DE10051103A1 - Verfahren zu Schallemissionsanalyse - Google Patents
Verfahren zu SchallemissionsanalyseInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B7/00—Instruments for auscultation
- A61B7/005—Detecting noise caused by implants, e.g. cardiac valves
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- A61B7/00—Instruments for auscultation
- A61B7/02—Stethoscopes
- A61B7/04—Electric stethoscopes
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schallemissionsanalyse bei künstlichen Herzklappen, insbesondere zur Diagnose von Thrombenbesatz. DOLLAR A Die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden und mit dem charakteristische Schallemissionseigenschaften mechanischer Herzklappen untersucht und mit dem Rückschlüsse auf die Fluss- und Strömungsverhältnisse an der Klappe sowie deren möglichen Thrombenbesatz gewonnen werden können, wird dadurch gelöst, daß die Schallemission von implantierten Herzklappen mit der Schallemission archivierter Herzklappenmuster ohne Thrombenbesatz verglichen wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schallemissions
analyse bei künstlichen Herzklappen gemäß Anspruch 1.
Mechanische Herzklappenprothesen werden für lebenslangen
Einsatz implantiert. Dabei ist die Bluttraumatisierung dieser
Implantate das bis heute noch nicht vollständig gelöste
Problem, wobei neben Oberflächeneinflüssen durch das körper
fremde Material vor allem unphysiologische Strömungsverhält
nisse mit hohen örtlichen Schubspannungen für die Blutschä
digung verantwortlich gemacht werden.
Diese mechanischen Kräfte schädigen die Korpuskel des Blutes,
wobei die Zerstörung der Erythrozyten (Hämolyse) und die
Aktivierung oder Zerstörung der Thrombozyten von besonderer
Bedeutung sind. Die Beanspruchung der Blutkorpuskel kann u. U.
zu erhöhter Hämolyse und Aktivierung der Gerinnungskaskade mit
dem Ergebnis von Thrombenbildung führen. Thromben können sich
an Bauteile anlagern und damit deren Funktion gefährden.
Abgelöste Thromben stören die Blutzirkulation und können zu
Embolien in lebenswichtigen Organen führen. Diese Gefahr
besteht besonders bei längerzeitigen Anwendungen wie im Falle
von Herzklappenprothesen, bei denen ein Kompromiß zwischen der
notwendigen medikamentösen Antikoagulation und der Blutungs
neigung gefunden werden muß.
Verstärkte Thrombenbildung bindet darüber hinaus Gerinnungs
potential, so daß die Blutungsneigung erhöht wird.
Patienten mit mechanischen Herzklappen unterliegen einer
permanenten Marcumarisierung. Die Bestimmung des Gerinnungs
wertes erfolgt entweder durch den Arzt oder selbst durch
Entnahme von Blut (meist am Finger).
Aufgrund der oben beschriebenen Sachverhalte der lokalen
Bluttraumatisierung an der Klappe ist dieser Wert jedoch nicht
in jedem Fall hinreichend repräsentativ für den Zustand der
Klappe.
In Langzeitstudien wurde ermittelt, daß es bei Patienten mit
mechanischen Herzklappen verschiedener Hersteller innerhalb
eines Vergleichszeitraumes von zum Beispiel 10 Jahren in
unterschiedlichen Prozentsätzen zu einem Thromboembolie
zwischenfall kam.
Derzeit werden Patienten mit künstlichen Herzklappen in
Deutschland zweimal pro Jahr routinemäßig untersucht. Die
Funktion der Herzklappe wird im Regelfall sowohl mittels
Echokardiographie (transthorakal sowie transösophageal) sowie
mittels Doppler-Sonographie überprüft. Hierbei werden Aussagen
über die Dichtheit der Klappen bzw. mechanischen Ventile
gewonnen. Momentan ist es in der Routinediagnostik jedoch sehr
schwierig, das durch die Klappe bedingte Thromboembolierisiko
feststellen zu können bzw. sogar Ansätze eines Thromben
besatzes an der Klappe zu sehen. Durch Ultraschall
untersuchungen können Thromben meist erst spät diagnostiziert
werden, wenn diese schon relativ groß sind. Wenn ein Thrombus
an der Klappe über Ultraschall zu erkennen ist, dann kann
meist schon die Einleitung einer Akut-Thrombolyse erforderlich
sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, mit
dem die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden und
mit dem charakteristische Schallemissionseigenschaften mecha
nischer Herzklappen untersucht und mit dem Rückschlüsse auf
die Fluss- und Strömungsverhältnisse an der Klappe sowie deren
möglichen Thrombenbesatz gewonnen werden können.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Das Verfahren zur Schallemissionsanalyse
bei künstlichen Herzklappen, insbesondere zur Diagnose von
Thrombenbesatz ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schall
emission von implantierten Herzklappen mit der Schallemission
archivierter Herzklappenmuster ohne Thrombenbesatz verglichen
wird.
Grundlegend für die Lösung nach der Erfindung sind die
Annahmen, dass eine Klappe mit Thrombenbesatz anders klingen
wird als eine Klappe ohne, sowie, dass Turbulenzen infolge der
Klappenanordnung/Patientenphysiologie anders klingen werden
als weitgehend laminare Strömungen.
In einer Datenbank werden Schallemissionsmuster der verschie
densten Herzklappen archiviert. Die Schallemissionsmuster von
Herzklappen ohne Thrombenbesatz werden sowohl durch einen
Kreislaufsimulationsprüfstand wie auch durch Aufnahme der
Schallemission an Patienten gewonnen, wo durch die erst kurz
zurückliegende Operation oder eine hohe medikamentöse
Antikoagulation ein Thrombenbesatz sehr unwahrscheinlich ist.
Hierbei müssen eine Vielzahl weiterer physiologischer
Parameter (wie z. B. systolischer und diastolischer Blutdruck,
Puls) sowie Größe und Position der Klappe (Tricuspidalklappe,
Pulmonalklappe, Mitralklappe, Aortenklappe) berücksichtigt
werden.
Es wird ein Zusammenhang zwischen den akustischen klinischen
Daten und den akustischen Daten aus dem Kreislaufprüfstand
hergestellt (bei unbesetzten Klappen). Die in vitro Versuche
zur Thrombenentstehung mit dem Kreislaufsimulationsprüfstand
werden unter kontrollierten Bedingungen bei niedriger
Antikoagulation durchgeführt, so dass im Vergleich zu in vivo
Experimenten beschleunigte Thrombenentstehung an den Klappen
kontrolliert herbeigeführt werden kann.
Es wird des weiteren ein Zusammenhang zwischen der
Schallemission "thrombenbesetzter" und "freier" Klappen im
Simulator hergestellt. Unter Einbeziehung des Zusammenhanges
der Schallanalyse "freier" Klappen in Patient und Simulator
kann nun geschlussfolgert werden, wie "thrombenbesetzte"
Klappen in vivo klingen.
Das Verfahren nach der Erfindung erfordert hardwareseitig ein
einfaches akustisches System und ist leicht in die
Routinediagnostik zu integrieren.
Die erforderlichen Aufnahmesysteme sind vergleichsweise
einfach und kostengünstig, z. B. elektronische Stethoskope, mit
welchem der betreuende Arzt den Klappenschall in einen PC
aufnehmen kann.
Die Auswertung dieser Daten erfolgt über ein zentrales, ggf.
online verfügbares Expert-System, was einen einheitlichen und
stetig wachsenden Datenbestand und damit verbunden eine
Präzisierung und Sicherheit der Auswertung zur Folge hat. Ein
solches System könnte dahingehend weiterentwickelt werden,
dass durch Schallanalyse des Blutstromes in vivo auf
patientenspezifische Turbulenzen an den Klappen geschlossen
wird, was von vornherein ein erhöhtes Thromboembolierisiko für
den Patienten darstellt. Diese Aussagen könnten von vornherein
Einfluss auf die Einstellung seiner medikamentösen Gerinnungs
hemmung haben.
Die charakteristischen Schallemissionseigenschaften mecha
nischer Herzklappen können zum Beispiel durch FFT oder
Wavelet-Analyse gewonnen werden.
Das Verfahren nach der Erfindung wird in einem Ausführungs
beispiel näher erläutert.
Der Arzt nimmt den Herzklappenschall über ein elektronisches
Stethoskop auf, welches direkt mittels einer A/D-Karte
(Soundkarte) mit einem PC oder Notebook verbunden ist.
Ebenfalls wird parallel über diese A/D-Karte ein dreikanaliges
EKG des Patienten mitgeschrieben. EKG- und Schalldaten werden
in eine Datei eines speziellen Formates geschrieben.
Diese Datei schickt der Arzt zum Beispiel via Internet an
einen Server, auf welchem die Expert-Software installiert ist.
Ein einheitliches Expert-System mit stetig wachsendem
Datenbestand macht die Auswertung standardisiert und objektiv,
die Struktur eines neuronalen Netzes steigert die Präzisierung
und Sicherheit der Auswertung mit jedem einzelnen Befund.
Anschließend wird dem Arzt der Befund automatisch zum Beispiel
via email sowie einige Tage später im Original übermittelt.
Auf diese Weise können Mißinterpretationen durch den Arzt
vermieden werden.
Die Auswertung kann manuell oder über ein automatisch
analysierendes Online-System erfolgen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Schallemissionsanalyse bei künstlichen
Herzklappen, insbesondere zur Diagnose von
Thrombenbesatz, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schallemission von implantierten Herzklappen mit der
Schallemission archivierter Herzklappenmuster ohne
Thrombenbesatz verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallemissionsmuster von Herzklappen ohne
Thrombenbesatz durch einen Kreislaufsimulations
prüfstand und/oder durch Aufnahme der Schallemission
an Patienten mit frisch implantierten Herzklappen
ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Aufnahme der Schallemissionsmuster
physiologische Parameter wie systolischer und
diastolischer Blutdruck, Puls und die Größe und die
Position der Klappen berücksichtigt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Zusammenhang zwischen den
akustischen klinischen Daten der Herzklappen ohne
Thrombenbesatz und den akustischen Daten aus dem
Kreislaufsimulationsprüfstand hergestellt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Zusammenhang zwischen der
Schallemission thrombenfreier und thrombenbesetzter
Klappen im Kreislaufsimulationsprüfstand hergestellt
wird und daß dieser Zusammenhang zur Diagnose von
thrombenbesetzten Klappen in vivo verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schallemission einer
implantierten Herzklappe mit den archivierten Mustern
verglichen wird, indem die Schallemission beim
Patienten über ein elektronisches System wie ein
elektronisches Stethoskop aufgenommen und in einen
Rechner eingegeben und dort über ein zentrales
Expert-System ausgewertet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Expert-System ständig durch aktuelle
Analyseergebnisse und durch eine Schallanalyse des
Blutstromes in vivo erweitert wird, um auf
patientenspezifische Turbulenzen an den Klappen
schließen zu können und um daraus eine medikamentöse
Einstellung der Gerinnungshemmung ableiten zu können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|---|---|
DE2000151103 DE10051103A1 (de) | 2000-10-14 | 2000-10-14 | Verfahren zu Schallemissionsanalyse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10051103A1 true DE10051103A1 (de) | 2002-09-05 |
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ID=7659882
Family Applications (1)
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DE2000151103 Withdrawn DE10051103A1 (de) | 2000-10-14 | 2000-10-14 | Verfahren zu Schallemissionsanalyse |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10051103A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10228245A1 (de) * | 2002-06-25 | 2004-01-22 | Kpss-Kao Professional Salon Services Gmbh | Haarfärbemittel |
DE10246504A1 (de) * | 2002-10-04 | 2004-04-22 | Frey, Rainer H. | Überwachungseinrichtung für Herzklappen |
DE10250273A1 (de) * | 2002-10-28 | 2004-05-19 | Andreas Dr. Brensing | Vorrichtung zur akustischen Zustandskontrolle von implantierten mechnischen Herzklappenprothesen |
DE10327079A1 (de) * | 2003-06-13 | 2005-01-05 | Andreas Dr. Brensing | Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten |
-
2000
- 2000-10-14 DE DE2000151103 patent/DE10051103A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10228245A1 (de) * | 2002-06-25 | 2004-01-22 | Kpss-Kao Professional Salon Services Gmbh | Haarfärbemittel |
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DE10250273A1 (de) * | 2002-10-28 | 2004-05-19 | Andreas Dr. Brensing | Vorrichtung zur akustischen Zustandskontrolle von implantierten mechnischen Herzklappenprothesen |
DE10250273B4 (de) * | 2002-10-28 | 2006-03-02 | Andreas Dr. Brensing | Vorrichtung zur akustischen Zustandskontrolle von implantierten mechanischen Herzklappenprothesen |
DE10327079A1 (de) * | 2003-06-13 | 2005-01-05 | Andreas Dr. Brensing | Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten |
DE10327079B4 (de) * | 2003-06-13 | 2006-10-05 | Andreas Dr. Brensing | Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten |
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