DE10055916A1 - Kaltemittelkreislauf für eine Kältemaschine - Google Patents
Kaltemittelkreislauf für eine KältemaschineInfo
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Abstract
Ein Kältemittelkreislauf für eine Kältemaschine wie insbesondere ein Haushalts-Kältegerät umfasst einen Verdichter (1), einen Verdampfer (8), einen ein Kältemittel vom Verdichter (1) zum Verdampfer führende, eine erste Kapillare (6) umfassende Vorlaufleitung (2) und eine vom Verdampfer (8) zum Verdichter (1) führende Rücklaufleitung (9). Die Vorlaufleitung (2) umfasst eine erste Kapillare (6) und ein Schaltventil (5), die wenigstens von einem Teil des Kältemittels nacheinander durchströmt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kältemittelkreislauf für eine Kältemaschine, wie
sie insbesondere in Haushalts-Kältegeräten wie Kühlschränken und Gefriergeräten,
Wärmepumpen etc. zum Einsatz kommt.
Ein solcher Kältemittelkreislauf umfasst im allgemeinen einen Verdichter für ein
Kältemittel, einen Wärmetauscher für den Austausch von Wärme zwischen dem
verdichteten Kältemittel und einem warmen Reservoir, einen Verdampfer für den
Wärmeaustausch zwischen dem Kältemittel in einem entspannten Zustand und einem zu
kühlenden Reservoir, einer vom Verdichter zum Verdampfer führenden Vorlaufleitung und
einer vom Verdampfer zum Verdichter zurückführenden Rücklaufleitung. Zum Entspannen
des Kältemittels dient eine in der Vorlaufleitung angeordnete Kapillare.
Eine Kapillare stellt zwar eine robuste und preiswerte Entspannungseinrichtung dar, sie
hat aber den Nachteil, dass die kältetechnische Auslegung eines Kältemittelkreislauf mit
Kapillarrohr nur für genau einen bestimmten Betriebspunkt erfolgen kann. In der Praxis
werden solche Kältemittelkreisläufe aber in der Regel intermittierend und damit mit einem
variablen Arbeitspunkt betrieben. Eine optimale Effizienz der Kältemaschine bzw. eine
optimale Kälteleistung werden daher nicht erreicht.
Es ist bekannt, bei größeren Kälteanlagen anstelle einer Kapillare eine aktive Regelung
einzusetzen. Hier steuert eine Elektronik modulierend ein Magnetventil an und regelt
dadurch die Durchflussmenge des Kältemittels. Das Magnetventil dient gleichzeitig als
Entspannungseinrichtung. Durch die Regelung der Kältemittel-Durchflussmenge kann
über die Laufzeit des Verdichters eine im Schnitt höhere Verdampfungstemperatur und
damit ein günstigerer Arbeitspunkt des Verdichters aufrechterhalten werden. Die Differenz
zwischen der Temperatur des zu kühlenden Mediums und der Verdampfungstemperatur
des Kältemittels kann kleiner gehalten werden als bei einem Kältekreislauf mit Kapillare.
Aufgrund der kleineren Temperaturdifferenz ist auch die Feuchtigkeitsmenge, die aus
dem zu kühlenden Reservoir auskondensiert und sich am Verdampfer niederschlägt,
geringer als bei Kapillarrohrverdampfung. Dies ist unter
Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten äußerst wünschenswert, denn der Anteil der
Kühlleistung des Verdampfers, der zum Kondensieren von Feuchtigkeit führt, steht nicht
mehr zum Kühlen des Reservoirs zur Verfügung und stellt somit eine Verlustleistung dar.
Fig. 1 veranschaulicht diese Problematik anhand von idealisierten Temperaturverläufen
als Funktion der Zeit bei zwei herkömmlichen Kältemittelkreisläufen, einem mit Kapillare in
Fig. 1a und einem mit geregeltem Magnetventil in Fig. 1b. Mit Inbetriebnahme des
Verdichters zum Zeitpunkt t = 0 beginnt in beiden Fällen die Verdampfertemperatur T,
exponentiell zu fallen. Mit Erreichen einer Solltemperatur Ts des Verdampfers zum
Zeitpunkt t1 greift bei dem geregelten Kältemittelkreislauf der Fig. 1b eine Regelung ein
und drosselt den Kältemittelfluss durch das Magnetventil, so dass die Solltemperatur Ts
bis zu einem Zeitpunkt t2 aufrechterhalten bleibt, an dem eine Zieltemperatur des zu
kühlenden Reservoirs erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt wird der Verdichter wieder
ausgeschaltet, die Verdampfertemperatur beginnt wieder zu steigen, und nach einer
gewissen Zeit wiederholt sich der Zyklus. Bei dem Kältemittelkreislauf mit Kapillare
hingegen bleibt der Kältemittelfluss solange unverändert, bis das zu kühlende Reservoir
die Zieltemperatur erreicht hat. Bis zu diesem Zeitpunkt t2' ist jedoch die
Verdampfertemperatur auf einen deutlich tieferen Wert abgefallen als den Wert Ts in Fig.
1b. Aus diesem Grund kondensiert am Verdampfer des Kältemittelkreislaufs mit Kapillare
mehr Feuchtigkeit aus dem zu kühlenden Reservoir als an einem mit Magnetventil
geregelten Kreislauf bei vergleichbarer Kühlwirkung. Der Kältemittelkreislauf mit Kapillare
kann daher nicht den gleichen Grad an Wirtschaftlichkeit erreichen wie der geregelte
Kältemittelkreis.
Es wäre zwar denkbar, in einem Kältemittelkreislauf für ein Haushalts-Kältegerät die
Kapillare in der aus Großkälteanlagen bekannten Weise durch ein Magnetventil zu
ersetzen, doch scheitert dies an der Geräuschentwicklung, die herkömmlicherweise mit
der Verwendung von Magnetventilen verbunden ist. Mit der Hin- und Herbewegung eines
Schließkörpers beim Schalten des Ventils verbundene Betriebsgeräusche sind
unvermeidlich. Man könnte zwar das Magnetventil mit einem schalldämpfenden Material
umgeben, um die Geräuschausbreitung über die Luft zu unterbinden; dies dämpft jedoch
nicht den von dem Ventil abgegebenen Körperschall. Da das Ventil gleichzeitig als
Entspannungseinrichtung dient, muss es zwangsläufig nahe am Verdampfer angeordnet
sein, damit das entspannte Kältemittel tatsächlich den Verdampfer kühlt und nicht etwa
ein Stück der Vorlaufleitung zwischen Ventil und Verdampfer. Der Verdampfer, im
allgemeinen ein großflächiger metallischer Körper, gibt einen hochwirksamen
Resonanzboden für die Schaltgeräusche des Ventils ab. Es ist daher äußerst schwierig,
die Betriebsgeräusche des Magnetventils so weit zu dämpfen, dass sich ein solcher
Kältemittelkreislauf zum Einsatz in bewohnten Räumen eignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die Wirtschaftlichkeit eines Kältemittelkreislaufs
zu verbessern, in dem eine Kapillare als Entspannungseinrichtung eingesetzt wird und
das Betriebsgeräusch des Kältemittelkreislaufs gering zu halten.
Diese Aufgabe wird bei einem Kältemittelkreislauf mit einem Verdichter, einem
Verdampfer, einer ein Kältemittel vom Verdichter zum Verdampfer führenden, eine erste
Kapillare umfassenden Vorlaufleitung und einer vom Verdampfer zum Verdichter
führenden Rücklaufleitung dadurch gelöst, dass die Vorlaufleitung ein Schaltventil umfasst
und dass das Schaltventil und die erste Kapillare von wenigstens einem Teil des
Kältemittels nacheinander durchströmt werden.
Indem bei dieser Anordnung Schaltventil und Kapillare kombiniert werden, wird das
Schaltventil von seiner herkömmlichen Aufgabe als Entspannungseinrichtung entbunden.
Der Druckabfall am offenen Schaltventil ist gering im Vergleich zu dem an der Kapillare.
Beim Öffnen oder Schließen des Ventils treten daher in Höhe des Verdampfers allenfalls
geringe Druckstöße auf, die zu keiner nennenswerten Schallabstrahlung durch den
Verdampfer führen. Da zum Schalten des Ventils nur geringe Kräfte benötigt werden, ist
auch die Geräuscherzeugung durch die Schaltbewegung des Ventils selber gering.
Vorzugsweise ist die Kapillare zwischen Schaltventil und Verdampfer angeordnet. So
kann die Kapillare vom Schaltventil herrührenden Körperschall auf dem Weg zum
Verdampfer dämpfen.
Vorzugsweise ist das Schaltventil so angeordnet, dass es ein Umschalten zwischen
verschiedenen Konfigurationen des Kältemittelkreislaufs erlaubt, die jeweils an
unterschiedliche Arbeitspunkte angepasst sind. Dadurch reduziert sich die Zahl der zum
Aufrechterhalten einer Solltemperatur des Verdampfers notwendigen Schaltvorgänge des
Ventils, und die Geräuschentwicklung wird abermals reduziert.
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der
Kältemittelkreislauf eine zu der ersten Kapillare und dem Parallelabschnitt in Reihe
geschaltete zweite Kapillare, und deren Parallelabschnitt weist einen kleineren
Strömungswiderstand auf als die Kapillaren. In einem solchen Fall kann das Schaltventil
eingesetzt werden, den Kältemittelfluss wahlweise durch die zweite und die erste
Kapillare oder durch die zweite Kapillare und den Parallelabschnitt zu führen, wobei der
Gesamtströmungswiderstand der Vorlaufleitung, der Druckabfall darin und der Durchsatz
an Kältemittel in den zwei Fällen unterschiedlich ist.
Einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung zufolge umfasst der Parallelabschnitt
seinerseits eine zweite Kapillare, und das Schaltventil weist wenigstens zwei
Schaltzustände auf, wobei ein Schaltzustand entweder einem Kältemittelfluss nur durch
die erste Kapillare, nur durch die zweite Kapillare oder durch beide Kapillaren gleichzeitig
entspricht.
Vorzugsweise weisen die zwei . Kapillaren einen unterschiedlichen Strömungswiderstand
auf, so dass die drei oben erwähnten Schaltzustände jeweils drei unterschiedlichen
Strömungswiderständen und damit drei verschiedenen Arbeitspunkten des
Kältemittelkreislaufs entsprechen.
Es ist an sich bekannt, zur Temperaturangleichung von Vorlauf und Nachlauf einen
Wärmetauscher in einem Kältemittelkreislauf vorzusehen, um das unter hohem Druck
vom Verdichter kommende Kältemittel anhand des Rücklaufs vorzukühlen, bevor des den
Verdampfer erreicht. Ein solcher Wärmetauscher kann auch in einem erfindungsgemäßen
Kältemittelkreislauf eingesetzt werden, wobei der in thermischem Kontakt mit der
Rücklaufleitung geführte Abschnitt der Vorlaufleitung dieses Wärmetauschers
gegebenenfalls mit beiden Kapillaren in Reihe geschaltet ist.
Da bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelkreislauf der Kältemitteldurchsatz bei
laufendem Verdichter je nach Schaltzustand des Schaltventils variieren kann, kann bei
der oben definierten Anordnung des Wärmetauschers dessen Effizienz je nach
Strömungsgeschwindigkeit bzw. Verweildauer des verdichteten Kältemittels im
Wärmetauscher variieren. Um dies zu vermeiden, kann ein Wärmetauscher vorgesehen
werden, der jeweils einen Abschnitt der ersten und der zweiten Kapillare umfasst. Da die
Strömungsgeschwindigkeit in jeder der zwei Kapillaren entweder 0 ist oder einen festen
nichtverschwindenden Wert hat, ist es so möglich, den Wirkungsgrad des
Wärmetauschers für beide Kapillaren gleich einzustellen, so dass die Wirksamkeit der
Vorkühlung im wesentlichen die gleiche ist, unabhängig davon, in welchem Schaltzustand
das Schaltventil sich befindet.
Um den Kältemittelkreislauf zu regeln, ist anstelle eines einzelnen Temperatursensors
zum Erfassen der Zieltemperatur des zu kühlenden Reservoir zusätzlich ein zweiter
Sensor vorgesehen, bei dem es sich insbesondere um einen Temperaturfühler zum
Erfassen der Vorlauftemperatur am Verdampfer oder einen Drucksensor zum Erfassen
des Kältemitteldrucks im Verdampfer handeln kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es
zeigen:
Fig. 1, bereits beschrieben, den zeitlichen Verlauf der Verdampfungstemperatur bei zwei
herkömmlichen Kältemittelkreisläufen;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 3 eine zu Fig. 2 analoge Darstellung einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 4 einen zeitlichen Verlauf der Verdampfungstemperatur, der mit dem
Kältemittelkreislauf aus Fig. 3 erreichbar ist; und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer dritten Ausgestaltung des
Kältemittelkreislaufs.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Kältemittelkreislaufs gemäss einer ersten
Ausgestaltung der Erfindung. Der Kältemittelkreislauf umfasst einen Verdichter 1, eine
Vorlaufleitung 2, die sich von einem Hochdruck-Auslaßstutzen 3 des Verdichters 1 in (in
der Figur nicht gezeigter Weise) zu einem Trockner 4, von dort zu einem Schaltventil 5, hier
einem Magnetventil, und weiter über eine Kapillare 6 und einen Wärmetauscher 7 zu
einem Verdampfer 8 erstreckt, der in der Figur nur ausschnittsweise dargestellt ist. Eine
Rücklaufleitung 9 erstreckt sich vom Verdampfer 8 über den Wärmetauscher 7 zu einem
Einlaßstutzen oder Saugstutzen 10 des Verdichters 1.
Eine (nicht dargestellte) Steuerschaltung steuert den Betrieb des Verdichters 1 anhand
einer Messung der Temperatur eines von dem Verdampfer 8 zu kühlenden Reservoirs,
z. B. des inneren eines Kühlschranks oder eines Gefriergeräts, wenn der
Kältemittelkreislauf in einem Haushalts-Kältegerät eingesetzt wird.
Zum Messen dieser Temperatur dient hier ein Temperatursensor 11, der am Verdampfer
8 in der Nähe des Anschlusses der Rücklaufleitung 9 angeordnet ist.
Die Steuerschaltung steuert ferner den Zustand offen oder geschlossen des Schaltventils
5 anhand des vom Sensor 11 gelieferten Temperaturmesswerts und eines Messwerts
eines zweiten Temperatursensors 12, der an den Verdampfer 8 so angeordnet ist, dass er
die Temperatur des frisch in den Verdampfer eingespeisten Kältemittels erfasst.
Der Durchgangsquerschnitt des Schaltventils 5 ist größer als der der ihm
nachgeschalteten Kapillare 6. Auf diese Weise wird vermieden, dass bereits am
Schaltventil 5, noch vor dem Eintritt in die eigentlich als Entspannungseinrichtung
vorgesehene Kapillare 6, ein merklicher Druckabfall in der Vorlaufleitung 2 eintritt, der zu
einer partiellen Verdampfung des Kältemittels und damit zu einer Abkühlung desselben
noch vor dem Eintritt in den Verdampfer 8 führen könnte. Da das Schalten des
Schaltventils 5 allenfalls zu geringen Druckstößen im Kältemittel führen kann, kann es
entfernt vom Verdampfer 8 angeordnet werden, so dass sich Schalterschütterungen im
Körper des Schaltventils oder durch die Schalttätigkeit des Schaltventils 5 verursachte
Druckstöße des Kältemittels nicht auf den Verdampfer 8 übertragen werden und diesen
zu Schwingungen anregen können. Das Schaltventil 5 kann daher bei dieser
Ausgestaltung des Kältemittelkreislaufs eingesetzt werden, um auch bei laufendem
Verdichter 1 den Kältemittelstrom ein- und auszuschalten, ohne dass dies zu einer
merklichen Steigerung des Betriebsgeräusches eines mit dem Kältemittelkreislauf
ausgestatteten Kältegeräts führt. Dennoch wird der anhand von Fig. 1b dargestellte
zeitliche Verlauf der Temperatur des Verdampfers 8 und der damit verbundene Gewinn
an Effektivität erreicht, indem in Abhängigkeit von der Differenz der von den Sensoren 11,
12 gemessenen Temperaturen die Steuerschaltung das Schaltventil 5 im Laufe einer
Betriebsphase des Verdichters zeitweilig auf- und zuschaltet, um so nach Erreichen der
Solltemperatur Ts diese bis zum Ende der Betriebsphase im wesentlichen unverändert
aufrechtzuerhalten.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältemittelkreislaufs, bei
der das Schaltventil 5 als Wegeventil geschaltet ist. Vom Auslaßstutzen 3 des Verdichters
1 bis zum Eingang des Schaltventils 5 ist die Vorlaufleitung 2 hier die gleiche wie bei dem
mit Bezug auf Fig. 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel. Das Schaltventil 5 verfügt über
zwei Ausgänge, die unter der Kontrolle der (nicht dargestellten) Steuerschaltung
wahlweise einzeln oder parallel mit dem Eingang verbindbar sind. Bei der hier gezeigten
Ausgestaltung haben beide Kapillaren 6', 6", die an die Ausgänge des Schaltventils 5
angeschlossen sind, den gleichen Innendurchmesser, sie unterscheiden sich jedoch in
ihrer Länge und haben somit unterschiedliche Strömungswiderstände. Der
Gesamtströmungswiderstand der Vorlaufleitung 2 kann daher je nach Stellung des
Schaltventil drei Werte annehmen, einen maximalen Wert, wenn nur die längere der zwei
Kapillaren 6' durchlässig geschaltet ist, einen mittleren, wenn die kürzere Kapillare 6"
durchlässig ist, und einen minimalen, wenn beide gleichzeitig durchlässig sind.
Die Steuerung des Kältemittelstroms wahlweise durch die Kapillaren 6', 6" ermöglicht auf
einfache Weise eine Steuerung des Verlaufs der Verdampfungstemperatur des
Kältemittels im Laufe eines Betriebszyklus des Verdichters 1 mit der in Fig. 4 dargestellten
Form. Zu Beginn des Betriebszyklus, vom Zeitpunkt t = 0 bis t1, steuert die Steuerschaltung
das Schaltventil 5 so an, dass beide Kapillaren 6', 6" gleichzeitig vom Kältemittel
durchflossen werden. Es kommt daher ein starker Kältemittelstrom zustande, der eine
schnelle Abkühlung des Verdampfers 7 auf die Solltemperatur Ts bewirkt. Sobald der
Temperatursensor 11 am Verdampfer 8 das Erreichen dieser Solltemperatur Ts anzeigt,
schließt die Steuerschaltung eine der Kapillaren 6', 6", so dass der Kältemittelfluss
reduziert wird, und die Geschwindigkeit, mit der die Temperatur T des Verdampfers 8
abnimmt, reduziert wird.
Wenn der für die Temperatur des Innenraums des Kältegeräts repräsentative
Temperatursensor 11 zum Zeitpunkt t2 das Erreichen einer Zieltemperatur anzeigt, wird
wie im mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen Fall der Verdichter 1 ausgeschaltet, wodurch
sein Betriebszyklus beendet wird.
Zwei gestrichelte Linien in Fig. 4, die jeweils die Temperaturverläufe zwischen den
Zeitpunkten 0 und t1 bzw. t1 und t2 fortsetzen, zeigen Temperaturverläufe an, die sich bei
einer unveränderten Fortsetzung des Betriebs mit zwei durchlässigen Kapillaren bzw.
einer durchlässigen Kapillare ergeben würden: In beiden Fällen würde die
Verdampfertemperatur gegen einen Grenzwert konvergieren, wobei aber der mit einem
Kältemittelfluss durch eine einzige Kapillare erreichbare Temperaturgrenzwert Tlim1 höher
liegt als der beim Kältemittelfluss durch zwei Kapillaren erreichbare Grenzwert Tlim2.
Zweckmäßigerweise wird man den mit einem Kältemittelfluss durch nur eine Kapillare
erreichbaren Grenzwert Tlim1 in der Nähe des Sollwerts ts wählen, um so in der Zeitspanne
zwischen t1 und t2 einen möglichst konstanten, dem Idealverlauf von Fig. 1b gut
angenäherten Temperaturverlauf mit geringer Unterkühlung und infolgedessen geringer
Feuchtigkeitsabscheidung am Verdampfer 8 zu erreichen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausgestaltung treffen die zwei Kapillaren 6', 6" an einem T-
Stück 13 aufeinander, das vor dem Eintritt der Vorlaufleitung 2 in den Wärmetauscher 7
liegt. In dem Wärmetauscher 7 erstreckt sich die Vorlaufleitung 2 in Form einer Kapillare
14 innerhalb der Rücklaufleitung 9. Bei dieser Ausgestaltung ist daher die
Strömungsgeschwindigkeit des Kältemittels in der Vorlaufleitung im Bereich des
Wärmetauschers 7 unterschiedlich, je nach dem, in welchem Schaltzustand sich das
Schaltventil 5 befindet. Daher kann die Effizienz des Wärmetauschers 7 in Abhängigkeit
von diesem Schaltzustand variieren.
Um dieses Problem zu vermeiden, sind bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel
die von dem Schaltventil 5 ausgehenden Kapillaren 6', 6" jeweils für sich durch den
Wärmetauscher 7 bis hin zum Einlaßstutzen des Verdampfers 8 geführt. Diese
Anordnung gewährleistet eine gleichbleibende Effektivität des Wärmetauschers,
unabhängig vom Schaltzustand des Schaltventils 5, die allein von der
Strömungsgeschwindigkeit in den Kapillaren 6', 6" abhängt, welche konstruktionsbedingt
vorgegeben ist.
Bei einer nicht zeichnerisch dargestellten Variante der Ausgestaltung aus Fig. 3 kann
anstelle einer der zwei Kapillaren, z. B. der zweiten Kapillare 6" auch ein
Rohrleitungsabschnitt vorgesehen sein, der eine vernachlässigbare Länge im Vergleich
zu der der ersten Kapillare 6" und/oder einen großen Innendurchmesser aufweist, so dass
der Druckabfall über diesen Parallelabschnitt, wenn denn Kältemittel hindurchfließt,
vernachlässigbar ist. In einem solchen Fall wird das Kältemittel allein durch den Kapillare
14 entspannt, der sich im Anschluss an das T-Stück 13 durch den Wärmetauscher 7
erstreckt.
Zahlreiche Abwandlungen liegen im Rahmen der vorliegenden Erfindung. So ist es z. B.
denkbar, die Reihenfolge des Wärmetauschers 7 einerseits und des Schaltventils 5 und
der daran angeschlossenen Kapillaren 6, 6', 6" zu vertauschen, so dass das Kältemittel
der Vorlaufleitung mit dem der Rücklaufleitung Wärme austauschen kann, noch bevor es
das Schaltventil durchläuft.
Denkbar ist ferner, einen der zwei Temperatursensoren 11, 12 durch einen Druckfühler 16
zu ersetzen, der anhand einer Messung des Verdampfungsdrucks des Kältemittels, der im
wesentlichen dem Druck in der Rücklaufleitung 9 entspricht, einen Rückschluss auf die
Verdampfertemperatur und eine Steuerung des Schaltventils 5 analog zu der oben
beschriebenen Vorgehensweise erlaubt.
Denkbar ist ferner, einen der zwei Temperatursensoren völlig fortzulassen, und den
Betrieb des Kältemittelkreislaufs anhand eines einzigen Sensors zu regeln. In einem
solchen Fall kann z. B. die Solltemperatur Ts in einem festen, für die jeweilige Anwendung
experimentell ermittelten Abstand von der Zieltemperatur des zu kühlenden Reservoirs
festgelegt werden.
Claims (10)
1. Kältemittelkreislauf für eine Kältemaschine, mit einem Verdichter (1), einem
Verdampfer (8), einer ein Kältemittel vom Verdichter (1) zum Verdampfer (8)
führenden, eine erste Kapillare (6, 6') umfassenden Vorlaufleitung (2) und einer
vom Verdampfer (8) zum Verdichter (1) führenden Rücklaufleitung (9), dadurch
gekennzeichnet, dass die Vorlaufleitung ein Schaltventil (5) umfasst und dass
das Schaltventil (5) und die erste Kapillare (6, 6') von wenigstens einem Teil des
Kältemittels nacheinander durchströmt werden.
2. Kältemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Kapillare (6, 6') zwischen dem Schaltventil (5) und dem Verdampfer (8)
angeordnet ist.
3. Kältemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Kapillare (6') im Nebenschluss zu einem Parallelabschnitt (6") der Voraufleitung
(2) geschaltet ist.
4. Kältemittelkreislauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass er eine zu
der ersten Kapillare (6') und dem Parallelabschnitt (6") in Reihe geschaltete
weitere Kapillare (14) umfasst und dass der Parallelabschnitt (6") einen kleineren
Strömungswiderstand aufweist als die Kapillaren (6', 14).
5. Kältemittelkreislauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Parallelabschnitt eine zweite Kapillare (6") umfasst, und dass das Schaltventil (5)
eingerichtet ist, wenigstens zwei der folgenden Kältemittelflussmuster wahlweise
zu erzeugen:
nur durch die erste Kapillare (6')
nur durch die zweite Kapillare (6") oder
durch beide Kapillaren (6', 6") gleichzeitig.
nur durch die erste Kapillare (6')
nur durch die zweite Kapillare (6") oder
durch beide Kapillaren (6', 6") gleichzeitig.
6. Kältemittelkreislauf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
und die zweite Kapillare (6', 6") einen unterschiedlichen Strömungswiderstand
aufweisen.
7. Kältemittelkreislauf nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass er
einen Wärmetauscher (7) zur Temperaturangleichung von Vor- und Rücklauf
aufweist, wobei der Wärmetauscher (7) einen in thermischem Kontakt mit der
Rücklaufleitung (9) geführten Abschnitt (14) der Vorlaufleitung (2) umfasst, der
mit beiden Kapillaren (6', 6") in Reihe geschaltet ist.
8. Kältemittelkreislauf nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass er
einen Wärmetauscher (7) zur Temperaturangleichung von Vor- und Rücklauf
aufweist, wobei der Wärmetauscher jeweils einen Abschnitt der ersten und der
zweiten Kapillare (6', 6") umfasst.
9. Kältemittelkreislauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass am Eingang und am Ausgang des Verdampfers (8) jeweils
ein Temperaturfühler (11, 12) angeordnet ist.
10. Kältemittelkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass er einen Temperaturfühler (11, 12) und einen Drucksensor (16) zum
Erfassen des Drucks in der Rücklaufleitung (9) umfasst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10055916A DE10055916A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Kaltemittelkreislauf für eine Kältemaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10055916A DE10055916A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Kaltemittelkreislauf für eine Kältemaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10055916A1 true DE10055916A1 (de) | 2002-05-23 |
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ID=7662929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10055916A Withdrawn DE10055916A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Kaltemittelkreislauf für eine Kältemaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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