Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Telekommunikationssystem zum
Erfassen von Sendebeiträgen, die ein Medienempfänger bereitstellt.
Beim Hören von Rundfunksendungen entsteht vielfach der Bedarf, den Titel eines mo
mentan gespielten Musikstücks zu erkennen, um dieses Musikstück ggf. auf einem ent
sprechenden Medium käuflich zu erwerben. Dieser Bedarf wurde in der Vergangenheit
bereits erkannt und es wurde ein sogenannter ISCR-Code (International Standard Recor
ding Code) entwickelt, mit dem es möglich ist, Identifikationsdaten eines Musikstücks
zusammen mit dem Musikstück über eine Rundfunkanstalt auszusenden. Der Empfänger,
der über entsprechende Empfangseinrichtungen verfügt, wird den ISCR-Code dekodieren
können und somit Identifikationsdaten über das momentan gespielte Musikstück erhalten.
Der Nachteil dieses Systems ist, dass die Empfangseinrichtung eine entsprechende ISCR-
Dekodiereinheit beinhalten muss.
Ausgehend von dem geschilderten Nachteil besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung darin, ein Verfahren und ein System vorzuschlagen, mit denen eine Verarbeitung
bzw. Identifikation von Sendebeiträgen möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Erfassen von Sen
debeiträgen, welches die Schritte aufweist, Bereitstellen eines Medienempfängers zum
Empfangen der Sendebeiträge und Wiedergeben der Sendebeiträge mittels Audiosignale,
Auswählen eines Sendebeitrags, Übertragen der durch den zumindest einen ausgewählten
Sendebeitrag festgelegten Audiosignale an eine Vermittelungseinheit mittels einer Sende
einheit, Bearbeiten der Audiosignale in der Vermittelungseinheit.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Audiosignale über eine mobile
Funkeinheit, vorzugsweise ein Handy als Sendeeinheit übertragen. Der Medienempfänger
kann dabei unmittelbar mit der Sendeeinheit gekoppelt sein.
Bei entsprechenden Weiterbildungen besteht der Medienempfänger aus einem Rundfunk
gerät und vorzugsweise aus einem Autoradio.
Besonders vorteilhaft erweist sich, wenn das Bearbeiten der Audiosignale das Auswerten
und Identifizieren des Sendebeitrags zur Erfassung beinhaltet. Damit wird die Möglichkeit
geschaffen, dass beispielsweise ein Rundfunkhörer den Titel eines momentan gespielten
Musikstücks erfährt.
Das Bearbeiten der Audiosignale kann ferner das Abrechnen und Bestellen des Sendebei
trags beinhalten. Das Bearbeiten des Sendebeitrags und das Bestellen des Sendebeitrags
können über ein gemeinsames Anforderungssignal oder über getrennte Anforderungssig
nale erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellen die Audiosig
nale nur einen zeitlich begrenzten Bereich des Sendebeitrags dar. Somit genügt ein gerin
ger Ausschnitt eines Sendebeitrags zu dessen Identifikation. Dieses Verfahren erweist sich
insbesondere bei einem Musikstück als Sendebeitrag vorteilhaft.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin durch ein Telekommunikations
system gelöst, welches einen Medienempfänger zum Empfangen der Sendebeiträge und
Wiedergeben der Sendebeiträge mittels Audiosignale, eine Sendeeinheit zum Übertragen
der durch die ausgewählten Sendebeiträge festgelegten Audiosignale und eine Vermitt
lungseinheit zum Empfangen der Audiosignale und Bearbeiten der Audiosignale aufweist.
Das Telekommunikationssystem kann wie oben beschrieben weitergebildet werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert,
die ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt.
In der Zeichnung ist als Medienempfänger 1 ein Radio dargestellt, der Rundfunkstücke
von einer nicht dargestellten Sendeanstalt empfängt und diese in akustische Signale wan
delt. Diese akustische Signale werden von dem Radio an seine Umgebung abgestrahlt. Die
abgestrahlten Audiosignale in Form von Musikstücken, Wortbeiträgen etc. werden von
einem Hörer oder mehreren Hörern wahrgenommen.
Falls nun ein Hörer beispielsweise an einem gesendeten Musikstück oder Hörspiel beson
ders interessiert ist und dieses beispielsweise auf einer Musikkassette oder einer CD er
werben will, muss er den Titel des Sendebeitrags kennen. Wenn ihm dieser Titel nicht
geläufig ist, wählt er mit seinem Mobilfunkgerät 2 eine Vermittlungseinheit 3 an, so dass
eine Sprechverbindung zwischen dem Mobilfunkgerät 2 und der Vermittlungseinheit 3
aufgebaut ist. Über diese Sprechverbindung werden die akustischen Signale, nämlich die
Audiosignale eines Sendebeitrags, von dem Medienempfänger 1 über das Mobilfunkgerät
2 zu der Vermittlungseinheit 3 übermittelt.
Die Vermittlungseinheit 3 verarbeitet die von dem Mobilfunkgerät 2 empfangenen Audio
daten, die einen zeitlichen Ausschnitt eines Sendebeitrags darstellen. Jeder Sendebeitrag
ist beispielsweise durch ein typisches Sonogramm charakterisiert, durch das sich jeder
Sendebeitrag eindeutig identifizieren lässt.
Die Vermittlungseinheit 3 weist eine Datenbank auf, in der eine Vielzahl von Musikstüc
ken und Sprachbeiträgen in Form von Sonogrammen hinterlegt sind. In der Datenbank ist
jedem Musikstück oder Wortbeitrag der jeweilige Titel zugeordnet. Die Vermittlungsein
heit 3 empfängt nun von dem Mobilfunkgerät 2 einen zeitlichen Ausschnitt beispielsweise
eines Musikstücks. Die in der Vermittlungseinheit 3 empfangenen Audiosignale werden
aufbereitet, in Sonogramme gewandelt und mit den Einträgen in der Datenbank vergli
chen. Anhand des zeitlichen Ausschnitts des Musikstücks wird das gesamte Musikstück
und damit sein Titel in der Vermittlungseinheit 3 erkannt. Daraufhin wird der Titel des
erkannten Musikstücks dem Mobilfunkgerät 2 übermittelt.
Das Übermitteln des Titels des zu identifizierenden Musikstücks kann einerseits dadurch
erfolgen, dass der Titel per SMS von der Vermittlungseinheit 3 an das Mobilfunkgerät 2
übermittelt wird. Andererseits kann der Titel auch über die noch zwischen dem Mobil
funkgerät 2 und der Vermittlungseinheit 3 aufgebaute Sprechverbindung akustisch an das
Mobilfunkgerät 2 übermittelt werden. Hierzu eignet sich beispielsweise ein automatischer
Ansageservice oder aber ein typisches Call-Center System. Bei einer Variante des erfin
dungsgemäßen Systems ist der Medienempfänger 1 mit der Sendeeinheit 2 über ein
Drahtverbindung elektrisch gekoppelt. Damit lassen sich die Audiosignale ungestört von
Umgebungsgeräuschen an die Vermittlungsstelle 3 übertragen, was insbesondere im Auto
vorteilhaft ist.
Der Service der Bereitstellung des Titels eines momentan gesendeten Musikstücks kann
dem Anfragenden durch die Vermittlungseinheit 3 berechnet werden. Hierzu besteht die
Möglichkeit, dass der die Vermittlungseinheit 3 betreibende Anbieter unter Vermittlung
des Mobilfunkbetreibers mit dem Anfragenden unmittelbar abrechnet, indem er dessen
Identität über die Mobilfunknummer durch den Mobilfunkbetreiber erfährt. Darüber hin
aus besteht auch die Möglichkeit, dass der Anbieter über die Telefonrechnung des Mobil
funkbetreibers seinen Service abrechnet. Ferner sind besondere Zahlungsmodalitäten, bei
spielsweise das Auffüllen von Sonderkonten mit anbieterseitigem Abbuchen beispielswei
se nach jeder Anfrage möglich.
Sobald der Anfragende über sein Mobilfunkgerät 2 von der Vermittlungseinheit 3 den
Titel des interessierenden Musikstücks erfahren hat, kann er sich dazu entschließen, das
Musikstück auf einem entsprechenden Datenträger, z. B. Musikkassette, CD, DVD etc. zu
erwerben. Hierzu besteht die Möglichkeit, dass er beispielsweise per Knopfdruck auf dem
Mobilfunkgerät 2 eine Bestellung tätigt. Zu diesem Zweck kann beispielsweise eine spe
zielle Software für wap-fähige Mobilfunkgeräte vom Internet heruntergeladen werden. Die
Bestellung kann aber beispielsweise auch noch während der aufgebauten Sprechverbin
dung zwischen dem Mobilfunkgerät 2 und der Vermittlungseinheit 3 akustisch an die
Vermittlungseinheit 3 durchgegeben werden. Der Serviceanbieter der die Vermittlungs
einheit 3 betreibt, sendet daraufhin wiederum gegen Gebühr das Musikstück auf einem
Datenträger oder über das Internet an den Anfragenden, der über seine Mobilfunknummer
identifiziert werden kann.
Die Bestellung des Musikstücks kann durch das oben geschilderte Verfahren auch an eine
nicht in der Zeichnung dargestellte Einheit erfolgen, die von der Vermittlungseinheit 3
verschieden ist. Somit kann auch die Abrechnung für das Bestellen des Musikstücks un
abhängig von der Abrechnung der Bereitstellung des Musiktitels durch die Vermittlungs
einheit 3 erfolgen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel besteht der Medienempfänger 1 aus einem Auto
radio, das mit einer eigenständigen Sendeeinrichtung ausgestattet ist. Über diese spezielle
Sendeeinrichtung wird ein akustisches Signal, das einen zeitlichen Ausschnitt des momen
tan gesendeten Rundfunkbeitrags darstellt, an die Vermittlungseinheit 3 gesendet. Die
Vermittlungseinheit 3 sendet daraufhin den Musiktitel zur Darstellung beispielsweise auf
dem Radiodisplay an das Autoradio zurück.
Der Vorteil des oben beschriebenen Verfahrens bzw. Systems liegt darin, dass der Hörer
des Sendebeitrags, falls er dessen Titel erfahren will, keine zusätzliche Hardware und
Software benötigt und auch keine spezielle Daten über das Musikstück und ggf. den Sen
der an die Vermittlungseinheit 3 schicken muss. Vielmehr braucht er lediglich die Ver
mittlungseinheit 3 anzuwählen und charakteristische Audiosignale des momentan gesen
deten Rundfunkbeitrags mit einem üblichen Mobilfunkgerät an die Vermittlungseinheit 3
senden, die die Audiosignale ohne weiteres ausgewertet und identifizieren kann.