DE19629745C2 - Vorrichtung sowie Verfahren zur Bestimmung von Bodeneigenschaften - Google Patents
Vorrichtung sowie Verfahren zur Bestimmung von BodeneigenschaftenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein
Verfahren zur Bestimmung von Bodeneigenschaften, insbesondere
zur Bestimmung des Matrixpotentials im Boden.
Als Matrixpotential des Bodens wird die Kraft pro Flächenein
heit bezeichnet, mit der das darin enthaltene Wasser gebunden
wird. Das Matrixpotential wird daher üblicherweise in der Ein
heit Pascal mit negativen Vorzeichen angegeben. Gebräuchlich
ist jedoch auch der Begriff "Saugspannung", der mit positiven
Vorzeichen angegeben wird.
Aus DE 39 11 151 A1 ist ein Gerät bekannt, das zum Messen des
Matrixpotentials im Boden verwendet werden kann. Dieses Gerät
besteht im wesentlichen aus einer in den Boden einzuführenden
rohrförmigen und gasdichten Meßzelle. Die Meßzelle wird anfäng
lich mit Wasser gefüllt, das nach Einführung in den Boden ent
sprechend dem im Boden herrschenden Matrixpotential durch einen
porösen, flüssigkeitsdurchlässigen Abschnitt der Meßzelle in
den Boden entweicht. Durch das teilweise Entweichen des Wassers
aus der Meßzelle entsteht in dieser ein meßbarer Unterdruck,
der als Maß für das im Boden vorherrschende Matrixpotential
verwendet wird.
Aus DE-OS 16 73 046 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der eine
Messung der Bodenfeuchte ermöglicht wird. Das Gerät weist eine
in den Boden einzuführende Meßzelle auf, in der Elektroden an
geordnet sind, die durch ein Dielektrikum mit bekannter Porosi
tät und Porengröße voneinander getrennt sind. Die zwischen den
Elektroden vorherrschende Kapazität, deren Größe durch die Art
des verwendeten Dielektrikums bestimmt wird, wird durch eine
entsprechende Meßschaltung ausgewertet. Aufgrund des Eindrin
gens von Bodenfeuchte in das Dielektrikum wird die die Kapazi
tät bestimmende effektive Permitivitätszahl bzw. Dielektrizi
tätszahl verändert. Die bestimmbare Kapazitätsänderung wird als
Maß für die im Boden herrschende Feuchte angesehen. Das in der
Meßzelle vorgesehene Dielektrikum ist vorzugsweise eine Kera
mik.
Aus DE-OS 20 04 142 ist eine Vorrichtung zur Messung der Bodenfeuchte bekannt,
die ein Dielektrikum aus Quarzsand aufweist, in die Elektroden eines Meßkondensa
tors eingebracht sind. Der Meßkondensator besteht insbesondere aus einer inneren
Stabelektrode und einer diese konzentrisch umgebenden schraubenlinienförmi
gen Wendel, die als zweite Elektrode dient. Die Stabelektrode ist von einem pulver
förmigen Dielektrium umhüllt. Als bevorzugtes Dielektrium wird feinkörniges Alumini
umoxid bzw. feinkörniger Quarzsand vorgeschlagen.
Eine weitere Vorrichtung zur Feuchtemessung ist aus SU-A-1484331 bekannt. Die
entsprechende Vorrichtung weist eine zentrale Elektrode und zwei gleichförmige late
rale Elektroden auf, wobei eine Schicht eines Dielektrikums mit bekannter Permitivi
tät unter einer der lateralen Elektroden ausgebildet ist. Die Vorrichtung mißt die Bo
denfeuchte über eine durch die Feuchte bewirkte Kapazitätsänderung.
Es ist bekannt, daß insbesondere in der Landwirtschaft die Mes
sung des Matrixpotentials eines Bodens größere Bedeutung hat,
als die Messung der Bodenfeuchte. Ein feinkörniger Boden aus
einem bestimmten Material hat aufgrund einer pro Volumeneinheit
größeren wasserabsorbierenden Oberfläche eine bessere Fähig
keit, das in dem Boden enthaltene Wasser zu binden, als ein Bo
den aus gleichem Material, der jedoch eine höhere Korngröße
aufweist. Unter der Voraussetzung, daß beide Böden die gleiche
Feuchtigkeit aufweisen, wird es für Pflanzen in dem Boden mit
höherer Korngröße leichter sein, das darin enthaltene Wasser
aufzusaugen.
Das aus der DE 39 11 151 A1 bekannte Gerät ist damit für Anwen
dungen in der Landwirtschaft besser geeignet, als das aus der
DE-OS 16 73 046 bekannte Gerät. Jedoch beruht das aus der DE 39
11 151 A1 bekannte Gerät auf einem Prinzip, das eine Bestimmung
des Matrixpotentials im wesentlichen nur in einem Meßbereich
zwischen 0 bis ca. -800 Pascal ermöglicht, wobei dieser Bereich
nur bei sehr feuchten Böden anzutreffen ist.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor
richtung sowie ein Verfahren anzugeben, mit denen das Matrixpo
tential eines Bodens in einfacher und genauer Weise gemessen
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche 1
und 7 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß das Matrixpoten
tial eines Bodens trotz der Abhängigkeit vom Wassergehalt im
Boden dennoch zuverlässig bestimmt werden kann, wenn für die
Messung ein Dielektrikum verwendet wird, für das der Zusammen
hang zwischen Matrixpotential und Wassergehalt vorbekannt ist.
Die effektive oder wirksame Permitivitätszahl bzw. Dielektrizi
tätszahl des in der Meßzelle vorhandenen Dielektrikums wird
durch den aufgrund der Bodenfeuchte in das Dielektrikum eintre
tenden Wassergehalt beeinflußt. Durch eine entsprechende Meß
schaltung ist diese Veränderung der Dielektrizität meßbar, wo
durch ein Rückschluß auf den im Dielektrikum vorhandenen Was
sergehalt ermöglicht wird. Da für das verwendete Dielektrikum
der Zusammenhang zwischen Wassergehalt und Matrixpotential vor
bekannt ist, wird dadurch auch ein Rückschluß auf das im Boden
herrschende Matrixpotential ermöglicht, da dieses aus Gründen
des Gleichgewichts gleich dem im Dielektrikum vorliegenden Ma
trixpotential ist.
Die Erfindung und insbesondere bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung werden im folgenden unter anderem unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
die Zeichnungen im einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform für das erfindungsgemäße Meßgerät;
Fig. 2 und 3 schematische Darstellungen einer bevorzugten Kon
struktionsweise für die Meßzelle, und
Fig. 4 einen schematischen Zusammenhang zwischen Wassergehalt
und Matrixpotential für verschiedene Materialien.
Fig. 1 zeigt in schematischer Weise eine mögliche Ausführungs
form für das erfindungsgemäße Meßgerät. Das Meßgerät besteht
aus einer Meßzelle oder Sonde 1 sowie einer Auswerteschaltung
2, wobei diese Einheiten über eine Verbindungsleitung 9 mitein
ander verbunden sind. Die Meßzelle 1 weist in der Ausführungs
form gemäß Fig. 1 eine zylindrische Form auf und enthält, wie
genauer aus Fig. 2 ersichtlich ist, mindestens zwei Elektroden
3. Die äußere Form der Meßzelle sowie die Form und die Anzahl
der Elektroden ist jedoch in weitem Maße beliebig gestaltbar,
wie der Fachmann erkennen wird. Die Elektroden 3 sind voneinan
der beabstandet und in ein Dielektrikum 4 eingebettet. Die Meß
zelle weist weiter ein Gehäuse 5 auf, das zumindest stellenwei
se aus einem Material besteht, das ein Eindringen von Wasser
oder Wasserdampf von außen in das Zelleninnere ermöglicht. Ein
dafür geeignetes Material ist beispielsweise Polyamid oder Ny
lon. Vorzugsweise besteht daher zumindest der Teil des Gehäu
ses, der das Dielektrikum 4 umgibt, aus einem Polyamid-Netz.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht die Meßzelle vorzugs
weise aus zwei Abschnitten. Einem unteren Abschnitt 7, in dem
die Elektroden und das Dielektrikum untergebracht sind und ei
nem oberen Abschnitt 6, der vorzugsweise die Elektroden trägt
und in dessem Inneren eine elektrische Schaltung zur Signaler
fassung untergebracht ist. Der obere Abschnitt 6 der Meßzelle
kann so groß ausgeführt sein, daß darin die gesamte elektrische
Auswerteschaltung Platz findet, so daß eine externe Auswerte
schaltung 2, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, nicht mehr notwen
dig ist.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, kann insbesondere der untere Ab
schnitt 7 der Meßzelle durch einen Rahmen 8 gebildet sein, der
das die Außenhaut bildende Polyamid-Netz 5 trägt.
Das verwendete Dielektrikum 4 weist vorzugsweise eine Permiti
vitätszahl oder relative Dielektrizitätszahl von kleiner oder
gleich 81 auf. Ein geeignetes Material stellt somit beispiels
weise Quarz dar, das als Quarzsand in das Innere der Meßzelle
eingefüllt werden kann. Um ein möglichst gutes Meßergebnis zu
erreichen, ist darauf zu achten, daß das Dielektrikum lücken
los, d. h. ohne Zwischenräume die Elektroden umgibt.
Die in der Auswerteschaltung 2 und/oder dem oberen Abschnitt 6
der Meßzelle vorhandene elektrische Schaltung muß so ausgelegt
sein, daß eine Veränderung der Permitivität des Dielektrikums 4
aufgrund von aus dem Boden in die Zelle eindringendem Wasser
erfaßt werden kann. Die Permitivitätsänderung wird meßtechnisch
vorzugsweise über eine Kapazitätsänderung der durch die Elek
troden gebildeten Kapazität erfaßt. Eine Permitivitätszahl von
kleiner oder gleich 81 sollte deshalb gewählt werden, da die
Permitivitätszahl von Wasser bei etwa 81 liegt. Je kleiner die
Permitivitätszahl des verwendeten Dielektrikums 4 ist, umso
größer wird der Einfluß des eindringenden Wassers auf die ef
fektiv wirksame Permitivitätszahl sein.
Die Veränderung der Permitivität aufgrund des von außen ein
dringenden Wassers kann meßtechnisch als Amplitudenänderung,
Frequenzänderung oder Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit
des elektromagnetischen Feldes im Dielektrikum erfaßt werden.
Die Messung der Permitivitätsänderung über eine Änderung der
Ausbreitungsgeschwindigkeit eines elektromagnetischen Feldes im
Dielektrikum wird allgemein als Time Domain Reflectometry (TDR)
bezeichnet. Vereinfacht ausgedrückt, wird bei dieser Meßart
eine elektromagnetische Welle entlang der Elektroden 3 der Fig.
1 ausgesendet, die dann entsprechend den Gesetzen der
Hochfrequenztechnik reflektiert wird. Die Zeit zwischen Puls
aussendung und Empfang des reflektierten Pulses stellt ein Maß
für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle im Dielektrikum
dar. In einem Material mit hoher Dielektrizitätszahl breiten
sich elektromagnetische Wellen langsamer aus, als in Materia
lien mit geringen Dielektrizitätszahlen. Entsprechend wird ein
Dielektrikum mit hohem Wassergehalt eine größere Laufzeit für
die Welle bewirken, als dasselbe Dielektrikum im trockenen Zu
stand. Die Auswertung dieser Laufzeitunterschiede kann als Maß
für die Veränderung der Gesamtpermitivität und somit für den
vorhandenen Wassergehalt ausgewertet werden. Die hierzu notwen
digen Schaltungen sind dem Fachmann geläufig, ebenso wie Schal
tungen zur Messung einer aufgrund der Permitivitätsänderung be
wirkten Kapazitätsänderung, auf eine genaue Beschreibung wird
daher verzichtet.
Fig. 4 illustriert den prinzipiellen Zusammenhang zwischen Ma
trixpotential und Wassergehalt im Boden bzw. in einem wasser
aufnehmenden Material. Derartige Kurven werden üblicherweise
als sogenannte pF-Kurven bezeichnet. Wie zu erkennen ist, ver
ringert sich das Matrixpotential mit zunehmendem Wassergehalt.
Dies ist gleichbedeutend damit, daß ein feuchter Boden das dar
in enthaltene Wasser weniger bindet als ein weniger feuchter
Boden. Für Pflanzen ist es in einem bestimmten Boden dann
leichter, Wasser aufzunehmen, wenn dieser Boden bereits eine
hohe Feuchtigkeit aufweist.
Fig. 4 zeigt pF-Kurven für Sand-, Schluff- sowie Tonboden. Der
Wassergehalt ist in Volumenprozent angegeben, das Matrixpoten
tial in hpa.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird für die Meßzelle ein Die
lektrikum 4 verwendet, bezüglich dem der in Fig. 4 dargestellte
prinzipielle Zusammenhang zwischen Matrixpotential und Wasser
gehalt bekannt ist. Nach dem Einsetzen der Meßzelle in den Bo
den wird sich die wirksame Permitivität des Dielektrikums 4
aufgrund eindringenden Wassers verändern. Da diese Dielektrizi
tätsveränderung durch die erwähnte Auswerteschaltung meßtech
nisch erfaßbar ist, ist damit auch eine Erfassung des Wasserge
halts im Dielektrikum möglich. Insbesondere dann, wenn die Per
mitivitätszahl des Dielektrikums 4 wesentlich geringer ist als
die des Wassers, wird die effektiv wirksame Permitivität bei
ausreichend feuchten Böden überwiegend durch das eindringende
Wasser bestimmt. Dadurch, daß meßtechnisch ein Rückschluß auf
den im Dielektrikum 4 vorhandenen Wassergehalt möglich ist, ist
aufgrund des bekannten Zusammenhangs zwischen Wassergehalt und
Matrixpotential für das Dielektrikum 4 auch ein Rückschluß auf
das momentan im Dielektrikum 4 herrschende Matrixpotential mög
lich. Dieses Matrixpotential stimmt mit dem außerhalb der Meß
zelle im Boden herrschenden Matrixpotential überein, da anson
sten kein Gleichgewicht vorliegen würde. Somit wird über die
Änderung der Permitivität des Dielektrikums 4 eine Messung des
Matrixpotentials im Boden ermöglicht.
Mit der vorliegenden Erfindung ist ein Meßbereich zwischen 0
und -40 Megapascal erfaßbar. Obwohl bisher stets auf einen
"Boden" Bezug genommen wurde, ist klar, daß die vorliegende Er
findung auch im Labor an beliebigen wasseraufnehmenden Materia
lien angewendet werden kann.
Besonders geeignet ist die vorliegende Erfindung für die Land
wirtschaft, um dort das im Ackerboden vorherrschende Matrixpo
tential ständig zu überwachen. Das erfindungsgemäße Meßgerät
kann in Zusammenhang mit einem Regelsystem verwendet werden,
das bei Überschreiten eines bestimmten vorgegebenen Matrixpo
tentials im Boden eine automatische Bewässerung des Bodens ver
anlaßt. Dadurch wird gewährleistet, daß das Matrixpotential im
Boden stets in einem Bereich gehalten wird, das es den Pflanzen
ermöglicht, in optimaler Weise Wasser und Nährstoffe aufzuneh
men.
Eine weitere bedeutende Anwendung für die vorliegende Erfindung
stellen Umweltuntersuchungen bezüglich Wasser- und Stofftrans
port im Boden dar. Ist die Matrixpotentialverteilung im Boden
bekannt, so erlaubt dies einen Rückschluß auf die Verteilung
von in den Boden eindringenden Wassers. Führt das einsickernde
Wasser Schadstoffe mit, so wird dadurch auch ein Rückschluß auf
die Verteilung von Schadstoffen im Boden ermöglicht.
Das als Dielektrikum verwendetete Material sollte möglichst
eine große wasserabsorbierende Oberfläche aufweisen, wodurch
eine Verbesserung der Auflösung erreicht wird. Der Sättigungs
wassergehalt des Materials sollte möglichst höher als 30 Volu
menprozent liegen.
Vorzugsweise weist das Material weiterhin ein durchgehendes,
miteinander verbundenes Porensystem auf. Dies ermöglicht einen
schnellen Ausgleich des Matrixpotentials innerhalb des Mate
rials mit dem des zu messenden Bodens. Das Porensystem sollte
sowohl wasser- als auch luft- bzw. wasserdampfdurchlässig sein.
Dadurch wird ermöglicht, daß auch im trockenen Zustand, wenn
sich das Wasser im Boden vorwiegend in gasförmiger Form bewegt,
ein Ausgleich des Matrixpotentials schnell vonstatten geht.
Das Dielektrikum 4 der in Fig. 1 gezeigten Meßzelle 1 kann vor
zugsweise für unterschiedliche Meßbereiche ausgetauscht werden.
Beispielsweise kann für eine Messung in einem trockenen Boden
ein anderes Dielektrikum verwendet werden, als in einem feuch
ten Boden. Da für den Rückschluß von der gemessenen Dielektri
zitätsänderung auf das Matrixpotential der in Fig. 4 gezeigte
Zusammenhang zwischen Wassergehalt und Matrixpotential für das
entsprechende Dielektrikum bekannt sein muß, müssen in diesem
Fall entsprechende Referenzwerte für die unterschiedlichen Die
lektrika vorgespeichert sein und dann entsprechend dem verwen
deten Dielektrikum ausgelesen werden. Vorzugsweise arbeitet
eine derartige Meßanordnung digital, so daß die einzelnen Kur
ven für die unterschiedlichen zu verwendenden Dielektrika als
digitale Werte vorgespeichert sind. Jedoch ist selbstverständ
lich insbesondere, wenn nur ein Dielektrikum verwendet wird,
auch eine vollständig analoge Auswertung möglich.
Die Elektroden 3 der Meßzelle aus Fig. 1 sind vorzugsweise mit
einer isolierenden Schicht überzogen, um einen Stromfluß zwi
schen den Elektroden zu verhindern. Dennoch wird die durch den
Wassergehalt bewirkte elektrische Leitfähigkeit innerhalb des
Dielektrikums unter Umständen Einfluß auf das Meßergebnis neh
men. Entsprechend wichtig ist es daher, daß der vorbekannte Zu
sammenhang zwischen Wassergehalt und Matrixpotential des ver
wendeten Dielektrikums speziell für das konkret verwendete Die
lektrikum einschließlich seiner Struktur ermittelt wurde.
Obwohl bisher davon ausgegangen wurde, daß beim Meßvorgang be
reits ein Gleichgewicht zwischen dem Matrixpotential in der
Meßzelle und dem Boden vorliegt, ist klar, daß die Messsung
auch anhand der Änderungsgeschwindigkeit des Matrixpotentials
im Dielektrikum mit ausreichender Genauigkeit vorgenommen werden
kann. Dies ist für eine schnelle Messung und insbesondere bei
großen Schwankungen des Wassergehalts im Boden vorteilhaft.
Claims (14)
1. Verfahren zum Messen des Matrixpotentials im Boden mit fol
genden Schritten:
Einführen einer Meßzelle in den zu messenden Boden, wobei die Meßzelle zumindest abschnittsweise das Eindringen von Boden feuchte in das Innere der Zelle gestattet und die Zelle in ih rem Inneren zumindest zwei in ein Dielektrikum eingebettete Elektroden aufweist,
Bereitstellen eines Zusammenhangs für das verwendete Dielektri kum zwischen Wassergehalt und Matrixpotential,
Erfassen der Veränderung des Wassergehalts im Dielektrikum der Meßzelle aufgrund eindringender Bodenfeuchte,
Bestimmen des im Dielektrikum herrschenden Matrixpotentials aufgrund des vorbekannten Zusammenhangs zwischen Wassergehalt und Materixpotential sowie des ermittelten aktuellen Wasserge halts im Dielektrikum,
Verwenden des ermittelten Matrixpotentials für das Dielektrikum als Matrixpotential des gemessenen Bodens.
Einführen einer Meßzelle in den zu messenden Boden, wobei die Meßzelle zumindest abschnittsweise das Eindringen von Boden feuchte in das Innere der Zelle gestattet und die Zelle in ih rem Inneren zumindest zwei in ein Dielektrikum eingebettete Elektroden aufweist,
Bereitstellen eines Zusammenhangs für das verwendete Dielektri kum zwischen Wassergehalt und Matrixpotential,
Erfassen der Veränderung des Wassergehalts im Dielektrikum der Meßzelle aufgrund eindringender Bodenfeuchte,
Bestimmen des im Dielektrikum herrschenden Matrixpotentials aufgrund des vorbekannten Zusammenhangs zwischen Wassergehalt und Materixpotential sowie des ermittelten aktuellen Wasserge halts im Dielektrikum,
Verwenden des ermittelten Matrixpotentials für das Dielektrikum als Matrixpotential des gemessenen Bodens.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dielektrikum eine Permitivitätszahl von kleiner oder gleich 81
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wassergehalt im Dielektrikum meßtechnisch über die
durch das eindringende Wasser veränderte Dielektrizität erfaßt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dielektrizitätsänderung über eine Kapazitätsmessung erfaßt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dielektrizitätsänderung über eine Messung der Ausbreitungsge
schwindigkeit einer elektromagnetischen Welle im Dielektrikum,
vorzugsweise über eine TDR-Messung, erfaßt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dielektrikum wahlweise entsprechend dem
für den zu messenden Boden geeigneten Meßbereich ausgewählt
wird.
7. Meßgerät zum Messen des Matrixpotentials im Boden mit:
einer Meßzelle mit einem Gehäuse, das zumindest abschnittsweise aus einem Material besteht, welches ein Eindringen von Boden feuchtigkeit in das Innere des Gehäuses ermöglicht, mindestens zwei in dem Gehäuse angeordneten und voneinander beabstandeten Elektroden und einem Dielektrikum, das den Zwischenraum zwi schen Elektroden und Gehäuseinnenwand auffüllt,
einer Meßauswerteschaltung, die meßtechnisch den Wassergehalt im Dielektrikum der Meßzelle erfaßt und daraus anhand eines vorbekannten Zusammenhangs zwischen Wassergehalt und Matrixpo tential des verwendeten Dielektrikums das im Dielektrium vor liegende Matrixpotential ermittelt und dieses als Meßergebnis anzeigt.
einer Meßzelle mit einem Gehäuse, das zumindest abschnittsweise aus einem Material besteht, welches ein Eindringen von Boden feuchtigkeit in das Innere des Gehäuses ermöglicht, mindestens zwei in dem Gehäuse angeordneten und voneinander beabstandeten Elektroden und einem Dielektrikum, das den Zwischenraum zwi schen Elektroden und Gehäuseinnenwand auffüllt,
einer Meßauswerteschaltung, die meßtechnisch den Wassergehalt im Dielektrikum der Meßzelle erfaßt und daraus anhand eines vorbekannten Zusammenhangs zwischen Wassergehalt und Matrixpo tential des verwendeten Dielektrikums das im Dielektrium vor liegende Matrixpotential ermittelt und dieses als Meßergebnis anzeigt.
8. Meßgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßzelle ein zylinderförmiges Gehäuse und zwei darin parallel
verlaufende Stabelektroden aufweist.
9. Meßgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das verwendete Dielektrikum eine Permitivitätszahl von kleiner
oder gleich 81 aufweist.
10. Meßgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswerteschaltung zumindest teilweise im Ge
häuse der Meßzelle angeordnet ist.
11. Meßgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswerteschaltung in Digitaltechnik ausge
führt ist und der Zusammenhang zwischen Wassergehalt und Ma
trixpotential des verwendeten Dielektrikums als digitale Werte
gespeichert sind.
12. Meßgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswerteschaltung den Wassergehalt im Dielek
trikum über eine Messung der zwischen den Elektroden herrschen
den Kapazität erfaßt.
13. Meßgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswerteschaltung den Wassergehalt über eine
TDR-Messung, bei der eine elektromagnetische Welle entlang den
Elektroden durch das Dielektrikum gesendet wird, erfaßt.
14. Meßgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Dielektrikum der Meßzelle entspechend dem ge
wünschten Meßbereich auswechselbar ist und die Auswerteschal
tung für entsprechend andere Dielektrika ausgelegt ist.
Priority Applications (2)
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Country Status (2)
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