DE10047937C1 - Verfahren und Tensiometer zur Bestimmung der Bodenwasserspannung - Google Patents
Verfahren und Tensiometer zur Bestimmung der BodenwasserspannungInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Bodenwasserspannungsmessung mit optischer Abtastung eines porösen, hydrophilen Materials (3), bei dem die durch die sich ändernde Bodenwasserspannung hervorgerufenen Änderungen der Reflexionseigenschaften des porösen Materials (3) optisch vermessen werden sowie ein Tensiometer zur Durchführung des Verfahrens, bei dem ein Strahlungssender (S1) und ein Strahlungsempfänger (E1) vorgesehen sind, die das Licht auf das poröse Material (3) richten bzw. das vom porösen Material (3) reflektierte Licht empfangen. Durch das Verfahren und das Tensiometer werden die Messung und das Tensiometer wesentlich vereinfacht und der Meßbereich erheblich erweitert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Bodenwasserspannung
sowie ein Tensiometer zur Durchführung des Verfahrens.
Mit Hilfe von Tensiometern ist die Bestimmung der Wasserspannung in Böden
möglich. Der Begriff der Bodenwasserspannung entspricht in seiner Bedeutung den
Begriffen Matrixpotential, Saugspannung und Wasserspannung. Die Boden
wasserspannung ist ein wichtiger Parameter zur Charakterisierung des
Bodenwasserhaushaltes.
Die Bodenwasserspannung ist das Maß für die Summe der Haltekräfte für das
Wasser im Boden. Sie ist entscheidend für pflanzenphysiologische Untersuchungen,
da Pflanzen dieses Potential überwinden müssen, um dem Boden Wasser zu
entnehmen. Zugleich ist die Kenntnis der Bodenwasserspannung nötig für
Wassertransport- oder Wasserhaushaltsstudien, da Wasser immer von Orten
höheren Potentials zu Orten niedrigeren Potentials fließt.
Zur direkten Messung der Wasserspannung werden bisher vorzugsweise
Tensiometer eingesetzt. Sie bestehen aus einem Hohlraum, der vollständig mit
Wasser gefüllt ist. Dieser steht mit dem Boden über eine semipermeable Membran
(vorzugsweise eine feinporöse Keramik) in Verbindung, die wasserdurchlässig ist
und Gase sperrt. Diese überträgt die Bodenwasserspannung über den kapillaren
Verbund auf das Tensiometerwasser, wodurch ein meßbarer atmosphärischer
Unterdruck entsteht. Dieser kann z. B. mit Hilfe eines elektronischen Drucksensors
gemessen und zur Anzeige gebracht - oder mit Datenloggern aufgezeichnet -
werden.
Solche Tensiometer messen jedoch nur in einem eingeschränkten Messbereich
(0. . . ca. 900 hPa), der durch den Dampfpunkt des Wassers begrenzt und damit
wesentlich kleiner ist als der pflanzenphysiologisch relevante (0. . .15.000 hPa). Ab
Erreichen des Dampfpunktes verdampft das Wasser, wodurch das Tensiometer die
Bodenwasserspannung nicht mehr auf den Druckaufnehmer übertragen kann und
"leerläuft". Das Wasser wird aus dem Tensiometer herausgesaugt. Ein leergelaufenes
Tensiometer bedeutet jedoch einen erhöhten Wartungsaufwand, da es neu befüllt
werden muß.
Die anderen zur Zeit verfügbaren Meßgeräte messen die
Bodenwasserspannung indirekt und erfüllen nicht die benötigten Ansprüche an
Genauigkeit, vor allem im Bereich niedriger Bodenwasserspannungen (fast gesättigter
Boden).
Aus der DE 43 08 720 A1 ist ein Tensiometer mit einem in den Boden
einzubringenden porösen Hohlkörper und einer Druckmeßeinrichtung bekannt.
Aus der DE 26 18 540 A1 ist eine tensiometerbasierte elektronische
Bewässerungsregelung bekannt. Dabei sind auf einer T-Schiene, die als Träger und
Bodenspieß dient, eine keramische Zelle, ein Druckschalter, ein Entlüftungsventil und
ein Wasserbehälter montiert. Die genannten Teile sind durch Verbindungsrohre
miteinander gekoppelt. Die keramische Zelle wird so weit in den Boden versenkt, wie
die Wurzellage der jeweiligen Pflanzenkultur es erfordert. Beim Trocknen des Bodens
tritt eine kapillare Saugspannung auf, die das Wasser aus der keramischen Zelle
heraussaugt. Über ein Verbindungsrohr erfolgt ein Druckausgleich zwischen der
keramischen Zelle und dem Druckschalter. Der Druckschalter dient zur Ansteuerung
von Wasserventilen. Die im Tensiometer auftretenden Luftblasen werden in
regelmäßigen Zeitabständen durch Öffnen eines Magnetventils aus dem System
herausgelassen, wobei gleichzeitig eine automatische Wassernachfüllung erfolgt.
Aus der DE 195 38 145 A1 ist bereits ein optoelektronisches Verfahren zur
Online-Materialfeuchtemessung von rieselfähigen Messobjekten wie Erdboden,
Pflanzsubstrat, Kompost, Sand bekannt, bei dem die Reflexionseigenschaften eines
wasserdichten Festkörpers wie Glas oder Plexiglas gemessen werden. Hierbei wird
das Messobjekt mittels einer Infrarot-Reflexlichtschranke und einer im Messobjekt
befindlichen Linse beleuchtet. Der Anteil der reflektierten Strahlung wird gemessen,
wobei der Anteil der reflektierten Strahlung mit zunehmender Materialfeuchte
abnimmt.
Aus DE 196 16 391 C2 ist ein Tensiometer bekannt, das bei Überschreiten des
Meßbereiches ein 2/2-Wege-Ventil NC ansteuert. Dieses Ventil ist auf der einen Seite
mit dem Meßraum des Tensiometers und auf der anderen Seite mit einem
Wasserreservoir verbunden. Öffnet nun das Ventil bei der voreingestellten
Bodenwasserspannung, so kann Wasser aus dem Reservoir in das Tensiometer
nachfließen und der Unterdruck im Tensiometer fällt. Auf diese Weise kann der
Unterdruck immer in einem Bereich gehalten werden, der Blasenbildung vermeidet.
Der Meßbereich ist bei diesem Meßgerät nicht größer als bei herkömmlichen
Tensiometern.
Aus DE 196 29 745 C2 ist ein Gerät bekannt, das mit Hilfe von
Laufzeitmessung von elektrischen Hochfrequenzwellen im Boden den Wassergehalt
bestimmt. Das ist möglich, da die Dielektrizitätskonstante e des Bodens bei der
verwendeten Frequenz maßgeblich vom Wassergehalt abhängig ist. Da die
Ausbreitungsgeschwindigkeit von elektromagnetischen Wellen mit ε-0,5 skaliert, kann
über eine Laufzeitmessung der Wassergehalt bestimmt werden. Dieses Gerät ist
eingebettet in eine Matrix aus definiertem porösem Material, bei dem der
Zusammenhang Wassergehalt und Bodenwasserspannung bekannt ist. Damit ist
eine Messung der Bodenwasserspannung im Außenraum über eine Wassergehalts
messung im definierten porösen Material möglich, wenn der Außenraum (Boden) in
kapillarem Verbund mit dem porösen Medium steht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Meßverfahren und ein Tensiometer
bereitzustellen, die es erlauben, den Meßbereich über den Meßbereich
herkömmlicher Tensiometer zu erweitern. Gleichzeitig soll das Tensiometer
wartungsarm (selbstbefüllend) sein. Die Meßgenauigkeit soll hoch sein, auch bei
niedrigen Bodenwasserspannungen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 beschriebene
Verfahren und das im Anspruch 2 beschriebene Tensiometer gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Tensiometers sind Gegenstand der Patentansprüche 3 bis 22.
Ausführungsbeispiele, Funktion und Varianten des erfindungsgemäßen
Tensiometers werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tensiometers,
Fig. 2 die Wasseroberfläche in einer Kapillare eines porösen, hydrophilen
Materials,
Fig. 3 die Reflexion an einer planen und einer gewölbten Oberfläche,
Fig. 4 die Signalkurve bei einer Reflexionsmessung in einem Winkel von ca.
70° gegen die Normale (typischer Verlauf),
Fig. 5 die Messung in verschiedenen Winkeln,
Fig. 6 die Reflexion bei einer Anordnung mit Lichteinfall senkrecht zur
Oberfläche und
Fig. 7 die Messung der Steigung des Empfängersignals bei Variation des
Referenzdruckes.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Tensiometers mit einem Strahlungsempfänger E1 und einem Lichtsender S1, der
aus einer Lichtdiode, oder einem, vorzugsweise gepulsten, Halbleiterlaser besteht.
Damit Lichtsender S1 und Strahlungsempfänger E1 nur über einen möglichst
kleinen Winkelbereich senden und empfangen können, sind in den Strahlengang
vorzugsweise optische Bauteile wie Blenden oder Linsen in den Strahlengang
eingefügt. Über ein poröses Material 3 wird der Kontakt zum Bodenwasser
hergestellt. Gleichzeitig wird die Innenseite des porösen Materials 3 zur Abtastung
durch die optischen Bauteile benutzt. Der Innenraum (Meßraum) 5 steht über ein
Referenzluftröhrchen 8 mit der Außenluft in Verbindung. Das Röhrchen 8 wird durch
einen wasserabweisenden, luftdurchlässigen Verschluß 9 geschützt. Dieser
verhindert das Eindringen von Wasser in das Röhrchen 8 bei Stauwasser und kann
beispielsweise aus porösem Teflon bestehen.
Das Signal gelangt vom Strahlungsempfänger E1 über eine Drahtverbindung
zu einer Auswerteschaltung 4, in der es verarbeitet wird. Dazu wird vorzugsweise ein
Mikrocontroller eingesetzt. Die Spitze 6 am Tensiometer erleichtert das Einbringen in
den Boden. Der Schaft 7 mit variabler Länge ermöglicht den Einsatz des Sensors in
verschiedenen Tiefen. Das Tensiometer ist über eine Signal- und Versorgungsleitung
10 angeschlossen. Der Schaft 7 ist mit einer Kappe 11 verschlossen.
Durch die Größe der Kapillaren des porösen Materials 3 von maximal einigen
µm werden bei allen beschriebenen Messungen immer viele Kapillaren abgetastet.
Die Abtastung einer einzelnen Kapillare ist technisch nur sehr schwer zu realisieren.
In Fig. 2 sind die Verhältnisse an der Oberfläche eines porösen, hydrophilen
Materials dargestellt. Die anliegende Bodenwasserspannung steigt mit den Bildern
von oben nach unten an. Die von den optischen Bauteilen abgetastete Oberfläche
liegt in den Bildern immer oben.
Zu sehen ist hierbei, daß nicht nur die Reflexion an der Wasseroberfläche eine
Rolle spielt, sondern auch die Reflexion am Material selbst, das teilweise nicht von
Wasser bedeckt ist. Um diese störende Untergrundreflexion zu vermindern, können
zwei Verfahren angewandt werden. Entweder durch Einfärben des porösen Materials
mit einem wenig reflektierenden Farbstoff oder durch das Einsetzen von optischen
Filtern, um das vom porösen Material reflektierte Licht heraus zu filtern, bzw. zu
reduzieren. Als Filter kommen z. B. Polarisations- oder Interferenzfilter in Frage.
Das oberste Bild (a) in Fig. 2 zeigt schematisch die Form der
Wasseroberfläche bei niedrigen Bodenwasserspannungen (nahe Sättigung). Durch
die Form der sich weitenden Kapillaren ist die Oberfläche konvex gekrümmt. Steigt
die Bodenwasserspannung an (b), so zieht sich die Oberfläche weiter in die Kapillare
zurück. Dabei wird sie erst flacher und krümmt sich bei steigender Wasserspannung
konkav nach innen (c und d). Bei sehr hohen Wasserspannungen zieht sich die
Wasseroberfläche soweit zurück (d), daß sie optisch nicht mehr abtastbar ist.
Die Krümmung der Wasseroberfläche ist nicht nur eine Funktion der
Bodenwasserspannung. Sie hängt zusätzlich vom Kapillardurchmesser und über die
Kohäsionskräfte vom Material ab (die Kohäsionskräfte bestimmen den Randwinkel).
Das Verhalten von parallel eingestrahltem Licht bei Reflexion an einer nicht
gekrümmten und einer gekrümmten Oberfläche zeigt Fig. 3. An der ebenen
Oberfläche werden parallele Strahlen, wieder parallel, in gleichem Winkel, reflektiert.
Ein Signal kann nur detektiert werden, wenn sich der Empfänger im ausfallenden
Strahlenbündel befindet. Ist dieses Strahlenbündel eng, so erhält man ein Signal nur
in einem eng begrenzten Bereich. Wird das Licht an gekrümmten Oberflächen
reflektiert, so wird sich auch in anderen Winkeln/Richtungen ein Signal nachweisen
lassen (Streuung). Je stärker die Krümmung ist, desto mehr wird das Bündel
aufgeweitet. Dabei ist die Richtung der Krümmung (konkav oder konvex) in erster
Näherung ohne Bedeutung.
In Fig. 4 ist eine exemplarische Signalkurve zu sehen. Bei niedrigen
Bodenwasserspannungen steigt die Kurve mit steigender Wasserspannung erst
etwas an. Bei weiter steigender Wasserspannung fällt die Kurve, bis sie sich
asymptotisch einem Grenzwert annähert.
Der Anstieg bei niedrigen Wasserspannungen ist damit erklärbar, daß sich die
zuerst nach oben gewölbte Wasseroberfläche ((a) in Fig. 2) beim Zurückziehen
(ansteigende Bodenwasserspannung) abflacht (= Maximalwert des Signals (b) in Fig.
2) und erst dann konkav mit größer werdender Krümmung nach innen in das poröse
Material wandert ((c + d) in Fig. 2). Bei welcher Bodenwasserspannung der
Maximalwert auftritt, hängt vom Material des porösen Materials und der Kapillargröße
ab. Von den gleichen Parametern ist es auch abhängig, wie schnell die Kurve gegen
den Grenzwert läuft. Damit ist der nutzbare Meßbereich des Tensiometers über die
Porengröße und das Material einstellbar.
Als weitere Variante zur Messung bietet es sich an, das Licht senkrecht auf
die Oberfläche fallen zu lassen und die resultierende Winkelverteilung zu messen
(Fig. 6). Je stärker die zu vermessende Oberfläche gekrümmt ist, desto mehr wird
das Licht um größere Winkel abgelenkt.
Wird die Intensität des Signals nur in einem Winkel gemessen, ist die oben
beschriebene Signalkurve in niedrigen Bodenwasserspannungsbereichen durch das
Maximum nicht eindeutig. Diese Nichteindeutigkeit kann z. B. auf die drei nachfolgend
beschriebenen Weisen behoben werden.
In (Fig. 5) ist eine Variante dargestellt, bei der unter mindestens zwei Winkeln
gemessen wird. Der zweite Sender S2 und der entsprechende Empfänger E2
werden dazu unter sehr großem Winkel zur Normalen angebracht (fast 90°). Ist der
Wassermeniskus konvex nach oben gekrümmt, so erhält man am Empfänger E2 ein
Signal. Zieht sich der Meniskus ins Material zurück, kann bei diesem kleinen Winkel
nichts mehr nachgewiesen werden. Das Signal am Empfänger E2 wird deutlich
kleiner (die reflektierten Anteile von der Wasseroberfläche verschwinden). Damit ist
eine Aussage möglich, ob man sich am aufsteigenden oder am abfallenden Teil der
Meßkurve befindet. Um das System weiter zu vereinfachen kann auf den Sender S2
verzichtet werden.
Ebenfalls ein eindeutiges Signal und zusätzlich eine größere Meßgenauigkeit
bzw. einen größeren Meßbereich erhält man durch den Einsatz von zwei oder mehr
porösen Materialien unterschiedlicher Porosität. Dazu werden die Reflexionen der
verschiedenen Oberflächen vermessen. Mit diesen Signalen kann z. B. ein Mikrocontroller
bewerten, ob sich das Signal am aufsteigenden oder am absteigenden Teil
der Meßkurven befindet.
Eine weitere Variante stellt die dynamische Messung (Fig. 7) dar, die
entweder allein oder ergänzend zu den oben beschriebenen Methoden eingesetzt
werden kann. Dabei dient als Signal nicht die absolute Intensität am Empfänger,
sondern die Steigung der Signalkurve bei Variation der Wasserspannung. Da die
Bodenwasserspannung nicht aktiv variiert werden kann, muß der Referenzdruck
(normalerweise Luftdruck) variiert werden. Dabei wird eine Messung mit dem
Luftdruck als Referenz durchgeführt und eine zweite mit einem definiert veränderten
Druck (ca. 20 bis 50 hPa). Für die zweite Messung wird die Referenz mit einem
Ventil verschlossen, und es wird (z. B. mit einer Schlauchpumpe) Überdruck im
Tensiometer-Meßraum 5 erzeugt. Damit wird eine höhere Bodenwasserspannung
simuliert, deren Ergebnis ausgewertet wird. Für dieses Meßprinzip muß eine Keramik
eingesetzt werden, deren Bubble Point (Lufteintrittspunkt) höher als der gewünschte
Meßbereich liegt.
Um eine langzeitstabile Messung durchführen zu können, muß das poröse
Material auf der Innenseite, die optisch abgetastet wird, vor Befall bzw. Ansiedlung
von Mikroorganismen geschützt werden. Dazu kann die Innenseite mit einem
Fungizid behandelt werden. Zusätzlich bieten Schichten, z. B. aus Silber, einen guten
Schutz vor dem Befall mit Mikroorganismen. Um dies auszunutzen, kann eine
Silberschicht in der Keramik integriert werden.
Die optische Abtastung sollte nur kurzzeitig (gepulst) erfolgen, damit
möglichen Organismen kein Licht zum Wachstum angeboten wird. Gleichzeitig kann
die Wellenlänge entsprechend gewählt werden, um Befall zu minimieren (z. B. IR-
Licht).
Da die Bodenwasserspannung im Gleichgewichtszustand mit der Luftfeuchte
in direktem Zusammenhang steht, kann mit dem beschriebenen Meßgerät ebenfalls
die Luftfeuchte in Bereichen hoher relativer Feuchte gemessen werden (ca. 99 bis
100%rF).
Claims (22)
1. Verfahren zur Bodenwasserspannungsmessung mit optischer Abtastung eines
porösen, hydrophilen Materials (3), bei dem die durch die sich ändernde
Bodenwasserspannung hervorgerufenen Änderungen der Reflexionseigenschaften
des porösen Materials (3) optisch vermessen werden.
2. Tensiometer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß ein Strahlungssender (S1) und ein Strahlungsempfänger (E1)
vorgesehen sind, die das Licht auf das poröse Material (3) richten bzw. das vom
porösen Material (3) reflektierte Licht empfangen.
3. Tensiometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Strahlungssender (S
1) und Strahlungsempfänger (E1) nur in einem kleinen Winkel Licht aussenden bzw.
empfangen.
4. Tensiometer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strahlungssender (S1) und der Strahlungsempfänger unter identischem Winkel zur
Oberfläche des porösen Materials (3) montiert sind, wobei der Fokus der beiden
Bauteile an einem Punkt der Oberfläche liegt.
5. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strahlungssender (S1) aus einem Halbleiterlaser besteht.
6. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Strahlungssender (S1) das Licht senkrecht auf die poröse Oberfläche des
porösen Materials (3) einstrahlt.
7. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Auswertung mehrere unter verschiedenen Winkeln zum porösen Material (3)
angeordnete Sender (S1, S2) und/oder Empfänger (E1, E2) vorgesehen sind.
8. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
Signal nicht die Intensität selbst, sondern die Intensitätsänderung bei künstlichen
Wasserspannungsänderungen ausgewertet wird.
9. Tensiometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ein- und Ausleitung des Lichtes Glasfaserkabel vorgesehen sind.
10. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verminderung der störenden Untergrundstrahlung Polarisationsfilter vorgesehen
sind.
11. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere poröse Materialien (3) unterschiedlicher Porosität vorgesehen sind und die
Signale von mindestens zwei unterschiedlichen Porositäten ausgewertet werden.
12. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verminderung von störender Reflexion am porösen Material dieses geeignet
eingefärbt ist.
13. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verminderung von störender Strahlung ein entsprechender optischer Filter
eingesetzt ist.
14. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftdruck an die Meßstelle herangeführt ist (Röhrchen 8).
15. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vermeidung von Bewuchs des porösen Materials (3) durch Mikroorganismen das
Material mit geeigneten Fungiziden behandelt, und/oder eine geeignete Schicht, z. B.
aus Silber, in das poröse Material integriert ist.
16. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Strahlungsquelle (S1) in Bezug auf minimalen Mikroorganismenbefall optimaler
Wellenlänge verwendet ist.
17. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Auswertung des Signals ein Mikrocontroller vorgesehen ist.
18. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgabe des Signals analog und/oder digital erfolgt.
19. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
das poröse Material (3) aus einer Al2O3 Sinterkeramik besteht.
20. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßbereich über die Porosität und/oder das Material eingestellt wird.
21. Tensiometer nach einem der Ansprüche 2 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die optisch abgetastete Oberfläche automatisch mechanisch und/oder chemisch
gereinigt wird.
22. Tensiometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tensiometer zur Messung der relativen Luftfeuchte in
Bereichen hoher relativer Feuchte (nahe Sättigung) eingesetzt wird
Priority Applications (1)
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DE2000147937 DE10047937C1 (de) | 2000-09-27 | 2000-09-27 | Verfahren und Tensiometer zur Bestimmung der Bodenwasserspannung |
Publications (1)
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ID=7657883
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DE2000147937 Expired - Lifetime DE10047937C1 (de) | 2000-09-27 | 2000-09-27 | Verfahren und Tensiometer zur Bestimmung der Bodenwasserspannung |
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