DE10056184A1 - Bohrunterlage - Google Patents
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Abstract
Eine Bohrunterlage zum Bohren elektrischer Leiterplatten oder Leiterplattenpakete kennzeichnet sich dadurch, daß sie mindestens eine zumindest einseitig von einer elektrisch isolierenden Deckschicht (4, 6) abgedeckte elektrisch leitende Schicht (2) aufweist. Damit ist beim Auftreffen des Bohrers auf die elektrisch leitende Schicht (2) ein elektrisches Signal gewinnbar, mit dem der Bohrvorschub von mancherlei Toleranzen unabhängig zu beenden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrunterlage zum Bohren elektri
scher Leiterplatten oder Leiterplattenpakete.
Derartige Bohrunterlagen sind bekannt. Sie dienen dazu, beim
Bohren gewöhnlich einiger Lagen der betreffenden Leiterplatten
ein Auftreffen des Bohrers auf den Bohrtisch zu vermeiden, ande
rerseits aber ein vollständiges Durchbohren der Leiterplatten
sicherzustellen, ferner einen Bohrgrat zu minimieren sowie die
Bohrerschneiden zu reinigen. Herkömmliche solche Bohrunterlagen
bestehen üblicherweise aus einer sogenannten mitteldichten Holz
faserplatte ("MDF"), Hartfaserplatte, Phenolharzpapier oder
dergl.. Bei dem betreffenden Bohrvorgang wird die Bohrtiefe ent
weder durch feste Werte im Bohrprogramm vorgegeben oder aber,
bei moderneren Maschinen, von einem elektrischen Signal ausge
hend bestimmt, das beim Auftreffen des Bohrers auf eine elek
trisch leitende Bohrdecklage gewonnen wird. Dabei können jedoch
folgende Parameter nicht berücksichtigt werden:
- - die Dickentoleranz der Bohrdecklage,
- - die Dickentoleranz des Leiterplattenpakets,
- - die Positioniertoleranz des Bohrkopfes
sowie, bei älteren Maschinen mit unbeeinflußt ablaufendem Bohr
programm,
- - die Dickentoleranz der Bohrunterlage und
- - die Längentoleranz der Bohrer bzw. deren Beringung.
Daher gibt man zu der errechneten Bohrtiefe stets einige Zehn
tel-Millimeter hinzu, um auch die unterste Leiterplatte auf je
den Fall noch gänzlich zu durchbohren. Indessen kostet jeder
Zehntel-Millimeter zu viel gebohrte Bohrtiefe nicht nur Zeit
sondern auch Standzeit der Bohrer. Berechnungen ergeben, daß je
10 qm produzierter Leiterplatten sich je Zehntel-Millimeter ein
gesparter Bohrtiefe finanzielle Einsparungen pro Jahr von etwa
DM 2.500 erzielen lassen.
Die Erfindung löst das Problem, eine toleranzbedingte Bohr
tiefenzugabe, wie vorgenannt, zu erübrigen. Dies wird erfin
dungsgemäß durch eine Bohrunterlagen gemäß Patentanspruch 1 in
Verbindung mit einem Bohrtiefensteuersystem erreicht, das in der
Lage ist, den Bohrvorschub aufgrund eines beim Auftreffen des
Bohrers auf die elektrisch leitende Schicht der betreffenden
Bohrunterlage erhaltenen elektrischen Signals zu beenden. Ein
solches Bohrtiefensteuersystem kann prinzipiell ähnlich wie ein
solches aufgebaut sein, welches ein elektrisches Signal, wie
oben erwähnt, zur vorausgehenden Bestimmung der Bohrtiefe ver
wendet.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkei
ten der erfindungsgemäßen Bohrunterlage an.
Nachfolgend werden entsprechende Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Davon zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Abschnitt einer erfindungs
gemäßen Bohrunterlage,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Randbereich einer solchen
Bohrunterlage,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Abschnitt einer erfindungsge
mäßen Bohrunterlage in einer anderen Ausführungsform
und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Abschnitt einer erfindungsge
mäßen Bohrunterlage in noch einer weiteren Ausführungs
form.
Die in Fig. 1 gezeigte Bohrunterlage weist eine elektrisch lei
tende Schicht 2 zwischen einer oberen elektrisch isolierenden
Deckschicht 4 und einer unteren elektrisch isolierenden Deck
schicht 6 auf. Die leitende Schicht 2 kann aus Metall, bei
spielsweise Aluminium, oder aber auch aus mit elektrisch leitend
machenden Partikeln, beispielsweise Rußpartikeln, dotiertem
Kunststoff, Natur- oder Kunstfasermaterial oder dergl. bestehen.
Sie kann, vorzugsweise an einem Rand, eine elektrische Anschluß
möglichkeit in Gestalt eines Kabels oder dergl. oder, wie in
Fig. 2 zu sehen, in Form eines von zumindest einer der Deck
schichten 4 und 6 freiliegenden Bereichs 8 aufweisen, um eine.
Kontaktierung etwa zu einem Massepotential herstellen zu können.
Die Deckschichten 4 und 6 können aus Papier, Kunststoffolie,
Melaminharz, Lack und dergl. mehr bestehen.
Die obere Deckschicht 4 dient dazu, die leitende Schicht 2 ge
genüber einer eventuellen unterseitigen Leiterschicht der zu
bohrenden Leiterplatte(n) zu isolieren, die untere Deckschicht 6
dazu, die leitende Schicht 2 gegenüber einem metallischen Bohr
tisch zu isolieren. Die Deckschichten 4 und 6, vor allem aber
die obere, besitzen zweckmäßigerweise eine Dicke zwischen 30 und
150 µm, vorzugsweise zwischen 50 und 100 µm und am besten von et
wa 70 µm. Diese Dicke soll sicherstellen, daß die Spitze des
Bohrers gerade gänzlich durch die unterste der zu bohrenden Lei
terplatten hindurchgedrungen ist, bevor sie auf die leitende
Schicht 2 auf trifft. Die Dicke der leitenden Schicht 2 ist nicht
kritisch. Die Gesamtdicke der Bohrunterlage kann beispielsweise
zwischen 1 und 10 mm betragen und wird im Regelfall bei etwa 2-
3 mm liegen.
Sofern ein elektrisch isolierender Bohrtisch, etwa aus Kunst
stoffmaterial, Verwendung findet, kann die untere Deckschicht 6
entfallen. Andererseits kann bei fehlender unterer Deckschicht 6
die leitende Schicht 2 über den Bohrtisch kontaktiert werden,
was dann freilich einen gegenüber dem Bohrtisch elektrisch iso
lierten Bohrkopf voraussetzt.
Fig. 3 zeigt eine andersartige Bohrunterlage nach der Erfindung.
Hier treten an die Stelle einer einzigen elektrisch leitenden
Schicht nach Fig. 1 zwei elektrisch leitende Schichten 2 aus Me
tall, etwa Metallfolie oder aufgedampftem Metall, die auf eine
dazwischenliegende Trägerschicht 10 aus Fasermaterial, wie z. B.
mitteldichtem oder hartem Holzfasermaterial, aus Phenolharzpa
pier, Kunststoff oder dergl., aufgebracht sind. Die Deckschich
ten 4 und 6 können gleichartig sein wie die vorausgehend in Ver
bindung mit Fig. 1 beschriebenen. Die symmetrische Ausführung
ermöglicht es, die betreffende Bohrunterlage zweiseitig oder
aber ohne Rücksicht darauf zu gebrauchen, welche Seite oben zu
liegen kommt.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform ähnlich derjenigen nach Fig.
3, bei der jedoch die untere leitende Schicht 2 mitsamt ihrer
Deckschicht 6 weggelassen ist, nachdem ja die Trägerschicht 10
im Regelfall nichtleitend sein wird. Diese - entsprechend billi
gere - Ausführung ist freilich nur einseitig zu gebrauchen, es
sei denn, daß für entsprechend bemessene Bohrer die Schicht 10,
dann obenliegend, als die isolierende Deckschicht Verwendung
finden kann, nach deren Durchbohrung der Bohrer mit der leiten
den Schicht 2 Kontakt erhält, während die Schicht 4 nach unten
hin isoliert.
Beide zuletzt, in Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 beschrie
benen Ausführungen sind vor allem dann von Vorteil, wenn es er
wünscht ist, eine verhältnismäßig dicke und ggf. elastische
Bohrunterlage zu haben.
Claims (11)
1. Bohrunterlage zum Bohren elektrischer Leiterplatten oder
Leiterplattenpakete, dadurch gekennzeichnet, daß sie minde
stens eine zumindest einseitig von einer elektrisch isolie
renden Deckschicht (4, 6) abgedeckte elektrisch leitende
Schicht (2) aufweist.
2. Bohrunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Deckschicht (4, 6) aus Papier, Kunststoffolie, Melamin
harz oder Lack besteht.
3. Bohrunterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die elektrisch leitende Schicht (2) aus Metall oder
einem durch Beimischung oder Dotierung elektrisch leitend
gemachten Material wie z. B. Kunststoff, Fasermaterial, ins
bes. mitteldichtem oder hartem Holzfasermaterial, oder Phe
nolharzpapier, besteht.
4. Bohrunterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht
(2) auf eine Trägerschicht (10) aufgebracht ist.
5. Bohrunterlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerschicht (10) elektrisch nichtleitend ist.
6. Bohrunterlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Trägerschicht (10) aus Fasermaterial, insbeson
dere mitteldichtem oder hartem Holzfasermaterial, Papier,
insbesondere Phenolharzpapier, oder Kunststoff besteht.
7. Bohrunterlage nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei elektrisch leitende Schichten (2)
beidseitig auf die Trägerschicht (10) aufgebracht sind.
8. Bohrunterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (4, 6) eine Dicke
zwischen 30 und 150 µm, vorzugsweise zwischen 50 und 100 µm
und am zweckmäßigsten von etwa 70 µm besitzt.
9. Bohrunterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ihre Gesamtdicke zwischen 1 und
10 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 3 mm, beträgt.
10. Bohrunterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht
(2) eine elektrische Anschlußmöglichkeit aufweist.
11. Bohrunterlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußmöglichkeit aus einem mit der elektrisch leiten
den Schicht (2) leitend verbundenen Kabel oder einem frei
liegenden Bereich (8) der elektrisch leitenden Schicht be
steht.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE20020716U DE20020716U1 (de) | 2000-11-13 | 2000-11-13 | Bohrunterlage |
DE2000156184 DE10056184A1 (de) | 2000-11-13 | 2000-11-13 | Bohrunterlage |
PCT/EP2001/013047 WO2002038318A1 (de) | 2000-11-13 | 2001-11-09 | Verfahren zum definierten mechanischen bohren elektrischer leiterplatten oder leiterplattenpakete und bohrunterlage zur verwendung in diesem verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000156184 DE10056184A1 (de) | 2000-11-13 | 2000-11-13 | Bohrunterlage |
Publications (1)
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ID=7663119
Family Applications (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2002038318B1 (de) | 2002-07-18 |
WO2002038318A1 (de) | 2002-05-16 |
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