DE10055051A1 - Ablagefach mit einer Prallfläche - Google Patents
Ablagefach mit einer PrallflächeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Ablagefach (1), welches beifahrerseitig im Innenraum eines Kraftfahrzeuges angeordnet ist. Um einen Insassen bei einer unfallbedingten Vorverlagerung vor einer Verletzung zu schützen, hat das Ablagefach (1) eine Prallfläche (4), die durch ein Deformationselement (5) an einer als Modulträger ausgeführten Karosseriestruktur (6) des Kraftfahrzeuges abgestützt ist. Um dabei unterschiedliche Forderungen an den Verformungswiderstand erfüllen zu können, hat das Deformationselement (5) mehrere Abschnitte (11, 12), deren Verformungswiderstand voneinander abweicht. Dadurch erfolgt eine definierte Deformation der Abschnitte (11, 12) in Abhängigkeit der Verlagerung der Prallfläche (4) von einer Ruheposition in eine zurückgesetzte Deformationsstellung.
Description
Die Erfindung betrifft ein für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Ablagefach mit einer
Prallfläche, die zum Schutz des Insassen bei einem insbesondere unfallbedingten
Aufprall mittels eines Deformationselementes an einer Karosseriestruktur abgestützt ist.
Ein solches Ablagefach ist Gegenstand der US 54 13 379 A, wobei das als
Handschuhfach ausgeführte Ablagefach mit einem Deckel verschließbar ist. Dieser
Deckel ist über ein Energie-Absorptions-Element an der Karosseriestruktur abgestützt
und erlaubt so bei einem Aufprall des Insassen mit seinem Knie- oder
Unterschenkelbereich eine energieaufnehmende Deformation. Dadurch werden die auf
den Insassen bei einem Unfall einwirkenden Flächenpressungen auf ein
körperverträgliches Maß begrenzt.
Weiterhin ist es durch die US 59 31 520 A bekannt, den Rahmen eines
Handschuhkasten-Verschlussdeckels, welcher ein Kniepolster trägt, über
Deformationselemente abzustützen.
Die US 51 90 324 A zeigt auch bereits einen im Bereich einer Instrumententafel
angeordneten Knieschutz, der zugleich zur Fixierung eines Airbagmodules ausgeführt ist.
Darüber hinaus zeigt die EP 08 91 901 A1 einen Knieschutz mit einer Prallfläche, welche
einen dahinter angeordneten Airbag überdeckt. Durch den Airbag soll dabei der erste
Aufprall des Insassen gedämpft werden, während die Prallfläche selbst in Richtung ihrer
Erstreckung verformbar ausgeführt ist, um so auch einen nachfolgenden zweiten Aufprall
des Insassen zu mildern.
Zur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften ist es erforderlich, die Eignung des
Deformationselementes zur körperschonenden Verzögerung des aufprallenden Insassen
im Rahmen von praxisnahen und den jeweiligen nationalen Vorschriften entsprechenden
Crashtests zu belegen. In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß die Eignung eines
bestimmten Deformationselementes zur Erfüllung der gesetzlichen Auflagen je nach
Testverfahren und den individuellen nationalen Vorschriften zumeist sehr unterschiedlich
zu bewerten ist. So unterscheiden sich beispielsweise das in den USA und in Europa
vorgeschriebene Verfahren derart grundlegend, daß ein übereinstimmendes
Deformationselement einerseits möglicherweise als unbefriedigend, andererseits als
geeignet zu bewerten ist. Gleichermaßen zufriedenstellende Ergebnisse werden
hingegen in der Praxis nicht oder nur in Ausnahmefällen erreicht.
Als hinderlich bei den bekannten Prallflächen wirkt sich daher aus, daß im Hinblick auf
die unterschiedlichen Testverfahren zumindest abweichende Deformationselemente oder
zusätzlich auch geänderte Prallflächen erforderlich sind. Dies führt zu konstruktiven
Änderungen und einem damit verbundenen erhöhten Fertigungsaufwand.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ablagefach der
eingangs genannten Art derart auszuführen, daß dieses im Hinblick auf mehrere übliche
Verfahren zur Bestimmung der Unfalleignung zu guten Ergebnissen führt. Dabei soll der
damit erreichbare Insassenschutz insbesondere ohne den Austausch von Bauelementen
des Ablagefaches erreichbar sein.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Ablagefach gemäß den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist also ein Ablagefach vorgesehen, bei dem das Deformationselement
einen durch den Deformationsweg bei einer Verlagerung der Prallfläche aus einer
Ruheposition in eine zurückgesetzte Deformationsstellung bestimmten, abschnittsweise
unterschiedlichen Verformungswiderstand aufweist. Hierdurch wird es möglich, das
Ablagefach durch das Deformationselement mit einer verbesserten Schutzwirkung für
den Insassen auszustatten, wobei das Ablagefach im Hinblick auf unterschiedliche
Verfahren zu Bestimmung der Unfalleignung durch den veränderlichen
Verformungswiderstand gleichermaßen zu guten Ergebnissen führt. So weist das
Deformationselement insbesondere eine hervorragende Eignung für solche
Testverfahren auf, die sich hinsichtlich der Parameter der zulässigen Eindringtiefe des
Knie- oder Unterschenkelbereiches und zugleich der bei einem definierten Aufprall
auftretenden Flächenpressungen unterscheiden, und daher bei bekannten
Ablagefächern ausschließlich durch Austausch insbesondere des
Deformationselementes erfüllbar sind. Es wird demnach durch das erfindungsgemäße
Ablagefach in Abhängigkeit der Eindringtiefe durch das Deformationselement eine
Flächenpressung bestimmt, die es ermöglicht, unterschiedliche nationale Vorschriften
gleichermaßen zu erfüllen. Zugleich wird dabei der allgemeine Insassenschutz
wesentlich verbessert, indem das Ablagefach, über ein spezielles Verfahren hinaus auch
eine Eignung für verschiedene Unfallszenarien und somit eine größere Praxistauglichkeit
aufweist.
Der Verformungswiderstand des Deformationselementes kann stufenweise veränderlich
vorgesehen werden. Besonders vorteilhaft ist hingegen eine Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, wenn der Verformungswiderstand bei zunehmender Verlagerung
der Prallfläche in Richtung der zurückgesetzten Deformationsstellung beim Übergang
von einem ersten Abschnitt auf zumindest einen zweiten Abschnitt des
Deformationselementes unstetig ansteigt. Hierdurch wird ein progressiver Verlauf des
Verformungswiderstandes erreicht, der bei einer zunehmenden, unerwünschten
Vorverlagerung des Insassen und damit der Prallfläche zu einer erhöhten Verzögerung
führt. Dabei wird die auf den Insassen einwirkende Flächenpressung zunächst
vergleichsweise gering gehalten und steigt erst bei Erreichen einer vorbestimmten
Eindringtiefe an.
Das Deformationselement kann elastisch und/oder plastisch verformbar ausgeführt
sein. Besonders zweckmäßig ist hingegen eine Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung, bei der das Deformationselement in seinem verformten Zustand zumindest
abschnittsweise gestaucht ist. Der als Prallfläche ausgeführte Deckel des Ablagefaches
dient als flächiger Krafteinleiter und als Schutz vor Bruchkanten oder Splittern aus dem
Innenbereich des Ablagefaches. Weiterhin kommt es dabei zu einer plastischen
Verformung und somit zu einer Dämpfung der Vorverlagerung des Insassen, die nach
dem Stillstand der Vorverlagerung nicht zu einer unerwünschten Gegenkraft führt. Dabei
ist mit der Stauchung des Deformationselementes eine definierte Verformung bei
zugleich ausreichender Führung verbunden, so daß insbesondere eine seitliche und
unkontrollierte Verlagerung des Insassen vermieden wird.
Hierbei ist eine besonders sinnvolle Weiterbildung der vorliegenden Erfindung dadurch
geschaffen, daß das Deformationselement durch seine Geometrie abschnittsweise
unterschiedlich verformbar ist. Dabei entsteht bei der unfallbedingten Verformung eine
Dämpfung der Verschiebung durch den Werkstoff des Deformationselementes selbst
oder durch eine Füllung mit einem energieabsorbierenden Werkstoff.
Hierzu ist eine Ausgestaltung der Erfindung besonders gut geeignet, bei der das
Deformationselement eine energieaufnehmende Füllung aufweist. Hierdurch wird in
einfacher Weise ein an beliebige Umstände mühelos anpassbarer
Verformungswiderstand erreicht, der insbesondere durch den Füllgrad oder die
Zusammensetzung der beispielsweise aus Schaumstoff bestehenden Füllung
beeinflußbar ist. So kann das mit dem Deformationselement ausgestattete Ablagefach
problemlos an verschiedene Einbauumstände im Innenraum unterschiedlicher
Kraftfahrzeuge durch Auswahl des Schaumstoffes angepaßt werden.
Eine andere, besonders vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird auch
dann erreicht, wenn das Deformationselement im Zusammenwirken mit einer
Wandfläche des Ablagefaches den erforderlichen Verformungswiderstand aufweist.
Hierdurch wird in geschickter Weise die Deformation des Ablagefaches im Bereich einer
Seitenwand oder auch einer Bodenfläche in das gewünschte Deformationsverhalten
einbezogen und der Verformungswiderstand des Deformationselementes auf die bereits
durch das Ablagefach gegebenen Materialeigenschaften abgestimmt. Daher wird der
Insassenschutz nicht lediglich durch das Deformationselement, sondern auch durch die
unterstützende Wirkung der Materialeigenschaften des Ablagefaches erreicht.
Hierzu ist es besonders günstig, wenn die Wandfläche eine Sollbruchstelle aufweist.
Hierdurch wird bei Erreichen einer vorbestimmten Belastung eine Trennung der
Wandfläche in mehrere Teile erreicht. Ein unerwünschter Einfluß von Rest- oder
Bruchstücken auf das Deformationsverhalten wird dabei durch ein die Energieaufnahme
gezielt beeinflussendes Kollabieren der Wandfläche zuverlässig ausgeschlossen.
Eine weitere besonders vorteilhafte Abwandlung der Erfindung wird dann erreicht, wenn
das Deformationselement und das Ablagefach eine bauliche Einheit bilden. Hierdurch
wird der Herstellungsaufwand weiter reduziert, indem das Deformationselement und das
Ablagefach gemeinsam montiert werden können. Dabei können die gewünschten
Eigenschaften zugleich aufeinander abgestimmt werden, so daß der Insassenschutz in
der Summe weiter verbessert werden kann.
Besonders praxisnah ist es auch, wenn die bauliche Einheit zugleich auch der Aufnahme
eines Airbags dient. Hierdurch wird eine problemlose Handhabung erreicht, wobei die
Einheit zugleich als Modul mit geringem Aufwand in den Innenraum des Kraftfahrzeuges
einsetzbar ist. Denkbar ist dabei auch die spätere Nachrüstung bei bereits vorhandenen
Kraftfahrzeugen, um so eine Anpassung an veränderte Sicherheitsansprüche erfüllen zu
können.
Die Prallfläche könnte als Bestandteil einer hierzu insbesondere geneigt angeordneten
Bodenfläche ausgeführt sein. Besonders zweckmäßig ist es hingegen auch, wenn die
Prallfläche als ein Deckel eines insbesondere als Handschuhfach ausgeführten
Ablagefaches ausgeführt ist. Hierdurch läßt sich das Deformationselement in sinnvoller
Weise in die insbesondere schwenkbare Fixierung des Deckels integrieren, der so
unabhängig von einer angrenzenden Armaturentafel zum Zweck des Insassenschutzes
bewegt bzw. verlagert werden kann. Dabei kann der Deckel als Prallfläche zugleich auch
verformbar sein, um so die Flächenpressung weiter verringern zu können.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 eine seitliche, teilweise geschnittene Ansicht eines erfindungsgemäßen
Ablagefaches;
Fig. 2 eine Halterung des in Fig. 1 gezeigten Ablagefaches mit einem
Deformationselement in einer perspektivischen Ansicht.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ablagefach 1, welches gemeinsam mit einem
Airbag 2 eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeuges eine bauliche Einheit bildet.
Das Ablagefach 1 hat eine um einen Drehpunkt 3 schwenkbare und als Deckel
ausgeführte Prallfläche 4, welche mittels eines Deformationselementes 5 an einer
Karosseriestruktur 6 im rückwärtigen Bereich abgestützt ist. Bei Einleitung einer Kraft F
durch den Aufprall eines nicht gezeigten Insassen mit seinem Knie- oder
Unterschenkelbereich auf die Prallfläche 4 wird durch das Deformationselement 5 eine
Vorverlagerung unter gleichzeitigem Energieabbau ermöglicht. Dabei erfolgt an einer
hierzu vorgesehenen Sollbruchstelle 7 eine vorbestimmte Unterbrechung einer
Wandfläche 8 des Ablagefaches 1, so daß ein definierter Energieabbau durch das
Deformationselement 5 festgelegt ist.
Die Beschaffenheit des Deformationselementes 5 wird anhand der Fig. 2 näher
erläutert, die eine Halterung 9 des in Fig. 1 dargestellten Ablagefaches 1 mit dem
Deformationselement 5 in einer perspektivischen Ansicht zeigt. Die Halterung 9 ist mit
einer Aufnahme 10 zur Fixierung des in Fig. 1 dargestellten Airbags 2 ausgestattet und
weist zwei seitlich angeordnete, übereinstimmende Deformationselemente 5 auf. Das
jeweilige Deformationselement 5 hat zwei als Hohlkörper ausgeführte Abschnitte 11, 12,
deren Verformungswiderstand voneinander abweicht. Eine Verformung erfolgt daher
durch eine Stauchung des ersten Abschnittes 11 und zusätzlich bei fortgesetzter
Krafteinwirkung des zweiten Abschnittes 12. Durch diese Ausführung des
Deformationselementes 5 wird es erstmals möglich, verschiedene länderspezifische
Schutzvorschriften im Hinblick auf unterschiedliche Verformungseigenschaften
gleichermaßen zu erfüllen. Der Austausch des Deformationselementes 5 ist dabei nicht
erforderlich, so daß der Herstellungsaufwand wesentlich verringert werden kann.
1
Ablagefach
2
Airbag
3
Drehpunkt
4
Prallfläche
5
Deformationselement
6
Karosseriestruktur
7
Sollbruchstelle
8
Wandfläche
9
Halterung
10
Aufnahme
11
Abschnitt
12
Abschnitt
F Kraft
F Kraft
Claims (10)
1. Ein für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Ablagefach mit einer Prallfläche, die zum
Schutz des Insassen bei einem insbesondere unfallbedingten Aufprall mittels eines
Deformationselementes an einer Karosseriestruktur abgestützt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deformationselement (5) einen durch den
Deformationsweg bei einer Verlagerung der Prallfläche (4) aus einer Ruheposition
in eine zurückgesetzte Deformationsstellung bestimmten, abschnittsweise
unterschiedlichen Verformungswiderstand aufweist.
2. Ablagefach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verformungswiderstand bei zunehmender Verlagerung der Prallfläche (4) in
Richtung der zurückgesetzten Deformationsstellung beim Übergang von einem
ersten Abschnitt (11) auf zumindest einen zweiten Abschnitt (12) des
Deformationselementes (5) unstetig ansteigt.
3. Ablagefach nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deformationselement (5) in seinem verformten Zustand zumindest abschnittsweise
gestaucht ist.
4. Ablagefach nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deformationselement (5) durch seine Geometrie
abschnittsweise unterschiedlich verformbar ist.
5. Ablagefach nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deformationselement (5) eine energieaufnehmende
Füllung aufweist.
6. Ablagefach nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deformationselement (5) im Zusammenwirken mit einer
Wandfläche (8) des Ablagefaches (1) den erforderlichen Verformungswiderstand
aufweist.
7. Ablagefach nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandfläche (8)
eine Sollbruchstelle (7) aufweist.
8. Ablagefach nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deformationselement (5) und das Ablagefach (1) eine
bauliche Einheit bilden.
9. Ablagefach nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die bauliche Einheit
zugleich auch der Aufnahme (10) eines Airbags (2) dient.
10. Ablagefach nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Prallfläche (4) als ein Deckel eines insbesondere als
Handschuhfach ausgeführten Ablagefaches (1) ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
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DE2000155051 DE10055051A1 (de) | 2000-11-07 | 2000-11-07 | Ablagefach mit einer Prallfläche |
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Publications (1)
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