DE10050947A1 - Einrichtung und Verfahren zur netzseitigen Regelung der Zwischenkreisspannung - Google Patents
Einrichtung und Verfahren zur netzseitigen Regelung der ZwischenkreisspannungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung offenbart eine Einrichtung und ein Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung, um unerlaubte Netzwirkungen von Harmonischen der Netzspannung auf den Zwischenkreis zu vermindern bzw. zu beseitigen. Dazu wird bei der Regelung der Zwischenkreisspannung die netzseitig bezogene Leistung an die motorseitig abgegebene Leistung angepasst. Die erfindungsgemäße Einrichtung weist unter anderem einen Zwischenkreisspannungsregler 1 zur Ermittlung einer Leistungsanforderung, eine Berechnungseinrichtung 2 zur Berechnung eines Wechselrichtersollspannungszeigers und eines Netzstromsollwertzeigers, eine Transformationseinrichtung 3 zur Transformation dieser Zeiger in den Zeitbereich, eine Netzstromregeleinrichtung 4, eine Regelstreckeneinrichtung 5 zur Ermittlung und Regelung eines Netzspannungsgrundschwingungszeigers und einer Netzfrequenz, eine Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung sowie eine dynamische Filtereinrichtung auf. Die Netzstromregeleinrichtung 4 regelt einen DC-Anteil im Netzstrom aus, indem er durch geeignete Filterung kompensiert wird. Die Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung entlastet die Netzstromregeleinrichtung 4 bei Netzspannungs-Harmonischen, indem Netzspannungsoberschwingungen auf die Wechselrichtersummenspannung aufgeschaltet werden. Die dynamische Filtereinrichtung befindet sich am Eingang der Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung, filtert die geradzahlige Harmonische der ...
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung und ein Verfahren
zur netzseitigen Regelung von Spannungen, insbesondere von Zwischen
kreisspannungen.
Herkömmlich kann unter den Voraussetzungen, dass Harmonische in einer
Zwischenkreisspannung keine Auswirkung auf den Netzstrom haben, d. h. eine
Netzregelung nicht auf Zwischenkreis-Harmonische reagiert, und dass ein Mo
tor eine konstante Leistung bezieht, eine Netzleistung als bekannt vorausge
setzt werden. Netzspannungsverzerrungen wirken sich jedoch negativ auf den
Zwischenkreis aus. Insbesondere beeinflusst die vierte Harmonische die Zwi
schenkreisleistung. Während die vierte Harmonische in der Leistung wesentlich
kleiner als die zweite Harmonische ist, dominiert die vierte Harmonische aber
in der Spannung und ist die wesentliche Auslegungsgrösse des Zwischenkrei
ses. Daher ist es erforderlich, Netz-Harmonische zu berücksichtigen.
Die zweite Harmonische in der Zwischenkreisleistung erzeugt dahingegen
aufgrund einer niedrigen Impedanz in diesem Frequenzbereich nur eine sehr
kleine zweite Harmonische in der Zwischenkreisspannung. Daher ist im Fall ei
ner Netzspannung ohne Oberschwingungen die Zwischenkreisspannungs
schwankung durch die zweite Harmonische vernachlässigbar klein.
Jedoch besteht bei herkömmlichen Einrichtungen das Problem der Netzrück
wirkungen im Netzstrom.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung sowie ein
Verfahren zur stabilen, schwingungsfreien netzseitigen Regelung einer Zwi
schenkreisspannung auszubilden.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
8 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung angegeben.
Erfindungsgemäss entstehen weiterhin Harmonische im Zwischenkreis, die bei
Netzspannungs-Harmonischen toleriert werden müssen, jedoch werden durch
die erfindungsgemässe Einrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren die
Netzrückwirkungen gegenüber dem Stand der Technik wesentlich reduziert
und es wird eine stabile netzseitige Regelung einer Zwischenkreisspannung
möglich.
Diese und weitere Merkmale, Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfin
dung werden aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung offensicht
lich.
Es zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes erfindungsgemässes Regelungsschema der sinusför
migen Grössen am Beispiel von N seriengeschalteten Sub-Stromrichtern,
Fig. 2 Grundschwingungszeigerdiagramme für N = 12,
Fig. 3 ein Blockschaltbild für PLL und DFT,
Fig. 4 eine Einrichtung zur Laststromaufschaltung,
Fig. 5 Signalverläufe, die die Ursache eines DC-Anteils im Stromsollwert und
deren Kompensation zeigen,
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Ausregelung von DC-
Komponenten im Sollnetzstrom,
Fig. 7 ein Blockschaltbild einer UN-Aufschaltung,
Fig. 8 Fehlerspannungsamplitude bei 83 µs Totzeit,
Fig. 9 einen Signalverlauf zur Erläuterung des Prinzips der Totzeitkompensation,
Fig. 10 ein Blockschaltbild einer Netzspannungsaufschaltung mit Totzeitkom
pensation und Totzeit der Regelung,
Fig. 11 Signalverläufe bei einer Netzspannungskompensation mit Totzeitkom
pensation,
Fig. 12 ein vereinfachtes Blockschaltbild, mit dem Netzspannungssprünge er
zeugt werden können,
Fig. 13 Signalverläufe des dynamischen Verhaltens bei Netzspannungssprün
gen bei DFT/IFT und beim erfindungsgemässen Verfahren,
Fig. 14 Signalverläufe der Totzeitkompensation der Netzspannung mit Nfil = 4,
Fig. 15 eine vergrösserte Darstellung der Signalverläufe der Totzeitkompensati
on der Netzspannung mit Nfil = 4 gemäss Fig. 14,
Fig. 16 ein Blockschaltbild eines Teil der erfindungsgemässen Einrichtung zur
netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung, einer dynamischen U2k-
Filtereinrichtung,
Fig. 17A und 17B Blockschaltbilder zweier alternativer Ausführungsformen einer
dynamischen U2k-Filtereinrichtung mit "Gedächtnis",
Fig. 18 Signalverläufe bei der Anwendung der Einrichtung zur netzseitigen Re
gelung einer Zwischenkreisspannung gemäss Fig. 16,
Fig. 19 Übertragungsfunktionen bei der Anwendung der dynamischen Fil
tereinrichtung mit "Gedächtnis" gemäss Fig. 17B,
Fig. 20 im Vergleich eine Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischen
kreisspannung ohne und mit Filterung,
Fig. 21 Signalverläufe zur Verdeutlichung der Dynamik der erfindungsgemä
ssen Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung (dy
namische U2k-Filtereinrichtung),
Fig. 22 Signalverläufe der Netzspannungsvorsteuerung (UN) in der Einrichtung
zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung mit und ohne Totzeit
kompensation.
Herkömmlich ist ein Zwischenkreis zwischen das Netz und einen Motor ge
schaltet. Eine Vorrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspan
nung passt eine vom Netz bezogene Leistung an die vom Motor geforderte
Leistung an. Eine Differenz zwischen bezogener und abgegebener Leistung
ändert den Zwischenkreisspannungswert. Gleichzeitig ist ein sinusförmiger
Netzstrom gefordert. Bei der Regelung soll im Normalfall der Netzstrom in Pha
se zur Netzspannung geregelt werden bzw. beim Rückspeisen in Gegenpha
se. Nur in Ausnahmefällen ist eine Phasenverschiebung zwischen Netzstrom
und Netzspannung gefordert.
Um die Netzrückwirkungen bei verzerrter Netzspannung klein zu halten, muss
der Einfluss der unvermeidbaren Oberschwingungen in der Zwischen
kreisspannung auf die Netzstromregelung minimiert werden.
Daher ist erfindungsgemäss eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur netzseiti
gen Regelung der Zwischenkreisspannung ausgebildet, die die folgenden
Aufgaben erfüllt:
- - Regelung von Zwischenkreisspannungen, die weitgehend unabhängig von der Belastung der Motorseite sein sollen.
- - Netzrückwirkungsarmer Bezug/Abgabe der geforderten Antriebsleistung mit sinusförmigem Strom, der in Phase/Gegenphase zur Netzspannung ist. Nur in Sonderfällen, die hier nicht weiter berücksichtigt werden, ist ein zur Netzspannung phasenverschobener Strom gefordert, z. B. ein kapazitiver Strom zur Stützung der Netzspannung).
Um die erste Forderung, d. h. die Regelung der Zwischenkreisspannung, zu er
füllen, muss die netzseitig bezogene Leistung an die motorseitig abgegebene
Leistung angepasst werden. Eine Differenz zwischen abgegebener Leistung
und bezogener Leistung ändert die Zwischenkreisspannung, da ein Zwischen
kreiskondensator aufgeladen oder entladen wird. Eine Einrichtung zur netzsei
tigen Regelung der Zwischenkreisspannung passt daher automatisch die netz
seitig bezogene Leistung an die motorseitig abgegebene Leistung an. Beim
Rekuperieren bzw. elektrisches Abbremsen des Fahrzeugs beispielsweise ist
der Leistungsfluss umgekehrt, der Zwischenkreis bezieht eine Leistung vom Mo
tor, welche in das Netz zurückgespeist wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Regelung der sinusförmigen Grössen
der Zwischenkreisspannung verwendet eine Zeigerregelung. Ein vereinfachtes
erfindungsgemässe Regelungsschema dieser sinusförmigen Grössen ist in Fig. 1
gezeigt. Im Beispiel werden N = 12 seriengeschaltete Sub-Stromrichter verwen
det. Herkömmlich wird lediglich der Fall N = 1 realisiert, in dem es keine Serien
schaltung gibt.
Gemäss diesem Regelungsschema generiert ein Zwischenkreisspannungs
regler 1 einen Sollstrom IZK-n. Dieser Sollstrom IZK-n ergibt bei Multiplikation mit ei
ner Zwischenkreisspannung UZK oder einem Sollwert der Zwischenkreisspannung
UZK-n eine Soll-Leistung PZK-n, die von der Netzseite bezogen werden soll.
Diese Soll-Leistung wird einer Berechnungseinrichtung 2 zugeführt. In der Bere
chungseinrichtung 2 wird dann mit Hilfe eines Grundschwingungszeigerdia
gramms aus der Soll-Leistung PZK-n und einem Netzspannungsgrundschwin
gungszeiger U N-GS ein Netzstromsollwerlzeiger I N-s und ein Wechselrichtersoll
spannungszeiger U WRi (i = 1, 2, . . ., n) berechnet. Anschliessend werden der
Netzstromsollwertzeiger I N-s und der Wechselrichtersollspannungszeiger U WRi, in
einer Transformationseinrichtung 3 unter Verwendung der Inversen Fourier-
Transformation bzw. IFT in den Zeitbereich transformiert, wobei sich ein Netz
stromsollwert iN-s(t) und eine Wechselrichtersollspannung uWRi-s(t) ergeben. Wei
terhin ist eine Netzstromregeleinrichtung 4 im Zeitbereich realisiert und hat die
Aufgabe einen Netzstrom iN(t) auf seinem sinusförmigen Netzstromsollwert iN-s(t)
zu führen. Die Netzstromregeleinrichtung 4 korrigiert die Wechselrichtersoll
spannung uWRi-s(t) bei Parameteränderungen, z. B. bei Temperaturabhängigkeit
der Netzdrossel. Durch die Realisierung der Netzstromregeleinrichtung 4 im
Zeitbereich werden unter anderem Gleichstrom- bzw. DC-Anteile im Netz
strom vermieden, vorausgesetzt, dass sie nicht schon im Netzstromsollwert iN-s(t)
vorhanden sind. Weiterhin werden Netzspannungsoberschwingungen auf die
Wechselrichtersollspannung uWRi-s(t) aufgeschaltet.
In dem in Fig. 1 gezeigten vereinfachten erfindungsgemässen Regelschema
sind aus Gründen der Vereinfachung die folgenden Elemente nicht gezeigt:
dynamische Filtereinrichtung für Zwischenkreisspannungen, Einrichtung zur
Sollwertvorgabe der Zwischenkreisspannung beim Aufstarten der Anlage oder
Leerlaufproblematik, Einrichtung zur Totzeitkompensation von Netzspan
nungsoberschwingungen, die jedoch im folgenden separat beschrieben und
ihre Funktionen erläutert werden.
Im folgenden wird zunächst die Funktion der Berechungseinrichtung 2 gemäss
Fig. 1 näher beschrieben, insbesondere auf die für die Berechnung verwende
ten Grundschwingungszeigerdiagramme gemäss Fig. 2 eingegangen. Im Fig.
2 ist ein Fall für N = 12 seriengeschaltete Stromrichter gezeigt.
Mit Hilfe des Grundschwingungszeigerdiagramms werden der Netzstromsoll
werfzeiger I N-s und die Wechselrichtersollspannungszeiger U WRi-s (i = 1, 2, . . ., N)
bestimmt. Der Zwischenkreisspannungsregler 1 dient zur Berechnung der ge
forderten Soll-Leistung PZK-n aus dem generierten Zwischenkreissollstrom IZK-n und
der Zwischenkreisspannung UZK. Aus dieser Soll-Leistung PZK-n wird in der Berech
nungseinrichtung zusammen mit dem Netzspannungszeiger U N ein Netzstrom
sollwertzeiger I N-s berechnet. Der Netzstrom IN soll im Normalfall in Phase bzw. in
Gegenphase zur Netzspannung liegen. Wird in einer Ausnahmesituation ein
kapazitiver oder induktiver Stromanteil gefordert, so wird dieser über IN-qsoll von
einer übergeordneten Regeleinrichtung, auf die hier nicht weiter eingegan
gen wird, vorgegeben. Über das Grundschwingungszeigerdiagramm ergibt
sich der Sollwert eines Wechselrichtersummenspannungszeiger U WRΣ . Unter der
Bedingung, dass U N in Phase mit I N ist, gilt:
Aus dem Wechselrichtersummenspannungszeiger U WRΣ kann die Berech
nungseinrichtung 2 sehr einfach einen einzelnen Wechselrichtersollspan
nungszeiger U WRi, von N in Serie geschalteten Wechselrichtern berechnen.
Aus dieser Stellgrösse Wechselrichtersollspannungszeiger U WRi wird durch die
Berechnungseinrichtung, wie in Fig. 2 gezeigt, ein Netzstromzeiger I N gebildet.
Mittels des von der Regelstreckeneinrichtung 5 ausgegebenen Grundschwin
gungsnetzspannungszeigers U N-GS kann über die Zeigerbeziehung zwischen
Netzspannungszeiger U N und Wechselrichtersummenspannungszeiger U WRΣ der
Netzstromzeiger I N in der Phasenlage und Amplitude geregelt werden.
Nachfolgend wird nun die Funktion der Regelstreckeneinrichtung 5 detaillier
ter beschrieben.
Die Regelung in der Regelstreckeneinrichtung 5 basiert auf einer Zeigerrege
lung. Daher führt die Regelstreckeneinrichtung 5 eine Transformation netzfre
quenter Grössen durch und bildet sie als Gleichstrom- bzw. DC-Grössen im
netzfrequenten Koordinatensystem ab. Dies hat den Vorteil, dass die Rege
lung von DC-Grössen besonders einfach ist. Zur Transformation der Messgrö
ssen von z. B. der Netzspannung uN(t) wird in der Regelstreckeneinrichtung 5
bevorzugt die Diskrete Fourier-Transformation (DFT) verwendet. Alternativ
könnte auch eine Transformation mit e-jωGSt in ein netzfrequentes Koordinaten
system erfolgen, bei der alle Zeitgrössen, auch Oberschwingungen, in dassel
be Koordinatensystem transformiert werden, Grundschwingungen als DC-
Grössen abgebildet werden und Oberschwingungen weiterhin auftreten, je
doch mit einer anderen Frequenz. Dieses Transformationsverfahren wird hier
jedoch nicht beschrieben. Zudem reagiert die Regelung bei der Verwendung,
dieses Verfahrens entsprechend "unruhig" auf die Oberschwingungen.
Bei der Diskreten Fourier-Transformation bzw. DFT werden alle Oberschwin
gungen separat berechnet. Im Idealfall z. B. bei netzsynchroner Abtastung,
sind die Amplituden des Spektrums konstant, d. h. stellen in der Regelung DC-
Grössen dar. Wenn auch Oberschwingungen einzeln geregelt werden sollen,
müssen alle zu regelnden Frequenzen einzeln transformiert werden.
Bei dem verzerrten Bahnnetz sind beispielsweise starke Oberschwingungsan
teile in der Netzspannung zu erwarten. Aus diesem Grund ist hier die DFT das
bevorzugte Transformationsverfahren. Zudem kann bei der DFT ein bekanntes
Verfahren zur Beeinflussung von Zwischenkreisschwankungen, das Ober
schwingungen im Netzstrom einstellt, angewendet werden.
Mit Hilfe der DFT lassen sich periodische Funktionen in ihre Teilschwingungen
zerlegen. Eine Fourierreihe ist durch den folgenden Ansatz gegeben:
Dabei sind die Koeffizienten durch folgende Gleichungen gegeben:
Bei einem abgetasteten System, wie bei der erfindungsgemässen Regelung,
werden die Eingangsfunktionen im Idealfall synchron zur Netzfrequenz abge
tastet. Aus der Integration über eine Periode wird eine Summation über N-
Abtastpunkte. N ist die Anzahl von Abtastungen pro Grundschwingungsperi
ode.
Da bei der DFT eine Summation über eine Periode durchgeführt wird, kann
die Regelstreckeneinrichtung 5 nicht sofort auf einen Sprung am Eingang
reagieren. Sie benötigt eine Periodendauer um den stationären Endwert zu
erreichen.
Anschliessend erfolgt in der Transformationseinrichtung 3 eine Rücktransfor
mation des Grundschwingungsnetzspannungszeigers U N-GS, des Netzspan
nungssollwertzeigers I N-s sowie des Wechselrichtersollspannungszeigers U WRi aus
dem Frequenzbereich in den Zeitbereich mit Hilfe der inversen Fourier-
Transformation bzw. IFT.
Beim abgetasteten System ergeben sich die folgenden Rücktransformatio
nen:
Damit der netzseitige Wechselrichter einen sinusförmigen Strom erzeugen
kann, der synchron zur Netzfrequenz ist, wird er auf die Netzfrequenz synchro
nisiert. Dies geschieht in der Regelstreckeneinrichtung 5. Die Regelstrecken
einrichtung 5, die in Fig. 3 in Form eines Blockschaltbilds gezeigt ist, umfasst
unter anderem einen "Phase Locked Loop"-Regelkreis bzw. PLL-Regelkreis 5a.
In dem PLL-Regelkreis 5a erfolgt eine Synchronisation des netzseitigen Wech
selrichters auf die Netzfrequenz, damit er einen sinusförmigen Strom erzeugen
kann, der synchron zur Netzfrequenz ist. In dem PLL-Regelkreis 5a wird die si
nusförmige Netzspannung der Frequenz ωN mit dem Kosinus der nachzufüh
renden PLL-Frequenz ωn unter Berücksichtigung der Phasenlage multipliziert.
Eine Integration dieses Produkts liefert genau dann den Wert 0, wenn die Fre
quenz und die Phasenlage übereinstimmen. Die Aufgabe der Regelung in
dem PLL-Regelkreis 5a ist es, die Abtastzeit und damit Frequenz und relative
Phasenlage der PLL-Frequenz ωn so zu regeln, dass das Integral 0 wird.
uN(t) = UN.sin(ωNt + α)
uP(t) = UN.sin(ωNt + α).cos(ω t)
Für den Sonderfall ωn = ωN wird die Funktionsweise leicht ersichtlich:
ε = UN.π.sin(α)
ε = 0 für α = 0
Es wurde ausgenutzt, dass das Integral über eine Periode für alle ganzzahligen
Vielfachen der Grundschwingung Null wird. Im obigen Beispiel war dies der
Fall für ωn = ωN und α = 0.
Das Integral wird aber auch für alle ganzzahligen Harmonischen ωn = k.ωN
Null. Dies soll nun am Beispiel von ωn = 2.ωN gezeigt werden:
ε = 0 für α = 0
Der PLL-Regelkreis 5a muss also auf einen bestimmten Frequenzbereich be
schränkt werden, damit sie nur auf die Grundschwingung "einrastet".
Es ist noch zu beachten, dass für den Sonderfall ωn = ωN und α = 0 der Imagi
närteil der Grundschwingungsspannung Im{U N-GS} mit obigem Integral ε über
einstimmt.
Der PLL-Regelkreis 5a und die DFT 5b der Grundschwingung sind in Fig. 3 ge
zeigt. Der PLL-Regelkreis 5a ist ein geschlossener Regelkreis, der einen Mittel-
wertbildner X anstelle der Integration beinhaltet.
Beispielsweise tritt bei einem Phasensprung der Netzspannung eine Zeitverzö
gerung und ein Einschwingen des Ausgangsgrösse auf. Ein derartiger Phasen
sprung der Netzspannung kann z. B. durch einen Lastabwurf einer zweiten Lo
komotive auf demselben Leitungsabschnitt mit teilweise gemeinsamer
Netzimpedanz erzeugt werden. Die Auswirkung wäre ein Netzstrom, der in
dieser Zeit nicht in Phase mit der Netzspannung ist, was hier als unkritisch ein
gestuft wird. Auch ein Amplitudensprung in der Netzspannung kann durch
einen Lastabwurf einer zweiten Lokomotive hervorgerufen werden. In diesem
Fall kommt eine Zeitverzögerung in der DFT 5a durch den Mittelwertbildner X
zum Tragen. Dieser Fall resultiert in einem Amplitudenfehler der Netzspan
nungsvorsteuerung, der von der Netzstromregeleinrichtung 4 korrigiert wird.
Im folgenden wird nun genauer auf den Zwischenkreisspannungsregler 1 ein
gegangen. Der Zwischenkreisspannungsregler 1 ist in Fig. 4 separat dargestellt.
Er führt eine Vorsteuerung eines Laststromes IZK-m bzw. IL aus dem Zwischenkreis
durch. Dazu wird der Laststrom IL, der motorseitig aus dem Zwischenkreis ent
nommen wird, dem Zwischenkreisspannungsregler 1 zugeführt und durch eine
Additionseinrichtung 1b direkt, fast verzägerungsfrei zum Sollwert Ic eines Zwi
schenkreisspannungsregel-einrichtung 1a addiert. Auf diese Weise fordert die
netzseitige Regelung bereits eine Leistung PZK, bevor die Zwischenkreisspan
nung UZK abgesunken ist. Der Laststrom IL kann auf verschiedene Wege be
stimmt werden, die jedoch nicht gezeigt sind, beispielsweise durch Berech
nung durch die Motorregelung oder durch indirekte Messung z. B. des pulsför
migen Zwischenkreisstromes, wobei eine sehr gute Filterung mit entsprechend
grosser Totzeit erforderlich ist.
Weiterhin ist die erfindungsgemässe Einrichtung derart ausgebildet, dass ein
DC-Anteils im Netzstrom vermieden wird, die erforderlich ist, damit die Trans
formatoren in den Unterwerken nicht sättigen.
Diese Funktion wird durch die Netzstromregeleinrichtung 4 durchgeführt, die
im Zeitbereich realisiert ist. Aufgrund der Realisierung im Zeitbereich ist die
Netzstromregeleinrichtung 4 prinzipiell in der Lage einen DC-Anteil im Netz
strom auszuregeln. Selbst sehr kleine DC-Ströme werden über den Imaginär-
bzw. I-Anteil erfasst und ausgeregelt. Dazu muss lediglich sichergestellt sein,
dass die Stromerfassung und die Analog-Digital- bzw. AD-Wandlung genau
genug sind.
Kritischer ist jedoch die Kompensation eines DC-Anteils iN-DC im Stromsollwert iN-s.
Dies soll am Beispiel der in Fig. 5 gezeigten Signalverläufe, die die Ursache des
DC-Anteils iN-DC im Stromsollwert iN-s und deren Kompensation zeigen, näher er
läutert werden. Hier wird ein Laststrom IL aus dem Zwischenkreis angenom
men, der einen netzfrequenten Anteil enthält. Diese Laststromkomponente
erzeugt über den Zwischenkreisspannungsregler 1 einen netzsynchronen An
teil in der Leistungsanforderung PZK-n-s aus dem Netz bzw. im Netzstromsollwert
zeiger I N-s. Je nach Phasenlage ergibt sich nach der IFT bereits im Sollwert des
Netzstromes iN-s ein DC-Anteil iN-DC. Dies wird an einem Beispiel deutlich. In die
sem extremen Beispiel wird angenommen, dass der Netzstromsollzeiger I N-s nur
einen netzfrequenten Anteil enthält, der in Phase zur Netzspannung ist. Nach
der Transformation in den Zeitbereich (hierbei entspricht die IFT einer Multipli
kation mit sin(ωNt)) ergibt sich ein DC-Anteil iN-DC im Netzstromsollwert iN-s(t):
I N-S = IwN.sin(ωNt)
iN (t) = I N-S.sin(ωNt)
iN (t) = I N-S.sin(ωNt)
Der DC-Anteil iN-DC im Netzstromsollwert iN-s kann durch geeignete Filterung
kompensiert werden. Die erfindungsgemässe Netzstromregeleinrichtung 4 mit
Ausregelung des DC-Anteils iN-DC im Netzstromsollwert iN-s ist in Fig. 6 in Form ei
nes Blockschaltbilds gezeigt. Hierbei umfasst die Netzstromregeleinrichtung 4
ein fliessendes Mittelwertfilter 4a sowie eine diesem nachgeschaltete PI-
Regeleinrichtung 4b, Der DC-Anteil iN-DC im Netzstromsollwert iN-s wird durch die
Netzstromregeleinrichtung 4 über das fliessende Mittelwertfilter 4a bestimmt.
Das fliessende Mittelwertfilter 4a summiert hierzu alle zeitdiskreten Werte des
Netzstromsollwerts iN-s über eine (oder mehrere) Perioden auf. Sind ansonsten
nur netzfrequente Komponenten im Netzstromsollwert iN-s vorhanden, ist bereits
nach einer Periode der exakte DC-Anteil IN-DC des Netzstromsollwerts iN-s be
stimmt.
Auf diese Weise wird mit der erfindungsgemässen Netzstromregeleinrichtung 4
der DC-Anteil iN-DC des Netzstromsollwerts iN-s zuverlässig ausgeregelt.
Ausserdem ist bei der erfindungsgemässen Einrichtung noch eine Einrichtung
zur Netzspannungsaufschaltung 6 ausgebildet, deren Blockschaltbild in Fig. 7
gezeigt ist. Diese Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung 6 hat die Aufga
be, die Netzstromregeleinrichtung 4 bei Netzspannungs-Harmonischen zu
entlasten. Um die Totzeit zwischen Abtastung der Netzspannung und Schaltvorgang
des Wechselrichters zu kompensieren, ist eine Kompensationsermilt
lungseinrichtung 7a zur Vorausberechnung der vorzusteuernden Netzspan
nung uNV(t) ausgebildet.
Das durch diese Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung 6 verwirklichte
Regelungskonzept beruht auf einer Zeigerregelung der Grundschwingungs
grössen. Zielsetzung ist ein sinusförmiger Strom ohne Oberschwingungen. Dies
ist erfüllt, wenn der Spannungsabfall U LN über die Netzdrossel nur einen Grund
schwingungsanteil enthält. In diesem Fall müssen die Oberschwingungen in
der Netzspannung U N-OS und im Kurzzeitmiffelwert der Wechselrichtersummen
spannung U WR-n Σ -OS gleich sein. Dies wird durch Aufschaltung der Netzspan
nungsoberschwingungen auf die Wechselrichtersummenspannung erreicht
werden.
Die aufzuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen ergeben sich aus der
Differenz des Netzspannungsistwerfes uN(t) und der Netzspannungsgrund
schwingung uN-GS(t), welche bereits mit der DFT in der Regelstreckeneinrich
tung 5 bestimmt wurde:
uN-OS (t) = uN(t) - uN-GS(t)
Diese Netzspannungsaufschaltung ist jedoch mit einer Totzeit behaftet. Diese
Totzeit setzt sich aus folgenden Anteilen zusammen:
- - Totzeit der Pulsweitenmodulation bzw. PWM: die mittlere Totzeit ist eine halbe Periode der resultierenden Schaltfrequenz (und wird hier beispiels weise mit 0,5/12 kHz angenommen)
- - Verarbeitungstotzeit bestehend aus Abtasttotzeit und Regelungstotzeit (wird hier beispielsweise ebenfalls mit 0,5/12 kHz angenommen)
Die Verarbeitungszeit kann durch eine Abtastung und Verarbeitung kurz vor
Übergabe des nächsten Modulationsgrades an die PWM reduziert werden.
Die Totzeit der PWM kann bei einer Abtastregelung nicht verkleinert werden,
Die gesamte Totzeit wird mit einer Abtastperiode zu Ttot = T = 1/(12 kHz) = 83 µs
angenommen. Diese Totzeit erscheint zunächst sehr klein, ist aber bei ge
nauerer Betrachtung für eine direkte Aufschaltung der Netzspannung zu gross.
Zur Verdeutlichung ist die Fehlerspannungsamplitude bei 83 ms Totzeit beim
15 kV/16,7 Hz Netz in Fig. 8 gezeigt.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, kann der grosse Fehler bei dieser Totzeit nicht akzep
tiert werden. Bei 2 kHz ist der Fehler grösser als die Netzspannungsoberschwin
gung .ΔUN-nOS., die auch noch bei dieser Frequenz, zumindest teilweise, kom
pensiert werden sollte.
Daher ist erfindungsgemäss eine Einrichtung zur Totzeitkompensation 7 aus
gebildet. Es gibt mehrere Lösungsmöglichkeiten zur Totzeitkompensation in
dieser Einrichtung zur Totzeitkompensation 7:
- - mit der DFT können Oberschwingungen bestimmt und in der IFT kann die Totzeit durch Phasendrehung kompensiert werden oder
- - die Fehlerspannung kann aus den vergangenen Netzperioden berechnet und aufgeschaltet werden
Die erste Möglichkeit mit DFT/IFT wird herkömmlich mit grosser Trafostreuinduk
tivität benutzt. Hierbei werden nur die Grundschwingung, die dritte und fünfte
Oberschwingung berücksichtigt.
Bei in Serie geschalteten Wechselrichtern wird jedoch eine sehr kleine Netz
drossel angestrebt. Durch diese Massnahme wirken sich Netzspannungsober
schwingungen jedoch viel stärker aus. Aus diesem Grund wird eine breitbandige
Aufschaltung der Netzspannungsoberschwingungen angestrebt. Bei der
bevorzugten Realisierung der Erfindung wird daher die DFT/IFT aus Rechen
aufwandsgründen zurückgestellt und die zweite Möglichkeit der Berechnung
der Fehlerspannung aus vergangenen Netzperioden wird verwendet. Es ist
jedoch für den Fachmann offensichtlich, dass die erste Möglichkeit ebenfalls
verwendet werden kann.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 9 und 10 das Prinzip der erfin
dungsgemässen Totzeitkompensation sowie ein Blockschaltbild einer erfin
dungsgemässen Netzspannungsaufschaltung mit Totzeit näher erläutert.
Die Totzeitkompensation durch die Einrichtung zur Totzeitkompensation 7 soll
die Aufgabe erfüllen, einen zukünftigen Netzspannungswert uNV(t) abzuschät
zen. Dazu addiert die Einrichtung zur Totzeitkompensation 7 zum Momentan
wert der Netzspannung uN(t) einen kleinen Schätzwert Δukomp(t), der aus der
Erfahrung mit den letzten Perioden gewonnen wird.
Der Schätzwert Δukomp(t) ist bei stationären Signalen periodisch und kann daher
durch die Kompensationsermittlungseinrichtung 7a aus den Spannungen
uN((k - N)T) der letzten Periode gewonnen werden. Dabei ist in der Darstellung
gemäss Fig. 9 T die Abtastzeit, N die Anzahl der Abtastungen pro Netzperiode
und k gibt den jeweiligen abgetasteten Momentanwert an.
Δukomp((k - N)T) = uN((k - N + 1)T) - uN((k - N)T)
uN((k + 1)T) = uN ((kT) + Δukomp ((k - N).T)
Um zusätzlich eine Unempfindlichkeit gegenüber Störungen zu erreichen,
kann nach dieser an sich alleine für die Totzeitkompensation ausreichenden
Kompensation durch die Kompensationsermiftlungseinrichtung 7a noch eine
Filtereinrichtung 8 ausgebildet. Hierzu werden in der Filtereinrichtung 8 Werte
über mehrere Netzperioden gespeichert und es wird eine fliessende Mittelwertbildung
über mehrere Perioden vorgenommen. Der Wert Δuk-fil ist der über
Nfil-Perioden gefilterte Wert von ΔUkomp:
uNV(kT) = uN(kT) + Δuk-fil((k - N).T)
uN((k + 1)T) = uNV(kT)
Im Fall der zusätzlichen Ausbildung der Filtereinrichtung 8 wird dann der gefil
terte Schätzwert Δukomp(t) zum Momentanwert der Netzspannung uN(t) addiert.
Anschliessend wird der sich ergebende vorzusteuernde Netzspannungswert
uNV(t) der mit einer Totzeit behafteten Einrichtung zur Netzspannungsaufschal
tung 6 zugeführt.
Signalverläufe bei einer Netzspannungskompensation mit Totzeitkompensati
on sind in Fig. 11 gezeigt. Die Netzspannung uN enthält in diesem Beispiel star
ke Oberschwingungen. Im Signalverlauf darunter ist die Spannung Δukomp dar
gestellt, die sich aus der Differenzspannung der Netzspannung zweier aufein
anderfolgender Abtastzeitpunkte ergibt und durch die Kompensationsermift
lungseinrichtung 7a ermittelt wird. Bei einer stationären Netzspannung uN ist
auch die Spannung Δukomp periodisch. Im nächsten Schritt wird die Spannung
Δukomp durch die Filtereinrichtung 8 über mehrere Perioden gemittelt, hier im
Beispiel über Nfil = 4 Perioden. Die Spannung Δuk-fil enthält die Mittelwertbildung
über 4 Werte, jeweils einen pro Periode, die in Fig. 11 durch o und * gekenn
zeichnet sind. Hierdurch wird eine Filterung erreicht, bei der bei einer statio
nären Netzspannung nahezu keine Oberschwingungen verloren gehen. Die
vorzusteuernde Netzspannung uNV ergibt sich aus der Addition der aktuellen
Netzspannung uN und der Spannung Δuk-fil, die durch die Kompensationser
mittlungseinrichtung 7a und die Filtereinrichtung 8 aus der Netzspannung der
letzten Perioden gebildet ist.
Die Netzspannungsaufschaltung mit dem erfindungsgemässen Aufbau und
nach diesem erfindungsgemässen Verfahren hat den Vorteil, dass der ver
wendete Netzspannungswert uNV(t) aus zwei Komponenten besteht:
- - aus einem dynamischen Anteil der aktuellen Netzspannung uN(kT) und
- - aus einem kleinen stationären Anteil der gefilterten Differenzspannung Δuk-fil(kT), die durch die Totzeit gegeben ist.
Die durch die in Fig. 10 gezeigte Kompensationsermiftlungseinrichtung 7a
durchgeführte Berechnung wird im folgenden an einigen Beispielen veran
schaulicht. Dabei wurde jeweils ein 16,7 Hz Netz vorausgesetzt. Die Abtastfil
terung arbeitet mit einer Abtastzeit von T = 83 µs (entsprechend 12 kHz). Ab
getastet wird jeweils in der Mitte der PWM-Abtastperiode. Eine Periode be
steht damit aus N = 720 Abtastwerten. Die Filterung wird über 4 Perioden vor
genommen.
Im ersten Beispiel gemäss Fig. 13 wird die Dynamik des Verfahrens der erfin
dungsgemässen Netzspannungsaufschaltung mit Totzeitkompensation im
Vergleich zum Verfahren mit DFT/IFT dargestellt. Dazu wird ein Lastabwurf ei
ner weiteren Lokomotive (LOK2) im gleichen Fahrleitungsabschnitt ange
nommen, der durch das vereinfachte Blockschaltbild gemäss Fig. 12 simuliert
wird. Es werden dabei folgende vereinfachte Auswirkungen auf die Eingangs
spannung der betrachteten Lokomotive (LOK1) angenommen:
- - Phasensprung um -10 Grad
- - Amplitudensprung auf 130%
Als Folge hiervon tritt in Fig. 13 zum Zeitpunkt t = 0,48 s ein Amplitudensprung im
Netzspannungsistwert uN-ist auf. Bei dem DFT/IFT-Verfahren dauert es eine gan
ze Netzperiode, bis der Rechenwert der Netzspannung uN mit dem Netzspan
nungsistwert uN-ist, übereinstimmt. Bei der erfindungsgemässen Einrichtung und
dem erfindungsgemässen Verfahren dauert es nur eine Abtastperiode T bis
der Rechenwert der Netzspannung uN annähernd gleich gross ist wie der
Netzspannungsistwert uN-ist. Da der Fehler ΔuN bei der erfindungsgemässen Einrichtung
und dem erfindungsgemässen Verfahren sehr viel kleiner ist als bei
dem DFT/IFT-Verfahren, wurde die Skalierung der Darstellung in den unteren
Signalverläufen in Fig. 13 entsprechend angepasst.
Die sich ergebenden z-Übertragungsfunktionen sind in Fig. 14 gezeigt und er
füllen die folgenden Gleichungen:
Aus Fig. 14 ist zu entnehmen, dass die Filterung der Totzeitkompensation über
mehrere Perioden T dazu führt, dass sich für asynchrone Frequenzen (Nicht-
Vielfache der Netzfrequenz), die Übertragungsfunktion der direkten Aufschal
tung der Netzspannung angleicht.
In Fig. 15 sind vergrösserte Ausschnitte der z-Übertragungsfunktionsverläufe
gemäss Fig. 14 mit Nfil = 4 dargestellt. Bei nichtsynchronen Oberschwingungen
zur Netzspannung nimmt aufgrund der asynchronen Abtastung die Wirksam
keit der Aufschaltung mit der Frequenz ab. Insbesondere bei den niederfre
quenten Harmonischen ist einerseits der Fehler durch die Abtastung sehr klein
und andererseits sind ursachenbedingte netzsynchrone Oberschwingungen,
z. B. durch Fahrzeuge mit netzsynchroner Phasenanschnittsteuerung, zu erwar
ten.
Wie aus Fig. 15 ersichtlich, stellt die Totzeitkompensation hohe Anforderungen
an die Genauigkeit der Abtastung bzw. der Synchronisation des PLL-
Regelkreises: Bei 551 Hz, d. h. der 33ten Harmonischen, sollte die Genauigkeit
bei z. B. 1 Hz liegen. Dies entspricht einer Genauigkeit von 1 Hz/33 bei der Syn
chronisation auf die 16,7 Hz Grundschwingung (entsprechend 0,18%). Aus die
sem Grund ist davon auszugehen, dass die Totzeitkompensation nur bis in den
unteren kHz-Bereich Vorteile bringt.
Die Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung 6 mit Einrichtung zur Totzeit
kompensation 7 sollte daher mit einer (nicht gezeigten) Tiefpassfiltereinrich
tung am Eingang ausgelegt sein, die die hohen Frequenzen ab einigen kHz
ausfiltert. Die genaue Auslegung der maximal nutzbare Frequenz kann erst an
einer konkreten Anwendung vorgenommen werden.
Für niederfrequente Oberschwingungen wurde mit der Totzeitkompensation
eine gute und dynamische Lösung gefunden. Bis in den unteren kHz Bereich
wird damit eine Erhöhung der Eingangsimpedanz erwartet.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemässen Einrichtung und des Verfahrens
zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung mit einer dynami
schen Filtereinrichtung für Oberschwingungen der Zwischenkreisspannung UZK
und ihrer Funktionsweise wird nachfolgend unter Bezugnahme auf ein in Fig.
16 gezeigtes Blockschaltbild eines Netzstrompfads genauer beschrieben.
Oberschwingungen in der Netzspannung uN verursachen, wie bereits vorste
hend erwähnt, Oberschwingungen in der Zwischenkreisspannung UZK. Diese
Oberschwingungen in der Zwischenkreisspannung UZK würden sich ohne Ge
genmassnahmen in den Netzstrom IN übertragen. Aus diesem Grund ist insbe
sondere der in Fig. 16 dargestellte Teil der erfindungsgemässen Einrichtung zur
netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung ausgebildet.
Die Übertragung von Oberschwingungen von der Zwischenkreisspannung UZK
in den Netzstromsollwert I N-s kann sehr übersichtlich am entsprechenden Re
gelungspfad dargestellt werden. Der Zwischenkreisspannungsregler 1 mit PI-
Regelung macht aus einer Oberschwingung in der Zwischenkreisspannung UZK
eine phasenverschobene Oberschwingung derselben Frequenz in der Lei
stungsanforderung PZK-s bzw. im Netzstromsollwertzeiger I N-s. Nach der IFT, d. h.
der Transformation in den Zeitbereich, ergeben sich Oberschwingungen im
Netzstromsollwert iN-s(t).
Dies wird nun an einem Beispiel verdeutlicht. Eine vierte Harmonische in der
Zwischenkreisspannung UZK erzeugt eine phasenverschobene vierte Harmoni
sche in der Leistungsanforderung PZK-n-s(t). Der Netzstromsollwerf des Netzstrom
sollwertzeigers I N-s (Zeigergrösse) ist proportional zu der Leistungsanforderung
PZK-n-s und enthält daher auch eine vierte Harmonische. Zusammen mit der IFT
ergibt sich eine dritte und eine fünfte Harmonische des Netzstromsollwert iN-s(t):
PZK-n-s(t) = PZK-DC + PZK-4.sin(4ωt + ϕ)
I N-s = I N-DC + I N-4.sin(4ωt + ϕ)
iN-s(t)={I N-DC + I N-4.sin(4ωt + ϕ)}.sin(ωt)
I N-s = I N-DC + I N-4.sin(4ωt + ϕ)
iN-s(t)={I N-DC + I N-4.sin(4ωt + ϕ)}.sin(ωt)
Eine zweite Harmonische in der Zwischenkreisspannung UZK erzeugt eine pha
senverschobene zweite Harmonische in der Leistungsanforderung PZK-m-s(t). Zu
sammen mit der Grundschwingungsanforderung des Netzstromes ergibt das
eine erste und dritte Harmonische im Sollwert des Netzstromes.
Damit sich Oberschwingungen in der Zwischenkreisspannung UZK nicht in den
Netzstrom IN übertragen, müssen die Oberschwingungen ausgefiltert werden.
Dies sollte nicht mit einem Tiefpass realisiert werden, da dynamische Zwi
schenkreisspannungsänderungen aufgrund von Lastsprüngen möglichst ohne
Totzeit ausgeregelt werden sollen. Daher wird eine dynamische Filtereinrichtung
9 ausgebildet, in der die Oberschwingungen gefiltert und dann vom Ist
wert der Zwischenkreisspannung UZK subtrahiert werden.
Es gibt mindestens zwei Möglichkeiten, die Oberschwingungen der Zwischen
kreisspannung UZK zu bestimmen, zu filtern und von der Zwischenkreisspannung
UZK zu subtrahieren:
- - mit einer DFT können gezielt Oberschwingungen bestimmt und mit der IFT von der Zwischenkreisspannung abgezogen werden oder
- - Oberschwingungen können aus vergangenen Netzperioden berechnet werden.
Im folgenden werden zwei bevorzugte erfindungsgemässe Realisierungen für
dynamische Filtereinrichtungen beschrieben. Hierbei sollen die zweite, vierte,
sechste, usw. Harmonische aus der Zwischenkreisspannung UZK gefiltert wer
den, wobei besonderer Wert auf die Filterung der vierten Harmonischen ge
legt wird, da diese die Zwischenkreisleistung aufgrund ihrer Dominanz in der
Spannung wesentlich beeinflusst.
Im Fall der Berechnung aus vergangenen Netzperioden ist es ausreichend nur
wenige Oberschwingungen (zweite, vierte und sechste Harmonische) zu be
rücksichtigen. Beide Verfahren sind in etwa gleichwertig und kein Verfahren
hat einen wesentlichen Vorteil bezüglich Rechenzeit.
Zuerst wird nun auf das Verfahren mit DFT und IFT näher eingegangen. Die
dynamische Filtereinrichtung 9 gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist wie in Fig. 17A gezeigt aufgebaut und in einer (nicht gezeigten)
Abtastregeleinrichtung implementiert. Die Zwischenkreisspannung UZK(t), hier
eine Zwischenkreisspannung in der nur 2n-fache Oberschwingungen berück
sichtigt werden, wird einer DFT-Transformationseinrichtung 10a zugeführt. Die
se DFT-Transformationseinrichtung 10a führt für alle Oberschwingungen se
parat eine Transformation in den Frequenzbereich durch und gibt Ober
schwingungszeiger U 2, U4, . . ., U 2n mit n = 1, 2, 3, . . . aus. Diese Oberschwingungszeiger
U 2, U4, . . ., U 2n werden einer IFT-Transformationseinrichtung 10b zugeführt,
die eine Rücktransformation in den Zeitbereich durchführt, wodurch Ober
schwingungen u2sin2ωt, u4sin4ωt,. . ., u2nsin2nωt, n = 1, 2, 3, . . . erhalten werden,
die anschliessend addiert und von der Zwischenkreisistspannung U2n-ist subtra
hiert werden. Aus der sich ergebenden Zwischenkreisspannung U2n-fil sind somit
die 2ten bis 2n-ten Oberschwingungen der Zwischenkreisspannung U2n-ist her
ausgefiltert.
Alternativ können gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das in Fig. 17B gezeigt ist, Oberschwingungen aus vergangenen Netzperioden
berechnet werden. Dieses zweite erfindungsgemässe Verfahren sowie dessen
Aufbau im Blockschaltbild werden im folgenden näher analysiert.
Eine dynamische Filtereinrichtung 9, wie in den Fig. 17B gezeigt, ist in der (nicht
gezeigten) Abtastregeleinrichtung implementiert. Eine fliessende Mittelwert
bildung UZK-mi(t) wird über eine halbe Netzperiode, entsprechend N2 Abtastun
gen, durch einen Miftelwertbildner 11a durchgeführt. Damit werden ab der
zweiten Oberschwingung alle geraden Oberschwingungen ausgefiltert, wie in
den Signalverläufen gemäss Fig. 18 und 19 gezeigt. Dies resultiert daraus, dass
das Integral über eine Halbperiode bei einer zweifachen bzw. 2n-fachen
Harmonischen Null wird. Durch Subtraktion des durch den Mittelwertbildner
11a ermittelten fliessenden Mittelwerts UZK-mi(t) vom Istwert UZK(t) ergeben sich
die Oberschwingungen UZK-OS(t).
Die Oberschwingungen UZK-OS(t) werden anschliessend in einer Filtereinrichtung
11b gefiltert, die Ähnlichkeit zu einem sogenannten Kammfilter hat. Bei dieser
Filtereinrichtung 11b ist jedoch zu beachten, dass die 2n-fachen Oberschwin
gungen nicht beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund wird eine fliessende
Mittelwerfiltereinrichtung vorgeschlagen, die jeweils einen separaten Mittel
wertfilter pro Wert einer Halbperiode aufweist. Die Filtereinrichtung 11b bildet
den fliessenden Mittelwert über Nfil Werte, jeweils einen Wert pro halber Netz
periode und an der entsprechenden Stelle der anderen Halbperioden.
Dieses Prinzip ist in den Signalverläufen gemäss Fig. 18 dargestellt. Zur besseren
Übersicht wurden nur wenige Abtastungen pro Periode verwendet, hier nur 10
Abtastungen verglichen mit 360 Abtastungen in Fig. 19). In diesem syntheti
schen Beispiel ist eine zweite Harmonische der Netzfrequenz in der Zwischen
kreisspannung UZK(kT) enthalten. Nach der Miftelwertbildung durch den Mit
telwertbildner 11a ist diese Oberschwingung nicht mehr in UZK-mi(kT) enthalten.
Die Oberschwingungsspannung UZK-OS(kT) wird durch die Filtereinrichtung 11b
über Nfil = 4 Halbperioden gefiltert, wodurch in UZK-fil(kT) in Fig. 18 nur noch sta
tionäre Oberschwingungen enthalten sind (vergleichen mit UZK-OS(kT), der ge
punkteten Linie). Es ist zu beachten, dass der gefilterte Zwischenkreisspan
nungswert UZK-fil(kT) gegenüber dem Mittelwert UZK-mi(kT) verzögerungsfrei wirkt.
Die Berechnung soll an einem Beispiel veranschaulicht werden. Dabei wurde
ein 16,7 Hz Netz vorausgesetzt, die Abtastfilterung arbeitet mit einer Abtastzeit
von T = 83 µs. Eine Halbperiode besteht damit aus N2 = 360 Abtastwerten. Die
Überschwingungen werden durch die Filtereinrichtung 11b über Nfil = 4 Halb
perioden gefiltert. Damit ergeben sich folgende z-Übertragungsfunktionen,
die in Fig. 19 dargestellt sind:
Diese erfindungsgemässe Einrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren
bringen für alle relevanten Oberschwingungen, insbesondere die vierte Har
monische und mit niedrigerer Priorität die zweite, sechste und achte Harmoni
sche gute Ergebnisse.
Im folgenden nun genauer auf die wichtigsten Regelungsaspekte der erfin
dungsgemässen Einrichtung sowie des erfindungsgemässen Verfahrens zur
netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung eingegangen. Dazu wer
den Situationen an einem "schwachen" Netz mit starken Netzspannungs
oberschwingungen betrachtet und anhand dessen der Nutzen der Einrich
tung und des Verfahrens zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspan
nung mit Zwischenkreisspannungsfilterung und verschiedenen Netzspan
nungsaufschaltungen erläutert wird.
In Fig. 20 ist eine Regelung mit (rechts) und ohne (links) die erfindungsgemässe
Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung darge
stellt. Die dargestellte Netzspannung uN(t) enthält starke Oberschwingungen:
UN-3OS = 20% UN-GS
UN-5OS = 8,5% UN-GS
UN-9OS = 5,0% UN-GS
UN-11OS = 4,5% UN-GS
UN-7OS = 7,5 UN-GS
UN-3OS = 20% UN-GS
UN-5OS = 8,5% UN-GS
UN-9OS = 5,0% UN-GS
UN-11OS = 4,5% UN-GS
UN-7OS = 7,5 UN-GS
Die Zwischenkreisspannung UZK enthält in beiden Fällen starke Oberschwin
gungen. Ohne die erfindungsgemässe Einrichtung zur netzseitigen Regelung
einer Zwischenkreisspannung (linke Darstellung in Fig. 20) gehen diese direkt in
die Leistungsanforderung PZK der Zwischenkreisspannungsregeleinrichtung ein
und werden in den Sollwert des Netzstromes übertragen. Der Netzstrom iN(t)
enthält sehr hohe Oberschwingungen.
Mit der vorstehend bereits diskutierten dynamischen Filtereinrichtung 9 in der
erfindungsgemässen Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischen
kreisspannung wird die verzerrte Zwischenkreisspannung UZK (in Fig. 20 rechts)
sehr gut in UZK-fil gefiltert. Hierbei ist zu beachten, dass der Filteralgorithmus nur
die Oberschwingungen mit geraden Vielfachen der Netzfrequenz ausfiltert
und daher kaum an Dynamik bei Lastsprüngen verloren geht, wie aus Fig. 21
ersichtlich. Die Leistungsanforderung PZK des Zwischenkreisspannungsreglers
enthält kaum noch Oberschwingungen. Entsprechend wenig Oberschwin
gungen sind im Netzstrom iN(t) enthalten.
Somit ist erkennbar, dass die erfindungsgemässe Einrichtung zur netzseitigen
Regelung einer Zwischenkreisspannung unter Verwendung einer erfindungs
gemässen dynamischen Filtereinrichtung 9 besonders effektiv ist. Bei verzerrter
Netzspannung sind wesentlich weniger Oberschwingungen im Netzstrom ent
halten, im Beispiel ca. 10mal weniger Oberschwingungen, wobei die dritte bis
elfte Oberschwingung berücksichtigt wurde.
Auch das dynamische Verhalten der erfindungsgemässen Einrichtung sowie
des erfindungsgemässen Verfahrens ist, wie vorstehend bereits unter Bezug
nahme auf Fig. 21 erwähnt, sehr gut. In Fig. 21 ist die Dynamik am Beispiel ei
nes Lastsprungs bei verzerrter Netzspannung dargestellt. Durch die erfin
dungsgemässe Einrichtung sowie das erfindungsgemässe Verfahren geht somit
praktisch keine Dynamik in der Regelung der Zwischenkreisspannung UZK
verloren.
In Fig. 22 sind weiterhin Signalverläufe einer direkten Netzspannungsvorsteue
rung mit und ohne erfindungsgemässe Totzeitkompensation durch die Einrich
tung zur Totzeitkompensation 7 dargestellt. Es werden wieder dieselben Netz
spannungsverzerrungen wie in Fig. 20 angenommen. Auch die dynamische
Filtereinrichtung 9 wurde benutzt.
In Fig. 22 sind die Netzspannung uN(t), die Wechselrichtersummenspannung
uWRΣ (t), der Netzstrom iN(t) und das Spektrum des Netzstromes dargestellt. Bei
der direkten Netzspannungsaufschaltung ohne Totzeitkompensation, die in
Fig. 22 links dargestellt ist, kommt es aufgrund der Totzeit zwischen Messung
der Netzspannung uN(t) und Schalthandlung des Wechselrichters zu viel grö
sseren Netzstromoberschwingungen als mit Totzeitkompensation (in Fig. 22 auf
der rechten Seite). Bereits im zeitlichen Verlauf des Netzstromes iN(t) ist mit Tot
zeitkompensation eine wesentliche Verbesserung gegenüber der direkten
Netzspannungsaufschaltung ohne Totzeitkompensation ersichtlich.
Im Spektrum des Netzstromes kann eine quantitative Verbesserung um den
Faktor 5 festgestellt werden.
Zusammenfassend ist eine Einrichtung und ein Verfahren zur netzseitigen Re
gelung einer Zwischenkreisspannung, um unerlaubte Netzwirkungen von
Harmonischen der Netzspannung auf den Zwischenkreis zu vermindern bzw.
zu beseitigen, offenbart. Dazu wird bei der Regelung der Zwischenkreisspan
nung die netzseitig bezogene Leistung an die motorseitig abgegebene Lei
stung angepasst. Die erfindungsgemässe Einrichtung weist unter anderem ei
nen Zwischenkreisspannungsregler 1 zur Ermittlung einer Leistungsanforderung,
eine Berechnungseinrichtung 2 zur Berechnung eines Wechselrichtersollspan
nungszeiger und eines Netzstromsollwertzeigers, eine Transformationseinrich
tung 3 zur Transformation dieser Zeiger in den Zeitbereich, eine Netzstromregeleinrichtung
4, eine Regelstreckeneinrichtung 5 zur Ermittlung und Regelung
eines Netzspannungsgrundschwingungszeigers und einer Netzfrequenz, eine
Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung sowie eine dynamische Filterein
richtung. Die Netzstromregeleinrichtung 4 regelt einen DC-Anteil im Netzstrom
aus, indem er durch geeignete Filterung kompensiert wird. Die Einrichtung zur
Netzspannungsaufschaltung entlastet die Netzstromregeleinrichtung 4 bei
Netzspannungs-Harmonischen, indem Netzspannungsoberschwingungen auf
die Wechselrichtersummenspannung aufgeschaltet werden. Die dynamische
Filtereinrichtung befindet sich am Eingang der Einrichtung zur netzseitigen Re
gelung einer Zwischenkreisspannung, filtert die geradzahlige Harmonische der
Grundschwingung aus der Zwischenkreisspannung und subtrahiert diese dann
vom Istwert der Zwischenkreisspannung.
Claims (13)
1. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung, wobei
der Zwischenkreis zwischen ein Netz und einen Motor geschaltet ist, mit:
einem Zwischenkreisspannungsregler (1) zur Ermittlung einer Soll-Leistung (PZK-n) aus einem Sollwert der Zwischenkreisspannung (UZK-S), einem Istwert UZK und einem Laststrom (IZK-m; IL),
einer Berechnungseinrichtung (2) zur Berechnung eines Netzstromsollwert zeigers (I N-s) und eines Wechselrichtersollspannungszeigers (U WRi) aus der Soll- Leistung (PZK-n) und einem Netzspannungsgrundschwingungszeiger (U N-GS),
einer Regelstreckeneinrichtung (5) zur Transformation der Netzspannung (uN(t)) aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich und Ermittlung eines Netzspannungsgrundschwingungszeigers (U N-GS) sowie einer Netzfrequenz (fN) und einer Phasenlage (α),
einer Transformationseinrichtung (3) zur Transformation des Wechselrichter sollspannungszeigers (U WRi, i = 1, 2, . . ., n), des Netzspannungsgrundschwin gungszeigers (U N-GS) und des Netzstromsollwertzeigers (I N-s) in den Zeitbe reich, wodurch eine Wechselrichtersollspannung (uWRi(t)), eine Netzspan nungsgrundschwingung (uN-GS(t)) und ein Netzstromsollwert (iN-s (t)) erhalten werden,
einer Netzstromregeleinrichtung (4) zur Führung des Netzstromwerts (iN(t)) auf den Netzstromsollwert (iN-s(t)) und zur Ausgabe eines entsprechenden Korrekturwerts (ΔuWR(t)) der Wechselrichtersollspannung (uWRi-s(t)),
einer Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung (6) zur Ermittlung von auf zuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen aus einer Differenz des Netz spannungsistwertes (uN(t)) und der Netzspannungsgrundschwingung (uN-GS(t))
wobei die ermittelten aufzuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen zum Korekturwert (ΔuWR(t)) addiert werden und die sich ergebende Summe zur Wechselrichtersollspannung (uWRi(t)) addiert und dann an die netzseiti gen Wechselrichter (WR1,. . ., WRN) als Wechselrichterspannung (uWRi(t)) ausgegeben wird.
einem Zwischenkreisspannungsregler (1) zur Ermittlung einer Soll-Leistung (PZK-n) aus einem Sollwert der Zwischenkreisspannung (UZK-S), einem Istwert UZK und einem Laststrom (IZK-m; IL),
einer Berechnungseinrichtung (2) zur Berechnung eines Netzstromsollwert zeigers (I N-s) und eines Wechselrichtersollspannungszeigers (U WRi) aus der Soll- Leistung (PZK-n) und einem Netzspannungsgrundschwingungszeiger (U N-GS),
einer Regelstreckeneinrichtung (5) zur Transformation der Netzspannung (uN(t)) aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich und Ermittlung eines Netzspannungsgrundschwingungszeigers (U N-GS) sowie einer Netzfrequenz (fN) und einer Phasenlage (α),
einer Transformationseinrichtung (3) zur Transformation des Wechselrichter sollspannungszeigers (U WRi, i = 1, 2, . . ., n), des Netzspannungsgrundschwin gungszeigers (U N-GS) und des Netzstromsollwertzeigers (I N-s) in den Zeitbe reich, wodurch eine Wechselrichtersollspannung (uWRi(t)), eine Netzspan nungsgrundschwingung (uN-GS(t)) und ein Netzstromsollwert (iN-s (t)) erhalten werden,
einer Netzstromregeleinrichtung (4) zur Führung des Netzstromwerts (iN(t)) auf den Netzstromsollwert (iN-s(t)) und zur Ausgabe eines entsprechenden Korrekturwerts (ΔuWR(t)) der Wechselrichtersollspannung (uWRi-s(t)),
einer Einrichtung zur Netzspannungsaufschaltung (6) zur Ermittlung von auf zuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen aus einer Differenz des Netz spannungsistwertes (uN(t)) und der Netzspannungsgrundschwingung (uN-GS(t))
wobei die ermittelten aufzuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen zum Korekturwert (ΔuWR(t)) addiert werden und die sich ergebende Summe zur Wechselrichtersollspannung (uWRi(t)) addiert und dann an die netzseiti gen Wechselrichter (WR1,. . ., WRN) als Wechselrichterspannung (uWRi(t)) ausgegeben wird.
2. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 1, weiterhin mit
einer Einrichtung zur Totzeitkompensation (7) zur Kompensation einer Tot
zeit zwischen Abtastung der Netzspannung (uN(t)) und einem Schaltvor
gang der Wechselrichter (WR1, . . . WRN), wobei ein durch eine Kompensati
onsermiftlungseinrichtung (7a) aus vergangenen Netzperioden ermittelter
Schätzwert (Δukomp(t)) zur Netzspannung (uN(t)) addiert wird.
3. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 2, wobei
die Einrichtung zur Totzeitkompensation (7) weiterhin eine Filtereinrichtung
(8) aufweist, die von der Kompensationsermiftlungseinrichtung (7a) ausge
gebene Schätzwerte (Δukomp(t)) über mehrere Netzperioden speichert und
daraus einen fliessenden Mittelwert (Δuk-fil) über mehrere Netzperioden bil
det und zur Addition zur Netzspannung (uN(t)) ausgibt.
4. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 2 oder 3, wobei
die Einrichtung zur Totzeitkompensation (7) an ihrem Eingang eine Tiefpass
filtereinrichtung zur Filterung hoher Frequenzen ab einigen kHz aufweist.
5. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, weiterhin mit
einer dynamischen Filtereinrichtung (9) zur Bestimmung von Oberschwin
gungen der Zwischenkreisspannung (UZK), Filterung der Oberschwingungen
(UZK-OS, UZK-OS-fil; u2sin2ωt, . . ., u2nsin2nωt) und Subtraktion der Oberschwingun
gen ((UZK-OS, UZK-OS-fil; u2sin2nωt, . . ., u2nsin2nωt) von der Zwischenkreisspannung
(UZK) zur Ermittlung einer gefilterten Zwischenkreisspannung (UZK-fil) ohne
Oberschwingungen.
6. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 5, wobei
die dynamische Filtereinrichtung (9) eine DFT-Filtereinrichtung (10a) zur se
paraten Transformation aller Oberschwingungen in den Frequenzbereich
und zur Ausgabe von Oberschwingungszeigern (U2, . . ., U2n) und eine IFT-
Filtereinrichtung 10b zur Rücktransformation in den Zeitbereich umfasst, die
die Oberschwingungen (u2sin2ωt, . . ., u2nsin2ωt) ausgibt.
7. Einrichtung zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 5, wobei
die dynamische Filtereinrichtung (9) einen Miftelwertbildner (11a) zur Bil
dung eines fliessenden Mittelwerts und damit zum Herausfiltern aller gera
den Oberschwingungen ab der zweiten Oberschwingung und eine Fil
tereinrichtung (11b) zur Bildung eines fliessenden Mittelwerts über Nfil , Werte,
wobei jeweils ein Wert pro halber Netzperiode und an entsprechenden
Stellen anderer Halbperioden gebildet wird, die die Oberschwingungen
(UZK-OS-fil) ausgibt, umfasst.
8. Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung, wobei
der Zwischenkreis zwischen ein Netz und einen Motor geschaltet ist, mit
den Schritten:
Ermitteln einer Soll-Leistung (PZK-n) aus einem Sollwert der Zwischen kreisspannung (UZK-s), einem Istwert der Zwischenkreisspannung (UZK) und ei nem Laststrom (IZK-m; IL),
Berechnen eines Netzstromsollwertzeigers (I N-s) und eines Wechselrichtersoll spannungszeigers (U WRi) aus der Soll-Leistung (PZK-n) und einem Netzspan nungsgrundschwingungszeiger (U N-GS),
Transformieren der Netzspannung (uN(t)) aus dem Zeitbereich in den Fre quenzbereich und Ermitteln eines Netzspannungsgrundschwingungszeigers (U N-GS) sowie einer Netzfrequenz (fN) und einer Phasenlage (α),
Transformieren des Wechselrichtersollspannungszeigers (U WRi, i = 1, 2, . . ., n), des Netzspannungsgrundschwingungszeigers (U N-GS) und des Netzstromsollwertzeigers (IN-s) in den Zeitbereich, wodurch eine Wechselrichtersollspan nung (uWRi(t)), eine Netzspannungsgrundschwingung (uN-GS(t)) und ein Netz stromsollwert (iN-s(t)) erzeugt wird,
Führen des Netzstromwerts (iN(t)) auf den Netzstromsollwert (iN-s(t)) und Aus geben eines entsprechenden Korrekturwerts (ΔuWR(t)) der Wechselrichter sollspannung (uWRi-s(t)), und
Ermitteln von aufzuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen aus einer Differenz des Netzspannungsistwertes (uN(t)) und der Netzspannungsgrund schwingung (uN-GS(t)), Addieren der ermittelten aufzuschaltenden Netz spannungs-Harmonischen zum Korekturwert (ΔuWR(t)), Addieren der sich er gebenden Summe zur Wechselrichtersollspannung (uWRi(t)) und Ausgeben an die netzseitigen Wechselrichter (WR1, . . ., WRN)als Wechselrichterspan nung (uWRi(t)).
Ermitteln einer Soll-Leistung (PZK-n) aus einem Sollwert der Zwischen kreisspannung (UZK-s), einem Istwert der Zwischenkreisspannung (UZK) und ei nem Laststrom (IZK-m; IL),
Berechnen eines Netzstromsollwertzeigers (I N-s) und eines Wechselrichtersoll spannungszeigers (U WRi) aus der Soll-Leistung (PZK-n) und einem Netzspan nungsgrundschwingungszeiger (U N-GS),
Transformieren der Netzspannung (uN(t)) aus dem Zeitbereich in den Fre quenzbereich und Ermitteln eines Netzspannungsgrundschwingungszeigers (U N-GS) sowie einer Netzfrequenz (fN) und einer Phasenlage (α),
Transformieren des Wechselrichtersollspannungszeigers (U WRi, i = 1, 2, . . ., n), des Netzspannungsgrundschwingungszeigers (U N-GS) und des Netzstromsollwertzeigers (IN-s) in den Zeitbereich, wodurch eine Wechselrichtersollspan nung (uWRi(t)), eine Netzspannungsgrundschwingung (uN-GS(t)) und ein Netz stromsollwert (iN-s(t)) erzeugt wird,
Führen des Netzstromwerts (iN(t)) auf den Netzstromsollwert (iN-s(t)) und Aus geben eines entsprechenden Korrekturwerts (ΔuWR(t)) der Wechselrichter sollspannung (uWRi-s(t)), und
Ermitteln von aufzuschaltenden Netzspannungs-Harmonischen aus einer Differenz des Netzspannungsistwertes (uN(t)) und der Netzspannungsgrund schwingung (uN-GS(t)), Addieren der ermittelten aufzuschaltenden Netz spannungs-Harmonischen zum Korekturwert (ΔuWR(t)), Addieren der sich er gebenden Summe zur Wechselrichtersollspannung (uWRi(t)) und Ausgeben an die netzseitigen Wechselrichter (WR1, . . ., WRN)als Wechselrichterspan nung (uWRi(t)).
9. Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 8, mit dem weiteren Schritt
Kompensieren einer Totzeit zwischen Abtastung der Netzspannung (uN(t))
und einem Schaltvorgang der Wechselrichter (WR1, . . ., WRN), indem ein
durch eine Kompensationsermiftlungseinrichtung (7a) aus vergangenen
Netzperioden ermittelter Schätzwert (Δukomp(t)) zur Netzspannung (uN(t))
addiert wird.
10. Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 9, wobei
in dem Schritt des Kompensieren ausgegebene Schätzwerte (Δukomp(t))
über mehrere Netzperioden gespeichert werden und daraus ein fliessen
der Mittelwert (Δuk-fil) über mehrere Netzperioden gebildet wird und zur
Netzspannung (uN(t)) addiert wird.
11. Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
einem der Ansprüche 8 bis 10, mit den weiteren Schritten
Ermitteln einer gefilterten Zwischenkreisspannung (UZK-fil) ohne Oberschwingungen
durch Bestimmen von Oberschwingungen der Zwischenkreisspan
nung (UZK), Filtern der Oberschwingungen (UZK-OS, UZK-OS-fil; u2sin2ωt, . . .,
u2nsin2nωt) und Subtrahieren der Oberschwingungen ((UZK-OS, UZK-OS-fil; u2sin2ωt,
. . ., u2nsin2nωt) von der Zwischenkreisspannung (UZK).
12. Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 11, wobei
im Schritt des Ermitteln einer gefilterten Zwischenkreisspannung (UZK-fil) alle
Oberschwingungen mittels einer DFT separat in den Freauenzbereich
transformiert und Oberschwingungszeiger (U2, . . ., U2n) ermittelt und mittels
einer IFT in den Zeitbereich rücktransformiert und als Oberschwingungen
(u2sin2ωt, . . ., u2nsin2ωt) ausgeben werden.
13. Verfahren zur netzseitigen Regelung einer Zwischenkreisspannung nach
Anspruch 11, wobei
im Schritt des Ermittelns einer gefilterten Zwischenkreisspannung (UZK-fil) ein
fliessenden Mittelwert der Zwischenkreisspannung (UZK) gebildet wird, alle
geraden Oberschwingungen ab der zweiten Oberschwingung herausgefil
tert werden und ein fliessender Mittelwerts über Nfil Werte gebildet wird,
wobei jeweils ein Wert pro halber Netzperiode und an entsprechenden
Stellen anderer Halbperioden gebildet wird, und die Oberschwingungen
(UZK-OS-fil) ausgeben werden.
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