DE10049192A1 - Verfahren zum mobilen Prüfen von Aggregaten, insbesondere von Kraftfahrzeug-Motoren und -Getrieben - Google Patents
Verfahren zum mobilen Prüfen von Aggregaten, insbesondere von Kraftfahrzeug-Motoren und -GetriebenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft das Prüfen und Einstellen von Aggregaten, insbesondere von Kraftfahrzeugmotoren und -getrieben, im Zuge der Aggregateproduktion, während derer die Aggregate auf Aggregate-Transportpaletten montiert sind. Erfindungsgemäß werden diejenigen Prüf- und Einstellumfänge, die im Ruhezustand (d. h. im ungeschleppten Zustand) des Aggregats durchgeführt werden können, während des Transports des Aggregats zwischen Montagestationen und dem Aggregateprüffeld bzw. zwischen dem Aggregateprüffeld und einem Verbau- oder Lagerort des Aggregats durchgeführt. Hierfür ist jede Transportpalette mit einem elektronischen Prüf- und Einstellsystem versehen, mit Hilfe dessen die Prüf- und Einstellumfänge, die während des Transports des Aggregats ausgeführt werden, steuerbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen und Einstellen
von Aggregaten, insbesondere von Motoren und Getrieben für
Kraftfahrzeuge, während der Produktion. Weiterhin betrifft die
Erfindung eine Aggregate-Transportpalette zur Durchführung die
ses Verfahrens.
An vielen Aggregaten, insbesondere z. B. an Motoren von Kraft
fahrzeugen, müssen während bzw. nach der Produktion gewisse
Prüf- und Einstellumfänge geleistet werden, um eine ordnungsge
mäße Funktionsweise des Aggregats im späteren Betrieb sicher
stellen zu können. Bei Motoren umfassen diese Prüf- und Ein
stellumfänge z. B. die Messung gewisser Motorenkennwerte (Ansau
gunterdruck, Abgasgegendruck, usw.) durch Erfassung der Meßwer
te ausgewählter Sensoren (Drucksensoren, Temperatursensoren)
und die Einstellung gewisser variabler Parameter (Einstellung
der Drosselklappe, Adaptieren des fahrzeugseitigen Steuergerä
testeckers etc.) durch mechanische oder elektronische Justie
rung der betreffenden Komponenten.
Zur Durchführung dieser Funktionsmessungen und Einstellungen
wird z. B. der Verbrennungsmotor an einen stationären Motoren
prüfstand angeschlossen, mit Hilfe dessen die gewünschten Meß-
und Einstellumfänge durchgeführt werden. Im Regelfall erfolgt
dies im Rahmen sogenannter "Kalttests", bei denen sich der zu
prüfende Verbrennungsmotor - je nach der zu ermittelnden Meß
größe - im ruhenden Zustand befindet oder mit Hilfe eines im
Motorenprüfstand integrierten Elektromotors angetrieben wird.
Die Prüf- und Einstellumfänge des Verbrennungsmotors werden da
bei teils bei stehender, teils bei drehendem Motor mit ver
schiedenen Drehzahlen vorgenommen. Ein analoges Verfahren wird
zur Funktionsmessung bzw. Einstellung von Getrieben angewendet.
Da die Prüf- und Einstellumfänge an Motoren und Getrieben eine
wesentlich längere Zeit benötigen als ein Großserien-Produk
tionstakt, wird zum serienmäßigen Prüfen und Einstellen der Ag
gregate in der Aggregateproduktion von Kraftfahrzeugen eine er
hebliche Anzahl von Prüfständen benötigt. Dies bedeutet einen
hohen Investitions- und Wartungsaufwand und geht einher mit ho
hen Betriebskosten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Prüf- und
Einstellablauf von Aggregaten zeitsparender und kostengünstiger
zu gestalten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprü
che 1 und 6 gelöst.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
das Schleppen des Aggregats mit Hilfe eines Elektromotors nur
für einige der am Aggregat durchzuführenden Prüf- und Ein
stellumfänge notwendig ist. Andere Prüf- und Einstellvorgänge -
nämlich diejenigen, die bei stehendem Motor bzw. Getriebe
durchgeführt werden - können während der Transportzeiten des
Aggregats im Produktionsumfeld erfolgen. Erfindungsgemäß werden
die bei stehendem Aggregat durchführbaren Prüf- und Einstellum
fänge soweit wie irgend möglich auf die (ansonsten ungenutzten)
Transportzeiten des Aggregats verlagert. Die Zeit, die das Ag
gregat auf dem Prüfstand verbleiben muß, beschränkt sich daher
auf diejenigen Prüf- und Einstellumfänge, für die das Antreiben
des Aggregats mit Hilfe des Elektromotors auf dem Prüfstand un
bedingt erforderlich ist. Dadurch wird die Verweilzeit der Ag
gregate auf den Prüfständen erheblich verringert, was zu einer
Reduktion der Zahl der Prüfstände und somit zu Kosten- und
Platzeinsparungen führt. Weiterhin kann die - ansonsten unpro
duktive - Transportzeit der Aggregate für die Durchführung von
Prüf- und Einstellumfängen genutzt werden.
Um die bei stehendem Aggregat durchführbaren Prüf- und Ein
stellumfänge während des Transports der Aggregate ableisten zu
können, werden die Transportpaletten, auf denen die Aggregate
während der Montage befestigt sind, mit elektronischen Prüf-
und Einstellsystemen versehen, auf denen eine aggregatespezifi
sche Prüf- und Einstellsoftware bzw. unterschiedliche Versionen
dieser Steuersoftware gespeichert sind (siehe Anspruch 6). Wäh
rend des Transports des Aggregats wird interaktiv oder automa
tisch der Prüf- und Einstellprozeß angestoßen, im Zuge dessen
diejenigen Prüf- und Einstellumfänge, die kein Schleppen des
Aggregats im Aggregateprüfstand benötigen, ausgeführt werden.
Im Vergleich zum "stationäre Prüfen bzw. Einstellen", bei dem
das Aggregat während des gesamten Prüf- und Einstellvorgangs
einem stationären Prüfstand verbleiben muß, bedeutet dieses
"mobile Prüfen bzw. Einstellen" eine erhebliche Zeiteinsparung.
Weiterhin reduziert sich beim erfindungsgemäßen "mobilen Prüfen
bzw. Einstellen" die Verweilzeit der Aggregate auf den statio
nären Prüfständen, was zu Einsparungen in den Investitions- und
Wartungskosten führt. Schließlich kann durch das "mobile Prüfen
bzw. Einstellen" eine wesentlich höhere Flexibilität erreicht
werden, da eine Funktionsstörung eines Prüf- und Einstellsy
stems schnell und leicht durch den Austausch der betroffenen
Transportpalette erreicht werden kann.
Zweckmäßigerweise erfolgt das "mobile Prüfen bzw. Einstellen"
während des Transports zwischen der letzten Montagestufe und
dem Aggregateprüfstand und/oder während des Transports zwischen
dem Aggregateprüfstand und einem Lager- oder Verbauort (siehe
Anspruch 5). Dabei werden einige Prüf- bzw. Einstellschritte
ausgeführt, bevor auf dem Prüfstand die Funktionsprüfung bzw.
Einstellung von Arbeitsparametern im angetriebenen Zustand des
Aggregats durchgeführt werden; weitere Prüf- und Einstell
schritte, die von Meßwerten abhängen, die auf dem Prüfstand im
geschleppten Zustand des Aggregats gewonnen werden, werden aus
geführt, nachdem das Aggregat bereits wieder vom Prüfstand ab
gekoppelt wurde.
Werden in der Aggregatemontage unterschiedliche Varianten des
Aggregats hergestellt, so enthält das Prüf- und Einstellsystem
der Transportpalette eine Auswahl unterschiedlicher Versionen
von Prüf- und Einstellsoftware (entsprechend der unterschiedli
chen Varianten der zu fertigenden Aggregate). In diesem Fall
ist es vorteilhaft, die Transportpalette zusätzlich mit einem
mobilen Datenträger zu versehen, dessen Informationen vom Prüf-
und Einstellsystem gelesen werden können und auf dem die Vari
antenkennung des momentan auf der Transportpalette befindlichen
Aggregats gespeichert ist (siehe Ansprüche 2 und 7); ein sol
cher mobiler Datenträger kann u. a. mittels eines auf der
Transportpalette befestigbaren, das jeweils auf der Palette be
findliche Aggregat charakterisierenden Barcodes dargestellt
werden. Durch Verarbeitung der auf dem mobilen Datenträger ge
speicherten Informationen kann das Prüf- und Einstellsystem au
tomatisch erkennen, welcher Version des Prüf- und Einstellpro
gramms das momentan auf der Transportpalette befindliche Aggre
gat unterworfen werden soll und die zugehörige ausgewählte
Prüf- und Einstellsoftware automatisch (und ohne Interaktion
einer Bedienperson) laden (siehe Anspruch 3).
Um eine schnelle Aktualisierung der auf den Transportpaletten
gespeicherten Versionen der Prüf- und Einstellsoftware zu er
möglichen, und um sicherzustellen, daß eine solche Aktualisie
rung simultan bei allen Transportpaletten durchgeführt werden
kann, ist es zweckmäßig, diese Software von einer raumfesten
Produktions-Rechnerstation mit Hilfe eines berührungslosen
Übertragungsverfahrens in die Prüf- und Einstellsysteme der
Transportpaletten zu kopieren (siehe Anspruch 4). Hierzu sind
die Transportpaletten mit Empfangsvorrichtungen versehen, mit
Hilfe derer die übertragene Software empfangen und an die Prüf-
und Einstellsysteme weitergeleitet wird (siehe Anspruch 8).
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert; dabei zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts aus
einem Montageband mit Aggregate-Transportpaletten;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Bestandteile eines
auf der Transportpalette integrierten Prüf- und
Einstellsystems zur mobilen Durchführung von Prüf-
und Einstellumfängen an einem Aggregat.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts
aus einem Montageband 1 in einem Produktionsumfeld für Aggrega
te, z. B. für Kraftfahrzeugmotoren oder -getriebe. Auf dem Mon
tageband 1 werden Transportpaletten 2 durch aufeinanderfolgen
den Montagestationen geschleust. An diesen Montagestufen werden
die Aggregate 3 schrittweise aus Einbauteilen und -modulen, die
den Montagestationen zugeführt werden, auf den Transportpalet
ten 2 aufgebaut. Von einer letzten Montagestation 4, an der die
letzten Montageumfänge an dem Aggregat 3 durchgeführt werden,
wird das Aggregat 3 auf der Transportpalette 2 in ein Aggrega
teprüffeld 5 transportiert. Im Aggregateprüffeld 5 wird das Ag
gregat 3 an einen Aggregateprüfstand 6 angeschlossen, welcher
mit einem Elektromotor 7 ausgestattet ist. Mit Hilfe dieses
Elektromotors 7 kann das Aggregat 3 geschleppt werden, wodurch
im sogenannten "Kalttest" der Betriebszustand des Aggregats 3
simuliert werden kann. Danach wird das Aggregat 3 mit Hilfe der
Transportpalette 2 an einen Verbauort 8 bzw. in ein Lager 8'
transportiert. Zwischen der letzten Montagestation 4 und dem
Aggregateprüffeld 5 bzw. zwischen dem Aggregateprüffeld 5 und
dem Verbauort 8 oder dem Lager 8' liegen Transportwege 9, 10.
Die Prüf- und Einstellumfänge, die das fertig montierte Aggre
gat 3 durchläuft, können in drei unterschiedliche Gruppe einge
teilt werden:
- a) Prüf- und Einstellumfänge, zu deren Durchführung das Ag gregat 3 (z. B. mit Hilfe des Elektromotors 7) geschleppt werden muß; bei Motoren gehört zu diesen Umfängen z. B. die Messung des Ansaugunterdrucks, des Abgasgegendrucks, des Drehmoments, des Ölbefülldrucks, etc. als Funktion der Drehzahl des Elektromotors 7;
- b) Prüf- und Einstellumfänge, welche am Aggregat 3 im Ruhe zustand (d. h. im ungeschleppten Zustand) durchgeführt werden können und zu deren Durchführung keine im ge schleppten Zustand gewonnenen Meß- und Einstellwerte be nötigt werden; bei Motoren gehören zu diesen Umfängen z. B. elektrische Messungen an ausgewählten Sensoren und/oder Aktoren, die Einstellung der Drosselklappe so wie das Adaptieren des Steuergerätsteckers, mit dessen Hilfe die Verbindung zum Prüfstandrechner 23 hergestellt wird;
- c) Prüf- und Einstellumfänge, welche am Aggregat 3 im Ruhe zustand (d. h. im ungeschleppten Zustand) durchgeführt werden können, zu deren Durchführung aber Meß- und Ein stellwerte benötigt werden, welche im geschleppten Zu stand des Aggregats 3 gewonnen wurden.
Zur Durchführung der Prüf- und Einstellumfänge der Gruppe (i)
muß sich das Aggregat 3 auf dem Prüfstand 6 befinden, da für
diese Umfänge der Elektromotor 7 benötigt wird, um das Aggregat
3 zu schleppen. Die Prüf- und Einstellumfänge der Gruppen (ii)
und (iii) hingegen benötigen nicht unbedingt die Anwesenheit
eines Prüfstands 6; erfindungsgemäß werden die Prüf- und Ein
stellumfänge (ii) und (iii) - zumindest teilweise - während des
Transports des Aggregats 3 zwischen der letzten Montagestation
4, dem Aggregateprüfstand 6 und dem Verbauort 8 bzw. dem Lager
8' des Aggregats 3, also auf den Transportwegen 9, 10, durchge
führt. Ausgewählte Prüf- und Einstellumfänge der Gruppe (ii)
können auch während der Montage in Teilschritten als sofortige
Verbauprüfung erfolgen.
Um ausgewählte Prüf- und Einstellumfänge, während derer das Ag
gregat 3 nicht geschleppt zu werden braucht, während der Trans
portwege 9, 10 ausführen zu können, ist in die Transportpalette
2 ein elektronisches Prüf- und Einstellsystem 11 integriert,
dessen Aufbau schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Das Prüf-
und Einstellsystem 11 umfaßt eine interne Recheneinheit 12, die
auf eine Speichereinheit 13 zugreift, in der unterschiedliche
Versionen von Prüf- und Einstellsoftware für die unterschiedli
chen Varianten des Aggregats 3 gespeichert sind. Über eine
Schnittstelle 14 und über Kabel 15 ist das Prüf- und Einstell
system 11 mit einem Steuergerät 16 des Aggregats 3 verbindbar,
in welchem die Steuersoftware des Aggregats 3 gespeichert ist.
Wahlweise kann das Prüf- und Einstellsystem 11 mit zusätzlich
vorhandenen (in Fig. 2 gestrichelt dargestellten) Modulen 17
ausgerüstet sein: So kann das Prüf- und Einstellsystem 11 z. B.
eine Funk-Netzwerkkarte 18 enthalten, die dem Datenaustausch
per Funk zwischen dem Prüf- und Einstellsystem 11 und einer
raumfesten Produktions-Rechnerstation 19 dient. Über einen
(z. B. optischen oder IR-)Detektor 20 kann das Prüf- und Ein
stellsystem 11 weiterhin Signaldaten (z. B. optische oder IR-
Signale) empfangen, aufgrund derer z. B. die Durchführung ausge
wählter Prüf- und Einstellumfänge während des Transports des
Aggregats 3 angestoßen werden kann. Weiterhin kann das Prüf-
und Einstellsystem 11 mit einem auf der Transportpalette 2 be
findlichen mobilen Datenträger 21 verbunden sein, auf dem In
formationen betreffend die Version des momentan auf der Trans
portpalette 2 befindlichen Aggregats 3 gespeichert sind.
Außerdem weist die Transportpalette 2 einen Akku 22 zur Strom
versorgung des Prüf- und Einstellsystems 11 im Stand-Alone-
Betrieb und ein Ladegerät 23 auf, mittels dessen der Akku 22
aufgeladen werden kann. Zum Laden des Akkus 22 kann das Ladege
rät 23 mit Hilfe von (in Fig. 2 nicht dargestellten) Kabeln
mit einer ortsfesten Ladestation verbunden werden, die z. B. in
den Prüfstand integriert sein kann. Alternativ kann das Laden
des Akkus 22 berührungslos (z. B. induktiv) erfolgen. Ein Dokking
stecker 27 gewährleistet außerdem einen Servicezugang auf
die Komponenten des Prüf- und Einstellsystems 11.
Im folgenden werden beispielhaft die Einzelschritte bei der
Durchführung einer Funktionsprüfung und -einstellung des Aggre
gats 3 beschrieben. Nach Beendigung des letzten Montageschritts
an der Montagestation 4 wird das Steuergerät 16 des Aggregats 3
über die Kabel 15 mit dem Prüf- und Einstellsystem 11 auf der
Transportpalette 2 verbunden; das Prüf- und Einstellsystem 11
befindet sich zu diesem Zeitpunkt in einem Ruhemodus. Durch den
Aufbau des elektrischen Kontakts zwischen dem Aggregat 3 und
dem Prüf- und Einstellsystem 11 wird dieses aus dem Ruhemodus
in einen Arbeitsmodus versetzt. Im Arbeitsmodus liest das Prüf-
und Einstellsystem 11 zunächst die auf dem mobilen Datenträger
21 gespeicherten Aggregatekenndaten ein; diese Aggregatekennda
ten charakterisieren das momentan auf der Transportpalette 2
befindliche Aggregat 3 und bestimmen somit, welche Version der
im Speicher 13 abgelegten Prüf- und Einstellsoftware für den
nun folgenden Prüf- und Einstellablauf verwendet werden soll.
So enthalten z. B. die Aggregatekenndaten eines Kraftfahrzeugmo
tors Informationen darüber, wieviele Zylinder der Motor umfaßt,
ob der Kraftstoff direkteingespritzt wird, für welchen Staat
der Motor bestimmt ist etc. Entsprechend dieser Informationen
wird diejenige Version der Prüf- und Einstellsoftware ausge
wählt, die zur Prüfung und Funktionseinstellung des betreffen
den Motors benötigt wird.
Die den eingelesenen Aggregatekenndaten entsprechende Version
des Prüf- und Einstellprogramms wird nun Schritt für Schritt
ausgeführt. Zunächst werden die Prüf- und Einstellumfänge der
obengenannten Gruppe (ii) durchlaufen, d. h. diejenigen Prüf-
und Einstellumfänge, welche am Aggregat 3 im Ruhezustand (d. h.
im ungeschleppten Zustand) durchgeführt werden können und zu
deren Durchführung keine im geschleppten Zustand gewonnenen
Meß- und Einstellwerte benötigt werden. Die während dieser
Schritte gewonnenen Meß- und Einstellwerte werden im Speicher
13 des Prüf- und Einstellsystems 11 gespeichert. Während diese
Prüf- und Einstellumfänge ausgeführt werden, befindet sich das
Aggregat 3 auf dem Transportweg 9 und wird auf der Transportpa
lette 2 z. B. zum Aggregateprüffeld 5 transportiert und dort aus
dem Montageband 1 ausgeschleust. Die dem Transportweg 9 ent
sprechende Transportzeit wird somit zur Ausführung der Prüf-
und Einstellumfänge der Gruppe (ii) genutzt.
Ist die Transportpalette 2 mit dem Aggregat 3 im Aggregateprüf
feld 5 angelangt, so wird das Aggregat 3 mit dem Aggregateprüf
stand 6 verbunden; dabei wird auch eine Verbindung zwischen ei
ner Rechnereinheit 24 des Aggregateprüfstands 6 und dem Prüf'-
und Einstellsystem 11 der Transportpalette 2 aufgebaut. Mit
Hilfe einer berührungslosen Leseeinheit 25 wird der mobile Da
tenträger 21 der Transportpalette 2 ausgelesen; die auf dem mo
bilen Datenträger 21 gespeicherten Aggregatekenndaten werden an
die Rechnereinheit 24 des Aggregateprüfstands 6 weitergeleitet,
welche die diesen Kenndaten entsprechende Version der Prüf- und
Einstellsoftware des Aggregateprüfstands 6 auswählt. Alternativ
können die auf dem mobilen Datenträger 21 gespeicherten Kennda
ten auch über das Prüf- und Einstellsystem 11 der Transportpa
lette 2 an den Aggregateprüfstand 6 weitergeleitet werden oder
von der Produktions-Rechnerstation 19 abgerufen werden, wo sie
vorher abgelegt wurden. Das Aggregat 3 wird nun durch den Elek
tromotor 7 geschleppt, und die Prüf- und Einstellumfänge der
Gruppe (i) werden ausgeführt. Die dabei gewonnenen Meß- und
Einstelldaten werden von der Rechnereinheit 24 des Aggregate
prüfstands 6 an die raumfeste Produktions-Rechnerstation 19
weitergeleitet. Ausgewählte Meßdaten, welche die Basis für
Prüf- und Einstellumfänge der Gruppe (iii) bilden, werden an
das Prüf- und Einstellsystem 11 der Transportpalette 2 übertra
gen.
Dann wird das Aggregat 3 vom Aggregateprüfstand 6 abgekoppelt
und mit Hilfe der Transportpalette 2 an den Verbauort 8 bzw. in
das Lager 8' transportiert. Auf diesem Transportweg 10 werden
nun die Prüf- und Einstellumfänge der Gruppe (iii) durchge
führt, wobei die auf dem Aggregateprüfstand 6 gewonnenen und an
das Prüf- und Einstellsystem 11 der Transportpalette 2 oder die
Produktions-Rechnerstation 19 übertragenen ausgewählten Meßda
ten verwendet werden. Ist der Prüf- und Einstellvorgang abge
schlossen, so überträgt das Prüf- und Einstellsystem 11 mit
Hilfe der Funk-Netzwerkkarte 18 die mit diesem Vorgang verbun
denen relevanten Daten (Transportpalettennummer, Aggregatekenn
daten, Meß- und Einstellwerte der Gruppen (ii) und (iii) etc.)
an die raumfeste Produktions-Rechnerstation 19, in der diese
Daten mit den vom Aggregateprüfstand 6 übermittelten Meß- und
Einstellwerten der Gruppe (i) zusammengeführt, ausgewertet und
gespeichert werden. Der Transportweg 10 des Aggregats 3 wird
somit zur Durchführung der Prüf- und Einstellumfänge der Gruppe
(iii) und zum Datenübertrag an die Produktions-Rechnerstation
19 genutzt. Das auf der Transportpalette 2 befindliche Prüf-
und Einstellsystem 11 fällt daraufhin in den Ruhemodus. Das Ag
gregat 3 ist geprüft und mit den notwendigen Einstellungen ver
sehen und kann durch Abstöpseln der Kabel 15 vom Prüf- und Ein
stellsystem 11 der Transportpalette 2 getrennt werden. Die von
der raumfesten Produktions-Rechnerstation 19 bezüglich dieses
Aggregats 3 empfangenen Meß- und Einstelldaten werden für Doku
mentationszwecke gespeichert.
Wurde im oben beschriebenen Verfahrensablauf der Prüf- und Ein
stellvorgang manuell durch Verbinden des Prüf- und Einstellsy
stems 11 mit dem Aggregat 3 über Kabel 15 angestoßen, so kann
er alternativ auch durch manuelles Anschalten des Prüf- und
Einstellsystems 11 initiiert werden. Weiterhin kann der Vorgang
auch berührungslos angestoßen werden: So kann z. B. an einer be
stimmten Stelle entlang des Montagebandes 1 ein Signalgeber 26
angeordnet sein, welcher optische oder Infrarot-Signale aussen
det; passiert die Transportpalette 2 diesen Signalgeber 26, so
werden die ausgesandten Signale vom Detektor 20 registriert und
an das Prüf- und Einstellsystem 11 der Transportpalette 2 wei
tergeleitet, das daraufhin mit dem oben beschriebenen Prüf- und
Einstellvorgang beginnt.
Die Transportpaletten 2 können einerseits - wie in Fig. 1 ge
zeigt - auf einem Montageband 1 durch die Aggregateproduktion
geschleust werden, andererseits können sie z. B. auch mit Hilfe
autonomer Transportsysteme, Einschienenhängebahn etc. bewegt
werden.
Die Funk-Netzwerkkarte 18 kann, wie oben beschrieben, einer
seits zur Übermittlung von Daten vom Prüf- und Einstellsystem
11 auf der Transportpalette 2 an die raumfeste Produktions-
Rechnerstation 19 genutzt werden. Andererseits kann sie auch
zum berührungslosen Empfang von Daten genutzt werden, welche
von der raumfesten Produktions-Rechnerstation 19 an die Trans
portpalette 2 gesendet werden. Insbesondere können mit Hilfe
der Funk-Netzwerkkarte 18 Updates der Prüf- und Einstellsoft
ware bzw. neue Versionen dieser Software berührungslos an die
Transportpalette 2 übertragen und im Speicher 13 des Prüf- und
Einstellsystems 11 abgelegt werden. Anstatt über Funk kann die
berührungslose Datenübertragung z. B. auch optisch erfolgen. Al
ternativ kann die Datenübertragung auch mit Hilfe eines raumfe
sten Netzwerks durchgeführt werden.
Um während des Einstellens und Prüfens des Aggregats 3 ein rei
bungsloses Zusammenspiel zwischen dem Prüf- und Einstellsystem
11 der Transportpalette 2 und dem im Aggregateprüfstand 6 inte
grierten Prüfstandsrechner 24 sicherzustellen, empfiehlt es
sich, eine automatisierbare Umschaltung zwischen dem Prüf- und
Einstellsystem 11 und dem Prüfstandsrechner 24 vorzusehen. Dies
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Datenübergabe zwi
schen Prüf- und Einstellsystem 11 und Produktions-Rechner
station 19 nicht - wie oben beschrieben - berührungslos mit
Hilfe der Funk-Netzwerkkarte 18 erfolgt, sondern wenn der Da
tenübertrag vor bzw. während der Aggregateprüfung über eine Ka
belverbindung zwischen Prüf- und Einstellsystem 11 und Prüf
standsrechner 24 durchgeführt wird.
Das beschriebene Verfahren eignet sich zum Prüfen und Einstel
len aller Aggregate, deren Prüf- und Einstellumfang Einzel
schritte umfaßt, für die kein ortsfester Aggregateprüfstand 6
(mit definiert betreibbarem Schleppmotor) notwendig ist. Die
Einteilung der Prüf- und Einstellumfänge in Schritte, die "vor
dem Aggregateprüfstand", "im Aggregateprüfstand" und "nach dem
Aggregateprüfstand" durchgeführt werden, ist - in gewissen
Grenzen - variabel; ist z. B. der Transportweg 9 zwischen der
letzten Montagestation 4 und dem Aggregateprüffeld 5 sehr kurz,
so können ausgewählte Prüf- und Einstellumfänge der Gruppe (ii)
auch nach dem Aufenthalt des Aggregats 3 im Aggregateprüffeld
5, d. h. auf dem Transportweg 10, durchgeführt werden.
Im bisher beschriebenen Prozeßablauf erfolgt der Datenübertrag
zwischen der Transportpalette 2 und der raumfesten Produktions-
Rechnerstation 19 über Funk, d. h. berührungslos. Alternativ
können die auf dem Transportweg 9 gewonnenen Meß- und Einstell
daten auch während der Verweilzeit des Aggregats 3 auf dem Ag
gregateprüfstand 6 vom Prüf- und Einstellsystem 11 der Trans
portpalette 2 an den Prüfstand 6 übertragen werden, welcher
seinerseits die Daten an die Produktions-Rechnerstation 19 wei
terleitet. Auf die Funk-Netzwerkkarte 18 kann vollkommen ver
zichtet werden, wenn die Prüf- und Einstellumfänge sowohl der
Gruppe (i) als auch der Gruppe (iii) auf dem Aggregateprüfstand
6 durchgeführt werden: In diesem Fall werden sowohl die auf dem
Transportweg 9 aufgenommenen als auch die während der Verweil
zeit des Aggregats 3 auf dem Prüfstand 6 gewonnenen Meß- und
Einstelldaten im Rechner 24 des Aggregateprüfstands 6 gespei
chert und von dort an die Produktions-Rechnerstation 19 weiter
gegeben.
Claims (8)
1. Verfahren zum Prüfen und Einstellen von Aggregaten, insbe
sondere von Motoren und Getrieben, im Zuge der Aggregatepro
duktion, während derer das Aggregat auf einer Aggregate-
Transportpalette montiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Prüf- und Einstellumfänge, welche im Ruhezustand des Ag
gregats (3) durchführbar sind, mit Hilfe eines auf der Ag
gregate-Transportpalette (2) integrierten elektronischen
Prüf- und Einstellsystems (11) ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Variante des momentan auf der Transportpalette (2)
montierten Aggregats (3) anhand eines auf der Transportpa
lette befindlichen mobilen Datenträgers (21) gespeichert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst aus dem mobilen Datenträger (21) die die Ag gregate-Variante charakterisierenden Aggregatekenndaten gelesen werden,
und daß dann das Aggregat (3) einem dieser Aggregate- Variante entsprechenden, im Prüf- und Einstellsystem (11) der Transportpalette (2) gespeicherten Prüf- und Einstell programm unterworfen wird.
daß zunächst aus dem mobilen Datenträger (21) die die Ag gregate-Variante charakterisierenden Aggregatekenndaten gelesen werden,
und daß dann das Aggregat (3) einem dieser Aggregate- Variante entsprechenden, im Prüf- und Einstellsystem (11) der Transportpalette (2) gespeicherten Prüf- und Einstell programm unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Prüf- und Einstellprogramm zugrundeliegende
Prüf- und Einstellsoftware berührungslos von einer raumfe
sten Produktions-Rechnerstation (19) an das Prüf- und Ein
stellsystem (11) der Transportpalette (2) übertragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgewählten Prüf- und Einstellumfänge, welche mit
Hilfe des auf der Transportpalette (2) integrierten Prüf-
und Einstellsystems (11) durchgeführt werden, während des
Transports (9) des Aggregats (3) zwischen der letzten Monta
gestufe (4) und dem Aggregateprüffeld (5) und/oder während
des Transports (10) des Aggregats (3) zwischen dem Aggrega
teprüffeld (5) und einem Lager- oder Verbauort (8, 8') ausge
führt werden.
6. Aggregate-Transportpalette zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Patentansprüche 1 bis 5 zur Ausführung ausge
wählter Prüf- und Einstellumfänge an Aggregaten, insbesonde
re an Motoren und Getrieben, während der Aggregateprodukti
on,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aggregate-Transportpalette (2) ein elektronisches Prüf- und Einstellsystem (11) umfaßt,
und weiterhin Übertragungsmittel (15) zur Übertragung elektronischer Meß- und Steuersignale zwischen dem Prüf- und Einstellsystem (11) der Transportpalette (2) und dem Aggregat (3) aufweist.
daß die Aggregate-Transportpalette (2) ein elektronisches Prüf- und Einstellsystem (11) umfaßt,
und weiterhin Übertragungsmittel (15) zur Übertragung elektronischer Meß- und Steuersignale zwischen dem Prüf- und Einstellsystem (11) der Transportpalette (2) und dem Aggregat (3) aufweist.
7. Aggregate-Transportpalette nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportpalette (2) einen mobilen Datenträger (21)
zur Speicherung von Aggregatekenndaten aufweist, der mit dem
Prüf- und Steuersystem (11) der Transportpalette (2) ver
bindbar ist.
8. Aggregate-Transportpalette nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportpalette (2) eine Empfangsvorrichtung (18)
zum Empfang berührungslos gesandter elektronischer Signale
und Mittel zur Weiterleitung dieser Signale an das Prüf- und
Steuersystem (11) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000149192 DE10049192A1 (de) | 2000-10-05 | 2000-10-05 | Verfahren zum mobilen Prüfen von Aggregaten, insbesondere von Kraftfahrzeug-Motoren und -Getrieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000149192 DE10049192A1 (de) | 2000-10-05 | 2000-10-05 | Verfahren zum mobilen Prüfen von Aggregaten, insbesondere von Kraftfahrzeug-Motoren und -Getrieben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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