reaktiven Trennung und des Systems Reaktivdestil
lationskolonne in vorteilhafter Weise miteinander verbunden.
Sowohl die Bildungs- als auch die Spaltungskolonne sind be
kannt, allerdings jeweils nur einzeln ohne Rückführung des Re
aktionspartners. Es war aber bisher noch nicht bekannt, ein
vollständig gekoppeltes System von Reaktivdestillationskolon
nen für die Bildung und die Spaltung des Reaktionsproduktes
mit Rückführung des Reaktionspartners und Ausschleusung von
Nebenprodukten zu verwenden. Erfindungsgemäß liegen die ein
zelnen Reaktivdestillationskolonnen direkt verschaltet vor.
Die Nebenprodukte werden erfindungsgemäß aus dem Kolonnensys
tem ausgeschleust, um ihre Akkumulation zu vermeiden und eine
gute Ausbeute und Reinheit der abzutrennenden Komponenten zu
gewährleisten.
Die Ausschleusung der Nebenprodukte kann über weitere Trennko
lonnen oder über einen Seitenabzug erfolgen. Die zweite Variante
ist, abhängig von den jeweiligen Stoffsystemen, oftmals
eine kostengünstige Lösung.
Die nachfolgenden. Beispiele dienen dazu, die vorliegende Er
findung weiter zu erläutern.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird ein Gemisch der eng sie
denden Stoffe iso-Buten und n-Buten einem System aus zwei ge
koppelten Reaktivdestillationskolonnen und einer nicht-
reaktiven Destillationskolonne zugeführt. In der Bildungsko
lonne reagiert die reaktive Komponente iso-Buten mit Methanol,
das als Reaktionspartner anfänglich vorgegeben wird, zu dem
schwer siedenden Ether MTBE. Bei vollständigem Umsatz der ein
gesetzten reaktiven Komponente iso-Buten besteht das Kopfpro
dukt der Kolonne aus reinem n-Buten. Der MTBE wird zusammen
mit dem Nebenprodukt Diisobuten (DIB) in die nicht-reaktive
Destillationskolonne überführt. Dort wird das MTBE/DIB-Gemisch
in die einzelnen Komponenten zerlegt. DIB wird hochrein im
Sumpf dieser Kolonne abgezogen und kann für weitere Prozess
schritte verwendet werden. Der MTBE wird vom Kopf der nicht-
reaktiven Destillationskolonne in die nachgeschaltete Spal
tungskolonne überführt, wo der Ether wieder vollständig in die
ursprünglichen Komponenten iso-Buten und Methanol gespalten
wird. Die leichter siedende Komponente iso-Buten wird als
Kopfprodukt in reiner Form abgetrennt, während das Methanol
mit dem DIB wieder in die Bildungskolonne zurückgeführt wird.
Das Kolonnensystem wird bei 6 bar betrieben, sämtliche Zuläufe
werden als gesättigte Flüssigkeiten zugeführt. Die MTBE-
Bildungskolonne hat 30 Stufen, wobei der Kondensator am Kopf
die Stufe 1 darstellt und der Verdampfer im Sumpf die Stufe
30. Die Stufen 2 bis 12 sind mit Katalysator gefüllt und bil
den die reaktive Zone. Alle Zuläufe in diese Kolonne werden
auf Stufe 12 zugeführt, also am unteren Ende der Reaktionszo
ne. Die nicht-reaktive DIB-Trennkolonne hat ebenfalls 30 Stu
fen, das Feed wird als Stufe 12 zugeführt. Die MTBE-
Spaltungskolonne hat 50 Stufen, von denen die Stufen 2 bis 20
die Reaktionszone bilden. Das Feed wird auf Stufe 10 einge
bracht.
In der folgenden Tabelle sind die Mengenströme (in mol/s) al
ler Kolonnen und ihre molaren Zustände (in mol%) dargestellt.
D bezeichnet dabei jeweils den Destillatstrom über Kopf der
Kolonne, B den Sumpfproduktstrom. Man erkennt, dass sämtliche
Produkte in hohen bis sehr hohen Reinheiten die Anlage verlas
sen. 70% des eingesetzten iso-Buten kann in reiner Form er
halten werden, die restlichen 30% werden zu Diisobuten umge
setzt. Die erforderlichen Heizleistungen der Verdampfer sind
ebenfalls angegeben.
Ein kleiner Prozentsatz des Methanols wird in einer weiteren
Nebenreaktion zu Dimetylether (DME) und Wasser umgesetzt, so
dass ein geringer externer Methanolzufluss vorgesehen werden
muss.
Fig. 3 mit den Konzentrationsprofilen der einzelnen Komponen
ten in den drei Kolonnen (a bis c) zeigt, dass die inerte Kom
ponente n-Buten, die reaktive Komponente iso-Buten und das Ne
benprodukt DIB in hohen bis sehr hohen Reinheiten an den ent
sprechenden Stellen abgezogen werden.
Hier wird ein Dampfseitenabzug für einen Dampfstrom in der
MTBE-Bildungskolonne vorgesehen. Die Auslegung dieses Kolon
nensystems entspricht im Wesentlichen der in Beispiel 1 be
schriebenen Auslegung mit DIB-Kolonne. Der einzige apparative
Unterschied besteht darin, dass die Bildungskolonne hier 40
Stufen hat, wobei der dampfförmige Seitenabzug auf der Stufe
22 angebracht ist. Das Feed der Spaltungskolonne besteht aus
gesättigtem Dampf.
Die folgende Tabelle zeigt die Ströme und ihre Zusammensetzun
gen. Wieder werden die Produkte in hohen bis sehr hohen Rein
heiten erhalten. 82% des eingesetzten iso-Buten kann in rei
ner Form erhalten werden. Die restlichen 18% werden zu Diiso
buten umgesetzt.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, wird über diesen Dampfseitenabzug
reines MTBE abgezogen und der MTBE-Spaltungskolonne zugeführt.
Das Diisobuten (DIB) wird flüssig am Sumpf der Bildungskolonne
in reiner Form entnommen.
In Fig. 5 sind die Konzentrationsprofile in den beiden Kolon
nen für die beteiligten Komponenten dargestellt. Gegenüber der
Variante im Beispiel 1 wird eine Kolonne eingespart.
Claims (26)
1. Verfahren zur Abtrennung von mindestens einer reaktiven
Komponente aus einem flüssigen Stoffgemisch in einem System
aus mindestens zwei gekoppelten Reaktivdestillationskolonnen
mit einer Bildungskolonne und einer Spaltungskolonne, bei dem
mindestens ein Nebenprodukt aus dem System entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Nebenprodukt in oder nach der Bildungskolonne entfernt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Nebenprodukt in oder nach der Spaltungskolonne entfernt
wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass für die Entfernung des Nebenproduk
tes eine separate nicht-reaktive Destillationskolonne oder ein
Seitenabzug vorgesehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Nebenprodukt am Kopf oder am Sumpf der nicht-reaktiven
Destillationskolonne entfernt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass das Nebenprodukt in der Spaltungs
kolonne gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Nebenprodukt zusammen mit dem Reaktionspartner zur Bil
dungskolonne zurückgeführt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Nebenprodukt aus dem Sumpf der Bildungsko
lonne abgezogen wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Nebenprodukt mit dem Reaktionsprodukt in
eine nicht-reaktive Destillationskolonne überführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Nebenprodukt aus dem Sumpf der nicht-reaktiven Destillati
onskolonne abgezogen wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein reaktives Olefin
aus einem eng siedendem Stoffgemisch abgetrennt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das reaktive Olefin verethert, hydratisiert oder verestert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, dass mit einem geradkettigen oder verzweigten, ein- oder
mehrwertigen Alkohol verethert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der Alkohol ein bis fünf Kohlenstoffatome aufweist.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Gemisch aus iso-Buten/n-Buten
mit Methanol als Veretherungsmittel aufgetrennt wird.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein reaktives Cycloal
ken aus einem eng siedendem Stoffgemisch abgetrennt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
das reaktive Cycloalken verestert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeich
net, dass als Veresterungsmittel eine Carbonsäure eingesetzt
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass
die Carbonsäure eine gesättigte oder ungesättigte, verzweigte
oder nicht-verzweigte Carbonsäure mit zwei bis zehn Kohlen
stoffatomen ist.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung der reaktiven Kom
ponente in Gegenwart eines Katalysators erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass
als Katalysator eine stark saure Substanz verwendet wird.
22. Vorrichtung zur Abtrennung von mindestens einer reaktiven
Komponente aus einem flüssigen Stoffgemisch nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 21, mit den Merkmalen:
- - mindestens zwei gekoppelte Reaktivdestillationskolonnen (9), die aus einer Bildungskolonne (10) und einer Spaltungsko lonne (11) zusammengesetzt sind, und
- - mindestens eine Einrichtung zum Entfernen des Nebenproduk tes oder der Nebenprodukte.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung zum Entfernen der Nebenprodukte eine nicht-
reaktive Destillationskolonne (12) darstellt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung zum Entfernen der Nebenprodukte einen Seiten
abzug (13) darstellt.
25. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 22 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Kolonnen (10) und (11) so
wie an der Kolonne (12) Rücklaufeinrichtungen bzw. Verdampfer
einrichtungen (14) vorgesehen sind.
26. Verwendung einer Vorrichtung nach mindestens einem der An
sprüche 12 bis 25 auf dem Gebiet der Kraftstoffherstellung und
in der Kunststoffindustrie.
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