DE10048536A1 - Dynamischer Latentwärmespeicher - Google Patents
Dynamischer LatentwärmespeicherInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Latentwärmespeicher (1) bspw. dynamischer Latentwärmespeicher mit einem Latentwärmespeichermaterial (3) auf Basis etwa von Paraffin, Salz oder Fett und einem ggf. Siede- und Kondensationsphasen durchlaufenden Wärmetransportmedium (4). Zur Erzielung eines verbesserten Latentwärmespeichers schlägt die Erfindung vor, dass das Latentwärmespeichermaterial (3) aus im Vergleich zu dem Latentwärmespeicher (1) kleinen gesonderten, unverkleideten Mediumelementen besteht, zwischen denen Strömungswege (5) für das Wärmetransportmedium (4) verbleiben und dass das Latentwärmespeichermaterial (3) mit einem Verdickungsmittel versetzt ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Latentwärmespeicher, bspw.
einen dynamischen Latentwärmespeicher, mit einem Latent
wärmespeichermaterial auf Paraffinbasis und einem ggf.
Siede- und Kondensationsphasen durchlaufenden Wärme
transportmedium.
Derartige Latentwärmespeicher sind bereits in verschie
denen Ausgestaltungen bekannt geworden. Hinsichtlich
dynamischer Latentwärmespeicher wird insbesondere auf
die EP 522 259 B1 verwiesen, darüber hinaus auch auf
die DD 270 310, die DE 35 24 242 A1, die DD 236 862 und
die DE 33 25 943 C2.
Bei diesen bekannten Latentwärmespeichern wird prak
tisch reines Paraffin als Latentwärmespeichermaterial
benutzt. Darüber hinaus sind als Latentwärmespeicher
materialien auch Salze und bspw. Fette bekannt. Gerade
auch bei dynamischen Latentwärmespeichern bestehen doch
entscheidende Nachteile. So ist insbesondere bei Paraf
fin keine beliebige geometrische Ausgestaltung möglich.
Der Latentwärmespeicher kann nicht mit beliebiger Länge
ausgebildet werden, da die Durchsetzung des Paraffins
dann nicht mehr zu erreichen ist. Es gibt, obwohl in
der vorgenannten Schrift hierzu bereits Siedekörper
vorgeschlagen sind, gleichwohl gewisse Druckstoßproble
me durch Siedeverzüge. Durch die genannten Siedekörper
sind diese nur in gewissen Grenzen zu überwinden.
Ausgehend von dem vorbeschriebenen Stand der Technik
stellt sich der Erfindung die Aufgabe, einen verbesser
ten, ggf. verbesserten dynamischen Latentwärmespeicher
anzugeben.
Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen beim
Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abge
stellt ist, dass das Latentwärmespeichermaterial aus im
Vergleich zu dem Speicher kleinen, gesonderten, unver
kleideten Medienelementen besteht, zwischen denen Strö
mungswege für das Wärmetransportmedium verbleiben und
wobei das Latentwärmespeichermaterial aus mit einem
Verdickungsmittel versetzten Medium wie etwa Paraffin,
Salz, Fett oder dergleichen besteht. Wenn diese Medium
elemente bspw. kugelförmige Gestalt haben, verbleiben
geometrisch zwangsweise die erforderlichen Strömungswe
ge für das Wärmetransportmedium zwischen den Mediumele
menten. Insbesondere ist es bevorzugt, dass die Medium
elemente so eingestellt sind, hinsichtlich des Latent
wärmespeichermaterials und dessen Anteil, dass im entla
denen Zustand, also nach Unterschreiten der Umwandlungs
temperatur des Latentwärmespeichermaterials, eine harte
oder relativ harte Einstellung gegeben ist und dass im
geladenen Zustand, also oberhalb der Phasenumwandlungs
temperatur zu flüssig des Latentwärmespeichermaterials,
eine relativ weiche Einstellung gegeben ist. Dies ist
bspw. auch mit dem Effekt verbunden, dass beim Laden
eines im Wesentlichen vollständig mit derartigen Medium
elementen, bis auf die dazwischen verbleibenden Strö
mungswege erste Mediumelemente bereits weich sind,
während die verbleibenden Mediumelemente noch hart
sind. Da im weichen Zustand, also oberhalb der Phasenum
wandlungstemperatur des Latentwärmespeichermaterials zu
flüssig hin, auch eine größere Ausdehnung der Mediumele
mente gegeben ist, kann diese aufgrund der Weichheit
gut in einem geschlossenen Behältnis aufgefangen wer
den. Zudem stellt sich ein gewisser selbstregelnder
Effekt ein: Die weichen, volumenmäßig vergrößerten
Mediumelemente verengen die Strömungswege etwas, so
dass sich die Durchströmung verstärkt zu den noch nicht
aufgeschmolzenen Elementen hin verlagert. Zudem stellt
sich ein gewisser Pumpeffekt ein, dass nämlich zwischen
den bereits relativ weich gewordenen Mediumelementen
befindliches Wärmetransportmedium verdrängt wird in
Bereiche, in welchen die Mediumelemente noch vergleichs
weise hart eingestellt sind.
Insbesondere auch hinsichtlich der Ausgestaltung eines
dynamischen Latentwärmespeichers ist von der Gestaltung
und Höhe her keine Begrenzung mehr gegeben. Es ist kein
"Pfropfen" von Latentwärmespeichermaterial her gegeben,
der durch das siedende Wärmetransportmedium durchsetzt
werden muss.
Dadurch, dass ein Verdickungsmittel vorgesehen ist,
ergibt sich kein Auslaufen und Verlaufen des Latentwär
mespeichermaterials, also bspw. des Paraffins, Salz
oder Fettes, mehr im geladenen Zustand des Speichers,
das heißt bei Schmelztemperatur des Latentwärmespeicher
materials. Es ist aber auch kein eigenes Strukturmateri
al notwendig. In besonders bevorzugter Ausführung kann
es sich bei dem Verdickungsmittel um ein Styrol-Block-
Copolymer handeln. Im Einzelnen um ein solches, das
unter dem Handelsnamen Kraton, G erhältlich ist. Jeden
falls ist es bevorzugt, hier Diblock-, Triblock-, Radi
alblock- und/oder Multiblock-Copolymere einzusetzen.
Dies führt zu einer festen oder gelartigen Struktur des
Mediumelementes.
Hinsichtlich des Paraffins kann es sich um sehr ver
schiedenartige, unter diesem Begriff zusammenzufassende
Stoffe handeln. In der Regel sind es feste paraffini
sche Kohlenwasserstoffe (Makro-Paraffine, Intermediat-
Paraffine, mikrokristalline Wachse). Bekanntlich werden
feste, paraffinische Kohlenwasserstoffe in der Regel
aus Vakuumdestillationsfraktionen durch verschiedene
technologische Trennschnitte gewonnen, die einen gewis
sen Ölanteil bedingen. Dieser kann durchaus enthalten
sein. Darüber hinaus kann es sich auch um synthetische
Paraffine handeln, die im Fischer-Tropsch-Verfahren
gewonnen sind. Derartige FT-Paraffine bestehen vornehm
lich nur aus Normal-Paraffinen. Mehr als 90% sind ge
wöhnlich N-Alkane. Der Rest sind Iso-Alkane. Die Ketten
länge liegt bei C30 bis etwa C100, bei einer Gradation
(auch Erstarrungspunkt EP) von ca. 86°C bis 10500. Zu
FT-Paraffinen allgemein wird auch bspw. auf die Litera
turstelle A. Kühnle "In Fette, Seifen, Anstrichmittel"
1982, Seiten 156 bis 162 verwiesen.
Das Verdickungsmittel kann je nach Bedarf zugesetzt
werden. Ein üblicher Anteil ist 10 bis 15% bezogen auf
die Gesamtmasse eines beschriebenen Mediumteilchens.
Wesentlich ist, dass beim Durchströmen der Wärmetrans
portflüssigkeit bzw. dessen Dampfform kein Auslösen des
Paraffins auftritt.
Die Arbeitstemperatur eines solchen Latentwärmespeicher
körpers kann insbesondere durch den im Latentwärmespei
cher herrschenden Druck bzw. Unterdruck feinfühlig
eingestellt werden. Entsprechend ist auch die Schmelz
temperatur des Latentwärmespeichermaterials (Paraffin)
zu wählen bzw. einzustellen.
Das erfindungsgemäße Konzept des Latentwärmespeichers
ist vorteilhaft weiter auch dadurch ausgenutzt, dass
der Latentwärmespeicher unter Belassung der genannten
Strömungswege vollständig mit dem Latentwärmespeicherma
terial gefüllt ist. Es ist nicht mehr erforderlich
gewisse Freiräume, im Sinne von Freiheit von Latentwärmespeichermaterial,
in dem Latentwärmespeicher zu belas
sen.
Hinsichtlich des Wärmetransportmediums bietet sich
zunächst Wasser an. Darüber hinaus kann es sich aber
auch um eine (im kondensierten Zustand) Flüssigkeit
handeln, die etwa Alkohol enthält oder aus Alkohol be
steht. Letzteres insbesondere dann, wenn der Latentwär
mespeicher hinsichtlich einer Kälte-Anwendung verwendet
wird.
Darüber hinaus ist es auch in an sich bekannter Weise
bevorzugt, dass in dem Latentwärmespeicher ein Unter
druck herrscht. Die Mediumteile sind bevorzugt ver
gleichsweise klein. Jedoch kann die Größe auch nahezu
frei eingestellt werden. Relativ gesehen sind die Medi
umteile mit Größenabmessungen im Bereich von 1/10 bis
1/1000 eines Querschnitts-Durchmessers des Latentwärme
speichers ausgebildet.
Absolut gesehen können es im Fall von Kügelchen-Medium
teilen solche sein mit einem Durchmesser von 1 bis 2
oder etwa auch bis 5 mm.
Das Mediumelement kann hinsichtlich seiner Dichte bei
Raumtemperatur bzw. bei Ausspeichertemperatur des La
tentwärmespeichers auf einen Wert eingestellt sein, der
höher ist als der entsprechende Wert des Wärmetransport
mediums. Dann ist sichergestellt, dass das Mediumele
ment bzw. die Mediumelemente beim Ausspeichern sich am
Boden des Speichers befinden. Entsprechend kann auch
vorgesehen sein, dass der Wert geringer eingestellt
ist, so dass die Mediumelemente jedenfalls dann oben in
dem Wärmetransportmedium schwimmen. Es kann auch vorgesehen
sein, dass der entsprechende Wert gleich dem Wert
des Wärmetransportmediums eingestellt ist.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist auch ein
Mediumelement elastisch verformbar. Ein Mediumelement
kann weiter einen Gaseinschluss, wie etwa einem Luft
einschluss aufweisen. Ein Mediumelement kann darüber
hinaus auch offene Poren aufweisen. Es kann auch porös-
schaumstoffartige Struktur aufweisen.
Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der
beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellt, erläutert. Hierbei zeigt die
einzige Figur
eine schematische Querschnittsansicht eines
Latentwärmespeichers, gefüllt mit im Vergleich
zu dem Speicher kleinen gesonderten Mediumele
menten.
Dargestellt und beschrieben ist ein Latentwärmespeicher
1, der aus einem Speicherbehälter 2 und darin angeordne
tem Latentwärmespeichermaterial 3 besteht. Darüber
hinaus befindet sich in dem Latentwärmespeicher 1 ein
Wärmetransportmedium 4 in Gestalt von Wasser.
Die gesonderten Mediumelemente 3 besitzen beim Ausfüh
rungsbeispiel Kugelform. Zwischen den einzelnen, über
einander angeordneten Mediumelementen 3 sind Strömungs
wege 5 belassen, im Fall des dynamischen Latentwärme
speichers für das verdampfende Wärmetransportmedium 4.
Wenn im Fall des dynamischen Latentwärmespeichers 1
dieser in seinem unteren Bereich U aufgeheizt wird,
wird das Wärmetransportmedium 4 verdampfen und in seinem
oberen, kalten Bereich O wird das Wärmetransportme
dium sodann kondensieren. Beim Kondensieren frei werden
de Wärme lädt den Latentwärmespeicher 1 auf, indem die
kleinen Mediumelemente 3 erwärmt werden. Das in den
Mediumelementen befindliche Paraffin durchläuft einen
Phasenwechsel und speichert so im Vergleich große Wärme
mengen. Obwohl mit der Speicherung von Wärme eine Ver
flüssigung des Paraffinanteils einhergeht, sorgt das
Verdickungsmittel, etwa das genannte Kraton G, bspw.,
dafür, dass die geometrische Gestalt des Mediumelemen
tes erhalten bleibt. Es tritt auch nicht etwa ein Aus
laufen von Paraffin oder dergleichen auf.
Bevorzugt ist, dass das Mischungsverhältnis von Paraf
fin zu Kraton G etwa 10% beträgt.
Aufgrund der kurzzeitig speicherbaren hohen Wärmemengen
kann ein solcher dynamischer Latentwärmespeicher 1
bspw. als thermische Sicherung verwendet werden. Auf
die oben bereits genannte DE 35 24 242 A1 wird insbeson
dere auch in diesem Zusammenhang verwiesen. Wenn etwa
bei Aggregatausfällen oder dergleichen frei werdende
Wärmemengen kurzzeitig abgeführt und gespeichert werden
müssen.
Darüber hinaus sind noch eine Vielzahl anderer Anwen
dungsmöglichkeiten gegeben. Im einfachsten Fall etwa
zur Speicherung von Wärme im Hausheizungsbereich. Dar
über hinaus auch etwa zur Speicherung von Wärme bei
ablaufenden chemischen Prozessen, deren Temperatur auch
bei unstetig frei werdender Wärme möglichst konstant
gehalten werden soll.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswe
sentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit
auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) voll
inhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung
mit aufzunehmen.
Claims (12)
1. Latentwärmespeicher (1), bspw. dynamischer Latentwär
mespeicher mit einem Latentwärmespeichermaterial (3)
auf Basis etwa von Paraffin, Salz oder Fett und einem
ggf. Siede- und Kondensationsphasen durchlaufenden
Wärmetransportmedium (4), dadurch gekennzeichnet, dass
das Latentwärmespeichermaterial (3) aus im Vergleich zu
dem Latentwärmespeicher (1) kleinen gesonderten, unver
kleideten Mediumelementen besteht, zwischen denen Strö
mungswege (5) für das Wärmetransportmedium (4) verblei
ben und dass das Latentwärmespeichermaterial (3) mit
einem Verdickungsmittel versetzt ist.
2. Latentwärmespeicher nach Anspruch 1 oder insbesonde
re danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdickungs
mittel Kraton G ist.
3. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mischungsverhältnis
zwischen dem Latentwärmespeichermaterial und Kraton G
70 : 30 bis 95 : 5 beträgt.
4. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Latentwärmespeicher
unter Belassen der genannten Strömungswege (5) vollstän
dig mit dem Latentwärmespeichermaterial (3) gefüllt ist.
5. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetransportmedium
Wasser ist.
6. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetransportmedium
Alkohol enthält.
7. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Latentwärmespeicher
(1) Unterdruck herrscht.
8. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mediumelement hinsicht
lich seiner Dichte bei Raumtemperatur auf einen Wert
eingestellt ist, der kleiner, gleich oder größer der
Dichte des Wärmetransportmediums ist.
9. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mediumelement jeden
falls bei einer Temperatur oberhalb der Schmelztempera
tur des Latentwärmespeichermaterials elastisch verform
bar ist.
10. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mediumelement einen
Gaseinschluss aufweist.
11. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mediumelement offene
Poren aufweist.
12. Latentwärmespeicher nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mediumelement eine
porös-schaumstoffartige Struktur aufweist.
Priority Applications (4)
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- 2000-09-30 DE DE10048536A patent/DE10048536A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |